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25 Jahre Storm-Haus



    Das Storm-Haus in Husum besteht jetzt - im Frühjahr 1997 - genau 25 Jahre. Was - so wird mancher fragen - erst 25 Jahre? Die Verbindung zwischen den Vorstellungen Storm und Husum ist für viele so fest, und man hat sich so sehr daran gewöhnt, in Husum ein Storm-Museum besuchen zu können, daß das Storm-Haus allgemein für eine uralte Einrichtung gehalten wird.

    Nein, das ist sie nicht. Bis 1972 gab es in Husum kein Storm-Haus, das Besuchern zugänglich war. Das Museum in der Wasserreihe, Storms Wohnhaus von 1866 bis 1880, hat sich aus kleinen, bescheidenen Anfängen heraus entwickelt. 1972 waren nur drei von den zwölf Räumen des Hauses museal genutzt. Die ganze untere Etage beherbergte das Husumer Stadt-Archiv. Im Laufe der Zeit haben die Storm-Gesellschaft und ehrenamtliche Helfer (mit der Unterstützung der Nachkommen des Dichters) das Museum erweitert und die Einrichtung vervollständigt.


Wohnzimmer der Storm-Familie - Die Biedermeier-Möbel gelangten erst 1991 ins Storm-Museum

    Im Jahre 1978 wurden bereits sieben Räume zugänglich gemacht, und 1991 konnte dann - nach 20 Jahre dauernden Verhandlungen! - das originale Biedermeier-Wohnzimmer Storms aus Privatbesitz in das Haus Wasserreihe 31 übernommen werden.


Storms Wohnhaus 1866-1880 - heute Museum

    Die Erweiterung und Verbesserung des Museums wird kontinuierlich fortgesetzt. Im letzten Jahr kehrte der Schreibtisch von Constanze Storm, der ersten Frau des Dichters, in das Möbelensemble des Hauses zurück. Eine besondere Attraktion ist das sogenannte Poetenstübchen mit seinen roten Wänden, das sich Storm selbst »gedichtet« hat. In diesem Arbeitszimmer des Dichters, in dem er über zwanzig Novellen geschrieben hat, kann man neuerdings den schönen alten Biedermeier-Bücherschrank des Dichters bewundern mit Teilen seiner Bibliothek.

    Eine zusätzliche Museumserweiterung ist in Vorbereitung: Die Einrichtung einer Dauerausstellung, die den Besucher in Storms Leben und Werk einführen und mit dem politischen Storm und seiner internationalen Bedeutung als poetischer Realist bekannt machen soll.

    Ein Besuch im Storm-Haus in Husum, das zeigen die durchschnittlich 35.000 Besucher jährlich, lohnt sich immer. In erster Linie ist es die originale Atmosphäre des Dichterhauses, die den Besucher anzieht. Darüberhinaus interessieren eine große Besucherschar die Sonderaustellungen, die jährlich wechseln. Im Juni 1997 wird beispielsweise in der oberen Etage eine Ausstellung zu dem bisher noch nicht behandelten Thema Storm und die bildende Kunst eröffnet werden.

K. E. Laage


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