KMG-Nachrichten Nr. 119 / März 1999

Herausgegeben von Engelbert Botschen


KMG-Jubiläum in der Karl-May-Geburtsstadt Hohenstein-Ernstthal

30jähriges Bestehen und 15. Kongress der Karl-May-Gesellschaft

In dieser Ausgabe der KMG-Nachrichten erhalten Sie einen ersten Überblick über das vorläufige Programm unseres Jubiläums-Kongresses, der vom 22. bis 26. September 1999 in der Karl-May-Geburtsstadt Hohenstein-Ernstthal stattfinden wird. Der Vorstand hat wieder ein vielversprechendes Vortragsangebot zusammengestellt, in dem ganz unterschiedliche Aspekte der Karl-May-Forschung zum Ausdruck kommen. Ein besonderer Höhepunkt steht den Teilnehmern am zweiten Kongresstag (Donnerstag) bevor, der ausschließlich dem Alterswerk Karl Mays gewidmet ist. Sie sollten daher nach Möglichkeit so rechtzeitig anreisen, daß Ihnen dieser wichtige Programmteil nicht entgeht.

Für Ihre Zimmerbestellung wenden Sie sich bitte schon recht bald an folgende Adresse:

- Fremdenverkehrsverein/Zimmervermittlung

Altmarkt 30, 09337 Hohenstein-Ernstthal

Tel. 03723/402474

Die freundlichen und zuvorkommenden Damen in der Geschäftsstelle beraten Sie gerne und vermitteln Zimmer in allen Preislagen und für jeden Geldbeutel.

In diesem Heft finden Sie auch bereits das endgültige Programm der gemeinsamen Tagung von vier literarischen Gesellschaften mit verwandten Genres, deren Mitglieder vom 18. bis 20. Juni 1999 herzlich nach Münster eingeladen sind. Namhafte Experten der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Western (Veranstalter) sowie der Friedrich-Gerstäcker-, Karl-May- und Charles-Sealsfield-Gesellschaft beschäftigen sich in Referaten und Diskussionen mit dem Thema: "Träume von einer neuen Welt - Der amerikanische und der europäische Westernroman". Ein amerikanischer und ein deutscher Westernautor lesen aus ihren Werken und diskutieren mit dem Publikum. Kleine Ausstellungen, Filmvorführungen, Eine Bücherbörse sowie authentische Indianer- und Cowboymusik rahmen die interessante Wochenendveranstaltung ein, der recht viele Teilnehmer - auch aus der KMG - zu wünschen sind.

Von 12. bis 14. März 1999 treffen sich der Vorstand und Mitarbeiterkreis der Karl-May-Gesellschaft zur traditionellen jährlichen Klausurtagung in Bovenden bei Göttingen, um den KMG-Kongress vorzubereiten, neue Forschungsvorhaben und weitere Publikationsprojekte zu besprechen sowie einen kontinuierlichen Übergang vom bisherigen zum künftigen Vorstand zu gewährleisten. Außerdem soll ein Koordinator für die deutsche Beteiligung am internationalen Karl-May-Symposium in Lubbock/Texas benannt werden, das unsere amerikanische Mitarbeiterin Prof. Dr. Meredith McClain im September 2000 organisiert.

Die bisher nominierten Vorstandskandidaten Prof. Dr. Reinhold Wolff, Joachim Biermann und Hans Grunert stellen sich im März und Juni in den KMG-Nachrichten den Mitgliedern vor, so daß sich jeder ein Bild von den vorgeschlagenen Bewerbern machen kann, die sich am 25. September 1999 als mögliche Nachfolger für Prof. Dr. Claus Roxin, Erich Heinemann und Erwin Müller in Hohenstein-Ernstthal zur Wahl stellen.

Ende vergangenen Jahres erhielt ich einen Brief aus China, durch den der Übersetzer Xu Kaijun Kontakt mit unserer Gesellschaft aufnahm. Er arbeitet für den Verlag China Women Public House, der eine dreizehnbändige Ausgabe der populärsten Bücher unseres Autors in chinesischer Sprache veröffentlicht. Im Januar erbat dann der Kulturattaché der deutschen Botschaft in Peking Informationen über Karl May und sein Werk, da er bei der Präsentation des ersten Bandes dieser Reihe den Einführungsvortrag halten sollte. Jetzt erwarte ich mit Spannung einen Bericht über diese Veranstaltung und nähere Auskünfte über das chinesische Karl-May-Projekt.

Die große und attraktiv aufgemachte US-Zeitschrift "Cowboys & Indians" (Verlag und Redaktion in Santa Fe/New Mexico) beabsichtigt in einer der nächsten Ausgaben eine große illustrierte Karl-May-Story zu veröffentlichen und hat die KMG um Übermittlung von Informationen und Bildmaterial gebeten. Unser Pressebeauftragter Dietrich Schober hat diese Sache in die Hand genommen und hofft auf ein positives Ergebnis seiner intensiven Bemühungen.

Für die inzwischen neu eingetretenen Mitglieder möchte ich noch einmal auf unseren Jubiläums-Rabatt von 30 % hinweisen, den der Vorstand zum 30jährigen Bestehen der Karl-May-Gesellschaft auf fast alle Bücher und Schriften gewährt, die in unserer Angebotsliste enthalten sind. Dieses einmalige Sonderangebot gilt noch bis zum 30. November 1999.

Unter den neuen Mitgliedern des vergangenen Jahres konnten wir mit besonderer Freude Herrn Peter Caesar, MdL (Mainz) begrüßen, den Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Justizminister von Rheinland-Pfalz, der vor einigen Monaten als Ehrengast an einer Karl-May-Veranstaltung in Montabaur/Westerwald teilgenommen hatte.

Mit großem Bedauern mußte der Vorstand im letzten Jahr zur Kenntnis nehmen, daß sich Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger aufgrund eines persönlichen Konfliktes geschäftlich getrennt haben. Infolgedessen erscheint die historisch-kritische Ausgabe der Werke Karl Mays jetzt unter der alleinigen Herausgeberschaft und Verantwortung von Hermann Wiedenroth. Wir hoffen jedoch, daß diese für die Karl-May-Forschung so wichtige Edition erfolgreich fortgesetzt und zu einem guten Abschluß gebracht werden kann.

Aus dem Geburtstagskalender am Jahresanfang sind diesmal zwei Namen zu nennen: Am 23. Januar wurde unser Gründungs- und Vorstandsmitglied Erich Heinemann 70 Jahre alt. Leider mußte er seinen Geburtstag im Krankenhaus verbringen, aber viele Freunde haben ihm telefonisch oder schriftlich gratuliert und eine rasche Genesung gewünscht. Unser Mitarbeiter Wolfgang Hammer konnte am 23. Februar seinen 80. Geburtstag feiern. Beiden Freunden und Kollegen gelten unsere besten Wünsche für die Zukunft.

Liebe Mitglieder, ich würde mich freuen, Ihnen im Juni in Münster oder im September in Hohenstein-Ernstthal zu begegnen und grüße Sie in herzlicher Verbundenheit

Ihr

Erwin Müller, Geschäftsführer


 

Bitte beachten: Korrektur!

In den KMG-Nachrichten hatten wir in einem Hinweis auf unseren Leihverkehr (mit unveröffentlichten Forschungsbeiträgen) versehentlich eine falsche Telefon-Nr. angegeben. Wir bitten, diesen Irrtum zu entschuldigen und teilen hier noch einmal die korrekte Anschrift mit:

- Heike und Reiner Pütz

Am Kelter 48, 53572 Unkel

Tel. + Fax: 02224/940 343


!! Sonderaktion der KMG !!

Wir weisen noch einmal darauf hin, daß wir bis zum 30. November 1999 mit wenigen Ausnahmen auf alle unsere Schriften 30 % Jubiläumsrabatt gewähren.

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Vier Gesellschaften - ein literarisches Wochenende in Münster

Aus Anlaß ihres zehnjährigen Bestehens veranstaltet die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Western gemeinsam mit der Friedrich-Gerstäcker-, Karl-May- und Charles-Sealsfield-Gesellschaft eine öffentliche Tagung über das Thema:

Träume von einer neuen Welt -

Der amerikanische und der europäische Western

Programm

Freitag, 18. Juni 1999

15.00 Uhr Filmprogramm:

Black Fox nach dem Roman von Matt Braun

Deutsche Lederstrumpf-Verfilmung nach den Romanen

von James Fenimore Cooper

19.00 Uhr Eröffnung der Ausstellungen

- Klaus Dill: Filmplakate sowie Bilder zum Werk von Karl May

und Fritz Steuben

- Karl-May-Museum Radebeul: ausgewählte indianische Exponate

- Verschiedene Leihgeber: Gebrauchsgegenstände der indianischen

und weißen Kultur der Zeit

20.00 Uhr Dr. Peter Bischoff und Dr. Peter Noçon:

Ideengeschichtliche Grundlagen und Traditionen des

amerikanischen Western

21.00 Uhr Werklesung des Westernautors Matt Braun (USA) mit Diskussion

Samstag, 19. Juni 1999

09.30 Uhr Dr. Andreas Graf:

Traditionen des europäischen Western im 19. Jahrhundert

10.30 Uhr Dr. Franz Schuppen:

Charles Sealsfield. Aufbruch in eine Neue Welt

11.30 Uhr Thomas Ostwald:

Im Dienste eines Autors und einer Sache. Öffentlichkeitsarbeit

am Beispiel von Friedrich Gerstäcker

14.00 Uhr Prof. Dr. Reinhold Wolff:

Projektive Träume. Karl May und der Wilde Westen der

wilhelminischen Epoche

15.00 Uhr Prof. Dr. Birgit Hans (USA):

Indianer in der Literatur gestern und heute

16.00 Uhr Dr. Karl Jürgen Roth:

Träume von Freiheit und Abenteuer. Der deutschsprachige

Western im 20. Jahrhundert

17.00 Uhr Diskussionsforum mit Referenten und Publikum:

Ist der Western noch zu retten?

19.00 Uhr Werklesung des deutschen Westernautors Thomas Jeier

mit Diskussion

Anschließend geselliger Abend mit authentischer Indianer- und Cowboymusik

Sonntag, 20. Juni 1999

10.00 Uhr Verleihung von Literaturpreisen der Deutschen Gesellschaft zum

Studium des Western

Moderation aller Programmpunkte und Diskussionen:

Dr. Franziska Dokter

Eine Bücherausstellung verschiedener Verlage und eine Bücherbörse rahmen das Programm ein.

Die Veranstaltung wird von der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften ideell unterstützt und finanziell gefordert, wofür sich die vier beteiligten Gesellschaften ausdrücklich bedanken.

