Aus Anlass des 100. Todestages Karl Mays (1842–1912) findet vom 2. – 4. März 2012 im Literaturhaus Leipzig ein von der Karl-May-Gesellschaft organisiertes wissenschaftliches Symposium statt, das sich dem Thema widmet: Karl May im Aufbruch zur Moderne. Im Blickpunkt der wissenschaftlichen Betrachtung steht das Spätwerk Mays, mit dem der viel gelesene Reiseerzähler hohe ästhetische und ethische Ziele anstrebte und neue, ungewöhnliche literarische Wege beschritt – und das Arno Schmidt veranlasste, May als „letzten Großmystiker“ der deutschen Literatur zu apostrophieren. Der Autor dieses artifiziellen, von pazifistischen und humanitären Idealen geprägten Spätwerks soll auf dem Symposium nicht nur, in engerem Sinne, literaturwissenschaftliche Beachtung finden, sondern auch in einem globaleren Kontext historischer und kulturgeschichtlicher Entwicklungen seiner Zeit untersucht werden, um so Mays Position im Prozess der Moderne, am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert, zu markieren.