Jahrgg. 17, Nummer 13, Seite 203
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Der Schatz der Inkas.

(El Sendador, Theil II.)

Reiseroman von Karl May.
12. Fortsetzung

»Wenigstens ihn unschädlich zu machen, ja; das tat er denn auch. Sie waren Freunde; darum tötete er ihn nicht; aber er zwang ihm einen Eid ab, niemals etwas davon zu erzählen.«

»Schrecklich, entsetzlich! Und der Gambusino hat es Ihnen doch erzählt und also seinen Eid gebrochen?«

»Erzählt nicht, denn ich hatte schon vorher einiges gehört und setzte mir das Fehlende hinzu. Als ich ihm die Sache dann genau so erzählte, wie sie geschehen war, konnte er mir nicht widersprechen.«

»Also wirklich ein Mörder, wirklich! Sennor ich erschrecke. Sollte sich nicht auch der Gambusino geirrt haben?«

»Nein, das ist ganz unmöglich. Übrigens stimmt alles sehr genau. Die beiden Mordtaten haben kurze Zeit, ganz kurze Zeit nach einander stattgefunden. Die Flasche, von welcher Sie sprechen, enthielt die Quipus, welche der Sendador dem Padre abgenommen hatte.«

»Das wissen Sie genau?«

»Ja. Er hat den Padre nicht nur der Quipus wegen, sondern noch wegen anderer Umstände getötet. Doch davon später. Ich weihe Sie in dieses Geheimnis ein und schenke Ihnen ein Vertrauen, welches nicht einmal der Yerbatero besitzt, welcher doch mein erster Freund hier wurde. Ich hoffe, daß Sie es nicht mißbrauchen!«

»Ich werde kein Wort davon sprechen.«

»Nur mit dem Frater Hilario dürfen Sie darüber reden, aber nur so, daß es kein anderer hört. Auch dem Sendador selbst dürfen Sie nichts merken lassen.«

»Aber wie kann ich mich denn da an ihm rächen?«

»Sie sollen sich rächen; aber das kommt später und ganz von selbst. Er würde leugnen, wenn Sie es ihm vorwürfen. Er muß überrascht, überrumpelt werden. Wir bringen ihn an den Ort, an welchem sich die Flasche befindet, ohne daß er es ahnt, daß wir es wissen.«

»Auf diese Weise! Sie meinen, der Schrecken werde ihm das Geständnis erpressen?«

»Ja, der Schrecken. Die Gewalt der Tatsache muß ihn niederschmettern, so daß er sich gar nicht zu erheben vermag. Doch, nun habe ich Ihnen wirklich alles gesagt, was ich noch verschweigen wollte. Ich bin schwach gegen Sie gewesen. Hoffentlich sehen Sie ein, wie gut ich es mit Ihnen meine.«

»Ja, das sehe ich ein, und ich werde Ihnen dankbar sein, Sennor. Wie gern würde ich noch weiter über diesen Gegenstand mit Ihnen sprechen, aber Sie werden nicht darauf eingehen, und ich sehe soeben, daß wir da angekommen sind, wo ich mich mit dem Oberst von Ihnen trennen muß.«

»Von mir nicht. Ich bin entschlossen, mitzureiten. Ich mag den Oberst nicht so allein reiten lassen.«

»Ich bin doch bei ihm!«

»Drei sind besser als zwei, und hier an der Grenze muß man vorsichtig sein.«

Als der Oberst hörte, daß man ihn begleiten wollte, freute er sich darüber, denn er traute dem Führer nicht so recht.