Die Tagung findet in der Katholisch-Sozialen Akademie (Franz-Hitze-Haus) , Kardinal-von-Galen-Ring 50, in 48149 Münster statt. Das Haus bietet preiswerte Einzel- und Doppelzimmer mit guter Vollpension an.

Anfragen und Anmeldungen (bis spätestens 31. März 1999) sind ausschließlich an folgende Adresse zu richten:

- Deutsche Gesellschaft zum Studium des Western e.V.

Universität Münster - Englisches Seminar

Johannisstraße 12-20, 48143 Münster


15. Kongreß der Karl-May-Gesellschaft e.V.

vom 22. bis 26. September 1999

in der Karl-May-Geburtsstadt Hohenstein-Ernstthal


Vorläufiges Programm. (Änderungen vorbehalten)

Mittwoch, 22. September 1999

Gemeinsame Pressekonferenz von Karl-May-Gesellschaft, Karl-May-Haus und Stadtverwaltung im Rathaus

Blumenniederlegung am Karl-May-Denkmal

anschl. Stadtführung auf den Spuren Karl Mays (in Gruppen)

Eröffnung der Sonderausstellung "Karl May als Europäer"

im Gasthaus "Stadt Chemnitz"

Enthüllung einer Gedenktafel am Haus des Heimat- und Karl-May-Forschers

Hans Zesewitz

Empfang des Oberbürgermeisters der Stadt Hohenstein-Ernstthal für

den Vorstand und Mitarbeiterkreis der KMG im Rathaus

Vortrag: Wolfgang Seifert (Berlin)

Patty Frank. Ein Leben im Banne Karl Mays

Videofilme: Maarten van Diggelen (Niederlande)

Patty Frank und Carl-Heinz Dömken. Zwei Menschen für Karl May

Donnerstag, 23. September 1999

Eröffnung des 15. Kongresses der Karl-May-Gesellschaft

Begrüßung: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Claus Roxin

Grußworte: Oberbürgermeister Erich Homilius

Staatsminister Dr. Matthias Rößler

Vortrag: Prof. Dr. Günter Scholdt (Saarbrücken) "Empor ins Reich der Edelmenschen"

Eine Menschheitsidee im Kontext der Zeit

Vortrag: Dr. Gudrun Keindorf (Bovenden) Weibliche Seele - Männlicher Geist?

Zur Rollenverteilung im Spätwerk Karl Mays

Vortrag: Prof. Dr. Werner Rother (München)

"Ardistan und Dschinnistan" als Roman der Postmoderne

Vortrag: Dr. Martin Lowsky (Kiel) Angst vor der "scharfen Nachtluft"

Zur Modernität von Karl Mays "Im Reiche des silbernen Löwen"

Podiumsdiskussion: Karl Mays Spätwerk: Überschätzt? Verkannt? mißdeutet?

Teilnehmer: Rainer Jeglin (Hannover), Dr. Gudrun Keindorf, Dr. Martin Lowsky

Moderation: Prof. Dr. Helmut Schmiedt (Koblenz)

Freitag, 24. September 1999

Vortrag: Prof. Dr. Peter Pütz (Bonn): "Wenn ich mich nicht irre, hihihihi."

Wie Karl May seine Leser zum Lachen bringt

Vortrag: Prof. Dr. Reinhold Wolff (Bielefeld): "Denver" und "Dallas" aus Dresden

Ein Versuch über expansive Phantasiewelten bei Karl May und anderen

Vortrag: Peter Ludewig (Berlin): Die Geburt von Dada aus dem Geiste von Karl May

Lichtbildervortrag: Bernd Schröter (Essen): Der Indianermaler George Catlin

und sein Einfluß auf Karl May

Sitzung des Vorstandes und Mitarbeiterkreises der KMG

Auktion im Rathaus: Thomas Grafenberg und Hartmut Schmidt versteigern

Raritäten der Primär- und Sekundarliteratur

Kino "Capitol": "Das Buschgespenst" (DDR 1986)

Samstag, 25. September 1999

Mitgliederversammlung der Karl-May-Gesellschaft e.V.

Nichtöffentliche Veranstaltung mit besonderer Tagesordnung

Vortrag: Prof. Dr. Gert Ueding (Tübingen):

"Sonntagswelt". Karl Mays Strategien der Affektwirkung

Claus Roxin gewidmet

Vortrag: Prof. Dr. Meredith McClain (USA)

Karl May in Amerika. Rückblick und Vorschau

Film: "Freispruch für Old Shatterhand" (BRD 1965)

Einführung: Michael Petzel (Göttingen)

Außerhalb des offiziellen Programmes:

Ökumenischer Gottesdienst in der Kirche St. Christophori

Geselliger Abend im "Lay-Haus" in Limbach-Oberfrohna

Sonntag, 26. September 1999

Vortrag: Dr. Andreas Graf (Köln)

Karl May und die Leihbibliothek in Hohenstein

Vortrag: Hartmut Schmidt (Berlin)

Die Beziehungen zwischen Karl May und seiner Vaterstadt (1900-1912)

Schlußwort des neugewählten Vorsitzenden

Wegen der zu erwartenden großen Teilnehmerzahl wird dringend um eine frühzeitige Zimmerbestellung unter folgender Adresse gebeten:

- Stadtinformation / Fremdenverkehrsverein

Altmarkt 30, 09337 Hohenstein-Ernstthal, Tel 03123/402474

Bitte beachten! Wichtige Hinweise zur Mitgliederversammlung

Die Tagesordnung der Mitgliederversammlung wird im Juni-Heft der KMG-Nachrichten veröffentlicht. Anträge zur Tagesordnung müssen bis spätestens 15. April 1999 bei der Geschäftsstelle eingereicht werden.

Bei der Vorstandswahl werden Claus Roxin (Vorsitzender), Erich Heinemann (Schriftführer) und Erwin Müller (Geschäftsführer) aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Die übrigen Vorstandsmitglieder stellen sich erneut zur Wahl. Als Nachfolger für die ausscheidenden Herren wurden vom Vorstand und Mitarbeiterkreis folgende Kandidaten vorgeschlagen:

- Prof. Dr. Reinhold Wolff als Vorsitzender

geb. 5.5.1941, 49143 Bissendorf, Mitglied seit 1990

- Joachim Biermann als Schriftführer

geb. 13.4.1954, 49808 Lingen, Mitglied seit 1973

- Hans Grunert als Geschäftsführer

geb. 27.9.1949, 01277 Dresden, Mitglied seit 1990

Eventuelle weitere Vorschlage können ebenfalls bis zum 15. April 1999 bei der Geschäftsstelle gemeldet werden.


 

Was ist der Mitarbeiterkreis der Karl-May-Gesellschaft?

In unseren Publikationen wird gelegentlich vom Mitarbeiterkreis der KMG berichtet. Des hat einige kritische Mitglieder zu der argwöhnischen Frage veranlaßt, welches geheimnisvolle Gremium (dunkle Mächte?) sich denn wohl hinter dieser Bezeichnung verbirgt. Die Antwort darauf ist sehr einfach, wie ein Blick in unsere Satzung zeigt. Unter § 13 Ziff. 5 enthält sie folgende Bestimmung:

"Der Vorstand kann wissenschaftliche Mitarbeiter und aktive Mitglieder zu seinen Sitzungen mit beratender Stimme hinzuziehen."

Für diese Personen, die seit Gründung der KMG vor 30 Jahren aufgrund ihrer Forschungs- und Publikationstätigkeit, wegen besonderer Verdienste oder speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten vom Vorsitzenden berufen wurden, hat sich die Bezeichnung Mitarbeiterkreis eingebürgert. Es handelt sich hierbei ausschließlich um ein beratendes Gremium, das der Vorstand vor wichtigen Entscheidungen konsultieren kann. Ferner können zeitweise bestimmte Aufgaben oder spezielle Arbeiten auf einzelne Mitarbeiter oder kleine Gruppen von Mitarbeitern übertragen werden, um den Vorstand zu entlasten (s. dazu § 13 Ziff. 6 der Satzung).

Gegenwärtig gehören dem Mitarbeiterkreis 51 Personen an, denen der Vorstand für ihr großes ehrenamtliches Engagement zu außerordentlichem Dank verpflichtet ist. Ohne die jahrelange Aktivität dieser Mitarbeiter - mit ganz unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten - hätte die Karl-May-Gesellschaft in ihrer dreißigjährigen Geschichte nicht so erfolgreich sein können.

Erwin Müller


 

VILLA SHATTERHAND - RADEBEUL-DRESDEN. 1./3. 1999

Liebe Karl-May-Freunde!

Am 1. Dezember 1998 feierte unser Karl-May-Museum sein 70jähriges Bestehen. Dieses Ereignis war wenige Tage zuvor, am 27. November, gebührend begangen worden. Vor laufenden Fernsehkameras eröffnete der Staatsminister für Kultus des Landes Sachsen, Herr Dr. Matthias Rößler, zusammen mit dem Präsidenten des Kuratoriums der Karl-May-Stiftung, Herr Wolfgang Mischnick, die neugestalteten historischen Räume in der "Villa Bärenfett". Aus der Ansprache von Dr. Rößler:

"Wie mir Leute, die Patty Frank noch persönlich kannten, sagten, war er kein Freund von Förmlichkeiten. Wenn wir heute in seiner Wohnung stehen, hätte er uns entweder hinausgeworfen mit einem grimmigen ,Mei Ruah!‘ oder aber einfach gesagt: ,Kommts rein!‘

Nehmen wir an, wir seien willkommen. Wir hätten auch eine Flasche Bourbon oder noch besser einige Flaschen Starkbier mitgebracht, um den Alten günstig zu stimmen. In seiner Rede im Kaminzimmer pflegte er bewundernd von den Komantschenkriegern zu sagen, daß Sie mit einer Flasche Wasser tagelang auskommen konnten, er mit einer Flasche Starkbier kaum eine Stunde.

Vielleicht hätte Patty uns von seinem Leben erzählt. Erzählt von den Reisen mit Buffalo Bills Zirkustruppe. Heutzutage wird viel von Multikultureller Gesellschaft gesprochen, als sei das eine Erfindung der 68er. Multikulturell war die Artistiktruppe Buffalo Bills schon vor dem Ersten Weltkrieg mit Kosaken und Afrikanern, Indianern und Südseeinsulanern. Patty Frank hätte nur mürrisch mit dem Kopf geschüttelt, wenn man von ihm verlangt hätte ,die multikulturelle Interaktion zu thematisieren.‘ Er lebte die Völkerverständigung. Sein Ziel war es, mit dem Karl-May-Museum uns die Indianer realistisch nahezubringen, indem er uns ihre Kultur gewissermaßen zum Anfassen vorstellte.

