KMG-Nachrichten Nr. 138 / Dezember 2003

Herausgegeben von Engelbert Botschen

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Indian Summer über dem Vogtland

 


titelte Harald Eggebrecht sein Resümee in der Süddeutschen Zeitung über unseren 17. Kongreß in Plauen. Weiter heißt es dort: „Zweifellos war die konzertante Aufführung einiger Stücke aus der fragmentarischen Oper „Am Silbersee“ des Schweizers Othmar Schoeck der verblüffende Höhepunkt eines Kongresses, der einmal mehr bewies, dass die immer merkwürdige, krause und faltenreiche Welt Karl Mays stets neue Ausblicke auf so nie gesehene Landschaften, Seelenregionen und Menschenregungen bereit hält.“

Es gibt jetzt also auch eine Oper zu Karl May. Das tröstet mich etwas darüber hinweg, daß mein Traum über eine originalgetreue Verfilmung von „Winnetou“ durch Roland Emmerich mit Arnold Schwarzenegger in der Rolle des Old Shatterhand aufgrund des Ergebnisses der Gouverneurswahlen in Kalifornien wohl endgültig nicht mehr realisierbar scheint.

Über 200 Mitglieder waren nach Plauen angereist und erlebten einen Kongreß mit hochinteressanten Vorträgen und einem außergewöhnlichen Kulturprogramm. Die Vorträge werden traditionell den Hauptteil des nächsten Jahrbuches bilden, so daß auch alle, die nicht am Kongreß teilnehmen konnten, in den Genuß der Lektüre kommen. Die Reaktion auf die Opernaufführung kann man in dem oben erwähnten Artikel nachlesen, der mit anderen Pressestimmen und Berichten zum Kongreß in diesen Nachrichten abgedruckt ist. Zu hoffen ist, daß die Aufführung der extra für den Kongreß geschriebenen und von den Zuschauern mit großem Beifall aufgenommenen szenischen Collage „Dämonen der Seele“ von Curt Werner keine Eintagsfliege bleibt, sondern von weiteren Bühnen übernommen wird.

Die Mitgliederversammlung wurde nach dem bekannten Tagungsordnungsprogramm abgehandelt: Der Vorsitzende legte über die geleistete Arbeit der letzten vier Jahre  einen langen Rechenschaftsbericht vor, dem ein kurz gefaßter Finanzbericht des Schatzmeisters folgte – nachlesbar in den Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft (Rechenschaftsbericht) bzw. in diesem Heft (Finanzbericht). Der Vorstand wurde mit übergroßer Mehrheit wieder im Amt bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Dr. Gudrun Keindorf, der ich in ihrer Funktion der wissenschaftlichen Mitarbeiterin die besten Wünsche ausspreche.

Ulrike Müller-Haarmann, die diesen Posten acht Jahre gewissenhaft ausfüllte und nicht mehr kandidierte, möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich für ihre geleistete Arbeit danken. Aber sie geht uns nicht verloren; sie wird weiterhin verantwortlich  in der Jahrbuch-Redaktion mitarbeiten und der zentrale Anlaufpunkt für alle Bestellungen unserer Publikationen sein.

Apropos Bestellungen: Diese sind in letzter Zeit recht rückläufig. Ich möchte hier alle Mitglieder aufrufen, von unserem Angebot regen Gebrauch zu machen, um die in der Wohnung von Frau Müller-Haarmann lagernden Bestände abzubauen und ganz nebenbei unsere Kasse aufzubessern.

Besonders als Weihnachtsgeschenk empfiehlt sich unser Prachtreprint „Et in terra pax.  Letztmalig im Angebot sind die Festschriften der KMG-Tagungen in Regensburg (1983) u. Königswinter (1985) sowie die Zeitschrift Bücher-Markt Nr. 8/93 mit drei Beiträgen zu Karl May. Also zugreifen, die Gelegenheit kommt nicht wieder.

Nach diesem Einschub nochmals zu Mitgliederversammlung: Als Kongreßorte für 2005 und 2007 wurde Essen und Berlin gewählt. Es gab keine weiteren Kandidaten, so daß, besonders nach einer gelungenen Präsentation der Stadt Essen, der Mitgliederversammlung die Wahl nicht schwer fiel.

Für den Tagesordnungspunkt „Allgemeine Aussprache“ lag ein Antrag unseres Mitgliedes Jo Kohn aus Luxemburg vor, doch einmal einen Exlibris-Wettbewerb zum Thema Karl May in der Karl-May-Gesellschaft zu organisieren. Unter den anwesenden Mitgliedern fand sich niemand bereit, so etwas zu organisieren, somit möchte ich an dieser Stelle eine Anfrage an alle Mitglieder stellen, ob es ein allgemeines Interesse an solch einem Wettbewerb gibt und ob jemand diesen in Zusammenarbeit mit dem geschäftsführenden Vorstand organisieren möchte.

Pünktlich zur Tagung lag auch das Neue Jahrbuch vor, das wieder eine Fülle interessanter Beiträge beinhaltet. Mein Dank dafür gilt Autoren, Herausgebern, Redaktion und Verleger gleichermaßen.

Seit längerer Zeit war unsere Informationsbroschüre "Die Karl-May-Gesellschaft stellt sich vor", die früher Interessenten und Neumitglieder erhielten, vergriffen. Joachim Biermann hat sie jetzt neu gestaltet bzw. aktualisiert, so daß die Broschüre wieder vorliegt. Als kleine Weihnachtsgabe liegt sie dieser Quartalssendung bei. Die Broschüre kann für die Mitgliederwerbung auch über die Geschäftsstelle kostenlos bezogen werden.

Nachträglich herzliche Glückwünsche möchte ich unseren Mitgliedern Klaus Hoffmann und Dietrich Schober zum 65. Geburtstag übermitteln. Beide haben sich – jeder auf seine eigene Weise – um unsere Sache verdient gemacht. Ich wünsche ihnen und allen nichtgenannten Geburtstagskindern alles Gute vor allem Gesundheit und weiterhin Freude in der Karl-May-Gesellschaft.

Liebe Mitglieder, wieder neigt sich ein  Jahr seinem Ende zu. Von der allgemeinen Stagnation im Lande blieb auch unsere Gesellschaft nicht verschont: An das Spendenaufkommen der letzten Jahre konnten wir nicht anknüpfen und auch unsere Mitgliederzahl entwickelte sich im vergangenen Jahr leicht rückläufig.  Ich hoffe aber auf den großen Aufschwung im nächsten Jahr,  wünsche Ihnen allen frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. Halten Sie uns weiterhin die Treue, bleiben sie weiter spendenfreudig, werben Sie neue Mitglieder, kaufen Sie unsere Publikationen und vor allem lesen Sie in den kommenden langen Winterabenden unser Jahrbuch und vielleicht auch wieder mal die eine oder andere Erzählung von Karl May.

Ihr Hans Grunert

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17. Kongress in Plauen inner- und außerhalb des Rahmens

Die Rahmenhandlung: Diverse Vorträge und Programmpunkte. Die meisten sind lange geplant, wie ja auch der Tagungsort zwei Jahre vorher durch die Mitgliederversammlung festgelegt wird. Man kann gesprochene Texte im Jahrbuch nachlesen, gewiss. Die Atmosphäre einer Stadt und die Stimmung bei Veranstaltungen muss man denen schildern, die nicht dabei sein konnten. Also: Der Empfang beim OB Ralf Oberdorfer war herzlich, man befand sich im Haus eines KMG-Mitglieds; die Stadt ist unter dem damaligen OB Dr. Magerkord vor Jahren beigetreten, anwesende Stadträte outeten sich wie ihr Chef als Karl-May-Fans, die Stimmung glich bald einem Gespräch am Lagerfeuer. Der OB wurde in der Freien Presse zitiert: Um ‚Unter Geiern‘ zu lesen, habe er einmal die Schule geschwänzt. Nicht versäumt hat er aber die Eröffnung der Tagung in der Festhalle, wo sich mehr als 160 Teilnehmer einfanden. Dieser Tagungsraum erwies sich als Glücksgriff, man saß bequem an Tischen, hatte jederzeit Blick- und Hör-Kontakt zur Bühne, und am Rand war genug Platz für Verkaufsstände, die fleißig frequentiert wurden. Für Getränke und kleine Stärkungen sorgten die Mitarbeiter des Hotels Alexandra, wo am Samstagabend auch die Geselligkeit zum Zuge kam. Bei der Pressekonferenz im Rathaus fragte ein Journalist, was sich die KMG als „Erfolg bzw. Ziel“ vorgestellt hätte. Die Antwort wies sinngemäß auf die Statuten der KMG, insgeheim weiß jedoch jeder, dass das Zusammentreffen so vieler Menschen mit gemeinsamer Liebe zu einem Autor im Herzen auch von dem Wunsch geprägt wird, Bekanntschaft und Freundschaft zu pflegen und entstehen zu lassen, und nirgends besser entsteht so etwas als bei Kongressen und seinen geplanten und ungeplanten Gelegenheiten. Der anberaumte Stadtrundgang konnte bei kaltem, aber sonnigen Wetter absolviert werden, nach meiner Beobachtung machten sich allerdings mehrere kleine Gruppen selbstständig, was ja nahe lag. Ein Programmpunkt am Freitag 17. Oktober verdient besondere Begutachtung, die öffentliche und kostenlose Festaufführung des Theaters Plauen-Zwickau mit dem dunkel-dräuenden Titel ‚Dämo­nen der Seele‘. Vielleicht erfahren Sie an anderer Stelle die Vorgeschichte des Ganzen, hier und jetzt wurde eine Szenische Collage geboten, die freundliche Aufmerksamkeit im Saal und am Schluss heftigen, ehrlich anerkennenden Beifall auslöste. 10 Schauspieler lasen mit verteilten Rollen Text von Curt Werner, der das Leben unseres Karl May auf ein-einhalb Stunden komprimierte, nach einer Einrichtung von Carolin Eschenbrenner, auch drei Kinder wirkten mit; es gab Hintergrunddias, Musik-und Geräusch-Zuspielung, wobei auf’s Stichwort Winnetou drei Takte Musik von Martin Böttcher erklangen und besondere Heiterkeit auslösten. Bemerkenswert war die Lichtgestaltung, die jeweils einen Szenenwechsel andeutete. Als weitere Veranstaltung außerhalb des offiziellen Rahmens sei der Ökumenische Gottesdienst in der Lutherkirche vis à vis dem Rathaus erwähnt, ein Programmpunkt, der nun schon lange wie selbstverständlich existiert. Pfarrer König und HW. Wohlgschaft gestalteten unter Mitwirkung von J. Biermann und Kantor em. Kühne eine einfühlsame Stunde, wobei auch insbesondere der verstorbenen Mitglieder gedacht wurde. Eine Buchlesung von Otto Emersleben ‚In den Schründen der Arktis‘ zeigte den staunenden Zuhörern in der hierbei etwas zu großen Festhalle, dass wieder einmal Karl May einen Romanautor inspirieren konnte. Die Buch­auktion am Samstag 18.10. lief unter der Routine von Th. Grafenberg in einer guten Stunde ab, wobei Frau und Tochter Grunert assistierten. Das angebotene ‚Ich‘, 1. Auflage, Radebeul, war sofort weg, andere Antiquitäten wie z.B. Jahrbücher 1918 – 1933  blieben liegen. Der Höhepunkt des Sonntags 19. Oktober sollte die konzertante Aufführung des Opernfragments „Am Silbersee“ des Schweizer Komponisten Othmar Schoeck werden. Hier sei dazu auf den Bericht von Regula Jucker in diesem Heft verwiesen. Allen, die für eine so vielfältige Tagung organisatorisch sorgten, sei herzlich gedankt! Nie vergessen sollten wir auch, dass alles von ehrenamtlich Tätigen bewerkstelligt wurde; der Tagungsbeitrag von € 10,- reichte nicht mal ganz für die Saalmiete.                              DSch

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Thomas Grafenberg

Rückblick auf den KMG Kongress

in Plauen 16. bis 19.10.2003

Sonntag, 19. Oktober, wir sitzen wieder im Auto auf dem Weg zurück in die heimischen Gefilde. Nach einer Viertelstunde Schweigen, Träumen fangen wir beide gleichzeitig an: Schade. Vorbei. Was gefiel dir am besten? Weißt du noch... usw. 72 Stunden eines riesigen Familientreffens inklusive der kleinen Zwistigkeiten, die auf jeder Familienfeierlichkeit anzutreffen sind.

Donnerstag war für die meisten der Anreisetag und für viele auch die einzige Möglichkeit, Plauen etwas näher kennen zu lernen - sei es auf den angebotenen Stadtrundgängen oder auf eigene Faust. Nachmittags die Festhalle zu finden, war nur für die Autofahrer etwas schwieriger, per Straßenbahn jedoch unkompliziert.

Mit der obligatorischen, akademischen Viertelstunde Verspätung konnte der 17. Kongress unserer Karl-May-Gesellschaft auch eröffnet werden. Eröffnungsrede durch unseren Vorsitzenden Prof. Dr. Wolff und ein brillanter Eröffnungsvortrag  vom stellvertretenden Vorsitzenden Prof. Dr. Schmiedt. Unser niederländisches Mitglied Maarten van Diggelen rundete den Abend mit einem selbsterstellten Video über seine Ägyptenreise ab. Dieser Film war professionell mit Mayszenen (Fotografien, Filmausschnitten, Musik) und mit so viel Liebe und Augenzwinkern zusammengestellt, dass bei vielen Anwesenden das Schmunzeln im Gesicht auch noch Stunden später zu entdecken war.

Das Hotel Alexandra, sozusagen der Zentralhort für viele Mitglieder,  hatte auch das Catering in der Festhalle übernommen und so konnte man sich gut, wenn auch etwas teuer, von der immer  freundlichen Mannschaft dort bedienen lassen.

Der Freitag stand ganz im Rahmen von Vorträgen und Dr. Gudrun Keindorf übernahm souverän den Posten des Maître de plaisir.

Und dann der Abend. Erwartungsvoll, nichts genaues wissend, strömten die Leute kurz vor Acht ins Theater. Die Stadt Plauen hatte dem Kongress ein Theaterstück zum Geschenk gemacht. Der Plauener Bürgermeister, zur Eröffnung des Kongresses noch verhindert, begrüßte uns nun dort. Dann die Welturaufführung und ca. 90 Minuten später ein nichtendenwollendes, begeistertes Klatschen.

Mit einem Titel ‚Dämonen der Seele’ als szenische Collage in drei Akten konnte vor der Aufführung niemand so recht was anfangen. Es war eine Reflektion des Lebens und Strebens Mays, immer an Hand von Selbstzeugnissen Mays, z. B. Auszüge aus Briefen, Gedichten, oder an Hand von Zeitzeugen wie Münchmeyer oder auch Bertha von Suttner.  Abwechselnd schlüpften die Schauspieler in die Rolle, die sie vorlasen, um anschließend jede Manuskriptseite zu Boden fallen zu lassen. Am Ende war Mays Tod und ein Boden voller Manuskriptseiten – ein Leben und Streben.

Am Samstag morgen stand die Mitgliederversammlung auf dem Programm. Der Rechenschaftsbericht des Vorstandes uferte etwas sehr aus, sodass sich Unmut bei einigen Mitgliedern breit machte. Nach den Rechenschaftsberichten des Schatzmeisters und der Kassenprüfer war die Pause mehr als nötig. Die Aussprache zu den Berichten erfolgte kontrovers und bei einigen aus dem Publikum gestellten Fragen wusste ich jetzt auch nicht, ist es Dummheit, Ignoranz oder einfach nur ein Sich-Selber-Hören-Wollen.

Aber es kamen auch gute Vorschläge. Einer zum Beispiel erfordert wenig Aufwand, aber könnte einen großen Nutzen erzielen. Die Rechenschaftsberichte könn­ten vor der Mitgliederversammlung schon den Mitgliedern in schriftlicher Form vorliegen, sei es auch nur als Handout zu Beginn der Versammlung. Die Mitglieder könnten dem folgen, was dort gesagt wird (beim Bericht des Schatzmeisters und den vielen Zahlen wahrlich eine Hilfe) und die Vortragenden hätten ein Gerüst, an das sie sich halten könnten.

Die Querelen zwischen KMG und KMV kamen natürlich auch wieder zur Sprache, sind diese doch schon so alt wie die KMG selber. Aber unser Vorsitzender und Herr Bernhard Schmidt vom KMV einigten sich darauf, bei einer Tasse Kaffee einige dieser Punkte anzusprechen.

Die Wahl war schnell durchgezogen und Frau Dr. Gudrun Keindorf als neu gewähltes Mitglied des Vorstandes konnte ihren Platz auf dem Podium einnehmen. Frau Müller-Haarmann hatte sich nicht zur Wiederwahl gestellt.

Ein Spitzenvortrag von Prof. Üding eröffnete den Nachmittag. Anschließend folgte noch die Auktion, die aufgrund des Zeitproblems im Schnelltempo durch­gezogen werden musste, wollten doch alle das gemütliche Beisammensein im Hotel Alexandra nicht verpassen.

Das gemütliche Beisammensein hatte den kleinen Schönheitsfehler, dass sich die Mitglieder auf zwei Etagen verteilen mussten, da es in Plauen keine Restauration gab, die einen genügend großen Saal zur Verfügung stellen konnte.

Am Sonntag waren alle nun auf die Aufführung unser Schweizer Freunde gespannt: eine konzertante Aufführung der Othmar-Schoeck-Oper ‚Der Schatz im Silbersee’, die dieser als Elfjähriger geschrieben hatte. Schoeck hatte leider nur Fragmente dieser Oper hinterlassen, aber diese wurden mit den einfachsten Bühnenelementen und ausdrucksvoller Darbietung umgesetzt.

Das Schlusswort hatte unser alter und neuer Vorsitzende. Dann hieß es Abschied nehmen von allen Freunden und Bekannten und auch wie immer der Gruß:

Bis in zwei Jahren. Das wird dann in Essen sein.

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Bericht von der Vorstands- und Mitarbeitersitzung
sowie von der 17. Mitgliederversammlung

der Karl-May-Gesellschaft in Plauen

Dieser zusammenfassende Bericht dient der Information über die vereins-offiziellen Programmpunkte des 17. Kongresses der KMG, also der Vorstandssitzung und der Vorstands- und Mitarbeitertagung am Donnerstag, den 16. Oktober 2003, und der Mitgliederversammlung am Samstag, dem 18. Oktober 2003 in Plauen. Er ist vor allem für diejenigen KMG-Mitglieder gedacht, die nicht in Plauen dabeisein konnten. Über die übrigen Kongreßaktivitäten werden Sie, liebe Mitglieder, an anderer Stelle informiert.

