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VAN AARDAPPELENBOSCH, WILLEM: Holländer; ehemaliger Besitzer von Tabak- und Reispflanzungen auf Java, die er als fast 45-jähriger verkauft, um in einem anderen Klima ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Er »war nicht hoch, aber so dick, daß er wohl seit Jahren seine eigenen Füße nicht hatte sehen können. Sein Körper war ein ungeheurer Fleischklumpen zu nennen, welcher sich nur langsam fortbewegen zu können schien. Das glatt rasierte, runde Vollmondsgesicht glänzte in dunkler Röte ... Er trug Hose, Weste und Jacke von feinem, weißen Linnen. Die letztere war so kurz, daß die gewaltige Halbkugel des Bauches zur vollsten Geltung kam. Die Füße steckten in niedrigen chinesischen Schuhen mit vier Zoll hohen Filzsohlen. Um den Bauch ... trug er eine rotseidene Schärpe, aus welcher der eingelegte, kostbare Griff eines malaiischen Kris hervorblickte. Der Schädel bildete eine einzige große, haarlose Platte, welche kaum halb von einer kleinen, schwarz und weiß karrierten, schottischen Mütze bedeckt wurde, von der zwei lange, breite, ebenso gefärbte Schleifen bis auf den Rücken herabhingen. Zwei lange Flinten, welche sich ... kreuzten, hingen ihm auf dem Rücken. Ueber die beiden Läufe dieser Gewehre war eine schwarze ... Ledertasche gehängt, und in der Rechten trug er einen chinesischen Sonnenschirm von solcher Größe, daß eine ganze Familie unter demselben Platz finden konnte« (56f). A. bedient sich einer breiten holländischen Sprache; bei jeder Gelegenheit bringt er Variationen der Redewendung »Zij zijn een ongelukkige nijlpard« (»Sie sind ein unglückliches Nilpferd«) an; er spricht gut Deutsch, da er als Zwanzigjähriger als Kommis in Köln arbeitete, wo er auch Mitglied des Gesangsvereins ›Lyra‹ war. In Hongkong lernt er den BLAUROTEn METHUSALEM und seine Gefährten kennen, mit denen er Freundschaft schließt und die er auf ihrer weiteren Reise begleitet. Der unbeholfen auftretende, stets nur ans Essen denkende und ungeheure Mengen Lebensmittel vertilgende A. übernimmt in den folgenden Abenteuern meist die Rolle einer komischen, zusätzliche Verwicklungen auslösenden Figur; so macht er sich zusammen mit HEIMDALL TURNERSTICK einer Tempelschändung schuldig. Die andere Seite seines Charakters: »Seine Befangenheit erstreckte sich nur auf private Verhältnisse. Als Kaufmann suchte er seinen Meister« (532) trägt entscheidend zum glücklichen Ausgang des Abenteuers bei. A. entschließt sich, den Ölförderbetrieb des bislang unfreiwillig in China verweilenden DANIEL STEIN anzukaufen, wodurch es Stein möglich wird, zusammen mit seinem Neffen, RICHARD STEIN, und dem Methusalem in die Heimat zurückzukehren. (METHUSALEM: 56-60, 62, 64-72, 79-84, 96-99, 115-20, 130f, 133ff, 137, 161, 196, 268, 317ff, 325f, 333f, 337f, 342ff, 400f, 410f, 427-34, 438f, 456, 462f, 487-92, 494-506, 515f, 523-26, 530-33)


- VAN AARDAPPELENBOSCHs GROßVATER: Er lebt bei seiner Enkelin in Holland. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 82)


- VAN AARDAPPELENBOSCHs SCHWESTER: Sie wohnt zusammen mit ihrem Großvater in Holland. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 82)


ABADILAH EL WARAKA (A., DER ZETTEL) -> EL GHANI



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ABBAS JESUB HAMAN MIRZA: von KARA BEN NEMSI erfundener Name des persischen Gesandten in Stambul (GR 3: 602)


