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Tucholsky-Preis 1997 für den Schweizer Kurt Marti



Der Berner Schriftsteller Kurt Marti wurde in Berlin mit dem »Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik« 1997 ausgezeichnet. Marti steht mit seinem umfangreichen, sich durch Sprachlust auszeichnenden Werk für eine menschliche von Zivilcourage und Geschwisterlichkeit geprägte Gesellschaft. Er stellt Machtansprüche in Frage, deckt Phrasen und falsche Rituale auf und entlarvt ohne Häme auch unsere alltäglichen Lebenslügen. Geleitet von kritischem, manchmal auch zornigem Humanismus christlicher Prägung kämpft er seit mehr als 30 Jahren gegen Hochfinanz-, Atom und Militärlobby und warnte als einer der Ersten vor Mißachtung und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen. In der Tradition Tucholskys macht Marti über die Darstellung von »Mikropolitik« Perspektiven und Weltbilder kenntlich, heißt es in der Begründung der Jury, der die Schriftsteller und Publizisten Inge Jens, Carola Stern, Michael Hepp, Volker Kühn und Friedrich Schorlemmer angehören. Der mit 15.000 DM dotierte Preis wird am 26. Oktober im Rahmen einer Matinee im Deutschen Theater Berlin übergeben. Die Laudatio hält der Wittenberger Theologe und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Friedrich Schorlemmer.


   Kurt Marti, 1921 in Bern geboren, studierte Jura, danach - von Karl Barth geprägt - Theologie. Seine zahlreichen Bücher (Gedichte, Essays, Tagebücher, Erzählungen und Kurzgeschichten u. a. m.) machten ihn zu einem der bedeutenden und erfolgreichen Gegenwartsautoren. 1996 erschien eine 5-bändige Werkauswahl.

Kurt Tucholsky-Gesellschaft


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