Wir befanden uns auf einem ebenen, grünen Plan. Die Hufe unserer Pferde standen auf Camposgras, welches nicht eine so gesättigte, fast braungrüne Farbe hatte wie die vor uns


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liegende Fläche. Ein schärferer Blick auf diese letztere zeigte, daß die darauf befindliche Vegetation aus Sumpfpflanzen bestand, und als ich einige Schritte weit zur Seite ritt und vom Pferde stieg, um das Terrain zu untersuchen, rief mir Gomarra schnell zu:

»Nehmen Sie sich in acht, Sennor! Nur noch einen Schritt weiter, und Sie geraten in Sumpf.«

»Nur hier links?«

»Auch rechts. Wir befinden uns an der Stelle, von welcher ich Ihnen erzählt habe.«

Er hatte recht. Ich überzeugte mich, daß es zu beiden Seiten tiefes, weiches Moor gab, in welchem ein Mann leicht versinken konnte. Unserer früherer Führer, der Indianer Gomez, welcher sich mit seiner jetzt ganz gesund gewordenen Mutter noch bei uns befand, wollte es uns beweisen, daß das Moor im höchsten Grade gefährlich sei. Er zog sich aus, ließ sich einen Lasso unter die Arme befestigen und trat auf die trügerische Decke. Er sank bis an die Knie, zwei Schritte weiter aber schon bis über die Hüfte ein, und der Sumpf schloß so fest um ihn, daß man ziemliche Kraft anwenden mußte, ihn heraus zuziehen. Diese Probe machte er auf beiden Seiten. Daß er dabei schmutzig wurde, war ihm sehr gleichgültig. Der Fluß, in welchem er sich waschen konnte, war ja nahe.

So hatten wir also den Beweis erhalten, daß man hier nach keiner der beiden Seiten ausweichen könne. Griffen uns die Gegner hier wirklich an, so konnten sie, ganz wie Gomarra gesagt hatte, nur zu zweien neben einander reiten, während wir drüben auf festem Boden hinter Schilf und Sträuchern lagen und die ganze Fläche mit unsern Kugeln zu bestreichen vermochten. Auf diese Weise konnten wir sie ganz leicht paarweise wegputzen. Und wendeten sie sich zur Flucht um, und es standen dann unsere Soldaten plötzlich hinter ihnen auf festem Boden, ungefähr da, wo wir uns in diesem Augenblicke befanden, so waren sie gezwungen, sich zu ergeben. Es fragte sich überhaupt, ob es ihnen gelingen werde, ihre Pferde auf der schmalen Bahn zwischen den beiden Sümpfen zu wenden. Brachten sie das nicht fertig, so war ihre Lage doppelt schlimm.

Jetzt mußten wir eine lange Reihe bilden. Gomarra ritt voran. Wir andern folgten einzeln, und je zwei von uns hatten einige ledige Pferde zwischen sich. In dieser Weise ging es nun zwischen den Mooren hin. Durchschnittlich war der Weg zwei Ellen breit, oft schmaler, zuweilen etwas breiter. Er dehnte sich viel, viel länger aus, als ich vorher gedacht hatte, und führte auch nicht gerade, sondern in sehr unregelmäßigen Windungen nach dem Fluße. Seine Länge war so bedeutend, daß unsere Feinde völlig Platz darauf hatten. Wenn der letzte von ihnen den gefährlichen Pfad betreten hatte, war der erste noch nicht drüben angekommen. Und das will etwas heißen bei gegen vierhundert Reitern. Übrigens war der Weg nicht etwa hart, sondern ziemlich weich und schlüpfrig. Unsere Pferde versanken stellenweise bis über die Hufe in dem dicken, schwarzen Schlamm. Aber wir kamen drüben ganz glücklich an. Da gab es einen sehr hübschen, von Büschen eingefaßten und von Baumwipfeln überragten Platz, auf welchem die Gefährten lagern und in aller Gemächlichkeit unsere Rückkehr erwarten konnten. Sie wollten absteigen, aber Gomarra, welcher mehr und mehr bewies, daß er ein kluger und außerordentlich umsichtiger Mensch sei, sagte ihnen:

»Bleiben Sie noch im Sattel, Sennores! Sie müssen noch eine kleine Strecke reiten, um dann zu Fuße zurückzukehren.«

