D-3166 - Bibliogr. Daten überprüft Informationen: Sigbert Helle Kein Online-Text bekannt. [P-933] Erich Loest Der Zorn des Schafes Aus meinem Tagewerk Ungekürzte Ausgabe Deutscher Taschenbuch Verlag: München - 1993 Taschenbuch - Höhe: 18,8 cm - 392 Seiten - ISBN/ISNN: 3-423-11698-6 May-Erwähnungen: S. 19: Erwähnung Karl Mays unter den Helden aus Sachsen: „Karl May war Sachse und Fisch, mit Schläue und kleinen Lügen, die sich schließlich zur großen Lebenslüge verdichteten...“ S. 59: Erwähnung von Loests Karl May-Roman „Swallow“ S. 93: Loest liest in der Deutschen Bücherei Wollschlägerns Karl May-Biographie und die Faksimiles der Kolportageromane S. 96: Erwähnung der Arbeit am Karl May-Roman „Swallow“ S. 170f: „Karl May wurde in der DDR totgeschwiegen“; Erwähnung des Karl May-Romans „Swallow“; Bedenken der Verlagsleitung: Das Erscheinen des Karl May-Romans führt dazu, dass die Leser nach Büchern von May verlangen. S. 177: Auflagenhöhe des Karl May-Romans (25.000) in Loests Stasi-Akte in Bezug auf sein Einkommen erwähnt S. 186: Der Karl-May-Roman „Swallow“ erscheint; es gibt keine Werbung dafür S. 187: Zitat aus der Rezension von Gerd Ueding zu „Swallow“ in der FAZ; Zitat aus einem Brief von Klaus Hoffmann an Loest zum Erscheinen von Swallow. S. 225: Erwähnung des Karl May-Romans „Swallow“; jedes Jahr könnte eine Auflage abzusetzen sein [S. 247f.: Erwähnung von J. F. Cooper: Loest hat den Lederstrumpf für eine DDR-Ausgabe bearbeitet und ist jetzt, ein Vierteljahrhundert später, in den USA und besucht die Originalschauplätze] S. 272: In einer Rezension in der „Süddeutschen Zeitung“ zum „Völkerschlachtdenkmal“ Erwähnung des Karl May-Romans „Swallow“ S. 296f.: Karl May-Verlag Bamberg: Loest reiste als Vertreter des (westdeutschen) Verbandes Deutscher Schriftsteller (VS) „zum Karl-May-Verlag nach Bamberg, um aus der Beute der Schmid-Brüder Bares für notleidende Schriftsteller, die aus der DDR, insonderheit aus Sachsen vertrieben worden waren, abzuzweigen. Denn Karl May hatte testamentarisch verfügt, nach Versorgung seiner Witwe und milder kleiner Gaben an entfernte Verwandte sollte der Erlös seiner Werke armen Kollegen zugutekommen, damit sie es nicht so schwer haben sollten wie er in seinen Anfangsjahren. Auf Goldstaub und Nuggets hofften wir aus den Schmid-Beuteln, und wussten von vornherein, daß dort juristisch alles wasserdicht war: Verlag und Stiftung waren barsch getrennt worden, die Stiftung war in der DDR verblieben und alles Verlagsrecht nach Bamberg ausgewandert. Auf Milde hofften wir, nicht auf Verbrieftes. Einen Förderpreis von zehntausend Mark im Jahr wollten wir den Schmids einreden, den die natürlich von der Steuer hätten absetzen können, wir wollten sie loben und preisen als Wohltäter an darbenden sächsischen Dichtern, doch der Sprecher der Familie, ein berühmter Schachmeister, dirigierte uns ins Patt. Später wurden noch unfreundliche Briefe gewechselt, das Unternehmen verwehte wie eine Spur Kara Ben Nemsis im Wüstensand.“ S. 311: „Swallow“ erscheint als Taschenbuch S. 353: Loest besucht nochmals die Deutsche Bücherei, in der er Material für seinen Karl May-Roman gesammelt und Wollschlägers Buch gelesen hat. Zusammenstellung: Gunnar Sperveslage | ||||||||
Klappentext/Verlagswerbung: Ein Schriftsteller muss seine Heimat verlassen, neun Jahre später kehrt er heim. Seine Bücher werden aus den Bibliotheken entfernt oder von der Zensur gestoppt, doch sie finden im Triumph zurück. Erich Loest hat in Durch die Erde ein Riß schon einmal sein Leben berichtet. Jetzt beschreibt er sein Tagwerk, zum Thema werden das Ertrotzen von Wörtern, das Erdulden von Demütigungen, das Erlisten von Freiräumen. Bald nach dem Krieg, er ist dreiundzwanzig, erscheint sein erster Roman, nun zieht er Bilanz über vierzig Jahre Schriftstellerei und nahezu vierzig Bücher. Immer wieder bilden Leipzig, sächsische Geschichten und DDR-Alltag das Fundament seiner Fabeln, nie schrieb er ohne Engagement. Die Stasi erkor ihn zum Feind und verwanzte seine Wohnung, Geheimdienstdossiers bieten ein schrilles Echo und lehren das Gruseln. Er musste nach Niedersachsen und an den Rhein ausweichen und schickte Reiseberichte aus vielen Ländern. Wie schon Durch die Erde ein Riß ist Der Zorn des Schafes faktenreich, genau und ohne Larmoyanz. Das Buch schließt mit der Rückkehr nach Leipzig und dem Freispruch von lange zurückliegender Justizwillkür. Schafe warten geduldig, ehe sie den Kopf senken und zustoßen. Ihre Stirn ist geschützt durch Knochenwülste über den Brauen. Sie ist eine stumpfe Waffe, doch man sollte sie nicht unterschätzen. (Verlag) | ||||||||
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