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ERICH HEINEMANN

»Sein Werk und sein Ansehen
haben Aufschwung genommen . . .«(1)
Der 12. Kongreß in Dresden
vom 14. bis 17. Oktober 1993 – ein Höhepunkt
in der Geschichte der Karl-May-Gesellschaft

Ich wählte natürlich Dresden . . .
Karl May(2)



Auch wir wählten Dresden. Es war das erste Mal, daß wir eine Tagung in der Heimat unseres Dichters abhalten konnten. Wie lange hatten wir darauf gewartet. Und wo überall hatten wir schon getagt – nach Möglichkeit in Orten, an denen Karl May einmal geweilt hatte, die für ihn von besonderer Bedeutung gewesen waren, Regensburg, Gelsenkirchen, Freiburg, Berlin, Königswinter, Augsburg, Wiesbaden. Ja sogar weitab in seinem geliebten Wien hatten wir uns ihm zu Ehren schon versammelt. Wie gern, aber wie so gern,(3) um mit Karl May zu sprechen, wären wir einmal nach Radebeul gegangen, nach Dresden.

   Nun erlaubten Politik und äußere Umstände es, unseren Kongreß im Osten Deutschlands zu veranstalten. Daß wir ›natürlich‹ Dresden wählten – und nicht Radebeul –, dafür sprachen ganz simple Gründe: weil wir hier ein Tagungslokal fanden, groß genug für 300 Teilnehmer, mit einem daneben gelegenen Hotel, das über eine entsprechende Bettenzahl verfügte. Das war das Haus der Kultur + Bildung, Maternistraße 17, nicht weit vom Zentrum entfernt, knappe 15 Minuten. Es bot, was wir benötigten: Foyer für Ausstellungen und Büchertische, Restaurant, Konferenzräume, ein Audimax mit Bühne, mit Lautsprecher- und Vorführanlage ausgestattet. Quellen, wie Karl May sagen würde, die eben nur in der Grossstadt fliessen.(4) Geschäftsführer Erwin Müller hatte sich, um diese Tagungsstätte zu finden und um der Tagung zu einem erfolgreichen Verlauf zu verhelfen, wieder viel Mühe gegeben. Redlich unterstützt haben ihn dabei Dresdner Mitarbeiter.

   Verschweigen will der Chronist nicht, daß ein Wermutstropfen in den Freudenbecher gefallen war, ein ziemlich herber sogar. Im Sommer erschien ein ganzseitiger Artikel in den Dresdner Neuesten Nachrichten (8. 7. 1993) unter dem Titel ›Karl May, die Staatssicherheit und die Moral‹, der sich insbesondere gegen den Radebeuler Museums-


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direktor René Wagner und den Karl-May-Forscher Dr. Klaus Hoffmann richtete – darüber hinaus aber der KMG vorwarf, diese beiden angeblichen früheren Stasi-Mitarbeiter in Schutz zu nehmen. Dieser von ostdeutschen May-Freunden initiierte Artikel, dem sich acht Tage später noch ein gehässiger Leserbrief anschloß, warf einen Schatten auf die bevorstehende, von den Mitgliedern mit Freuden erwartete Tagung, in der manche beinahe so etwas wie ein säkulares Ereignis erblickten.

   Der Karl-May-Gesellschaft und ihrem ersten Kongreß auf ostdeutschem Boden zu schaden, wird indessen nicht in der Absicht derjenigen gelegen haben, die hinter dem Artikel steckten. Das bewies der im gleichen Blatt (29. 9. 1993) veröffentlichte Bericht von Hans-Dieter Steinmetz ›Ein Treffen ohne Tomahawk‹, der werbend und positiv auf die KMG-Veranstaltung vom 14. bis 17. Oktober hinwies (und die ›Stasi-Affäre‹ ausgeklammert ließ). Obwohl auch noch am Tagungsbeginn (14. 10. 1993) die Bildzeitung einen ›Eklat beim 12. Karl-May-Kongreß‹ beschwor, blieb die Stasi nur ein Randthema unter den Teilnehmern; niemand regte sich sonderlich darüber auf oder ließ sich dadurch die Tagung vermiesen. Und zu einem ›Eklat‹ kam es schon gar nicht.

   Eine Verurteilung auf der Grundlage von Zeitungsartikeln, die persönliche Meinungen wiedergeben, lehnte der Vorstand ab. Wie recht er daran tat, bewies der Fall René Wagner, dessen Akte, kurz vor der Tagung von der Gauck-Behörde vorgelegt, nichts Belastendes ergab.

