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Allerlei.

Durch Errichtung eines Briefkastens und Aufnahme von eingesandten Räthseln etc. entsprechen wir einem vielseitig an uns ergangenen Wunsche unserer geehrten Abonnenten. Jede franco an uns gerichtete Frage findet im Briefkasten der nächstauszugebenden Nummer ihre Beantwortung, und die Verfasser der ersten zehn an uns gelangenden richtigen Lösungen werden namhaft gemacht. Indem wir eine lebhafte Betheiligung erwarten, bitten wir, alle Zuschriften an die Redaction der „Frohen Stunden,“ Dresden, große Kirchgasse 1 erste Etage zu richten. Die Redaction.

Interessantes.

Willst Du den Menschen imponiren —

Sei rauh!

Willst Du im Leben reüssiren —

Sei schlau!

Soll Dir das Schicksal freundlich lachen —

Sei dumm!

Willst Du Dein Glück nach oben machen —

Sei krumm!

Mancher junge Ehemann hat darüber zu klagen, daß seine holde Gefährtin nicht nur ein sehr einnehmendes, sondern auch ein sehr ausgebendes Wesen besitzt.

Ein Pfennig, zur Zeit Christi zu 5 Prozent auf Zinseszinsen verborgt, würde jetzt in runder Summe zu einem Capitale von 2,500000,000000,000000,000000,000000,000000 Thalern angewachsen sein. Legt man diese Thaler dicht neben einander, so könnte man mit ihnen die Oberfläche unsrer Erde 4000,000000,000000,000000 Mal bepflastern.

Auf dem Erdballe leben ungefähr 1,290,000,000 Menschen, welche 1000 verschiedenen Religionen angehören und 3,642 Sprachen reden. Von ihnen sterben jährlich 33,333,333, alle Tage 91,554, alle Stunden 3,730, alle Minuten 62 und alle Sekunden also 1 Person. Der achte Teil aller Menschen ist — — — Soldat.

Das Wörtchen „und“ kommt in der Bibel 46,227 Mal vor, nämlich im alten Testamente 35,543 Mal und im neuen Testamente 10,684 Mal.

Anecdoten.

Ein junger, flüchtiger Sausewind, der zahllose Liebschaften gehabt hatte, heirathete endlich. „Nun, hoffe ich,“ sagte ihm eine Dame, „werden Sie sich doch bessern.“ „Madame,“ antwortete er, „verlassen Sie sich darauf, das war mein letzter dummer Streich.“

Ein Wundarzt wurde zu einem Verwundeten gerufen. Als der den Schaden besehen, rief er, lauft schnell in die Apotheke. Der Patient fragte, ob es so gefährlich sei; „nein,“ erwiderte der Arzt, „wenn er aber nicht bald zurückkommt, so heilt die Wunde.“

Buchstabenräthsel.

Mit W bin ich in jedem Haus,

Mit R ist mit mir Alles aus,

Mit B hat mich die Liebe gern,

Mit L siehst Du mich nah’ und fern,

Mit S glüh’ ich im Sonnenbrand,

Mit H drückt mich gar manche Hand.

Eingesandt von Fräulein Anna Wild in Halle.
            

Scherzhafte Rechenaufgabe.

Mein Leser, sage mit geschwind,

Wie man das Ganze nennt,

Daß, wenn man ein Siebentel davon nimmt,

Ein Achtel übrig bleibt!

Eingesandt von Herrn W. Erler in Breslau.
            

Briefkasten.

Herrn O. F. in Berlin. Wie sie [Sie] sehen, erfüllt sich in der heutigen Nummer Ihr Wunsch nach einem Briefkasten für die „Frohen Stunden“. Sie nennen sich einen Wißbegierigen, der eine solche Einrichtung mit Dank und Anerkennung begrüßen und benutzen würde. Jut, Sie edler Spreejestadler, fragen Sie man fleißig zu!

Herrn W. B. in Chemnitz. Sie verlangen partout einen Briefkasten? Hier ist er, und mit ihm die Beantwortung Ihrer drei „gelehrten Fragen“: Buchnera und Buchia sind zwei sehr verschiedene Pflanzen. Die Erstere wurde nach Andreas Buchner genannt und gehört zur Familie der Scrophularineae, die Letztere hat ihren Namen von Leopold v. Buch und gehört zur Familie der Verbenaceae-Lippieae. Celsius wurde 1701 in Upsala geboren und starb nicht 1764, wie Sie meinen, sondern 1744. Goldpurpur wurde zuerst von Cassius in Leyden dargestellt, und zwar 1683.

Frau Ottilie G. in Stettin. Sie schreiben: „Also bitte einen großen Kasten mit liebenswürdigen Antworten!“ Der Wunsch einer Dame ist uns Befehl. Sehen Sie also hier den liebenswürdigen Kasten mit großen Antworten!

Herrn A. T. in Erfurt. Sie werden in den folgenden Nummern Alles finden, was sie wünschen.

Fräulein Thekla E. in Stettin. Wir danken Ihnen für das geschenkte Vertrauen und billigen Ihr Verfahren vollständig. Schreiben Sie uns immerhin wieder; die Antwort wird sehr gern ertheilt!

Herrn Fritz R. in Brünn. Sie fragen, woher die Redensart stammt: „Jetzt geht mir ein Licht auf!“ Jedenfalls stammt sie von dem Seifensieder, der schon Manchem aufgegangen ist und vielleicht auch Ihnen noch aufgehen wird.

            
240 [Abschrift]

Allerlei.

Interessantes.

Schätze das Geld, doch schätze nicht nach dem Gelde!

Die Frauen sind wie Nägel, welche man einschlägt. Je besser sie nachgeben, desto fester sitzen sie.

Willst Du jung sein, wenn Du alt bist, so lebe, wenn Du jung bist, grad’so, als ob Du alt sei’st!

Der Schah Azad ad Doulah in Persien war ein gar kluger und gütiger Herrscher. Als unter seiner Regierung im Jahre 996 n. Chr. eine furchtbare Hungersnoth ausbrach und kein Mittel half, dem Elende seiner Unterthanen zu steuern, erließ er den Befehl, daß für jeden Armen, welcher Hungers stürbe, der nächstwohnende Reiche erhängt werden solle, und siehe da, es half.

In der guten Stadt London wird auch gegessen und getrunken, wie es scheint. Stellte man die dort in einem Jahre geleerten Bierfässer auf einander, so würden sie 1000 Säulen bilden, deren jede eine englische Meile hoch ist. Koppelte man die dort zum schlachten und verzehren bestimmten Rinder zu je zehn und zehn nebeneinander, so bildeten sie eine 300 Meilen lange Prozession. Das Geflügel und Federwildpret würde mit ausgebreiteten Schwingen eine Fläche von 60 Morgen Landes verfinstern. Hasen und Kaninchen zu 1000 Stück neben einander würden einen 2 ½ Meilen langen Schwadron geben. Von den Brotlaiben könnte man eine Pyramide bauen, welche an ihrer Basis 560 Fuß ins Gevierte mißt und drei Mal so hoch ist als die dortige Paulskirche. Aber etwas schwer würde es wohl sein, die 550 Millionen Austern und 4 Milliarden Fische, welche verbraucht werden, in den 90 Millionen Quart Milch, die zum Trinken bestimmt ist, schwimmen zu lassen.

Anecdoten.

In einer Männergesellschaft wurde gefragt, was die Weiber am liebsten thäten. Heirathen, sagte der Eine; lieben, der Andere; tanzen, der Dritte; sich putzen, der Vierte; tändeln, der Fünfte. „Das ist Alles wahr,“ rief endlich ein alter Herr, der vier Weiber gehabt hatte, „das Alles thun die Weiber gern, aber das Liebste ist ihnen das Commandiren.“

„Höre, Sturm, hast Dich wohl gezankt, siehst ja ganz zerfetzt und geschunden aus?“ „Nein, Edwin, das ist vom Rasiren“ „Welcher Tölpel ist denn das gewesen?“ „Ich rasire mich selbst.“

Scherzhafte Rechenaufgabe.

Welcher von unsern Lesern vermag den arithmetischen Beweis zu liefern, daß der Storch 31 Beine hat?

Eingesandt von Herrn B. Lesser in Berlin.
            

Arithmogriph.

1. 6. 3. ein geistlicher Vorsteher.

2. 1. 7. 8. 1. ein Mädchenname.

3. 7. 8. 6. 1. 5. eine Kopfbedeckung.

4. 2. 6. 4. ein deutscher Strom.

5. 4. 9. 4. 8. eine Menschenrace.

6. 1. 2. 2. ein Spielgerät.1)

7. 8. 5. 4. ein Behältniß.

8. 7. 6. 4. 2. eine Münze.

9. 1. 8. 3. 4. 5. 2. 1. 7. 6. 4. eine Zeitschrift.

Die Anfangsbuchstaben dieser 9 Wörter geben von oben nach unten gelesen den Namen einer deutschen Residenzstadt.

Eingesandt von Herrn M. Braun in Ems.
            

Briefkasten.

Fräulein M. B. aus Swinemünde. Oskar von Redwitz ist der Dichter der Strophen, welche man Ihnen allerdings falsch abgeschrieben hat. Sie lauten richtig:

Ich will ja doch nicht besser scheinen

Und will mein Unrecht gern gesteh’n

Doch jeder müßte mit mir weinen

Wenn in mein Herz er dürfte seh’n.2)

Frau A. v. X. in München. Ihre Bitte soll erfüllt werden, wie wir überhaupt bestrebt sind, den Wünschen unserer Leser gerecht zu werden.

Herrn C. H. in Bonn. „Ire Zeitschrift ist ser gut, doch wäre si noch besser, wen si die neie Ortografi anemen wollte“, schreiben Sie uns! — Die „Froen Stunden“ verzichten auf das Glick durch die neie Ortografi beser zu werden!

Herrn H. W. in Berlin. Sie schreiben à la „Zwüdauer:

Meune lieben, frohen Stunden

Ich hab die Lösung glüch gefunden

Macht Tenne Räthsel etwas schwerer,

Damüt man nachdenkt etwas sehrer!“   

Hier unsre Antwort:

Meun lüber H. W. in Berlün

Dü Redaction hat große Müh’n;

Mach ihr das Leben doch nicht schwerer.

Sonst stürbt sü früher und auch sehrer.

Herrn M. D. in Chemnitz. Es ist schwerer als Sie denken. Wir wünschen gute Erfolge!

Herrn O. G. in Bautzen. Sie fragen, ob der Coloradokäfer auch in die Krautfelder und in den Haidegrütze geht. Nein, aber in die Köpfe scheint er zu gehen, und dann ist es aus mit dem Grütze!

Herrn S. P. in Zwickau. Wir sagen besten Dank. Schreiben Sie bald wieder!

256 [Abschrift]

Allerlei.

Interessantes.

Man hat berechnet, daß sich in der Hautoberfläche des Menschen ungefähr 2,270,000 Poren befinden.

Das Rückenmark sendet in die Körpertheile des Menschen 24 Paar Aeste aus, welche in Summa aus 1,320,000 einzelnen Nervenfäden bestehen.

Auf dem gesammten Eisenbahnnetze der Erde giebt es jetzt 58,200 Lokomotiven, 106,900 Personenwaggons und 1,376,000 Güterwagen. Diese Transportmittel kosteten ungefähr 9000,000,000 Mark.

In Europa werden jährlich ca. 14000 Millionen Pfund Fleisch verbraucht. Wir wünschen gesegneten Appetit!

In Großbrittanien schreibt durchschnittlich und jährlich die Person 30 Briefe, in den Vereinigten Staaten 19, in Deutschland 15. In Frankreich 10, in Oesterreich 8 und in Italien 5. Aus diesen Ziffern läßt sich gar Manches schließen.

Ein passionierter Schnupfer nimmt alle 10 Minuten eine Priese, welche durch das Hervorholen Oeffnen und Schließen der Dose, durch das Wischen der Nase pp durchschnittlich wohl eine Minute Zeit in Anspruch nimmt. Die schlaflose Tageszeit zu 16 Stunden gerechnet, raubt ihm das Schnupfen also täglich 96 Minuten, was für das Jahr einen Zeitverlust von 36 ½ Arbeitstagen ergiebt. Von seinem 20. bis 60. Jahre hat er also 1160 [1460] Tage verloren, welche der Arbeit gewidmet waren.

Anecdoten.

Drei Deputierte einer kleinen Stadt hatten ihren Landesfürsten mit einer Rede zu empfangen, worin sie sich wegen zu einfachen Empfangs zu entschuldigen hatten. Als der Fürst erschien, hob der Erste also an: „Ew. Durchlaucht zu begrüßen, sind wir hier erschienen … wir hätten unseren Fürsten mit Kanonendonner empfangen sollen; wir konnten dies nicht, aus achterlei Gründen; der erste ist: weil wir keine Kanonen haben …“ Da unterbrach sie der Fürst sogleich mit den Worten: „Genug davon! Der erste Grund ist so wichtig, daß ich Euch die anderen sieben schenke.“

Ein Richter sagte zu einem Advokaten: „Sie sind noch sehr jung.“ — „Ja,“ gab er zur Antwort. „ich bin jung, aber ich habe alte Bücher gelesen.“

„Ich frage, ob das nicht wirklich ein vortreffliches Getränk ist?“ sprach ein Wirth zu seinem Gaste, der eben die Flasche Bier versuchte, die er sich hatte bringen lassen. — „Man muß gestehen,“ erwiderte dieser: „das Wasser läßt nichts zu wünschen übrig, aber etwas mehr Bier hätten Sie darunter mischen sollen.“

Scherzfrage.

Was ist die beste Pension für junge Mädchen?

Eingesandt von Fräulein L. Wild in Gera.
            

Briefkasten.

Fräulein A. W. in Frankfurt a. O. Sie sind 16 Jahre alt? So! Ein Gedicht haben Sie gemacht? So!! Es hat 960 Zeilen So!!! Und ist außerordentlich schön? So!!!! Sie wollen es uns schicken? Au!!!!!

Herrn V. E. in Weimar. Auch Sie haben ein Gedicht gedichtet und schicken es uns zur Verwendung für die „Frohen Stunden“. Statt aller Antwort geben wir Ihnen hiermit die ersten Strophen Ihres Meisterstücks gedruckt zu lesen:

Mein liebes Kind, ich liebe Dich

Ganz ungeheuer fürchterlich.

Mein liebes Kind, liebst Du auch mich

Ganz fürchter-ungeheuerlich?

Herrn R. O. in Schloßchemnitz. Das „Groß­müt­ter­chen“ ist von Gustav Langer (Opus 20) componirt und für 50 — — Pfennige bei L. Hoffarth, Dresden zu haben.

Herrn A. L. in München. Sie haben nach der Hochzeit bemerkt, daß Ihre junge Frau ein falsches Gebiß trägt und möchten gern wissen, wie Sie sich ihr gegenüber zu verhalten haben? Sehr einfach, das Fleisch lassen Sie Ihrer Frau, die Knochen aber verspeisen Sie. Hätten Sie sich vor der Hochzeit einmal beißen lassen, so wären Sie noch zur rechten Zeit zwischen das große Geheimnis [Geheimniß] gekommen.

Fräulein Milda Fride Gesela L. in Berlin. Einen guten Rath wünschen Sie, weil er Nichts von Ihnen wissen will, da Sie 11 Jahre älter sind als er? Nehmen Sie die Beißzange und kneipen Sie von Ihren 40 Jahren die Hälfte herunter!

Herrn H. M. in Mainz. Sie wollen wissen, welches der allein richtige Glaube ist? Jedenfalls der, daß Sie das Pulver nicht zu erfinden brauchen.

Herrn P. St. in Goslar. Robespierre war ursprünglich Advokat. In Beziehung auf [Alexis] Piron irren Sie sich. Dieser französische Dichter ist niemals Mitglied der Academie gewesen. Er hatte sich eben deshalb folgende Grabschrift gesetzt:

Ci gil [Ci-gît] Piron, qui ne fut rien

Pas meme [même] académicien”

(Hier ruht Piron. War er Etwas? Nie;

Selbst nicht einmal Mitglied der Acádemie.)

Herrn R. D. in Breslau. Der Mann, nach welchen [welchem] Sie fragen, heißt Schiller und soll ein ganz leidlicher Dichter gewesen sein. Haben Sie wirklich noch Nichts von ihm gehört?

Allerlei.

Interessantes.

Von Allem, was des Menschen Brust

Auf Erden kann erfreu’n,

Giebt es fast keine größere Lust

Als — Compagnon zu sein.

Doch eine Lust, bei meinem Bart,

Ist noch zehnmal so groß:

Wenn Einer wird auf gute Art

Den — Compagnon bald los!

Wenn Alles vollkommen in der Welt wäre, so könnte mein Karo mir Gänseeier legen.

Wohlthun trägt Zinsen, Dickthun bringt oft noch mehr ein.

In einer Geschichtsurkunde des chinesischen Reiches heißt es: „Im dritten Jahre der Regierung des Kaisers Sung-niau-dse wurde die Welt erschaffen.“ Zur größten Deutlichkeit ist eine Abbildung beigefügt, welche einen Mandarin in den Wolken zeigt, der durch ein Fernrohr der Erschaffung zusieht.

Ein orientalisches Sprichwort sagt: Die vereinigte Schlauheit von vier Türken ist erforderlich, um einen Franken zu betrügen, von fünf Franken, um einen Griechen zu übertölpeln, von sechs Griechen, um einen Juden zu prellen, von sieben Juden, um einen Armenier zu übervortheilen. Ein einziger Amerikaner aber genügt, um sie Alle blau anlaufen zu lassen.

Die Dienstmädchen feierten früher ihr goldenes Dienstjubiläum, wenn sie fünfzig Jahre bei einer und derselben Herrschaft ausgehalten hatten, jetzt aber feiern sie es, wenn sie bei fünfzig Herrschaften gewesen sind.

Ein Franzose hat berechnet, daß, wenn das Wachsthum der Menschen so abgenommen hat, wie in neuerer Zeit, Adam 66 Ellen und Eva 59 Ellen gemessen haben müsse.

Scherzfragen.3)

Warum ist der Tod der beste Doctor?

Welche Beamten sind die Theuersten?

Welche Namen sind die Besten?

Welche Zeiten sind die Besten?

Wer hat es bequemer, der Kaffee oder der Thee?

            

Räthsel.

Das Erste ist rund; das Zweite ist rund; das Dritte ist rund, und das Ganze ist rund und wird gern gegessen. Was ist es?

Eingesandt von Fräulein Emma Wild in Halle.
            

Rebus.

N N N
N N
N
N N N
N N
N
Eingesandt von Herrn Otto Uhle in Görlitz.
            

Auflösung des Buchstabenräthsels in №. 14.

Wand — Rand — Band — Land — Sand — Hand.

            

Lösung der scherzhaften Rechenaufgabe in №. 14.

Wachtel — Achtel.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein H. Wirth in Chemnitz, A. Wolf in Glauchau, Frau M. Horn in Leipzig und den Herren F. Bolzer in Berlin, H. Erler und C. Held in Dresden, M. Albert und C. Holfart in Wien, D. Franke in Stettin und G. Krauße in Torgau.

            

Briefkasten.

Fräulein E. F. in Erfurt. Allerdings wird Ihr Name genannt, wenn Ihr Räthsel Aufnahme findet.

Frau W. S. in Sagan. Wir können uns einer ausführlichen Antwort überheben, da in einer der nächsten Nummern eine Arbeit über den räthselhaften Mann veröffentlicht wird.

Frau B. G. in Borna. Sie wünschen sehr angelegentlich zu wissen, ob Bismarck wirklich blos noch drei Haare habe? Er hat deren mehrere, die meisten aber auf den Zähnen.

Herrn F. Y. in Leipzig. Leider müssen wir Ihre Frage zurückweisen. Unser Briefkasten hat nicht Raum für die Protection von politischen oder kirchlichen Parteiinteressen.

Gymnasiast H. K. in Zwickau. Sie finden keinen Tabak, der Ihnen munden will? Wir beklagen Ihr trauriges Schicksal. Versuchen Sie es doch einmal mit Zehnmännertabak, der so gut ist, daß man sich von zehn Schmiedegesellen halten lassen muß, wenn man ihn raucht, sonst fällt man um. Er wächst auf jeden [jedem] Kartoffelfelde.

Herrn T. R. in Danzig. Ihr Räthsel stammt von Anno Noah her und hat schon zu Jerobeams Zeiten im Ameisenkalender gestanden. Neues ist immer willkommen.

Herrn W. U. in Halberstadt. Sie schreiben: „Ich bin 17 Jahre alt, habe sehr viel gelernt und möchte berühmt werden. Wie fange ich dies an?“ Reisen Sie sofort per Extrazug nach Bremerhafen und schlagen Sie Purzelbäume über den großen Ocean hinüber bis nach Rio de Janeiro. Probatum est!

            

Allerlei.

Interessantes.

Der Springbrunnen auf dem Markte in Ellenbogen in Böhmen trägt in lateinischer Sprache die fromme Inschrift: „Heilige Dreifaltigkeit, bitte für uns!“ Leider ist nicht gesagt, bei wem die heilige Dreifaltigkeit ihre Bitte anzubringen hat.

In Schwyz steht ein Schlosserhaus, an dessen Thürstein folgende Inschrift eingegraben ist:

„Wenn an jedes böse Maul

Ein Schloß gelegt müßt’ werden,

Dann wär’ die edle Schlosserei

Die beste Kunst auf Erden!“

Bei allen alten Völkern hatte die Frau einen geringeren Werth als der Mann. Moses schätzte den Mann auf 60, die Frau aber auf 30 Säckel Silber. Homer singt: Ein blühendes Weib ist der Kampfpreis, geschätzt vier Rinder im Werthe. Den alten Isländern galt laut ihrem Strafgesetze eine Frau gleich drei Mark, und das Volksrecht der Alemanen schätzte eine Jungfrau auf 200, eine verheirathete Frau auf 80 Gulden.

            

Räthsel.

Das erste Wort, ach, fänds in Deinem Herzen

Den kleinsten Raum, wie glücklich würd’ ich sein!

Das zweite, sieh, das ist des Lebens Leben.

Der Quell des Glück’s, der Urquell größter Pein.

Das dritte, nein, das kann ich nie vergessen,

Denn ewig, ewig sucht es ja mein Blick;

Um dieses könnt’ ich tausend Welten opfern,

Und tausend Himmel blieben mir zurück.

Wenn mir das Ganze bald Dein Mund verkündet,

Ist meines Lebens Seligkeit begründet.

Eingesandt von Fräulein Agnes Wild in Berlin.
            

Rebus.

richt

Selbst

Eingesandt von Herrn Edmund Kolbe in Graz.
            

Auflösung des Arithmogriph in №. 15.

Abt, Laura, Turban, Elbe, Neger, Ball, Urne, Rubel, Gartenlaube = Altenburg.

Richtige Lösungen gingen ein von den Fräuleins Emma Welde in Gernsdorf, Milda Stiller in Hamm, Frau Laura Jahn in Leipzig und den Herren E. Schreiter in Dresden, Franz Albert in Donauwörth, August Folger in Wien, M. Schertz in Dresden, Karl Ebert in Görlitz, Levi Goldmann in Frankfurt a. O. und Ferdinand Schöne4) in Hohenstein.

Lösung der scherzhaften Rechenaufgabe in №. 15.

