D I E   B L U M E   D E R   S A V A N N E

Die Blume der Savanne

Der junge Indianer führte mich geradeswegs zu einem Rapphengste und sagte:
"Das beste Roß der Racurroh! Ma-ram erhielt es von seinem Vater; er schenkt es Old Shatterhand für den Skalp, den er ihm gelassen hat!" (...)
Nun ging es wieder zurück. Ma-ram hielt vor seinem Zelte.
"Mein weißer Bruder steige herab und komme herein!"
Diese Einladung konnte ich nicht ausschlagen. Ich wurde in das Innere des Zeltes geführt und erhielt ein Stück Kammaskuchen zu kosten, den die Comanchen ganz vortrefflich zuzubereiten verstehen. Dann verabschiedete ich mich. Als ich aus der Hütte trat, sah ich das dunkeläugige Mädchen, welches ich bereits am Morgen bemerkt hatte, bei meinen Pferden beschäftigt. Sie packte Proviant ein und errötete, als ich sie dabei überraschte.
"Wer ist diese Tochter der Racurroh?" fragte ich Ma-ram.
"Es ist Hi-lah-dih, die Tochter des Häuptlings To-kei-chun. Sie bittet dich, zu nehmen, was sie dir bietet, weil du verschonet hast ihren Bruder Ma-ram."
Ich reichte dem Mädchen die Hand.
"Manitou gebe dir Glück und viele Sonnen, du Blume der Savanne. Dein Auge ist hell, und dein Stirn ist rein; möge auch dein Leben so licht und ungetrübt bleiben!"

Karl May, "Winnetou III"
Die Zeichnung stammt von Otto Krauskopf (1891 - 1971), dem Großvater des KMG-Mitgliedes Peter Krauskopf.

© by Peter Krauskopf


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