Theoretische Überlegungen waren dabei nicht seine Sache. Seine Stärke war, aus dem eigenen Erleben zu berichten, Quellen aufzuspüren und Leute zum Reden zu bringen. Zu jedem Stück seiner Sammlung wußte er eine Geschichte. Es ist ein Glücksumstand, daß er Klara May dazu brachte, mit ihm zusammen das Museum aufzubauen. War es das Verdienst Karl Mays, uns die Indianer, wenn auch idealisiert, nahezubringen, so war es das Verdienst Patty Franks, dieses Idealbild nicht zu zerstören, sondern es auf den Boden der oft erschütternden Tatsachen zurückzuführen.

Wir stehen nun in seinem ,Allerheiligsten‘. Patty hätte allen Ruch von Heiligkeit weit von sich gewiesen. Trotzdem: Er war eine Institution, die auch mit über 70 Lenzen noch jung geblieben ist, wie seine Freundin, die Völkerkundlerin Eva Lips, richtig bemerkte. Wenn wir heute seine Wohnung einem größeren Kreis öffnen, möchten wir etwas vom Jungbleiben durch tätige Freundschaft weitergeben."

Die eigentliche Jubiläumsveranstaltung fand anschließend im historischen Gasthof "Serkowitz" statt. Vor den rund 150 geladenen Gästen sprachen der Vorsitzende des Vorstandes der Karl-May-Stiftung und Oberbürgermeister der Stadt Radebeul, Herr Dr. Volkmar Kunze, sowie die Herren Dr. Matthias Rößler, Wolfgang Mischnick, Lothar Schmid, Prof. Dr. Claus Roxin und René Wagner.

In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der KMG überreichte Prof. Dr. Claus Roxin dem Museum einen Scheck von DM 1000,- für die dringend notwendige Restaurierung der Bibliothek Karl Mays.

Wir möchten an dieser Stelle erneut alle Mitglieder der KMG aufrufen, mit Spenden für die Erhaltung und Restaurierung der Bücher in Karl Mays Bibliothek beizutragen, z.B. indem über bestimmte Bücher die Patenschaft übernommen wird.

Wie schon in den vergangenen Nachrichten angemerkt, sind seit diesem Aufruf in den KMG-Nachrichten und im Internet zahlreiche Spenden auf unserem Spendenkonto eingegangen Es haben im Zeitraum November 98 bis Januar 99 gespendet:

Jörg Bielefeld DM 20,00

Marie-Luise Schrader DM 200,00

Erwin Müller DM 200,00

Stefan Wunderlich DM 850,00

Karl-May-Gesellschaft DM 1000,00

GEO montan DM 500,00

Dr. Andreas Graf DM 35,00

Nicola Pahl DM 100,00

Wolfram Hoppner DM 100,00

Dies sind 3005,00 DM. Die Auflistung erfolgte in Reihenfolge der Spendeneingänge. Mit dem Ertrag aus den vergangenen Quartalen erhalten wir die Gesamtsumme von 9000,22 DM. Wir danken herzlich allen Spendern und bitten um Ihre weitere Mithilfe!

Bitte spenden Sie auf das Konto:

Karl-May-Museum

Kreissparkasse Meißen  ·  BLZ 850 550 00    Konto-Nr. 300 000 1912

Stichwort: Bibliothek

Alle Spender werden auch künftig auf dieser Seite und, wie bereits geschehen, im Internet genannt.

René Wagner, Hans Grunert, Ralf Harder

Karl-May-Museum

Karl-May-Straße 5  · D-01445 Radebeul

Tel.: (0351) 8373010  ·  Fax: (0351) 8373055

Internetadressen

http://www.karl-may-stiftung.de

http://www.karl-may-museum.de

http://www.karl-may.elbflorenz.de

Email: redaktion@karl-may-stiftung.de


 

Gabriele Gordon

Das achtundzwanzigste Jahrbuch

Das wohltuendste Vorwort des Jahres, gerade weil es mit den ungeschriebenen Gesetzmäßigkeiten eines Vorwortes bricht, hat Hans Wollschläger unter der nichtssagenden Überschrift "Das achtundzwanzigste Jahrbuch", nämlich das der Karl-May-Gesellschaft, verfaßt. Ihm gebührt Dank dafür, daß er die interuniversitären Gockeleien über neue, neuere oder gar neueste literaturwissenschaftlichen Theorien als das bezeichnet hat, was sie sind: eitles Wortgeklingel banalsten Inhalts und klobiger Verhau, der dem wahren Zugang zur Literatur nicht einmal wortmächtig im Wege steht. Und siehe da: der Kaiser ist nackt!

Was sich da in sperriger Sprach- und Kommunikationsverweigerung in Helmut Schmieds Aufsatz "Karl May gibt es gar nicht" als bedeutungsschwangeres revolutionäres Erkenntnisinstrument geriert, nämlich die Interdiskursanalyse, die den Autor als schöpferischen Ver- und Bearbeiter seiner Wirklichkeit negiert, ist ja nichts weiter als aufgeblähter Schlichtsinn: selbstverständlich legt Literatur Zeugnis ab über sämtliche Einflüsse, die jemals auf einen Textkompilierer (mehr soll es ja nicht mehr geben für das sauer verdiente Geld, das man in die Buchhandlung trägt) eingewirkt haben, und dazu gehören selbstverständlich auch in besonders hohem Maße andere, frühere Texte: denn wer nicht gelesen und die Macht des Wortes nicht erlebt hat, der schreibt auch nicht. Was aber den Schriftsteller, und unseren May auf eine seit Jahrzehnten faszinierende Weise, ausmacht, ist doch gerade der bei jedem Autor unterschiedliche Ton, die Wahl des Sujets, die jedem eigene Sprache und Sprachmelodie, die gewählte Form und schließlich die unterschiedlichen Distanzen zum Personal des Geschehens, die sich von eiskalter Analyse bis hin zum Verschmelzen zwischen dem Ich des Schreibers und dem Ich der Fiktion erstrecken können. Es gibt den Autor, er lebt! Und das sage ich nicht nur, weil ich selbst schreibe und mich, vermessen, wie ich bin, trotz Verfassens von Kriminalromanen und -Erzählungen für eine intellektuell (um nicht zu sagen: subjektiv intentional) ans Werk gehende Autorin halte, die dennoch fasziniert beobachtet, in welch hohem Maße der - vermutlich eingebildete - Gestaltungswille aus unbewußten Quellen gespeist wird: sondern weil sich mir in jedem Buch, das von diesem Willen zur Gestaltung und der Hybris des eigenen Blicks auf diese Welt geprägt ist, sich mir tatsächlich eine neue Welt erschließt. May war der erste, der für mich einen neuen, ganz eigen-artigen und lustvoll erlebten Kosmos schuf. Und es lohnt sich bis heute, sich mit dem Menschen Karl May und seinem in dieses Leben verschränkte Werk zu beschäftigen.

Das Elend der Literaturwissenschaft, der ich mich bewußt entzogen habe, ist das Elend der Literaturwissenschaftler; nach jahrelang erzwungener nahezu ausschließlicher Beschäftigung mit Sub- und Metatexten und unter dem Druck eines absurden und kontraproduktiven Wissenschaftlichkeitsanspruches, der jeglichen künstlerischen Keim der frühen Jugend erstickt hat, ist ihnen die Lust am Lesen abhanden gekommen. Lesen verändert sie nicht mehr. Also darf auch der Autor nicht mehr verändern (wollen), sondern nur noch hilf- und ratlos bereits vorhandene Texte verwursten. Nur zufällig kommt dann und wann bei dieser Fabrikation ein Kunstwerk heraus, wofür die von Schmiedt mehr als nur halbherzig vertretenen Thesen allerdings eine Erklärung schuldig bleiben. Wollschläger hat Recht: diesem Kulturpessimismus muß vehement entgegengetreten werden. Letztlich geht es um die Frage, ob das Individuum Objekt oder Subjekt seines eigenen Lebens ist, sein darf oder sein sollte: Gestalten und Gestaltenwollen ist ein Urbedürfnis des Menschen, und die gesellschaftlichen Verhältnisse befürfen dieses Gestaltungswillens in Zeiten der global players in einem überlebensnotwendigen Maß.

Wenn Schmiedt wirklich daran interessiert ist, Thesen zum kreativen Umgang Karl Mays mit fremden Texten/Vorlagen zu finden, möchte ich ihn auf meinen fast schon verjährten Aufsatz "George Catlin. Die Indianer Nordamerikas. Das Material zum Traum" in Jahrbuch der KMG 1985, S. 348, hinweisen. Da ich keine Literaturwissenschaftlerin bin, hat er meinen Text sicherlich nicht bewußt ignoriert. Da ich nicht eitel genug bin, weise ich auf diesen Text nicht deshalb hin, weil mich das unterlassene Zitat kränken würde. Ich erwähne den Aufsatz nur, weil er dem Konstrukt eines sich selbst schreibenden Textes, der seinen Autor sucht, mit eindeutigen Belegen widerspricht. Und welcher Beleg wäre eindeutiger als die in meinem Aufsatz zitierte Aussage des Autors May, die er seiner Figur des Greenhorns Shatterhand zuschreibt? Auf die bezauberndste Weise widerlegt May die "neueren" literaturwissenschaftlichen Thesen nämlich bereits im Jahr 1893. Auf die Frage von Sam Hawkens, wie er denn auf eine bestimmte Idee gekommen sei und ob ihn nicht seine Bücher wohl gewaltig in die Irre geführt hätten, läßt May seinen lesenden Helden Shatterhand antworten: "Das steht nicht darin, sondern ich habe es mir selbst gesagt, allerdings nur infolgedessen, daß ich diese Bücher sehr aufmerksam gelesen und mich in ihren Inhalt sehr lebhaft hineingedacht habe." (Bd. VII, Fehsenfeldausgabe, S. 167).

Der souveräne, aktive und bewußte Umgang eines Autors mit seinen Quellen also. Sorry, mit der Intertextualität. Quod erat demonstrandum.

[Unser Mitglied Gabriele Gordon, Neuruppin, schreibt auch als Autorin unter ihrem Geburtsnamen Gabriele Wolf]


 

!!!!! Soeben ist erschienen !!!I!

Karl-May-Autographika Heft 6

50 Seiten (DIN-A4) - Preis: DM 15,- zzgl. Versandkosten

Merhameh, Reiseerzählung

Faksimile des Manuskriptes und Transkription Karl Mays letzter Erzählung


 

Wilhelm Brauneder, Wien:

Wiener Karl-May-Freunde: Vortrag Dr. Heermann

Am 20. Oktober 1998 traf sich nach der Sommerpause der Kreis der Wiener Karl-May-Freunde abermals, und zwar aus besonderem Anlaß, nämlich zu einem Vortrag von Dr. Christian Heermann aus Leipzig zum Thema "Klara May - eine widersprüchliche Frau an der Seite Karl Mays in schweren Jahren".