Kein Storch, also in Zahlen 0 Storch hat 29 Beine.

Ein  „  „  „   „  1   „  „ 2  „

Summa: 1  Storch hat  31 Beine.

            

Briefkasten.

Fräulein A. D. in Stuttgart. Wir werden Ihnen stets und gern die erbetene Antwort ertheilen. Ja, es giebt ein Mittel, verdorbenes Fleisch wieder gut zu machen: Es wird in kochendem Wasser, von welchem man den Schaum fleißig abnimmt, mit einer festen, geglühten und nicht mehr rauchenden Holzkohle so lange in Berührung gebracht, bis diese allen üblen Geruch des Fleisches und der Brühe an sich gezogen hat. Auch etwas alte Fische lassen sich in dieser Weise verbessern.

Fräulein M. B. in Hamburg. Kaufen Sie die rothe. Sie wird besser kleiden als die blaue. Meist ist es nur der Contrast, welcher die von Ihnen erwähnte günstige Wirkung hat.

Frau E. G. in Brandenburg. Ihr Mann ist „entzückt“ über Ihre Gedichte? Sie Glückliche! Es giebt manchen Mann, welcher statt entzückt „verrückt“ werden möchte über die Gerichte, Geschichte und — Gedichte seiner bessern Hälfte. Geben Sie die „herrlichen Strophen“ ja niemals aus der Hand, sie möchten sonst ihre Wirkung verlieren!

Frau C. H. in Bonn. Sie fragen uns nach einer genauen Uebersetzung des Wortes Chignon. Die allergenaueste ist folgende: Haar­wulst­wel­len­puf­fen­wickel­fri­seur­wol­len­af­fen­schwanz­rin­gel­nest­schmacht­locken­herz­und­sinn­be­thö­rungs­un­ge­heu­er.

Herrn O. K. in Erlangen. Die Beantwortung Ihrer Fragen erfordert keine so außerordentlich bedeutende „numismatische Klugheit“, wie Sie annehmen. Schon vor der Entdeckung des Silbergebirges zu Goslar im Jahre 968 (nicht 948 wie Sie meinen) hatten die Deutschen Solidi (Schillinge) und Denarii (Pfennige). Der Name Heller stammt von einer kleinen, im Jahre 1228 zu Halle ausgeprägten Münze. Die ersten Groschen (Grassos, Grossos) münzte im Jahre 1286 Wenzel II., König von Böhmen. Die Florini oder Gulden erschienen zuerst 1252 in Florenz. Die ersten Dukaten, geprägt von Rogerius, König von Sicilien, erhielten ihren Namen von dem Herzogthum (Ducato) Apulien. Die Thaler prägte zuerst Graf Schlick zu Joachimsthal in Böhmen, und zwar im Jahre 1519. Fast um dieselbe Zeit trat in Baiern der Batzen auf. Kreuzer kannte man im Jahre 1403, von dem Sie sprechen, ganz bestimmt noch nicht.

Herrn A. Cl. in Berlin. Um mattgewordene Glasfenster wieder hell zu machen, reibt man dieselben vermittelst eines Leinwandlappens mit fein geschlämmter Walkerde trocken ab. Sollte dies noch nicht helfen, so wäscht man die Scheiben mit verdünnter Salpetersäure und spült sie mit Regenwasser gehörig ab.

Herrn B. W. in Dresden. Wir glauben sehr, daß Sie selbst die Schuld an der unglücklichen Ehe tragen. Wer eine Xantippe nicht zu bemeistern weiß, soll sich keine nehmen.

Herrn O. F. in Chemnitz. Anonyme Anfragen werden nicht berücksichtigt. Es liegt im Interesse unserer Leser, jeder schriftlichen Zusendung an uns eine vollständige Angabe des Namens und der Wohnung beizufügen.

Allerlei.

Interessantes.

Nach zuverlässigen statistischen Berichten leben in Deutschland jetzt 357,426 Personen, welche den Namen Müller führen.

Ein berühmtes Weinhaus erhielt kürzlich die einem Hôtelwirthe gemachte Sendung mit dem höflichen Bemerken zurück:

„Wer Bier verfälscht und Weine tauft,

Ist werth, daß er sie selber sauft!“

Eine gewöhnliche Uhr tickt in jeder Stunde 17,160 Mal; das giebt täglich 411,840 und jährlich 150,424,560 Schläge. Die Uhr ist von hartem Metalle gefertigt und doch nützt sie sich sehr oft schnell ab. Das menschliche Herz, aus einem viel weicheren Stoffe bestehend, schlägt oft 60, 70, ja 100 Jahre ununterbrochen fort, obgleich es durchschnittlich 5000 Schläge in der Stunde, das sind 120,000 Schläge im Laufe eines Tages, giebt. Für das Jahr würde dies 43,836,000 und für 100 Jahre 4,383,600,000 Schläge betragen. Ist es ein Wunder, wenn dieses Herz endlich einmal müde wird und sich nach Ruhe sehnt?

Ein italienisches Sprüchwort sagt: Wären die Weiber mit den Füßen so geschwind wie mit der Zunge, so könnten sie Blitze genug haschen, um ihre Kochfeuer anzubrennen.

Ein berühmter Prediger sagte einst: „Wir werden uns im Himmel über drei Dinge wundern. Erstens darüber, daß wir Manche dort finden, die wir nicht drin erwartet hätten; zweitens darüber, daß wir Andere nicht darin sehen, die wir sicher anzutreffen dachten; drittens aber und am allermeisten darüber, daß wir selbst im Himmel sind.

            

Arithmogriph.

1. 10. 4. 5. 3. ein Reitergeneral Napoleons I.

2. 7. 3. 6. 11. ein wieselartiges Raubthier.

3. 4. 6. 9. 11. 3. eine Stadt am adriaitschen Meere.

4. 9. 10. 3. 12. 4. ein plattdeutscher Dichter.

5. 7. 1. 5. ein Mädchenname.

6. 7. 8. 9. 4. ein Nebenfluß der Donau.

7. 6. 1. 5. eine Stadt in Peru.

8. 2. 3. 12. 4. ein Maß.

9. 1. 11. ein berühmter Badeort.

10. 4. 5. 7. ein Fluß in Rußland.

11. 2. 5. 1. ein Reich in Hinterindien.

12. 10. 8. 9. ein Nachtvogel.

Die Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen geben den Namen eines Geschützes.

Eingesandt von Herrn O. Petzold, Wien.
            

Charade.

Die Ersten sind die Kinder

Der freundlichen Natur;

Die Letzte lebt im Süden

In Steppe, Wald und Flur.

Das Ganze zart geordnet,

Birgt stiller Sehnsucht Sinn.

Verstehst Du seine Sprache?

O, nimm es freundlich hin!

Eingesandt von Fräulein Anna Eger in Freiberg.
            

Scherzfragen.

Warum darf ein Pferd kein Schneider werden?

Was thut der Haushahn, wenn er auf einem Beine steht?

Welches Fleisch schmeckt am Besten?

Welche Affen haben mit Menschen die größte Ähnlichkeit?

Eingesandt von Herrn Otto Manz in Halle.
            

Beantwortung der Scherzfrage in №. 16.

Der Käse (junge Maden).

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein E. Haubold, Bautzen, Fräulein B. Wolf in Zittau, Frau L. Albert in Danzig, Frau W. Bach in Goslar und den Herren Ypsilanti in Dresden, W. Zettel und F. Scheibe in Berlin, H. Gutmann in Weimar, A. Wirth in Offenbach und G. Voigt in Linzen.

            

Briefkasten.

Fräulein A. H. in Wien. Die uns übersandte Probe ist bleihaltig. Sie würden sich durch den Gebrauch sehr schädigen.

Herrn H. Fechner in Magdeburg. Nach der uns über­sandten Zeichnung erreichen Sie die Carambolage nur dann, wenn Sie den Rothen von der oberen Bande links mit rechts Tiefstoß nehmen.

Herrn Ypsilanti in Dresden. Sie fragen: „Wie gewinnt man sich an [am] besten das Herz eines mit der Liebe noch gänzlich unbekannten jungen Mädchens, welches eben erst dem Backfischalter entwachsen ist?“ Nur innerer Werth und ehrliche Absichten verdienen eine Beantwortung dieser Frage, die zu ertheilen uns leider unmöglich ist, da wir weder Sie und die betreffende Dame noch Ihre beiderseitigen Verhältnisse kennen, was doch nothwendig wäre, um einen aufrichtigen und erfolgreichen Rath ertheilen zu können. Von einer satyrischen Erwiderung haben wir abgesehen, weil Ihre Zuschrift nicht den Eindruck auf uns machte, als sei sie von einem problematischen Character verfaßt.

            

Allerlei.

Interessantes.

Was ein amerikanisches Hotel zu bedeuten hat, zeigen folgende wahrheitsgetreue Angaben. Das Metropolitanhotel in New-York verbrauchte im Jahre 1876 an Nahrungsmitteln:

192
Stück.
4,100
 „
448,000
Pfund.
121,000
 „
657,000
Stück.
192,000
 „
104,000
Pfund.
71,000
 „
894,000
Stück.
231,000
Quart.
3,970
Faß.
42.000
Dollar
7,244
Gallonen.
26,470
Flaschen.
94,120
 „
u. s. w.        u. s. w.

8 Omnibus und 26 Wagen waren fortwährend unterwegs, die daselbst logirenden Reisenden zu- und abzufahren.

Von 1000 Frauenzimmern haben durchschnittlich ge­heirathet:

32
Jahre,
101
 „
219
 „
233
 „
165
 „
102
 „
60
 „
40
 „
18
 „
14
 „
8
 „
2
 „
1
 „
Also 995
              

Fünf von diesem Tausend bekommen keinen Mann. Unter 1000, die 39 Jahre alt sind, bekommt nur eine Einzige einen solchen. Die meiste Hoffnung darf ein Mädchen im Alter von 20-21 Jahren haben, wonach zu achten, Sela!

Wer gar nicht lacht, der ist ein Schlimmer:

Drum sorg, das Du ihm ferne bist.

Wer über Alles lacht und immer,

Zeigt Dir, daß er ein Dummkopf ist.

            

Anecdote.

Ein Advokat vermachte noch bei seiner Lebenszeit sein Vermögen den Narren, und sagte: „Diese Hunderttausend habe ich ja von solchen Leuten.“

            

Räthsel.

Getrennt ist’s heilig,

Vereint abscheulich.

Eingesandt von Herrn Bruno Held in Leipzig.
            

Rebus.

commodirt
Die
commodirt
W E
commodirt
mich.
commodirt
Eingesandt von Herrn Franz Lauterbach in Giesen.
            

Auflösung des Rebus in №. 17.

Elfenbein (11 N bei N).

Richtige Lösungen gingen ein von den Fräuleins Emma Wolf und Bertha Gaßmann in Wien, den Damen Laura Müller in Aachen, Emma Holder in Liegnitz und Anna Uhlig16) in Dresden und den Herren Max Stürmer in Berlin, Karl Tannert und August Claus in Potsdam, Ernst Kießling in Hannover und Heinrich Steyer in Breslau.

Briefkasten.

Fräulein M. F. in Königsberg. Wir rathen Ihnen nicht Genf, sondern Vevey.

Frau O. L. in Brandenburg. Versuchen Sie es immerhin. Die Macht einer braven Frau ist, in der rechten Weise zur Geltung gebracht, nicht zu unterschätzen.

Herrn D. W. in Berlin. Auf eine verständige Frage geben wir stets auch eine verständige Antwort. Düpiren freilich, wie Sie es beabsichtigen, werden Sie uns nicht.

Herrn P. Sch. in Torgau. Auch Sie haben vergebens auf Antwort gewartet? Ihre Frage lautete: „Meine Frau dantzt so gerne; und ich kanns nicht leiten, wie werde ichs ihr abgewehnen?“ Es giebt nur eine einzige Antwort, und diese konnten Sie sich selbst am Besten denken: Lassen Sie Ihre Frau nach Ihrer Orthographie und Interpunktion tanzen. Sie wird’s bald satt haben!

Herrn B. E. in Nürnberg. Das Wort wird „Minareh“ ausgesprochen und nicht, wie der Franzose es schreibt: Minaret.

Herrn H. U. in Münster. Sie sagen: „Ich bin 54 Jahre alt und sehr gut musikalisch. Ich kann noch Nichts spielen und möchte gern noch was blasen lernen. Für welches Instrument rathen Sie mir?“ — Lernen Sie Dudelsack oder Brummeisen!

            

Allerlei.

Interessantes.

Eins bist Du dem Leben schuldig,

Kämpfe oder suche die Ruh’!

Bist Du der Amboß, sei geduldig,

Bist Du der Hammer, schlage zu.

Studentenreim.

Ein gutes Buch ist ein wahrer Schatz.

In Nöthen dient es als Versatz.

Beispiele ehemaliger Verschwendung.

Marie von Medicis trug bei der Taufe ihres Sohnes ein Kleid mit 32,000 Perlen und 3000 Diamanten besetzt.

Elisabeth, Gemahlin König Philipp II., trug nie ein Kleid zweimal, sondern schenkte es nach einmaligem Gebrauch ihren Hofdamen. Ihr Gemahl schickte ihr einst einen sehr kostbaren Salat: eine Schüssel voll Edelsteine. Die Topasen bedeuteten das Oel, die Rubinen den Essig, Perlen und Diamanten das Salz und die Smaragden den grünen Salat.

Als König Sigmund in Polen 1606 mit der österr. Prinzessin Konstantia zu Krakau seine Hochzeit feierte, schenkte er seiner Braut eine Service von lauter geschlagenem Dukatengolde. Unter diesen Geräthschaften wog das Becken mit der Gießkanne 24 Pfund, und kostete allein zu verfertigen 25,000 Gulden. Die Kleidungen des Brautpaares kosteten 700.000 Thlr. Der König hatte 4 Diamanten in seinem Barret, die auf eine Million Gulden geschätzt wurden.

Das Prachtgewand, welches Herzog Karl von Burgund bei Festlichkeiten trug, wurde auf 200,000 Ducaten geschätzt.

Der Dom zu St. Veit in Prag bietet, was Kostbarkeiten betrifft, eine unendliche Menge Seltenheiten dar. Z. B. in fast unzähligen Schubladen 368 Meßgewänder, immer eines reicher und prächtiger als das andere, zum Theil aus den Hochzeitskleidern von Fürstinnen bestehend. Namentlich ist aber auch eine Stickerei da von der Herzogin Anna von Kärnthen, deren Gemahl Heinrich eine Zeit lang König von Böhmen war. (14. Jahrhundert.) Wer dieselbe sieht, kann nicht Worte genug finden, die Kunst und Mühe zu schildern, welche ein halbes Leben lang darauf verwendet worden sein mag. Es ist eine feine, weiße Leinwand, 33 Ellen lang, in welche mit Goldfäden die künstlichsten Figuren und Blumengewinde eingenäht sind, so daß sie auf beiden Seiten gleich erscheinen und sich in neuen Formen und Figuren immer eine Reihe unter der anderen wiederholen, und auf solche Art die Finger der Königin bei dieser Arbeit eine Länge von 10 Stunden Weges hin und her wandern mußten.

            

Logogriph.

Ich bin so schön — doch brichst Du mich,

So komm’ ich ohne Kopf und quäle Dich.

            

Leseaufgabe für Deutsch-Lateiner.

Tarquinius superbus

A. S.

Vie. L. zup. pemi T. Austo.

U. N. D.

IX Aug. E. N.

ab. Erni E.

S. Alla T.

            

Scherzfragen.

Wie viel Leitern würde man brauchen, um den Himmel zu erreichen?

Welche Gatten führen ein unstätes Leben?

Welche Stadt ist die leichteste?

Welchen Rath nehmen selbst die widerspenstigsten Mädchen an?

Welcher Stahl ist verboten?

Welche Pathen sind steinreich?

Welcher Tod wärmt?

            

Auflösung des Räthsels in №. 17.

Erd — apfel — klos.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Wolf in Kulm, Frau Dorn und Hilbert in Dresden und den Herren O. Albert, P. Tannert, H. Horn in Berlin, W. Schmidt in Wiesbaden, R. Held in Chemnitz, B. Schüler in Plauen und F. Grunert in Sagan.

            

Briefkasten.

Fräulein A. W. in Erfurt. Räthsel erhalten. Zusendung immer willkommen.

Frau F. H. in Chemnitz. Aus der Ferne läßt sich der erwünschte Rath nicht ertheilen. Wenden Sie sich an einen guten Rechtsanwalt.

Herr O. D. in Halle. Ihr Manuscript ist leider nicht verwendbar. Geben Sie uns bez. der Rücksendung Ihre genaue Adresse an.

Herrn W. B. in Olmütz. Sie haben in einem amerikanischen Romane das Wort Apishamores5) gelesen und dieses Wort weder im Lexicon noch im Wörterbuch verzeichnet gefunden. Wir können Ihnen Auskunft ertheilen, da wir uns dieser Apishamores selbst lange Zeit bedient haben. Es sind Satteldecken aus Büffelkalbhäuten, von Indianerfrauen verfertigt. Man sieht sie nur bei Indianern und Prairiejägern.

            

Allerlei.

Interessantes.

Was verkürzt mir die Zeit? — Thätigkeit!

Was macht sie unerträglich lang? — Müßiggang!

Was führt in Schulden? — Harren und dulden!

Was bringt Ehren? — Sich wehren!

Berechtigter Stoßseufzer.

Eine New-Yorker Zeitung stimmte kürzlich folgendes Klagelied an, das auch in Deutschland ganz passend erscheint: Die Jagd auf den Hippopotamus an den Ufern des Nil, auf den Alligator in der Bai von Louisiana, auf den Löwen in Numidien, auf den Gorilla in Afrika, auf den Tiger in Bengalen, den Bären in Schweden und den Wolf in den Steppen Rußlands — solche Jagd ist ein reines Kinderspiel gegen eine Jagd nach einem treuen, fleißigen und bescheidenen Dienstmädchen!

Witterungs-Vorzeichen.

Wenn der Mann Abends nach 10 Uhr nach Hause kommt und sich bei seiner Gattin nicht legitimiren kann, wo er gewesen ist, so ist selbst bei kälteren Tagen ein Gewitter im Anzuge.

Wenn der Mann der Frau ein neues Kleid abschlägt, so schlägt gewöhnlich das Wetter um, es wird auf längere Zeit trübe und kalt.

Wenn der Mann schon Mittwoch die Erfahrung macht, daß das Marktgeld für die ganze Woche zu Ende geht, dann steht ein Hagelwetter bevor.

Wenn der Winter naht, der Hausstand Holz, Kohlen, die Frau einen Mantel, Muff und einen Winterhut begehrt, so kann der Mann sicher sein, daß es ihm bald in die Bude schneit.

Was zu einem guten Gastmahl gehört.

Diese Frage beantwortet der Speisezettel des Gasthauses zum „Muthigen Ritter“ in Kösen folgender Weise:

1. Ein freundlich Gesichte,

2. Viele gute Gerichte,

3. Weine von Gewichte,

4. Eine schöne Nichte,

5. Eine lustige Geschichte,

6. Hübsch hell und lichte,

7. Beim Sitzen nicht so dichte,

8. Zuletzt eine gute Verpichte.

Die größte Vogelfigur in der Welt ist wahrscheinlich der riesige Doppeladler, der auf dem Dache der Stephanskirche in Wien mit ausgebreiteten Flügeln liegt. Von einer Flügelspitze zur andern mißt er nicht weniger als 180 Fuß. Jedes seiner Augen ist aus vier vergoldeten Dachziegeln gebildet und jeder seiner Schnäbel hat nicht weniger als 36 solche große Schuppen. Wenn er sich einmal vom Dache der Kirche in die Luft erheben könnte, würde man ihn für den leibhaftigen Vogel Greif halten können.

            

Räthsel.

Aus einem schön gezierten Häuschen

Nehm’ ich ein Schätzchen mir heraus.

Wenn ich’s erfaß’ mit eigner Hand,

Es selten nur sich mir entwandt.

Sie ist so schlank, so rund, so braun,

Ich kann ihr Alles anvertrau’n,

Denn was ihr meine Lippe gab,

Verbirgt sie schweigend wie das Grab.

An meine Lippen drück’ ich sie

So viele Mal, sie sträubt sich nie;

Und küß’ ich sie, glüht sie für mich,

Sie giebt sich ganz, sie opfert sich.

Zwar wird sie meiner Liebe Raub,

Doch lieb’ ich sie bis in den Staub.

Und ist sie todt, schnell fang ich dann

Mit einer ihrer Schwestern an.

Eingesandt von Fräulein Emma Pollmer6) in Strießen.
            

Schwierige Rechenaufgabe.

Eine Gans geht vor zwei Gänsen,

Eine Gans geht zwischen zwei Gänsen,

Eine Gans geht hinter zwei Gänsen.

Wie viele Gänse sind dazu erforderlich?

Eingesandt von Herrn Albert Koch7) in Strießen.
            

Auflösung des Räthsels in №. 18.

Ich liebe Dich.

Auflösung des Rebus in №. 18.

Selbstunterricht.

Richtige Lösungen gingen ein von: Fräulein A. Hempel und F. Wirth in Berlin, Frau O. Gaßler und B. Stille in Brandenburg und den Herren Oscar Rudolph, Buchbinder in Neusalza, Robert Leupold und R. Zimmermann in Dresden, Franz Bohen in Zwickau, W. Henschel in Bautzen und G. Heller in Annaberg.

            

Briefkasten.

Herrn R. L. in Dresden. Ihr Erdbeerkuchen ist leider daneben gefallen. Wie schade!

Herrn R. B. in Dresden. Die Auflösung der in der „Illustrirten Chronik der Zeit“ gegebenen Bilderräthsel ist nicht an uns, sondern, wie sich ja ganz von selbst versteht, an H[ermann] Schönlein, Stuttgart, zu senden.

Herrn W. F. in Lissa. Die Strophen, welche sie meinen, sind von Voltaire und lauten:8)

»Et il faut avouer, belle est la vie humaine;

Chacun a son lutin, qui toujours le promène

Des chagrins aux amusemens.

L’homme est fait, je le sais, d’une pâte divine,

Mais dans ce monde-ci l’âme est un peu machine.«

Und zu deutsch:

„Gewiß ist solcher Art das Menschenleben,

Daß Jeglichem ein Kobold ward gegeben,

Der ihn vom Kummer zum Vergnügen führt.

Mag auch der Mensch aus Götterstoff bestehn,

Sind doch maschinenartig die Ideen.“

            

Allerlei.

Interessantes.

Ein Engländer, welcher nicht viel zu thun zu haben scheint, hat ausgerechnet, daß der Floh, welcher 200 Mal weiter springt als er lang ist, in 90,997,344 Sprüngen um die Erde kommt und, wenn er die Reise ohne Unterbrechung fortsetzt, 45 Jahre 7 Monate und 6 Tage zu ihr braucht.

            

Anecdoten.

