//42//

ALA: Indianerin; Dienerin von HARRY MELTON (GR 21: 53ff)


ALADSCHY (DIE BEIDEN ALADSCHY: Das skipetarische Brüderpaar SANDAR und BYBAR ist unter dem Namen ›Die beiden Aladschy‹ bekannt (da beide zwei Schecken reiten) und gefürchtet. Sie gehören zur Bande des SCHUT. Sie »sahen einander ungemein ähnlich. Beide - gleich hoch und breitschulterig - waren länger und stärker als ich. Ihre dichten, lang ausgezogenen Schnurrbärte, die Wetterfarbe ihrer Gesichter und ihre Waffen verliehen ihnen ein sehr kriegerisches Aussehen ... In ihren Gürteln funkelten Messer und Pistolen, und an der linken Seite hatte jeder ein Heiduckenbeil gleich einem Säbel hängen.« (125) Sie lauern KARA BEN NEMSI (KBN) auf, der sie jedoch in der Maske eines dummfeigen Scherifs täuscht und dann im Kampf besiegt. Im letzten Kampf wird Sandar von KBN mit dem Beil ins Knie getroffen, während Bybar seine Hand verliert. Ihre beiden Pferde erhalten OSKO und OMAR BEN SADEK. (GR 5: 60f, 125ff, 148f, 155ff, GR 6: 175ff, 217, 358ff, 364)


ALAF: Mameluk in Mursuk; Gastgeber FORSTERs (nur erwähnt) (BEFREIUNG: 313, 320)


ALAM: ein junger, unerfahrener und unvorsichtiger Parsi aus Bagdad; Sohn des Kaufmanns WIKRAMA, den er gegen Lösegeldzahlung aus der Gefangenschaft der Anezeh-Araber befreien will; seine Mutter war Moslemin: »Halb Sonnen- und Feueranbeter und halb Moslem, war er doch keins von beiden« (479). Er hatte jedoch »eine durstige Seele, rang nach Licht und Wahrheit« (480). A. vertraut zwei Talismanen, die er für moslemische bzw. parsische hält, die aber christliche Motive enthalten. Durch die Begegnung mit KARA BEN NEMSI, der ihm bei der Befreiung des Vaters hilft, wird er mehr und mehr zum Christentum bekehrt. (NURESSEMA: 469, 475f, 478f, 501)


ALBANI:


1) Schuster in Triest; verstorbener Mann von 2), Vater von 3) (nur erwähnt) (GR 1: 237)



//43//

2) Frau von 1); Stiefmutter von 3) (nur erwähnt) (GR 1: 237)


3) MARTIN A. (al. MADI ARNAUT): Sohn von 1); er stammt aus Triest. A. ist von Beruf »Violinist, Komiker, Schiffskoch, Privatsekretär, bookkeeper, Ehemann, merchant, Witwer, Rentier und jetzt Tourist nach Hause zu« (235). Er bildet »eine ganz wunderbare Figur. Er hatte einen blauen Turban auf, trug rote, türkische Pumphosen und über diesen einen europäischen Rock von etwas veraltetem Schnitt; ein gelbseidenes Tuch war um den Hals geschlungen, und aus diesem Tuche stachen rechts und links zwei Dschebel-pambuk-bezi von der Sorte hervor, welche in der lieben Heimat den Namen ›Vatermörder‹ zu tragen pflegt. Um die sehr umfangreiche Taille hatte der Mann einen Sarras geschlungen, dessen Scheide so dick war, daß man drei Klingen in ihr vermuten konnte.« (233) Da er sich nicht mit seiner Stiefmutter verstand, schloß er sich einer Preßnitzer Harfenistengesellschaft an und zog mit ihr durch Italien nach Konstantinopel. Später gelangte er nach Indien, wurde Schreiber in einem Hospital, dann Buchführer eines Händlers, dessen Witwe er später heiratete. Als seine Frau starb, machte er sich auf den Weg in die Heimat. In Dschidda begegnet er KARA BEN NEMSI (KBN). Später trifft KBN ihn in Bulgarien wieder, wo A. sich MADI ARNAUT nennt. In einem Gasthaus war ihm die Brieftasche gestohlen worden; KBN kann sie ihm wiederbeschaffen. In Menlik trennen sich beider Wege. A. ist ein »leichtlebiger, unvorsichtiger Mensch ... Von dieser Reise ist er freilich glücklich zurückgekehrt, hat aber kurze Zeit darauf während des Badens im Meere seinen Tod gefunden.« (330) (GR 1: 233-57, 273 GR 4: 59f, 301f, 316-26, 330, 333-36, 347)