»Warum zu Fuße?«

»Sagten Sie nicht, Sennor, daß Ihre Soldaten keine Pferde hätten?«

»Ja, allerdings.«

»Nun, da müssen wir ihnen helfen, schnell fortzukommen. Wir nehmen die sämtlichen Pferde mit, um den Truppentransport zu beschleunigen.«

»Der Gedanke ist freilich nicht übel.«

»Nicht wahr? Wir haben weit über dreißig Pferde. Setzen sich je zwei Mann auf eins, so kommen siebzig Soldaten schnell herbei. Und das ist notwendig, da wir nicht wissen, wie lange wir auf die Ankunft der Feinde zu warten haben.«

»Gibt es denn einen guten Weg von hier fort?«


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»Auch so einen verborgenen wie den bisherigen. Wir gehen über den Fluß, so daß diesseits gar keine Spur zu finden ist. Haben wir wieder festes Land, so bringen wir drei die Pferde leicht fort; bis dahin aber müssen uns die andern Sennores begleiten.«

So geschah es. Wir schwenkten rechts ab, am Ufer aufwärts. Dort gab es wieder tiefen Sumpf, durch welchen wir uns nur auf sehr schmalem Pfade einzeln bewegen konnten. Die Pferde folgten langsam und vorsichtig, und keins von ihnen machte eine übermütige Bewegung, denn der Instinkt sagte ihnen, daß sie sich hier in Gefahr befanden. So erreichten wir eine härtere Stelle und sahen, daß sich am jenseitigen Ufer eine feste Sandbank befand.

»Hier setzen wir über,« sagte Gomarra.

»Drüben gibt es sichere Erde bis hinaus auf den Campo. Nun brauchen wir die anderen Sennores nicht mehr. Sie können umkehren, nachdem sie vorher uns geholfen haben, die Pferde in das Wasser zu treiben.«

Wir drei, der Oberst, Gomarra und ich, ritten in den Fluß. Die andern stiegen ab und trieben die Pferde in das Wasser, nachdem sie ihnen Zügel und Bügel kurz gebunden hatten. Das ging ganz vortrefflich, denn der Fluß war weder breit noch reißend. Drüben angekommen, bildeten wir aus den Pferden eine Tropa, welche uns aus Angst vor den fleißig geschwungenen Lassos willig folgte. Unsere Gefährten kehrten an den Platz zurück, an welchem sie vorhin hatten absteigen wollen. Wir verließen den Fluß im rechten Winkel, erst langsam, da das Terrain doch kein ganz sicheres war. Als wir aber den Campo erreichten, fielen wir in Galopp und fegten nach rechts ab, in östlicher Richtung hin, weil der Oberst dort Soldaten zu finden erwartete.

Wir waren kaum eine Viertelstunde geritten und hatten uns dabei fleißig nach Spuren umgesehen, so bemerkten wir zwei Reiter, welche am nördlichen Horizonte auftauchten und schnell auf uns zukamen. Natürlich hatten sie auch uns gesehen und wollten nun wissen, wer wir seien. Der Oberst blickte ihnen gespannt entgegen und rief erfreut, als sie näher gekommen waren:

»Rittmeister Manrico! Ihn habe ich vorausgesandt. Der Sennor bei ihm ist ein Lieutenant. Welch ein Glück, sie zu treffen!«

Der Rittmeister erkannte seinen Chef und grüßte ihn bereits von weitem. Nahe herangekommen, konnte er seinem Erstaunen, den Oberst hier so unerwartet zu treffen, gar nicht genug Ausdruck geben.