ABDAHN EFFENDI: Schech el Beled, Kadi und Imam von Dschan; er ist Zivilist. A. ist sehr klein und ungeheuer dick. »Seine Wangen standen wie Halbkugeln und seine Aeuglein verschwanden fast ganz unter oder hinter dem Fettpolster, welches sie umgab. Den Mund sah man fast nicht, und der Schnurrbart war unter der dicken Rindstalgnase vor Fett ganz verdünnt, erstickt und verkümmert. Aber der Zug von Gutmütigkeit ... war diesem Gesichte fremd. Die Augen schielten, und wenn der ›Effendi‹ sprach, so hatte seine Stimme einen außerordentlich hochmütigen, harten, rücksichtslosen Klang.« (14) Er erweist sich als ein starker Esser, als freßsüchtig, wodurch er schlaganfallgefährdet ist. A. betont ständig, ein »Gemütsmensch« zu sein. Er erhebt Anspruch auf Dschan und alles, was dort lebt. Zusammen mit vier Aghas (je zwei ACHMED und SELIM AGHA) und seinem Spion OMAR beherrscht er den Schmuggel über die persisch-türkische Grenze. Dabei schreckt er vor Verbrechen nicht zurück; an den Morden Omars und der Aghas ist er zumindest mitwisserisch beteiligt. Den Sägemüller BEN ADL haßt er wegen seiner Rechtschaffenheit und seines geschäftlichen Erfolges. Er verfolgt die Familie Ben Adls, die um Erlösung von ihm betet. A. erfährt von diesem ›Erlösungsgebet‹. Der Genuß eines Punsches (aus Aloe, Zwiebeln und Knoblauch), dessen Rezept ihm KARA BEN NEMSI (KBN) gab, und die Tatsache, daß seine von ihm hart und lieblos behandelte Frau ihn verlassen hat, lassen ihn in einen eigentümlichen Zustand verfallen, in dem er sich ständig mit dem ›Erlösungsgebet‹ beschäftigt, so daß sein Inneres ihn immer stärker drängt, es selbst auszusprechen. In seiner Gewissensnot bittet er KBN um Rat, will jedoch nicht von seinem verbrecherischen Tun lassen. Mit seinen Komplizen will er KBN, HALEF und die beiden ADJUTANTEN, die ihn inkognito im Auftrag der persischen und der türkischen Behörden entlarven sollen, durch eine Sprengladung umbringen. KBN vereitelt dies jedoch und findet auch das Versteck der Schmuggelwaren. Die dadurch verursachte Aufregung vernichtet A. erst psychisch (er spricht das verhaßte ›Erlösungsgebet‹ selbst) und dann auch körperlich: Er erliegt einem Schlaganfall.

Der Erzählung ist (in der Buchfassung) ein Vorwort Amand von Ozoroczys beigegeben, das wohl von May beeinflußt wurde. Dort heißt es: »Abdahn ist der Leibesmensch, der in seiner ganzen ultradicken Seelenlosigkeit das ganze Gewicht des Lebens nur auf den Körper legt ... Alles, was Seele und Geist erkämpfen und erringen, soll nur seinem körperlichen Eigenwohle dienen.« (9f) (ABDAHN: 11-15, 19f, 38-45, 47-50, 63-69, 74ff, 89-92)


- ABDAHN EFFENDIs FRAU: Sie ist heimlich Christin und verkehrt mit der Familie des ihrem Manne verhaßten BEN ADL. »So lang und schmal sie war, so verschüchtert sah sie aus. Sie hatte ... große Augen und einen ... traurigen Blick« (43). Von ihrem Mann wird sie hart und lieblos behandelt und geschlagen. Schließlich sucht sie bei der Familie Ben Adls Zuflucht, die ihr (»Abdahn Effendis gerettete(r) Seele«) gewährt wird. (ABDAHN: 42f, 64, 73-76, 101f)



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- ABDAHN EFFENDIs SÖHNE: Beide Söhne sind Kaufleute, einer lebt in Teheran, der andere in Bagdad. (ABDAHN: 42)


ABDAL (DER EINSIEDLER) -> OSMAN BEI


ABDALLAH EL HALEBI: Scheik ul Islam in Damaskus; er ist verantwortlich für das Christenmassaker 1860 in Damaskus, bei dem DOZORCAs Familie auseinandergerissen wurde. (nur erwähnt) (historisch, genannt ›Der Aleppiner‹) (GR 26: 551, 558)


