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Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (Meldung vom 09. März 2020)

hkavon Joachim Biermann

Inzwischen ist Band IV.26 der Historisch-kritischen Ausgabe Auf fremden Pfaden erschienen. Auch der als nächstes geplante Band, der Gedichtband Himmelsgedanken, ist von Herausgeberseite im Prinzip fertiggestellt. Die Gedichte des Textteils und der Editorische Bericht wurden bereits vom Bandherausgeber Hartmut Wörner gegengelesen. Nun müssen noch letzte Informationen zu einigen Gedichtmanuskripten aus dem Archiv der Verlegerfamilie Schmid eingearbeitet werden; dann kann auch die Herstellung dieses Bandes in Angriff genommen werden.

Vielleicht ist es einmal von Interesse, die wesentlichen Stationen nach der Tätigkeit von Bandbearbeiter und Bandherausgeber kurz zu erläutern. Zunächst wird der Textteil eines HKA-Bandes im Karl-May-Verlag gesetzt. Aufgrund dieses Satzes werden dann noch einmal Bandbearbeiter und Bandherausgeber tätig und passen alle Stellenangaben im Editorischen Bericht, insbesondere natürlich diejenigen des Variantenapparats, an den nunmehr gesetzten Text an. Es folgt der Satz des Editorischen Berichts und der Band wird von allen Beteiligten noch einer letzten Durchsicht unterzogen. Gleichzeitig wird der Buchrücken vorbereitet. Wenn dann die Karl-May-Stiftung ihr OK zur Produktion des Bandes gegeben hat, geht der Satz an die Druckerei, wo der Buchblock hergestellt und dann in den ebenfalls dort produzierten Einband eingefügt wird. Schließlich werden dann alle Exemplare nach Radebeul expediert, von wo aus dann vom Karl-May-Museum die Abonnenten und Besteller beliefert werden. Leider ist es immer möglich, dass an einer der vielen Stellen, die die Fertigstellung eines HKA-Bandes durchläuft, eine Verzögerung eintritt, so dass Voraussagen zum endgültigen Erscheinen immer mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor behaftet sind. Für die Himmelsgedanken hoffe ich aber weiterhin auf eine Fertigstellung im Laufe der ersten Jahreshälfte 2020.

Was mich selbst angeht, so habe ich mir als Bandbearbeiter Karl Mays erzgebirgische Dorfgeschichten als nächstes Projekt vorgenommen. Sie sind innerhalb der HKA bekanntlich auf zwei Bände aufgeteilt: May selbst gab im Alter eine Auswahl aus vier alten und zwei neu geschriebenen Dorfgeschichten unter dem Titel Erzgebirgische Dorfgeschichten und mit dem Untertitel Karl Mays Erstlingswerke zunächst bei Adalbert Fischer und in zweiter Auflage bei Friedrich Ernst Fehsenfeld heraus. Diesen Band, der aufgrund seiner Entstehungsgeschichte von uns dem Spätwerk Mays zugeordnet wurde, soll als Band V.9 der HKA als erster der beiden Bände erscheinen. Die Vorbereitungen sind zum Teil recht aufwendig, weil in diesem Band zwei Erzählungen enthalten sind, die zu den zu Mays Lebzeiten vermutlich meistpublizierten gehören, und weil May die in diesen Band aufgenommenen frühen Erzählungen im Detail durchgehend bearbeitete, indem er die Dialekt-Elemente in den wörtlichen Reden seiner Figuren weitgehend (wenn auch nicht vollständig) entfernte. Entsprechend umfangreich werden dann die entsprechenden Variantenapparate ausfallen.

Karl May plante auch eine Herausgabe eines zweiten Bandes der Erzgebirgischen Dorfgeschichten, wozu es aber nicht kam. So behielten die nicht in den genannten Band aufgenommenen Dorfgeschichten ihre frühe Form und finden Aufnahme in Band I.5 der HKA Die Rose von Ernstthal, den ich nach Fertigstellung von Band V.9 in Angriff nehmen will.

Auch die Herausgabe der zweiten Auflage des dritten Bandes des Orientzyklus Von Bagdad nach Stambul (HKA IV.3) zeichnet sich langsam ab. Die wie immer recht aufwendigen Vergleichslesungen der einzelnen Ausgaben und Auflagen werden voraussichtlich Mitte 2020 abgeschlossen sein, so dass dann die Textdurchsicht und die Erstellung des Editorischen Berichts folgen können.

Weitere Informationen zur Historisch-kritischen Ausgabe finden Sie unter: www.karl-mays-werke.de





 

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