4) verstorbene Frau von 3); Witwe von dessen früherem Arbeitgeber (nur erwähnt) (GR 1: 237)


VON ALBERG:


1) (geb. VON SENDINGEN): Baronesse; verstorbene Frau von 2), Mutter von 3), Cousine von EMILIE VON SENDINGEN (VON SANDAU); sie hatte »niemals einen eigenen Willen gehabt. Sie war ein weiches, liebebedürftiges, anschlußsuchendes Gemüth. Sie konnte für und in Jemand ganz und gar aufgehen. Das ist ihr Unglück gewesen.« (1658) Wegen der Heirat mit FRIEDRICH V.A. wurde sie von ihrer reichen Tante, bei der sie mit ihrer Cousine aufwuchs, enterbt. Ihr Mann ließ jedoch das Testament fälschen, so daß sie das Vermögen doch noch erbte, das sie ihrer Tochter vermachte. In einem Brief, den sie kurz vor ihrem Tod schrieb und in einem Medallion versteckte, deckt sie die Testamentsfälschung und andere Verbrechen ihres Mannes auf. (nur erwähnt) (WzG: II 977 IV 1658, 1663)


2) FRIEDRICH V.A. (al. CURT VON WALTHER): österreichischer Baron; Mann von 1), Vater von 3) und von MAX WALTHER; er hat eine mittlere Statur, blonde Haare, blaue Augen. Es wird erwähnt, daß er ein vollständiges Gebiß mit guten Zähne hat. Besonderes Kennzeichen A.s sind eine von einem Zweikampf herrührende rote Narbe, die


//44//

sich über die Stirn bis fast ins Auge zieht, und ein kleines rotes Mal auf dem ersten Glied des Mittelfingers der linken Hand. Im Alter von dreißig Jahren (er trug damals ein Schnurrbärtchen) verführte er unter dem Namen CURT VON WALTHER BERTHA HILLER (HOLBERG), die er in Bad Eger sitzen ließ, als sie von ihm ein Kind (MAX WALTHER) erwartete. Die Vaterschaft erkennt er nie offiziell an. Später lernte er EMILIE VON SENDINGEN (VON SANDAU) kennen, die ihn jedoch abwies und RUDOLF VON SANDAU heiratete. V.A. heiratete dann Emiliens Cousine. Da Emilie Alleinerbin einer reichen Tante werden sollte, brachte er von Sandau durch eine Intrige, die er über von Sandaus Kompanieschreiber HERMANN ARTHUR WILLIBOLD KEILBERG in die Wege leitete, ins Gefängnis. Da das Testament doch noch zu Gunsten Emiliens ausfiel, ließ v.A. durch seinen Leibdiener GOTTFRIED HOLLANIZ das Testament fälschen, so daß seine Frau Alleinerbin wurde. Zwei Testamentszeugen, die Herren VON SCHÖNE und VON SELBMANN, ermordete er mit Hilfe von Hollaniz. Zwanzig Jahre später, v.A. (ein Spieler) bekleidet eine Hofcharge (gilt bei Hof jedoch als Schmarotzer) mit Sitz auf Schloß Steinegg, kommen seine Verbrechen durch einen Brief seiner verstorbenen Frau, durch unvorsichtige Äußerungen Keilbergs und die Ermittlungen des WURZELSEPP ans Licht. Wegen Verjährung kann v.A. nicht mehr für die Verbrechen gerichtlich belangt werden. Seine Tochter zwingt ihn, nach Amerika auszuwandern. Dorthin reist er in Begleitung ASTA VON ZOLBAs. Er stirbt in Amerika. (WzG: II 783, 791, 815, 823f III 867, 881, 945, 947 IV 1624f, 1627, 1665, 1722, 1765 V 2109f)