*

Dresden war eine wunderbare Stadt, voller
Kunst und Geschichte und trotzdem kein von
sechshundertfünfzigtausend Dresdnern
zufällig bewohntes Museum.
Erich Kästner, 1957

Karl May verband sein Schicksal mit dieser Stadt. Fast neun Jahre lebte er in ihren Mauern (1875–78/1883–88) als frischgebackener ›Redacteur‹, als Schriftsteller auf dem Weg zum Erfolg. Die Stadt ließ ihn, auch als er fortzog, nicht los. Für den Rest seines Lebens blieb er in ihrer Nähe. Fast alle Wohnstätten seiner Dresdner Jahre hat der Krieg getilgt. Bis auf das Haus in der einstigen Sommerstraße 7 (heute Sebastian-Bach-Straße 22),(5) wo Karl May 1883/84 wohnte. 1991 wurde an diesem Haus eine Gedenktafel abgebracht. Plätze und Straßen kehren in seinen Romanen und Erzählungen wieder, im ›Waldröschen‹, im ›Verlorenen Sohn‹, in der ›Liebe des Ulanen‹. Er liebte es, die Dresdner Heide zu durchstreifen, unternahm Ausflüge in die nahe Sächsische Schweiz. Von dem einzigartigen Felsenpanorama bei Rathen ließ


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er sich inspirieren. In späterer Zeit zählte das Ehepaar May zu den regelmäßigen Besuchern der Semperoper. Zum letzten Mal sah Karl May sein Dresden an einem der letzten Tage des Monats März 1912; er kam von Wien zurück.

*

»Als Sachsen sind wir stolz auf
den Schriftsteller Karl May . . .«

Wie sehr wohl hätten den alten Mann solche Worte aus dem Munde eines Dresdner Stadtoberhauptes erfreut. Es war der Gruß, den Dr. Herbert Wagner, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, der Karl-May-Gesellschaft zu ihrem 12. Kongreß entbot. Und wie erst hätte der Dichter sich über die so zahlreich anreisenden Mitglieder gefreut, die nach 25 Jahren endlich den Weg zu ihm fanden. Weit über 300 waren gekommen. Der Vorsitzende der KMG, Professor Dr. Claus Roxin, begrüßte sie am Donnerstag nachmittag. Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands, besonders aus dem Osten, von den Freundeskreisen aus Radebeul, Hohenstein-Ernstthal, Cottbus, Leipzig. Aber auch aus dem Ausland, aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten.

   Aus Karl Mays ›berüchtigtem‹ Llano estakado, aus Lubbock, das am Rande des texanischen Llano liegt, kam Frau Professor Dr. Meredith McClain. Ihr spannender Lichtbildervortrag* machte in der abwechslungsreichen Programmfolge denn auch den Anfang. Wir erfuhren, wie sich das Bild, das Karl May von diesem geheimnisvollen Landstrich zeichnete, zur Wirklichkeit von heute verhält.(6) Auf die Germanistik-Professorin hatte eine Überraschung bei einem früheren Deutschland-Besuch nachhaltig gewirkt. Man kannte hier ihre entlegene Heimat sehr genau, man interessierte sich für ihr Land – durch die Bücher Karl Mays. Seitdem sieht sie ihr Land mit anderen Augen. Über Karl May sagte sie der Dresdner Morgenpost (15. 10. 1993): »Sein Gefühl für die Leere und Weite der Wüste war phänomenal.« Ein weiterer Lichtbildervortrag schloß sich an: Horst Mattheys ›Wissenschaftliche Ausgrabungen und Karl May‹.

   Die dramatische ›Indianerschlacht am Little Bighorn‹ von 1876 zeichnete der Videofilm von Maarten van Diggelen nach. Wer den Abend vorher auf Einladung der Karl-May-Stiftung in der ›Villa Bärenfett‹ in Radebeul verbracht hatte, wird sich des Gemäldes erinnern, das im Museum hängt. Es zeigt General Custer im Kampf mit Sitting Bulls Kriegern. Noch heute ist jenes Schlachtfeld in den Bighorn-Bergen, wo ein ganzes Kavallerie-Regiment aufgerieben wurde, eine nationale Gedenkstätte der Amerikaner.


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   Dieser ungewöhnlich milde Abend, an dem wir vor dem Blockhaus Patty Franks, vor dem mächtigen Totempfahl unter freiem Himmel saßen, verdiente wohl den Namen ›Indianersommer‹. Wie denn auch die folgenden Tage Manitous schützende Hand den Regen fernhielt.

*

›Karl May. Die Jagdgründe der Phantasie.‹ So nannten Thomas Range und Peter Krauskopf ihre Fotoausstellung im ersten Stock der Tagungsstätte. Sie war über die Tagung hinaus noch bis zum 14. November zu sehen. Keine Fotografien im üblichen Sinne, sondern eindrucksvolle Bildkombinationen, fotografierte Gedankenspiele, Motive und Landschaften aus der Welt Karl Mays, in sie hineingestellt Requisiten, die in seinen Büchern leben, auch seine Bücher selbst. Nicht nur Karl-May-Kennern, sondern auch Liebhabern gestaltungsvoller Fotografie bot diese Ausstellung etwas Exquisites.