 

Im Mittelpunkt der Vorstandsberatungen standen die Lagerungsprobleme, die bei unserer „zentralen Bestelladresse“, nämlich im Hause von Frau Müller-Haar­mann, entstanden sind. Angesichts der immer weiter anwachsenden Publikationstätigkeit der KMG wurde es zunehmend problematisch, alle unsere Schriften dort zu lagern. Der Vorstand erarbeitete deshalb einen Vorschlag, der – so hoffen alle – der Entspannung der Lagerungssituation dienen kann. Er beinhaltet zum einen die Reduzierung des Bestandes auf ein angesichts des Kaufverhaltens unserer Mitglieder sinnvolles Maß. Zum anderen wird ein Teil der nicht unmittelbar von Frau Müller-Haarmann vorzuhaltenden Schriften ins Archiv der KMG in Radebeul ausgelagert. Dort verbleibt auch von den vergriffenen Schriften eine „eiserne Reserve“ von wenigen Exemplaren.

Auf der Sitzung unterbreitete sodann Hermann Wiedenroth der KMG einen Vorschlag, die Arbeit an der Historisch-kritischen Ausgabe auf eine neue Basis zu stellen und dabei die KMG und ihre ehrenamtlichen personellen Ressourcen einzubeziehen, so daß ein schnelleres Voranschreiten der Herausgabe der noch ausstehenden Bände denkbar erscheint, als es unter seiner „Ein-Mann-Heraus­geberschaft“ möglich ist. Um die Details eines solchen Arrangements zu besprechen, wird sich eine kleine Gruppe von Mitabeitern unter Leitung von Professor Wolff mit Herrn Wiedenroth in naher Zukunft treffen. Während einige Teilnehmer diese neue Perspektive für die HKA als zukunftsweisend betrachteten und darin eine der großen zukünftigen Zentralaufgaben der KMG sahen, gab es auch kritische Stimmen.

Neben den üblichen Berichten aus den verschiedenen Arbeitsbereichen wurde auch ins Auge gefaßt, ein Sonderheft zum Gedenken an Walther Ilmer herauszugeben. Die nächste Vorstands- und Mitarbeitertagung wird im Frühjahr 2004 in Kassel stattfinden.

 

Am Beginn der 17. Mitgliederversammlung, an der laut Teilnehmerliste 194 Mitglieder teilnahmen, stand, wie bei jedem Kongreß, die Totenehrung, die nach dem Tode Walther Ilmers in diesem Jahr erstmals durch Pastor Manfred König vorgenommen wurde. Es folgten die Rechenschaftsberichte des Vorsitzenden Professor Wolff für 1999–2003 (siehe den Abdruck in den „Mitteilungen der KMG Nr. 138“) und des Schatzmeisters für 2001–2003 (siehe den Abdruck in diesem Heft der „KMG-Nachrichten“). Im Anschluß daran teilte Anja Tschakert im Namen der Kassenprüfer mit, daß es bei den Prüfungen der Jahresabschlüsse 2001 und 2002 keinerlei Beanstandungen gegeben habe.

In der Aussprache über die Berichte wurde angeregt, sie zur Information der Mitglieder bereits im Vorfeld eines Kongresses abzudrucken. Es gab auch Kritik an der Länge des Rechenschaftsberichts des Vorsitzenden. Des weiteren wurde noch einmal die von Professor Wolff angesprochenen Pläne bezüglich der HKA kritisch aufgegriffen.

Bernhard Schmid vom Karl-May-Verlag meldete sich sodann zu Wort und griff die Bemerkungen des Vorsitzenden zu den Beziehungen zwischen KMG und KMV auf. Er sei vom Verhalten des Vorsitzenden enttäuscht, sehe die Quelle weiteren Streits, wenn überhaupt, bei der KMG und fordere Herrn Wolff auf, sich für die zum Abschluß der Luzerner Tagung gemachten Bemerkungen gegenüber dem KMV zu entschuldigen. Er betonte die Bereitschaft des KMV, mit der KMG weiterhin gut zusammenarbeiten zu wollen. Professor Wolff betonte in seiner Entgegnung, er wolle den Streit nicht und suche daher einen Ausgleich mit Bernhard Schmid im persönlichen Gespräch.

Für die folgenden Wahlhandlungen übernahm in bewährter Weise Engelbert Botschen die Leitung. Auf seinen Antrag hin erteilte die Versammlung zunächst dem Vorstand bei 2 Neinstimmen und Enthaltung der Vorstandsmitglieder Entlastung.

Herr Botschen stellte sodann einen Antrag aus den Reihen der Anwesenden zur Abstimmung, die folgende Vorstandswahl in geheimer Wahl durchzuführen. Laut Satzung der KMG ist dazu ein Quo­rum von 25 % der anwesenden Mitglieder notwendig. Von den zur Zeit der Abstimmung anwesenden 176 Mitgliedern stimmten jedoch nur 22 diesem Antrag zu, so daß er damit abgelehnt war.

Im folgenden Wahlgang stellten sich die bisherigen Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Reinhold Wolff (Vorsitzender), Prof. Dr. Helmut Schmiedt (stellv. Vorsitzender), Dr. Hans Wollschläger (stellv. Vorsitzender), Joachim Biermann (Schriftführer), Uwe Richter (Schatzmeister) und Hans Grunert (Geschäftsführer) zur Wiederwahl. Da es keine Gegenkandidaten gab, wurde darüber in einer Blockabstimmung entschieden. Die Genannten wurden bei 8 Neinstimmen und 26 Enthaltungen wiedergewählt.

Für die aus dem Vorstand ausscheidende Ulrike Müller-Haarmann kandidierte Dr. Gudrun Keindorf als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Weitere Kandidaten gab es nicht. Sie wurde bei 3 Neinstimmen und 11 Enthaltungen gewählt.

Als Kassenprüfer stellten sich Anja Tschakert, Peter Manger und Karl-Joachim Pagels zur Wiederwahl und wurden bei lediglich einer Enthaltung erneut gewählt.

In der allgemeinen Aussprache wurde zunächst eine briefliche Anregung eines Mitglieds vorgetragen, einen Exlibris-Wettbewerb auszuschreiben. Einige Mitglieder äußerten sich skeptisch dazu, da die Verwendung von Exlibris-Zetteln rückläufig sei. Es soll jedoch ein Aufruf in den „KMG-Nachrichten“ erfolgen.

Es wurde sodann bemängelt, daß die KMG nicht offiziell auf der 90-Jahr-Feier des KMV in Bamberg vertreten gewesen sei. Dem hielt Herr Grunert entgegen, daß ein Großteil der damals Anwesenden KMG-Mitglieder seien und auch einige Vorstandsmitglieder beteiligt gewesen seien, somit der Vorwurf unberechtigt sei. Professor Wolff war zudem aus Krankheitsgründen verhindert.

Es gab im weiteren Verlauf eine Reihe von Äußerungen und Fragen zur zukünftigen Arbeit der KMG. So wurde eine Forcierung der Forschung gefordert; dem soll, auf Vorschlag Professor Brauneders, u. a. durch einen regelmäßigen Bericht über Forschungsvorhaben auf den Vorstands- und Mitarbeitertagungen Rechnung getragen werden. Auch wurde die Frage aufgeworfen, wie die KMG die Jugend an Karl May heranführen könne. Dem steht, wie auch ausgeführt wurde, die allgemeine Lesemüdigkeit der Jugend als gesamtgesellschaftliches Problem erschwerend entgegen. Auch gebe es verschiedene Leserschichten, von denen durch die literaturwissenschaftlich ausgerichtete KMG die Jugend sicher nur bedingt angesprochen werden könne. Hier erweise sich der KMV mit seinen jugendgerecht eingerichteten Ausgaben als wesentlich geeigneter. Doch wurde auch an alle KMG-Mitglieder appelliert, etwas für die Heranführung der Jugend zu Karl May zu tun.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Frage, ob auf den KMG-Kongressen nicht im Anschluß an die Vorträge Gelegenheit zu einer Diskussion mit dem Referenten gegeben werden solle. Eine Reihe von Mitgliedern sprach sich dafür aus, doch wurden auch, angesichts der großen Zuhörerzahl, die eine echte Diskussion kaum entstehen lasse, Bedenken geäußert. Der Vorstand nahm jedoch den Wunsch auf und wird ihn versuchsweise in die Tat umsetzen.

Beim nächsten Programmpunkt, der Abstimmung über den Kongreßort für 2005, teilte Versammlungsleiter Hans Grunert zunächst mit, daß die Stadt Leipzig nicht dafür kandidiere. Für den verbliebenen Vorschlag, die Stadt Essen, unterbreitete dann der Leiter der Essener Touristikzentrale ein bereits ausgearbeitetes Kongreßkonzept und stellte die im Herbst 2004 fertiggestellte Essener Volkshochschule als möglichen Tagungsort vor. Als Termine schlug er die Wochenenden vom 30.9.–2.10. oder vom 7.–9.10.2005 vor. Essen wurde sodann bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung als Tagungsort für 2005 bestätigt.

Angesichts der für 2007 vom Deutschen Historischen Museum in Berlin geplanten großen Karl-May-Ausstellung wurde es auch nötig, bereits festzulegen, ob Berlin 2007 Tagungsort werden soll. Die Perspektive der Ausstellung erwies sich als so attraktiv, daß diesem Vorschlag des Vorstands bei nur einer Enthaltung gefolgt wurde.

Zum Punkt Verschiedenes gab es keine Wortmeldungen mehr, so daß die lange Versammlung schließlich um 13.40 Uhr beendet werden konnte. Fast alle anwesenden Mitglieder hatten bis dahin seit dem Beginn um 9.30 Uhr geduldig ausgeharrt.

Joachim Biermann, Schriftführer

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Tunnel in Plauen

Einheimischen fällt manches gar nicht mehr auf, Fremde hingegen haben oft viele Fragen. Ich fragte mich während des Kongresses in Plauen, woher die Bezeichnung ‚Tunnel‘ kommt. In N-KMG 136 erklärt Thomas Pilz vieles zur Stadt Plauen, erwähnt auch das sogenannte Tunnelrestaurant, aber Tunnel? In dem  als Quelle angegebenen Buch von W. Hallmann und Ch. Heermann wurde ich fündig: <Von der ehemaligen Inneren Neundorfer Straße, der heutigen Marktstrasse, fällt das Gelände bis zum Syratal ab. Bereits zu Mays Zeit war dieses Tal mit einem tunnelartigen Bauwerk überbrückt, durch das entlang der Syra ein Weg führte. Deshalb trug dieses zentrale Terrain die Bezeichnung ‚Tunnel‘. Davon abgeleitet ergab sich der Name für ein Restaurant mit einem Glasanbau, das unmittelbar neben dem Nonnenturm stand.> Dort also gab es damals die berühmten „grüngenüfften Klöße“. Ein in Plauen Geborener wies mir aus der Straßenbahn die Stelle, wo die Syra in die Weiße Elster mündet, das ist gegenüber dem Haltepunkt Dammstrasse, der Beginn des Tunnels ist etwa am Hallenbad in der Friedensstrasse.                       dSch

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Ökumenischer Gottesdienst in der Lutherkirche

Plauen am 17.10.2003

Vorbemerkungen:

Seit dem Wiener Kongreß der KMG (1987) haben im Rahmen der KMG-Tagungen jeweils auch ökumenische Gottesdienste stattgefunden. Dank der guten Vorarbeiten unseres Plauener Mitglieds Thomas Pilz durften wir diesmal in der Plauener Lutherkirche zu Gast sein. – Der Gottesdienst war mit ca. 70 Teilnehmern recht gut besucht. Mitwirkende waren: Pfr. Hermann Wohlgschaft, Joachim Biermann, Susanne Kühne, Alexandra Pilz als Liturgen und Lektoren, Hartmut Kühne an der Orgel und P. Manfred König (Predigt).

Im Hintergrund meiner Predigt, die ich in diesem Gottesdienst gehalten habe, standen Angaben aus dem Protokoll über Karl Mays Lehrerprüfung. Hier die entsprechende Passage, die zum Verstehen meiner Ansprache dienlich sein dürfte:

„Die 2. Abtheilung, zu welcher Költzsch, May, Löhnert, Hertel u. Valtin gehörten, fand sich Donnerstag, d. 12. Sptbr., früh 8 Uhr zu der mit ihnen anzustellenden Prüfung ein. Nach Eröffnung derselben durch den Herrn Vorsitzenden übernahm der Herr Seminardirektor zunächst das Examen in der Religion, dessen Hauptgegenstand die Vorbereitungen auf das Erlösungswerk waren. Als solche wurden besonders das Gesetz nach der Paulinischen Auffassung, wie sie sich im Römer- und Galaterbriefe darlegt, und die Weissagungen näher behandelt. Von diesen letzteren wurden nach Angabe des Begriffs und der Arten der Weissagung überhaupt die Messianischen genauer durchgegangen, und zuletzt der Zweck derselben angegeben. ... Bei den Probekatechisationen, welche nachmittags 2 Uhr ihren Anfang nahmen, fand folgende Ordnung statt: Költzsch katechisierte über Joh. 4,14, May über Joh. 4,24...“. (Der Seminarist und Lehrer Karl May. Eine Dokumentation der Aktenbestände, Hamburg 1999; S.237)

Predigt über Johannes 4,24:

Gott ist (ein) Geist; und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Keine leichte Aufgabe, liebe Gemeinde, die der Prüfling Karl May von der Prüfungskommission aufbekommen hat.

Sein Ausbildungsweg war nicht ganz geradlinig gewesen. Wohl nicht ohne eigenes Verschulden war er aus dem Seminar in Waldenburg entlassen worden. Doch immerhin: gnadenhalber durfte er seine Lehrerausbildung hier in Plauen fortsetzen. Und nun war es endlich so weit: Nun war der 12. September 1861 gekommen und damit schon der zweite Prüfungstag. Nach den schriftlichen Proben jetzt also das mündliche Examen und Lehrprobe.

Nachmittags 2 Uhr: Katechese, Lehrprobe, über Johannes 4, 24: Gott ist ein („ein“: so in älteren Bibelausgaben!) Geist; und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Wie hat er sich gefühlt? War er aufgeregt – der junge Mann von 19 Jahren? Anhand des Prüfungsprotokolls versuche ich, mich in seine Situation hineinzudenken, vielleicht so:

Mensch, Karl, wie willste denn das 10-jährigen Kindern beibringen? Wenn die das hören: Gott ist ein Geist -, dann denken die doch bestimmt an irgendein Gespenst, so`n gruseliges Buschgespenst vielleicht – ´ne kalkweiße Gestalt wie mit ´nem Bettlaken über´n Kopf! Gott ist ein Geist!

Ja, heut morgen im Fach Religion, da war das noch einfach. Der Herr Seminardirektor Wild, der hat doch ganz wohlwollend geprüft; da wußte man doch, was einen erwartet:

Vorbereitungen auf das Erlösungwerk Christi: das paulinische Gesetzesverständnis und die messianischen Weissagungen: praeparatio messianica – hatte der Herr Direktor gesagt, so was Lateinisches. Bestimmt, um dem Prüfungsvorsitzenden, Herrn Kirchen- und Schulrat Dr. Döhner zu imponieren, der immer so vornehm und streng über die Brillengläser schaut.

„Carl Friedrich May, geben Sie uns den Begriff der Weissagung. Nennen Sie uns die Arten der Weissagung überhaupt, und genauer die messianischen, und zuletzt den Zweck derselben!“

„Die Weissagung muß – ad primam - (Latein kann ich ooch!) von der bloßen Wahrsagung unterschieden werden, die sich in allerlei abergläubischen Handlungen großer Beliebtheit erfreut. Als da sind Kartenlegen, Geisterbeschwörungen durch Tischerücken oder geheimnisvolle Zauberformeln, um die Stimmen aus der jenseitigen Welt hörbar zu machen.

Im Unterschied dazu ist – ad secundam - die Weissagung ein göttliches Wort, von Jehova in unmittelbarer Weise zu den seligen Patriarchen, oder durch den Mund von berufenen Propheten zu den Kindern Israel gesprochen, als ein Mittel des Gerichts gegen ein halsstarriges Volk, oder ein Wort des Trostes für die angefochtene Gemeinde.

Die Weissagungen des Alten Bundes sind – ad tertiam - als praeparatio messianica zu verstehen (gut, daß ich mir den Ausdruck gleich gemerkt habe!), als Vorausdeutung und Vorbereitung auf das Erlösungswerk unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi, der uns durch sein teures Blut gerettet hat von allen Werken des Teufels, der Sünde und des Todes.“

„Gut, May, sehr gut!“, hatte mich da der Herr Direktor unterbrochen, grad als ich so schön im Zug war, nie lassen sie einen zu Ende reden. „Nun wollen wir aber auch eine solche Weissagung hören. Denken wir beispielsweise an den Propheten Jesaja!“

Na, da hatte er bei mir aber den nervus rectus getroffen, da konnt ich gleich weitermache mit dem Erzählen. Wie ich als erster Knabe der Kurrende am ersten Weihnachtsfeiertag die Kanzel zu besteigen hatte, um die Weissagung des Jesaias Kap. 9 zu singen:

2 Das Volk das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht; und über die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

3 Du machst des Volkes viel; du machst groß seine Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.

4 Denn du hast das Joch ihrer Last und die Rute ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie zur Zeit Midians.

5 Denn alle Rüstung derer, die sich mit Ungestüm rüsten, und die blutigen Kleider werden verbrannt und mit Feuer verzehrt werden.

6 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater Friedefürst;

7 auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und in seinem Königreich, daß er's zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. (Lutherbibel, Revision von 1912)

Ganz allein hab ich das gesungen, naja, mit milder, leiser Orgelbegleitung. Mut gehörte dazu! Noch im Alter werd ich gern daran zurückdenken! - - -

Liebe Gemeinde, wie im Film blenden wir uns hier jetzt aus dieser Prüfungsszene aus und hören, wie sich der ältere Karl May an dieses Jugenderlebnis als Kurrendesänger erinnert:

Es gehörte Mut dazu, und es kam nicht selten vor, daß der Organist dem kleinen Sänger zur Hilfe zu kommen hatte, um ihn vor dem Steckenbleiben zu bewahren. Auch ich habe diese Weissagung gesungen, und genauso, wie die Gemeinde sie von mir hörte, so wirkt sie noch heute in mir fort und klingt von mir hinaus bis in die fernsten Kreise meiner Leser, wenn auch in andern Worten, zwischen den Zeilen meiner Bücher. Wer als kleiner Schulknabe auf der Kanzel gestanden und mit fröhlich erhobener Stimme vor der lauschenden Gemeinde gesungen hat, daß ein helles Licht erscheine und von nun an des Friedens kein Ende sein werde, den begleitet, wenn er sich nicht absolut dagegen sträubt, jener Stern von Bethlehem durch das Leben, der selbst dann noch weiterleuchtet, wenn alle andern Sterne verlöschen. (In: Mein Leben und Streben, Reprint von H. Plaul, S.66)

Diese religiöse Grundmelodie in den werken Karl Mays ist wohl auch ein Teil des Geheimnisses für seinen bis heute erstaunlichen Erfolg. -

Gott ist Geist; und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Anbeten bedeutet ursprünglich: Sich vor Gott niederwerfen. Im übertragenen Sinn: Sich Gott ganz und gar ausliefern. Anbetung Gottes hat etwas mit unserem ganzen Leben zu tun. Gott will solche Menschen, deren Anbetung mit ihrem Leben gedeckt ist. Das heißt: in Wahrheit anbeten!

„Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen“, so hat es Karl May, so haben viele von uns es aus Martin Luthers Kleinem Katechismus gelernt.

Mit diesem Satz kann man Gott nicht anbeten. Aber er kann uns sagen, wie Gott angebetet werden möchte.

Im Großen Katechismus, für die studierten Leute, Pastoren und Lehrer etwa, schreibt Luther ausführlicher:

„Ein Gott heißet das, dazu man sich versehen soll alles Guten und Zuflucht haben in allen Nöten; also daß einen Gott haben nichts anderes ist, denn ihm von Herzen trauen und glauben. Wie ich es oft gesagt habe, daß allein das (Ver-) Trauen und Glauben des Herzens macht beide, Gott und Abgott. Woran du nun dein Herz hängst, das ist eigentlich dein Gott.“

Woran du nun dein Herz hängst, das ist eigentlich dein Gott.

Woran hänge ich mein Herz? Viele Dinge fallen mir ein. Vielleicht ist Gott darunter. Aber eben: nur ein Ding unter anderen. Das heißt, ein Gott unter vielen Göttern in meinem Leben.

Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten: Das bedeutet, wir sollen uns abwenden von den vielen Abgöttern, die wir uns gemacht haben. Von den vielen Dingen, an die wir unser Herz gehängt haben und die uns doch oft nur unfrei machen.

Jesus sagt: Gott ist Geist; und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Die samaritanische Frau am Jakobsbrunnen in der Evangelienlesung hatte Jesus gefragt, wo der rechte Platz sei, um Gott anzubeten.

Der heilige Ort der Samaritaner, das war der Garizim. Oder der heilige Ort der Juden: das war der Tempel auf dem Berg Zion in Jerusalem. Jesus lehnt diese Alternative ab. Und er nennt neue Orte, an denen die Anbetung Gottes geschehen wird. Und diese Orte heißen: Geist und Wahrheit.

Du und dein Leben sind die Orte, wo Gott gegenwärtig ist, wo du ihn anbeten kannst.  - Überall kann dir Gott begegnen.

Im Werk Karl Mays ist oftmals die Natur der Ort der Gottesbegegnung. So ist es auch bei Joachim Neander, dem Dichter des Liedes „Himmel, Erde, Luft und Meer“ (=EG 504), das wir vorhin gesungen haben. Für Karl May war dieses Lied Gegenstand seiner musikalischen Prüfung. Er mußte den Generalbaß, also eine Begleitung schreiben, sowie ein Präludium zu diesem Lied komponieren.

„Auch der Mond, der Sterne Pracht,

jauchzen Gott bei stiller Nacht.“

Solche Gedanken finden wir bei Karl May, insbesondere in seinen Gedichten auch.

Blitz und Donner, Hagel, Wind,

seines Willens Diener sind.

Auch für Karl May sind die Naturgewalten oftmals „Diener seines Willens“, indem sie als Gericht Gottes über die Bösen hereinbrechen und so den Guten zu Hilfe kommen.

Gewiß ist es richtig, daß Gott, als Schöpfer der Welt, seine Majestät, seine Macht in die Natur hineingelegt hat. Aber doch auf geheimnisvolle Weise, und staunen- und oftmals schreckenerregend. Denn nach unserer Erfahrung sind ja Böse und Gute gleichermaßen betroffen. Erdbeben, Hochwasser oder sonstige Naturkatastrophen fragen nicht nach Gut oder Böse.

Darum: Wer Gott schauen möchte, wer Gottes eigentliches Wesen erkennen möchte, muß auf Jesus Christus schauen.

Überall kann dir Gott begegnen, ja, aber Gott ist der Vater Jesu Christi. Das heißt: Ohne ihn will er nicht Gott sein. Überall, wo ich glücklich bin und Gott danke, wie gut er es doch mit mir meint, überall, wo ich Gott suche, wo ich nach ihm ringe, wo ich zweifle, wo ich ihm klage, wo ich ihn anklage, überall dort, wo ich ganz bin, der ich bin – und doch vor ihm -, da bete ich ihn an im Geist und in der Wahrheit, im Geist Jesu und in der Wahrheit Jesu.

Da wird mein Leben zu einem heiligen Ort, wo Gott Platz nimmt, wo er ganz nahe ist.

Gott ist Geist, und deshalb mitten in meinem Leben. So nahe ist Gott.

Liebe Gemeinde!

Wir haben Karl May bei seiner Lehrerprüfung begleitet. In seinem späteren Leben hat er noch manche Prüfungen durchgemacht. Nicht alle diese Prüfungen hat er bestanden -, das hat er auch selber eingestanden und beschrieben.

Doch was immer an einzelnen Fehlern und Mißtönen in seinem Leben und Werk zu finden sein mag – und in welchem Menschenleben gäbe es so etwas nicht zu finden!? -, über allem zeigt er klar und deutlich genug, daß Geben seliger denn Nehmen ist, daß Verzeihen besser ist als Rache, Liebe stärker als Haß – und Frieden mächtiger als Krieg.

Und das und nichts anders ist ja auch der Geist und die Wahrheit Jesu Christi. Amen.

Pastor Manfred König, Munster

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In der SZ erschien von KMG-Mitglied Harald Eggebrecht folgender Kongress-Bericht:   SZ, 21.10.03 http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel816/

 

Indian Summer über dem Vogtland

Was tut der Held am Marterpfahl, wenn er aufs Klo muss?

Der Kongress der Karl-May-Gesellschaft in Plauen

 

Einen attraktiveren Winnetou, als den, der da auf der Bühne des Festsaals zu Plauen stand, hat kein Auge je gesehen. Als er dann mit holdem Schmelz zum Kriegslied anhob, da fuhr all den alten Kämpen der Karl-May-Gesellschaft (KMG) neuer Kampfesmut in die Glieder für weitere Abenteuer der Spurensuche und überraschen Funde im Riesenwerk des sächsischen Phantasten. Schon der markige Refrain des Indianerchors "Lasst uns kämpfen / Nun droht der Tod!" hatte jeden Kleinmut vertrieben und zauberte auf die Gesichter der Mayaner vergnügtes Schmunzeln, erst recht dieser Winnetou in der ämablen Gestalt der Schweizer Sopranistin Claudia Schmidlin-Stalder. Als der Schlusschor sich steigerte zu "Heil Dir, oh großer Winnetou!", da waren eigentlich alle sicher, dass die KMG bei kommenden Tagungen als Erkennungsmelodie diesen Hymnus anstimmen sollte.

Zweifellos war die konzertante Aufführung einiger Stücke aus der fragmentarischen Oper "Am Silbersee" des Schweizers Othmar Schoeck der verblüffende Höhepunkt eines Kongresses, der einmal mehr bewies, dass die immer merkwürdige, krause und faltenreiche Welt Karl Mays stets neue Ausblicke auf so nie gesehene Landschaften, Seelenregionen und Menschenregungen bereit hält. Schoeck schrieb sein Operchen 1897 mit elf Jahren, der ältere Bruder Walter verfasste das Libretto, Bruder Ralph fertigte die Kulissen an und beschaffte die Bühnenmaschinerie. Das Ganze wurde zum Geburtstag der Großmutter im Waldstätterhof am Vierwaldstättersee uraufgeführt für das stolze Honorar von 20 Franken aus Omas Portemonnaie. Die Schoeck-Kinder boten kühn ein Indianerballett und Chöre, ein versinkendes Schiff, den Todessprung des Bösewichts in den Abgrund, zudem die Auftritte der Helden Old Firehand, Old Shatterhand und Winnetou. Selbstverständlich betet Old Shatterhand vor der Entscheidungsschlacht am Silbersee mit unverkennbarem Rienzi-Gestus.

Die Musik, vorzüglich und charmant dargeboten vom Schweizer Team (Markus J. Frey, Bass-Bariton, Veronika Stalder, Violine, Martin Schmidlin, Klarinette) um Dieter Stalder, der diese Spielfassung aus dem Notenmaterial erarbeitet hatte, überrascht aber nicht so sehr mit ihren Anklängen an Vorbilder wie Bach, Wagner und andere, als vielmehr durch eigentümliche Konsistenz und einen selbstverständlichen Fluss. Aus den "Silbersee"-Stücken lassen sich jedenfalls deutliche Hinweise auf die reifen Werke des Komponisten und leidenschaftlichen Karl-May-Verehrers heraushören.

In Plauen, das sich in den letzten Jahren gut herausgemacht hat mit einem etwas überdimensionierten Einkaufszentrum in der Stadtmitte, dem Tunnel, legte 1861 Karl May am Lehrerseminar sein Examen erfolgreich ab. Das Gebäude überstand den Bombenangriff im April 1945, mehr als 75 Prozent Plauens wurden zerstört. Jetzt prangt eine Tafel am Haus zur Erinnerung an jenen Seminaristen, von dem es hieß, er habe eine "außerordentliche Neigung zur Lüge." Heute ist Plauen selbst Mitglied der KMG.

Das helle Licht eines kühlen Indian Summer lag über der Tagung, die mit ihren Vorträgen einmal in bisher unbemerkte Winkel des Mayschen Oeuvres leuchtete, zum anderen Bekanntes ungewohnt neu erscheinen ließ. So ging Helmut Schmiedt (Köln) jener Kinderfrage nach, ob ein Held nie aufs Klo müsse, wenn er am Marterpfahl steht. Mit einer Fülle von Belegen zeigte Schmiedt, dass May sich durchaus an Ekelschwellen heranwagte, wenn etwa Haarschuppen und andere Unreinlichkeiten die innere Zwielichtigkeit mancher Personen äußerlich verstärken oder Gerüche bis zum Gestank der Verwesung hin die Nase des Westmannes beleidigen. Karl Markus Kreis (Dortmund) schilderte den Erfolg der Wild-West-Show Buffalo Bills in Deutschland, dessen Namen die hiesige Presse damals mit "Büffel-Wilhelm" übersetzte, und Mays abwehrende Reaktionen auf diesen echten Westerner und seine Indianer. In "Old Surehand" rechnete May mit einem Buffalo Bill-Wiedergänger, dem "König der Cowboys" und Indianerfresser Old Wabble bitter ab.

Die Sinologin Helga Gemedah (Ham­burg) entdeckte im eher als Nebenwerk eingestuften "Das Vermächtnis des Inka" die brisante Debatte über den Ursprung der ersten Indianer, eine Auseinandersetzung, die heute unvermindert heftig zwischen Amerikanisten, Paläontologen und Evolutionisten tobt. 1904 in Stuttgart und 1910 in Buenos Aires tagten die Amerikanisten, im Teilnehmerverzeichnis findet sich jeweils der Name Mays, der zwar nicht mittat, sich aber offenbar das Material schicken ließ. Auch Rudi Schweikert (Mannheim) entdeckte im "Sohn des Bärenjägers" einen jener von May angedeuteten Geheimgänge, durch den man zu ganz anderen Kuriositäten gelangt, diesfalls zum legendären Professor Beireis, dem Münchhausen aus Mühlhausen, der sogar Goethe austricksen wollte.

Als Zwischenspiel bot das Theater Plauen eine leichtfüßige szenische Collage durch Mays Leben. Gert Ueding (Tübingen) klopfte Mays Satz "Ich blieb ein Kind für alle Zeit" auf seine utopischen, die Kindheit reparierenden Qualitäten ab mit Blick auf die Kindheitsbilder der Aufklärung und des 19. Jahrhunderts, und Rüdiger Schwab (Münster) rollte das Panorama der Atheisten bei May aus unter den Aspekten Natur, Theodizee und Politik. – Wer nach soviel Reisen in den "dark and bloody grounds" des Mayschen Universums hinaustrat in den hellen Herbsttag, mochte momentlang das Vogtland für eine Hochebene New Mexicos halten.

HARALD EGGEBRECHT

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Die Klänge des Silbersees

von Regula Jucker

 

Wer am diesjährigen Kongress der KMG in Plauen teilgenommen hat, wird sich - so denke ich - nebst der inspirierenden und empirischen Vorträge gewiss auch der konzertanten Aufführung „Am Silbersee“ von Othmar Schoeck erinnern. Diese Musik, die von ihm 1897 als elfjährigen Knaben komponiert worden war, steht auf einzigartige Weise für die Gefühlswelt der jungen Karl-May-Leser. Die Klänge der Silberseekomposition des jungen Othmar Schoeck liessen die Emotionen im Publikum - dieser Kinder von einst - auf diese wundervolle Ebene der Unschuld und des Urvertrauens heben, welche die may'sche Lektüre so phänomenal hervorzurufen versteht. Die jungen Sänger und Musiker haben just diese unversehrten Jugendträume über die Rampe ins Publikum tragen und diesen Karl-May-Zauber aus Kindertagen zu neuem Leben erwecken können! Damit haben sie jegliche Konflikte wissenschaftlicher oder zwischenmenschlicher Art zum Vergessen gebracht, und die Musik sublimierte als Gebärde der Seele zur Friedensbotschaft.

Als ich an einem heissen Augusttag 2001 im Schloss Greifensee bei Zürich eine Kostprobe dieser Musik ab Tonband vernahm, bedauerte ich zwar die schlechte Qualität der Aufnahme, spürte aber trotzdem, dass es sich dabei um etwas Besonderes, Beachtenswertes handelte. Natürlich faszinierte vor allem das Alter des jungen, von Karl May begeisterten Komponisten, aber ebenso die treffende Art der Umsetzung der Heldentaten ins Musikalische, die der may'schen Botschaft so treffend nahe kamen. Dieses kleine Werk durfte nicht weiter unbeachtet im Archiv der Musikalienabteilung der Zentralbibliothek (ZB) in Zürich vor sich hin modern, sondern sollte von kompetenter und engagierter Seite unter die Lupe genommen werden. Nur wer war gewillt diese Zeit zu investieren? Dieter Stalder, der als Komponist, Organist, Karl-May-Liebhaber und als von Elmar Elbs frisch akquiriertes Schweizer Karl-May-Freunde-Mitglied alle Voraussetzungen für ein solches Unterfangen erfüllte, war auf mein Ansinnen hin sofort und begeistert dabei. Er ist mit seiner sanften Bearbeitung des Werkes bestimmt dem Kinde Schoeck gerecht geworden. Seine Töchter Claudia und Veronika, sowie der Schwiegersohn Martin Schmidlin und der Sängerkollege Markus J. Frey haben sich ebenfalls für das Projekt begeistern lassen. Natürlich ist mir bewusst, dass dies die optimale Konstellation war, um einige der Musikstücke aus dieser kleinen Oper so realisieren zu können, dass sie für den Plauener Kongress als Beitrag den anspruchsvollen Kriterien genügen würden. Die Urheberrechte sämtlicher Werke von Othmar Schoeck liegen bei seiner Tochter Giselea, die in Greifensee von den Klängen des Silbersees genau so begeistert war wie die anwesenden Karl-May-Freunde und mir daher ihre Einwilligung zu einer musikalischen Darbietung für den KMG-Kongress gegeben hatte. Sie hat sich übrigens sehr über den Erfolg dieser konzertanten Aufführung in Plauen gefreut, und wir hoffen, ihr dieses Vergnügen demnächst in der Schweiz bereiten zu können.

Dem Vorstand der KMG möchte ich an dieser Stelle für das geschenkte Vertrauen danken, welches er mir mit meinem Ansinnen zur Verwirklichung dieses Projektes für den Plauener Kongress entgegengebracht hat.

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VILLA  SHATTERHAND  RADEBEUL-DRESDEN.       1./12. 2003

 

Liebe Karl-May-Freunde!

Nach mehr als 128 Jahren erscheint in diesen Tagen zum 75-jährigen Jubiläum des Karl-May-Museums in Radebeul erstmals wieder eine Ausgabe des einst von Karl May redaktionell betreuten Unterhal­tungsblat­tes „Der Beobachter an der Elbe“ als Magazin für unsere Freunde und Förderer.

Aus dem Geleitwort von Claus Roxin:

Der Beobachter an der Elbe soll […] kein rein wissenschaftliches Publikationsorgan sein, wie es etwa die Jahrbücher der Karl-May-Gesellschaft sind. Die Zeit­schrift ist aber auch keine bloße ‚Hausmitteilung’, wie sie manche Gedenkstätten herausgeben oder ein ‚Fan-Journal’. Sie hat von alledem etwas: Wissenschaft und Information (aus Radebeul und aus der weiten Welt), Belehrung, Unterhaltung, May-Folklore und buntes Allerlei auf den Spuren des Redakteurs Karl May sollen eine reizvolle Mischung für jeden ergeben, der sich näher mit Karl May beschäftigen will.“

Wir würden uns sehr freuen, Sie als künftigen Leser begrüßen zu dürfen! Der Beobachter richtet sich an die Karl-May-Freunde und ethnografisch Interessierten aus Nah und Fern. Mitglieder unseres Fördervereins erhalten die Jubiläumsausgabe kostenlos. Die erste Ausgabe enthält u. a. Texte von Ekkehard Bartsch, Hans Grunert, Ralf Harder, Eckehard Koch und Reinhold Wolff.

Das Heft, A4-Format, 50 Seiten, durchweg farbig, ist ab sofort lieferbar, kostet 7 € und kann über unseren Trading Post – Shop einzeln bestellt oder auch abonniert werden.

Redaktion / Vertrieb:

Ralf Harder · Thomas Grafenberg

Brigitte Krabbes · René Wagner

 

Wir danken herzlich allen Spendern! Unterstützen Sie bitte die Restaurierung der Bücher in Karl Mays Bibliothek, z. B. indem über bestimmte Bücher die Patenschaft übernommen wird.

 

Bitte spenden Sie auf das Konto:

Freundes- und Förderkreis

Karl-May-Museum

Kreissparkasse Meißen  ·  BLZ 850 550 00    Konto-Nr. 300 000 1912

Stichwort: Bibliothek

Frohe Weihnachten und

ein gutes, erfolgreiches Jahr 2004!