Mit den Worten: „Mir ist meine Frau gestorben, ich bin glücklich,“ kam kürzlich ein einfacher Landbewohner in dem Dorfe T. zum Schullehrer, um bei selbem die nöthigen Anordnungen zum Begräbniß zu besorgen. Hätte nicht der gebrochene Ton seiner Stimme und sein trauriges Aeußere einen tiefen Kummer um den schmerzlichen Verlust verrathen, so konnte man leicht vermuthen, daß er einer von jenen bedauernswerthen Ehemännern sei, die, schwer unter dem weiblichen Pantoffelregiment seufzend, der Dahingeschiedenen mit einem „Gott sei es gedankt“ herzlich die Ruhe gönnen. Die anwesende Frau des Lehrers nahm ganz besonders Antheil an dem ihr so sonderbar scheinenden Wittwer, und indem sie ihm in einem etwas vorwurfsvollen Tone die Frage stellte: Wie können Sie denn glücklich sein, wenn Ihnen Ihre Frau gestorben ist? Erhielt sie ganz einfach die Antwort: Ich bin und bleibe, trotz allem Unglück, Glücklich, weil ich Glücklich heiße.

Chauteauneuf [Châteauneuf], Siegelbewahrer Ludwigs XIII. wurde als Knabe von neun Jahren von einem Bischof Mancherlei gefragt und hatte äußerst prompt geantwortet. Zuletzt sagte der Prälat: „Ich gebe Dir einen Apfel, wenn Du mir sagst, wo Gott ist?“ — „Ich gebe Ihnen zwei Aepfel,“ erwiderte der Knabe, „wenn Sie mir sagen, wo er nicht ist.“

General: Wie alt bist Du? — Soldat: Einundzwanzig Jahre. — G. Wie lange dienst Du? — S.: Siebzehn Jahre. — G.: Wie ist dies möglich? — S.: Je nun, vom vierten Jahre bis ins achtzehnte habe ich als Schweinjunge gedient. —

            

Räthsel.

Wir sind’s gewiß in allen Dingen,

Im Tode sind wir’s nimmermehr.

Die sind’s, die wir zur Ruhe bringen,

Doch eben diese sind’s nicht mehr.

Wir sind’s so lange als wir leben

Von Geist und Angesicht,

Doch weil wir leben, sind wir’s eben

Zur Zeit noch nicht.

Eingesandt von Herrn Albert Koch7)9) in Strießen.
            

Knacknuß.

Draußen steh’n zwei Pfähle,

Darauf eine Tonne,

Ueber ihr ein Trichter,

Auf dem Trichter ein Schmecker,

Auf dem Schmecker ein Riecher,

Auf dem Riecher zwei Gucker,

Ueber den Guckern viel Gras.

Rathe, was ist das?

Eingesandt von Herrn Wilhelm Bähr in Berlin.
            

Scherzfragen.

Welcher Buchstabe ist der mittelste im A — B — C.?

Welcher Unterschied ist zwischen einer Guitarre und einem Baume?

Wenn hat der Hase Zahnschmerzen?

Was gehört zu einem gut gearbeiteten Stiefel?

Wie schreibt man Adam’s Frau mit dem M?

            

Auflösung des Arithmogriph in №. 19.

Murat — Iltis — Triest — Reuter — Alma — Iller — Lima — Liter — Ems — Ural — Siam — Eule — Mitrailleuse.

Lösung der Charade in №. 19.

Blumenstrauß.

Beantwortung der Scherzfragen in №. 19.

Weil es das Futter frißt. — Er hebt das andre auf. — Das geküßte. — Die L-affen.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Walters in Gratz, Frau Alma Richter in Berlin und Luise Schneider in Ohlau, Herrn Bernhard Stille und Oswin Müller in Berlin, Ludwig Haubold in Halle, Robert Leupold und W. Majdewicz in Dresden, Albert Koch7) in Strießen und Karl Holwig in Wien.

            

Briefkasten.

Herrn V. F. in Potsdam. Lassen Sie sich nicht irre machen. Ein solches Ziel ist der Ausdauer werth.

Herrn B. M. in Schwerin. Sie fragen: „Wird mein Name genannt, auch wenn ich gute Anecdoten einsende?“ Versteht sich. Unsre Leser müssen doch erfahren, wem sie die Erheiterung zu verdanken haben!

            

Allerlei.

Interessantes.

Der beste Wein wächst auf Kreideboden. So liefert die gute Mutter Natur dem Gaste das edle Naß und dem Wirthe zugleich das Mittel, die Zeche anzuschreiben.

Quintessenz.

Ein Hagestolz wurde von einer Dame gefragt: warum er nicht heirathe? Er antwortete: „Das Heirathen ist allgemein. In der Ehe zankt man sich ungemein, wird sogar handgemein und die Getrauten haben Alles gemein! Auf so viel Gemeinheiten kann ich mich nicht einlassen, ich bin schon Feind jeder einzelnen Gemeinheit!

Die ganze Bibel enthält:

31,173

773,692

3,566,480

Verse,

Worte,

Buchstaben.

Der Name Jehovah kehrt 6855, das Bindewörtchen und 46,227 Mal wieder, das Wort Herr steht 1855 Mal darin. Das mittelste Kapitel ist der 117. Psalm; der mittelste Vers der 8. des 101. Psalm.

Das alte Testament hat:

39

929

23,214

592,439

2,728,100

Bücher,

Kapitel,

Verse,

Worte,

Buchstaben.

Das Wort und steht 35,543 Mal darin.

Das neue Testament hat:

27

260

7,959

181,258

838,380

Bücher,

Kapitel,

Verse,

Worte,

Buchstaben.

Im Buche Esra, 7, 21, sind alle Buchstaben des Alphabets ent­hal­ten; im 67. Psalm steht nicht ein einziges Mal der Buchsta­be M.

Deine Weisheit sei die Weisheit der grauen Haare, aber Dein Herz — sei das Herz der unschuldigen Kindheit.

Die Nachricht, welche unser Gefühl nach dem Gehirn entsendet, pflanzt sich mit einer Geschwindigkeit von 180 Fuß pro Secunde durch den menschlichen Körper fort.

            

Anecdote.

Ein Patient, der schwer krank war, wurde getröstet von seinen Freunden, er solle gefaßt sein, einmal müsse man ja doch sterben. „Ja, ja,“ sagte dieser, „wenn ich öfters sterben könnte, würde ich mir nicht so viel daraus machen.“

Charade.

Wenn über die Erste der Sturmwind saußt,

Bedeckt von der Zweiten die Woge braust,

Der Schiffer die Dritte verliert, so faßt

Ein Grauen auch Dich, des Schiffers Gast.

Doch hat mit Geschick er’s gelenkt und Glück

Und sank in die Erste die Zweite zurück,

Dann greifst Du wieder zum Glase Bier

Und stopfst behaglich das Ganze Dir.

Eingesandt von Herrn Theodor Wolf , Brünn.
            

Räthsel.

Mein Wort beut Dir ein ödes Feld,

Angähnend Dich mit düstrem Grauß.

So war’s in uns’rer Erdenwelt

Eh’ Gott das Schöpfungswort sprach aus.

Noch jetzt macht es sich offenbar

Und zeigt sich schmerzlich hier und dort;

In Kopf und Beutel wird es klar

Und harret auf ein Schöpfungswort.

Stoß’ aus der Mitt’ ein Zeichen fort

Und setz’ dafür ein muntres h,

So wandelt gänzlich sich mein Wort

Und stehet reich, voll Weisheit da.

Wie riß es hin der Hörer Herz,

Als einst es sprach ein Gottesmund!

Es zog die Seele himmelwärts

Und zeigte klar des Bösen Grund.

O, laß in meines ersten Oede

Einströmen diese heil’ge Rede!

Eingesandt von Fräulein Minna Haller , Berlin.
            

Auflösung des Räthsels in №. 20.

Mein Eid — Meineid.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Anna Schaller in Wien, Minna Haller und Emma Geißler in Berlin, Frau Anna Held in Meiningen und den Herren Ferdinand Schöne4) in Hohenstein, Georg Falke und Alban Träger in Magdeburg, Hermann Schüler in Dessau, Heinrich Solbmann und Louis Müller in Dresden.

            

Briefkasten.

Frau O. K. in Prag. Praktische Anleitung ist dem besten Kochbuche vorzuziehen, und häusliches Glück verleiht der einfachsten Speise erhöhten Wohlgeschmack.

Herrn B. M. in Torgau. Sie fragen, welche Papiere, respective Scheine, Sie zur Verheirathung nöthig haben. Dreierlei, nämlich: 1., Geburts­vorhandenseins­urkunden­scheine, zwei; 2., Ein­wil­li­gungs­er­thei­lungs­vor­zeig­schei­ne, je nach Umständen; 3., Kas­sen­schei­ne, je mehr, desto lieber, je größer, desto besser.

Herrn W. F. in Gießen. Sie irren. Der Entdecker der Trichinenkrankheit ist Professor Dr. Zenker, nicht aber Professor Laukart, wie eine Correspondenz der Augsburger Allg. Zeitung vermuthen läßt. Letzterer hat allerdings sehr umfangreiche und wichtige Untersuchungen über die Trichinen angestellt.

Allerlei.

Interessantes.

Fiel ein Herz im Drange

Zwischen Reiz und Pflicht:

Menschen richtet nicht!

Wißt Ihr, welchem Zwange,

Welchem Unglückstag

Solches Herz erlag?

Zehn Gebote.

Schmiege dich,

Füge dich,

Winde dich,

Finde dich,

Neige dich,

Beuge dich,

Bucke dich,

Ducke dich,

Strecke dich,

Decke dich.

Das schlecht’ste Rad am Karren

Hört man am meisten knarren. —

Es knarrt aber auch das beste Rad,

Wenn man es schlecht geschmieret hat.

Uhren und Mädchen.

Eitle Mädchen gleichen Taschenuhren: die lassen sich leicht aufziehen. — Junge Mädchen gleichen alten Uhren: sie gehen immer vor. — Gescheidte Mädchen gleichen Schlaguhren: wenn man sie aufzieht. — Putzsüchtige Mädchen gleichen Thurmuhren: man sieht wohl nach ihnen, nimmt sie aber nicht in’s Haus. — Schöne Mädchen ohne Seel’ und Verstand gleichen Spieluhren: man wird ihrer bald überdrüssig. — Vorlaute Mädchen gleichen Weckuhren: man hört wohl auf sie, aber nicht gern. — Verwöhnte Mädchen gleichen Sonnenuhren: unter der Haube taugen sie nichts. — Bescheidene Mädchen gleichen Repetiruhren: sie lassen sich nur hören, wenn man sie auffordert. — Anmaßende Mädchen gleichen versetzten Uhren: man läßt sie stehen. — Moderne Mädchen sind wie Cylinderuhren, flach. — Reiche Mädchen gleichen goldenen Uhren: nur das Metall bestimmt ihren Werth. — Häusliche Mädchen gleichen Pendeluhren: die gehen am sichersten. — Gelehrte Mädchen gleichen alten Wanduhren: die sind nicht zu tragen.

Man hat berechnet, daß die Kraft, welche das in der Luftatmosphäre schwebende Wasser trägt, gleich 16,214,937 Pferdekräften ist, welche ein volles Jahr lang thätig sind.

Der Salzgehalt des Meeres beträgt 3 Prozent. Könnte man das Seewasser bis zum Krystallisiren des Salzes verdunsten lassen, so würde sich auf dem Meeresgrunde eine 850 Fuß dicke Salzkruste bilden, mit der man das Festland 2500 Fuß hoch belegen könnte.

            

Charade.

Lohnt mir die Erste nicht mit einem Schlage,

Wenn ich die Zweite Dir zu rauben wage,

So halt ich’s für geringeren Gewinn,

Läßt mich zum Ganzen eine Königin.

Eingesandt von Herrn Fritz Helmann,10) Strießen.
            

Räthsel.

Meine ersten Zwei entspringen

Blüthengleich dem Herzensgrunde.

Falter sind’s, auf goldnen Schwingen

Wiegend sich in froher Stunde.

Lerchen sind’s, die jubelnd singen

Lust’ge, sel’ge Frühlingskunde.

So sind meine beiden Ersten

Oft verkannt am falschen Schein;

Wir erfahren sie am schwersten

Ist das Herz nicht klar und rein.

Aber wenn sie uns entschwunden

Und ihr Gegner trüb uns naht,

Glücklich, wer in düstern Stunden

Dann die beiden Letzten hat,

Daß sie lindern, daß sie lösen,

Was im Herzen starr gewesen.

Aber der kann Neid verdienen,

Dem der Himmel ungetrübt

Oft die Ersten und in ihnen

Dann mein süßes Ganzes giebt!

Eingesandt von Frau Anna Held, Meiningen.
            

Auflösung des Rebus in №. 20.

Die Wunde incommodirt mich.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Anna Wolf und Auguste Franke in Rostock, Frau Wilhelmine Uhlig in Chemnitz und den Herren: Fritz Beckert in Königsberg, Julius Schöne4), Hans Erler und August Reichmann in Berlin, Karl Bayer in Breslau, Franz Albert und Wilhelm Heidler in Dresden.

            

Briefkasten.

Fräul. A. H. in Köln. Wir empfehlen Ihnen: »L’Ami des Dames«, Aachen; „Bazar“, Berlin; „Cornelia“, Wien; „Neueste Pariser Moden“ von Peyne [Payne].

Herrn F. D. in Halle. Freilich ist es wahr, daß die Auswanderung in den meisten Fällen auch mit einem Theile des Lebens bezahlt wird. Die Veränderung des Klima’s, der Lebensweise etc. etc. kürzt erfahrungsgemäß die Lebensdauer.

Herrn O. G. in Zittau. Sie fragen, wer den orientalischen Krieg gewinnen wird. Hm, wer weiß! Wahrscheinlich wir Beide nicht.

            

Allerlei.

Interessantes.

Ein frommer New-Yorker Kaufmann ließ folgende Bemerkung über das Schaufenster seines Ladens anbringen: „Gott allein hat unser Vertrauen und Credit bei uns; alle andern Leute aber müssen baar bezahlen.“

Schnelle Justiz.

Kürzlich wurde auf einer Straße Californiens früh 5 Uhr ein Reisewagen angehalten und der Insasse ermordet. Die Räuber verschwanden unter Mitnahme seines Geldes. Um 6 Uhr wurde der Fall bei der Polizei angezeigt. Um 7 Uhr war die erste Spur der Verbrecher gefunden. Um 9 Uhr wurden sie verhaftet. Um 10 Uhr war das geraubte Geld zur Stelle. Um 11 Uhr gelangten die Mörder vor die Jury, und um 12 Uhr wurden sie gehenkt.

            

Dreisilbige Charade.

Das Erste geht aus heißer Gluth

Hervor als ein zerbrechlich Gut.

Die Letzten thun mit eh’rnem Mund

Bald Freude und bald Trauer kund.

Das Ganze muß oft Kostbarkeiten

Ein helles, schützend Dach bereiten.

Eingesandt von Frau Ottilie Krüger, Arnsfeld.
            

Arithmogriph.

1. 2. 3. 6. 7. ein Begleiter des Winters.

2. 3. 5. 7. 4. 11. eine Farbe.

3. 4. 2. ein Sinneswerkzeug.

4. 5. 9. 12. 11. ein nützliches Weibchen.

5. 4. 11. eine Vereinigung unter Zweien.

6. 7. 3. 7. 7. 5. 2. 9. eine unbeliebte Ausdrucksweise.

7. 2. 5. 8. 11. eine lobenswerthe Gesinnung.

8. 4. 2. eine vielgebrauchte Maschine.

9. 11. 1. 1. 5. ein junger Anverwandter.

10. 8. 1. 7. eine Gabe der Rose.

11. 2. 9. 6. 7. ein Vorname.

12. 8. 9. der Vater eines berühmten jüdischen Heerführers.

Die Anfangsbuchstaben der betreffenden Worte, von oben nach unten gelesen, geben etwas uns Allen Bekanntes, was der Leser eben jetzt in der Hand hält.

Karl May in Strießen-Dresden.
            

Anecdote.

In einer kleinen Stadt war der Bürgermeister gestorben, der gerade nicht bei der Bürgerschaft beliebt war. Als die Bürger ihn zu Grabe tragen sollten, weigerten sich dieselben Mann für Mann. Es half aber nichts, denn sie erhielten den Bescheid: „daß die Bürgerschaft stets gemeine Lasten tragen müsse.“

Auflösung des Räthsels in №. 22.

Die Cigarre.

Lösung der Rechenaufgabe in №. 22.

3 Gänse. Eine geht vorn, eine in der Mitte und eine hinten.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Wanda von Kosmar in Berlin, Frau Anna Uhlig16) in Dresden und den Herren W. Majdewicz, Franz Otters, Wilhelm Kalbe in Dresden, August Jahr [Jahn?]11) in Hohenstein, August Hoppe12) in Ernstthal, Willy Kraft in Elberfeld, David Reichmann in Prag, und Philipp Huhn in Magdeburg.

            

Briefkasten.

Herrn W. F. in Wien. Sie klagen über die Mangelhaftigkeit Ihrer vaterländischen Belletristik und stellen die Aufgabe an uns, Ihnen auch nur ein einziges Blatt zu nennen, welches das Lesen wirklich verdient? Auch Ihnen gelten die Worte: „Sieh’, das Gute liegt so nahe!“ Wollen Sie es nicht ergreifen oder sagt es Ihrem Geschmack nur nicht zu? Unter den wenigen Journalen, welche wir Ihnen rühmlichst nennen könnten, sei nur ein einziges, wie Sie es je wünschen, erwähnt. Der von P. K. Rosepper [Rosegger] herausgegebene und bei Leykam-Josefsthal in Graz erscheinende „Heimgarten“ ist ein Unternehmen, welches wir jedem Freunde wahrhaft gediegener Lectüre nur empfehlen können. Schon der Name des Herausgebers bürgt für den Werth des Blattes; das Programm, welches dem Letzteren zu Grunde liegt, verdient die beste Anerkennung, und die Art und Weise der Ausführung darf des Lobes nicht entbehren. Nehmen Sie ein Exemplar zur Hand, und sie werden von Ausstattung und Inhalt vollständig befriedigt sein. Uns liegt jetzt das 3. Heft des II. Jahrganges vor. Es enthält: „Auf Sommerfrische“ von Louise Lecher, „Der Musikant“ von P. K. Rosepper [Rosegger], „Sag’, liebes Kindchen“, Gedicht von Robert Hamerling, „Die Rose von Kahira“ von Karl May, „Das Verbrechen einer Mutter“ von Karl Thomas, „Johannes Kepler“ von Dr. Richard Peinlich, „Träume und Ordensgeschichten“ von Bauernfeld, „Altweibersommer“ von A. Siedenburg, „Vom kleinen, ewigen Krieg“ von F. A. Bacciocco, „Aus der Naturgeschichte des Weibes“, „O einmal noch so froh sein,“ Gedicht von Ernst Rauscher, die „Nacht der Weihe“ von R. Hamerling, und unter der Rubrik „Kleine Laube“ wird ein ganzer Schatz des Interessantesten geboten, den zu heben wir Ihnen gern unsern wohlgemeinten Rath ertheilen. K. M.13)

Herrn B. G. in Leipzig. Besten Dank. Wir haben schon einmal erwähnt, daß wir unsre Spalten für politische und kirchliche Streitigkeiten nicht öffnen können.

Herrn H. W. in Wiesbaden. Geben Sie uns Ihre vollständige Adresse an, damit wir im Stande sind, Ihre „geistreichen Reden“ zu retourniren. Es wird viel gesündigt in Gedanken, Worten und Werken und mit — der Tinte.

Herrn W. F. in Zerbst. Wir sind glücklicher Weise im Stande, Ihnen Auskunft ertheilen zu können. Das betreffende hoffnungsvolle Talent war Herr Geitner, gebürtig aus Meißen, giebt jetzt sehr besuchte Vorstellungen in Wernigerode.

Allerlei.

Interessantes.

In einer öffentlichen Versammlung für wohltätige Zwecke trat die einkassirende Dame mit dem Teller auch zu einem sehr reichen Manne, der als geiziger Filz bekannt war. „Ich habe Nichts!“ meinte er. Mit einer höflichen Verbeugung hielt sie ihm den Teller, auf welchem sich die Beiträge befanden, näher und bat: „Sie haben Nichts, Sie Unglücklicher? So bitte, nehmen Sie sich Etwas. Wir sammeln ja für die Armen!“

Gegen den bis jetzt unheilbar erklärten Krebs ist neuerdings ein treffliches Heilmittel entdeckt worden in — der Kröte. Man thut dieses Thier in ein von feinem, durchsichtigem Zeuge gefertigtes Säckchen und legt dieses an die kranke Stelle. Das Thier saugt sich an dieser fest, was nicht den geringsten Schmerz bereitet, und fällt, wenn sie sich vollgesogen hat, wieder ab. Man fährt mit einer andern fort, bis der Krankheitsstoff vollständig entfernt ist.

            

Anecdoten.

Ein Laffe sagte einst spöttisch in Gegenwart mehrerer Damen, daß es, nach Brantome, nur zwei gute Tage in der Ehe gebe, den ersten und den letzten. „Da irren Sie sich,“ antworteten die Damen, „es gibt noch einen dritten, und das ist der, an welchem eine geistreiche Frau von einem albernen Manne geschieden wird.“

Ein Knabe brachte dem Schulmeister eine Flasche Wein und sagte: „Eine schöne Empfehlung von meinem Vater, und der Herr Schulmeister möchte sich den Wein schmecken lassen.“ — Der Schulmeister nahm die Flasche voller Freude an und erwiderte: „Sage Deinem Vater, ich ließe mich schönstens bedanken.“ — „Ei, das ist gar nicht nothwendig,“ entgegnete der Knabe in seiner Einfalt: „mein Vater hat ihn auch geschenkt bekommen, aber er war ihm zu sauer.“

            

Arithmogriph.

1. 3. 4. eine Gedichtsart.

2. 4. 1. ein untergehender geistlicher Stern.

3. 7. 8. eine Tonart.

4. 3. 4. 5. ein paradiesischer Ort.

5. 1. 8. 3. eine kalte Gegend.

6. 4. 8. 9. ein oft sehr hoher Gegenstand.

7. 8. eine Altersbezeichnung.

8. 4. 7. 4. ein unangenehmes Gefühl.

9. 4. 2. 3. ein außerordentlich wünschenswerther Gegenstand.

Die Anfangsbuchstaben der betreffenden Worte geben, von oben nach unten gelesen, den Namen einer Stadt in einem gleichnamigen, früheren deutschen Kleinstaate.

Eingesandt von Fräulein Franziska Wirth14) in Strießen-Dresden.
            

Räthsel.

Drei Consonanten — setze ein

Ein a, ein i, ein u hinein.

Mit a wirst Du von ihm bedrückt

Und nie, so lang Du lebst, beglückt.

Mit einem i wendst Du es an,

Bist Du ein schlauer, kluger Mann.

Und mit dem u erfreut’s Dein Herz,

Doch folgt ihm dann zuweilen Schmerz.

Eingesandt von Herrn Robert Held in Torgau.
            

Auflösung der Knacknuß in №. 23.

Ein Mensch.

Beantwortung der Scherzfragen in №. 23.

Der Buchstabe B (A — B — C). — Die Guitarre hat ein Ge, der Baum hat zwei Ge (Zweige). — Wenn ihn der Hund beißt. — Ein Zweiter. — Madam (M-Adam).

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Olga Horn und Emma Lohse in Wien, Frau Auguste Weiß in Baden-Baden, Frau Therese Kluge in Erfurt und den Herren W. Majdewicz, Hugo Löffler in Dresden, Georg Bähr in Halle, Fritz Beckert in Ohlau, Heinrich Haller in Guben und Ferdinand Schöne4) in Hohenstein.