Die über 20 Zuhörer begeisterte der Vortragende durch den klar strukturierten Aufbau des Gebotenen, die präzisen Daten, das sorgfältige Abwägen der überlieferten Fakten, die Details seiner Forschungen und insgesamt das ausgewogen-runde Bild, das er von der zweiten Ehegattin des Maysters bot. Eine besondere Nuance erhielt der Vortrag dadurch, daß Dr. Heermann auf die "Fabulierkunst" von Klara May einging, von den Erzählungen über ihren Vater als höherrangigem "Kastellan" anstelle der schlichten Tatsache seines Berufs eines Hausmeisters bis hin zu ihren Karl-May-Jahrbuch-Aufsätzen 1918 und 1931, zu welchen der Vortragende lakonisch bemerkte, Klara May habe "das Blaue vom Himmel fabuliert", "solche Legenden hat sie also gestrickt". Eine rege Diskussion schloß an den Vortrag an, in der Dr. Heermann als Nachsatz über die Bemühungen und letztendlich doch gescheiterten Bestrebungen von Klara May auf Textbearbeitungen einging.

Schließlich überraschte Herr Erich Hammerler mit der Mitteilung, es werde im Jahre 2000 das "Zweite österreichische Karl-May-Treffen" im Hotel Sachsengang in Groß-Enzersdorf stattfinden, und zwar vom 14. bis 16. April 2000; das genaue Programm stehe noch nicht fest.

Nach dem Dank an Dr. Heermann und an Dr. Karl, den Initiator des Vortrages, erinnerte Professor Brauneder zur angekündigten Tagung im Jahre 2000 daran, daß dies für Wien gleichsam ein fiktives Hadschi-Halef-Omar-Jahr sei. Im Spielfilm "1. April 2000" aus dem Jahr 1954 erklärt sich das - noch immer besetzte - Österreich just an diesem Tage für frei, worauf die Weltpolizei einschreitet; ihr Mitglied aus der Arabischen Welt heißt - Hadschi Halef Omar (siehe "1. April 2000: Hadschi Halef Omar in Wien", in: M-KMG 106/1995, 58 f.).


 

Sprachbegabte KMG-Mitglieder gesucht

Als Karl May im Herbst 1908 in New York weilte, notierte er sich auf einem Zettel die Worte: "La via chetu! Wacha!" (siehe "Winnetou IV"-Reprint, S. 307). Bis heute kennen wir nicht die Bedeutung dieser rätselhaften Ausrufe und wissen nicht einmal, aus welcher Sprache sie stammen. Wer unter den sprachbegabten KMG-Mitgliedern Aufschluß geben kann, wende sich bitte an:

Dr. Dieter Sudhoff, Steinbrede 6,

331067 Paderborn.


 

Karl-Eugen Spreng

"Lehrbücher der Geographie –und aller möglichen Wissenschaften"

Immer mal wieder wird in den KMG-Nachrichten oder den Mitteilungen auf Karl-May-Erwähnungen hingewiesen, die in Publikationen zu finden sind, die es von ihrer Themenstellung her nicht erwarten lassen. So werden zum Beispiel in den KMG-Nachrichten 116, S. 42 ein Englischschulbuch und in den KMG-Nachrichten 117, S. 25 f. unter dem Titel "Karl May in der Fachpresse" zwei Zeitschriftenartikel vorgestellt. Im folgenden möchte ich auf einige weitere unerwartete Karl-May-Begegnungen eingehen.

Wer an der Fernuniversität in Hagen das Fach Geschichte studiert, muß als Einführung in die Ältere Geschichte den Kurs "Alteuropäische Schriftlichkeit" belegen. In dessen "Kurseinheit 9: Ausbau des Schriftbezugs als Fortschritt der Wissenschaft: Die Entzifferung der Keilschrift", Hagen: Fernuniversität, 1987 schreibt der Autor Josef Wiesehöfer im Abschnitt "4.4 Der Alte Orient einmal anders – Populäre Ansichten, Klischees, Bearbeitungen und Nachahmungen im 19. und 20. Jahrhundert" auf S. 132: "Von [...] bekannteren Bearbeitungen altorientalischer Stoffe [...] sollen hier stellvertretend nur noch Karl MAYs freie Adaptionen der Ausgräbermentalität in seinen Romanen ‚Durch die Wüste‘ oder ‚Durchs wilde Kurdistan‘ [...] genannt werden [...]" und ergänzt in einer Fußnote: "So ist die Figur des Sir David Lindsay ‚ein wenig nach Austin Henry Layard gezeichnet‘ [...], so gibt es immer wieder aktuelle Bezüge auf den Alten Orient [...]." Hierbei beruft sich Wiesehöfer auf den Beitrag "Die junge Wissenschaft Assyriologie in der Schönen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts" von Volkert Haas, der in dem Sammelband "Antike in der Moderne", hrsg. von Wolfgang Schuller, Konstanz: Universitätsverlag, 1985 auf S. 71 bis 104 zu finden ist. Auf S. 82 f. geht Haas nicht nur kurz auf Lindsays Ausgräberschrulle ein, sondern sagt auch, daß Karl May "den Titel seines einzigen Dramas, die ‚Arabische Fantasie. Babel und Bibel‘ (1907 – 1909), den Vorträgen von Delitzsch entlehnt hat", und erwähnt, daß im "Mir von Dschinnistan" die Bibliothek in der Stadt der Toten mit Keilschrifturkunden ausgestattet ist.

Kommen wir nach der Geschichte nun zur Erdkunde. In dem Schulbuch "Diercke Erdkunde für Gymnasien in Nordrhein-Westfalen 7", Braunschweig: Westermann, 1995 befindet sich auf S. 51 die schematische Darstellung einer Gewitterwolke und daneben der Text: "Man erzählt, daß Old Shatterhand und seine Begleiter einmal bei einer Reise durch die Wüste kurz vor dem Verdursten waren. Old Shatterhand habe damals ein großes Kakteenfeld angezündet. Nach einiger Zeit hätten sich Wolken gebildet, dann habe es geregnet. – Könnte diese Geschichte wahr sein?" Ich könnte mir gut vorstellen, daß sich die Autoren dieses Erdkundebuches hierzu durch den Beitrag "Prozeßabläufe bei der Genese des konvektiven Niederschlagtyps oder Wie Old Shatterhand in der Wüste überlebte" von Kurt-Dietmar Schmidtke in "Geographie im Unterricht. Zeitschrift für die Unterrichtspraxis der Sekundarstufe I", Jg. 7 (1982), S. 375 bis 379 inspirieren ließen. Übrigens erschienen in derselben Zeitschrift zwei weitere Artikel von Schmidtke über Einsatzmöglichkeiten von Karl Mays Texten im Erdkundeunterricht (vgl. M-KMG 82, S. 60).

Aber auch in ein Mathematikbuch hat Karl May Eingang erhalten. In "Mathematik 5. Schuljahr", Berlin: Cornelsen, 1993 befindet sich auf S. 31 ein Foto, das sieben nebeneinander stehende Buchrücken mit Büchereisignaturen zeigt, unter ihnen der grüne KMV-Band "Durch die Wüste". In der zugehörigen Aufgabe werden Signaturen, bestehend aus zwei Buchstaben und einer höchstens dreistelligen Zahl, vorgegeben, und die Schüler sollen sie in die richtige Reihenfolge bringen.

Schließlich sei noch auf eine "Karl-May-verdächtige" Stelle in einer mathematischen Fachzeitschrift hingewiesen. Im "Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung", 90. Band (1988) schreibt J. Rosenmüller auf S. 43 der 2. Abteilung in einer Rezension des Buches "Gewinnen. Strategien für mathematische Spiele", 4 Bände, Braunschweig - Wiesbaden: Vieweg, 1985 der Autoren E. R. Berlekamp, J. H. Conway und R. K. Guy: "Das Buch steckt voller Punks, Kalauer, Anspielungen, Anzüglichkeiten (auch in der Sitara-Ebene zweiter Stufe) [...]." Was er wohl damit meint?

PS: Die Überschrift des vorliegenden Beitrags wurde (leicht verändert) dem Band 20 der Materialien zur Karl-May-Forschung, Rudolf K. Unbescheid: Ein Traum – Zwei Wege, Ubstadt 1998, S. 30 entnommen.


 

Ein neues Buch von Mounir Fendri

Prof. Dr. Mounir Fendri (Tunis), der in unserem Jahrbuch 1992 einen bemerkenswerten Aufsatz über Karl Mays Krüger-Bei und sein historisches Vorfeld veröffentlichte, ist kürzlich mit einem umfangreichen Buch hervorgetreten: Kulturmensch in ,barbarischer' Fremde. Deutsche Reisende im Tunesien des 19. Jahrhunderts (München 1996). Es rekonstruiert anhand mehrerer Dutzend Texte das Tunesien-Bild deutscher Reisender in jener Zeit; die Studie zeichnet sich ,,durch historiographische Solidität" aus, wirkt ,,wohlfundiert" und profitiert davon, daß der Verfasser als tunesischer Germanist "mit beiden Kulturen und ihrer Geschichte vertraut (ist)" (Germanistik 39/1,1 99B, S.193). Die Quellenforscher der KMG werden hier möglicherweise neue Anregungen für ihre weitere Arbeit finden.

[Helmut Schmiedt]


 

Woran sich Martin Walser nicht gewöhnen konnte

Auf die Frage der WELT, ob sein Unbehagen an der deutschen Teilung eher aus seinem Geschichtsbewußtsein rührte oder aus seinem Zorn über die politische Realität in der DDR, antwortete er:

»Beides. Ich konnte mich nicht daran gewöhnen, daß Nietzsche und Karl May im Ausland geboren sein sollten, diese beiden Erzsachsen. Ich wollte sie nicht verloren geben an ein neues, ein neu geschaffenes Ausland. Zudem bin ich ja auch in der DDR gewesen und habe den ganzen Jammer dort mitgekriegt. Diese Misere mußte man wohl -, je länger, um so mehr - zumindest bedauern dürfen. Ich habe lange genug dafür gebraucht. Es durfte aber nicht bezweifelt werden, daß in dieser Teilung Vernunft zum Ausdruck komme. Der eine hat gesagt, wegen Auschwitz, der andere hat einen anderen Grund genannt. Für mich war es ungerecht, daß die Schuld auf diese 17 Millionen Menschen abgewälzt wurde, daß die zu bezahlen hatten, was unser aller Schuld gewesen wäre.«

(Aus dem Interview mit Martin Walser in der WELT vom 6. Oktober 1998 Nr. 232).