   Das Leben und Treiben spielte sich indes in der Halle im Erdgeschoß, in den Wandelgängen vor dem Auditorium ab. Stände boten reihenweise alles rund um Karl May an, längst nicht mehr nur Bücher, sondern Souvenirs in basarhafter Buntheit und Fülle, auch Künstlerisches, Medaillen, Figuren, Bilder. Erstmals sind auch das ›Ave Maria‹ und ›Vergiß mich nicht‹ Karl Mays auf CD in einer Vokal- und Orgelversion erschienen, aufgenommen von dem berühmten Dresdner Kreuzchor. Die Idee hatte der Kruzianer Renatus Deckert.(7) Man sieht: Ungeahnte Marktchancen verspricht das Gütezeichen Karl May: Eine Biersorte und eine Weinmarke dieses Namens gibt es schon seit geraumer Zeit.

   Inmitten des Gedränges waren Schautafeln aufgestellt: ›Karl May in Dresden und Umgebung‹ – auch eine Fotopräsentation, doch in Zielsetzung und Aussage ganz anders als die Fotoausstellung im oberen Stockwerk. Sie kam vom Freundeskreis Karl-May-Museum Radebeul.

   Elitäres – Populäres, alles hatte hier seinen Platz. Grelles und Gedämpftes, eben der ganze Karl May.

*

Nachlaß Karl Mays nach Radebeul.
Die Welt (17. 10. 1993)

Die Meldung, die unter dieser Überschrift durch die Presse ging, bedarf einer Einschränkung. Lothar Schmid hatte in seinem Vortrag ›80 Jahre Karl-May-Verlag‹ wohl in Aussicht gestellt, Mays Arbeitszimmer und Bibliothek nach Radebeul zurückzugeben, wo ihr ange-


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stammter Platz sei, den schriftlichen Nachlaß Karl Mays, der noch im Bamberger Archiv ruht, aber nicht einbezogen. Doch wäre zu wünschen, der gesamte Nachlaß käme nach Radebeul. Möglicherweise war die Überführung von Mays restlicher Habe nach Bamberg 1960 tatsächlich eine glückliche Fügung: Sie wurde damit rechtzeitig dem Zugriff der devisenbeschaffenden ›Schalck‹-Behörde entzogen.

   Lothar Schmid kam in seinem unterhaltsamen Vortrag auch auf Klara May zu sprechen, der »hochgeschlossenen, vornehm-herben Dame, die nur selten lächelte«, der man aber manches nachsehen müsse. Das Unternehmen KMV gehe alsbald in die dritte Generation. Damit stellte der jetzige Verlagschef seinen Sohn und künftigen Nachfolger Bernhard Schmid vor. Zur Tagung erschien der von der KMG sehnlich erwartete Reprint ›Karl May. Eine Analyse seiner Reise-Erzählungen‹ von Adolf Droop (Cöln-Weiden 1909).

   Zuvor hatten im Vormittagsprogramm des Freitags Dr. Klaus Hoffmann über ›Karl Mays Beziehungen zur Lößnitzstadt Radebeul‹* und René Wagner über ›Geschichte und aktuelle Probleme der Karl-May-Stiftung und des Karl-May-Museums‹ gesprochen. Hoffmann blätterte in der Heimat-Presse, die mancherlei maybiographische Notizen enthält. Von Wagner erfuhren die Mitglieder, welche Schwierigkeiten sich staatlicherseits einer Zusammenarbeit mit der KMG in den Weg gestellt haben und daß es 1990 Bestrebungen gab, in der noch bestehenden DDR eine eigene KMG zu gründen; Museum und Stiftung hätten aber eine Absage erteilt.

   Den Nachmittag bestritten zwei längere Vorträge von Dr. Andreas Graf (›»Ja, das Schreiben und das Lesen . . .«. Karl Mays Kolportageroman ›Der Verlorne Sohn‹ als Entwurf einer schriftstellerischen Karriere‹*) und Prof. Dr. Brigitte Fleischmann (›Pueblo, Tomahawk und Pemmikan: Karl Mays ›Archäologie‹ der Welt der Apache‹*).

   Mit bewundernswerter Haltung stand nach schwerem Unfall Friedhelm Spürkel, von Reinhard Gusky assistiert, die mehrstündige Versteigerung ›Alles von und über Karl May‹ durch. 300 Objekte standen auf der Auktionsliste. Ein kleiner Brief Karl Mays an Alfred Biedermann (1907) wechselte für 1500 DM seinen Besitzer.