            

Briefkasten.

Fräulein M. G. in Stettin. Sie halten sich für ein dichterisches Talent, wollen uns mit baldigen Einsendungen beglücken und bitten uns, Ihnen einige Sujets zu geben. Gut! Dichtern Sie eine Elegie über eine leere Erbstwursthaut, eine Ode auf den Fensterlappen und eine Ballade über den Leberthran!

Frau A. W. in Dessau. Nehmen Sie in Gottes Namen so viel Zucker zum Kaffee wie Ihnen beliebt. Er ist nicht lebensgefährlich.

Herrn B. E. in Halberstadt. Sie fragen, wer der Verfasser des „Witiko“ ist. Kennen Sie den berühmten Mann wirklich nicht? Es ist Adalbert Stifter.

Herrn O. Z. in Leipzig. Wir beantworten gern Ihre Frage nach dem berühmten „Allons enfants de la patrie“. Der Text wurde 1792 von Claude Joseph Rouget de l’Isle [Lisle] in Straßburg gedichtet; die Melodie soll einem alten deutschen Kirchengesange entnommen sein, obgleich sie zuerst der Erfindung des Dichters und später Lallemand de Heiningen oder auch Lavoigille zugeschrieben wurde. Die Marseiller Feüderirten stürmten unter Anstimmung dieses Gesanges am 10. August 1792 die Tuillerieen, weshalb er den Namen Marseillaise erhielt. Er kam als republikanisches Lied unter der Kaiserzeit und noch mehr unter den Bourbons in Verruf, wurde aber bei der Julirevolution wieder Volksgesang.

            

Allerlei.

Interessantes.

Mann und Frau.

Geht ein Herr und eine Dame, und der Herr sieht schweigend gerade vor sich hin — so ist es Mann und Frau. Sieht der Herr auf die Dame herab, oder spricht emsig mit ihr — so ist es nicht Mann und Frau. Sitzt ein Herr im Theater neben einer Dame und mustert Parterre und Logen — so ist es Mann und Frau. Sitzt er halb zu ihr gewendet und sieht bald auf die Bühne, bald auf sie — so ist es nicht Mann und Frau. Fällt einer Dame der Handschuh herab, und der Nachbar bückt sich lang und gedehnt und späht nach ihm — so ist es Mann und Frau. Bückt er sich schnell und hebt ihn im Fluge auf — so ist es nicht Mann und Frau. Singt eine Dame und ein Herr steht dabei, ohne das Notenblatt umzuwenden — so ist es Mann und Frau. Hält er schon früher das Blatt in der Hand, um es umzuschlagen — so ist es nicht Mann und Frau. Kommt ein Herr und eine Dame in eine Putzhandlung, und der Herr sagt ihr, man bekäme das um die Zeit der Messe billiger — so ist es Mann und Frau. Spricht er hingegen: „Das ist sehr schön!“ oder „Das hier ist äußerst elegant!“ — so ist es nicht Mann und Frau.

Der Goliath unter den Visitenkarten.

Es wäre eine durchaus irrige Annahme, wenn man glauben wollte, daß die in unserm gesellschaftlichen Leben unentbehrlichen Visitenkarten nur in Europa und nur in neuerer Zeit heimisch gewesen seien. In dem Lande des Zopfes, in China, kennt man ihren Gebrauch schon seit länger als tausend Jahren. Freilich muß man sich unter diesen chinesischen Visitenkarten nicht etwa unsre kleinen Kärtchen vorstellen, die man bequem bei sich führen kann; man benutzt dazu vielmehr große Bogen Papier, deren Farbe und Volumen nach dem Range der Personen, für welche sie bestimmt sind, verschieden sein muß. Wie weit diese Höflichkeit getrieben wird, beweist ein Vorfall, der dem Lord Macardney, als er im Auftrage der englischen Regierung nach China zu gehen hatte, widerfuhr. Der Hof von Peking befiehlt, ihn mit der größten Auszeichnung zu behandeln, und die chinesischen Würdenträger beeilten sich, ihm die Aufwartung zu machen. Mitten in dem Austausch der Höflichkeitsbezeigung und Besuche erhält der englische Gesandte von einem Vicekönig ein Visitenkärtchen. Die Farbe desselben war roth und was seine Größe anlangt, so hätte das Kärtchen recht gut hingereicht, ein Zimmer von ganz gewöhnlicher Größe damit zu tapezieren! Eine Visitenkarte, die man zugleich als Tapete benutzen kann! Eine echt chinesische Höflichkeitsbezeigung!

            

Räthsel.

Mit B schmück ich die Wälder und Auen,

Mit D biet ich Dir Schutz und auch Vertrauen,

Mit F berg’ ich gar oft geheime Sachen,

Mit Sch kann auch den Stärksten matt ich machen.

Eingesandt von Frau Elise Müller in Mainz.
            

Zweisilbige Charade.

Als jüngst der Krieg in ganzer Macht entbrannt

Und Ströme deutschen Heldenblutes flossen,

Ward gleich mein Erstes als bedroht genannt

Und später auch vom Feind in Brand geschossen.

Mein Zweites laß in Noth und in Gefahr

Nie an dem Glück verzweifelnd, muthlos sinken;

Halt aufrecht es und hell, dann muß fürwahr

Zuletzt der Rettung Stern Dir wieder blinken.

Mein Ganzes ist ein Theil vom Letzten nur;

Es dient zum Athmen Dir, zum Reden, Singen;

Wär Dir’s versagt als Gabe der Natur,

Könnt’ nie ein Laut von Deinen Lippen klingen.

Eingesandt von Herrn Dr. Haller in Berlin.
            

Auflösung des Räthsels in №. 25.

Freudenthränen.

Auflösung der Charade in №. 25.

Handkuß.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Minna Uhlmann in Halle, Anna Zeißig in Jena, Frau Agnes Heller in Wien, Marie Ullrich in Brünn und den Herren Oskar Jeckel und Bernhardt Sohle in Berlin, Fritz Werner in Eilenburg, Otto Layritz in Wunsiedel, Karl Gerasch in Armstadt [Arnstadt], W. Majdewicz in Dresden.

            

Briefkasten.

Herr Schauspieler C. L. in Wien. Heinrich Marr ist am 17. September 1872 [16. September 1871] in Hamburg gestorben.

Herrn A. V. in Brandenburg. Sie können getrost den betreffenden Altersangaben glauben. Wir kannten einen gewissen Jacob Fournois, welcher 1871 in Kansas City im Alter von 134 Jahren starb.

Herrn G. V. in Prag. Sie wünschen ein gutes Mittel gegen Röthe der Nase, welche durch Erfrieren oder Congestion entstanden ist. Bepinseln Sie das Glied mit gleichen Theilen von Jodtinktur und Galläpfeltinktur. Das Abschälen der Haut wartet man drei Mal ab, hält während desselben mit dem Mittel ein und streicht einstweilen Coldcream auf. —

            

Allerlei.

Interessantes.

Großartiger Ehesegen.

In Kentucky leben elf Brüder, die alle zusammen in ihren Ehen mit 74 Zwillingen gesegnet sind, die Kinder ungerechnet, welche ihre Gattinen ihnen einzeln gebaren. Die gesegnetste dieser Ehen zählt sieben Zwillingspaare und fünf Einzelngeborene.

Welche Riesenarbeiten die Bäume verrichten, dürfte nicht allgemein bekannt sein. Vielleicht liegt die Ursache darin, daß die Leistungen der Bäume (Pflanzen) nicht unmittelbar sichtbar vor unsre Augen treten. Die Thatsache selbst bleibt deshalb immer dieselbe. Perty sagt über diese Erscheinung: Die Pflanze vermag die aus Luft, Erde und Wasser gezogenen unorganischen Stoffe in organische Substanz zu verwandeln und verrichtet dadurch eine Arbeit von früher nie geahnter Größe. Man hat berechnet, daß die jährliche Arbeit eines Morgens Hochwald etwa eine Billion Wärmeeinheiten beträgt, hinreichend, um mehr als 22,170,000 Pfd. Wasser vom Gefrierpunkte zum Kochen zu bringen. Eine große Eiche verrichtet durchschnittlich jeden Tag so viel Arbeit als sieben Pferde!

Amerikanische Wunder.

Der größte Wasserfall in der Welt ist der Niagara-Fall, wo die Gewässer von den oberen Seen einen Fluß bilden, der drei englische Viertelmeilen breit ist und dann in zwei ungeheuren Wassermengen über Felsen stürzt, die einhundert und siebzig Fuß hoch sind. — Die größte Höhle der Welt ist die Mammuth-Höhle in Kentucky, wo man auf einem unterirdischen Flusse eine Reise machen und Fische ohne Augen fangen kann. — Der größte Fluß der Welt ist der Missisippi, 4100 englische Meilen lang. — Das größte Thal der Welt ist das Missisippithal. Es enthält 500,000 englische Quadratmeilen und gehört zugleich zu den fruchtbarsten Regionen des Erdballes. — Der größte See in der Welt ist der „Obere See“ (Lake superior), ein Meer fürwahr, denn er ist 430 Meilen lang und tausend Fuß tief. — Die größte Eisenbahn der Welt ist die Pacific-Eisenbahn, die über 3000 englische Meilen sich ausdehnt. — Die größte natürliche Brücke in der Welt ist die Naturbrücke über den Cedar-Creek in Virginien. Sie überbrückt eine Kluft, die achtzig Fuß breit und zweihundert und fünfzig Fuß tief ist, und auf deren Grunde der Fluß dahinrauscht. — Die größte Masse von solidem Eisen in der Welt ist der große Eisenberg (Iron Mountain) in Missouri. Er ist 350 Fuß hoch und hat zwei Meilen in Umfange. — Das größte Steinkohlenlager der Welt befindet sich in Pennsylvanien, dessen Minen jährlich Millionen Tonnen liefern und geradezu unerschöpflich erscheinen.

            

Räthsel.

Ich bin ein nützlich vierfüßiges Thier,

Das edelste all’ meiner Brüder,

Von lichter Farbe, treu diene ich Dir,

Trag Deine ermatteten Glieder.

Doch siehst Du als Pflänzchen am alten Brod,

An feuchter Wand mich verbreiten,

So deut’ ich Dir auf Verderben und Tod

Und Jedermann wird mich gern meiden.

Eingesandt von Herrn Oskar Helm in Jena.
            

Dreisilbige Charade.

Wohl dem, dem in dem friedlichen Asyle

Der beiden Ersten Glück und Ruhe blüht,

Der aus des Lebens rauschendem Gewühle

Zu ihres Kreises stillem Frieden flieht!

Der Knabe schaut mit jugendlichem Feuer

Voll Sehnsucht in die letzte Silbe hin,

Und in der Zukunft düstrem Wolkenschleier

Sieht er der Hoffnung frische Rosen blüh’n.

Mein Ganzes aber zeigt in hellen Zügen

Ihn, der die ersten Beiden fröhlich schafft;

Der Eiche Stärke muß ihm unterliegen,

Sein Glück erwächst aus seines Armes Kraft.

Eingesandt von Fräulein Clara Held in Hamburg.
            

Auflösung der dreisilbigen Charade in №. 26.

Glasglocke.

Auflösung des Arithmogriph in №. 26.

Frohe Stunden.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Walther und Thekla Bach in Berlin, Frau Emilie Scheer in Halle, Franziska Kohl in Merseburg und den Herren Fritz Wernher in Eilenburg, W. Majdewicz und Karl Handler in Dresden, Hugo Dohm in Leipzig, Oswin Oehme in Waldenburg und Heinrich Stiegler in Stollberg.

            

Briefkasten.

Frau W. F. in Berlin. Sie wünschen ein Mittel zu wissen, welches die Zähne schadlos reinigt und zugleich den üblen Geruch aus dem Munde entfernt. Wir geben Ihnen als das beste Mittel das übermangansaure Kali an, welches in den Apotheken meist schon in Fläschchen unter dem Namen Fluid-Ozon vorräthig gehalten wird. Man löst einige Tropfen davon in lauwarmem Wasser auf, bis das Letztere eine Amethystfarbe bekommt, spüilt damit den Mund aus und reinigt die Zähne zugleich mittelst der Zahnbürste. Es ist sehr bald eine radicale Wirkung zu spüren.

Herrn F. M. in Danzig. Sie fragen uns nach dem richtigen Verfasser des Kutschke-Liedes. Es ist der Superintendent Pistorius zu Basedow in Mecklenburg, welcher die vier ersten Strophen schrieb, während die fünfte auf der Redaction des „Rheinischen Courir“ in Wiesbaden hinzugefügt wurde.

            

Allerlei.

Interessantes.

Ein seltner Adjutant.

Der aus Bonaparte’s Feldzügen bekannte General Rapp, 1772 in Colmar geboren, wo ihm ein Standbild gesetzt ist, hat sich vom gemeinen Soldaten zum General und Pair von Frankreich aufgeschwungen. Er war der einzige in der nächsten Umgebung Napoleons, der sich den Launen des großen Mannes nie unterwarf und seinem kaiserlichen Herrn manchmal derb die Wahrheit sagen durfte; der Kaiser schätzte ihn deshalb nur um so mehr. Einst spielte er mit Sr. Majestät Ecarté und war stark im Glücke. „Aha!“ bemerkte der Kaiser, als der General-Adjutant die Goldstücke einstrich, „Sie scheinen die kleinen Napoleons gern zu haben!“ „Lieber als die großen!“ erwiderte Rapp und knöpfte seine Taschen zu. Bei einer anderen Gelegenheit, als der Kaiser einem Italiener Audienz ertheilte, erschien Rapp jeden Augenblick an der Thür und fragte, ob Se. Majestät ihn gerufen habe. Als der Fremde sich entfernt, fragte Napoleon seinen Adjutanten etwas ärgerlich, warum er ihn so oft gestört habe. „Sire,“ erwiderte der biedere Rapp, „das Gesicht dieses Menschen gefiel mir ganz und gar nicht und ich hielt es nicht für rathsam, Ew. Majestät mit ihm allein zu lassen. Ich halte ihn jeder schurkischen That für fähig, denn — er ist ein Corse.“

Ein Baumfrevel aus Begeisterung.

In den jüngsten Tagen wurde in frühester Morgenstunde in der Lichtenthaler Allee in Baden ein Engländer bemerkt, der mit allem Eifer und großer Anstrengung einen Baum über Mannshöhe erkletterte; er schnitt nun mit einem Messer ein großes Stück Rinde ab, steckte sie und das Messer in die Tasche und er kam selbst wieder auf festen Boden. Von einem Vorübergehenden aufmerksam gemacht, daß er, gesehen von einem Wächter, sich die größten Unannehmlichkeiten zuziehen würde, zog der Frevler mit größter Seelenruhe eine Art Bädecker [Baedeker] aus der Tasche und, auf den Baum weisend, las er englisch vor: „Das ist der Baum, an welchem im Jahre 1861 die Kugel, die aus der Pistole des Attentäters Becker Sr. Majestät, dem heutigen German Emperor, bestimmt war — abgeprallt ist.“ „Das Stückchen Rinde,“ sagte er, „nehme ich mit nach England als Souvènir [Souvenir] — wenn ich Strafe zahlen muß, so zahl’ ich sie gern aus Verehrung für den German Emperor.“

            

Anecdote.

Komisches Mißverständniß.

Die Scene spielt auf einer Eisenbahnstation. Eine alte Dame steckte den Kopf zum Fenster hinaus und schreit mit giftigem Gesicht: „Herr Conducteur! Ist’s erlaubt, in diesem Coupé zu rauchen?“ — „Wenn die Herren drinnen nichts dagegen haben,“ antwortete dienstwillig der Conducteur, „so können die gnädige Frau getrost rauchen.“

            

Charade.

Der Herr zieht eilig Eins und Zwei,

Der Diener kommt in Hast herbei;

Der Herr zieht darauf Drei und Vier

Und spricht: „Den Thaler wechsle mir;

Ich muß noch in die Kirche gehen

Und mich mit kleinem Geld versehen,

Denn einen Thaler für das Ganze

Will ich nicht werfen in die Schanze.“

Der fromme Diener neigt den Kopf

Und denkt: „Wie geizig ist der Tropf!“

Eingesandt von Frau Marie Lenk15) in Strießen.
            

Arithmogriph.

16. 11. 9. 7. 11. 5. 14. eine Stadt in Frankreich.

12. 3. 10. 5. 7. 1. eine Grafschaft im nördlichen Californien.

13. 3. 2. 8. 6. 5. eine berühmte Insel.

12. 16. ein sibirischer Fluß.

13. 14. 20. ein Begleidungsstück. [Bekleidungsstück]

13. 5. 9. 19. 20. ein Gebirge in Deutschland.

20. 3. 2. 18. ein Held der Schweizer Geschichte.

5. 18. 2. 1. 13. ein Name Gottes.

14. 9. 1. 2. ein metallreiches Gebirge.

13. 3. 9. 15. 16. 12. ein männlicher Name.

2. 11. 9. 6. 13. 17. 2. 15. eine dänische Insel.

11. 7. 8. 9. ein deutscher Fluß.

Die Buchstaben 1 bis 20 geben den Namen eines berühmten Naturforschers.

Eingesandt von Herrn F. W. Seidel in Leipzig.
            

Auflösung des Charade in №. 24.

Meerschaumkopf.

Auflösung des Räthsels in №. 24.

Leere — Lehre.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Rosa Zschäkel in Dresden, Anna Held in Berlin, Louise Sperling in Leipzig, und den Herren Arno Bergmann und Leo Uhlig in Leipzig, W. Majdewicz und Heinrich Mühle in Dresden, Otto Wort, Berthold Sigismund und Karl Vollbrecht in Berlin.

            

Briefkasten.

Frau A. v. F. in Wiesbaden. Warum wir Ihr Räthsel nicht aufgenommen haben? Weil es aus der „Illustrirten Welt“ abgeschrieben ist. Wir sind nicht allwissend und können durch die Aufnahme einer solchen Einsendung mit dem Verleger des betreffenden Journales in ernsten Conflict gerathen.

Herrn F. W. S[eidel] in L[eipzig]. Acceptirt, wie Sie sehen! Es mußten einige Abänderungen vorgenommen werden, für welche Sie uns Ihre nachträgliche Erlaubniß wohl nicht versagen. Ferneres willkommen.

Allerlei.

Interessantes.

Bekenntnisse eines Inserenten.

John Holloway in London, wohl der stärkste Inserent Englands, schreibt einem englischen Redakteur: „Es war am 15. Oktober 1837, als ich zum ersten Male inserirte: Meine Pillen und Salben wollten anfänglich nicht ziehen. Es war meine Geschäftsregel, was ich sparen konnte, in Anzeigen zu stecken. In dem Jahre 1842 verausgabte ich schon 5000 Pfd. St. für Inserate, im Jahre 1845 war ich auf 10,000 Pfd. St. gestiegen. In dem Jahr der großen Ausstellung, 1851, verausgabte ich dafür 20,000 Pfd. St., 1855 30,000 Pfd. St. und in dem verflossenen Jahre über 40,000 Pfd. St. Die Verhaltensmaßregeln sind in alle Sprachen des Kontinents und in fast alle Zungen Asiens übersetzt. Ich aber scheere dabei mein goldenes Schäfchen.“

Der Kassationshof von Paris hatte dieser Tage einen seltsamen Fall zu entscheiden. Obligatorisch wie bei unsern Advocaten die Robe, bei den deutschen der Frack, ist bei den eingebornen indischen Advocaten, wenn sie plädiren, die Barfüßigkeit; Schuhe und Strümpfe sind streng verpönt. Man denke sich also die Entrüstung des Tribunals zu Pondichery, als eines Tages der Advokat Ponnoutamby in untadelhafter Choiffure vor ihm erschien und auf Vorhaltungen des Präsidenten erklärte, es stehe ihm frei, ein Kostüm zu tragen, wie es ihm beliebe. Der Gerichtshof erkannte ihm daraufhin wegen „eines Aktes der Unehrerbietigkeit die Befugniß zur Advokatur ab und gegen dieses Urtheil hatte Herr Ponnoutamby den Kassationshof angerufen. Auf ein Gutachten des Marineministeriums hin kassirte der höchste Gerichtshof das Urtheil und so kann fortan Herr Ponnoutamby in Strümpfen und Schuhen plädiren, falls es ihm so gefällt.

Gefälschte Kaffeebohnen.

Ein amerikanisches Journal öffnet allen behaglichen Schwärmern, die sich an ihrem ächten Mokka oder Java vergnügen, die Augen darüber, daß sie sich nicht selten in einem süßen Wahne befinden. Denn massenhaft werden jetzt Pseudo-Kaffeebohnen fabriziert und so täuschend, dass sie nur schwer vom Naturgewächs zu unterscheiden sind. Man preßt sie aus gewöhnlichem Thon in Formen, 100 auf einen Druck, und brennt sie leicht, so daß sie die richtige Härte erhalten und mischt sie dann unter die ächte Waare. Beim Brennen des Kaffee’s nehmen diese Kunstbohnen die braune Farbe der natürlichen an und sind auch dann nicht zu unterscheiden. Man kann sich von den Böcken unter den Schafen nur überzeugen, wenn man eine Anzahl roher Bohnen zerbricht oder mit dem Hammer zerschlägt und sie dann durch den Geschmack prüft.

            

Charade.

Die Erste hebt und senkt sich erst in Stunden,

Das zweite Paar in eiligen Sekunden,

Die Erste wogt, gepeitscht von Sturmeswuth,

Das zweite Paar, durchhaucht von Liebesgluth.

Das Ganze, durch die Erste einst geschaffen

In Zeiten, die dem Blicke sich entraffen,

Nimmt auf den Schiffer, der nach weiter Bahn

Sich endlich will der sichern Küste nah’n.

Eingesandt von Fräulein Minna Holbert in Berlin.
            

Arithmogriph.

1. 8. eine gerngehörte Zustimmung.

2. 9. 7. 2. die größte unserer Wohnungen.

3. 4. 5. 8. ein weiblicher Name.

4. 1. 2. eine Verneinung für ewig.

5. 2. 4. 3. Name eines ostindischen Fürsten.

6. 7. 7. 8. ein nordischer Frauenname.

7. 2. 1. 5. ein besitzanzeigendes Fürwort.

8. 7. 6. 9. eine Gefäßart des thierischen Körpers.

9. 1. 2. 7. eine Art der Gräser.

10. 2. 7. 6. 9. eine pflanzliche Celebrität des Libanon.

Die Anfangsbuchstaben dieser Worte, von oben nach unten gelesen, geben den Namen einer berühmten Heldin der französischen Geschichte.

Eingesandt von Herrn Karl May in Neustrießen.
            

Auflösung des Arithmogriph in №. 27.

Ode. — Leo. — Dur. — Eden. — Nord. — Berg. — Ur. — Reue. — Geld. — Oldenburg.

Auflösung des Räthsels in №. 27.

Last — List — Lust.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Agnes Nollendorf in Neustadt a. d. H., Frau Ida Weller in Breslau, Helene Tannert in Görlitz und den Herren Arno Bergmann in Leipzig, W. Majdewicz und Friedrich Huhn in Dresden, Franz Hilbert in Potsdam, Karl Löffler in Jena, Hugo Jahr in Chemnitz und Ferdinand Schöne4) in Hohenstein.