René Wagner,  Hans Grunert,

Gudrun Wittig,  André Köhler,

Brigitte Krabbes,  Ralf Harder

Internetadressen

http://www.karl-may-stiftung.de

http://www.karl-may-museum.de

E-Mail: redaktion@karl-may-stiftung.de*

Karl-May-Veranstaltungen in Radebeul und Dresden

 

Montag, 1. Dezember 2003, Museum

Eröffnung der Sonderausstellung „Fantasie in blauen Schwertern“ – Erich Hösel und die Indianer“. Einige Kunstwerke, darunter Plastiken, werden erstmals nach 40 Jahren der Öffentlichkeit gezeigt.

 

Freitag, 9. Januar 2004, 18.30 Uhr, Museum

Jahresmitgliederversammlung 2004

 

Samstag, 24. Januar 2004, 18.30 Uhr, Museum

Jürgen Wüsteney (München)

Panama – Land zwischen Atlantik und Pazifik

 

Samstag, 21. Februar 2004, 18.30 Uhr, Museum

Hermann Wohlgschaft (Günzburg)

Arbeiten an einer neuen Karl-May-Biografie

 

Samstag, 27. März 2004, 18.30 Uhr, Museum

Ulrich van der Heyden (Berlin)

Indianistik in der DDR

 

Samstag, 24. April 2004, 18.30 Uhr, Museum

Jutta und Jochen Rascher (Dresden)

China: „Reich der Mitte“ bei Karl May und heute

 

Donnerstag (Himmelfahrt), 20. Mai 2004, 10.00 Uhr, Museum

Country-Frühschoppen

 

21. bis 23. Mai 2004 im Radebeuler Lößnitzgrund

Karl-May-Festtage 2004

 

Die über das Internet von uns angebotenen Produkte können auch per Telefon oder Fax bestellt werden, selbstverständlich auch per Briefpost.

Unter anderem haben wir im Warenangebot:

·        Karl Mays Werke – Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung

·        Die Buchausgaben des Karl-May-Verlags: Gesammelte Werke, Reprints etc.

·        Illustrierte Ausgabe im Bertelsmann-Verlag (Hrsg. H. Pleticha u. S. Augustin), soweit lieferbar

·        Die Karl-May-Weltbild-Edition mit allen künftigen Neuerscheinungen

·        Ferner ist die Weltbild-Reihe „Illustrierte Klassiker der Welt“ bei uns erhältlich. Höhepunkte dieser Edition sind laut Weltbild anläßlich des 200. Geburtstages von Victor Hugo und Alexandre Dumas die Werke „Der Glöckner von Notre Dame“ (Nachdruck der franz. Prachtausgabe von 1832 mit allen Illustrationen!) und „Der Graf von Monte Christo“ (Nachdruck der franz. Prachtausgabe von 1887 mit sämtlichen Illustrationen). Daneben sind in der Edition seltene Märchenausgaben der Brüder Grimm, von Hauff, Musäus, Andersen und Bechstein vertreten.

Die Bücher können auch ‚einzeln’ erworben werden. Ein ABO ist nicht erforderlich. Sie können ferner bei uns alle im Buchhandel erhältlichen May-Titel (inklusive Sekundärliteratur) bestellen, die wir zur Zeit vielleicht gerade nicht anbieten. Auch können Sie selbstverständlich die oben genannten Buchreihen im Karl-May-Museum direkt erwerben. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Zahlungsarten in Euro:

·        Rechnung  (nur innerhalb Deutschlands / nicht für Neukunden)

·        Nachnahme  (nur innerhalb Deutschlands)

·        Verrechnungsscheck in Euro

·        Bankeinzug

·        Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express

Alle Preise verstehen sich inklusive gesetzlicher MwSt zuzüglich Versandkosten. Bestellungen unter 5,00 EUR können nicht bearbeitet werden. Ab 150,00 EUR Warenwert entfallen die Versandkosten in Deutschland. Die Auslieferung erfolgt in der Regel spätestens 48 Stunden nach Bestelleingang. Der Verkaufserlös dient dem Erhalt des Karl-May-Museums.

Karl-May-Museum

Karl-May-Straße 5           01445 Radebeul

Tel.: (0351) 8373010    Fax: (0351) 8373055

Kontakt:

Frau Brigitte Krabbes

E-Mail: shop@karl-may-museum.de

http://www.tradingpost.deKarl-May-Haus Information Heft 17 erschienen

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Anlässlich des 17. Kongresses der Karl-May-Gesellschaft in Plauen/Vogtland erschien im Oktober 2003 die neue Ausgabe der „Karl-May-Haus Information„ (72 Seiten, 19 Abb., 37 Faksimiles, € 4,00).

Aus dem Inhalt:

Hans-Dieter Steinmetz: „Plauen is mir nämlich sehr ans Herz gewachsen„. Zum Aufenthalt Karl Mays am Lehrerseminar der Vogtlandstadt t Karin Mogritz: Schenkungen Karl Mays für Bibliotheken der Lößnitzgemeinden (1896) t .Hans-Dieter Steinmetz: Karl Mays amerikanisches Doktordiplom t Jan Koten: „Waldröschen„ auf Tschechisch . t Christian Heermann: Blicke über Ländergrenzen (5): Boot Hill Museum and Front Street, Front Street & Fifth Street (Nähe W. Wyatt Earp Blvd.), Dodge City, KS t Jens Pompe: 90 Jahre Karl-May-Verlag. Zur Sonderausstellung 2003.

Angaben zum Inhalt der KMHI-Hefte 1 bis 10 siehe KMG-Nachrichten Nr. 112 (Juni 1997), S. 14/15, des KMHI-Heftes 11 siehe KMG-Nachrichten Nr. 116 (Juni 1998), S.28, des KMHI-Heftes 12 siehe KMG-Nachrichten Nr. 119 (März 1999), S. 32, des KMHI-Heftes 13 siehe KMG-Nachrichten Nr. 126 (Dezember 2000), S. 10, des KMHI- Heftes 14 siehe KMG-Nachrichten Nr. 130 (Dezember 2001), S. 15, des Heftes 15 siehe KMG-Nachrichten Nr. 132 (Juni 2002), S. 15, des Heftes 16 siehe KMG-Nachrichten Nr. 136 (Juni 2003), S. 29.

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Pressespiegel

Freie Presse HOT 26.8.03:

„Wir hören noch heute diesen Beifall!“

In die Jahre gekommene Amateurschauspieler treffen sich erstmals am Ort ihrer „Winnetou“-Aufführung – Theatersaal war 1942 die Turnhalle...Klar, dass in der Turnhalle – 1942 war sie wegen der Aufführung zum 100. Geburtstag Karl Mays kurzzeitig zum Theatersaal mit Bühne umgestaltet worden – Erinnerungen geweckt werden. „Wir hören noch heute diesen Beifall“, waren sich die Amateurschauspieler einig, die es bereits vor Jahrzehnten in alle Himmelsrichtungen verstreut hat...Doch die gemeinsamen Erinnerungen verbindet sie noch heute. Wohl auch deshalb hatte Karl-May-Haus-Chef Neubert für dieses Treffen in einer Extra-Ausstellung Briefe, Fotos, Zeitungsausschnitte, Aktennotizen und vielerlei inzwischen vergilbte Schriftstücke zusammengetragen.                                                                                                                                                                                 Dietrich Schober

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75 Jahre Karl-May-Museum

 

Aus der Festschrift ‚50 Jahre Karl-May-Verlag‘ Seite 24: <Der fahrtenreiche Artist Patty Frank (Ernst Tobis), der sein Leben „im Banne Karl Mays“ in allen Weltteilen verbrachte und besonders in Nordamerika viele seltene exotische Gegenstände sammelte, hat in Radebeul eine schicksalhafte Begegnung mit Klara May und Dr. Euchar Schmid. Es entsteht eine neue Idee zur Schaffung eines ersten Karl-May-Museums, das hauptsächlich völkerkundlicher Natur sein soll...> Das war 1926. <Der Gedanke, ein Karl-May-Museum zu errichten, geht bis ins Gründungsjahr der Karl-May-Stiftung, 1913, zurück.>, so lesen wir in ‚Karl May – Leben und Werk‘ von Dr. Klaus Hoffmann auf Seite 74, und weiter auf S. 76: <Die Grundsteinlegung erfolgte am 7.Mai, das Richtfest beging man am 19. Juni 1926. Im Oktober des gleichen Jahres konnte Patty Frank sein Wigwam beziehen.> Noch aber war das Blockhaus – die Villa Bärenfett – kein Karl-May-Museum, ein erster Anbau erfolgte, und schließlich am 1. Dezember 1928 konnte das Museum eröffnet werden, nachdem es schon vorher ein Publikums-Anziehungspunkt war. Näheres hat Wolfgang Seifert in seiner Biografie ‚Patty Frank‘ (KMV 1998) beschrieben. Nun also im Jahre 2003 die Feiern zum 25-jährigen Geburtstag, am 14. November  referierte Museumsdirektor René Wagner: ‚Die Geschichte des KMM in multimedialen Bildern, und am Montag 1.12.2003 gibt es eine Festveranstaltung mit Ausstellungseröffnung im Museum. Dazu sehr zu empfehlen der Newsletter der K-M-Stiftung mit allen Terminen, ganz einfach zu bestellen, wenn man im INTERNET z.B. die Seite der Karl-May-Stiftung anklickt http://www.karl-may-stiftung.de oder einfach www.karl-may-museum.de

Es folgen hier Pressemeldungen über die Feierlichkeiten zum Geburtstag und dem 15-jährigen Bestehen des Förderkreises am 13. September:

Wochenkurier Radebeul 10.9.03: Feiern zwischen Villa und Blockhaus, Radebeuls bekanntestes Museum wird 75!... Seit 1928 ist das Blockhaus „Villa Bärenfett“ ein Mekka für Besucher aus aller Welt... Neben den ständigen Ausstellungen „Indianer Nordamerikas“ und „Karl May – Leben und Werk“ gibt es die Sonderausstellung „Winnetou im Elbsandsteingebirge“.

Sächsische Zeitung Meissen 12.9.03: Wer als Indianer kommt, darf kostenlos hinein... Radebeuler, die sich als solche ausweisen können, haben freien Eintritt. Genau so wie Gäste, die im Indianer- oder Western-Outfit kommen.

Fränkischer Tag Bamberg 13.9.03: May-Feier in Radebeul... Das typische Indianergeheul von Apachen oder Irokesen hören die Besucher des Museums nur vom Tonband. Trotzdem erinnert in der alten Villa „Shatterhand“ und im Blockhaus „Bärenfett“ alles an den geistigen Vater von Winnetou und Old Shatterhand.

Nordbayerischer Kurier Bayreuth 13.9.03: Das Gute setzt sich immer durch... Jetzt betrachten vor allem Großväter und ihre Enkelsöhne mit leuchtenden Augen Gewehre des Wilden Westens wie Winnetous Silberbüchse, den legendären Bärentöter oder den Henrystutzen. „Diese Detailgenauigkeit versetzt einen direkt in den Wilden Westen“ erinnert sich Mirko Zieschank. Der 29-Jährige bringt die Besonderheit der Werke auf den Punkt: „Es setzt sich immer das Gute durch.“

Fazit: Einfach mal hinfahren      dSch

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Karl Mays Ethik

Die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meissen (Kathedralforum) veranstaltete im Bischof-Benno-Haus in Bautzen ein Wochenendseminar (31.10.-2.11.03) zum Thema ‚Winnetou und Old Shatterhand, Karl Mays Ethik‘. Aus dem Prospekt:<... Anschaulich Gestalt geworden ist das Menschheitsideal des Autors – das in der Gestalt der weisen Marah Durimeh auch eine orientalische Wurzel hat – in den Blutsbrüdern Winnetou und Old Shatterhand. In den Abenteuern, die sie gemeinsam bestehen, taucht Karl Mays Ethik auf. In der Sympathie für ein zugrunde gerichtetes Volk beispielsweise ebenso wie in der Kritik an der persönlichkeitsvernichtenden Gier des Gesellschaftsmodells der Bleichgesichter oder im weitgehenden Gewaltverzicht bei Konflikten. Das Seminar will neben der Annäherung an den Menschen Karl May diese Aspekte in den Vordergrund stellen, ihre Herkunft und zeitgenössische Einbettung, ihre Bedeutsamkeit wie die teilweise damit verbundenen Widersprüche.> Das Programm sieht u.a. vor: ‚Karl May aus Sachsen‘, ein Vortrag von Dr. Ch. Heermann, drei Vorträge von Prof. Dr. H.-R. Schwab ‚Edel sei der Mensch‘ u.a., ein Indianerfest, Filmvorführung und Hl. Messe. Info:

www.kathedralforum.de  und

www.benno-haus.de

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Gemünden

Am 18.8.03 liest man in der Main-Post Würzburg folgendes: <Hurra, wir werden Karl-May-Stadt!

Gemünden hat das große Los gezogen. Dem beschauli­chen Städtchen steht eine großartige Zukunft bevor, die nie­mand für möglich gehalten hätte. Erst wenige Tage ist es her, dass ein Herr mit einer wundervollen Bot­schaft im Gepäck in die Gemünde­ner Redaktionsstube gestürmt kam: Die Stadt habe einen berühmten Sohn, verkündete er, von dem bisher niemand etwas gewusst und dessen Existenz er hochstpersönlich ent­deckt habe. Ein Mann nämlich, der zu Lebzeiten Albrecht Schmid gehei­ßen und als Gründer des Karl-May­-Verlags gewisse Berühmtheit erlangt hatte, wurde hier, jawohl, hier in Gemünden geboren. Wir waren baff und sind es immer noch: Der Grün­der des Karl-May-Verlags ist ein Gemündener? Ist dann nicht auch -zumindest über fünf Ecken - Winne­tou ein Spross der Dreiflüssestadt? Natürlich ist er das, beschließen wir, stürmen ins Rathaus und drängen in des Bürgermeisters Zimmer: Gemün­den soll, ja muss Karl-May-Stadt werden, wollen die Stadtväter nicht eine ungeahnte Chance verstreichen las­sen! Ein Old-Shatterhand-Platz muss her, eine Silbersee-Straße und natür­lich ein Winnetou-Einkaufscenter, eine Karl-May-Ausstellung gehört unverzüglich eingerichtet, die ollen Loks im Eisenbahnmuseum will doch eh keiner mehr sehen. Auf ein Schmid-Geburtshaus als Pilgerstätte für Winnetou-Fans muss wohl ver­zichtet werden. Wo ein Herr namens Albrecht Schmid geboren worden sein soll, weiß in Gemünden näm­lich niemand.> Aber, aber! Der Autor Johannes Hüning hätte doch bloß im KMV anrufen brauchen. Oder z.B. in der Festschrift ‚25 Jahre Karl-May-Verlag‘ nachlesen, da steht nämlich auf Seite 8: <Geboren bin ich am 29. August 1884 in Gemünden am Main...>     dSch 

e-mail-adresse

Auf Grund der Verseuchung meiner email-adresse mit Spams, wogegen meine t-online Version 5 offenbar machtlos ist, verzichte ich ab sofort auf meine e-mail-Adresse.

Wer ganz sicher gehen will, mich zu erreichen, sollte altmodisch zum Telefon oder Briefblock greifen. Danke

Dietrich Schober, Pressebeauftragter

Karl May und die Menschenrechte

 Verführung zum Lesen“ heißt der Titel aus dem Rowohlt Verlag (Reinbek b. Hamburg, 2003), für den die „Stiftung Lesen“ 52 Prominente über Bücher befragte, die ihr Leben prägten.

Petra Hammesfahr, „die erfolgreichste Krimi-Autorin deutscher Sprache“ hat offensichtlich das Bekenntnis Karl Mays zu den Menschrechten sehr beeindruckt:

Nächtelang habe ich damals um Winnetou und sein Volk geweint und glaubte an der Welt zu verzweifeln, weil die Guten plötzlich die Bösen waren. Zwölf Jahre alt war ich und geschichtlich bereits dahingehend informiert, daß die Amerikaner mit Nylonstrümpfen, Schokolade und Zigaretten das deutsche Volk vor dem Hungertod bewahrten, nachdem sie es zuvor aus der Tyrannei befreit hatten. Meine Mutter erzählte es so und fand, daß wir persönlich den Amerikanern zu besonders großem Dank verpflichtet waren, weil ein amerikanischer Konzern die bankrotte Weberei kaufte, in der mein Vater beschäftigt gewesen war. Sie machten daraus eine Aluminiumgießerei, gaben meinem Vater neue Arbeit, bezahlten ihn sogar besser, wodurch es überhaupt erst möglich wurde, nicht nur neue Gardinen für unser Haus, sondern mir auch dieses Buch zu kaufen, mit dem das Elend begann – für meine Mutter.

Winnetou, Band eins. Vierhundert klein bedruckte Seiten stark, weshalb ich es unbedingt haben wollte. Wenn man nur selten ein Buch bekommt, muß es für eine Weile reichen. Zu der Zeit beschränkte meine literarische Vorbildung sich auf die dünnen Bändchen, die meine Tante mir geschenkt hatte – aus Opposition meiner Mutter gegenüber, die es für Zeitverschwendung hielt, ein Buch in die Hand zu nehmen. Bücher kosteten schließlich – Geld, das wir für lebenswichtige Dinge wie Ernährung brauchten. Vom Lesen wurde niemand satt, man zerbrach sich am Ende nur den Kopf über Dinge, die kein Mensch mehr ändern konnte. Die man um des persönlichen Friedens willen besser auch nicht hinterfragen sollte.

Bis dahin hatte ich nichts hinterfragt. meine Tante liebte Herz-Schmerz- und Heile-Welt-Geschichten, in denen es durchaus auch einmal traurig zugehen durfte, aber nur in der Mitte. Am Ende mußte sich alles in Wohlgefallen auflösen. Entsprechend sah meine Lektüre aus. „Jutta fährt Lambretta“, „Das Mädel Peter“ in vier Bänden. Wie die anderen hießen, weiß ich heute beim besten Willen nicht mehr. Sie waren unterhaltsam, nett zu lesen und entsprachen in keiner Weise der Wirklichkeit. Jedenfalls hätte ich mir damals nicht vorstellen können, daß ein junges Mädchen auf einem Motorroller alleine nach Italien fährt. Oder daß eine komplette Familie mit Freunden Urlaub in Seewind und Sonne macht.

Karl May schrieb anders, machte mir schon mit dem ersten Absatz seiner Einleitung klar, daß ich ein bitterernstes Buch voller geschichtlicher Fakten in der Hand hielt.