*

»Es stimmt alles aufs beste!«
Ernst Seybold (Kassenprüfer)

Mit einem gedrängten Programm wartete der dritte Tag, Sonnabend, auf. Zunächst die Mitgliederversammlung. Schatzmeister Uwe Richter legte Rechenschaft ab über Einnahmen und Ausgaben. Manchen


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Zuhörer wird das Spiel der Zahlen in Staunen versetzt haben. 1992 waren 6500 Buchungsvorgänge abzuwickeln – sie sind aber nur ein Teil der Arbeiten des Schatzverwalters der KMG. Er faßte das Ergebnis seines Berichtes in der knappen Feststellung zusammen: »Soll und Haben sind ausgeglichen. Die KMG ist schuldenfrei.«

   An dieser Stelle verdienen Frau Ulrike Müller-Haarmann und Frau Stefanie Richter lobende Erwähnung. Sie haben gemeinsam sämtliche Postleitzahlen umgeschrieben und damit der KMG die Inanspruchnahme eines teuren Service-Unternehmens erspart.

   Den Bericht über die Kassenprüfungen 1992 und 1993 erstattete Ernst Seybold. Quintessenz: »Es stimmt alles aufs beste!«

   Einmütig beschloß die Versammlung, den Jahresbeitrag ab 1. Januar 1994 von 45,- DM auf 50,- DM zu erhöhen. Damit soll die enorme Erhöhung der Postgebühren wenigstens teilweise aufgefangen werden.

   Den Verlag und Vertrieb der Historisch-kritischen Ausgabe der Werke Karl Mays wollen nun – nach einem unbefriedigenden Verlauf bei Greno und Haffmans – die Herausgeber Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger selbst in die Hand nehmen. Die Ausgabe erscheint ab 1994 neu im Bücherhaus Bargfeld.

   Zwei Tage vor der Mitgliederversammlung war der Vorstand mit dem Mitarbeiterkreis zusammengekommen. Als neue Mitarbeiter begrüßte der Vorsitzende die Herren André Neubert, den neuen Leiter des Karl-May-Hauses Hohenstein-Ernstthal, Prof. Dr. Klaus Ludwig (Dresden) und Wolfgang Hallmann (Hohenstein-Ernstthal) sowie als Gast den Verleger unseres Jahrbuches, Ingwert Paulsen jr. (Husum). Es wurden vor allem Jahrbuchfragen besprochen.

   Die nächste Tagung (1995) soll in Bad Segeberg – und damit nach längerer Zeit wieder einmal in Norddeutschland – stattfinden.

*

Wohl den meisten Zuhörern im weiten Halbrund des Auditoriums ging es nahe, noch einmal die Stimme von Heinz Stolte zu hören, der am 2. März 1992 verstorben war. Die Tonbandausschnitte stammten zum Teil aus den Vorträgen, die er auf früheren Tagungen gehalten hatte. Renate Stolte und Klaus Vaupel, einst Schüler Stoltes, hatten sie für die einstündige Gedenkveranstaltung, die sie unter das Motto ›Spurensuche‹ stellten, ausgewählt und sprachen die verbindenden Texte.

   Mit dem Film ›Arno Schmidt über Karl May‹, in den Michael Petzel einführte, endete das Programm des Vormittags.

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Am kleinen Bahnhof ›Weintraube‹ stieg ich
aus, und da kam denn auch alsbald ein Herr im
grauen Havelock auf mich zu . . . (8)

So schildert Friedrich Ernst Fehsenfeld seine erste Begegnung mit Karl May im Jahre 1891. Auch wir entstiegen am Haltepunkt Radebeul-Weintraube, von Dresden kommend, dem Zug. Sicher hatte der kleine Bahnhof eine so große Zahl anreisender Gäste lange nicht erlebt. In fünf Gruppen aufgeteilt, brachen die Besucher unter kundiger Führung von örtlichen Karl-May-Freunden zu einem Rundgang(9) durch die Lößnitzstadt auf. »Zeit, Ort und Umstände sind wie geschaffen für interessante Entdeckungen . . .«, hatte Radebeuls Bürgermeister Eberhard Schmidt in seinem Grußwort verheißen.