            

Briefkasten.

Herrn F. W. Sch. in Halle. Acceptirt. Doch können wir nicht bestimmen, in welcher Nummer die Aufnahme erfolgen wird.

Herrn B. U. in Chemnitz. Wenden Sie sich an die erste beste Buchhandlung oder an einen Ihnen bekannten Colporteur.

Herrn E. K. in Prag. Wir werden die betreffenden Erkundigungen einziehen und das Resultat Ihnen brieflich sofort mittheilen.

            
512 [Abschrift]

Allerlei.

Interessantes.

Auch ein Minirer.

Im pomologischen Garten zu Kassel ist folgender Versuch ausgeführt worden: Eine Fläche von 18 Quadratfuß ist 3 Fuß tief ausgegraben und die Grube alsdann an allen vier Wänden und dem Boden mit Dielen fugendicht verwahrt, so daß das Ganze einen hölzernen, einen Fuß hoch über die Oberfläche hervorragenden Kasten bildete. Hierauf wurde der Kasten mit der vorher ausgegrabenen Erde wieder zugefüllt und endlich die Oberfläche mit Strauchwerk und dergleichen überall bepflanzt. Nachdem die Gewächse vollständig angegangen waren, wurden 140 Stück Engerlinge und eben so viele Regenwürmer überall auf die Oberfläche vertheilt, worauf sich dieselben sofort eingruben. Erst nachdem sich annehmen ließ, daß Engerlinge und Würmer ihrer Nahrung nachgehen würden, ward ein Maulwurf eingelassen. Derselbe wühlte sich sofort in die Erde und begann seine Thätigkeit. Das Resultat wurde so geprüft, daß die Erde des Behälters sorgfältig durch ein feines Drahtgitter geworfen wurde, daß nur die feineren Erdteilchen, nicht aber die gröberen so wie die Engerlinge durchfielen. Der Maulwurf hatte in 34 Stunden fast sämtliche Regenwürmer bis auf einen einzigen und 132 Engerlinge aufgefangen und gefressen. Der Boden war überall von den Gängen desselben durchzogen. Der Versuch war von einer besonderen zu diesem Zweck bestellten Commission des Gartenbauvereins überwacht worden.

Leseaufgabe.

Auf einer neuseeländischen Insel wurde tief im Sande ein noch sehr wohlerhaltener Holzklotz aufgefunden, in welchem folgende Inschrift eingeschnitten war:

Diema ussis

tinda + sind

— t/s — is

Egro? che?

nund.

Kni ! st

— er —

tle is

Emit-Dens

tr.

oh! ha!

?L?

— m — e — n —

— !!! —

Wer vermag den Sinn dieser ethnographisch jedenfalls sehr bedeutungsvollen Zeichen anzugeben?

Eingesandt von Herrn Karl May in Strießen-Dresden.
            

Knacknuß.

Mein Ganzes ist im deutschen Land

Als großer Dichter wohl bekannt;

Nimmst Du das letzte Zeichen mir

Erscheine als Soldat ich Dir.

Eingesandt von Herrn Wilhelm Denecke in Braunschweig.

Noch eine dito.

Schwefelhölzchen, Schwefelhölzchen,

Der Hund beißt die Laterne!

Ein Sinn liegt doch darin

Und zwei Buchstaben von uns.

Eingesandt von Fräulein Anna Uhlig16) in Hohenstein.
            

Auflösung der Scherzfragen in №. 21.

Eine, doch muß sie natürlich lang genug sein. — Die Fregatte. — Grau [Gran17)]. — Heirath. — Der Diebstahl. — Die Karpathen. — Der Paletot.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Ida Alba in Harburg, Pauline Wolters in Hannover, Frau Anna Beck und Ottilie Löwel in Berlin und den Herren Wilhelm Denecke in Braunschweig. W. Majdewicz, F. Held und Hermann Findeis in Dresden.

            

Briefkasten.

Herr D. U. in Hamburg. Die uns eingesandte Anecdote konnten wir nicht acceptiren, weil sie aus der Mayer’schen „Illustrirten Soldaten-Bibliothek für Krieg und Frieden“, Leipzig, entnommen ist.

Herr W. G. in Danzig. Sie wundern sich, daß eine Anfrage Ihres Freundes F.M. nicht in Nr. 22, sondern in Nr. 29 beantwortet wurde, da sie doch nach dem Lesen der Nr. 21 eingesandt wurde? Wir wundern uns über Ihr Verwundern. Sie selbst haben ja bereits Nr. 31. in den Händen und müssen also wissen, daß die Antwort unmöglich in der bereits längst erschienenen Nr. 22. zu finden sein konnte. Die Zahl unserer Leser mehrt sich täglich, welche mit Nr. 1 beginnen, es liegt nur an ihnen, die anderen Abonnenten einzuholen, indem sie sich die schon gedruckten Hefte schnell nachliefern lassen.

Herr H. Osw. in Prag. Sie irren sich. Bei dem Manöver von Olmütz im Herbst 1853 bestand die Armee aus 60 Bataillonen, 4 Compagnien, 76 Escadrons und 126 Geschützen. Bei der betreffenden Kirchenparade stand sie in 5 Treffen: die Infanterie im 1. und 2., die Artillerie im 3. und im 4. und 5. die Cavallerie. Der Kaiser von Rußland war zugegen. — —

            

Allerlei.

Anecdoten.

Eine Hökerin wollte sich von ihrem Manne scheiden lassen. Der Prediger stellte ihnen vor, wie unrecht es wäre, sich von dem Wesen trennen zu wollen, mit dem man eigentlich nur Eins ausmachen sollte. „Ach, Herr Pastor!“ rief die weibliche Ehehälfte verwundert, „wir Beede man Een? Ne, da irren Se sich, Herr Pastor. Ick bin überzeugt, wann Se dann und wann wären vor unsere Wohnung vorbeijejangen: Se hätten jejlobt, wir sind zusammen unsere Zwanzig!“

Ein berühmter Dichter und witziger Kopf aß einst zu Tische bei einem Pastor, der mehr um seiner guten Tafeln als um seiner guten Predigten willen berühmt war. Gleich nach Tische schlief der Dichter ein, ward aber alsbald vom Pastor geweckt, um ihn in die Kirche zu begleiten und ihn predigen zu hören. — O! es ist durchaus nicht nöthig, rief der Witzige, ich habe die Ehre, Sie zu versichern, daß ich hier fast eben so gut zu schlafen denke.

Ein Landschaftsmaler besaß eine sehr hübsche Frau. — Ein Fremder besuchte ihn darum unter dem Vorwande der Kunstliebhaberei sehr häufig, fand aber nie nach seinem Wunsche die Frau allein, sondern immer auch ihren Gatten zu Hause. Zum Geier, rief der Fremde daher eines Tages voll Verdruß dem Manne zu: Sie wollen ein Landschaftsmaler sein, aber ich versichere Sie auf Ehre, für einen solchen sind Sie verflucht wenig auf dem Lande.

So recht von Herzen.

„Haben Sie je gehört,“ fragte ein Richter einen Zeugen, „daß Verklagter zu ihr „meine Theure“ oder „meine Liebe“ gesagt hat?“ — „Wie soll er denn dadruf kommen,“ erwiderte der Zeuge lebhaft, „et is ja seine Frau!“

Seines Gleichen.

Herr: „Jean, ich hatte Dir doch gesagt, Du solltest mich sofort holen, wenn Jemand käme.“ — Diener: „Ich habe Euer Gnaden im Haus und im Garten gesucht, aber Sie nicht gefunden.“ — Herr: „Ach, Du bist ein Esel, der seines Gleichen nicht findet!“

            

Rebus.

den den den den
den den den
M
den den den
den den den den
Eingesandt von Herrn Otto Wolf in Torgau.
            

Geographische Knacknuß.

Welcher bekannte Fluß wird mit vier Buchstaben geschrieben, von denen der erste 1 mal, der zweite 2 mal, der dritte 3 mal und der vierte 4 mal zu lesen ist?“

Eingesandt von Herrn Franz Heilig in Hamburg.
            

Arithmogriph.

1. 12. 6. 9. 5. Kopfbedeckung eines geistlichen Würdenträgers.

2. 6. 7. 8. 1. ein nothwendiges Lebensbedürfniß.

3. 13. 6. 7. ist theuer, wenn gut.

4. 11. 13. 3. Nebenfluß der Donau.

5. 9. 4. 8. ein beliebtes Tonstück.

6. 7. 10. 8. 3. ein vielgebrauchtes Heil- und Schmiermittel.

7. 10. 3. 6. 7. 2. eine altgermanische Göttin.

8. 11. 3. 5. ein alttestamentlicher Prophet.

9. 2. 7. 1. ein milchwirthschaftliches Product.

10. 4. 11. ein Aggregatzustand des Wassers.

11. 4. 5. 1. ein südasiatisches Reich.

12. 5. 7. 9. eine Monatssumme.

13. 3. 5. eine Papageyenart.

Die Anfangsbuchstaben dieser Worte, von oben nach unten gelesen, geben den Namen einer berühmten deutschen Regentin.

Eingesandt von Herrn Karl May in Strießen-Dresden.
            

Auflösung des Räthsels in №. 28.

Bach — Dach — Fach — Schach.

Auflösung der zweisilbigen Charade in №. 28.

Kehlkopf.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Anna Waldau in Berlin, Amalie Holfort in Dresden, Frau Emma May und Marie Lenk in Strießen und den Herren W. Majdewicz, Franz Ullrich, Wilhelm Holz in Dresden, Ferdinand Schöne4) in Hohenstein, David Huhn in Prag und Heinrich Wild in Mainz.

            

Briefkasten.

Fräulein O. F. in Dresden. Bemühen Sie sich in unsere Redaction, wo wir Ihnen die erbetene Auskunft mündlich ertheilen und die betreffenden Journale zur Auswahl vorlegen werden.

Fräulein A. W. in Berlin. Daß trotz der Richtigkeit der eingesandten Lösung Ihr Name nicht in Nr. 17 genannt wurde, hat seinen Grund in dem Umstande, daß bereits Nr. 32 erschienen ist. Ihr verspätetes Abonnement ist leicht dadurch auszugleichen, daß Sie sich von Ihrer Bezugsquelle gleich die bereits ausgegebenen Nummern auf ein Mal aushändigen lassen.

Herrn W. M. in Dresden. Haben Sie die betreffenden Lösungen in Nr. 32 gefunden?

            
544 [Abschrift]

Allerlei.

Interessantes.

Vom Brennen.

Die Leichenverbrennung ist ein würdiger, harmonischer Abschluß unseres Lebens. Denn das Leben ist nichts als ein Verbrennungsprozeß. Man ist umgeben von brennenden Fragen. Man wird angefeuert. Man fängt Feuer. Man ist Feuer und Flamme. Man hat seine Flamme. Man verzehrt sich in Liebesgluthen. Man steht im Feuer mit Gott für König und Vaterland. Man geht für den Freund durch’s Feuer. Man dreht sich um die Brennpunkte des Lebens. Man wird warm im Feuer der Leidenschaft. Man brennt vor Lust und Begierde. Man wird in flagranti betroffen. Man holt die Kastanien aus dem Feuer. Man fürchtet sich als Gebrannter vor dem Feuer. Man wird hart im Feuer der Erfahrung. Man läuft gebrandtmarkt umher. Man steht auf Kohlen. Man sammelt glühende Kohlen auf sein Haupt. Man trinkt gebrannte Wasser. Es wird Einem Eins auf den Pelz gebrannt. Man sucht sich in das beste Licht zu setzen. Man leidet alle Augenblicke an einer anderen Entzündung. Man versichert sich bei den besten Feuer-Assekuranzen. Man ist ein Mann bei der Spritze. Man verbrennt sich die Finger. Man verbrennt sich den Mund. Man brennt ab. Man brennt durch. Man flackert schließlich noch einmal auf, ehe das Licht ausgeht und verpafft. Und der ausgebrannte Leib wird von Sonnen verbrannt, um ihn dem Fegefeuer zu entziehen und die gesamte Welt sagt: Amen, Ruhe seiner Asche!

Ameisen-Vertilgung

Dieses lästige Ungeziefer ist oft sehr schwer anzurotten, weil man gewöhnlich seinen Schlupffwinkel nicht beikommen kann. Wenn man die letzteren findet, wendet man Einspritzung von starkem Salzwasser, wo möglich heiß oder von einer Wermuthabkochung, oder nöthigen Falls von Petroleum an. Vertreiben kann man sie durch Gerüche von Leberthran, Heringslacke, durch Kampfer u. s. w. Mittel, die aber oft lästiger werden, als das Ungeziefer selbst. — Fangen kann man sie, indem man Waschschwämme mit feinem Zucker bestreut und die Schwämme in heißes Wasser wirft, wenn sich die Ameisen darin gesammelt haben, oder indem man Honig oder Syrup in tiefen Gefäßen mit glatten Wänden, die indeß ganz rein sein müssen, aufstellt. Sie kleben an der süßen Flüssigkeit fest. Außerdem lehnt man ein Stückchen Holz an das Gefäß, damit sie bequem hinaufsteigen können. Vergiften kann man sie, wenn man ihnen Zuckerwasser mit Arsenik hinstellt. Diese letztere Art der Vergiftung hat sich bisher immer noch mit am besten bewährt.

            

Charade.

Mein Erstes ein gewichtiges Metall,

Der Bergmann bringt’s heran aus tiefen Schachten.

Manch, wacker Krieger unter Blitz und Knall

Bekommt’s zu kosten im Gewühl der Schlachten.

Mein Zweites ist ein frommes Institut,

Wohlthät’gem Zweck geweiht von milden Händen

Manch’ adlig Fräulein ist versorgt dort gut,

dem Armen weiht es gern barmherz’ge Spenden.

Wird nun mein Ganzes fertig vor Dir sein,

so dient’s zum Zeichnen Dir und auch zum Schreiben;

Du mußt ihm eine scharfe Spitze leih’n,

Soll nicht sein Werth verloren für Dich bleiben.

Eingesandt von Frau Anna Hetzel in Berlin.

Sylbenräthsel.

Aus den 15 Sylben ka — nau — ti — der — hay — kaf — es — nie — af — ri — lang — se — fee — ner — und — e sind zu bilden:

eine Insel der großen Antillen.

ein Erdtheil.

ein schlesischer Badeort.

ein beliebtes Getränk und

eine jüdische Secte.

Die Anfangsbuchstaben dieser fünf Wörter geben von oben nach unten gelesen den Namen einer früher sehr gelesenen, deutschen Schriftstellerin, während die Endbuchstaben den Geburtsort derselben anzeigen.

Eingesandt  von Fräulein Ida Heddel in Werdau.

Auflösung des Räthsels in №. 29.

Schimmel.

Auflösung der dreisylbigen Charade in №. 29.

Zimmermann.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Kaiser und Pauline Müller in Berlin, Ida Fellner in Chemnitz. Frau Wilhelmine Berthold in Meißen und den Herren Fritz Werner in Neuschönfeld b. Leipzig. Hugo Moormann in Grimmitzschau [Crimmitschau], F. A. Bergmann in Leipzig, W. Majdewicz, Otto Uhlig und Karl Pechstein in Dresden.

            

Briefkasten.

Herrn W. M[ajdewi]cz. in Dresden. Accptirt, besten Dank. Wir haben uns schon längst gefreut über Ihre so rege Theilnahme. Fahren Sie fort!

Herrn X. A. in Berlin. Ihre Lösungen waren falsch, darum konnten Sie nicht genannt werden.

            
560 [Abschrift]

Allerlei.

Interessantes.

Todtenklage.

Von dem Redakteur einer Missouri-Zeitung erschien folgende rührende Klage um sein dahingegangenes Eheweib in den Spalten seiner Zeitung: „So starb sie denn, mein Weib! Nicht länger werden ihre lieben Hände mir die Stiefeln ausziehen und das Haar auf meinem Hinterhaupte scheiteln, wie dies eben nur eine Gattin versteht. Nie mehr werden jene Füße hin und her trippeln, um meinen Kohlenbehälter oder mein Waschbecken zu füllen. Nicht länger wird sie sich unter den wildesten Stürmen des Winters erheben und leise sich fortschleichend das Feuer anzünden, ohne den Schlummer des Gatten zu stören, der ihr so innig zugethan war. Ihre Erinnerung ist in dem Innersten meines Herzens eingegraben. Ich wollte ihren Körper einbalsamiren, fand aber, daß ich es billiger haben könne, indem ich ihr Gedächtniß einbalsamire. Ich verschaffte mir von Eli Mudgek, einem meiner Nachbarn, einen recht artigen Grabstein. Sein Weib war schwindsüchtig und er hatte sich denselben in Erwartung ihres Dahinscheidens vor Jahren angeschafft. Ihr Zustand verbesserte sich jedoch letzten Frühling und seine Erwartungen wurden getäuscht. Den Kummer des alten Mannes, als ich ihn bat, mir den Grabstein zu überlassen, werde ich nie vergessen. „Nehmt ihn Steiner,“ rief er unter Schluchzen, „und mögt Ihr nie erfahren, was es heißt, solche bittere Enttäuschung erleben zu müssen;“ und dabei brach er in einen Sturm von Thränen aus. Sein Geist war gebrochen — gänzlich gebrochen. Ich ließ folgende Inschrift auf den Grabstein setzen: „Zum Gedächtniß an Tabitha, Weib des Moses Steiner Esq., dem Gentleman, Redacteur des „Trombone“ (Posaune). Abonnement drei Dollars per Jahr — versteht sich Vorausbezahlung. Eine gütige Mutter und ein exemplarisches Weib. Geschäftslokal über Coleman’s Spezereiwarenhandlung über zwei Treppen. Man bittet laut zu klopfen. Wir werden Dich vermissen, Mutter, wir werden Dich vermissen. Drucksachen werden besorgt; man bittet um Kundschaft. Wie Rachel weinte über ihre Kinder,18) so schreit mein zerschundener Geist in der Qual des Schmerzes. Ein Lichtstrahl drang jedoch in die verzweifelnde Seele; der Sarghändler und Leichenbesorger gingen auf Gegenrechnung ein, und der Leichengräber schuldete mir längst eine Kleinigkeit, die ich sonst nicht erhalten hätte. Warum sollen wir trauern über die Wege der Vorsehung.

Ofenschwärze.

Eine schöne, glänzende Ofenschwärze erhält man, wie die „Fundgrube“ mittheilt, wenn man Reißblei (gewöhnliches Ofenschwarz) mit Eiweiß vermischt, mit einem Pinsel aufträgt und wenn es trocken ist, mit einer Bürste polirt.

            

Buchstabenräthsel.

Mit F erfreu’ ich Dich gar sehr,

Mit G geht’s hin und wohl her,

Mit H ist’s ein gefährlich Ding,

Mit M [R] kann’s sein hoch und gering,

Mit S hörst Du mich immer gern,

Nun rathe, was des „Pudels Kern!“

Eingesandt von Frau Wilhelmine Schöne19) in Hohenstein.

Arithmogriph.

1. 7. 5. 9. ein Nichts, das noch viel gelten kann.

2. 11. 8. 10. 5. eine Gestaltungsart der fetten Erde.

3. 4. 5. 2. 3. eine Krankheit.

4. 10. 5. ein Leuchtstoff.

5. 2. 11. 8. 10. eine Leguminose.

6. 13. 10. ein bepflanzter Plan.

7. 8. 13. 8. ein lateinischer Gebrauch.

8. 6. 7. 5. ein israelitischer König.

9. 10. 2. 11. eine Pflanze.

10. 9. 5. 10. ein abgesetztes Maß.

11. 7. 8. 8. eine beliebte Frucht.

12. 11. 2. 8. ein Gewürz.

13. Abkürzung eines Bindewortes.

Die Anfangsbuchstaben dieser Worte von oben nach unten gelesen, geben den Namen eines im Irrenhaus gestorbenen Dichters.

Eingesandt von Herrn August Jahn20) in Hohenstein.
            

Auflösung der Charade in №. 30.

Klingelbeutel.

Auflösung des Arithmogriph in №. 30.

Bordeaux — Nevada — Helena — Ob — Hut — Hardt — Tell – Allah — Ural — Hermann — Bornholm — Oder — Alexander von Humboldt.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Auguste Horn in Dresden, Anna Pöger in Leipzig, Emma Schöllmann in Halle, Frau Ullricke Hahn in Berlin, Henriette Schmidt in Torgau und den Herren W. Majdewicz, Franz Solbrig, Hermann Schönfeld in Dresden, Gotthardt Lange in Erfurt und Heinrich Ostermann in Prag.

            

Briefkasten.

Fräulein von I[da] H[eddel] in Werdau. Acceptirt, wie Sie bereits in Nr. 34  gesehen haben. Aehnliche Einsendungen sind von solcher Hand immer doppelt willkommen. Herzlichen Gruß!

            

Allerlei.

Interessantes.

Raffinirte Industrie.

Ein als Sammler bekannter englischer Lord kam nach Rom. Als der Kunsthändler D. seine Ankunft vernahm, bestellte er sogleich bei einem der besten Steinschneider eine Camée nach dem wohlbekannten Geschmack des edlen Lords. Der Stein wurde mit großer Sorgfalt ausgewählt, die Arbeit war eine vortreffliche Copie, und ein guter Juwelier erhielt Auftrag, den Stein in einen Ring zu fassen. Dabei zerbrach jedoch der Stein. Das Opfer schien allem Anschein nach gerettet, aber blos dem Anschein nach. Der listige Italiener fand ein Mittel, seinen Köder noch gefährlicher zu machen. Er nahm eines der schönsten und größten Fragmente der Camée und brachte dasselbe dem Lord. Er gab es für den Fund eines Bauern aus und wollte dem Kunstliebhaber vorgeblich nur das schöne Fragment einer Antike bewundern lassen, die fast unschätzbar sein müßte, wenn sie ganz gefunden worden wäre. Seine Beredtsamkeit verfehlte ihre Wirkung nicht; der Lord ließ sich verführen, wollte durchaus das kostbare Fragment besitzen und bezahlte es mit einer Summe, die alle Auslagen des Kunsthändlers deckte. Das genügte Letzerem noch nicht. Da er seinen hohen Gönner über den Handel sehr erfreut sah, so stellte er sich ein paar Tage später mit einem andern Bruchstück der ausgezeichneten Camée ein, das, wie er sagte, vom Bauer nach sorgfältigerer Nachforschung noch gefunden worden sei. Ein neuer Enthusiasmus, ein neues Geschäft war die Folge. Lord … war einmal in das Netz gegangen und sollte nicht sobald wieder herauskommen. Ein drittes, ein viertes Fragment wurde gefunden und gekauft, wie die beiden ersten. Kurz, der ganze Camée ging allmählig stückweise in den Besitz des edlen Lords über, der zuletzt für die Bruchstücke eine viermal größere Summe bezahlt hatte, als er ursprünglich für den unverletzten Stein geben sollte.

Waschen seidener Zeuge.