[mitgeteilt v. Heinz W. Hass]


 

»Sascha Schneider (1870 - 1927)«

ein Maler zwischen Max Klinger + Otto Dix

Lichtbildervortrag mit Hans-Gerd Röder, Dreieich-Buchschlag

Samstag, 24. April 1999 17.00 Uhr Rathaussaal Dürröhrsdorf


 

Das wäre zu korrigieren

Übertragungsfehler und Aprilscherz

Die Bücherfreunde allgemein und nicht nur die Leser und Käufer von May-Editionen hegen den begreiflichen Wunsch, gegen ihr gutes Geld auch akkurat und perfekt hergestellte Bücher geliefert zu bekommen. Selbstverständlich ist das auch die Maxime der Verlage, überhaupt aller Beschäftigten beim Buchwesen. Doch auf dieser Welt ist nichts vollkommen. So auch beim Buchdruck, vielleicht hier mehr ins Auge fallend als sonst irgendwo, weil schwarz auf weiß gut kontrastiert und bekanntlich die einschlägigen Zunftteufelchen mit Finesse ihr verflixtes Spiel treiben. Die Liste der Druckfehler ist unendlich, fast täglich gibt es solche Ärgernisse im Blätterwald.

Viele haben zu der Thematik schon ihre Feder in die Tinte getaucht. In der Regel als Aufruf zur Gewissenhaftigkeit oder in guter Absicht als Erratum. Im allgemeinen entlocken die Teufelchen mit ihrem Tamtam ein Schmunzeln, bei einem Fehldruck können sich aber schon eher Unmutsfalten auf der Stirne bilden. Zum Stoffkreis schrieb ich vor Monaten auch einen Artikel, betitelt: "Nur ein Buchstabe" (M-KMG 109). Der Beitrag blieb nicht ohne Echo. Dank der Aufmerksamkeit unseres Mitgliedes Hanns H. Kluck, 21423 Winsen, ergibt sich die Möglichkeit, bei einer beachtenswerten Maypublikation des Karl-May-Verlages zwei Übertragungsfehler zu korrigieren. Mitglied Kluck bemerkt in seiner Korrespondenz: "Da ich selbst mehrfach Betroffener bin ... nehme ich Ihren Beitrag als Anlaß, Ihnen über zwei ‘Transliterationsfehler’ in >Karl May’s Augsburger Vortrag - Eine Dokumentation< (KMV Bamberg 1989, herausgegeben von Roland Schmid), einige Zeilen zu schreiben. Sie stehen zwar nicht direkt mit dem Thema ‘Druckfehler’ in Zusammenhang, erscheinen mir aber wichtig genug, sie nicht nur dem KMV, sondern auch einem Mitglied unserer Gesellschaft mitzuteilen:

1. Seite 9, 3. Zeile von unten heißt es im Handschriftenfaksimile Preßfehde, daraus wird im Druck Seite 8, 6. Zeile von unten Prozeßfehde und - für mich schwerwiegender - wird aus

2. Seite 36, 4. Zeile von unten im Handschriftenfaksimile Maurern, im Drucktext Seite 47, Zeile 19 von oben Mauern - so schnell wurden aus für Karl May wichtigen menschlichen Wesen sachliche Dinge."

Der KMV beantwortete prompt das Anschreiben von Herrn Kluck. Der Verlag bedauerte den Fehler. Leider "könne keine Abhilfe geschaffen werden", da für absehbare Zeit eine weitere Auflage nicht geplant sei.

Fehler in Schriften ohne Seriencharakter, besonders bei Druckwerken, die nur als einmalige Ausgabe ediert werden, lassen sich nachträglich kaum für den Käufer berichtigen. Hinweise auf solche Fehlstellen bzw. Interpretationen wird man wohl vergebens in der Tagespresse suchen. Die Publikationen der KMG bieten sich hier glücklicherweise als Brücke an. Gerade die Info-Hefte MITTEILUNGEN und NACHRICHTEN sind als Forum der May-Forschung und May-Diskussion zwei kompetente Organe.

Ein weiterer Übertragungsfehler findet sich auch beim "Winnetou I"-Nachwort im Rahmen der verdienstvollen Fehsenfeld-Reprintausgabe des KMV. Im faksimilierten May-Brief an Fehsenfeld (Seite 2, unpaginiert) heißt es: "Was Winnetou betrifft, so bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß wir 3 Bände machen müssen. Diese vornehme Gestalt mit ihren außerordentlichen Erlebnissen ist nicht kürzer zu zeichnen ...". Beim transkribieren entfiel das Wort "nicht". Der Satz lautet nun, den Sinn umkehrend: "Diese vornehme Gestalt mit ihren außerordentlichen Erlebnissen ist kürzer zu zeichnen" (Nachwort, Seite 4, unpaginiert). Mögen solche ungewollten Ärgernisse, die immer wieder vorkommen, eingedenk der Freude an der Edition, den Bücherfreund nicht zu sehr echauffieren. Möge das Sprichwort "Es ist leichter tadeln, als besser machen" mit über die Gemütswallung hinweghelfen.

Zum Abschluß noch ein Bonmot, etwas Ergötzliches, sogar ein Beweis, daß im Computerzeitalter auch menschliches Empfinden, d.h. gewahren, entdecken, noch nicht zu sehr schablonisiert ist. Oder sollte ich mich täuschen? Der Witz der Sache ist nämlich der, daß der Hintersinn einer Meldung nicht erfaßt, also nicht erkannt wurde. Das ist beileibe nicht schlimm. Im Gegenteil, es stimmt heiter, daß nach über 75 Jahren die Schlitzohrigkeit eines Journalisten noch Wirkung erlangte. Es ist nicht bekannt, ob seine am 31. 3. 1923 veröffentlichte Notiz in der "Hallesche Zeitung", "... morgen nachmittag in dem großen Steinbruch" sollen Szenen zu dem May-Film "Der Schatz im Silbersee" gedreht werden, bei der Leserschaft als Aprilscherz durchschaut wurde. Tatsache ist aber, daß dieser Scherz heute als ernsthaft geplantes Filmprojekt auf Seite 466 im "Karl-May-Filmbuch" (KMV 1998) steht. Ich möchte nicht, daß sich hier das Wort bewahrheitet "Die Hälfte der Menschen lacht auf Kosten der andern".

Karl Serden


 

Christian Sorge, Bernsdorf

Reisen mit und zu Karl May

Betrachtungen eines Lesers

In der Beurteilung des sächsischen Abenteuerschriftstellers Karl May driften die Meinungen und Ansichten diametral auseinander. Die Palette reicht von verunglimpfenden Ablehnen über humorvolle Toleranz (genialer Spinner, sächsischer Lügenbold) bis hinein in die Bereiche ehrlicher Begeisterung. Nun ist die Beurteilung eines Schriftstellers in erster Linie natürlich eine Frage des Maßstabes, den man anlegen möchte und der immer subjektiv gefärbt sein wird.

Welche Kriterien soll man also anlegen:

Wahrheitsgehalt oder Plastizität der Sprache, Realitätsbezug oder gar die Größe der "Fangemeinde", vielleicht auch die Nachvollziehbarkeit des Geschehens? Eventuell den pädagogischen Wert und die stilistische Eleganz des geschriebenen Wortes?

Die Beurteilung einer schriftstellerischen Gesamtleistung obliegt natürlich der Masse der Konsumenten, sprich der Leser. Und dabei hat ein Autor, dessen Bücher in nahezu jedem Haushalt vertreten sind, sei es in der Wühlkiste im Keller oder als Prachtausgabe in der Schrankwand, von vorn herein naturgemäß gute Karten. Wobei man natürlich "Masse" der Leser und "Klasse" des Autors nicht selbstverständlich in ein Verhältnis setzen darf, beide Kriterien bedingen einander nicht a priori.

Der Verfasser dieser Zeilen unterzieht sich seit Jahren der lustvollen Mühe, seine Reisen ab und an auf die Spuren Mayscher Romane zu lenken und fühlt sich deshalb in aller Bescheidenheit zu diesen Gedanken autorisiert. Er hat Istanbul besucht (obgleich auch nicht von Bagdad aus), er war im Chott El Djerid, in Tunis, Kairouan und Kebili, hat "im Lande des Mahdi" (Ägypten) sich von der Plastizität Mayscher Erzählkunst überzeugen können und hat just an dem Tag, an dem diese Gedanken aufs Papier flossen, die Pyramide des Sonnengottes in Mexiko bestiegen. Reisen zu weiteren vom kosmopolitischen Autor May beschriebenen Zielen werden hoffentlich irgendwann Realität werden, in Gedanken und Gefühlen sind sie Dank Mayschen Erzählvermögens längst erfolgt.

Apropos Erzählvermögen: Karl May macht es seinen Lesern durchaus leicht, seine Helden auf ihren fiktiven Abenteuern zu begleiten, so man die innere Einstellung und eine gewichtige Portion Toleranz dazu aufbringt. Ein für den Geschmack des Verfassers ideales Beispiel liefert uns Karl May gleich im ersten der "Grünen Bände" des Bamberger Verlages, "Durch die Wüste". Den abenteuerlichen Ritt von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar durch den südtunesischen Salzsee nach Kebili vollziehen in unserer Zeit viele Tausende Tunesien-Touristen nach. Die detailgetreue Beschreibung von Land und Leuten, die Charakterisierung islamistischen Gedankengutes war für den Verfasser durchaus ein Grund zum Staunen. Überhaupt, Thema Religion: Die liebevoll beschriebenen Reibungen des Christen Kara und des Muslimen Halef gehören zu den schönsten Momenten in Karl Mays Orienterzählungen. Überhaupt beschreibt May die 5 Grundregeln der islamischen Religion (Bedeutung Allahs, spenden, pilgern, fasten, beten) dergestalt, daß man bei ihm von einem fundierten Quellenstudium ausgehen darf. Zu einer Zeit wohlgemerkt, in der noch keine globale Medienvernetzung existierte und in der Informationsbeschaffung sicher ein Problem darstellte.

Schöne, geradezu religionsphilosophische Gedanken präsentiert May im übrigen im Band 25 "Am Jenseits", einem im Vergleich zu den ersten 6 Orientbänden wohl weniger geläufigen Werk, welches von Franz Kandolf "In Mekka" (Bd. 50) zum Ende geführt wird. Erstaunlich übrigens, wie es Kandolf gelingt, sich in May`s Gedankenwelt einzuleben.

Karl May ist mit Erfolg bemüht, Authentizität in seine Romane zu bringen, indem er reichlich mit der Landessprache entlehnten Begriffen arbeitet.