   Für May-Freunde ist nächst dem Karl-May-Museum das interessanteste Gebäude wohl die Villa Agnes in der Lößnitzgrundstraße, wo die Mays von 1891 bis 1896 wohnten. Wir machten vor dem Grundstück halt und betrachteten aufmerksam das niedrige, unscheinbare Haus mit dem flachen Dach, in dem Fehsenfeld als Gast seines künftigen Autors »höchstgemütliche Stunden« verbrachte. Der heutige Bewohner, der vor der Tür stand, zeigte sich durchaus belesen: »Ja, hier hat er den ›Inka‹, den ›Oelprinzen‹ und den ›Mahdi‹ geschrieben« Zwei Stunden durchstreiften wir den Ort, an dem Karl May wohl so viele Schritte liegen hat wie an keinem anderen der Welt. Langsam gewinnt die einstige Villenstadt Radebeul ihren alten Glanz zurück. Vor dem Grab Karl Mays versammelte sich die Besucherschar. Kränze von Gesellschaft und Stiftung wurden niedergelegt. In seiner Rede sagte Professor Roxin:

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

wir wissen, daß Karl May nicht in seinem Grabe, sondern in seinen Büchern lebt. Wir wissen auch, daß er in dem Grabmal, vor dem wir hier versammelt sind, nicht hat begraben werden wollen. Nicht einmal einen Grabstein wollte er haben – ›Nehmt mir den Stein von meinem Grabe‹, heißt es in seinen Gedichten –, sondern im Garten seines Hauses unter Blumen begraben werden. Und doch: Wir alle haben das unabweisbare Gefühl, daß wir einem Menschen näher sind, wenn wir dort verweilen, wo er seine letzte Ruhe gefunden hat. Wir halten Zwiesprache mit unseren verstorbenen Angehörigen, indem wir ihr Grab besuchen und pflegen; und wir pilgern zum Grabe verehrter Menschen, denen wir uns verbunden fühlen.

   So tun auch wir im Gedenken an Karl May, den großen Erzähler, der mehr als 80 Jahre nach seinem Tode noch weit in die Welt hinaus wirkt, dem die Karl-May-Gesellschaft ihre Existenz und ihr Aufblühen verdankt


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und der unser aller Leben bereichert hat. Karl May ist als Mensch und Dichter zu allen Zeiten umstritten gewesen. Er ist es auch heute noch. Wenn er aber in diesen Tagen bei uns sein könnte, würde er, glaube ich, glücklich sein, welchen Aufschwung sein Werk und sein Ansehen genommen haben. Er ist nicht vergessen, sondern sein Werk und der Mensch, der aus ihm spricht, sind uns gegenwärtig. Wir danken ihm für das, was er uns und was er im Laufe von mehr als hundert Jahren einigen hundert Millionen Lesern gegeben hat. Der Kranz, den wir an seinem Grabe niederlegen, ist ein bescheidenes Zeichen dieses Dankes und unseres Willens, auch weiterhin der Erforschung seines Lebens und Werkes zu dienen.

Auch am Grab von Patty Frank wurden Blumengebinde niedergelegt, Johannes Hüttner erinnerte an seinen toten Freund.

   Harald Eggebrecht, der an der Wanderung durch Radebeul teilnahm, stellt in der Süddeutschen Zeitung vom 28. 10. 1993 (›In einem anderen Land‹) die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, eine Gedenktafel für Plöhn an Mays Grab anbringen zu lassen. Richard Plöhn war Klara Mays erster Mann und Karl Mays Freund. Karl May ruhte in der Gruft an seiner Seite, bis Plöhn, ein sogenannter ›Halbjude‹, 1942 auf Veranlassung Klaras umgebettet wurde. Was Karl May gewiß nicht gebilligt hätte!

   Seinen Abschluß fand der Radebeul-Besuch im Karl-May-Museum, das aus Anlaß der Tagung die Sonderausstellung ›Historische Westernwaffen‹ zeigte. Viele betraten nun zum ersten Male das Wohnhaus Karl Mays, die legendäre Villa ›Shatterhand‹, und manchem mag es dabei ganz eigen zumute gewesen sein. Da ertönen die Glocken; es wird geläutet. So steht es bei Karl May, im Schlußkapitel seines ›Friede‹-Romans,(10) wo der Autor erzählt, daß er in Radebeul nahe der Kirche wohnt, direkt nebenan. Es ist die Lutherkirche, auch jetzt läuten die Glocken. Sie rufen heute zum ökumenischen Gottesdienst, den die Pfarrer Ernst Seybold, Eckart Stief und Dr. Hermann Wohlgschaft, vereint mit dem Methodistenpastor Wolfgang Hammer, zelebrieren; an der Orgel Hartmut Kühne. Zwei Lieder von Karl May sang Peter Sterschok.

   Aber der Tag mit seinem bis an den Rand gefüllten Programm war damit noch nicht zu Ende. Im Dresdner Ratskeller kam man wieder zusammen. Unter den Gästen dieses ›Geselligen Abends‹ weilten auch der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Mischnick, Martin Böttcher, der Komponist der Filmmusiken zu den Karl-May-Filmen, und der Bildhauer Wilfried Fitzenreiter, der die Bronzebüste von Karl May für Hohenstein-Ernstthal geschaffen hat.