Seide und seidene Zeuge oder Tücher wäscht man am Besten in Theewasser, spült sie dann in Branntwein aus, worin etwas Zucker aufgelöst ist und rollt oder bügelt sie noch feucht. Nach einer anderen Waschmethode breitet man das Seidenzeug auf einen reinen Tisch und streicht das Zeug mit einem stark eingeseiften wollenen Lappen und mit Hülfe von warmem Wasser anhaltend nach einer und derselben Richtung. Ist der Schmutz entfernt, so beseitigt man die Seife mittelst eines in kaltem Wasser getauchten Schwammes. Hierauf wird auch die andere Seite des Zeuges in gleicher Weise gereinigt, dieses sodann in kaltem Wasser gespült und im Schatten getrocknet. Zum Bügeln nimmt man ein halbwarmes Eisen, und legt Papier zwischen Platteisen und Zeug.

            

Sprungräthsel.3)

den
lands
letz-
und
nes
ßet
siehst
schau-
den
chen,
sei-
deutsch-
ten
zu
na-
flie-
gau-
bil-
bei-
neu’
frem-
hol-
en
du
zei-
auf’s
nem
de
die
er-
durch-
mens
chen
en,
sten
schie-
der
den
lieb-
ist
uns
ei-
zei-
land.
lenz
nen.
band.
strom
fünf
er-
fluß
nen,
mächt’-
die
dann
lich
in
ist
ein
drei
ein
grü-
ger
nimm

21)

Rechnungsaufgabe.

Ein Trupp von 17 Landleuten finden einen Beutel, worin 2 Thlr. 3 Sgr.; nach langem Streite über die Art der Theilung beschließen sie dieselbe so, daß jedes Kind den ⅕ Theil vom Antheile eines Mannes, und jedes Weib noch einmal so viel als ein Kind bekommen solle. Wieviel waren Männer, Weiber und Kinder, und wieviel bekam jede Person? (Thlr. = 30 Sgr., 1 Sgr. = 10 Pf.)

Charade.

Wenn Dir die Erste den Kopf drückt nieder,

Daß muthlos Du schleichst durch’s Leben hin,

Erhebe die Zweite Dich kräftig wieder

Und richte Dir auf den schwankenden Sinn.

Doch laß von dem Ganzen Dich nicht erfassen,

Sonst werden die Freuden des Lebens Dich hassen.

Eingesandt  von Herrn Wilhelm Denecke, Braunschweig.

Auflösung der Charade in №. 31.

Meerbusen.

Auslösung des Arithmogriph in №. 31.

Ja — Erde — Anna — nie — Nena — Edda — dein — Ader — Ried — Ceder — Jeanne d’Arc.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Heilmann und Rosa Zschäkel in Dresden, Frau Anna Mühlig in Halle und den Herren Adelbert P. und W. Kuhn in Leipzig, Franz Walde und Otto Heinz in Berlin, W. Majdewicz in Dresden, Fritz Werner in Neuschönefeld und O. Glaser in Chemnitz.

            

Briefkasten.

Herrn J[oseph] B[aldrich] in Blasewitz. Räthsel acceptiert; kommt in nächster Nummer . Ihre Frage war doch wohl nur im Scherz ausgesprochen?

Herrn L[ouis] T[eubert] in Glogau [Glauchau ]. Ihre arithmetische Aufgabe  haben wir angenommen, trotzdem sie nicht neu ist.

Herrn W[ilhelm] D[enecke] in Braunschweig. Besten Dank! Wir sehen ferneren Einsendungen , auch Anecdoten, mit Interessen entgegen.

            

Allerlei.

Interessantes.

Verheerungen der Sperlinge unter den
Insekten und Würmern.

Wie groß die Verwüstung ist, welche die Sperlinge unter den Insecten und Würmern anrichten, kann man deutlich aus der Berechnung sehen, die Herr Bradley, Professor der Botanik an der Universität Cambridge, in seiner Abhandlung über den Ackerbau eingerückt hat, und worin er die Anzahl von Larven angiebt, welche ein paar Sperlinge gebraucht haben, um ihre Jungen zu füttern. Sie beläuft sich in einer Woche auf 3,300. Die Richtigkeit dieser Berechnung zeigt sich auf folgende Art. Man hat bemerkt, daß ein Sperling, der Junge hat, jede Stunde 20 Mal zu Neste fliegt, um ihnen Futter zu bringen. Dies thut sowohl der Vater als die Mutter. Die Jungen erhalten also jede Stunde 40 Schnäbel voll Futter. Nimmt man nun an, das beide Sperlinge 12 Stunden täglich dazu verwenden, ihre Jungen zu füttern, so erhalten diese jeden Tag 480 Portionen und dies macht denn die Woche 3,360 Larven, wenn man annimmt, daß der Sperling jedesmal nur eine Larve bringt; sie haben aber oft mehrere Larven zugleich im Schnabel. So sehr trägt diese Vogelart zur Vertilgung der Insekten bei; und es ist wohl zu merken, daß dies die einzige Nahrung ist, die sie ihren Jungen geben. Besonders wird eine Art junger, glatter, grünlicher Larven von ihnen sehr gesucht, und scheint ein Leckerbissen für sie zu sein, wie man dies in den ersten Tagen des Frühlings sehen kann, wenn man auf die Sperlinge acht giebt.

Räucherpapier.

Dieses angenehme und bequeme Räuchermittel bereitet man leicht auf folgende Art. In einer kleinen Reibschale mengt man durch Reiben unter einander: ¼ Loth Zimmetöl, ¼ Loth Muskatennußpulver, ¼ Loth flüssigen Storax, ⅛ Loth pulv. Benzoeharz, 5 Gran Ambra, 5 Gran Moschus. Man setzt tropfenweise noch so viel Weingeist zu, daß eine ziemlich flüssige Masse entsteht, die man mit einem großen weichen Pinsel auf die eine Seite von Stücken feines Papier trägt; diese werden in Oel- oder Wachspapier gelegt und zum Gebrauch hält man ein solches Stück über ein Licht oder eine Lampe, so daß es nur raucht, aber nicht anbrennt; es verbreitet sofort den angenehmsten Geruch und kann zur öfteren Benutzung aufbewahrt werden.

            

Anecdote.

Frau: „Warum sind Sie denn von Ihrer letzten Herrschaft entlassen worden!“ Köchin: „Sie dürfen nicht so neugierig sein, Madame. Ich habe Sie auch nicht gefragt, warum Ihr letztes Mädchen es nicht bei Ihnen ausgehalten hat!“

            

Charade.

I.

Kennst Du die kunstgeformte Muschel

Mit tiefem, dunkeln Gang?

In deren Innern hallet

Ein jeder leise Klang?

II. III.

Wir schweben in der luft’gen Höhe

Und rufen laut Dir zu.

Bald künden wir ein lautes Wehe,

Bald mahnen wir zu Freud und Ruh’.

Das Ganze.

Das Ganze ist ein kleiner Tant [Tand]

Die Erste zu verzieren,

Als Schmuck des Weibes anerkannt,

Und sehr leicht zu verlieren.

            

Diophantische Gleichung.

Die Zahl 1855 so in zwei Theile zu theilen, daß der erste Theil durch 11 dividirt den Rest 7, und der zweite durch 19 dividirt den Rest 17 läßt.

            

Räthsel.

Bei Tag, da hab ich nichts zu thun,

Da läßt man mich im Winkel ruhn;

Doch bricht die dunkle Nacht herein,

So schluck ich Feuer und Flammen ein.

Eingesandt  von Herrn Joseph Baldrich in Blasewitz.
            

Auflösung der Leseaufgabe in №. 32.

Die Maus ist in das Bett gekrochen und knistert leise mit den Strohhalmen.

Auflösung der Knacknuß in №. 32.

Uhland — Uhlan.

Auflösung der „Dito“ in №. 32.

Unsinn.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Therese Müller in Dresden, Ida Kraft in Leipzig, Pauline Kießling in Breslau, Frau Hermine Neumann in Berlin und den Herren W. Majdewicz und Fritz Thiele in Dresden, F. A. Bergmann und Adalbert P. in Leipzig, Wilhelm Heilmann in Jena, Karl Claus in Halle.

            

Briefkasten.

Herrn O. F. in Berlin. Senden Sie nur getrost ein.

Herrn B. W. in Leipzig. Wie sind Ihnen zu der betreffenden Auskunft gern erbötig.

            

Allerlei.

Interessantes.

„Wie kannst Du nur, Caroline, das Haar von andern Frauenzimmern in Deinem Zopfe tragen?“ fragte der Mann. Die Frau klopfte auf den Rücken des Mannes und antwortete: „Wie kannst Du nur die Wolle von andern Schafen auf Deinem Körper tragen.“

Die Zwerge.

Der Kaiser Augustus hatte nach dem Bericht des Sueton einen Zwerg, der noch nicht volle zwei Fuß hoch war; er wog 17 Pfund, hatte jedoch eine starke Baßstimme. Augustus ließ von ihm ein lebensgroßes Standbild verfertigen, an welchem die Augäpfel aus Edelsteinen gebildet waren. Auch Tiberius hatte einen ebenso kleinen Zwerg, der am lautesten im ganzen römischen Reiche die Wahrheit sprechen durfte. Marc Anton hatte einen Zwerg, der nicht viel über 1 ½ Fuß hoch war; sein Herr hatte ihm aus Scherz den Namen Sisyphus gegeben. Domitian besaß gar eine förmliche Zwergensammlung; man hatte sie mit großer Mühe und Kosten aus allen Theilen des Reichs zusammengebracht, damit sie einen Gladiatorentrupp in nuce bilden sollten. Auch Julia, die Tochter des Augustus, besaß ihren Leibzwerg, der 2 Fuß 9 Zoll hoch war. Im Mittelalter war die Fürstensitte, Zwerge zu unterhalten, gänzlich abgekommen. Brandenburg und Polen waren die ersten Höfe, wo wir die Zwerge nach langem Winterschlaf wieder auftauchen sehen. Den tapfern Sir Gottfried Hudson, Leibzwerg König Karl I. von England, kennen wir aus Walter Scott’s Beschreibung. Er war vielleicht der großherzigste unter allen Zwergen, die es jemals gegeben hat. Zu den kleinsten gehörte der bekannte Bébé, der Leibzwerg von Stanislaus von Polen. Er war, als er starb, nur 33 Zoll hoch.

Fleischbrühe Monate lang in frischen
Zustande zu erhalten.

Man füllt die Brühe in eine Flasche, deren leerer Hals mäßig fest mit einem Stöpsel aus Baumwolle verstopft wird. Diese Wahrnehmung gründet sich auf die interessanten Schrötten’schen Versuche über die Filtration der Luft durch Baumwolle, wodurch eine Luft erhalten wird, an der Gährungs- und andere Vorgänge keine Stütze mehr finden.

            

Rechnungsaufgabe.

Gieb mir vier Nüsse von Deinen, sprach ein Knabe zum andern, und wir haben Beide gleich viel; nein, erwiderte dieser, gieb mir vier von Deinen, dann habe ich noch einmal so viel, wie Du. Wie viel Nüsse hatte jeder?

Eingesandt von Herrn W. Pechstein in Breslau.
            

Zahlenräthsel.3)

Am Fuße einer Linde saß

Ein Würmchen, das gern Blätter aß;

Es kroch hinauf mit viel Bedacht

Vier Ellen richtig bei der Nacht,

Und an dem Tage kroch es wieder

Zwei Ellen richtig d’ran hernieder.

Dies that es immer so mit Fleiß,

Bis nach neun Nächten, wie ich weiß,

Es zu der Linde Gipfel kam

Und seinen neuen Sitz hier nahm.

Mein Leser bringe nun herbei,

Wie hoch wohl diese Linde sei?

Eingesandt von Herrn W. Hauser in Dresden.
            

Logogriph.

Denkst Du an Schiller’s Wallenstein,

So fällt Dir gleich ein Name ein;

Nimm ihm den Kopf und sieh gescheidt,

Ein furchtbar Ding das Feuer speiht.

Eingesandt von Friedrich Holbein in Halle.

Auflösung des Rebus in №. 33.

Minden (M in den).

Auflösung der geographischen Knacknuß in №. 33.

Missisippi.

            

Auflösung der Arithmogriph in №. 33.

Mitra — Athem — Rath — Isar — Arie — Theer — Hertha — Esra — Rahm — Eis — Siam — Jahr — Ara — Maria Theresia.

            

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein A. Walther in Wiesbaden, Hermine Schmidt in Glauchau, Enestine Wolf in Meerane. Frau Auguste Hellmann in Berlin und den Herren Louis Gruner in Schönefeld b. Leipzig, W. Majdewicz, F. Werner, Heinrich Noack in Dresden, Hermann Vieweg und Fr. Petzold in Danzig.

            

Briefkasten.

Herrn W. M[aydewicz] in Dresden. Charade und Sil­ben­räth­sel acceptirt, vorbehältlich einer kleinen Aenderung des Letzteren, da die betreffende Stadt nicht Jedo sondern Jeddo geschrieben wird.

Herrn H[ermann] K[rellwitz] in Frankfurt a. O. Arithmo­griph  wird abgedruckt.

Herrn L[ouis] T[eubert] in Glauchau. Briefkasten in Nr. 36  Glauchau statt Glogau.

            

Allerlei.

Interessantes.

Die Civilisation einer Stadt,

läßt sich nach der Bemerkung eines französischen Reisenden recht wohl nach der Zahl der Barbiere beurtheilen, die sie enthält: je mehr Barbiere, desto weiter zurück wäre der Bildungsgrad, wie man sich auf den Reisen überall überzeugen könne. Paris hat sehr wenig Barbiere, London fast gar keine, da in dieser Heimath des Rasirmessers jeder Mann sich selbst rasire. In Bologna aber zählte der Verfasser in einer kleinen Straße nicht weniger als zwanzig. Und das Lächerlichste dabei erschien ihm, daß die Männer in der Stadt sämmtlich den vollen Bart trugen, also einen Barbier gar nicht brauchten.

Lebensverlängerung durch das Klima.

Viele Menschen sind der Ansicht, heiße Länder seien Einwanderern aus kälteren Klimaten gefährlich und umgekehrt, in kälteren Zonen könnten unter den Tropen Geborene nicht wohl lange leben. Diese Ansicht scheint indeß auf irrthümlichen Voraussetzungen zu beruhen. Die Erfahrung lehrt vielmehr, daß Menschen, welche aus kälteren Ländern in heiße versetzt wurden, ein ungewöhnliches Alter erreichten. Der Verlängerung des Lebens besonders günstig scheint Jamaica zu sein und zwar vor allen den Negern. Dort starb 1830 ein Neger, der wenigstens 160 Jahre alt sein mußte, denn er konnte von Begebenheiten noch als Augenzeuge sprechen, die in das Jahr 1680 fielen. Mehrere andere Neger und Negerinnen lebten um dieselbe Zeit auf Jamaica, die in einem Alter von 107 bis 140 Jahren standen, dabei vollkommen gesund waren, nicht einmal graue Haare hatten und sich eines vortrefflichen Gebisses erfreuten. Endlich gab es einen Mulatten in Jamaica, dessen Alter man auf 189 Jahre schätzte. Auf diese Glücklichen, wenn man sie so nennen kann, paßt das biblische Wort, nachdem das menschliche Leben 70 oder 80 Jahre dauert,22) nicht, nur den Nachsatz, daß es Mühe und Arbeit gewesen, würden auch jene hochbejahrten Neger unterschrieben haben.

Anecdoten.

Meyer: „Mein liebes Kind. Sie suchen wieder einen Dienst und haben in der kurzen Zeit von 14 Tagen drei Herrschaften gehabt?“ Dienstmädchen: „Ja, gnädiger Herr, ich hatte das Unglück, daß jedesmal kurz nach meinem Dienstantritt die Frau starb.“ Meyer (zu seiner Frau): „Adele, die nehmen wir!“

Städter: „Sag’, Alter, zu was steht denn diese Hütte da in dem Obstgarten?“ Bauer: „Ei, da schläft der Wächter d’rin, wenn er’s Obst bewacht.“

            

Räthsel.3)

Ohne Schiff und ohne Mast

Ohne Segel ohne Brücken,

Trag ich Deines Körpers Last

Schnell auf kalter Fluthen Rücken.

Nicht zum Sitzen, nein zum Stehen,

Ist mein Fahrzeug nur gemacht:

Du mußt stehen, schweben, gehen,

Sonst nimm Deinen Kopf in Acht.

Eingesandt von Frau Anna Wirth in Halle.

Arithmetische Aufgabe.

A hatte eine Anzahl Aepfel. Er gab B die Hälfte und einen Halben dazu, C von dem verbliebenen Reste die Hälfte und einen halben dazu und D wiederum von dem Reste die Hälfte und einen Halben dazu. Er selbst behielt nur einen einzigen Apfel übrig und hatte bei der Vertheilung keine der Früchte zerschnitten. Wie viele Aepfel hat er gehabt?

Eingesandt  von Herrn Louis Teubert in Glauchau.

Auflösung der Charade in №. 34.

Bleistift.

Auflösung des Sylbenräthsels in №. 34.

Hayti

Afrika

Niederlangenau

Kaffee

Essener

Hanke — Jauer.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Grunmann und Auguste Müller in Leipzig, Frau Ottilie Schütz in Wien und den Herren Gustav Balzer, W. Majdewicz, B. Büttner, C. Viertheler, Hermann Grützner in Dresden, Hermann Krellwitz in Frankfurt a. O. und Ferdinand Schöne4) in Hohenstein.

            

Briefkasten.

Herrn B[runo] B[üttner] in Dresden. Ihr Arithmogriph  würde acceptirt werden, wenn Sie, wie die andern Herren Einsender es stets thun, die Lösung beigefügt hätten. Die Redaction hat die Einsendungen zu prüfen, ist aber zu viel beschäftigt, um unbestimmt ausgedrückte Gedanken und Namen errathen zu sollen.

Herrn G[ustav] B[alzer] in Dresden. Charade  kommt zur Verwendung.

            

Allerlei.

Interessantes.

Das Lebendig-Begrabensein eines Menschen schloß man bekanntlich aus den Tönen, die man aus der Erde vernommen und aus der veränderten Lage des Beerdigten. Es sind dies jedoch sehr trügerische Zeichen: denn es ist erwiesen, daß der Körper durch die Gasentwicklung nicht bloß aufschwillt, sondern auch bisweilen seine Lage oder vielmehr die Lage seiner Glieder verändert. Merkwürdige Beobachtungen hat man in dieser Beziehung in Paris in der Morgue, bekanntlich in einem Gebäude, in welchem Verunglückte, Ermordete, unbekannt todt aufgefundene Menschen aufgenommen und ausgestellt werden, gemacht, so z. B. Leichen, die man nicht angebunden hatte, vom Tisch gefallen sind. Es ist vorgefallen, daß die Leute voll Schreck zu dem Aufseher der Morgue gelaufen kamen, mit der Versicherung, bemerkt zu haben, eine der aufgestellten Leichen habe einen Arm oder einen Fuß bewegt, der angeblich Todte müsse also noch lebendig sein. Die Gasentwicklung ist sogar so stark, daß die ausgetriebene Haut platzt, und das Gas mit lautem Knalle hervordringt, was dann die aufgeregte Phantasie für Schreien und Rufen nahm, und wenn nun, beim Wiederausgraben des Sarges, dieser infolge der starken Gasentwicklung auseinander getrieben, die Lage der Leiche verändert und in der Haut ein Ritz oder irgend eine Verletzung gefunden wurde, so war das Märchen fertig: der Unglückliche hatte mit übermenschlicher Kraft den Sarg zersprengt, hatte sich herumgewälzt, gerufen und sein eigenes Fleisch zerfetzt. Dem durch die Gasentwicklung verursachten Geräusche verdankt wahrscheinlich auch der Volksglaube der „schwatzenden Todten“ sein Entstehen. Als im Jahre 1552 die Pest in Oschatz wüthete, wurden Wächter angestellt, welche drei Nächte hintereinander auf dem Kirchhofe wachen und horchen mußten, ob die Todten „geschwatzt“ hätten. Aus dem Schwatzen schloß man nämlich, daß der Todte noch mehrere seiner Freunde und Verwandte „nachholen“ werde. Um dies letztere zu verhindern, wurde der schwatzende Todte ausgegraben -

ausgegraben und ihm mit einem Grabscheite der Kopf abgestoßen. Das Schwatzen rührt, dem Volksglauben zufolge, davon her, daß der Todte an Kleidern kaut, und noch heutzutage ist es hier und da Sitte, daß die Leichenfrauen sorgfältig alles vom Munde des Verstorbenen, ehe er eingesargt wird, entfernen, damit er nichts von seinem Anzuge mit demselben erreichen kann.

Kunstvolles Rauchen.

Bei den Kaffern ist das „Dacharauchen“ üblich, ausgeführt mit einer wunderbar construirten Pfeife, deren Gebrauch große Uebung erfordert. Sie besteht aus einem Rohre, welches am oberen Ende das Behältniß zur Aufnahme des Krautes trägt, während das untere Ende in einem theilweise mit Wasser gefüllten Horne steckt. Es ist also eine Art Wasserpfeife, indem der Raucher seine Lippen und einen Theil der Wange um die Mündung des Hornes legt und den Rauch vermittelst Ansaugens durch das Wasser zum Austritt bringt. Darauf nimmt der Kaffer aus einem bereit stehenden Gefäße Wasser in den Mund und stößt den Rauch mit innigem Behagen durch dasselbe in Ringen aus oder treibt ihn durch ein Rohr in einzelnen Blasen auf den Boden, wo er damit beliebige Figuren zeichnet. Die Dachapfeife geht gewöhnlich im Kreise herum, indem ein Kaffer nach dem andern sich an ihrem Dufte erfrischt. Um aber die weite Mündung eines Kuhhorns zu bedecken, sind die üppig entwickelten Lippen der Schwarzen nothwendig; für einen zwischen ihnen sitzenden Europäer wäre das Labsal unerreichbar.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Emma Vogler und Bertha Selbmann in Berlin, Frau Christiane Hofman in Dresden und den Herren W. Majdewicz, F. Uhlig, H. Wirth in Dresden, Ferdinand Schöne4) in Hohenstein, Ernst Irmler in Halle, Theodor Kramer in Leipzig und Felix Berthold in Waimar [Weimar].

Allerlei.

Interessantes.

Die Kunst, ewig schön und jung zu bleiben.