Der Verfasser hat sich 1996 anläßlich eines Marokko-Aufenthaltes die Mühe gemacht, eine Reihe von Begriffen aus dem arabischen Sprachgut (Sihdi, Hamdulillah, Allah akbar, etc.) dem örtlichen Reiseleiter vorzulegen und bestätigt gefunden, daß Karl May sowohl orthographisch als auch sinngemäß durchaus korrekt formuliert.

Diese Feststellung fand 1997 Bestätigung am Nil. "Die Siegreiche - El Káhira - so nennt der Ägypter die Hauptstadt seines Landes", schreibt Karl May im ersten der 3 Mahdi-Bände (Bd. 16-18), und der Verfasser konnte sich überzeugen, daß diese Anfangssequenz den Tatsachen entspricht. Überhaupt, "Menschenjäger" (Bd. 16), "Der Mahdi" (Bd. 17), und "Im Sudan" (Bd. 18) zählen wohl zu den intensivsten und eindrucksvollsten Erzählungen aus dem Repertoire des Ernstthaler Schriftstellers. Am besten ist das Flair seiner Bücher erlebbar, wenn man sich dem Lesevergnügen quasi "vor Ort" hingibt, was dem Verfaser in der arabischen Wüste vergönnt war.

Die 5 teilweise in Mexiko handelnden Bücher (Bände 51-55) haben den Verfasser auf seiner jüngsten Reise zur Halbinsel Yucatan am Golf von Mexiko begleitet. In diesen Romanen stehen mehr die Schicksale der handelnden Personen im Vordergrund, die Schilderung der Charakteristika von Land und Leuten behandelt Karl May mehr am Rande als in seinen Orienterzählungen. Hier geht es dem Autor in erster Linie um die Verzahnung bekannter historischer Tatsachen mit den Schicksalen der Helden seiner Phantasiewelt. Der Verfasser dieser Zeilen möchte seiner Hoffnung Ausdruck verleihen, daß es ihm gelungen sein möge, negativ gefärbte landläufige Klischees über Karl May zu entkräften, voreingenommenen Spöttern den Wind aus den Segeln zu nehmen und Karl May als das zu charakterisieren, was er ist: Ein Phänomen, dessen einzigartige Gestalten Winnetou und Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar Gemeingut der deutschen Leserwelt geworden sind. Dessen Werk allerbeste Abenteuerliteratur ist, das alle sozialen und kulturellen Umwälzungen und Verwerfungen des letzten Jahrhunderts überlebt hat.

In diesem Sinne: Es gibt ihn und es wird ihn weiter geben, "wenn ich mich nicht irre".

[Christian Sorge, Bernsdorf, bei Hohenstein-Ernstthal]


 

Das Karl-May-Fest ’99

wird vom 16.-18. Juli 1999 wieder in Bad Segeberg stattfinden. (Intermar Kurhotel).

Nähere Informationen durch Thomas Winkler, Harmsweg 9B, 22179 Hamburg, Tel./Fax 040-61 47 79


 

Karl-May-Haus Information Heft 12 erschienen

Pünktlich zu Karl Mays 157. Geburtstag und aus Anlaß der Eröffnung der Sonderausstellung "In memoriam Werner Legere" (25.2. - 30.3.1999) im Karl-May-Haus erschien die neue Ausgabe der Karl-May-Haus Information (60 Seiten, 28 Abb., 25 Faksimiles, 7,90 DM). Besonders hingewiesen sei im Hinblick auf den 15. Kongreß auf einen Beitrag zu den May-Stätten in der Geburtsstadt sowie auf Beiträge zur Thematik der Sonderausstellung "Karl May und Europa", die während des Kongresses besucht werden kann.

Aus dem Inhalt:

Christian Heermann: Dem Andenken an Werner Legere w Hans-Dieter Steinmetz: Auf Karl Mays Spuren. Ein Rundgang in Hohenstein-Ernstthal w Erich Homilius: Ansprache zur Wiedereröffnung des Karl-May-Hauses am 25.2.1998 w André Neubert: Das Bauvorhaben Karl-May-Haus 1997 w Hans-Dieter Steinmetz: Mißglückter Einstieg. Zu Karl Mays Anstellung als Hilfslehrer in Glauchau w Joachim Biermann: Streiflichter zu Karl Mays Seminar- und Lehrerzeit w Dieter Sudhoff: Radebeul, Gellertstraße 5 w Hartmut Schmidt: Karl Mays Freund Carl Heinrich Schurtz w Gert Morzinek: Kutschfahrten mit dem Ortsrichter w Klaus-Peter Heuer: Der Löwe der Blutrache. Von Regensburg nach Rom anno 1901 w Klaus-Peter Heuer: Kara Ben Nemsi in Florenz. Eine italienische May-Ausgabe von 1912 w [Sonderausstellungen 1998:] Andreas Barth: In Handschellen über den Markt w Jens Pompe: 60 Jahre Karl-May-Spiele auf der Felsenbühne Rathen w Hans-Dieter Steinmetz: Neuer "Kürschner".

Angaben zum Inhalt der KMHI-Hefte 1 bis 10 siehe KMG-Nachrichten Nr. 112 (Juni 1997), S. 14/15, des KMHI-Heftes 11 siehe KMG-Nachrichten Nr. 116 (Juni 1998), S.28.


 

Pressespiegel (gekürzte Artikel)

Stern-Magazin 42/98

Indianer gegen Mäuse - Europas Cartoonfilm-Industrie hat zwar einen schweren Stand gegen Disney - aber dennoch Erfolge. Weil der Cartoon-Markt in Europa viel enger ist als in Amerika, wird oft internationalisiert: Das Kreative - Entwerfen, Schreiben - geschieht in Europa, die Handarbeit - das Zeichnen Bild für Bild - Löwenanteil der Fertigungskosten, in Asien. So läßt das Hamburger Animationsstudio "Ludewig" eine TV-Serie in Holland schreiben, im Fernen Osten zeichnen und auf den "Ludewig"-Computern scannen, kolorieren und filmen. Doch ob mit Bleistift oder Bits - Disney bleibt der Gegner. Dabei hat Michael Schaack von der "Hamburger Trickcompany" ein Millionenpublikum ins Kino locken können. "Dazu müssen wir gar nicht besser sein als Disney", sagt Schaack. "Wir müssen uns nur unterscheiden"

Nordsee-Zeitung 3.10.98

Buchverlage sehen junge Leser als schwierige Zielgruppe. Das Schmökern in einem Buch wird immer noch als eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen angesehen. "Das Leseverhalten der 14- bis 29jährigen weicht wesentlich von dem anderer Altersgruppen ab", sagt Börsenvereinssprecher Eugen Emmerling und verweist auf eine Marktanalyse von 1997, "da machen uns die über 60jährigen mehr Sorgen". Skepsis indes herrscht beim Ullstein Verlag (Berlin) vor. "Wir befürchten, daß da kaum noch einer liest", sagt Holger Kuntze, Leiter des Lektorats Sachbücher. "Die, die heute 20 sind, werden den Weg so nicht mehr zum Roman finden wie deren Eltern. Viele lassen sich durchs Fernsehen und Kino schneller bedienen". Diese Einschätzung wird auch bei Goldmann in München geteilt: "Da wird nicht fürchterlich viel gelesen. Nach Karl May, Enid Blyton und Stephen King kommt erst einmal ein Loch". Eine eigens für junge Leser eingerichtete Paperback-Reihe mit 36 Titeln pro Jahr wurde bei Goldmann eingestellt, da der Erfolg ausblieb.

Stuttgarter Nachrichten 6.10.98

Winnetou auf hoher See. Band 80, "Auf der See gefangen", ist eine weitere Frucht des Verlagsbemühens, die weitgestreuten Erzählungen Karl Mays, zumeist in Zeitschriften und Kalendern erschienen, in ihrer Ursprünglichkeit für die Werkausgabe zu gewinnen. Was diesen neuen Karl-May-Band besonders interessant macht, sind die textkritischen und historischen Passagen, das Nachwort zur Titelstory von Christoph F. Lorenz und der Essay von Ekkehard Bartsch über die Entstehungsgeschichte der Winnetou-Figur.

Berchtesgadener Anzeiger 9.10.98

Liest noch jemand? Was in Verlagen über junge Leser gedacht wird. "Die surfen doch nur noch durchs Internet und machen Computerspiele" - so oder so ähnlich wird nicht selten das Interesse junger Menschen an Büchern eingeschätzt. Viele Branchenkenner sehen junge Leser von heute zwar als schwierige Zielgruppe an, bei der besondere Anstrengungen nötig seien, um ein Buch an den jungen Mann oder die junge Frau zu bringen, doch in allgemeinen Kulturpessimismus wollen die wenigsten einstimmen. Die meisten blicken voller Zuversicht auf die junge Leserschaft, wie eine dpa-Umfrage vor der Frankfurter Buchmesse ergab. "Der kürzere Text ist gefragt. Einen 500-Seiten-Roman zu verkaufen, ist schwierig geworden", meint Rowohlt-Sprecher Frank Scheffter.

Die Welt 10.10.98

Der schwarze Sheriff hört auf. Der Geschäftsführer der "Karl-May-Spiele" in Bad Segeberg, Ernst Reher, gibt zum 31. Dezember 1998 sein Amt auf. Der 68-jährige, der stets im schwarzen Sheriff-Kostüm auftritt, hört aus Altersgründen auf. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Kalkberg GmbH dankte Segebergs Bürgermeister Udo Fröhlich dem 68jährigen, den die Schauspieler "Schlauer Fuchs" nannten, für seine großen Verdienste um die Entwicklung der Spiele. Unter seiner Geschäftsleitung seien in 16 Jahren die "Karl-May-Spiele" aus den roten Zahlen zu einem der wenigen profitablen Freilichttheater in Deutschland geworden. Als Höhepunkt seiner Karriere nannte Reher den Freundschaftsvertrag mit den Winnebago-Indianern in Nebraska und die Tourismuskampagne in den USA.

Segeberger Nachrichten 27.12.98

Ernst Reher blickt zurück. 16 Jahre war er der Boß am Kalkberg, hat unzählige Stars und Sternchen auf der staubigen Bühne des Freilichttheaters erlebt. Und nun gleitet er sanft in den Ruhestand. "Wer einmal mit dem Karl-May-Virus infiziert ist, der kommt davon nicht mehr los." Ernst Reher, der seit 1982 Chef am Kalkberg ist, muß als erfolgreicher Geschäftsführer bezeichnet werden. Doch er scheint nicht besonders gern darüber zu reden. Dabei hätte der Mann sicher einiges zu erzählen. In altbekannter Gewohnheit sagt der Geschäftsführer Sätze wie diesen: "Ich habe versucht, nach bestem Wissen und Gewissen diese Aufgabe auszufüllen." Das ist ihm gelungen. Seit 1983 schreibt die GmbH schwarze Zahlen, kommt ohne Zuschüsse aus. Seit 1988 wurden jedes Jahr über 200.000 Besucher nach Bad Segeberg geholt.