3) MILDA V.A.: Baronesse; Herrin auf Schloß Steinegg; Tochter von 1)/2), Halbschwester von MAX WALTHER; Freundin von BERTHA HOLBERG; sie ist höchstens 18 Jahre alt, »fein, aber äußerst elegant, brünett und von jener Schönheit, welche zwar nicht im ersten Augenblicke alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann aber für immer fesselt.« (782) Sie hat großes Zeichentalent. M. erbte von ihrer Mutter ein großes Vermögen. Von ihrem Vater sagt sie sich los, als er sich weigert, Max Walther als Sohn anzuerkennen. Als sie erfährt, daß ihr Vermögen von ihrem Vater durch eine Testamentsfälschung erschwindelt wurde, sucht sie die rechtmäßigen Erben. Ihren Vater zwingt sie, seiner Verbrechen wegen nach Amerika auszuwandern. Während eines Gewitters lernt sie im Wald den Architekten RUDOLF VON SANDAU kennen und lieben, ohne zu ahnen, daß dessen Mutter die von ihrem Vater betrogene Erbin ist. Dem WURZELSEPP gelingt es, die daraus erwachsenden Schwierigkeiten des Paares zu beseitigen: Milda und Rudolf heiraten. (WzG: II 781f, 797 III 951, 997ff, 1027, 1090 IV 1765)


ALBERT VON SACHSEN: sächsischer König, dem May 1875 unter dem Titel ›Rückblicke eines Veteranen am Geburtstage Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen‹ ein Huldigungs-Gedicht schrieb, das er 1902 erweitert und umgearbeitet unter dem Titel ›Der Löwe Sachsens‹ nochmals (es existiert eine 2. Fassung wohl aus dem Jahre 1898) veröffentlichte. (historisch: 1828-1902) (Text und Interpretation (Helmut Schmiedt) in: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1981. Hamburg 1981, S. 36-63)



//45//

ALBERTS:


1) JOSIAS A.: ›Ölprinz‹, der vom Oil-Creek im Venango-County nach Young-Kanawha kam; Vater von 2); er hat eine Yankeephysiognomie. A. will das Pferd Arrow des ICH-ERZÄHLERs kaufen und behandelt diesen und SAM HAWKENS feindselig. Während der Auseinandersetzung bricht in dem Öltal ein Brand aus, der A. um sein Vermögen bringt. (vgl. FIREHAND: EMERY FORSTER) (ÖLPRINZ-FS: 159, 172, 175)


2) Tochter von 1); sie wird vom ICH-ERZÄHLER aus den Flammen des brennenden Öltals gerettet. (ÖLPRINZ-FS: 175)


ALBINUS (Pater A.): Geistlicher, der JANECKE VON STEGELITZ eine Brautwerberrede aufgesetzt hat (nur erwähnt) (QUITZOWS: 275)


ALCALDE IN URES -> JURISCONSULTO


- FRAU DES ALCALDEn IN URES: Sie ist sehr jung und ungepflegt und »nicht allzu wählerisch in ein nicht allzu weißes Morgengewand gekleidet. Ihr noch nicht geordnetes Haar hatte sich wahrscheinlich schon gestern und auch vorgestern in demselben Zustande befunden.« (88) Die Finger waren von »melierter Färbung«, so daß »man im unklaren war, ob sie in Handschuhen steckten, oder einen sonstigen Ueberzug hatten!« (90) Sie ist hochnäsig, anmaßend und geldgierig, hält ihren Mann ›unter dem Pantoffel‹. Während sie zu OLD SHATTERHAND sehr unhöflich ist, schwärmt sie enthusiastisch für WINNETOU. (GR 20: 88ff, 388ff, 400ff)