   Und dann rückte, noch mit zwei inhaltsreichen Vorträgen besetzt, der vierte Tag in Dresden heran, Sonntag, der Abschiedstag. Wolfgang Hammer sprach über ›Rache und ihre Überwindung als Zentralmotiv


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bei Karl May‹* – ». . . ein Sujet«, erinnert Hans Voss in den Dresdner Neuesten Nachrichten (29. 10. 1993), »das angesichts heftiger Auseinandersetzungen um die Stasi-Vergangenheit von zwei leitenden Mitarbeitern des Radebeuler Karl-May-Museums schon im Vorfeld der Tagung geradezu maßgeschneidert schien . . .«. Wie wahr. Doch »die Freude am lebendigen Geschehen rund um Karl May« habe dadurch kaum Schaden genommen, schloß der Bericht. Vielleicht hat aber Mays »humanistisch-theologische Botschaft« (so die Sächsische Zeitung, 13. 10. 1993) zum Nachdenken angeregt. Sie sollte es!

   Dr. Ulrich Schmids Vortrag ›Kupferstecher, Kuhdieb, Seelenführer‹* war Willy Einsle und Wiltrud von Bayern gewidmet, zwei jungen Menschen, mit denen Karl May über Jahre in engem brieflichen Kontakt stand.

   Die Presse nahm, wie bei früheren Tagungen, regen Anteil, insbesondere die Sächsische Zeitung und die Dresdner Neuesten Nachrichten. Besondere Aufmerksamkeit fanden darin die Vorträge von Meredith McClain und Wolfgang Hammer. Über den Besuch Radebeuls berichteten auch einige überregionale Blätter.(11)

   Mittags schloß der offizielle Teil des 12. Kongresses. Der Nachmittag sollte für einen Besuch des Karl-May-Hauses in Hohenstein-Ernstthal bleiben.

   Dresden 1993: Trotz jener mayspezifischen Mischung von ›Freuden und Leiden‹ eine erfolgreiche Tagung, die Erfüllung eines langersehnten Wunsches, ein Höhepunkt in der Geschichte der Karl-May-Gesellschaft.(12)

*

Nicht nur Dresden war 1993 Ort einer bedeutenden, Karl May gewidmeten Veranstaltung, sondern auch Wien. Dort veranstaltete das Ludwig-Boltzmann-Institut für internationale Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen am 24./25. Juni ein Karl-May-Symposium. Die Leitung hatte der Direktor des Instituts, Prof. Dr. Wilhelm Brauneder (KMG). Zum Thema ›Bildung durch Trivialliteratur – Realität – Fiktion – Rezeption: Karl May und Österreich‹ sprachen Prof. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler (›Vom Bildungswert der Trivialliteratur‹), Dr. Lothar Höbelt (›Karl May und die Habsburger‹), der Politologe Dr. Alfred Pfoser (›Karl May und Österreich‹), Prof. Brauneder (›Karl May und Mitteleuropa: Staatsrechtliche Bemerkungen in den Reiseerzählungen‹), Heinrich Hubertus Koziol (›Karl May auf der Bühne‹), Prof. Dr. Janos Zlinszky (›Karl May in Ungarn‹) und der Deutschlehrer aus Kirow/Rußland Anatoli Bartalow (›Karl May in Rußland‹). Über den Inhalt der Vorträge berichten die KMG-Nachrichten Nr. 97/Sept. 1993, S. 10-13. An dem Vortrag Walther Ilmers (KMG) über den ›Grenz-


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gänger Karl May‹ beeindruckte die Zuhörer die immense Detailkenntnis von Person und Werk Karl Mays ebenso wie das feinfühlige und behutsame Ausleuchten der Persönlichkeit Karl Mays als ›Grenzgänger‹ im tatsächlichen wie übertragenen Sinne.

Eine erfolgreiche Veranstaltung!



1 Claus Roxin in seiner Rede am Grabe Karl Mays (16. 10. 1993)

2 Karl May: Ein Schundverlag. Ein Schundverlag und seine Helfershelfer. Prozeß-Schriften Bd. 2. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1982, S. 340

3 Karl May: Aus einem handschriftlichen Entwurf zu seiner Rede am 22. 3. 1912 in Wien. In: Karl-May-Gesellschaft in Wien. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft (S-KMG) Nr. 72/1987, S. 5

4 May: Schundverlag, wie Anm. 2, S. 340

5 Ermittelt von Hans-Dieter Steinmetz – siehe auch Wolfgang Hallmann / Christian Heermann: Reisen zu Karl May. Zwickau 1992, S. 66, sowie Peter Richter / Uwe Neßler: Bilder aus Ardistan. S-KMG Nr.61-63/1986.