ABD ASL (DIENER DES URSPRUNGES (GOTTES)): islamischer Fakir (›Heiliger‹); Vater von IBN ASL; er trägt einen schneeweißen Bart, der bis zum Gürtel reicht. Hinter der Maske seiner »wahrhaft ehrwürdige(n) Züge« (252), offenbart sich rasch ein teuflischer Charakter. A. war Prediger auf Sklavenjägerseriben, u.a. beim berüchtigten ABU EL MOT. Als Angehöriger des ›Ordens der heiligen Kadirine‹ hat er BEN NIL in einer unterirdischen Höhle eingesperrt. Auch KARA BEN NEMSI (KBN) und SELIM sollen dort verschmachten. Die drei können sich befreien; A. flieht zu seinem Sohn. Er will KBN eine Falle stellen, gerät jedoch in dessen Hände. Der REIS EFFENDINA verurteilt ihn zum Tode. A. wird den Krokodilen am Dschebel Arasch Kol zum Fraß vorgeworfen. (GR 16: 252ff, 267f, 273ff, 305, 308-12, 314ff, 319ff, 323ff, 335, 359, 364, 484ff GR 17: 29ff, 261ff, 338ff, 343)


ABD EL BARAK (DIENER DES SEGENS): Oberhaupt (Mokkadem) des ›Ordens der heiligen Kadirine‹ (des Seyid Abd el Kader el Djelani); im »kräftigsten Mannesalter stehend, war er von hoher, breiter Figur. Man sah auf den ersten Blick, daß er große Körperkraft besitzen müsse. Das bezeugte auch die Bildung seines Gesichtes, die stark entwickelten Kiefer, die wulstigen Lippen, die hervortretenden Backenknochen und die breite, scharfkantige Stirn. Das Gesicht besaß einen dunkelbronzenen Glanz, ein sicheres Zeichen, daß er Negerblut in den Adern hatte. Trotz dieses Beweises sudanischer Abstammung trug er grüne Pantoffel und einen Turban von derselben Farbe. Das wollte sagen, daß er ein Abkömmling des Propheten sei. Seine Gestalt war in einen feinen, glänzend weißen Kaftan gehüllt; in jeder Hand hielt er eine Gebetskette, und an einer um den Hals gelegten goldenen Schnur hing ein Futteral mit dem Hamaïl ... Seine Haltung, seine Miene, sein ganzes Wesen sagte mit größter Deutlichkeit: Hier bin ich; wer kommt mir gleich? In den Staub mit euch vor mir! Dieser Mensch war mir augenblicklich im höchsten Grade widerwärtig. Er hatte ... ein Ohrfeigengesicht« (48f). KARA BEN NEMSI (KBN) gerät in Kairo mit A. aneinander, weil dieser zwei kleine Kinder, DJANGEH und ihren Bruder, als Sklaven hält und sie außerordentlich grausam behandelt. KBN verprügelt A. und nimmt die beiden Kinder zu sich. Um seinem Orden ein Haus billig zu erschleichen, inszeniert A. mit zwei Komplizen eine Gespensterposse. Auch dabei gerät ihm KBN in die Quere, der im Auftrag MURAD NASSYRs die angeblichen Gespenster zur Strecke bringt und A. nötigt, ein Protokoll des Geschehenen zu unterschreiben, so daß er zum Verzicht auf die Kinder gezwungen werden kann. A. beauftragt daraufhin den MUZA'BIR, KBN zu ermorden, was jedoch mißlingt. Mit dem



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Muza'bir reist A. nun zu dem Sklavenhändler IBN ASL. Unterwegs sperren die beiden und ABD ASL (Ibn Asls Vater) die dem Orden unbequemen BEN NIL, KBN und SELIM in eine unterirdische Höhle, wo sie verschmachten sollen. Im Wadi el Berd treffen sie auf die Sklavenkarawane Ibn Asls. Doch auch KBN, der sich und die Gefährten befreien konnte, ist dort; er kann verhindern, daß A. und der Muza'bir ihren Führer, BEN MENELIK, ermorden. Die beiden Verbrecher werden gefangengenommen, können jedoch wegen der Unaufmerksamkeit Selims entkommen. A. taucht später in Faschoda beim Arnauten IBN MULEI wieder auf und trägt dazu bei, daß KBN gefangengenommen wird. Für die große Sklavenjagd Ibn Asls bereitet A. mit dem Muza'bir ein Auffanglager vor. Dabei werden beide festgenommen. Der REIS EFFENDINA verurteilt sie zum Tode durch Erhängen. (GR 16: 43, 48ff, 51ff, 66ff, 82ff, 95ff, 122f, 517-29, GR 17: 467ff, 537 GR 18: 59ff, 64)