Giebt es denn wirklich eine Kunst, ewig schön und jung zu bleiben? fragt wohl sichtlich überrascht und erfreut die Leserin, die es sich gar nicht so übel vorstellt, wenn sie ein Mittelchen erführe, die Jugend dauernd an sich zu fesseln. Nun denn, die Antwort ist: Ja! Ja — wenn auch nicht im Sinne der Fabel von der Mühle, in welcher alte Weiber wieder jung gemacht werden. Die Flucht der Zeit vermag kein Sterblicher aufzuhalten, und es giebt keine Kunst, dem Einflusse der rollenden Stunden sich zu entziehen. Dennoch ist es möglich, Jugend und Schönheit bis in das hohe Alter zu erhalten. Wie man dies anfängt? Wir werden es gleich sehen. Die bekannte Französin Ninon de Lenclos hatte, als sie im Jahre 1706, im Alter von neunzig Jahren starb, noch immer eine zarte, schwellende, ja jugendliche Haut. Als sie einst von einem Verehrer, der vielleicht auch ihr Liebhaber war, dringend um die Mittheilung des Geheimmittels gebeten wurde, das ihren Teint so wunderbar frisch erhalten habe, zeigte sie — einen Krug mit kaltem Wasser und ein Stück Flanell. Das war ihr Geheimmittel und es ist noch gegenwärtig das anerkannt beste. Vor Allem merke man sich den Satz: Wer jung bleiben will, muß seine Haut richtig pflegen; denn wenn die Haut frisch und jung erhalten wird, bleibt auch der ganze menschliche Organismus frisch und gesund. Die beste Hautpflege aber gewährt fleißiges Baden des ganzen Körpers im Wasser. Schon im fernsten Alterthume war das recht wohl bekannt. Wenn man die alten Schriftsteller lies’t, so findet man, dass jede Reise und jedes Tagewerk mit einem Bade abschließt. Doch wir wollen nicht längst Bekanntes wiederholen, sondern nur bemerken, daß wir hier unter Baden die berühmten Virchow’schen Abwaschungen des ganzen Körpers mit kaltem Wasser und das darauf folgende Frottiren der Haut mit einem Flanell-Lappen oder einem groben, dicken Handtuch meinen. Letzteres ist die Hauptsache. Nie vergesse man, sich nach jeder Waschung kräftig und derb abzureiben. Magere und nervöse Personen, Bleichsüchtige und Blutarme waschen sich am besten des Abends, ehe sie zu Bett gehen, kräftigere früh, unmittelbar nach dem Aufstehen, und nur im Winter im geheitzten Zimmer. Für eine Abwaschung, einschließlich des Abreibens, soll nicht mehr als zehn Minuten Zeit verbraucht werden. Der Erfolg dieses diätetischen Brauchs ist überraschend. Es giebt, wie Professor Dr. Reclam in Leipzig sagt, kein zweites Mittel, das vermögend wäre, so jung nud [und] frisch zu erhalten, als das erwähnte. Aber man muß es machen wie Ninon de Lenclos, und sich täglich am ganzen Körper waschen. Ferner gehört noch dazu häufiger Wechsel der Leibwäsche, welcher ebenso durch Sauberkeit wirksam ist,

wie auch durch das dabei unwillkürlich genommene „Lustbad“ das Hautathmen begünstigt wird. Es giebt also wirklich eine Kunst, immer schön und jung zu bleiben. Pflege die Haut! — das ist das ganze Geheimniß.

            

Arithmogriph.

1. 17. 9. 4. 1. 10. 6. eine ostindische Stadt.

2. 10. 18. 14. der Erbauer des Hôtels „Kaiserhof“ in Berlin.

3. 17. 17. 12. ein Nebenfluß der Donau.

4. 3. 17. 18. 14. der Name eines offiziellen Actenstückes in der Türkei.

5. 14. 11. 11. 14. 3. 4. 15. 16. ein Berg in Oesterreich.

6. 2. 14. 3. 11. 7. 11. 14. 6. 14. 3. ein physikalisches Instrument.

7. 3. 17. 15. 16. 14. eine Frucht, auch eine französische oder nordamerikanische Stadt.

8. 11. 11. 14. 3. 15. eine preußische Provinz.

2. 7. 12. 17. 3. 6. 7. 15. die Hauptstadt von Tasmania.

1. 17. 15. 4. 16. 7. 10. ein Berg in Frankreich.

7. 8. 14. 3. ein musikalisch-dramatisches Werk.

9. 17. 11. 12. ein englischer Dramatiker.

10. 18. 7. ein Erzbischof von Trier.

11. 17. 4. 5. eine Pflanzengattung.

12. 3. 7. 1. 19. 2. 17. 10. 5. der Begründer einer der größten Buchhandlungen Deutschlands.

10. 19. 14. 3. 14. 13. 14. ein See in Afrika.

5. 20. 18. 7. 13. der Verfasser eines recht guten Atlas.

Die Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen, ergeben den Namen eines berühmten Mannes, und die Endbuchstaben, von unten nach oben gelesen, den Namen einer mittelhochdeutschen Dichtung.

Eingesandt  von Herrn E. O. Wagner, Lehrer in Dresden.
            

Räthsel.

Thust Du zu mir hinzu,

So werde kleiner ich;

Nimmst aber weg von mir,

Vergrößere ich mich.

Ganz unentbehrlich an mancher Stell’,

Haßt man mich anderwärts und tilgt mich schnell.

Eingesandt  von Herrn Gustav Balzer in Dresden.
            

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Anna Schneider23) in Hohenstein, Fräulein Pauline Sperling in Deuben und den Herren Fritz Werner in Neuschönefeld, Louis Gruner, ebendaselbst, Th. Jänicke in Hamburg, W. Majdewicz, Gustav Balzer, H. Billig, Friedrich Janke und A. Held in Dresden.

            

Allerlei.

Interessantes.

Billiger Vorschlag.

„Ich möchte Sie in Gold fassen lassen!“ sagte ein reicher Herr zu einem Witzbolde, der ihm mit den pikantesten Bonmots den Abend verkürzte. — „Geben Sie mir das Gold her, das Fassen (dabei machte er den Gestus des Greifens) will ich schon thun, und so sparen Sie noch die Façon.

Die Geschichte von dem trotzigen Windmüller in Potsdam, an dessen Windmühle die Macht des großen Friedrichs brach, ist bekannt; und wer einmal in dem schönen Sanssouci war, der weiß, daß die Mühle noch heutigen Tages steht, und die Aussicht verdirbt. Ein Nachkomme jenes Müllers, der seinen Kopf darauf gesetzt hatte, mit seiner Mühle dem Könige in dem Wege zu stehen, er möchte ihm dafür bieten, so viel er wollte, — ist in schlimme Vermögensumstände gerathen. Von Gläubigern gedrängt, hat er nun seine holländische Mühle dem Gartenbesitzer von Sanssouci, d. h. dem Könige, freiwillig zum Verkauf angeboten. Aber der König schrieb ihm zurück: „Die Mühle gehöre nicht mehr dem Müller, sondern der Geschichte an; sie müsse für kommende Zeiten stehen bleiben. Aber als guter Nachbar sende der Besitzer von Sanssouci dem Windmüller 6000 Thaler, seine Gläubiger zu befriedigen.“

            

Anecdoten.

Einem Knaben hatte man auf sein Buch einen argen Tintenfleck gemacht. Der Lehrer sah es, und der Knabe erzählte ihm, daß ihm Jemand ein Schwein auf das Buch gemacht habe. Die Mahnung, daß man dieses Wort nicht aussprechen, sondern „Klecks“ dafür sagen sollte, beherzigte der Knabe so sehr, daß er nach einigen Tagen, als er einmal die Lehrstunden versäumt hatte, dem Lehrer sagte: „Ich konnte nicht kommen, wir haben einen Klecks geschlachtet.“

Ein kleines Mädchen kommt ganz betrübt aus der Schule und spricht vorwurfsvoll zu ihrem Vater: „Aber Papa, Du hast mir ja gar nicht gesagt, daß der liebe Gott einen Bruder hat?“ – „Mein Kind, wie kommst Du darauf?“ — „Nun, wir haben heute in der Schule den Spruch gelernt: So Jemand spricht, ich liebe Gott und hasset seinen Bruder, der ist ein Lügner. Ich habe nun noch gar nicht gewußt, daß der liebe Gott einen Bruder hat, da hab’ ich ihn auch nicht lieben können.“

Ein Bauer meinte in der Schenke, wenn dieser warme Regen einige Tage anhält, so kommt Alles aus der Erde. Erschrocken fiel ihm sein Nachbar in’s Wort: Alles mag herauskommen, nur meine Frau nicht.

            

Charade.

Zur Zier und äußerlichem Schmucke

Gehören meine ersten Zwei;

Doch seufzen auch bei ihrem Drucke

Viel Menschen in der Sclaverei,

Die Letzte stellet uns im Bilde

Des Freundes erste Tugend dar,

Der nie mit einem falschen Schilde

Ein schändlicher Betrüger war.

Das Ganze zeiget einen Sclaven,

Doch nicht in menschlicher Gestalt;

Muß wachen, wenn wir ruhig schlafen,

Und hat oft mageren Gehalt.

Arithmogriph.

1. 8. 7. 4. ein Gebäck.

2. 6. 2. 3. 5. 9. ein Mädchenname.

3. 9. 7. ein Papst.

4. 8. 5. 9. 8. eine Stadt in Preußen.

5. 4. 9. 6. ein alter deutscher Ausdruck.

6. 2. 3. 9. 8. ein Künstler.

7. 4. 4. 5. 3. 5. 9. ein Mädchenname.

8. 1. ein Fluß in Sibirien.

9. [8.] 9. 7. 3. 3. 9. eine Cylinderform.

10. [9.] 1. 8. 7. ein spanischer Strom.

Die Anfangsbuchstaben dieser 10 [9] Worte geben, von oben nach unten gelesen, den Namen einer amerikanischen Hafenstadt.

Eingesandt  von Herrn Hermann Krellwitz in Frankfurt a. O.
            

Auflösung des Buchstabenräthsels in №. 35.

Fang — Gang — Hang — Rang — Sang.

Auflösung des Arithmogriph in №. 35.

Null — Insel — Kolera [recte: 3.4.5.2.3 = Kolik]Oel — Linse — Aue — Usus — Saul — Lein — Elle — Nuß — Anis — u.Nikolaus Lenau.

Auflösung der Rechnungsaufgabe in №. 36.

11 Männer à 50 Pfennige — 550 Pfennige

2 Frauen „ 20 Pfennige — 40   „

4 Kinder „ 10 Pfennige — 40   „

17 Personen 630 Pfennige.

Auflösung der Charade in №. 36.

Schwermuth.

            

Allerlei.

Interessantes.

In einer Gesellschaft in Berlin, wo allerlei zeitvertreibende Späße zur Sprache kamen, fragte Jemand, wie man in einer Zeile fünfmal hintereinander den Laut „ni“ anbringen könne, und löste seine Frage mit dem Reim:

Soll fünfmal „ni“ beisammenstehn,

Muß Paganini nie Ninive sehn.

Der berühmte Komponist, Kapellmeister Händel, hatte ein so feines Gehör, daß das Oper-Orchester zu London, welches seinen Charakter und seine Heftigkeit kannte, die Instrumente immer vor seiner Ankunft zu stimmen pflegte. Ein Spaßvogel wollte sich auf Händels Kosten lustig machen, schlich sich in das Orchester und verstimmte alle Geigen und Bässe. Händel kam und gab das Zeichen zum Anfange. Man denke sich seine Wuth und die Bestürzung des Orchesters bei den entsetzlichen, das Gehör zerreißenden Mißtönen, die sich erhoben! Der große Künstler, in der Meinung, daß es ihm zum Possen geschähe, sprang auf, ergriff eine Pauke und warf sie dem ersten Violinisten mit solcher Gewalt an den Kopf, daß diesem die Pauke darauf sitzen blieb, ihm aber die ungeheure Perrücke vor die Füße fiel. Händel nahm sich nicht die Zeit, sie aufzuheben, sondern drehte sich, so kahlköpfig wie er war, gegen das Parterre, um es anzureden; allein der Zorn hatte ihm die Sprache benommen und er konnte mit offenem Munde kein Wort hervorbringen. Man stelle sich das Gelächter vor, das dieser groteske Anblick — Händel im kahlen Kopfe und der Violinist mit der Pauke auf dem Haupt — und der komische Vorfall überhaupt erregen mußte.

Kurz vor dem Ausbruch der französischen Revolution waren zwei Engländer die gewöhnlichen Gäste des Restaurateurs Beauvilliers zu Paris. In diesem Hause befand sich ein Aufwärter, der die Gäste mit vieler Gewandtheit bediente. Da die beiden Engländer ihre Zechgelage beinahe täglich bis zum Anbruch des Morgens fortsetzten, und dadurch die Ruhe des Hauses störten, so beklagte sich der Aufwärter bei Herrn Beauvilliers, und drohte, seinen Abschied zu nehmen, wenn der Unruhe nicht gesteuert würde. Der Restaurateur, dem die muntern Zecher einen bedeutenden Gewinn brachten, wollte lieber seinen geschickten Aufwärter als seine einträglichen Gäste vermissen. Wirklich verließ dieser das Haus und ging unter das Militär. Nach dem Frieden kamen die beiden Engländer abermals nach Paris und besuchten ihr früher gewohntes Gasthaus. Der Wirth erkannte und bewillkommnete sie freundlich. Er erinnerte sie an die Zeit ihres früheren Aufenthaltes, und fragte, ob sie sich wohl an den damaligen Aufwärter besönnen? „Allerdings,“

antworteten die Gäste; „er trat aus dem Dienst, weil ihm unsere nächtlichen Gelage zuwider waren.“ — „Nun, meine Herren,“ sprach der Wirth, „dieser gewandte Aufwärter ist Mürat, der König von Neapel. Ihr frohes Zechen hat mich um einen tüchtigen Diener gebracht, und es ist daraus ein König geworden.“

            

Knacknuß.

Heut Morgen Saß Fritz Auf Der Mauer Und Pfiff Doch Komisch, Fritz Pfiff Nämlich Nicht, Sondern Er Saß; Auf Der Mauer Und Pfiff. Wer lößt [löst] mir diese Geschichte?

Eingesandt von Herrn Gustav Balzer in Dresden.
            

Arithmogriph.

1. 6. 3. 2. 3. 13. ein Geschütz.

2. 4. 5. 4. 13. 13. ein großes Gewässer.

3. 13. 6. 12. 13. 14. eine Stadt in Süditalien.

4. 6. 6. 14. 13. ein deutscher Nebenfluß.

5. 9. 14. 4. 9. 8. eine Stadt am Memel.

6. 6. 14. ein Fisch.

7. 9. 14. ein Fluß in Ostafrika.

8. 13. 14. 14. ein berühmter Schweizer.

9. 3. 4. 13. 14. eine Landesform.

10. 6. 4. 13. ein Sinnesorgan.

11. 4. 5. 13. 3. eine Himmelsgegend.

12. 6. 12. 4. 5. ein Herrscher.

13. 14. 4. 6. ein Mädchenname.

14. 9. 14. 9. 13. 3. 4. 5. 13. 9. 3. ein Felsen in Sachsen.

Die Anfangsbuchstaben dieser 14 Worte geben, von oben nach unten gelesen, den Namen einer berühmten europäischen Haupt- und Residenzstadt.

Eingesandt  von Herrn Bruno Büttner in Dresden.
            

Auflösung der Charade in №. 37.

Ohrglocke

Lösung der diophantischen Gleichung in №. 37.

1800 — 55 oder 1727 — 128,

sind überhaupt verschiedene Lösungen möglich.24)

Auflösung des Räthsels in №. 37.

Lichtscheere.

            

Briefkasten.

Herrn H[ermann] Kr[ellwitz] in Frankfurt a. O. Acceptirt, wie Sie aus der vorigen Nummer  ersehen haben, doch waren einige Aenderungen erforderlich. Das betreffende Wort wird mit zwei o und Ottilie mit tt geschrieben.25)

            

Allerlei.

Interessantes.

Wie ich gehe und stehe.

Als Bonaparte als gewöhnlicher Leutnant noch der Frau von Beauharnais den Hof machte, hatte weder er noch sie einen Wagen, und Bonaparte, der äußerst in sie verliebt war, führte sie oft am Arme, wenn er mit ihr zu seinen Geschäftsleuten ging. Eines Tages gingen sie mit einander zu dem Notar Raguideau, der zu den kleinsten Personen gehörte, die man jemals sehen konnte. Frau von Beauharnais, die ein großes Vertrauen zu Raguideau gefaßt hatte, ging eben an diesem Tage mit der Absicht zu ihm, um ihren Entschluß mitzutheilen, daß sie diesen jungen Artillerielieutenant heirathen wolle, der in Barras Gunst stünde. Bonaparte war nicht mit Josephinen in das Kabinet des Notars gegangen, sondern blieb im Arbeitszimmer, wo sich die Schreiber befanden. Da die Thür des Kabinets etwas offen stand, so hörte Bonaparte ganz deutlich, daß Raguideau alles Mögliche anwandte, um sie von der beschlossenen Heirath abzubringen. „Sie thun,“ sagte er zu ihr, „sehr übel daran, Sie werden es bereuen, Sie begehen eine Thorheit, wenn Sie einen Mann heirathen wollen, welcher ist, wie er geht und steht!“ Bonaparte sprach nachher nie mit Josephinen davon, und sie glaubte daher auch, daß er Raguideau’s Worte gar nicht gehört habe. Wie groß war daher ihr Erstaunen, als er am Krönungstage, wie er mit dem kaiserlichen Kostüme bekleidet war, sagte: „Man schicke nach Raguideau, er komme auf der Stelle, ich habe mit ihm zu sprechen!“ Raguideau ward eiligst vor ihn gebracht, wo er ihm blos sagte: „Nun, was meinen Sie dazu, wie ich gehe und stehe!

Ein Wink für unsere Hausfrauen.

Bekanntlich haben manche Köchinnen die Gewohnheit, sowohl Fleisch als Gemüse, entweder um sie frisch zu erhalten oder aus bloßer Gedankenlosigkeit eine Zeit, oft Stunden lang, in’s Wasser zu legen. Dies ist ein verkehrtes Verfahren, das sehr viel dazu beiträgt, die zu verwendenden Stoffe, gleichviel, ob pflanzlichen oder thierischen Ursprungs, zu verschlechtern. Das Wasser besitzt nämlich in weit höheren Maße, als man gewöhnlich annimmt, die Kraft, diese Stoffe auszusaugen, und es sind dann gerade die feinsten Bestandtheile, welche immer zu erst ausgesogen werden. Der mehr oder minder große Kalkgehalt, den fast alle Brunnenwasser besitzen, trägt überdies auch dazu bei, die Thier- und Pflanzenfasser hart zu machen. Man sollte daher Vegetabilien wie Fleisch nie länger im Wasser lassen als gerade nothwendig ist um sie zu reinigen. Manche Köchinnen wissen aus Erfahrung, daß Spargel, Salat, Kohl etc. an Zartheit und Geschmack verlieren, wenn sie vor der Zubereitung mehr als unumgänglich nöthig ist, mit Wasser behandelt werden. Sie hüten -

ten sich deshalb, diese Gemüsearten zu kaufen, wenn sie gewaschen auf den Markt kommen. Diese aussaugende Kraft des Wassers wird in Bezug auf die Kochkunst noch viel zu wenig beachtet.

            

Rechenaufgabe.

Die Jahreszahl der Gründung einer weltberühmten Stadt wird durch 2 dividirt, zu der sich ergebenden Hälfte 133 addirt, die Summe von 563 abgezogen, das Erhaltene in 68 dividirt, so daß der Rest 1 1553 ist. Wie heißt die Stadt?

Eingesandt von Herrn W. Majdewicz in Dresden.
            

Arithmogriph.

1. 5. 4. ein Sohn des Erzvaters Jacob.

2. 3. 1. 5. eine Frauenname.

3. 2. 1. 8. eine Räumlichkeit.

4. 2. 7. ein kirchliches Bauwerk.

5. 4. 3. 8. 9. ein Vogel.

6. 2. 2. 9. eine Menschenrasse.

7. 5. 3. 8. 9. ein Künstler.

8. 7. 6. 5. ein Frauenname.

9. 2. 7. der Name einer italienischen Stadt.

Die Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen, ergeben den Namen eines allbekannten Vogels.

Eingesandt von Herrn C[hristian] G[otthilf] Pollmer26) in Hohenstein.
            

Auflösung des Logogriph in №. 38.

Thekla — Hekla.

Auflösung der Rechnungsaufgabe №. 38.

Der Eine 20, der Andere 28 Nüsse.

Auflösung der arithmetischen Aufgabe in №. 39.

15 Aepfel. A hat einen, B [D] zwei, C vier und D [B] acht Stück.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Minna Albert und Pauline Stolze in Halle, Frau Anna Weiß in Minden und den Herren Robert Jahn in Zwickau, W. Majdewicz, Gustav Balzer und Hermann Grützner in Dresden, Wilhelm Denecke in Braunschweig, Louis Gruner in Schönefeld bei Leipzig und F. Haller in Berlin.

            

Briefkasten.

Herrn R. L. in Dresden. Die Antwort würde zu viel Raum erfordern und Ihnen doch keine klare Uebersicht gestatten. Bitte, bemühen Sie sich in unser Bureau, wo wir zur ausführlichen Auskunft gern bereit sind.

            

Allerlei.

Interessantes.

Mittel gegen Hausdiebe.

Ein Arzt erzählte uns einmal, und wir empfehlen es zur Nachahmung, auf welche erfinderische Weise er seinen Dieb entdeckte. Er bestreute nämlich das dem Angriff ausgesetzte Geld mit gepulvertem Höllenstein. Der Dieb griff wieder zu. Er wartete einen Tag, rief sein Dienstpersonal zusammen und ließ sich die Hände zeigen. Siehe da! Die Fingerspitzen und selbst die inneren Wandungen des Einen waren kohlschwarz, selbst das Viergroschenstück, das er fest in die Hand gepreßt haben mußte, hatte rund seine Spuren zurückgelassen! Somit war der Dieb entdeckt. Das Höllensteinpulver liegt trocken auf der Münze, ohne diese anzugreifen, es braucht auch gar nicht auffällig dick dazwischen gestreut zu werden, nur, sobald es die menschliche Haut berührt, näßt es an von deren Ausdünstung.

            

Räthsel.3)

Es waltet in des Hauses Kreise

Wohl eine gute, treue Fee,

Sie wirket viel, doch sanft und leise,

Daß aus dem Schlechten Gut’s entsteh’.

Sie ebnet alle rauhen Wege,

Sie macht das Alte wieder jung.

Es schwindet unter ihrer Pflege

Die runzliche Verunstaltung.

Oft seh’n ihr glühend Herz wir leuchten,

Erfreulich ist der Liebesschein,

Am liebsten wandelt sie im Feuchten

Und trinkt den Thau mit Wonne ein.

Sie wandelt hin, sie kehret wieder,

Macht die verborgne Schönheit klar

Und stellt den reinen Bau der Glieder

In herrlicher Vollendung dar.

Doch zeigt sie dann nur ihre Stärke,

Wenn sie begegnet fleiß’ger Hand,

Und übt dann ihre Zauberwerke,

Wenn ihr Geschick zu Diensten stand.

Denn sie kann zornig auch entbrennen,

Wenn man ihr dient mit Ungeschick,

Und ihres Ganges eifrig Rennen

Ist dann Brand, Graus und Mißgeschick.

Doch bald erkaltet all’ ihr Feuer —

Da steht sie, still, in eis’ger Ruh’,

Von fern, in eisenstarrer Feier,

Sieht sie des Hauses Treiben zu.

Eingesandt von Herrn Oskar Wild, Halle.
            

Charade.

Die Erste triffst Du überall

Auf Bergeshöh’n, am Wasserfall,

Als Wunder im Bereich der Luft,

Als Denkmal in der Todtengruft,

Bald riesengroß, bald winzig klein,

Bald hochgeschätzt und bald gemein.

Die beiden Letzten aber schafft

Des Feuers wunderbare Kraft;

Sie sind von mannigfalt’gem Nutzen,

Erhalten, reinigen und putzen,

Auch sagt man, daß der Vögel Riese

Als Lieblingsspeise sie genieße.

Verweigerten der Erde Geister

Des Ganzen segensreiche Fülle,

Der Hammer dann entfiel dem Meister,

Der Schiffe Räder ständen stille,

Der Teiche Pumpen blieben trocken,

Des Hüttners Ofen würden lau

Und schnell gerieth in ernstes Stocken

Des Tunnels kühner Riesenbau;

Doch nicht Gewerk und Kunst allein,

Auch viele Menschen schliefen ein.