6 Die mit (*) gekennzeichneten Vorträge werden in diesem Jahrbuch wiedergegeben.

7 Es sei daran erinnert, daß die KMG vor mehr als 20 Jahren die erste Schallplatte mit diesen May-Vertonungen herausbrachte: in einer Aufnahme der Thomaskantorei Hellbrook in Hamburg – eine Initiative unseres Mitgliedes Hartmut Kühne.

8 Konrad Guenther: Karl May und sein Verleger. In: Karl May: Freiburger Erstausgaben Bd. XXI. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1983, A8

9 Zum Stadtrundgang in Radebeul vgl.: Hans-Dieter Steinmetz: Wanderungen in Radebeul. In: Erich Heinemann: Dichtung als Wunscherfüllung. Eine Sammlung von Aussprüchen über Karl May. Materialien zur Karl-May-Forschung Bd. 13. Ubstadt 1992, S. 193-213.

10 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXX: Und Friede auf Erden! Freiburg 1904, S. 492

11 Über die Tagungspresse informiert die Rubrik ›Neues um Karl May‹ in den ›Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft‹.

12 Der Bericht über die Tagung ergänzt meine Jubiläums-Chronik ›Eine Gesellschaft für Karl May‹, deren Niederschrift aus Termingründen bereits vor der Dresdner Tagung abgeschlossen werden mußte, ihren Verlauf also nicht mehr einbeziehen konnte.

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Ab sofort werden die Jahrbuchbeiträge aus Kostengründen dem Verlag auf Diskette geliefert. Für die mühsame Arbeit, nicht auf Diskette eingereichte Manuskripte neuzuschreiben, danken wir herzlich den Herren Joachim Biermann (Lingen) und Helmut Lieblang (Marienheide).

   Hilfe beim Korrekturlesen leisten Heike und Reiner Pütz (St. Augustin); auch ihnen danken wir an dieser Stelle.

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Nachstehend geben wir bekannt, wer im Berichtsjahr 100 DM und mehr gespendet hat. Wir danken diesen wie auch allen anderen, hier nicht genannten Spendern. Bei den Spenden ab 20 DM übersenden wir eine kleine Drucksache, die inzwischen zu einem begehrten Sammelobjekt geworden ist.

Mehr als 100 DM spendeten im Jahre 1993:

[Abweichend von der gedruckten Fassung des Jahrbuchs enthält die Internet-Version aus Datenschutzgründen nicht die Wohnorte der Spender. - Die Internet-Redaktion.]

Arnold Aerdken ([...]), Siegrid Antes-Mühlberger ([...]), Bernd Arlinghaus ([...]), Max Auer ([...]), Lutz Backes ([...]), Michael Bauer ([...]), Heinz Bauer ([...]), Andreas Baumann ([...]), Hans Michael Baumgartner ([...]), Erich Berchem ([...]), Gerhard Beuge ([...]), Joachim Biermann ([...]), Hans Biesenbach ([...]), Jochen Bischoff ([...]), Wolfgang Böcker ([...]), Engelbert Botschen ([...]), Helmut Broichhagen ([...]), Thilo Canellas-Waldenfels ([...]), Adelheid Caspari-Wychlacz ([...]), Linny Claudius ([...]), Joachim Dahlmann ([...]), Franziska Dokter ([...]), Rolf Dorbath ([...]), Hans Dorfmann ([...]), Manfred Dreger ([...]), Klaus Eggers ([...]), Wolfram Ellwanger ([...]), Bernd Engel ([...]), Roman Engesser ([...]), Walter Fassmann ([...]), Matthias Feuser ([...]), Rolf Fielenbach ([...]), Kurt Fuchs ([...]), Dieter Gräfe ([...]), Thomas Grafenberg ([...]), Günter Grothe ([...]), Wolfgang Grunsky ([...]), Gabriele Haefs ([...]), Klaus Hänel ([...]), Wolfgang Hattenkofer ([...]), Wolfgang Haydn ([...]), Erich Heinemann ([...]), Stefan Hellmann ([...]), Elisabeth Helm ([...]), Norbert Hennek ([...]), Pitt Herrmann ([...]), Heinz-Dieter Heuer ([...]), Hans Höber ([...]), Volker Huber ([...]), Walther Ilmer ([...]), Hans Ingenhoven ([...]), Klaus-Peter Johne ([...]), Rainer Jung ([...]), Manfred Kaschel ([...]), Armin Kerle ([...]), Günter Kern ([...]), Josefine Keuten ([...]), Josef Kilisch ([...]), Udo Kittler ([...]), Alfred Klein ([...]), Bettina Knopf ([...]), Uwe Koch ([...]), Reinhard Köberle ([...]), Jürgen Köhlert ([...]), Bernhard Kosciuszko ([...]), Martin Krammig ([...]), Heinrich Krug ([...]), Hans-Joachim Kühn ([...]), Herbert Kühnel ([...]), Karl-Heinz Laaser ([...]), Rudolf Ladwig ([...]), Gunter Landgraf ([...]), Michael Landgraf ([...]), Walter-Jörg Langbein ([...]), Renate Lederle ([...]), Heinz Lieber ([...]), Martin Lowsky ([...]), Gerhard Lutzer ([...]), Hans Maack ([...]), Günter Marquardt ([...]), Jörg-Ingo Maske ([...]), Heinz Mees ([...]), Herbert Meier ([...]), Jürgen Meiser ([...]), Hans Norbert Meister ([...]), Harald Mischnick ([...]), Axel Mittelstaedt ([...]), Mischa Mleinek ([...]), Horst Müggenburg ([...]), Günter Mühlbrant ([...]), Erwin Müller ([...]), Ulrike Müller-Haarmann ([...]), Friedhelm Munzel ([...]), Gerhard W. Mushack ([...]), Peter Nest ([...]), Gerhard Neumann ([...]), Jürgen Nordmann ([...]), Edith Paintner ([...]), Annelotte Pielenz ([...]), Wolfgang Pistorius ([...]), Michael Platzer ([...]), Werner Pramann ([...]), Reiner Pütz ([...]), Heike Pütz ([...]), Josef Pyrzyk ([...]), Willi Rainer