ABD EL BIRR: Scheik der Handhala; Mann von ZARKA, Vater von EL LAKIT; er »trug Sandalen an den nackten Füßen und einen einfachen, durch eine Kamelschnur zusammengehaltenen Haïk ... Noch selten hatte ich so einen Charakterkopf gesehen. Das dunkle Haar desselben war in viele, dünne Zöpfchen geflochten, welche nach allen Seiten herunterhingen. Schief über die niedrige aber breite Stirn gingen zwei nahe beieinander liegende Narben, welche ... durch absichtliche Messerschnitte hervorgebracht worden waren ... Der Bart war dichter, als sonst bei den Arabern zu bemerken ist. Sein Auge hatte einen scharfen, fast stechenden Blick« (269). Er gibt sich als ABD EL KAHIR aus und erschleicht sich so das Vertrauen KARA BEN NEMSIs (KBN) und dessen Begleiter. Später überfällt er diese mit seinen Leuten, um KBNs Waffen und MESUD BEN HADSCHI SCHUKARs Geld zu erbeuten. Dabei wird Mesud ermordet, so daß A. der Blutrache OMAR BEN SADEKs, Mesuds Schwager, verfällt. Inzwischen wurde der kleine Sohn A.s von HUMAM BEN DSCHIHAL geraubt. A. verstößt deshalb seine Frau. Der Knabe wird von Omar Ben Sadek gefunden, der das Kind so lieb gewinnt, daß er später, als A. von KBN gefangengenommen wird, des Kindes wegen auf die Blutrache verzichtet. A. versöhnt sich daraufhin mit seinen Gegnern. Er heiratet seine Frau erneut. (BLUTRACHE: 266, 269, 276, 279, 288, 298, 304, 308, 311ff, 318f)


ABD EL FADL (DIENER DER GÜTE):


1) (al. IBRAHIM/JUSSUF): Henker des Beis von Tunis; Mann KALADAs, Vater ASMARs; A., ein Christenhasser, ist etwa fünfzig Jahre alt und hat dunkle, stechende Augen. »Die lange, starkknochige Gestalt war in einen weissen Burnus gehüllt. Auf dem Kopfe saß der rote Fez, um welchen ein Turbantuch von derselben Farbe gewickelt war. Das hagere Gesicht war dasjenige eines starr und blind gläubigen Mohammedaners.« (162) A. wird zum Todfeind KARA BEN NEMSIs (KBN), nachdem es zwischen beiden über ein von A. in Marseille zerstörtes Kreuz zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen war. A. verübt mehrere Mordanschläge auf KBN, obwohl dieser ihn aus Seenot rettete. Erst als KBN Asmar vor einem schwarzen Panther rettet, wandelt sich die Feindschaft zu Freundschaft. A. verläßt den Dienst des Beis und wird Christ mit dem Taufna-



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men JUSSUF; KBN schenkt ihm eine Bibel. (CHRoMUH: 160, 162f, 167, 178, 180, 197f, 205, 208, 211f)


2) Vater des PEDEHR, Neffe MARAH DURIMEHs (nur erwähnt) (GR 28: 449, 463)