»Davon nachher, mein Lieber,« unterbrach ihn der Oberst. »Jetzt vor allen Dingen, was tun Sie hier?«

»Wir ritten zu einer Grenzdienstübung.« Er deutete nach Ost. »Dort stehen unsere Truppen.«

»Wie viele?«

»Zweihundert Mann mit etwa siebzig Pferden. Es waren trotz aller Mühe nicht mehr Pferde zusammen zu bringen. Jordan hat sie alle weggekapert und über die Grenze geschafft.«

»Weiß schon. Siebzig, und wir haben dreißig. Zwei Mann auf ein Pferd, so bringen wir zweihundert Mann fort. Getrauen Sie sich, mit zweihundert Mann vierhundert Leute von Jordan gefangen zu nehmen?«

»Wenn das Terrain halbwegs günstig ist, ganz gewiß.«

»Wie sind Ihre Leute bewaffnet?«


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»Alle mit Remington-Gewehren.«

»Das ist vortrefflich. Das Terrain ist ausgezeichnet. Kommen Sie schnell! Führen Sie uns zu den Truppen; wir haben keine Zeit zu verlieren.«

Jetzt ging es wieder vorwärts, und zwar mit möglichster Schnelligkeit. Unterwegs erzählte der Oberst den beiden Offizieren sein Abenteuer in kurzen Zügen. Sie beglückwünschten ihn ob seiner Rettung und waren ganz Feuer und Flamme, ihn zu rächen.

Bald erreichten wir den Camp, wo die Truppen standen. Sie hatten heute längs dem Flusse verteilt werden sollen, um da zur Probe zu manövrieren. Nun bekamen sie im Ernste zu tun. Es waren zwar zusammengewürfelte Leute, doch machten sie nach hiesigen Verhältnissen keinen üblen Eindruck. Ihre Uniform glich dem Anzug der Basken; ihre Gewehre waren neu und gut. Nur die kleine Hälfte war beritten; das tat aber nichts, denn unsere dreißig Pferde machten die Zahl der notwendigen Tiere voll, wenn jedes zwei Reiter tragen sollte.

Die vorhandenen Offiziere traten zusammen, und es wurde Kriegsrat gehalten, nach dessen Beendigung die Leute aufstiegen. Je einer setzte sich in den Sattel und nahm den andern hinter sich. Dann ging es im Galoppe wieder zurück, aber nicht ganz bis dahin, wo wir über den Fluß gesetzt waren. Dies geschah aus dem Grunde, weil es möglich war, daß die Feinde bereits angekommen waren. In diesem Falle mußte man sich beeilen, sie schnell in den Rücken zu nehmen.

Gomarra wußte außer der ersteren Stelle eine zweite oberhalb derselben. Dort war das Uferland auch hart und wir setzten über. Dann ritten wir die betreffende Strecke abwärts, bis wir so nahe waren, daß wir uns vor dem Sumpfe in acht nehmen mußten. Dieser wurde umritten und dann ritt ich mit Gomarra allein vor, um zu erkunden, ob unsere Verfolger bereits da seien. Sie waren glücklicher Weise noch nicht angekommen.

Späher durften nicht ausgesandt werden, da dieselben dem weichen Boden ihre Spuren eingedrückt hätten. Darum blieben die Soldaten halten, hinter Sträuchern verborgen, und ich entfernte mich mit Gomarra, um unsere Gefährten wieder aufzusuchen. Vorher wurde verabredet, daß der Oberst, welcher bei den Truppen blieb, sobald er einen Schuß höre, hervorbrechen, einen Bogen reiten und den Feind im Rücken nehmen solle.

Gomarra wußte einen Weg, welcher uns auch von hier aus nach unserm Ziele brachte. Die Gefährten freuten sich königlich, daß unsere Sendung einen so ausgezeichneten Erfolg gehabt hatte. Sie hatten es sich bequem gemacht, und wir setzten uns zu ihnen, um der Dinge zu harren, die da kommen sollten.

Von da aus, wo wir saßen, konnten wir weit in den Camp hinaus blicken. Wir mußten die Erwarteten schon aus bedeutender Entfernung sehen. An eine Überraschung war nicht zu denken, und so machte ich den Vorschlag, den versäumten Schlaf nachzuholen. Die Wache konnte die Schlafenden ja rechtzeitig wecken. Das wurde sehr gern akzeptiert. Bald lagen sie alle in Schlummer außer mir und dem Frater, welcher die Wache an erster Stelle übernommen hatte.