„Immer fällt mir, wenn ich an den Indianer denke, der Türke ein. Das hat, so sonderbar es scheinen mag, doch seine Berechtigung. Mag es zwischen beiden auch noch so wenig Vergleichsmöglichkeiten geben, sie sind einander dennoch in gewissem Sinne ähnlich, in dem einen Punkt nämlich, daß die Weltmeinung mit ihnen so gut wie abgeschlossen hat, wenn auch mit dem einen weniger stark als mit dem anderen. man spricht von dem Türken kaum anders als vom ‚kranken Mann’, während jeder, der die Verhältnisse kennt, den Indianer als ‚sterbenden Mann’ bezeichnen muß.“

Der Tosa Verlag, Wien, fühlte sich verpflichtet, in einer Fußnote darauf hinzuweisen, daß Karl May diese Sätze 1892 geschrieben hatte und die Verhältnisse sich inzwischen geändert hätten, ganz bestimmt für die Türken, aber auch die Indianer hätten inzwischen ihren Platz in der Gesellschaft gefunden.

Und dann las ich von Landvermessern, die niemanden etwas Böses wollten. Nur das Land wollten sie, und keiner fragte, wem sie es wegnahmen. Und neben all denen, die in scheinbar harmloser Absicht kamen und durchaus zu einem friedfertigen Miteinander bereit waren, siehe Old Shatterhand, kam eine Menge Abschaum in die Prärie. All diese Banditen, die sich bereichern wollten am Gold oder am Öl, die sich einen Spaß daraus machten, ganze Büffelherden abzuknallen, und den ursprünglichen Besitzern des Landes die Lebensgrundlage entzogen.

Mein Vater kaufte binnen weniger Wochen Band zwei und drei, heimlich. Ich las ihm jedes Mal, wenn wir ungestört waren, einige Seiten vor. Er war ebenso begierig wie ich zu erfahren, wie es weiterging. Im Gegensatz zu mir wußte er natürlich, daß Winnetou der Phantasie eines Autors entsprungen war wie Jutta mit ihrer Lambretta und das Mädel Peter.

Für mich dagegen war der Häuptling der Apachen ein realer Mensch – gewesen; daß er noch lebte, zog ich mit Blick auf das Jahr 1892 nicht in Betracht. Ich hoffte nicht einmal auf ein glückliches Ende, weil Karl May in seiner Einleitung vorweggenommen hatte, wie es für die Indianer ausgegangen war. Immer wieder aufs Neue belogen, betrogen, in Reservate gepfercht und wieder daraus vertrieben, niedergemetzelt, wenn sie aufbegehrten oder auch nicht. Manchmal wurden sie umgebracht, weil sie im Weg waren.

Und die Nachfahren ihrer Mörder gaben meinem Vater nun eine gut bezahlte Arbeit, hatten meiner Mutter in jungen Jahren das Leben mit Schokolade und Zigaretten erleichtert. Wie soll man damit umgehen, wenn man zwölf Jahre alt ist und die spanische Königin, die Christoph Kolumbus drei Schiffe zur Verfügung stellte, nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden kann?

Ich las erst einmal weiter, versuchte zu verstehen, nervte Lehrer und andere gebildete Persönlichkeiten, bettelte darum, in ihren Bücherregalen stöbern und mal das eine oder andere ausleihen zu dürfen, um so viel wie nur eben möglich über geschichtliche Hintergründe und die Natur des Menschen zu erfahren.

Ich lernte, daß nicht nur die Indianer Nordamerikas größtenteils ausgerottet worden waren. In Südamerika, Afrika, Indien, Australien, überall in der Welt hatten Europäer geplündert, versklavt oder getötet, Besitzansprüche angemeldet, sich ausgebreitet, vom lieben Gott gepredigt und Menschenrechte mit Füßen getreten.

Wie habe ich mich geschämt, eine Weiße zu sein, in Europa geboren, noch dazu in Deutschland mit seinem Dritten Reich. Ich fand damals, daß die Bibel zumindest in einem Punkt Recht hatte und wir alle mit der Erbsünde geboren waren. Wenn ich gekonnt hätte, ich hätte mein Bündel geschnürt und wäre ausgezogen, um all den Unterdrückten beizustehen.

Aber mit zwölf und einer Erziehung, die sich am Machbaren orientierte, da blieben nur die guten Vorsätze und Bücher. Und nach Karl May empfand ich „Jutta fährt Lambretta“, „Das Mädel Peter“ und ähnliche Geschichten als Vorspiegelung falscher Tatsachen. Ich wollte die Wahrheit, mich nicht für dumm verkaufen lassen und niemanden für dumm verkaufen.

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Verführung zum Lesen:

Wolfgang Schmidbauer, der Münchner Psychotherapeut und Schriftsteller („Der Mensch als Bombe: Eine Psychologie des neuen Terrorismus“, 2003) beschreibt in demselben Band seine Leseerfahrungen, die er mit den öffentlichen Büchereien in seiner Jugend in Passau gemacht hat: „So bevorzugte ich die Pfarr-, Stadt- und schließlich die Leihbücherei im Amerika-Haus. Dort gab es Karl May, den unermüdlichen Hochstapler, der in seinen wirren Alterswerken alle seine schönen Geschichten aus dem Wilden Westen und dem malerischen Orient als Bruchstücke einer großen hochmoralischen Vision von ‚Ardistan und Dschinnistan’ ausgab, im ‚silbernen Löwen’ bleischwer unter seiner Bedeutungslast.“ (S.188)

Auch Peter Sodann, der Schauspieler und Regisseur (Kommissar Ehrlicher im „Tatort“)hat u. a. Karl May gelesen: „Ich habe viel gelesen in meinem Leben. Ein Mensch, dem der Krieg den Vater weggeschossen hat, braucht vielleicht Bücher als Ersatz, wenn er verstehen will, was die Welt im Innersten zusammenhält. Karl May, Tarzan, Willi Bredel, Albert Camus zum Beispiel haben mir dabei geholfen.“ (S. 214)

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Wechsel nach Husum

Husum, das ist die graue Stadt Storms an der Nordsee, das ist der Sitz des Hansa Verlags, in dem unsere Jahrbücher gedruckt werden, das ist aber auch ein Anziehungspunkt für andere Verlage. Die Sächsische Zeitung am 30./31.8.03 schreibt: <Schleichendes Ende? Der einst renommierte Dresdner Verlag der Kunst wechselt nach Husum. Ein Verlag, der Heimstatt war für die Grossen der Kunst, der für Aufruhr sorgte mit seinem Programm der Moderne, der die Grafik pflegte wie sonst kaum ein anderes Haus – es war einmal. Aus. Der Husum Verlag, spezialisiert auf Titel wie „Eine Kindheit in Blankenese“ oder „Weihnachten in Dänemark“, ist die letzte Station auf dem Weg eines langsamen Sterbens. 1952 war der Verlag der Kunst in Dresden gegründet worden. Nach der Wende konnte er sich auf dem hart umkämpften Kunstbuchmarkt nur mit Mühe behaupten...Alles Sächsisch-Regionale geht deshalb nach Husum - sogar der renommierte Verlagsname. „Wir werden aber in Dresden ein Büro behalten, um vor Ort Projekte zu entwickeln“, sagt Husum-Verleger Ingwert Paulsen. Er hat bereits etliche Titel zur sächsischen Volkskunde herausgebracht, auch das Karl-May-Jahrbuch erscheint in der Husumer Gruppe. Sie vereinigt sieben Verlage, darunter den aus der DDR bekannten Verlag der Nation.>                    dSch

 

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Karl-May-Akte im Vatikan

Wir haben Sie informiert. In N-KMG 125 Sept. 2000 stand auf Seite 11 u. 12 zu lesen, dass ein Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf einen sensationellen Fund im Vatikan gemacht hatte, eine Akte Karl May. Man hatte May angeschwärzt und gefordert, seine Bücher gehören auf den Index. Nun, so weit kam es nicht, wie wir alle wissen, trotzdem waren die Karl-May-Freunde gespannt auf die weiteren Veröffentlichungen. Die KMG hatte Kontakt zu Prof. Wolf aufgenommen, so schrieben wir, und eine kommentierte Publikation im Jahrbuch angeboten, was von Prof. Wolf auch ernsthaft in Erwägung gezogen würde. Er hat es sich anders überlegt und eine populäre Veröffentlichung im Karl-May-Verlag vorgezogen. Wer auf seinen Bericht gespannt ist, möge nachlesen in der Neuerscheinung des KMV ‚Zwischen Himmel und Hölle‘ ab Seite 333. Akribisch wird der Leser über die Inquistions-Methode und ihre Arbeitsweise informiert, und dann geht der Autor Wolf detektivisch der Frage nach: Wer war es, der Denunziant? Nun, machen wir es kurz, man weiß es bis heute nicht, die Unterschrift lautet ‚Ein treuer Anhänger der katholischen Kirche‘, ein Anonymus also. 89 lesenswerte Seiten im Grünen Band, das Denunziationsschreiben ist in Faksimile angedruckt.                         dSch

 

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Karl May Pressespiegel
1914-1918 ist lieferbar

gegen Einzahlung von 11 (darin 1,50 für Porto und Verpackung) auf das Konto

Sigbert Helle, Hamburger Sparkasse 1220402786 BLZ: 200 505 50

Adresse nicht vergessen!

Es handnelt sich dabei um ca. 130 A4-Kopien, die erst nach Eingang der Bestellung hergestellt werden - also bitte etwas Geduld.

 

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Fa. Seidelmann ist pleite

Als Kriegskind habe auch ich die Not kennengelernt; nach dem Krieg verdiente sich meine Mutter als Heimarbeiterin etwas Geld in einem Puppen- und Geschenkegeschäft, wobei sie, meine älteren Schwestern und ich Sägemehl in kleine Stoffröhren stopften, die dann zu einem Puppenkörper zusammengesetzt wurden. Der Ort, wo wir als Flüchtlinge untergekommen waren, hieß Einberg bei Oeslau, gleich nebenan liegt Rödental.  Die Süddeutsche Zeitung am 27.8.03 schreibt auf Seite Drei: <Der Erfolg spricht englisch – Wie die Logik der Kosten und Gewinne einen traditionsreichen Puppenhersteller dazu bringt, seine Produktion nach Asien zu verlagern.> Die Fa. Zapf  in Rödental baut Personal ab, die Arbeitslosigkeit greift um sich. Was hat das alles mit Karl May zu tun? Ich bin unwillkürlich an die Weber-Familie Hauser in Hohenthal erinnert worden, nachzulesen in ‚Buschgespenst‘, oder wer das Original liebt, in ‚Der verlorene Sohn‘. Im J-KMG 1981 lesen wir einen langen Artikel von Monika Evers und darin auf Seite 111: <Langfristig besiegt wird das Weberelend, indem Brandt (bzw. Arndt) ‚den guten Eduard Hauser‘ als Verleger bestimmt... Hiervon scheint May sich Befreiung aus dem Elend zu versprechen: Er sah nicht ‚im Verlagswesen selber die Ursachen des sozialen Übels.‘> Dass das nicht funktioniert, weiß mittlerweile jeder. Neue Ideen gehören her, im Zeichen der Globalisierung mehr denn je. Die Fa. Zapf lässt also in China arbeiten, in Shenzhen, dem riesenhaften Gewerbegebiet von Honkong. Aber in USA gibt es gleiche Probleme. Der Spiegel Nr. 35 vom 25.8.03 auf Seite 60 ff: <Keine der großen Volkswirtschaften wächst derzeit schneller als China, das vor allem Amerika mit Billigwaren überschwemmt... Welche ver­heerenden Folgen die chinesische Exportoffensive für die amerikanische Traditionsindustrie hat, lässt sich in Gegenden wie Greensboro im US-Bundesstaat North Carolina besichtigen, einst Zentrum des heimischen Textilgewerbes. Wo früher Handtücher, Bettwäsche oder Fleece-Pullover gefertigt wurden, gähnen heute vornehmlich Industrieruinen.> Dazu muss man wissen, dass der Stundenlohn eines Chinesen umgerechnet etwa 60 US-Cents beträgt, das ist ein Zwanzigstel des Lohnes eines Amerikaners. Viel anders ist die Rechnung mit dem Euro bei uns auch nicht, und deshalb herrscht in Amerika, das ist der kleine Ort an der Mulde Nähe Glauchau in Sachsen, wo früher zu DDR-Zeiten Textilindustrie für eine bescheidenes Auskommen sorgte, heute fast 100% Arbeitslosigkeit. Der reiche Onkel aus dem fernen Amerika, der May als Rettung-bringender Engel vorschwebte, hat mit sich selbst genug Sorgen, Eduard Hauser wird seine Heim-Weber-Filiale wohl längst dicht gemacht haben. Traurige Zeiten, wie?           dSch

 

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Dialekt-Shatterhand

Die Badische Zeitung berichtet am 3.7.03 über Kultur in der Region und hierbei über die Übersetzung Mayschen Textes in Alemannische. <Karl Mays Fährte führt auch zum Titisee: Zwei Werke als Kurzgeschichte auf Alemannisch. Dass Old Shatterhand zum Silbersee ritt, gehört fast schon zum Allgemeinwissen. Weniger bekannt ist hingegen, dass sich der sächsische Erfolgsschriftsteller Karl May auch am Titisee aufhielt, ja dass seine Vita überhaupt einige Bezüge zum Land der Alemannen aufweist. Dass nunmehr als erste Karl-May-Mundart-Übersetzung überhaupt eine in den alemannischen Dialekt erfolgte, bietet dem Verfasser Michael Rudloff aus Gundelfingen Anlass, einen Blick auf Karl Mays Beziehungen zu unserer Heimat zu werfen... Näheres hierzu bietet eine Broschüre, die dieser Tage von den Schweizer Karl-May-Freunden, einer Vereinigung schweizerischer und südbadischer Karl-May-Sammler, herausgegeben wurde. Vor allem bietet die Broschüre aber zwei Kurzversionen der Karl-May-Erzäh­lungen „Der Ölprinz“ und „Der Schatz im Silbersee“ auf Alemannisch; die ersten Mundart-Ausgaben von Karl-May-Texten überhaupt.> Bezug dieser Broschüre für 8 CHF oder 5 €: Schweizer Karl-May-Freunde, CH Luzern, Studhaldenstr. 3 oder per e-mail:

ee@karlmayfreunde.ch            dSch

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Erwin Müller

Käufer gesucht!

Wie der Südwestrundfunk (SWR) kürzlich berichtete, will Winnetou Maria, die 1926 geborene einzige Tochter und Erbin Carl Zuckmayers (1896-1977) aus seiner Ehe mit der Schauspielerin und Schriftstellerin Alice Herdan-Zuckmayer, das langjährige Domizil ihrer Familie in Saas-Fee (Kanton Wallis/Schweiz) für zwei Millionen Euro verkaufen. Sie hat den Mainzer Kulturdezernenten, der ein Freund und Bewunderer ihres Vaters war, als Vermittler eingeschaltet, um einen zugleich solventen wie seriösen Interessenten zu finden. Da Zuckmayer im rheinhessischen Nackenheim zur Welt kam und seiner Heimat zeitlebens eng verbunden blieb, besteht die begründete Hoffnung, einen kulturell ambitionierten Landsmann des Dichters als Käufer für das repräsentative Anwesen zu gewinnen, um es künftig vielleicht teilweise auch als literarische Gedenkstätte nutzen zu können.

Nach der Rückkehr aus dem Exil in den USA hatte sich Carl Zuckmayer - ähnlich wie Thomas Mann - 1958 endgültig in der Schweiz niedergelassen, wo er auch gestorben ist und seine letzte Ruhestätte fand. In dem jetzt zum Verkauf stehenden Haus sind u.a. die bekannte Erzählung „Die Fastnachtsbeichte“ und seine vielgelesene Autobiographie „Als wär's ein Stück von mir“ (mit mehreren Karl-May-Erwähnungen) entstanden.

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 „Winnetous Rückkehr“ vor Gericht

von RA Albrecht Götz von Olenhusen

 

1. Der BGH und seine Gründe

Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs in der Sache „Winnetous Rückkehr“ [s.a. KMG-N 135, S. 42ff. D. Red.] ist mittlerweile auch in der wissenschaftlichen Literatur kommentiert worden, so daß wir auf die Veröffentlichung von Kai Hendrik Schmidt-Hern „Der Titel, der Urheber, das Werk und seine Schutzfrist“, (Zeitschr. f. Urheber- u. Medienrecht, Nr. 6/2003, S. 462) hinweisen wollen. Der BGH hatte zu entscheiden darüber, ob der Titel „Winnetous Rückkehr“ eine Verletzung der Rechte an den Titeln der Winnetou-Romane darstellt, die vom Karl-May-Verlag veröffentlicht werden. Der BGH hat im Unterschied zum Landgericht Nürnberg-Fürth und Oberlandesgericht Nürnberg die Klage des Verlags abgewiesen. Die Bezeichnung „Winnetou“ habe keine Unterscheidungskraft als Marke, sei zur Herkunftsunterscheidung nicht geeignet. Die sog. Gemeinfreiheit von Werken schließe aber Titel nicht vom Kennzeichnungsschutz aus. Eine Verwechslungsgefahr im Sinne des Markengesetzes hat der BGH verneint. Auch ein Verstoß gegen UWG sei nicht gegeben.

2. Ein neuer Kommentar

Der Verfasser des genannten Artikels schildert ausführlich die jetzt nach der BGH-Entscheidung durch die Rechtsprechung festgelegte Rechtslage. Dabei weist er auch darauf hin, daß der BGH sich darauf beschränkte, unmittelbare Verwechslungsgefahr zu verneinen und daß er andere Formen der Verwechslungsgefahr nicht in Betracht gezogen hat. Der BGH ziehe zwar eine Irreführung des Verkehrs über die Identität des Autors der Werke in Betracht, gewähre aber keinen Anspruch, wenn die Schutzfrist des Werkes abgelaufen ist. Wir wollen die gesamte rechtliche Darstellung, die sich auch aus dem Urteil ablesen läßt, nicht noch einmal wiedergeben. Der Verfasser knüpft auch an die Rechtsprechung des BGH zu § 16 UWG vor allem in den Entscheidungen „Lilli Marleen“ und „Sherlock Holmes“ an. Er merkt an, daß in der BGH-Entscheidung nicht ganz deutlich werde, ob der BGH hinreichend zwischen dem Schutzgegenstand und dem Schutzbereich von Titelrechten unterscheidet. Wenn er z.B. Unterscheidungskraft mit der Begründung zuspricht, die Bestandteile wie z.B. „Winnetou“ würden auf Werke von Karl May hinweisen (BGHZ 26, 52, 63).