3) Fürst von Halihm, Vater von MERHAMEH

- in GR 31/32: Er »war von hoher, edler Gestalt. Seine ruhigen, sichern Bewegungen verrieten Charakterfestigkeit und Klarheit über sich selbst. Sein Gesicht war das eines Mannes von schon über sechzig Jahren, der innerlich aber noch Jüngling ist ... aus seinen Augen, seiner Stimme« (ein schöner, kräftiger Bariton), »seinem ganzen Wesen sprach der Ausdruck einer Güte, einer duldsamen Mäßigung und einer wohlwollenden Ritterlichkeit« (536f); er ist ein treuer Diener des MIRs VON DSCHINNISTAN. Seine Kleidung ist einfach und »äußerst sauberweiß«. »Das einfache haïkartige Gewand wurde an den Hüften von einer Schnur zusammengehalten. Um den Kopf war ein weißes Tuch von billigster Leinwand derart gewunden, daß zwei Zipfel in sehr eigenartiger ... Weise bis auf die Schultern niederhingen. Darin steckt vorn eine Nadel, deren Knopf aus einer ganz gewöhnlichen, bleiernen Flintenkugel bestand.« (536) A. ist jedoch sehr reich, besitzt als Fürst Schlösser in Ardistan und entstammt einem berühmten Geschlecht, das viele Herrscher, Gelehrte und Künstler hervorbrachte. Er selbst ist Staatsmann, Gelehrter und Dichter. Er ist Verfasser des mehrbändigen Werkes ›Insanija‹ (Menschlichkeit, Humanität, Güte). A. hat viele Söhne und Töchter, Merhameh ist seine Lieblingstochter; zusammen mit ihr wartet er (DH: seit zwei Jahren) am Engpaß von Chatar auf einen Boten MARAH DURIMEHs. Er erkennt KARA BEN NEMSI (KBN) am Brustschild als den Erwarteten, den er bei den Auseinandersetzungen mit den Tschoban und den Dschunub unterstützt. Später taucht A. als Märchenerzähler verkleidet mit seiner Tochter in Ard auf, wo er bei der Weihnachtsfeier im Dom durch sein Duett mit Merhameh die Wandlung des MIRs VON ARDISTAN, als dessen Feind A. gilt, mit in die Wege leitet. Darüber hinaus ist das Duett die Erfüllung einer alten Prophezeiung. In der ›Stadt der Toten‹, wohin er die Familie des Mirs vor den Unruhen der Revolution rettet, soll A. in der ›Dschemma der Lebenden‹ den Mir verteidigen. Schließlich stellt er dem Mir seine Lanzenreiter zur Verfügung und hilft, die Rebellion des PANTHER niederzuwerfen. (GR 31: 513, 528f, 536ff, 561f, 566 GR 32: 13, 182f, 184ff, 211f, 366f, 458, 468, 495, 525, 589)

- in MERHAMEH: A. vertraut KARA BEN NEMSI seine Tochter MERHAMEH an, die dieser auf einer Reise zu Verwandten beschützen soll. (nur erwähnt) (117)


4) Vorfahre von 3), der vor 100 Jahren die Orgel im Dom von Ard stiftete (nur erwähnt) (GR 32: 122)


ABD EL IDRAK (DIENER DER EINSICHT): Scheik der Beni Lam; er ist kühn und barsch, aber ein edel angelegter Charakter. A. hat das Aussehen des Petrus auf dem ›Abendmahl‹ Leonardo da Vincis. Er begehrt den ›Schatz der Glieder‹ und nimmt die Haddedihn gefangen. Unter dem Eindruck der Vision des MÜNEDSCHI und des Edel-



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mutes KARA BEN NEMSIs gewährt er jedoch Gastfreundschaft. Er betrachtet Religion als ›Herzenssache‹ und sucht nach der Liebe. (GR 25: 557-72, 576, 579, 581, 589ff)


ABD EL KAHIR (DIENER DER TUGEND): Scheik der Muntefik-Araber von gutem Ruf; da ABD EL BIRR A.s Namen für einen Überfall auf KARA BEN NEMSI und dessen Gefährten mißbrauchte, schließt er sich den Verfolgern Abd el Birrs an. (BLUTRACHE: 266, 268, 282, 288ff, 294, 309, 315, 319)