ALFAREZ:


1) spanischer Kreole; ehemals Wirt in Visalia und Bergsteiger im Quecksilberbergwerk ROULINs; Mann von 3), Vater von 2)/4); er wurde von MARTIN VON ADLERHORST wegen seiner Grausamkeit im Bergwerk getötet. (nur erwähnt) (DH-DH: 1488f)


2) HENRICO A.: geistesgestörter, jüngerer Sohn von 1)/3), Bruder von 4); er hat seherische Fähigkeiten. (DH-DH: 1410)


3) JUANA A.: mexikanische Wirtin in Visalia; Witwe von 1), Mutter von 2)/4) (DH-DH: 1410)


4) JUANITO A.: älterer Sohn von 1)/3), Bruder von 2); J. ist seit sieben Jahren als Nachfolger seines Vaters Bergsteiger im Quecksilberbergwerk ROULINs. »Er war noch nicht dreißig Jahre alt. Sein Gesicht hatte ein eigenthümliches, graugelbes Aussehen. Eins seiner Augen schielte. Dieser Umstand in Verbindung mit dem breiten, lippenlosen Munde und den sehr hervorstehenden Backenknochen wirkte abstoßend. Es war eine Physiognomie, zu welcher man nicht leicht Vertrauen fassen konnte.« (1414) J. ist ein


//46//

»herzloser Mensch«, der zusammen mit ARABELLA die Gefangenen im Bergwerk quält; so zwingt er die von Roulin aufgegebenen Mädchen, ihm zu Willen zu sein und steckt sie, wenn er ihrer überdrüssig ist, ins Bergwerk. Mit Arabella zusammen hat er einen reichen Engländer ins ›Tal des Todes‹ gelockt und ihn vergiftet. Das gleiche hat er mit OSKAR STEINBACH und GÜNTHER VON LANGENDORFF vor, obwohl Steinbach ihn gerade erst vor einem tollwütigen Wolf rettete. Der Anschlag mißlingt, J. wird gefangengenommen und kurz darauf von dem aus dem Bergwerk befreiten Apachen SCHNELLER WIND bei lebendigem Leibe skalpiert. Er wird später (wohl) einem ordentlichen Gericht übergeben. (DH-DH: 1414f, 1417f, 1428f, 1448f, 1469)


ALFONZO:


1) - in WR: (al. ALFONZO DE RODRIGANDA/MARCHESE (D') ACROZZA/ VICOMTE DE RALLINEUX): falscher Graf de Rodriganda; er gilt als Sohn von EMANUEL DE RODRIGANDA und Bruder ROSA DE RODRIGANDAs (-> ROSA STERNAU), in Wirklichkeit ist er jedoch der Sohn von GASPARINO CORTEJO und CLARISSA MARGONY. A. hat eine niedrige, aber sehr breite Stirn und dunkelblonde Haare. Er ist »nicht etwa ein häßlicher, abscheuerregender Mann, nein, ein jeder einzelne Theil seines Gesichtes und ein jeder Zug desselben war im Zustande der Ruhe vielleicht schön zu nennen, aber diese verschiedenen Einzelheiten gaben keine fesselnde, befriedigende Harmonie, und jetzt, als der Grimm ihn beherrschte, war der Eindruck, den er machte, nur ein abstoßender zu nennen. Er glich einem jener Satansbilder, bei denen der Meister den Teufel nicht mit Pferdefuß und Hörner darstellt, sondern das Diabolische dadurch zu erreichen sucht, daß er die an und für sich schönen Züge des bösen Geistes zu einander in Widerspruch erscheinen läßt« (18). Als Kleinkind wurde er im Auftrag seiner Eltern von dem Briganten SERTANO gegen den richtigen Alfonzo de Rodriganda (-> MARIANO) vertauscht. Während Mariano unter Räubern aufwächst, entwickelt sich A. zu einem jähzornig-tückischen Ebenbild seines Vaters. Er lebt 16 Jahre lang bei seinem angeblichen Onkel, FERDINANDO DE RODRIGANDA, in Mexiko, da er dessen Erbe werden soll. Mit seinem richtigen Onkel, PABLO CORTEJO, der um die Vertauschung weiß, konspiriert er gegen Ferdinando, um ihn zu vernichten. Beiden gelingt es mit Hilfe von Gift, Ferdinando scheintot zu machen und aus dem Weg zu räumen. A. hat sich in die schöne Indianerin KARJA verliebt, die seine Liebe erwidert und - nachdem er ihr die Ehe versprochen hat - ihm das Geheimnis des Königsschatzes der Miztecas verrät. In der Schatzhöhle trifft A. auf ANTON HELMERS, den er mit einer Keule so schwer verletzt, daß Helmers lange Zeit ohne Gedächtnis dahinleben muß, bis ihn KARL STERNAU operiert. A. hält sein Versprechen gegenüber Karja nicht, deshalb nimmt ihn ihr Bruder TECALTO (BÜFFELSTIRN) gefangen und hängt ihn über einem Krokodilsteich auf. Aus dieser mißlichen Lage wird A. durch Comanchen befreit. Da Ferdinando d.R. kurz vor dem Anschlag auf ihn Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Abstammung A.s kamen, änderte er sein Testament. Dieses Testament läßt JOSEFA CORTEJO, die Tochter Pablo Cortejos, verschwinden. Die Cortejos wollen A. damit erpressen, die überaus häßliche Josefa zu heiraten und somit zur Miterbin zu machen. A. weist diese Forderung