Er stellt auch die Frage, welchen Einfluß die Schutzfristregelung des Urheberrechtsgesetzes (§ 64 UrhG) auf die Ansprüche wegen Verwechslungsgefahr haben könne. Warum der Ablauf der Schutzfrist das Ende von Ansprüchen wegen Irreführung über den Urheber der fraglichen Werke bedeute, harre noch einer Begründung. Allerdings scheint der Verfasser es als rechtspolitisch erwünscht anzusehen, daß es erlaubt sein müsse, ein Werk als ein unter Benutzung des gemeinfreien Werkes geschaffenes neues Werk zu kennzeichnen, indem man sich an den Titel anlehnt, ohne diesen identisch zu übernehmen. Während der Schutzfrist gilt dies nach § 24 UrhG, wobei der Hinweis des Verfassers auf Parodien freilich problematisch ist. Denn bei der Parodie handelt es sich um eine anerkannte freie Benutzung, wie der BGH auch erst unlängst mit neuer differenzierterer Begründung anerkannt hat.

3. Kritik

Der Verfasser meint auch, wenn ein Urheber und das Unternehmen, welches das Werk verwertet, eine Anlehnung an einen Titel über § 15 Abs. 2 Markengesetz verbieten könnten oder über § 3 UWG, seien sie in der Lage, die Gemeinfreiheit des Werkes faktisch zu beschränken.

Dem ist nun aber entgegenzuhalten, daß ein Verlag oder irgend ein anderer Dritter nach Ablauf der Schutzfrist berechtigt ist, ein Werk unter Benutzung des ursprünglichen Titels zu verwerten. Man darf also z.B. einen identischen Nachdruck des gemeinfreien Werkes vornehmen. Auf diese Weise kommt es also nicht zu einer faktischen Beschränkung der Gemeinfreiheit des Werkes.

Soweit ein in der Tat unbefristeter Titelschutz besteht, gilt, daß ein anderes Werk, das sich dieses Titels identisch oder anlehnend bedient, in das bestehende Markenrecht bzw. Titelrecht eingreift. Damit wird aber die Gemeinfreiheit des Werkes gar nicht tangiert. Wer also einen Film produziert, einen Comic verfaßt oder ein Multimediawerk, welches das gemeinfreie Werk benutzt oder teilweise benutzt, der ist lediglich eingeschränkt bei seiner Titelwahl, was aber eben gerade keine Einschränkung der Gemeinfreiheit darstellt. Denn es geht ja nur darum, daß die noch bestehenden Titelrechte (Schutzgegenstand) in ihrem Schutzbereich als Titel/Marken nicht für andere Werke verwechslungsfähig tangiert werden dürfen.

Insoweit können wir den Ausführungen von Schmidt-Hern nicht zustimmen.

Darüber hinaus ist aber auch zu berücksichtigen, daß ein Titel als Reihen- oder Serientitel geschützt sein kann.

Der BGH hätte sinnvollerweise auch im Zusammenhang mit der Titelschutzbeurteilung diese Fragen klären können. So bleibt offen, wie in derartigen Fällen der Rahmen der mittelbaren Verwechslungsgefahr und z.T. auch der unmittelbaren Verwechslungsgefahr abgesteckt ist.

Das Kammergericht hatte in dem Sherlock-Holmes-Urteil auch die Frage aufgeworfen, ob ein Titel-Bestandteil schützbar ist. Es hatte abgelehnt, diesen Schutz zu gewähren, wenn eine besondere Bezeichnung nicht vorhanden sei, wenn also im Sinne des früheren § 16 UWG der Titel nicht ein bestimmtes Werk von anderen Werken unterscheide. Der Name Sherlock Holmes könne für sich nicht als „besondere Bezeichnung“ gelten. Dies ist nun auch im Sinne von § 16 UWG alter Fassung zweifelhaft gewesen. Denn ein erfundener Titelnahme einer Figur kann durchaus Titel- oder Markenschutz genießen.

Die zwei Entscheidungen des BGH zum Stichwort „Winnetou“ sind also nach wie vor geeignet, Zweifelsfragen aufzuwerfen, und ihr Ergebnis kann unter titelschutzrechtlichen Gesichtspunkten nicht zufriedenstellen.

 

Spender gesucht

Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde - Hinrich-Wichern-Straße 4 - 09337 Hohenstein-Emstthal wendet sich hilfesuchend an die KMG-Mitglieder: Der Turm der St. Christophorikirche, in der Karl May und Emma Pollmer heirateten, wurde im Januar 1955 schwer beschädigt; ihm wurde durch einen Sturm die Spitze abgeris­sen, die zudem das Kirchendach zerschlug. Die notwendigsten Reparaturen wurden durch Spenden finanziert. Immer wieder ist es gelungen, den Turm und die Kirche der Gemeinde zu erhalten. Leider sind nun die Schäden, die  an Holz, Blech und Mauerwerk entstanden sind, so groß, daß eine Generalreparatur unumgänglich ist (Kosten von ca. 400.000 .) Dazu kommt noch, daß die drei Eisenhartgußglocken, die als Ersatz für die im 1. Welt­krieg konfiszierten  Bronzeglocken 1920 installiert worden sind, ebenfalls am Ende angekommen sind. Eigen- oder Förderungsmittel stehen nicht mehr zur Verfügung.

Die KMG selbst kann satzungsgemäß die Reparaturen nicht unterstützen.

www.christophori.de

Spendenkonto: 360 100 193 3 - Sparkasse Chemnitz - BLZ: 87050000

 

 

Satire

„Kein Demant strahlt so hell“

Ein neues Buch aus dem Ifigenie-Verlag Gebrüder Faber in Kassel.

Mit der Kritik an den Bearbeitungen des großen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe räumt ein neues Buch aus dem Goethe-Verlag IFIGENIE der Gebrüder Faber in Kassel eindeutig auf, das rechtzeitig zum 160jährigen Verlagsjubiläum erschien.

Ein gelungener Wurf! So urteilt der große Sachverständige Kunz von Eschenrod über das Buch. Unter Herausgeberschaft des Verlagsleiters Ludwig Faber berichten namhafte Verlagsmitarbeiter über die Geschichte des Unternehmens und des Werkes seines einzigen Autors.

Der erste Teil der Neuerscheinung widmet sich der Verlagsgeschichte. Ludwig Faber erinnert in seiner dem Andenken seiner Vorfahren im Verlag gewidmeten Abhandlung an den historischen Satz des Schriftstellers: „Monsieur, Sie sollten mich publizieren“, jenen Satz, den der begeisterte Leser und Studiosus der Jurisprudenz Eustachius Faber 1831 in seinem historischen trauten Gespräch staunend aus dem Munde des Geheimrats vernahm, da Goethe ihm eröffnete, daß er Eckermann mißtraute, und sogar extra eine Fahrt nach Erfurt antrat, um sich mit Faber auf neutralem Boden im dortigen 'Hotel Pegasus' zu treffen. Der Wunsch des Meisters war dem Lehrling Befehl. Von Eustachius Faber und Goethes Sohn August 1843 gegründet, hatte das Unternehmen bald alle Rechte an den Manuskripten Goethes in Besitz. Nötig war nicht allein, die unverwechselbare äußere Gestalt zu wahren - Hauptaugenmerk des Verlages hatte zu sein, das literarische Werk des großen deutschen Wissenschaftlers auch in Zukunft für seine Leserschar in einer wohlfeilen, allen Schichten verständlichen Gesamtausgabe zu erhalten, vor allem dem geänderten Publikumsgeschmacke gerecht zu werden, ein Unterfangen, das erst nach den schädlichen Ereignissen der deutschen demokratischen Experimente und deren Ende 1849 umfassend in Angriff genommen werden konnte. Entscheidend für den Erfolg war der Vertrag mit August Goethe von 1859, wonach allein die Texte in der Form des Ifigenie-Verlags als allgemein giltige Ausgaben letzter Hand zu gelten hatten, hingegen die von Goethe zu dessen Lebzeiten korrigierten Fassungen offiziell einzuziehen waren, was auch mithilfe der antirevolutionären Gesetzgebung hervorragend gelang.

Teil zwei aus der Feder mehrerer Mitarbeiter unter Führung Wolfgang von Zooms behandelt die Werkgeschichte bis 1945: Schon bald nach der Übernahme der Texte wurde deutlich, daß deren literarische Qualität doch sehr zu wünschen übrig ließ und Goethe ein hervorragender Wissenschaftler, jedoch ein schlechter Schriftsteller gewesen war. Als fast unzumutbar für den Leser stellten sich einige Frühwerke sowie mehrere Alterserzählungen heraus. Der für die Volksmassen völlig unerträgliche zweiteilige Faust verschwand ebenso von der Bildfläche wie vorläufig der Kolportageroman um den jungen Werther. Sorgfältiges Durchfeilen und Ausbessern der Romane, Befreien von unzeitgemäßen Weitschweifigkeiten, in vielen Fällen Zusammenlegungen von Büchern, erfolgte. Der mühsamen Arbeit verdienstvoller Herren wie Adalbert van Alten, Kurt Hunger, Gerhard Burger und Hugo von Greiffenclau ist es gelungen, den großartigen „Wilhelm Meister“ in seinen jetzt fünf Teilen zum deutschen Nationalepos einschließlich des berühmten „Vom Eise befreit sind Deutschlands Bäche“ zu machen, dank des diabolischen Mephisto das „Westöstliche Sopha“ zur führenden deutschen Tragödie und „Ifigenie“, wie auch der Verlag des Dichters heißt, zum Juwel deutscher Dichtung. Unbeschreiblich die Mühe, den wider Goethes Willen vom seinerzeitigen Verleger eigenmächtig bis zur Unkenntlichkeit veränderten Kolportageroman „Die Leiden des jungen Werther“ von Unsittlichkeiten zu befreien und unter den neuen Titeln „Jugend­liebe“ und „Der deutsche Romeo“ als zweibändigen Roman dem Geschmacke des jugendlichen Publikums anzupassen, was lediglich durch die Einfügung von Gastrollen Wilhelm Meisters und seiner holden Gattin Mignon zur Zufriedenheit des Verlages gelang. Am Ende aller Arbeit stand die erfolgreiche Hebung eines mittelmäßigen Autors auf den Thron des deutschen Dichterfürsten. Nicht einmal im Dritten Reich konnte der große Goethe von seinem Thron gestoßen werden; die erzwungenen Anpassungen seiner Werke an das Gedankengut der Machthaber wurden sämtlich bis 1995 wieder gestrichen.

Die Zeit nach 1945, als der Verlag, in der DDR unerwünscht, aus politischen Grün­den nach Kassel, Geburtsstadt des unvergessenen Eustachius Faber, umziehen mußte, sowie nach der Wende, als die unseligen Auseinandersetzungen mit der auf den nicht mehr zulässigen Originaltexten des Dichters beharrenden Goethe-Gedächtnisstiftung in Weimar einsetzten, kann nur am Rande gestreift werden.

Auch im Jahre 2003 kaufen Kunden bevorzugt die berühmte Originalausgabe Goethes aus dem Ifigenie-Verlag, die unterdes auf 49 Bände anwuchs. Ihr von Eckermann geschaffener typischer Einband in Goldfarbe mit den barocken roten Ranken als Rückenverzierung sowie dem Bildnisse des Frankfurter Römers und der Bandnummer am unteren Rande des Buchrückens ist aus der deutschen Literaturgeschichte nicht mehr wegzudenken. Nächster regulärer Band aus unserem Verlag ist „Wilhelm Meister im Elysium“, eine Roman, den Goethe zu Lebzeiten leider nicht mehr verfassen konnte, obgleich sich einige Vorstudien in unserem Verlagsarchiv befinden.

Fakt ist: Ohne Goethes Gesammelte Werke aus dem Ifigenie-Verlag wäre unser Autor längst vergessen, ja, in der Masse mittelmäßiger Autoren versunken. So aber können wir sagen: „Kein Demant strahlt so hell“ wie der Stern des unvergessenen Goethe.

Soweit eine Verlagswerbung von IFIGENIE.

Harald Mischnick

 

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Spurensuche in den USA und in Kanada

Fachjournalist sucht sachkundige Reisebegleitung im Sommer 2004, da das bewährte Team leider nicht mehr besteht. Aussagekräftige Offerten an:

Armin M. Brandt,

Postfach 1204,

87682 Memmingen

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Am 28.08.03 erschien im „Blauen Blatt“, einer kostenlosen Info-Zeitschrift der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach,  fol­gender Beitrag unseres Mitgliedes Walter Dölle:

Gedanken zum Schulanfang

Nun ist es bald wieder so weit. Die großen Schulferien gehen ihrem Ende entgegen. Vorbei ist die schöne Zeit ohne stressigen Unterricht und Hausaufgaben. Die Schulanfänger wandern an der Hand der Mutter mit Ranzen und Schultüte ausgerüstet und erwartungsvollen Augen zur ersten Schulstunde ins Schulgebäude.

Ich hatte bei meiner Einschulung 1959 in Trarbach, im Schulgebäude Schottstraße, in welchem heute der Kindergarten beherbergt ist, genaue Vorstellungen von der Schule, nämlich so schnell wie möglich das Lesen lernen. Die Schulbücher, die meine Eltern schon frühzeitig in der ortsansässigen Buchhandlung Balmer gekauft hatten, wurden gleich von mir durchgesehen. Nachdem ich Rechenbuch und weitere uninteressante Lehrmittel zur Seite geschoben hatte, hielt ich das Lesebuch in der Hand. Hier wurde über die Erlebnisse von Hans und Lotte berichtet. Eigentlich interessierten mich mehr die Geschichten von Winnetou und Old Shatterhand, darum musste ich schleunigst lesen lernen, denn mein Vater hatte die drei Winnetou Bände von Karl May im Bücherschrank stehen.

Am ersten Schultag wurden eigentlich nur Fotos gemacht. Erst Einzelfotos. Ich saß in der Schulbank, die viele Ge­brauchs­spuren meiner Vorgänger aufwies, darunter waren auch etliche Tintenflecke, denn in eine Öffnung der Bank war ein Glas eingesetzt, das herausgenommen werden konnte und dann mit Tinte gefüllt wurde. Zu Anfang des ersten Schuljahres wurde natürlich auf die Schiefertafel geschrieben, hierzu wurde ein Schiefergriffel benutzt. Später wurde in der Schönschreibestunde mit Tinte ins Heft geschrieben. Am Ende des ersten Schultages wurde dann noch ein Gruppenfoto gemacht. Wir waren damals 41 Schüler in der Klasse. Die Jungen waren in der Überzahl, denn es waren nur 15 Mädchen.

Nach nur zwei Schulstunden ging ich enttäuscht nach Hause. Mutter fragte: „Na wie war es?“ „Ich kann immer noch nicht lesen“, war meine traurige Antwort. Doch es dauerte nicht mehr lange, denn mit Hilfe meiner Klassenlehrerin war das Unternehmen lesen lernen schnell geschafft. Nun konnte ich mich nach dem Erledigen der Hausaufgaben (manchmal auch schon vorher) mit den Winnetou Bänden meines Vaters beschäftigen und natürlich auch so nebenbei mit den Erlebnissen von Hans und Lotte.

       Walter Dölle

 

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Aachener Zeitung macht Preisrätsel

Im vorigen Heft berichteten wir bereits von dem Preisrätsel, das die Aachener Zeitung vom 16.Juni bis 26.Juli 03 veranstaltete. Das Leserecho auf die Serie war nach Angaben des Autors Manfred von der Milwe überraschend gross, die Post kam „waschkörbeweise“. Freuen wir uns mit allen Gewinnern, aber auch über die erstaunliche Resonanz bei den Lesern. Ganz von ungefähr kam die Aktion nicht, so von der Milwe, die Idee entstand im Gespräch mit Bernhard Kosciuszko (Figurenlexikon), und dann stand Ralf Harder als sachverständiger Korrekturleser zur Verfügung. Von der Milwe gibt zur Person an: ‚Ich (58) arbeite als freier Autor u.a. für die Aachener Zeitung. So im Alter von 7 bis 12 Jahren habe ich Karl May verschlungen und Rotz und Wasser geheult, als Winnetou ins Jenseits rauschte.‘                                      dSch

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Presse zur KMG-Tagung in Plauen

Freie Presse Plauen 2.10.03: Exposition ehrt in Plauen Karl May. Im Vorfeld der Tagung der Karl-May-Gesellschaft vom 16. bis 19. Oktober in Plauen ist in der Gaststätte Pizza-Bistro – Pension 1866 an der Forststrasse 25 eine Sonderausstellung über Karl May zu sehen. Die von der Gesellschaft organisierte Exposition umfasst etwa 30 Zeichnungen. Es sind Originale und Leihgaben des Karl-May-Verlages. Es werden in einer Vitrine auch sämtliche Buchausgaben ausgestellt. Am 18. Oktober findet um 16:30 Uhr im Lokal eine Buchlesung statt. Hans-Dieter Stein­metz vom Karl-May-Haus Hohenstein-Ernstthal und Restaurant-Chef Bernd Zinke bauten am Dienstag die Ausstellung auf. Die Gesellschaft wählte die Vogtlandmetropole als Tagungsort, da Karl May von Juni 1860 bios September 1861 das Lehrergymnasium Plauen besuchte. Dort bestand er 19-jährig die Abschlussprüfung als Hilfslehrer.

Vogtlandanzeiger 15.10.03: Karl-May-Fieber grassiert. Der 17. Kongress der internationalen Karl-May-Gesellschaft ist von knochentrockener (Literatur-) Theorie weit entfernt; auch außerhalb des Hauptveranstaltungsortes Festhalle gibt’s einiges zu sehen. So präsentieren die Kollonaden [Einkaufszentrum an der Bahnhofstr.] in Kooperation mit dem Karl-May-Museum Radebeul noch bis zum 20.Oktober eine Ausstellung, in der das Arbeitszimmer Karl Mays und die berühmten Gewehre zu sehen sind.

Freie Presse 18.10.: Lesung von Mays Geschichten. Christian Heermann liest heute 16:30 Uhr im Pizza-Bistro an der Forststrasse aus dem Buch „Winnetous Blutsbruder“.

Freie Presse 18./19.10.03: Lebensumstände gefährden die Gesundheit. Der Aufenthalt im Plauener Lehrerseminar zur Zeit Karl Mays muss für die Zöglinge nicht die reine Freude gewesen sein. Der Autor Hans-Dieter Steinmetz... veröffentlichte... eine detailreiche Schilderung der Umstände, unter denen der spätere Abenteuerschriftsteller 1861 seine Lehrerausbildung abschloss. Aus dem auf Originalquellen beruhenden Text lässt sich zugleich ein Eindruck von den Lebensverhältnissen am Seminar gewinnen, mit denen es offensichtlich nicht zum Besten stand.

