//20//

100 Jahre Reuter-Wagner-Museum in Eisenach



Die 100. Wiederkehr der Eröffnung des Reuter-Wagner-Museums in Eisenach war der Anlaß für die Fritz Reuter Gesellschaft, zu den Reuter-Tagen 1997 in die Wartburgstadt einzuladen. Fritz Reuter und seine Frau Luise lebten dort ab 1863. Am Rande der Stadt ließen sie sich eine prächtige Villa erbauen, in der der Dichter wenige Jahre nach dem Einzug 1874 verstarb. Nach dem Tode von Luise Reuter erwarb die Stadt Eisenach die Reuter-Villa. Sie richtete dort ein Museum ein, in dem auch der Nachlaß eines Wiener Richard-Wagner-Verehrers Aufnahme fand. Seither dient das Reuter-Wagner-Museum dem Andenken zweier unterschiedlicher, aber auch bedeutender Protagonisten der deutschen Kultur des 19. Jahrhunderts.

   Im Mittelpunkt der Reuter-Tage standen neben der Rezeption in Eisenach entstandener Werke die Geschichte des Reuterschen Hausbaus, der mit dem von Ludwig Bohnstedt geplanten Alterssitz Reuters die Entwicklung Eisenachs zu einer »Villenstadt« schon sehr früh einleitete.

   Nach der Mitgliederversammlung brachte der Vortragstag Beiträge zur Studienzeit Reuters in Jena und zu einer fälligen Neubewertung der »Reis' nah Konstantinopel«. In faktenreichen Vorträgen wurde die Rolle Luise Reuters im Leben des Dichtrs gewürdigt und Aspekte zur Sexualität in Reuters Werk zur Diskussion gestellt. Ein Referat über Reuters Haltung zur preußisch-deutschen Reichseinigung und theologische Überlegungen zu Paradies und Sündenfall in Reuters »Urgeschicht« schlossen sich an. Ein baugeschichtlicher Vortrag zur Reuter-Villa rundete ein außerordentlich ergebnisreiches Programm ab. (Alle Vorträge werden in den »Beiträgen« veröffentlicht.)

Jürgen Borchert/Jürgen Grote


Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Mitteilungen der ALG

Titelseite ALG

Impressum Datenschutz