//47//

schroff zurück. Er reist nach Spanien und widmet sich dort der Beseitigung seines angeblichen Vaters. Er läßt todbringende Operationen an ihm planen, stört den Genesungsprozeß des von Karl Sternau geheilten Grafen und beauftragt schließlich Zigeuner, den von Gasparino Cortejo durch Gift wahnsinnig gemachten Emanuel d.R. in eine Schlucht zu stürzen. Seine angebliche Schwester Rosa wird ebenfalls durch Gift wahnsinnig gemacht und dann in das Stift von A.s Mutter eingeliefert, woraus Karl Sternau sie allerdings schnell wieder befreien kann. Sternau heilt sie auch von ihrem Wahnsinn und nimmt sie mit nach Rheinswalden. A. ist nun Alleinherrscher über die spanischen Besitzungen der Rodrigandas geworden. Dennoch verfolgt A. Sternau und Rosa, da er sich nicht sicher fühlt. In Paris, wo A. unter Decknamen auftritt, trifft er GÉRARD MASON, einen Verbrecher, der A. garottiert und beraubt, dann jedoch A.s Diener wird. Beide reisen nach Deutschland, wo A. bei einem Zugunglück verletzt wird und zeitweise geistig verwirrt ist. Mason, dessen Schwester von Sternau in Paris aus der Seine gerettet wurde, verrät Rosa, daß er von A. den Auftrag hat, sie zu ermorden, und setzt sich nach Amerika ab. A. muß fliehen. Man hört erst wieder am Schluß des Romans von ihm. Er wird für seine Verbrechen zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. (I 5, 18, 392ff, 400ff, 411, 423ff, 433ff II 456, 485ff, 492, 497, 518ff, 530ff, 547, 614ff, 622f, 625f, 667ff, 830ff VI 2600, 2611

- in GR 15: In der Königsschatz-Episode wird von A.s Verrat an Karja erzählt, dem Anschlag auf Anton Helmers, von A.s Gefangennahme und Bestrafung durch Tecalto sowie von seiner Flucht. Es wird nicht erwähnt, daß er ein untergeschobener Graf de Rodriganda ist. (249, 290-94, 306ff, 314-17, 319, 321-24, 334-43, 345-59, 372-82, 384, 389-95, 409-12)


2) mexikanischer Komplize ROBIN WALKERs; er hilft diesem und BILL NEWTON (FLORIN) bei einem Anschlag auf GÜNTHER VON LANGENDORFF und wird trotz seiner Ausrede, sich wegen eines Verhältnisses mit der Magd HENRIETTA am Tatort befunden zu haben, festgenommen. (DH-DH: 1177, 1239, 1272f)