Freie Presse 16.10.03: Die Anhänger von Winnetou kommen zum Wochenende voll auf ihre Kosten. Die KMG trifft sich in der Stadt zu ihrem 17. Kongress, Plauen ist erstmals Gastgeber. Zirka 200 Bewunderer des Schriftstellers unter andere, aus Spanien, Österreich, der Slowakei, den USA und natürlich Deutschland haben sich für die Tagung in der Festhalle angekündigt. [es folgt das komplette Programm]

Vogtlandanzeiger 17.10.03: Karl May im Land der Grüngenüfften.Tagung in Plauen… eröffnet worden. Zuvor hatte Plauens OB Ralf Oberdorfer für Repräsentanten der Gesellschaft einen Empfang im Saal des Alten Rathauses gegeben.. Prof. Dr. Reinhold Wolff, Vorsitzender der KMG, sprach natürlich – und bestimmt nicht immer todernst – von der Plauener Zeit des Dichters in den Jahren 1860 und 1861... Jedem Karl-May-Leser bekannt ist schließlich die Liebeserklärung des Hobble-Frank aus Plauen, die sicher in diesen Tagen noch vielfach zitiert wird, und in der „voigtländische Klöße, so grünge­nüffte“, unsterblich wurden.

Freie Presse 17.10.03: Für Fans keine Reise zu weit... Österreicher, Holländer, Schweizer und Deutsche sind sowieso zahlreich vertreten... „Wir sind froh, sie hier zu haben“, versicherte Ralf Oberdorfer, selbst bekennender Fan des sächsischen Abenteuerautors... Vor einigen Jahren trat die Stadt Plauen als Institution selbst der Gesellschaft bei. Das von der Vereinigung herausgegebene Jahrbuch, es gilt inzwischen als „renommiertes Veröffentlichungsorgan“, so Wolff, wird die Texte der hiesigen Vorträge enthalten.

Vogtlandanzeiger 18.10.03: Wahre Helden verdauen nicht... Hinterlassen sowohl feindliche als auch freundliche Reittiere niemals Pferdeäpfel?... Prof. Dr. Helmut Schmiedt widmete sich auf der 17. Tagung der KMG in der Plauener Festhalle genau diesen Problemen, über die sich Karl May geflissentlich ausschweigt.

Freie Presse Plauen 20.10.03: Karl May speiste gern am Tunnel. [es folgt ein Interview mit Thomas Pilz-Lorenz, der in KMG-N 136 S. 12 u. 13 bereits einen Überblick über Plauen gab; sein Onkel war der frühere Bürgermeister Dr. Rolf Magerkord, der mit unserem Vorsitzenden über Plauen als Kongress-Stadt sprach, als die Gedenktafel am Seminar eingeweiht wurde]

Freie Presse Plauen 20.10.03: Vom Zuchthäusler zum Weltverbesserer. Gelungene Szenische Collage im Vogtland-Theater zu Leben und Werk von Karl May... Die Idee, seitens des Theaters einen Beitrag zu dem erstmals in Plauen stattfindenden Treffen zu leisten, hatte der vormalige Intendant Georg Mittendrein. Die Idee wurde weiterverfolgt und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sicher, was da anderthalb Stunden lang an Zitaten, zugespitzten Dialogen und knappen Spielszenen vorüberzog, wusste nur jemand voll und ganz zu würdigen, der sich mit dem Autor von „Winne­tou“... intensiv beschäftigt hat. Immerhin bekam der „Außenstehende“ einen lebhaften Eindruck von der außerordentlichen Dynamik dieser Biographie... Am Ende der Collage steht die Erinnerung an einen Vortrag, den Karl May 1912, in seinem letzten Lebensjahr, vor 3000 Zuhörern im Wiener Sophiensaal hielt.

Freie Presse Plauen 30.10.03: Blutsbrüder singen nach Sieg am Silbersee zu Gott. Opernfragmente... erstmals... aufgeführt. Religiöser Glaube begleitet die Westernhelden... Während der am Sonntag in der Plauener Festhalle aufgeführten Opernfragmente aus „Am Silbersee“ spielt der Glaube eine große Rolle. Als Elfjähriger schrieb der Schweizer Komponist Othmar Schoeck dieses Werk über die Abenteuer der Westernhelden... Karl May gelangte während der knapp einstündigen Darbietung auf besinnliche Art und Weise ins Bewusstsein der Zuhörer und Zuschauer in der Halle. Bevor Old Shatterhand am Silbersee gegen die Feinde kämpft, singt er zu Gott mit den Worten „Großer Gott. Starker Gott“, und bittet um Beistand im Kampf... Mit Szenenapplaus und großem Schlussbeifall bedachten die Mitglieder der Gesellschaft die Aufführung zum Abschluss ihrer Tagung in Plauen.

Vogtlandanzeiger 20.10.03: Der Mikrokosmos Karl Mays... Wer sich unter der KMG eine Versammlung in die Jahre gekommener Damen und Herren vorstellt, die es einfach nicht lassen können, Indianer und Räuber-und-Gendarm zu spielen, der irrt. Die Gesellschaft begreift sich in erster Linie als literarische Gesellschaft, die sich dem Autor wissenschaftlich nähert, sein Werk ebenso erforscht wie sein Leben... Wenn sich Wissenschaftler also mit einem Abenteuerschriftsteller beschäftigen, bleiben auch abenteuerliche Titel ihrer Vorträge nicht aus. So widmete sich Rudi Schweikert dem „Münchhausen aus Mühlhausen“ und lud damit seine Zuhörer zu einer „Reise durch ein ‚Wurmloch‘ vom Text von Karl Mays Der Sohn des Bärenjägers“ ein. Er dringt sozusagen in den Mikrokosmos Mayscher Texte ein.

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Den folgenden Artikel aus der deutschsprachigen Prager Zeitung vom 7. August 2003 schickte uns Dr. Stefan Rutkowsky. Der Autorin Renate Zöller sind trotz guter fachkundiger Beratung leider einige sachliche Fehler unterlaufen [!], sie hat sich aber bemüht, ein realistisches Bild der Geschichte der Karl-May-Akzeptanz in Tschechien zu zeigen.

Winnetou und Old Shatterhand im böhmischen Wald

Karl May begeistert auch die Tschechen durch die Jahrzehnte hindurch mit seinen Abenteuerromanen

Generationen von pubertierenden Jugendlichen und junggebliebenen Erwachsenen träumten in den Metaphern des Meisters der Abenteuerromane – Karl May. Seine Helden verbanden die Leser international. Die Tschechen hielten dem Schriftsteller durchgehend die Treue, auch dann noch, als die DDR dem „bourgeoisen“ Künstler abschwor. Spezialist Hans-Dieter Steinmetz aus Dresden erklärt: „Tschechien ist mit den Niederlanden das Land, welches die meisten Karl-May-Bücher herausgegeben hat. Nur in Deutschland war er noch beliebter.

Kurz nachdem seine ersten Erzählungen für Jugendliche 1887 in der Zeitschrift „Mein Kamerad“ [!] erschienen waren, stieß auch der tschechische Verleger Vilímek auf den Abenteuerschriftsteller. „Karel May“, wie er in Tschechien bis heute genannt wird, wurde bereits ein Jahr später in tschechischer Übersetzung in der Zeitschrift „Unsere Jugend“ publiziert. Damit begann sein Durchbruch auch bei dem Nachbarn: schon 1892 brachte der Verlag Josef Richard Vilímek die erste tschechische Ausgabe von „Der Sohn des Bärenfängers“ [!] (Syn lovce medvedu) heraus. Es folgten einige Ausgaben bei anderen Verlagen, deren Rechtmäßigkeit May zumindest Vilímek gegenüber bestritt. Dadurch kam es zum Streit zwischen Schriftsteller und Verleger und ab 1922 wechselte May [!] zum Herausgeber Jan Tou?imský.

Von Jaroslav Moravec übersetzt, erlebten die Werke im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise 1929 eine Art Renaissance. Es war die zeit, als die Menschen nach Amerika auswanderten. Zeit der Jugendbünde. Zeit der romantischen Verklärung. In fast jedem Leser steckte eine Pfadfinderseele. „Einfluß auf die Jugend, bei Allah und bei Manitou, den besaß Karl May“, konstatierte Egon Erwin Kisch. ... 1932 gab es in Prag eine große Indianer-Ausstellung mit den Exponaten aus dem Karl-May-Museum in Radebeul. Auch während der Okkupation lief in Prager Kinos der Film „Durch die Wüste“ und 1941 und 1942 die Hörspiele „Winnetou“ und „Indianer“.

... Papier allerdings wurde im Krieg knapp und die Verlage mußten die Produktion einstellen. Die Pause tat der tschechischen May-Rezeption, wie Steinmetz betont, keinen Abbruch. Denn kaum sahen die Zeiten wieder rosiger aus, tauchte der Abenteuerschriftsteller wieder in den Bücherregalen auf. Ab 1959 gab es neue Auflagen im Staatlichen Kinderbuch-Verlag SNDK (Státní nakladatelství detské knihy).

In seiner Heimat war May zu der Zeit verpönt. In der DDR gab es keine neuen Auflagen und die „Karl-May-Gesellschaft“ publizierte ihre Beiträge in der Vereinszeitschrift [!!] ohne offizielle Genehmigung – wenn auch stillschweigend geduldet. Die Sozialisten warfen dem Werk vor, nationalistisch verbrämt zu sein, weil Hitler es gerne gelesen hatte. Dabei geht für die Anhänger aus den Büchern eindeutig Mays Pazifismus hervor: „Wehe und tausendmal wehe dem Volke, welches das Blut und das Leben von Hunderttausenden vergießt, um anderthalb Schock Ritter des eisernen Kreuzes dekorieren zu können! Wir brauchen Männer des Geistes, Männer des Wissens und der Kunst. Die wachsen aber nicht bei Wagram und Waterloo!“ schrieb der Meister 1906 in einem Brief an seinen Freund, den Maler Sascha Schneider.

Doch der „Karl-May-Verlag“ aus Radebeul, der Heimatstadt [!] des Schriftstellers, konnte den Verdacht des vorweggenommenen Rassismus und der Bourgeoisie-Nähe nicht entkräften und siedelte nach Bamberg um. Im Westen waren die Abenteuerromane auch weiterhin populär und der Verlag ist bis heute aktiv. Auch der Dresdner Steinmetz fand die unausgesprochene Zensur unbegründet: „Karl May wurde durch Hitler mißbraucht. Nach dem Krieg ist er daher verteufelt worden. Aber das war ein spezifisches Problem der Deutschen mit ihrer Vergangenheit. Für die Tschechen war Karl May irgendein ausländischer Schriftsteller. Die konnten viel unverkrampfter mit ihm umgehen.“

Unter anderem war es ein Verdienst des tschechischen Verlags, daß sich Karl May vom ostdeutschen Markt nicht ganz verdrängen ließ. Die Ausgaben waren international begehrt. „Auch wenn man die Sprache nicht lesen konnte, freute man sich an den Illustrationen von Zdenek Burian. Er war der ideale Illustrator, denn er hatte die Naturvölker studiert und zeichnete sie originalgetreu nach“, so Steinmetz. Burian wurde 1905 in Nordmähren, im Städtchen Koprivnice geboren. Zwischen 1919 und 1922 studierte er in Prag an der Akademie für grafische Kunst. Seit 1927 arbeitete er unter anderem für den Verlag Vilímek. Seine detailreichen Illustrationen für die Übersetzungen Karl Mays regten, wie der Text selbst, die Phantasie der Leser an.

Die Zeiten und der Geschmack änderten sich – Karl May blieb. Nach der Samtenen Revolution wurden sämtliche literarischen Helden in Frage gestellt, die sozialistischen Vorstellungen von Tugendhaftigkeit waren überholt. Mays Helden dagegen zeigten sich wieder einmal zeitlos. Der Nachkomme der Familie Moravec besann sich auf sein geistiges Erbe und eröffnete 1991 den Verlag Tou?imský a Moravec (TaM) neu – und brachte eine neue Werkauflage von May heraus. Viele andere Verlage folgten.

Dabei ist und war Karl May bei den Tugendwächtern aller Länder keineswegs unumstritten. Er war ein Phantasie-Reisender, der Amerika selbst erst in späten Jahren besuchte. In seinem Leben hatte er nicht mit den Weiten der Prärie, dafür um so mehr mit den Härten eines verarmten Alltags zu kämpfen. 1842 als Sohn eines Webers mit 14 Kindern (von denen die meisten früh starben) geboren, mußte er früh sein Schulgeld [!] selbst verdienen. Sein Vater drillte ihn, damit er später ein besseres Leben haben würde.

... Die bürgerliche Existenz scheiterte allerdings – nach seiner Ausbildung zum Lehrer kam er mit dem Gesetz in Konflikt und wurde mehrfach wegen Betrugs und Hochstapelei verurteilt. ... Erst ab 1874 gelang es ihm, sich eine Existenz als Redakteur und Schriftsteller aufzubauen. ...

Auch wenn das Lesebedürfnis angesichts von Computerspielen und Fernsehserien bei den Jugendlichen sinkt, gibt es bis heute eine große Fangemeinde. Und auch die neue Generation spielt die Abenteuer von Winnetou und Old Shatterhand nach. Wie schon ihre Väter, Großväter und Urgroßväter. (Mit 2 Abb. Text leicht gekürzt. sis)

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Neues Domizil für das Karl-May-Archiv

Eine neue Zeitrechnung beginnt mit Jahreswechsel 2003/04 für das Karl-May-Archiv in Göttingen.

Das Archiv, das die Wirkungsgeschichte Karl Mays dokumentiert und das darüber hinaus ein bedeutsames Spezialarchiv der deutschen Nachkriegs-Film­geschichte darstellt, bezieht ein neues Domizil im weitläufigen Phywe-Verwaltungsgebäude in der Göttinger Robert-Bosch-Breite 10.

Die von Dr. Jürgen Wehnert und Michael Petzel geleitete Einrichtung hat mit dem Umzug erstmals alle Teilsammlungen zentral an einem Ort vereinigt. Das völlig neugestaltete Archiv ist nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. Herzstück ist ein großes Fahrregal, das Tausende von Aktenordnern aufnimmt. Zahlreiche Medien werden sachgerecht eingelagert. Die wertvolle Plakatsammlung des Archivs wird in speziellen Planschränken aufbewahrt.

Besonderes Augenmerk wird auf Sicherheitsaspekte gelegt. So lagern die unersetzlichen Archivalien etwa in Räumen ohne Tageslicht, um schädliche UV-Strahlung von ihnen fernzuhalten.

Das Karl-May-Archiv, das 1965 aus der Zusammenlegung verschiedener Privatsammlungen entstanden ist, zählt inzwischen zu den bedeutendsten Spezialsammlungen in Deutschland. Auf dem Gebiet der archivalischen Pflege Karl Mays ist die Einrichtung konkurrenzlos.

Die Phywe Systeme GmbH ist einer der international bedeutendsten Lehrmittelhersteller. Das traditionsreiche Unternehmen, das von dem Physiker Gotthelf Leimbach gegründet wurde, ist seit 1913 in Göttingen ansässig.

Mit dem Umzug geht ein jahrelanges Provisorium zu Ende. Die ständig wachsenden Sammlungen des Archivs waren zuletzt an drei verschiedenen Orten untergebracht. Nicht betroffen vom Umzug ist einstweilen das Büro des Archivs. Die Postanschrift bleibt unverändert.

Ein Problem stellt für das Archiv weiterhin die Betreuung der zahlreichen Karl-May- Freunde dar. Die Zahl der Anfragen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Besuche von Fans können nur in wenigen Fällen ermöglicht werden, da das Archiv personell und finanziell nicht in der Lage ist, eine generelle Öffnung zu organisieren. Jedoch soll die Arbeit in naher Zukunft auf einem „Göttinger Archivtag„ dem Karl-.May-Publikum vorgestellt werden. Die Einrichtung, die die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins hat, finanziert sich hauptsächlich durch private Spenden.

Das Karl-May-Archiv, das über eine besonders wertvolle Sammlung filmgeschichtlicher Dokumente der 50er und 60er Jahre verfügt, ist im übrigen auf filmhistorisch bedeutsamem Gelände angesiedelt: In unmittelbarer Nähe befindet sich das ehemalige Göttinger Filmatelier, in dem einst etwa die Heinz-Erhardt-Lustspiele gedreht wurden - leider jedoch nie ein Karl-May-Film.

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Pressespiegel:

Sächsische Zeitung 6.9.03:

Der Schatz ist hier die Natur – Kroatien – Mit guter Vorbereitung lassen sich Winnetous Filmspuren verfolgen... Auf der Spur von Pierre Brice und Lex Barker wandeln hauptsächlich die Deutschen. Sie suchen die Gebiete in Kroatien auf, in denen zwischen 1962 und 1968 viele der Karl-May-Filme entstanden. Erstaunlich ist, dass bei der Vielzahl der Kulissen nicht mehr als zehn verschiedene Drehorte gebraucht wurden. Die bekanntesten sind die Krka-Wasserfälle bei Sibenik, der Zrmanja-Canyon bei Maslenica, wo Old Shatterhand am Marterpfahl stand, oder auch die Stadt Trogir, deren Rathaus zum Gouverneurspalast von Santa Fe wurde.

Welt am Sonntag 7.9.03:

Der große Versöhner. Zwischen Nostalgie und Ironie: Die Wiederholung der Karl-May-Verfilmungen auf Kabel 1 eint Jung und Alt... Die Karriere vieler Schauspieler begann mit Western nach May... Da hatte schon die folgende, heute nach dem VW Golf benannte Generation angefangen, Winnetou-Filme zu schauen. Ihre Leidenschaft dafür war immerhin so groß, dass eine Parodie des Genres, „Bully“ Herbigs „Schuh des Manitu“, in Deutschland der erfolgreichste Film des Jahres 2001 war... Wenn heute ein jüngerer Zuschauer einen Karl-May-Film anschaut, dann nicht mehr, weil er den Kämpfer Winnetou bewundert... So ist es geradezu weise von Kabel 1, auf die Karl-May-Filme zu setzen: Sie sind die Schnittmenge aller Nostalgie-Shows. Jede Generation hat ihren eigenen Grund, Winnetou interessant zu finden.