Freie Presse Chemnitz 24.7.98

Ein Mekka der Karl-May-Fans. "Die Nähe zu Dresden ist Radebeuls Hauptproblem, aber auch seine große Chance". So charakterisiert Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) Lage und Struktur dieses Mittelzentrums, das mehr sein will als ein Mekka für Karl-May-Fans. Geprägt von der Elbe und dem malerischen Höhenzug der Lößnitzer Weinberge, sucht die Große Kreisstadt nach einem eigenen Weg an der Seite der Metropole Dresden. Karl May allein reicht nicht, meint das Stadtoberhaupt. Obwohl der Abenteuerautor noch immer Radebeuls Aushängeschild ist, sind die meisten der 1997 registrierten rund 750.000 Übernachtungen eher auf die zentrale Lage der Stadt im Elbtal zurückzuführen. Früher kannten die Besucher die Stadt Radebeul tatsächlich vor allem als Karl-May-Stadt. Die Nähe zu Dresden und zur Sächsischen Schweiz war laut Kunze den meisten West-Besuchern vor 1990 nahezu unbekannt.

Schweriner Volkszeitung 28.9.98

Villa Shatterhand kämpft um Besucher-Interesse. Eigentlich könnte René Wagner vom Karl-May-Museum zufrieden sein: Die Sonderausstellung "Vom Tomahawk zum Henrystutzen wird bis zum 31.März 1999 verlängert. Doch so richtig glücklich ist der Museumschef nicht mit den Besucherzahlen. Daß der "Vater" von Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi an Anziehungskraft verloren hat, läßt Wagner jedoch nicht gelten. Dennoch gibt sich Wagner optimistisch. Der ehemalige Wohnsitz Karl Mays müsse sich aber besser "verkaufen". Für Besucher des nahen Dresden soll der Abstecher in die Villa Shatterhand künftig ebenso selbstverständlich sein, wie der Besuch des Zwingers, der Semperoper oder von Schloß Pillnitz.

Sächsische Zeitung 24.7.98

Dresdner Heft zur Lößnitz-Landschaft. Bei dem Wort "Lößnitz" denken die meisten an Weinberge, eine idyllische Landschaft vor den Toren Dresdens. Karl May wohnte hier, und Maler fanden ihre Motive. Der Dresdner Geschichtsverein widmete sein neues Dresdner Heft (Nr. 54) der Kulturlandschaft Lößnitz - Radebeul. 17 Autoren hat das Heft. Schön wäre es, wenn der an vielen Stellen "verwissenschaftlichte" Schreibstil sich in künftigen Ausgaben zu einem etwas verdaulicheren wandelte.

Frankfurter Rundschau 15.1.99

Wie bei Karl May: Jürgen Roth und Kay Sokolowsky ließen sich an einem illustren Ort über Komplotte aus. Die Autoren haben Verschwörungstheorien untersucht. Solche Erkundigungen kann gegenwärtig jeder einholen, der Veranstaltungen der Romanfabrik besucht. Dabei ist ihnen klar geworden: "Gegen einen Konspirationsfanatiker hilft kein Argumentieren." Die Rede war vom US-amerikanischen Desaster in den Schweinebucht und den "351 Theorien zu Lady Di’s Tod". Indes schweift der Blick über den Plüsch im Raum: Alte Waffen, langläufige, silberbeschlagene Flinten darunter, schmücken Wände eines Separees im Karl-May-Stil.

Kölner Stadtanzeiger Jan.99

Geschlecht darf keine Rolle spielen. Erste Prorektorin Ursula Frost will Uni-Profil schärfen. Daß man in den 90er Jahren als erste Frau auf einem Posten noch Unigeschichte schreiben kann, mutet fast schon kurios an. Und doch ist die Pädagogik-Professorin die erste Prorektorin Kölns - mit dem Bereich Lehre, Studium und Studienreform. Jetzt sei sie neugierig, was da auf sie zukomme: "Die Kollegen haben mich vor der zusätzlichen Arbeit gewarnt. Da muß ich wohl einiges zurückstellen." In Troisdorf geboren, war der Bücherschrank ihrer Eltern stets die wichtigste Inspirationsquelle. Erst lasen ihr der Vater und die Schwestern vor, dann entdeckte Ursula Frost die Literatur für sich: A. Dumas, D. Defoes "R. Crusoe" und, natürlich, Karl May - den kompletten Namen von Hadschi Halef Omar weiß sie, wie sie lachend bekennt, heute noch auswendig.

Süddeutsche Zeitung 15.1.99

"Wer ist Santer?" fragten sich viele in Deutschland, als im Juni 1994 der Name des neuen EU-Kommissions-Präsidenten bekannt wurde. Santer, so antworteten manche, das ist doch der Schurke, der Winnetous Vater ermordete. Der luxemburgische Ministerpräsident gleichen Namens war damals ein Mr. Nobody. Doch er kann als glattes Gegenteil von Karl Mays Finsterling geschildert werden: Jacques Santer ist ein sympatischer Mann, offen, jovial und gutmütig. Er ist bekannt geworden in Europa. Mit dem Mörder von Winnetous Vater verwechselt ihn keiner mehr.


 

Billy-Jenkins-Erinnerungsabend in Berlin

Am 3. Dezember 1998 fand im Zusammenhang mit der vom Berliner KMG-Mitglied Dr. Michael Zaremba organisierten Billy-Jenkins-Ausstellung ein Erinnerungsabend statt, zu dem sich ca. 150 Gäste einfanden. Das Publikum aus allen Teilen Deutschlands konnte die Karl-May-Zinnfiguren-Ausstellung im oberen Stockwerk sowie die Jenkins-Ausstellung im Foyer besichtigen.

Im modernen, tempelartigen Bauwerk oberhalb des Tegeler Hafens war die Jenkins-Exposition in 40 Rahmen, 2 Lang- und einer Hochvitrine angeordnet. Die Exponate, auf blauem Karton montiert, zeigten eine derartige Fülle an Originaldokumenten, daß im Rahmen einer Führung Akzente gesetzt werden mußten. Schwerpunkte des Organisators Zaremba sind die Lebensdaten von Billys Eltern, die Geschichte und Bedeutung der Jenkins-Farm, sein Verhältnis zum Nationalsozialismus sowie Recherchen in den USA. Zahlreiche Originalexponate aus Billys Privatbesitz wie ein Coltgürtel, eine Reisetasche, ein Buch mit Widmung von Stosch-Sarrasani sowie originale Jenkins-Hefte und Bücher seien besonders hervorgehoben. Dr. Zaremba, der in Zukunft im Auftrag des Kulturamtes die "Billy-Jenkins-Sammlung Reinickendorf" führen wird, lag vor allem ein zwölfseitiger handgeschriebener Brief von Jenkins am Herzen, in dem er auf sein schweres Brandunglück von 1940 eingeht.

Höhepunkt des Erinnerungsabends war der Auftritt des Überraschungsgastes, des Kölner Falkners Wilhelm "Husky" Linz, der eine Original-Jenkins-Perlenweste vorwies und einen Steinadler mitbrachte. Ein Blitzlichtgewitter ging vor allem auf den Cheyenne-Indianer "Hunting Wolf" nieder, als er rituelle indianische Tänze in Originaltracht vorführte. Moderiert wurde der Abend durch Dr. Zaremba, der die Experten, Fans und Zeitzeugen persönlich vorstellte und den Vortrag "Der Cowboy von Reinickendorf" hielt.

Begrüßt wurden die Gäste ebenfalls vom Reinickendorfer Kulturstadtrat Uwe Ewers. Außer vielen heimatkundlich interessierten Reinickendorfern waren als Vertreter der KMG René Wagner, Hans Grunert, Pressebeauftragter Dietrich Schober sowie Thomas Grafenberg anwesend. "Jenkinsianer" und KMG-Mitglieder wie Wilfried Ott (Offenbach), Johannes Wolframm (Erkerode), Harry Spitzer (Hamburg), Jens Kiecksee (Neuenkirchen), Patty-Frank-Experte Wolfgang Seifert (Berlin) und Gerd Frank (Altötting) waren ebenso anwesend wie zahlreiche Zeitzeugen, die sich noch persönlich an Jenkins erinnern.

Der Abend wurde durch ein Filmteam aufgezeichnet; zuvor wurden im Rahmen eines "Jenkins-Festes" mit ca. 30 Teilnehmern im Privathaus von Zaremba vor laufender Kamera diverse Zeitzeugen nach ihrem Verhältnis zu Jenkins befragt. Zum Abschluß erklang in der Humboldt-Bibliothek die Stimme von Billy anhand eines Radio-Interviews von 1951. Das Sonderheft der KMG war sofort vergriffen, Plakate und Medaillen fanden guten Absatz. KMG-Mitglied und Romanhändler Matthias Schalow verkaufte Jenkins-Hefte und Bücher.

Die Veranstaltung erhielt eine angemessene mediale Präsenz durch Zeitungsartikel und Radio-Interviews im Vorfeld der Veranstaltung. Die Ausstellung wird voraussichtlich im nächsten Jahr in Köln und zu Billys 115. Geburtstag im Karl-May-Museum zu sehen sein.