Ich nahm diese Gelegenheit war, ihm alles zu erzählen, was ich von Gomarra gehört hatte, und er erstaunte nicht wenig, als er vernahm, daß nun schon die Quipus entdeckt


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seien, welche der Sendador dem Yerbatero als nicht mehr vorhanden bezeichnet hatte.

»Da sieht man wieder, es gibt keinen Zufall. Oder sollte es ein so ganz zufälliges Zusammentreffen der Umstände sein, daß Sie erst dem Yerbatero begegnen, welcher von den Zeichnungen des Sendador weiß, dann dem sterbenden Gambusino, welcher die Mordtat kennt und die Quipus entdeckt hat? Wenn das keine Fügung des Himmels ist, so gibt es überhaupt weder Himmel noch Gott. Wollen Sie mit hinauf nach dem Salzsee?«

»Gewiß.«

»Ich gehe mit. Der Sendador muß uns hinführen.«

»Ob er es tun wird?«

»Ja; denn wir werden ihm eine ausgezeichnete Bezahlung versprechen. Haben Sie Hoffnung, die Quipus zu enträseln?«

»Nein. Dazu besitze ich die Kenntnisse nicht. Ich werde sie mir aber anzueignen suchen, sobald ich die Schnuren habe, und dann ruhe ich gewiß nicht eher, als bis mir das Dechiffrieren gelungen ist.«

»Aber aus den Zeichnungen, welche der Sendador hat, werden wir wohl klug werden?«

»Hoffentlich. Wenigstens habe ich keine Angst davor, obgleich ich sonst kein Bleistiftkünstler bin.«

»Und so haben Sie also diesem Gomarra alles gesagt, was Sie wissen?«

»Nein. Daß es sich um verborgene Schätze handelt, weiß er nicht. Aber er soll es erfahren, allerdings so spät wie möglich, damit er sich nicht etwa Hoffnungen in den Kopf setzt, welche in keiner Weise in Erfüllung gehen können.«

Der Bruder blickte mich lächelnd an und sagte:

»Sie scheinen an diesen Schatz nicht recht zu glauben?«

»Die Peruaner besaßen ungeheure Reichtümer. Es ist erwiesen, daß unschätzbare Werte vergraben wurden. Wenn echte Quipus und echte Pläne über eine Stelle, an welcher solche Kostbarkeiten vergraben wurden, vorhanden sind, so zweifle ich nicht an der Wahrheit der Sache.«

»Und doch läßt diese Sache Sie so kalt! Wie erkläre ich mir das?«

»Es gibt verschiedenerlei Schätze. Ein Klumpen Gold oder ein kürbisgroßer Diamant ist gewiß etwas sehr Schönes; aber ein Schluck frischen Wassers, wenn man rechten Durst hat, ist noch viel besser und eine Hand voll Schlaf ist mir augenblicklich nötiger. Erlauben Sie mir also, die Augen zu schließen, mein lieber Frater!«

Ich legte mich um und schlief auch fast augenblicklich ein, mochte aber wohl kaum zehn Minuten geschlafen haben, als ich von des Fraters lauter Stimme geweckt wurde:

»Wacht auf, Sennores; sie kommen!«

Wir sprangen alle im Nu auf und blickten auf den Camp hinaus. Ja, da kamen sie im Galopp herbei. Einige von ihnen hatten Kameraden hinter sich sitzen. Das waren diejenigen, deren Pferde wir mitgenommen hatten. Sie ritten in breiter Reihe und schienen den Sumpf gar nicht zu bemerken.

»Cielo! Sie reiten hinein!« sagte der Frater. »Man muß sie warnen.«

Er legte die Hände an den Mund und wollte einen Ruf ausstoßen. Ich hinderte ihn daran.

»Still, Bruder! Wenn auch einige hinein geraten, so haben sie genug Kameraden bei sich, von denen sie wieder herausgezogen werden können.«

(Fortsetzung folgt.)
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