Freie Presse HOT 18.9.03:

Sonderausstellung informiert über Hohensteiner Literaten... Ab heute 16 Uhr wird in der Karl-May-Begegnungsstätte über eine Vielzahl Hohensteiner Literaten und ihre Werke informiert. Stolz ist Neubert auf ein Bild, das Gabriel Pölitz, den Großvater von Karl-Heinrich-Ludwig Pölitz zeigt. Das Konterfei des Enkels ist eines der Schriftstellermotive an der Fassade der Begegnungsstätte.

Freie Presse 19.9.03:

Rober Schumann, Karl May und andere. Literarische Tatorte im Zwickauer Raum... Hier in den zerfallenen Gemäuern von Schloss Osterstein war er die Nummer 171 im Register... Literatur hat ihre Tatorte: Karl May bekennt später einmal, dass er an die Zeit in Schloss Osterstein mit „großer, aufrichtiger Dankbarkeit“ denkt... Zwickau ist also ein Punkt in der Lebenslandschaft Karl Mays, und sicherlich hat seine spätere Autorenkarriere auch hier ihren Ursprung.

Sächsische Zeitung 25.9.03:

Wein, Sekt und May mit Erlebniskarte entdecken. Das Karl-May-Museum und das Staatsweingut Schloss Wackerbarth stellten gestern eine gemeinsame Radebeul-Erlebniskarte vor. Mit diesem Kombi-Ticket für 12,70 Euro kann man das Karl-May-Museum besuchen und eine Genusstour durch das Weingut samt Verkostung und einem Glas Sekt erleben. Zehn Prozent spare man mit der Karte, sagen die Tourismuserxperten beider Häuser. Mit dem Ticket wollen sie vor allem Individualbesucher erreichen. Ein Jahr lang wird die Karte erprobt und später vielleicht um andere Attraktionen Radebeuls erweitert.

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Vom Koffer- und Bücherfüllen

‚Sonntag‘ – die nach eigenen Angaben größte christliche Wochenzeitung der Schweiz erscheint nunmehr im 84. Jahrgang in CH 5401 Baden (redaktion@dersonntag.ch) und bringt in der Ausgabe 22/2003 einen Artikel von Daniel Foppa, der noch eine Anleitung dazu gibt: <„Wenn jemand eine Reise thut, so kann er was erzählen“ – schreibt Matthias Claudius. Tatsächlich weist die Literaturgeschichte eine Fülle von Werken auf, die in der Folge von Reiseerfahrungen entstanden sind – eine kleine Tour d’Horizon zu Beginn der Reisezeit>.

Der für uns interessante Teil der Ausführungen folgt hier: <Abenteuerromane und Reisereportagen. - In der zweiten Hälfte des 19. Jahr­hunderts sorgen Schriftsteller wie Jules Verne oder Karl May mit ihren Wer­ken für Furore und begründen den abenteuerlichen Reiseroman. Jules  Vernes «Reise um die Erde in 80 Tagen> oder «Der Kurier des Zaren« haben bis heute nichts von ihrer Popularität eingebüßt. Die Romane von «Winne­tou»-Schöpfer Karl May spielen in Amerika («Am Rio de la Plata») oder im Orient («Durchs wilde Kurdistan») und werden zu Volksklassikern. Ob­wohl er die beschriebenen Örtlichkei­ten zuvor nicht besucht hatte, verfügen Mays Romane durchaus über Authentizität, wie es der syrische Schriftsteller Rafik Schami 1991 fest­hält: «Bei Allah, dieser Karl Ben May hat den Orient im Hirn und Herzen mehr verstanden als ein Heer heutiger Journalisten, Orientalisten und ähnli­che Idiotisten.» >

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Brecht à la Karl May

Unter diesem Titel (UT: Das 1916 entstandene „Lied von der Eisenbahntruppe“) bringt die Augsburger Allgemeine am 14.8.03 einen langen Bericht. Brecht, so heißt es, hat einen der markantesten Schauplätze aus den ersten Kapitel der „Winnetou“-Trilogie von Karl May zum Szenarium seines Eisenbahnerliedes gemacht. Das Lied von der Eisenbahntruppe von Fort Donald beginnt wie folgt: <Die Männer von Fort Donald – hohé! / Zogen den Strom hinauf, bis die Wälder ewig / und seelenlos sind. / Aber eines Tages ging Regen nieder und der / Wald wuchs um sie zum See. / Sie standen im Wasser bis an die Knie. / Und der Morgen kommt nie, sagten sie / Und wir versaufen vor der Früh, sagten sie / Und sie horchten stumm auf den Eriewind.> Der Artikel fährt fort: <Die nicht selten surreal anmutende Exotik der Romane Mays bot sich in dieser Zeit, als Brecht seine Schauplätze änderte, als Materialfundus geradezu an. Zudem weiß man, dass Werke Karl Mays, speziell die „Winnetou“-Romane, zu den frühesten Leseerlebnissen Brechts zählen, er 1909 gar einen Vortrag Mays in Augsburg hörte.> Hier ist der Raum nicht, die Gedanken von Autor Jürgen Hillesheim explizit darzulegen, er kommt – kurz gesagt – zu dem Schluss: <Aus all dem schafft Brecht ein Werk, das so homogen und seinem Inhalt nach neu erscheint, dass die Forschung nicht zuletzt deshalb über Jahre hinweg nicht auf die Idee kam, eine derart komplexe Quellensituation in Erwägung zu ziehen, obwohl die Karl-May-Bezüge nahe liegen.>                dSch

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ZDF-Pressemitteilung

Die ZDF-Aktion ,,Unsere Besten - Wer ist der größte Deutsche?“ sorgt bereits am Starttag für Furore... Auf der Vorschlagsliste des ZDF steht auch ein Name, dessen Nennung viele Gemüter in Österreich erregt: Wolfgang Amadeus Mozart. ZDF-Projektleiter Peter Arens sagt dazu: ,,Mozart wirkte in Salzburg und Wien, was zur fraglichen Zeit zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation gehörte. Mozart sah sich selbst als ,,Teutscher“, gleichzeitig war er auch Österreicher, was sich damals keineswegs widersprach. Und dass wir seiner Nominierung für die Vorschlagsliste nicht widerstehen konnten, ist sicher auch Ausdruck unserer Bewunderung.“

Wer der oder die größte Deutsche ist, sorgt für lebendige Diskussionen auch im Internet unter www.unserebesten.zdf.de. ZDFonline bietet ein umfangreiches Angebot mit vielen Anregungen für die Wahl ,,unserer Besten“. Wer auf Grund der deutschen Geschichte überhaupt nominiert werden kann, sprich: welche Kriterien bei der Suche nach ,,Unseren Besten“ zugrunde gelegt werden (zum Beispiel deutsche Grenzen in den verschiedenen Epochen), zeigt eine Animation mit vertiefenden Informationen. Zudem sind zu allen 300 Personen, die das ZDF zur Orientierung vorschlägt, Porträts in Zusammenarbeit mit dem Partner Brockhaus erstellt worden. Goethe, Gründgens, Gottschalk - die User erfahren, warum die einzelnen Personen große Deutsche sind.

Darüber hinaus verraten Prominente in Interviews, wem sie ihre Stimme geben würden. So würde Petra Gerster am liebsten drei Namen nennen: Gutenberg, Luther und Goethe. ,,Aber ohne Gutenberg“, so die ,,heute“-Moderatorin, ,,wä­ren eigentlich die Erfolge der beiden anderen gar nicht möglich gewesen“. Wen die Teilnehmer ins Rennen schicken, ist bei ZDFonline zu erfahren - jede Woche werden die Namen einiger neuer Kandidaten auf den Online-Seiten veröffentlicht. Dort ist auch bereits das Gewinnspiel zur Aktion gestartet.

Auch der ZDFtext bietet Informationen über „Unsere Besten“: Ab Seite 820 werden alle 300 vorgeschlagenen Namen präsentiert. Außerdem zeigt der ZDFtext auf einen Blick, wie sich jeder an der Suche nach den größten Deutschen beteiligen kann.

Mainz, 7.August -  2003 ZDF Pressestelle

 

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ZDF-Aktion „Unsere Besten“

Merkwürdiges geschieht: Das ZDF stellt eine Liste von 300 Deutschen auf und lässt u.a. im Internet abstimmen, wer denn nun der bzw. die größte von ihnen sei. Kann man das? Eventuell eine Möglichkeit, das alljährliche Sommerloch zu füllen, und am 28. November 2003 fällt die Entscheidung. Der „Münchner Merkur“ am 8.8.03 schreibt: <Rauf auf den Olymp. „Seniorensender“ sucht den größten Deutschen... Und damit wären die wahren Absichten des Senders offenbar. Es geht ihm nicht in erster Linie um eine möglicherweise entstehende Diskussion darum: Wer verdient in diesem Lande den Olymp? Nicht darum, ob es etwa richtig sei, dass nur Thomas Mann, nicht aber auch Heinrich Mann zur Debatte steht. Nicht um die Frage, warum hier der Franzose Jacques Offenbach als ein größter Deutscher durchgeht, nicht aber die Polin Rosa Luxemburg. Er geht um nichts anderes als um Quoten, Quoten, Quoten...> Die ZDF-Vorschlagsliste ist gegliedert nach 12 Sparten, Geschichte, Wissenschaft, Unterhaltung usw. und Literatur. Aha, ist vielleicht auch Karl May unter den Genannten? Aber ja doch, sonst hätte der Bericht hier keinen Sinn. Man findet also nach Konrad Adenauer, Peter Frankenfeld, Dietrich Bonnhoeffer, Josef Neckermann, Martin Luther, Karl Marx, Carl Benz und vielen anderen endlich auch Karl May. Die Liste, von der dies nur ein Bruchteil war, endet mit Eulenspiegel, Hauptmann von Köpenick, Baron von Münchhausen und Klaus Störtebecker, lustig, nicht? Das ZDF meint’s aber ernst, offenbar. Unter

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0/,1872,2053664,00.html sieht man auch einen kurzen Bericht zu Karl May. Ob er gewonnen hat, können wir dann erst im nächsten Heft angeben. Für uns ist er in jedem Fall, so oder so, der Größte, oder?

dSch

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Das Sehen muss Mike May

noch lernen

Vor einiger berichteten wir ( in N-KMG135 S. 22) von May, dem lange blinden Amerikaner. Die Südd. Zeitung bringt erneut einen längeren Bericht vom Schicksal dieses Mike, am 9.9.03 heißt es: <Eine Art Wunder in Warteschleife. Das Augenlicht kam zurück, doch Sehen muss Mike May noch lernen. Wieder sehen nach 40 Jahren: Was für manche fast wie ein Wunder klingt, ist für den Amerikaner Mike May eine Menge Arbeit. Immer noch, drei Jahre nach einer erfolgreichen Operation, kann er seine Frau nicht erkennen. Und beim Skifahren streift er sich die Augenbinde über, weil ihn das Licht irritiert... Offenbar muss May das Sehen also tatsächlich neu lernen. Denn vor allem komplexe Aufgaben bereiten ihm Schwierigkeiten: Etwa Stirnfalten und Mundwinkel zu einem Gesichtsausdruck zusammenzupuzzeln, aus den Details wie Nase, Mund oder Augen das Gesicht seiner Frau zu rekonstruieren oder Entfernungen zu schätzen. Leichter fällt es ihm dagegen, Farben zu erkennen oder Bewegungen wahrzunehmen.> Nach­zulesen ist der Fall May in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Neuroscience (DOI: 10.1038/nn1102)

dSch

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Die Sächsische Schweiz

Im Magazin der Südd. Zeitung am 26.9.03 findet man einen Bericht über die Sächsische Schweiz, und gleich unter dem Titel heißt es: < Malerisch, wildromantisch, märchenhaft. Warum bei der Beschreibung dieser Landschaft die Adjektive auszugehen drohen.> Dem Autor Norbert Thomma scheint es dort gut gefallen zu haben, am meisten haften geblieben scheint das kleine Wörtchen nu zu sein, mit dem die Sachsen Zustimmung oder Bejahung ausdrücken. „Kann ich ein Glas Wein haben?“ Antwort der Kellnerin: „Nu!“

Er nennt nun die ganze Gegend ‚NUNULAND‘: Sei’s drum, er ist halt begeistert. Tatsächlich ist die Sächsische Schweiz ein touristisches Erlebnis, die Landschaft teilweise grandios; nicht nur die Bastei bei Rathen ist imponierend in Schönheit und Ausgesetztheit; als Wanderer kam ich zu den hauptsächlichsten Sehenswürdigkeiten und kann allen Lobliedern nur zustimmen. Der Bezug zu Karl May kommt jetzt, der Autor zitiert ‚Das große Karl-May-Lexikon‘: < Ein Hauch von Monument Valley an der Elbe. Hier träumte Karl May vom Wilden Westen usw.> Eine Empfehlung folgt am Schluss: Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. (www.sax-ch.de) Tel. 035022-4950. Man kann nur jedem raten, sich diese Gegend einmal anzuschauen.

Dass Karl May dort Anregungen bekam, ist stark anzunehmen, in seinem kleinen Bändchen ‚Der unterirdische Gang‘ zieht Dr. E. A. Schmid seine Schlüsse. Wer diese Broschüre des KMV-Mitbegründers aus dem Jahr 1984 kennt, wird dem gewiss zustimmen.                                   dSch

 

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Karl May und Wichtelhausen waren in der Kindheit des Außenministers Joschka Fischer die Lieblingslektüre. „Noch vor den 65 Karl-May-Bänden sei ‚Wichtelhausen’ das erste Buch gewesen, das ihn beeindruckt habe“ erzählte er Elke Heidenreich in ihrer ZDF-Sendung „Lesen“ am 7.10.2003. Mancher denkt vielleicht ketzerisch, Berlin und Wichtelhausen liegen womöglich nicht so weit voneinander entfernt. Elke Heidenreich scheint dazuzugehören. ‚Er muss heim ins Wichtelreich’ sagt, sie, leider erst, als die Kameras abgeschaltet sind. [Der Tagesspiegel/Berlin vom 7. 10. 2003]

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Erich Weigel, Eisenach

Zum 150. Geburtstag von  Josef Kürschner

Der Geheime Hofrat Professor Josef Kürschner wurde am 20. September 1853 in Gotha geboren. – Nach sehr bewegtem Leben fand dort seine Einäscherung statt, bevor er auf dem Eisenacher Hauptfriedhof beigesetzt wurde. Nach seinem Tode am 29. Juli 1902 in den Tiroler Bergen war er hierher überführt worden.

Es sei daran erinnert, daß er mit Karl May korrespondiert und eine Reihe seiner Schriften herausgegeben hatte, unter anderem „Et in terra pax“.

Am 20. September 2003 wurde von Seiten der Stadt Eisenach, des Förderkreises zur Erhaltung der Stadt Eisenach sowie der Leitung des Eisenacher Reuter-Wagner-Museums, dem Professor Josef Kürschner vom 19.12.1895 bis zu seinem Tode als Direktor vorstand, seiner gedacht.

Als Erinnerung an den großen Verleger wurde auf Initiative des Förderkreises und der Leiterin des Reuter-Wagner-Museums, Frau Gudrun Osmann, an seinem ehemaligen Wohnsitz – der Villa am Hainstein – eine Gedenktafel enthüllt. Auch ein Kranz und ein Blumengebinde wurden auf seiner Ehrengrabstelle niedergelegt. Eine öffentliche Feierstunde fand ebenfalls statt.

Dank Kürschner verfügt die Wartburgstadt Eisenach über die umfangreichste und bedeutendste Richard-Wagner-Sammlung nach Bayreuth. Professor Josef Kürschner hatte sie einst von Nicolaus Oesterlein käuflich erworben.

Demnächst soll eine Publikation von Frau Gudrun Osmann erscheinen, die sich mit dem Leben und Wirken des Wagner-Verehrers Kürschner beschäftigen wird.

Zu seinem 150. Geburtstag wurde Josef Kürschner postum zum Eisenacher Ehrenbürger ernannt. Freundeskreise

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Karl-May-Freunde in/um München

Der nächste Treff für Karl-May-Begeisterte ist am  12. Januar 2004 um/ab 18:00 in dem Gasthof ‚Alt-Münchner Gesellenhaus‘ in der Kolpingstr./ Nähe Stachus. Gäste sind herzlich willkommen, eine Anmeldung ist nicht nötig, schauen Sie doch einfach mal rein bei uns; wir sitzen bei einander und unterhalten uns, ein festes Programm gibt es nicht. Auskünfte erteilt Dr. Claus Schliebener, Tel. 08170-251

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Treffen der Karl-May-Freunde aus dem Großraum Stuttgart

Im kurzen Rückblick erfuhren wir am
14. 9. 03 das Wesentliche über einige exemplarisch ausgewählte Veranstaltungen des vergangenen Sommers. Hervorzuheben: Hermann Wiedenroths sehr gut aufgezogene Ausstellung im Schulmuseum Kornwestheim „Von Karl Mäser zu Karl May“, die Festveranstaltung in Bamberg anläßlich des 90jährigen Jubiläums des Karl-May-Verlages und das Karl-May-Fest in Bad Segeberg, das kurz darauf folgte.

Anschließend zeigte uns Elmar Elbs von unseren Schweizer Freunden in seinem spannenden Bildervortrag, daß die Thematik Karl Mays nicht nur die Leser, sondern wohl mehr als bei jedem anderen Autor, auch eine Vielzahl von Illustratoren, darunter Künstler von internationalem Rang, fasziniert hat. Die Wirkung auf die Anwesenden drückte der lange Beifall aus.

Reger Wechsel der Dublettenbestände fand auch wieder an dem reich bestückten Büchertisch statt.

Am Ende dieses ereignisreichen Jahres möchte ich allen danken, die unsere Treffen durch reges Teilnehmen und Weitergeben ihres z.T. erstaunlichen Fachwissens zu einer lebendigen Veranstaltungsreihe werden ließen und wünsche ihnen friedliche Weihnachten und ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr.

Bleibt der nochmalige Hinweis auf unsere nächste Zusammenkunft am Sonntag,
7. Dezember 2003, 15.00 Uhr (s. KMG-N 135, S. 56). U. a. wird uns Peter Siegel nicht nur „Die Namen des Meisters“ verraten, sondern so manches mehr.

Auskünfte erteilt Hartmut Hendel,

Tel.: 0711/840 11 26.

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Süd-West- Treffen

Die Karl-May-Freunde aus dem Rhein-Neckar-Gebiet laden wieder zu einer Begegnung ein, die am

Samstag, den 25. Januar 2004 ab 17 Uhr im Lokal: Mamma Rosa, Dreikönigstr.8

58723 Schwetzingen, Telefon: 06202-4335

stattfinden wird. Gäste und Interessenten sind herzlich willkommen.

Auskünfte durch: Herbert Kiefer - Panoramaweg 1

76189 Karlsruhe - Tel.: 0721/502085

 

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