Michael Zaremba


 

Karl-May-Freundeskreise

Freundeskreis Karl-May-Museum - Jahresprogramm 1999

Montag, 08. März, 18.30 Uhr, Museum

Hans Grunert (Dresden): Karl May und Arizona (Ein Einblick in die Arbeitsweise Mays anhand seiner Quellenliteratur)

Samstag, 17. April, 11.00 Uhr, Museum

Eröffnung der Sonderausstellung

Carl-Heinz Dömken: Ein Künstlerleben für Karl May

Samstag, 24. April, 18.00 Uhr, Museum

Peter Bischoff (Münster): Das Bild der Apatschen im amerikanischen Western

Donnerstag, 13. Mai, 18.30 Uhr, Museum

Geselliger Himmelfahrtsabend (für Jedermann/-frau am Kamin)

Freitag, 14. Mai, 18.30 Uhr, Museum

Hermann Wiedenroth (Erdingen-Bargfeld) in einem literarischen Karl-May-Abend

Montag, 07. Juni, 18.30 Uhr, Museum

Norbert Marx (Vetschau), Andreas Benke (Königslutter): Feuersteinspitzen, Flöten und Pfeifen (Praktische Vorführung zur Herstellung von Überblasinstrumenten und Steinwerkzeugen)

Samstag, 04. September, 9.30 Uhr Rathen (Fähre)

Manfred Gärtner (Dresden): Eine Wanderung auf den Spuren Karl Mays zur sächsischen Rainwiese (Sächs. Schweiz)

Montag, 04. Oktober, 18.30 Uhr, Museum

30 Jahre internationale Karl-May-Gesellschaft, (Vorschau und Rückblick - ein Informationsabend)

Montag, 25. Oktober, 18.30 Uhr, Museum

A. Ramahi (Jordanien): Der Orient gestern und heute (Zur Geschichte des Nahen Ostens und der Orientalika der May-Sammlung)

Freitag, 19. November, 18.30 Uhr, Museum

Andreas Graf (Köln): Karl May und Balduin Möllhausen (Beispiele literarischer Adaptionen und Variationen)

Freitag, 10. Dezember, 18.30 Uhr

Wir feiern Weihnachten bei "Ritter und Rebellen"

Kontaktadresse:

Dr. J. Rascher, Herweghstraße 9

01157 Dresden - Tel./Fax.: 0351/4224972


 

Treffen der Berliner Karl-May-Freunde

Unser nächstes Treffen ist am 21. März 99 (Samstag) ab 14 Uhr (Einlaß) in "Old Texas Town", (Kolonie Sonneneck, Paulsternstraße - Berlin-Spandau/Siemensstadt - U-Bahnhof ,Paulsternstraße’). Als Gast wird Engelbert Botschen, der Redakteur der KMG-Nachrichten, mit uns plaudern.

Bei Rückfragen: Thomas Grafenberg, Am Irissee 14, 12349 Berlin, % 030-70 18 93 13.


 

Freundeskreis Karl May Cottbus - Jahresprogramm 1999

22. April Fürst Pückler & Karl May. Aus Anlaß der vor 100 Jahren gestarteten Orient-Reise Karl Mays vergleicht Volkmar Herold Erfahrungen und Intentionen beider Reiseschriftsteller.

23. Juni Die Kolorierung zeitgenössischer Karl-May-Illustrationen erörtert Egon Felgner aus Gera. Das Mitglied des Kunstvereins Ahrenshoop kolorierte über 40 May-Bildtafeln neu.

25. November Mitgliederversammlung zum Jahresausklang mit Aussprache zu den Vorhaben des Folgejahres (Erste Ideen: Jules Verne & Karl May, Brillenmoden zu Mays Zeiten).

Alle Veranstaltungen jeweils am Donnerstag des betreffenden Monats im Cottbuser Landgasthof "Zur Sonne".


 

Karl-May-Freunde Hoyerswerda

17. April 99 (Sa) KARL-MAY-ZIMMER in Senftenberg - ... wir besuchen unser Mitglied Manfred Petsch, der uns wertvolle Raritäten aus seiner Sammlung zeigt.

03. Juli 99 (Sa) DER ÖLPRINZ - ... Spielgemeinschaft Gojko Mitic e.V. in Bischofswerda - Premiereveranstaltung - für die ganze Familie geeignet!

30. Oktober 99 (Sa) - INDIANER & TOURISMUS ... Beobachtungen in Nordamerikas Mittlerem Westen von André Köhler.

03. Dezember 99 (Sa) WEIHNACHT! - ... unsere traditionelle Weihnachtsfeier - mit Glühwein und Gebäck + Mitgliederversammlung.

Veranstaltungsort: Fahrschule "Für Sie" (Inh. Hans Jarchow), im ehem. Lehrlingswohnheim Th.-Müntzer-Str. Hoyerswerda WK IX. Zu Veranstaltungen außerhalb von Hoyerswerda werden alle Mitglieder rechtzeitig informiert.


 

Freundeskreis Karl May Leipzig e. V. - Jahresprogramm 1999

05. März "Der ‘Karl-May-Rundbrief’, nicht nur ein Magazin für Fans" - Vorgestellt von Torsten Greis (Borod). 18.00 Uhr in der Stein-Bar.

26. März Gesprächsabend mit den Chefs des Karl-May-Verlages Lothar und Bernhard Schmid. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben.

14. April "Die Frühreisen Karl Mays - Aufbau und Ende einer Legende" - Ein Vortrag von Frau Dr. Rosemarie Zimmermann. 19.00 Uhr in der Stein-Bar.

12. Mai "Karl May und die Frauen" - Zu diesem Thema spricht unser Gast Frau Marion Bahrke aus Cottbus. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben.

16. Juni "Patty Frank" - Autor Wolfgang Seifert (Berlin) stellt sein im Karl-May-Verlag erschienenes Buch über Patty Frank vor. 11.00 Uhr in der Stein-Bar.

08. September "Wie sammelt man Karl-May-Autographen?" Dazu informiert unser Gast Reinhard F. Gusky. 18.00 Uhr in der Stein-Bar.

13. Oktober "Claus Bergen - Karl-May-Illustrator und Marinemaler" - Ein Vortrag über Leben und Werk Claus Bergens von Jörg-M. Bönisch. 18.00 Uhr in der Stein-Bar.

10. November Kurzvorträge

- "Das literarische Werk Otto Eickes"

Jörg-M. Bönisch

- "Die andere Seite des Elk Eber"

Jörg-M. Bönisch

Sowie zwei weitere Kurzvorträge von Dr. Christian Heermann und Peter Lindig. 18.00 Uhr in der Stein-Bar.

15. Dezember General- und Jahresabschlußveranstaltung 18.00 Uhr in der Stein-Bar.

Karl-May-Freunde Ruhrgebiet

Alle Karl-May-Freunde aus dem Ruhrgebiet und Umgebung sind herzlich zum nächsten Treffen eingeladen. Ich hoffe, ein paar weine aus dem Llano Estacado mitbringen zu können.

Datum 8. Mai 1999, 15.00 Uhr in essen, Gaststätte ‘Haferkamp’, Wickenburgstr. 60. - Anfahrtsbeschreibung in den KMG-Nachrichten 115, März 1998. Weitere Auskünfte: Peter Krauskopf, 0234-335767


 

Schweizer Karl-May-Freunde

Die nächsten Veranstaltungen sind am

21. März 99, 11.45 BHF - KMF-Treffen im Kloster Einsiedeln "Karl May und die Einsiedler Kalendergeschichten"

19. Juni 99 (neues Datum) ab ca 9.00 Uhr um Luzern, spez. Einladung folgt: "Wir bereiten unsere Nominierung von Luzern für 2001, am 15. KMG-Kongreß vor"

Mit freundlichen Grüssen und besten Wünschen aus Luzern

Luzern bewirbt sich für die KMG-Tagung 2001 -

100 Jahre Karl Mays Aufenthalt auf der Rigi

KMG-Tagung 20O1 - erstmals an Berg und See


 

Süd-West-Treffen der KMG

Unser Freund Karl Serden teilt mit:

Die Karl-May-Freunde aus dem Rhein-Neckar-Gebiet laden wieder zu einer Begegnung ein, die am

Samstag, 27. März 1999, ab 17 Uhr

im Lokal "Mamma Rosa" (früher Park-Café) Dreikönigstr. 8, % 06202-4335 (Fremdenzimmer) in 58723 Schwetzingen stattfinden wird. Gäste und Interessenten sind - wie immer - willkommen.


 

Karl-May-Stammtisch Südniedersachsen

Das nächste Treffen des Stammtisches findet am Samstag, den 06.03.1999 in Göttingen statt. Treffpunkt ist das "Pfannkuchenhaus" in der Speckstraße (Innenstadt). Nähere Informationen unter Tel.:/Fax 0551-83 42 1 (Frau Dr. Keindorf).


 

Mitglieder in der Presse

Gottesdienst zum Thema Sudan

Unter dieser Überschrift berichtete der Kettwig-Kurier v. 21.10.98 aus immer noch aktuellem Anlaß über einen Gottesdienst mit diesem Schwerpunktthema. "Dr. Eckehard Koch, der die dortige Entwicklung seit Jahren verfolgt, unterstützt den Gottesdienst mit Informationen."

Der KMG-Mitarbeiter führte dabei u.a. aus: "Wenn Sie einmal Karl Mays »Im Lande des Mahdi« gelesen haben, dann haben Sie einen realistischen Eindruck von dem unbeschreiblichen Elend der Sklavenjagden im Süd-Sudan bekommen".

Am 12.12.98 berichtete die WAZ aus Anlaß seines 50. Geburtstages: "Der Umweltschutz ist sein großes Anliegen... Über 100 Bücher, Fachartikel und Aufsätze hat Koch veröffentlicht - meist zum Thema Umweltschutz. Aber auch mit Abenteuerliteratur und Völkerkunde hat er sich intensiv beschäftigt. Und Karl May gehört in diesem Bereich sein besonderes Interesse."


 

Zu neuen Ufern ...

Gedankensplitter

Vom Gründungsjahr 1869 bis heute führte der Weg der KMG geradlinig "durch Wüste und Prärie", aber auch erfolgreich aus den "Schluchten des Balkan", in die Höhen der "Cordilleren". Es ist unser aller Wollen, daß dieser Verlauf keinen Abbruch, geschweige einen Absturz erfährt. Das Wandeln auf fremden Pfaden kann aber unverhofft auch in die Irre gehen. Aus der Fährtenvielzahl die Richtige zu deuten ist wohl nur möglich, wenn Herz und Verstand eine Symbiose bilden.

Das Jahr 1999 wird für die KMG ein Jahr der Weichenstellung. Es geht zu neuen Ufern ... Erinnert sei an die turnusmäßige Mitgliederversammlung im Spätjahr in Hohenstein-Ernstthal. Bei den anstehenden Wahlen kommt es, wir wissen das, bedingt aus Altersgründen, zu Veränderungen. Das ist auch unter "lichten Höhen" ein normaler Ablauf. Dieser Gang der Handlung bestimmt den Weg künftiger Beständigkeit. Ich richte daher schon jetzt an alle Teilnehmer der Tagung die Bitte, sich der Bedeutung dieser Versammlung bewußt zu sein und bei dem Wahlvorgang in angemessener Art sich sachlich und fachlich zu entscheiden. Immer das hohe Ziel vor Augen, wie es in der Satzung (§II, 1c) formuliert ist: "... dem Autor und seinem Werk einen angemessenen Platz in der Literaturgeschichte (zu) verschaffen."

Wie lautet die Bilanz? Eine Bestandsaufnahme könnte überraschen. Einzelnes aus vergangener Periodika der KMG nährt mitunter die Zweifel, ob das hohe Ziel innerhalb der publizistischen Aktiva in seiner Konsequenz verstanden wird. Sonderhefte und verstärkt auch Jahrbuchaufsätze verleiten mehr und mehr zu diesem Meinungsbild!

Karl Serden


 


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