ABD EL MOT (DIENER DES TODES/al. EBRID BEN LAFSA EL BAGIRMI): Sklavenhändler; Stellvertreter ABU EL MOTs auf dessen Seribah Omm et Timsah. Er »war ein Weißer. Ein dichter, dunkler Bart umrahmte sein Gesicht, welches vom Sonnenbrande das Aussehen gegerbten Leders erhalten hatte; seine Züge waren hart, seine Augen blickten finster. Er trug einen eng anliegenden weißen Burnus, um welchen ein Shawl gewunden war, aus dem die Griffe eines Messers und zweier Pistolen blickten. Die nackten Füße steckten in grünen Pantoffeln, und der Schädel war in ein grünes Turbantuch gehüllt, ein Zeichen, daß dieser Mann seine Abkunft von dem Propheten Mohammed herleitete. In der Hand hielt er die lange, dicke Nilpeitsche.« (105) In Abwesenheit Abu el Mots gebärdet »er sich stets so ..., als ob er größere Macht besitze, als eigentlich der Fall war. Darum war er nicht bloß gefürchtet, sondern ... auch unbeliebt und von den meisten gehaßt.« (128) Einen Wächter, dem er die Schuld an der Flucht der beiden Sklaven LOBO und TOLO gibt, wirft er - gemäß seinem Motto »Wer meinen Befehl nicht befolgt, muß sterben« (123) - kurzerhand den Krokodilen zum Fraß vor. Viele Jahre zuvor war er - damals unter dem Namen EBRID BEN LAFSA EL BAGIRMI - in Kenadem von BARAK EL KASI EL KENADEMI zum Tode verurteilt worden, weil er den Sohn eines Rechtgläubigen versklavt und verstümmelt hatte (er schnitt ihm die Zunge heraus, damit er seine Herkunft nicht verraten konnte). A. entfloh jedoch. Aus Rache entführte er den kleinen Sohn Barak el Kasis, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), und verkaufte ihn in dem Glauben, daß ihn dort der Tod erwarte, an den FÜRSTen DER MATWA. A. plant einen großen Sklavenraubzug auf das Belandadorf Ombula. Barak el Kasi, der von der Identität A.s mit dem Entführer seines Sohnes nichts ahnt, und JOSEPH SCHWARZ wollen die Belanda warnen und fallen dabei in die Hände A.s, der ihnen die Schebah, die Sklavengabel, anlegen läßt und sie zwingt, den über alle Maßen grausamen Überfall auf Ombula anzusehen. EMIL SCHWARZ, der Bruder Josephs, kann mit Hilfe IGNAZ PFOTENHAUERs, Mesufs (der aus der Sklaverei entkommen konnte) und des KÖNIGs DER NIAM-NIAM die Sklavenjäger einschließen und besiegen. A. wird, bevor die befreiten Belanda furchtbare Rache an den Sklavenjägern nehmen, von ISTVAN USZKAR, HADSCHI ALI und Mesuf aus dem umzingelten Lager entführt. Barak el Kasi nimmt ihn mit nach Kenadem, wo A. unter nicht näher erläuterten Umständen stirbt. (A. wird mehrfach irrtümlich Abu el Mot genannt.) (SKLAVENKARAWANE: 105-08, 120-26, 146ff, 203ff, 221-44, 476ff, 481f, 487-91, 493)



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ABD EL MUSALAHA (DIENER DER VERSÖHNLICHKEIT): Name KARA BEN NEMSIs (GR 25: 560)


ABD EL MYRRHATTA: Deckname von BARUD EL AMASAT in Adrianopel und von ABRAHIM-MAMUR in Konstantinopel.


ABD-EL-OMAN: Kaffeehauswirt in Siut; er hilft KATOMBO bei der Gefangennahme SCHIRWANs (HAMM-BARAK). (ZEPTER: 449ff)


ABD EL SUMMIT BEY (ABD-EL-SUMMIT-BEY): Vater des BEYs VON GUMRI; er und drei andere kurdische Anführer sind verantwortlich für Massaker an Christen. (historisch) (nur erwähnt) (GR 2: 143, 424, 517, 637)


ABD EN NOM: Vater zweier Spielkameraden THARs; er besitzt ein Haus in Bethanien, in dem er Pilger aufnimmt. Er gewährt auch SCHAMAH und ihrer Mutter Unterkunft. (SCHAMAH: 133, 164)


ABD ES SIRR (SOHN (DIENER) DES GEHEIMNISSES) -> MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF): May bemerkte die Verwechslung von ›Abd‹ (Diener) und ›Ibn‹ (Sohn) beim Schreiben und versuchte, sie durch einen Dialogsatz zu mildern, indem er Mesuf seinen Beinamen mit »Diener oder ›Sohn des Geheimnisses‹» übersetzen läßt. (SKLAVENKARAWANE: 383)


ABDULLAH: Schreiber beim Schech el Belad [!] von Hebron; er beaufsichtigt einen Kinderfestzug und die Wettkämpfe der Knaben aus Hebron mit THAR um SCHAMAH. (SCHAMAH: 104, 106, 129)


ABDULLAH EL HAMIS (al. ABU EL MALAH (VATER DES SALZES)): tunesischer ›Salzverwieger‹; alter Mann; er gibt OMAR BEN SADEK Auskunft über ARFAN RAKEDIHM und HAMD EL AMASAT. (GR 1: 53f)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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