ALFREDO: Mitglied der Bande PABLO CORTEJOs, die Lord HENRY LINDSAY auflauert (WR IV: 1840)


ALGONKA: Häuptling des kanadischen Stammes Krih; Begleiter von ATHABASKA; er ist wie dieser hoch und breitschultrig gebaut. Sein Gesicht zeigt scharf, aber edel geschnittene und sonnengebräunte Züge, in denen sich »eine sehr sichtbare Spur jenes eigenartigen Hauches (zeigt), den es nur bei Leuten gibt, welche viel nachgedacht haben und gewohnt sind, dieses ihr Nachdenken auf höhere Pfade zu lenken. Man pflegt bei solchen Personen von ›durchgeistigten‹ Gesichtern, von ›durchgeistigten‹ Zügen zu sprechen, und der Eindruck dieses ›Durchgeistigtseins‹ ist um so größer, um so tiefer und um so dauernder, wenn dabei der Blick des Auges jene tiefe Schwermut, jene seelische Trauer bekundet, welche verschwindenden Jahren, zu Ende gehenden Tagen und sterbenden Völkern eigen ist. Diese stille, aber doch laut sprechende, unbeschreibliche Elegie des Auges war hier ... vorhanden.« (53f) A.s Auftreten ist würdevoll und bescheiden. Am


//48//

Niagara, wo er im Clifton-Hotel wohnt, ist er nicht indianisch, sondern in einen feinen Stoffanzug gekleidet, und sein Haar »war genau so verschnitten wie anderer Leute Haar«. Er hat sich gemeinsam mit Athabaska »die Aufgabe gestellt ..., das innige Verwandtschaftsverhälnis aller athabaskischen Zungen ... zu ergründen und festzustellen« (56). Beide reisen gemeinsam zum großen Indianermeeting am Mount Winnetou. Am Grab SA-GO-YE-WAT-HAs lernen sie KARL MAY und HERZLE als Mr. und Mrs. BURTON kennen, ohne zu ahnen, daß sie OLD SHATTERHAND vor sich haben. Zusammen mit Athabaska lädt A. die Mays zu einem gemeinsamen Abendessen im Clifton-Hotel ein und läßt sich von May das Niagara-Gleichnis deuten. Am Mount Winnetou trifft A. die beiden wieder und nimmt sie mit Athabaska vor dem Komitee in Schutz. Hier lüftet May auch sein Inkognito. A. nimmt im weiteren Verlauf der Handlung (passiv) auf der Seite der Denkmalsgegner an den Auseinandersetzungen um das Winnetou-Denkmal teil. (GR 33: 53-57, 58ff, 63-69, 280, 394-400, 405, 438f, 447)


DE ALGORA:


1) Vater von 2)/3) (nur erwähnt) (GITANO 828)


2) MILIO D.A. (GITANO): spanischer Leutnant; Sohn von 1), Bruder von 3); M. ist ein stolzer, etwa sechsundzwanzig Jahre alter Mann »von außerordentlicher Schönheit«. Als GITANO verkleidet spioniert er die Carlisten aus, aus deren Gefangenschaft in Tolosa er entkommen konnte. Er hat ELVIRA DE JOVELLAR aus den Händen der Carlisten befreit. Auf der gemeinsamen Flucht fallen sie wieder in die Hände von Carlisten. M.s Bruder RAMIREZ (D.A.) befreit sie. Es wird angedeutet, daß Elvira M.s Braut wird. (GITANO: 823, 826, 828)


3) RAMIREZ D.A.: spanischer Leutnant; Anführer einer Militärstreife; Sohn von 1), Bruder von 2); er ist eine hohe, stolze Gestalt. R. befreit seinen Bruder und ELVIRA DE JOVELLAR aus der Hand eines Carlistentrupps. (GITANO: 825)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

Titelseite KMG

Impressum Datenschutz