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([...]), Manfred Reinke ([...]), Uwe Richter ([...]), Wilfried Riegels ([...]), Claus Roxin ([...]), Uwe Roxin ([...]), Otto Rubner ([...]), Friedrich W. Rüther ([...]), Wolfgang Sämmer ([...]), Claus Schliebener ([...]), Helmut Schmiedt ([...]), Thomas Schmitt ([...]), Margot Schneider ([...]), Reiner Schneider ([...]), Winfried Schreblowski ([...]), Reinhard Seidler ([...]), Sigrid Seltmann ([...]), Karl Serden ([...]), Ernst Seybold ([...]), Hans-Dieter Steinmetz ([...]), Wolfgang Szymik ([...]), Clemens Themann ([...]), Ulrich von Thüna ([...]), Cornelia Thust ([...]), Anja Tschakert ([...]), Reinhard Tschapke ([...]), Margot Ullrich ([...]), Hans-Jürgen Vogt ([...]), Sigrid Vogt ([...]), Karin Vollrodt ([...]), Wolfgang A. Vorster ([...]), Michael Walter ([...]), Ruth Wartemann ([...]), Günther Wehbring ([...]), Erich Weigel ([...]), Hans-Georg Westermann ([...]), Dietlind Weyer-Kluge ([...]), Herbert Wieser ([...]), Klara Wilke ([...]), Horst Woebs ([...]), Hermann Wohlgschaft ([...]), Hanspeter Wohlschlegel ([...]), Winfried Wolf ([...]), Udo Wolff ([...]), Reinhold Wolff ([...]), Stefan Wunderlich ([...]).

*

Patenschaften übernahmen und neue Mitglieder führten der KMG im Laufe des Jahres 1993 zu:

[Abweichend von der gedruckten Fassung des Jahrbuchs enthält die Internet-Version aus Datenschutzgründen nicht die Wohnorte der Paten. - Die Internet-Redaktion.]

Ekkehard Bartsch ([...]), Irmgard Ebert ([...]), Klaus Eggers ([...]), Klaus Farin ([...]), Ekkehard Fröde ([...]), Andreas Graf ([...]), Ekke W. Guenther ([...]), Reinhard Gusky ([...]), Wolfgang Hallmann ([...]), Wolfgang Hammer ([...]), Edmund Jendrewski ([...]), Jörg Kastner ([...]), Herbert Kiefer ([...]), Falk Klinnert ([...]), André Köhler ([...]), Hans-Joachim Kühn ([...]), Erwin Müller ([...]), Ulrike Müller-Haarmann ([...]), Andreas Mundt ([...]), Wolfgang Pistorius ([...]), Helmut Riedel ([...]), Claus Roxin ([...]), Barbara Scheer ([...]), Stefan Schmatz ([...]), Lothar Schmid ([...]), Helmut Schmiedt ([...]), Dietrich Schober ([...]), Ralf Schönbach ([...]), Gregor Seferens ([...]), Ernst Seybold ([...]), Gert Ueding ([...]), René Wagner ([...]), Hermann Wiedenroth ([...]), Winfried Wolf ([...]), Johannes Wolframm ([...]), Hans Wollschläger ([...]).

Die Karl-May-Gesellschaft dankt allen Genannten.


Auskünfte über die Karl-May-Gesellschaft
erteilt der Geschäftsführer
Erwin Müller
Eitzenbachstr. 22
54343 Föhren


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