Eingesandt von Frau Amalie Steger, Leipzig.
            

Arithmogriph.

1. 6. 7. 8. ein Hausthier.

2. 13. ein Brennstoff.

3. 14. 15. 16. Bezeichnung eines Gegenstandes.

4. 5. 5. 4. ein Maaß.

5. 10. 1. 4. beim Gerber zu haben.

6. 1. 6. ein Raubvogel.

7. 6. 5. 13. eine Zahl und doch keine.

8. 6. ich nicht, aber der Andere.

9. 10. 11. 4. 5. ein Name aus „Reinecke Fuchs.“

10. 11. ein Fluß in Nordasien.

11. 12. 13. 3. ein Wandschmuck.

12. 3. 4. 4. ein Gedanke.

13. 14. 4. 11. 4. ein Gefühl.

14. 15. 7. 12. 16. eine Eigenart des Letzteren.

15. 12. 4. ein ewiges Nicht.

16. 10. 13. 8. ein Metall.

Die Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen, geben die Namen zweier jetzt viel genannter Verbrecher.

Eingesandt von Herrn Christian Gotthilf Pollmer,26) Hohenstein.
            

Briefkasten.

Herrn O. F. Berlin. Einige der erbetenen Mittel werden wir in Nr. 47.  angeben.

            

Allerlei.

Interessantes.

Französische Gerichtsscene.

Wie Du mir, so ich Dir.

Der Huissier ruft die Partei: „Grison contra Bernard“ vor das Gericht. Nur der Erstere erschien; er schreitet, beide Hände in den Taschen, mit wohlgefälligem Lächeln einige Schritte vor und macht dem Präsidenten seine Verbeugung.

Der Präsident: „Welche Klage haben Sie einzubringen?“

Herr Grison: „Ich klage gegen Herrn Bernard.“

Der Präsident: „Und der Gegenstand der Klage?“

Herr Grison: „Es ist eine eigene Geschichte. Herr Bernard hatte vor einiger Zeit einen Streit mit mir; er wollte nicht nachgeben, ich auch nicht; er wurde hitzig, ich hitziger; er drohte, ich gab ihm ein paar Ohrfeigen; er verklagte mich, und ich mußte die Gerichtskosten und 1000 Franken Schmerzensgeld bezahlen.“

Der Präsident: „Das ist eine alte Sache. Sie ist abgethan. Wenn Sie sonst …“

Herr Grison: „Erlauben Sie, Herr Präsident. Die Gerichtskosten habe ich verschmerzt, aber nicht die 1000 Franken, die ich Herrn Bernard habe zahlen müssen. Jedermann muß suchen, auf die beste Weise zu seinem Gelde zu kommen, Und ich hab’s; Bernard muß das Geld wieder herausgeben.“

Der Präsident: „Erklären Sie sich deutlicher.“

Herr Grison: „Wir haben einen neuen Streit gehabt, aber ich habe an mich gehalten. Meine Kälte brachte den Gegner in Harnisch; ich war ganz entzückt und lachte laut auf, als er mir vor Zeugen zwei Ohrfeigen gab.“

Der Präsident: „Herr Bernard hätte ? …“

Herr Grison: „Mir zwei Ohrfeigen gegeben. Ich stelle also eine Entschädigungsklage gegen ihn an und hoffe, der Gerichtshof werde die Gerechtigkeit meiner Sache anerkennen.“

In der That fand sich bei genauer Untersuchung Alles so, wie es Herr Grison angegeben, und Herr Bernard mußte nun seinerseits die Gerichtskosten und 1000 Franken zahlen.

Aus dem Steuerbureau.

Steuerkommissär: „Wie hoch beläuft sich Ihr jährliches Einkommen?“

Bummler: „Fünfzig Thaler.“

Steuerkommissär: „Unmöglich, das ist mir nicht genug.“

Bummler: „Mir auch nicht — Vielleicht könnten Sie vermitteln, daß mir der Staat einen Zuschuß giebt; ich bin dann recht gern bereit, das Mehr zu versteuern.“

            

Buchstabenräthsel.

Ich bin der König, meinem Throne

Kommt keiner sonst an Höhe gleich,

Und jenes Reich, das ich bewohne,

Das ist der wahren Freiheit Reich;

Stark bin ich, rasch und ohne Zagen,

Die Sonne selber ist mein Ziel,

Doch muß ich Kron’ und Szepter tragen,

Dann bin ich todtes Schattenspiel.

Mit Z gebiet ich Nationen,

Mit P besteh’ ich stets aus Zwei,

Mit H, erzeugt zu Millionen,

Macht Dich die Scheere von mir frei,

Mit S bin lieblich ich zu schauen,

Durchrausche manches grüne Thal,

Doch mit St lösch’ ich, o Grauen,

Dir aus des Lichtes Wonnestrahl.

Eingesandt von Herrn W. Franke in Freiberg.
            

Charade.

„Wenn die Erste mir gelingt,

Mag die Zweite mit dem Hammer

Pochen, daß der Boden springt,

Ich vergesse allen Jammer,

Streife von mir, was mich bindet,

Strebe nach dem Lorbeerkranze,

Der des Dichters Haupt umwindet!“

Robert sprach’s — und ward das Ganze.

Eingesandt von Herrn Hermann Baum in Brandenburg.
            

Arithmogriph.

1. 13. 14. 15. ein Schmuckgegenstand.

2. 7. 11. ein Sinneswerkzeug.

3. 4. 5. 6. 7. 8. ein Frauenname.

4. 13. ein Nahrungsmittel.

5. 2. 6. 7. eine Farbe.

6. 7. 8. 12. eine Bodengestaltung.

7. 8. 9. 9. 10. 11. ein Werkzeug.

8. 8. 12. ein Fisch.

9. 8. 11. 9. 2. 5. eine Steinart.

10. 15. 15. 4. eine landwirthschaftliche Maschine.

11. 13. 6. 6. 4. 5. ein mittelalterlicher Stand.

12. 13. 6. 10. 11. ein Hohlmaß.

13. 11. 9. 15. 8. 5. 6. 7. ein altdeutscher Name.

14. 2. 6. 7. ein schlimmer Zustand.

15. 8. 12. 12. 4. eine bittere Flüssigkeit.

Die Anfangsbuchstaben, von oben nach unter gelesen, geben den Namen eines berühmten Dichters der Neuzeit.

Eingesandt von Herrn Moritz Bär in Leipzig.
            

Briefkasten.

Frau B. S. in Breslau. Wenden Sie sich an die Verlangshandlung von Eduard Trewendt dort.

Herrn F. Pechstein in Chemnitz. Wir würden Ihnen rathen, das Mittel nur unter ärztlicher Beaufsichtigung anzuwenden.

            

Allerlei.

Räthsel.

Zwei Schwestern, einst zugleich geboren,

Sind sich an Stoff und Farbe gleich,

Sie haben gleichen Dienst erkoren

In der Berufe weitem Reich.

Doch wie verschieden ist ihr Streben!

Die Eine nennt sich Oberin,

Genuß und Hochmuth ist ihr Leben,

Stolz schaut sie auf die Andre hin.

Demüthig liegt die ihr zu Füßen,

Demüthig harrend spät und früh;

Doch von dem Fetten und dem Süßen

Giebt’s Tröpfchen, Brödchen nur für sie.

Die Erste schwelgt in heißen Gluthen,

In jeglichem Arom und Schaum;

Nur wenn die Wogen überfluthen,

Denkt sie der Schwester wie im Traum.

Auffordernd stemmt sie in die Seite

In keckem Uebermuth den Arm,

Und stellt sich wie ein Held zum Streite.

Die Nied’re schaut es voller Harm.

Man ehrt sie gar mit einer Krone,

Wenn man ihr Köstliches vertraut;

Da steht sie, stolz wie auf dem Trone,

Wohl eine schöne Königsbraut.

Doch kommt der Hochmuth leicht zu Falle,

Es bricht der Arm, die Krone fällt,

Ja in dem täglichen Kravalle

Wird gar die Heldin selbst zerschellt.

Die Schwester ist von festrer Dauer,

Sie wandert ganz allein nun fort,

Und nach der ersten tiefen Trauer

Wagt sie nun auch ein eignes Wort.

Sie nimmt und träget, deckt und speiset

Und wirkt im Dienst der Menschheit treu;

Wenn sie auch die Verlass’ne heißet,

Zur Geltung kommt sie jetzt auf’s Neu.

Doch fühlt sie immer sich allein,

Wie sehr sie auch gesucht mag sein,

Mir scheint es, daß sie still beweine

Das schöne, stolze Schwesterlein.

            

Charade.

„Himmel, bist die Erste du,

Wend’ ich aufwärts meine Blicke,

Aufwärts, und vergess’ im Nu,

Daß ich an der Zweiten stricke;

Mit der Frauen ganzer Richtung

Möchte ich brechen eine Lanze,

Glänzen nur im Reich der Dichtung!“

Minna sprach’s — und ward das Ganze.

            

Interessantes.

Mittel gegen die Verheerung der Motten.

Die Straßburger Naturalhändler besaßen seit dreißig Jahren das Geheimmittel, Pelz und Federn vor den allgemein verhaßten Motten zu schützen. Das Mittel ist höchst billig, probat und der menschlichen Gesundheit ganz unschädlich. Es besteht in pulverisirtem, weißem Eisenvitriol. Man wende dieses Mittel an, indem man bei Pelzwerk das Pulver zwischen die Haare auf den Grund der Haut und bei Federn dazwischen streut. Der Eisenvitriol muß jedoch etwas getrocknet werden, damit er leichter zu pulverisiren ist. Bei Roßhaaren in Canapées, in Stühlen, bei wollenen Waaren leistet es gleiche Dienste.

Mittel gegen den Kornwurm.

Der unversöhnlichste und thätigste Feind, den der Kornwurm hat, ist die große Waldameise. Man fange daher in einem dichten Sacke einen der großen Ameisenhaufen, wie er sich im Kieferwalde befindet, ein, schüttele denselben auf den Kornboden aus, wo der Kornwurm sich eingenistet hat, und in kurzer Zeit werden die Würmer sammt Brut vernichtet sein; ist dies erfolgt, so zieht die Ameise wieder ab, da selbige sich bekanntlich nicht in Gebäuden aufhält.

            

Auflösung des Arithmogriph in №. 41.

Calicut — Hude — Raab — Irade — Semmering — Thermometer — Orange — Pommern — Hobarton — Canigou — Oper — Lamb — Udo — Mais — Brockhaus — Ukerewe — Sydow — — Christoph Columbus — Wessobrunner Gebet.

            

Auflösung des Räthsels in №. 41.

Loch.

            

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Hermine Walde, Berlin, Ida Hauf, Leipzig, Karoline Wünsche, Dresden, Frau Pauline Eberstein, Magdeburg, Emilie Franke, Zellerfeld, und den Herren W. Majdewicz, O. Löffler, Ernst Kühne, Dresden, Franz Meier, Berlin und Otto Wagner in Brandenburg.

            

Briefkasten.

Herrn E. O. W[agner] Lehrer in Dresden. Ihr interessantes und allerdings etwas schwieriges Arithmogriph  wurde eigenthümlicher Weise nur von Damen gelöst. Haben Ihre Schülerinnen sich an die Nuß gewagt, welcher wir gern den erforderlichen Raum vergönnten?

Allerlei.

Nachträgliche Lösungen.

Logogriph in Nr. 21: Treue — Reue.

Leseaufgabe in Nr. 21: Tarquinius Superbus aß viel Suppe mit Austern und Neunaugen, aber nie Sallat.

Räthsel in Nr. 23: Verschieden.

Charade in Nr. 42: Kettenhund.

Arithmogriph in Nr. 42: Boot — Amalie — Leo — Trier — Itom — Maler — Ottilie — Ob — Rolle — Ebro — Baltimoore.

Knacknuß für Nr. 43: Fritz und sein Hund Pfiff saßen auf der Mauer.

Arithmogriph in Nr. 43: Kanone — Ostsee — Neapel — Saale — Tilsit — Aal — Nil — Tell — Insel — Nase — Ostsee [Os­ten] — Papst — Elsa — Lilienstein — Konstantinopel.

Rechenaufgabe in Nr. 44: Rom.

Arithmogriph in Nr. 44: Gad — Olga — Loge — Dom — Adler — Moor [Mohr] — Maler — Emma — Rom — Goldammer.

Charade in Nr. 45: Steinkohle.

Arithmogriph in Nr. 45: Hund — Oel — Ding — Elle — Lohn — Uhu — Null — Du — Nobel — Ob — Bild — Idee — Liebe — Innig — Nie — Gold — Hödel und Nobiling.27)

Buchstabenräthsel in Nr. 46: Zaar — Paar — Haar — Saar — Staar = Aar.

Charade in Nr. 46: Reimschmied.

Arithmogriph in Nr. 46: Ring — Ohr — Bertha — Ei — Roth — Thal — Hammer — Aal — Marmor — Egge — Ritter — Liter — Irmgard — Noth — Galle — Robert Hamerling.

Räthsel in Nr. 47: Die Kaffeetassen.

Charade in Nr. 47: Blaustrumpf.

Richtige Lösungen gingen ein von Fräulein Louise Hecker in Leipzig, Louise Sperling, ebendaselbst, Frau Anna Wild in Berlin, und den Herren Joh. Beneke in Leipzig, Th. Jänicke in Hamburg, Robert Jahn in Zwickau, F. H. Schulze in Brandis, Ferdinand Schöne4) in Hohenstein, Gustav Balzer, Bruno Büttner und W. Majdewicz in Dresden.

1) Bei der im KMG-Reprint gebotenen Abschrift der Seite wurde diese Zeile vergessen und konnte daher nur aus der Lösung auf S. 288 rekonstruiert werden. Die das Lösungswort repräsentierenden Ziffern sind korrekt. Die Frage „ein Spielgerät“ könnte auch anders lauten, z. B. „eine Tanzveranstaltung“.
2) Aus Oscar von Redwitz: Amaranth. Mainz: Verlag von Kirchheim und Schott, 1849 81851; S. 265. Vgl. zu diesem Vers auch: Repertorium C. May / Nr. 101.
3) Für einige Rätsel im „Allerlei“ vergaß die Redaktion der „Frohen Stunden“, ihren Lesern die Auflösung anzubieten. Dies gilt für die Scherzfragen (S. 272), das Sprungrätsel (S. 576), das Zahlenräthsel (S. 608), Räthsel (S. 624) und das Räthsel (S. 720).
4) Julius Ferdinand Schöne (1832—1897) war seit 1869 mit Karl Mays zweiter Schwester Christiane Wilhelmine verheiratet, also dessen Schwager. Er ist nicht der einzige Verwandte Karl Mays, der namentlich im „Allerlei“ auftaucht, aber der mit Abstand meistgenannte, einmal als Julius (S. 400) und gar achtmal als Ferdinand (S. 288, 384, 432, 496, 528, 624, 640 und 828).
5) Thomas Mayne Reid, The Scalp Hunters, Kapitel 10: We glance at the heavy alparejas and bright worsted apishamores. (In der deutschen Übersetzung — Die Scalpjäger, S. 67 — fälschlich alparejas = Packsättel mit „Lasten“ und apishamores = Satteldecken mit „Bänder“ übersetzt.)
6) Die May-Forschung ist davon überzeugt, dass Karl May den Namen seiner späteren ersten Frau zum Zwecke der Brautwerbung pseudonym verwendete. Es ist dies kein Einzelfall. Emma Pollmer findet sich in den „Frohen Stunden“ auch als vorgebliche Verfasserin mehrerer Erzählungen, die zweifellos aus Karl Mays Feder stammen.
7) Über Albert Koch aus Karl Mays Wohnort Strießen, der dreimal als Korrespondent auftritt (S. 352, 368 und 368), ist bisher nichts bekannt. Da sich im „Allerlei“ jedoch eine untypische Häufung von Einsendungen aus diesem Vorort Dresdens spiegelt, liegt zumindest der Verdacht nahe, dass May – genau wie bei der unmittelbar benachbart abgedruckten Emma Pollmer, mehreren Verwandten des Redakteurs sowie seiner Vermieterin – tatsächlich selbst für die Einlieferungen verantwortlich ist.
8) Fehlerreich aus Voltaire: »Jean qui pleure et qui rit« (1772): »Il le faut avouer, telle est la vie humaine: | Chacun a son lutin qui toujours le promène | Des chagrins aux amusements. | De cinq sens tout au plus malgré moi je dépends; | L’homme est fait, je le sais, d’une pâte divine; | Nous serons tous un jour des esprits glorieux; | Mais dans ce monde-ci l’âme est un peu machine:«
9) Es sind deutlich frühere Quellen für dieses Rätsel ermittelt worden, sodass Albert Koch, der hier zum zweiten Mal im Blatt auftritt, ganz sicher nicht der Urheber ist. Koch hat also entweder eine Abschrift eingeliefert, oder der Plagiator Karl May versteckt sich hinter dem Namen eines möglichen Bekannten aus Strießen.
10) Ein bisher unbekannter Einlieferer aus Karl Mays Wohnort Strießen. Es muss auch hier die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass die Namensnennung eine bloße Gefälligkeit und Karl May selbst der Rätsellieferant gewesen ist.
11) Ob May mit dem hier genannten August Jahr aus Hohenstein, der mit dem später auftretenden August Jahn vermutlich identisch ist, persönlich bekannt war, konnte bisher nicht geklärt werden.
12) Friedrich August Hoppe (1835—1889) war seit 1861 mit Karl Mays älterer Schwester Auguste Wilhelmine verheiratet, also dessen Schwager. Man darf wohl von einer Gefälligkeit des Redakteurs May ausgehen.
13) Ein einziges Mal signiert der Redakteur K(arl) M(ay) eine Briefkasten-Antwort. In dieser ungewöhnlich ausführlichen Notiz empfiehlt er unter anderem sich selbst zur Lektüre.
14) Franziska Wilhelmine Wirth ist Karl Mays Vermieterin in der Villa „Forsthaus“ in Neustrießen, wo May mit seiner damaligen Lebensgefährtin und späteren Frau Emma Pollmer in wilder Ehe lebte. Dass die Namensnennung nur eine Gefälligkeit und Karl May selbst der Rätsellieferant war, darf als ziemlich sicher angenommen werden.
15) Über Marie Lenk ist nichts Näheres bekannt. Dass Karl Mays Wohnort Strießen jedoch ein solches El Dorado der Rätselfreunde gewesen sein soll, dass derart viel Post bei der Redaktion einging, ist nicht anzunehmen. Somit muss vorläufig die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass der Redakteur May hier im wahrsten Sinne des Wortes eine Charade betrieb.
16) Anna Uhlig aus Karl Mays Geburtsort Hohenstein-Ernstthal gehörte in den Siebzigerjahren zu dessen Freundeskreis (Karl-May-Chronik I; S. 38). Eine Gefälligkeitserwähnung bleibt daher möglich, und Karl May selbst könnte unter ihrem Namen aufgetreten sein. Ob die in früheren Nummern (S. 320 und 416) als erfolgreiche Rätsellöserin benannte Anna Uhlig aus Dresden mit ihr identisch ist, ist vorerst unklar. Das Thema ist in der Sekundärliteratur zwar behandelt worden, allerdings noch nicht abschließend (Martin Schulz: Zweimal Anna Uhlig? In: Karl May Haus Information Nummer 31/2016; S. 26). Falls eine Identität bestünde, könnte das ein Hinweis auf ein amouröses Zusammenleben mit Karl May vor dessen Liaison mit Emma Pollmer sein. Die bloße Namensnennung im Blatt könnte auch dazu geeignet gewesen sein, Emma Pollmer eifersüchtig zu machen, auf dass sie sicherheitshalber zu ihrem Geliebten nach Strießen ziehe. Hier öffnet sich ein weites Feld an Spekulationen.
17) Eine Stadt in Ungarn (heute Esztergom) und eine kleine Gewichtseinheit (1 preußisches Gran = 51,384 mg).
18) Bibel. Jeremia 31,15.
19) Der einzige Auftritt von Karl Mays Schwester Christiane Wilhelmine, seit 1869 verheiratet mit Julius Ferdinand Schöne, dessen Namme im „Allerlei“ dagegen sehr häufig fällt (vgl. Anmerkung 4).
20) Bei einer Einlieferung aus Karl Mays Geburtsort muss in Betracht gezogen werden, dass der Redakteur selbst dahinter stecken könnte, zumal der Abdruck dieses Rätsels in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer weiteren Einsendung aus Hohenstein sehr auffällig ist. Der Absender ist vermutlich identisch mit dem schon zuvor aufgetretenen August Jahr.
21) Lösung (beginnend Zeile 8, Spalte 3): „Ein mächt’ger Strom durchfließet Deutschlands Gauen, | fünf Zeichen bilden seines Namens Band. | Nimm die drei ersten Zeichen, und zu schauen | ist dann ein Fluß in einem fremden Land. | Die beiden letzten siehst du lieblich grünen, | der holde Lenz ☈ ist uns auf’s neu’ erschienen.“ (Don—Au). Das Rätsel ist fehlerhaft: ein korrekter Rösselsprung von „Lenz“ auf „ist“ ist nicht möglich. Den Lesern der „Frohen Stunden“ wurde die Auflösung vorenthalten.
22) Bibel. Psalm 90,10.
23) Anna Schneider ist eine Freundin von Emma Pollmer und mit dem Redakteur persönlich bekannt. Ein Eintrag Karl Mays in ihr Poesie-Album ist überliefert. Ein Faksimile davon ist noch immer lieferbar.
24) Tatsächlich gibt es 9 Lösungen (1855 = 1800+55 = 1591+264 = 1382+473 = 1173+682 = 964+891 = 755+1100 = 546+1309 = 337+1518 = 128+1727).
25) Karl May denunziert den Einsender zu Unrecht. Die redaktionell ergriffenen Maßnahmen sind falsch und zerstören das Rätsel bis zur Unlösbarkeit. In der irrigen Annahme, das Lösungswort »Baltimore« schriebe sich mit Doppel-o wurde eine 8. Zeile ergänzt. Weil die Zeilen mit fortlaufenden Codes beginnen, bekamen die darauffolgenden Zeilen eine um 1 erhöhte Startziffer. Dabei wurde übersehen, dass damit auch andere Buchstaben verbunden gewesen wären. Eine Diskussion darüber, ob »Ottilie« zwingend mit Doppel-t zu schreiben ist, lohnt sich nicht, da die Lösbarkeit der Charade davon nicht abhängt.
26) Karl Mays Schwiegervater in spe diente zweimal als Pseudonym des Redakteurs (S. 704 und 720).
27) Hödel und Nobiling: Emil Max Hödel (1857–1878) verübte am 11. Mai 1878, Karl Eduard Nobiling (1848–1878) am 2. Juni 1878 ein Attentat auf Kaiser Wilhelm I. Somit kann Heft 45 frühestens Anfang/Mitte Juni 1878 gedruckt worden sein, ein deutlicher Hinweis auf eingetretene Verzögerungen im Erscheinensturnus des Blattes, die zeitlich mit einer persönlichen Krise des Redakteurs Karl May zusammenfallen, gegen den wegen Amtsanmaßung ermittelt wurde (Affäre Stollberg).