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HADSCHI AMADAN: Bewohner von Härrär (nur erwähnt) (WR III: 1313)


AMAD EL GHANDUR: Haddedihn vom Stamm der Schammar; Sohn MOHAMMED EMINs

- in GR 1-3: Er ist lang und breit gebaut, hat einen schwarzen Bart, der ihm bis zur Brust reicht. A. wird auf Befehl des PASCHAs VON MOSSUL in der Festung Amadijah gefangengehalten und von KARA BEN NEMSI (KBN) und seinen Gefährten befreit. Auf dem gefahrvollen Rückweg kommt es zu Spannungen und offenen Auseinandersetzungen zwischen KBN und Mohammed Emin, in denen A. seinen Vater unterstützt. Nach dem Tod Mohammed Emins reitet A. mit dem Köhler ALLO fort, um die Bebbeh-Kurden zu verfolgen und seinen Vater zu rächen. (GR 1: 357, 494f GR 2: 243-46, 312 GR 3: 105f, 142f, 148f, 151f, 180-88, 191)

- in GR 6: A. ist als Nachfolger seines Vaters Scheik der Haddedihn geworden. Er reitet mit KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und einigen Haddedihn zum Grab Mohammed Emins, um dessen Todestages zu gedenken. Am Grab sagt A. sich im Rausch der Blutrache von KBN los, der einen Kampf mit heranziehenden Bebbeh-Kurden vermeiden will. Kurz bevor es zu einer tätlichen Auseinandersetzung mit KBN kommt, wird A. durch die Kugel eines Kurden verwundet. Vier Wochen halten sich die Gefährten bei GIBRAIL MAMRAHSCH auf, bis A.s Wunde verheilt ist. Aus Reue über sein Verhalten, welches den Tod einiger Haddedihn und von KBNs Rappen Rih zur Folge hatte, gibt er freiwillig seine Scheik-Würde ab; sein Nachfolger ist MALEK. (550f, 596, 619, 644)

- in NURESSEMA: A. ist »das jüngere Ebenbild ... seines Vaters ..., grad so hoch und breit von Gestalt, mit denselben ernsten, edeln Zügen und ... einem schönen, dunklen Barte, welcher ihm bis über die Brust herunterging« (496). Als Freund KARA BEN NEMSIs will er diesem und ALAM bei der Befreiung WIKRAMAs aus den Händen seiner Feinde, den Anezeh, helfen, schließt dann aber mit diesen unter dem Einfluß des EINSIEDLERs AUF DEM FELSEN WAHSIJA Frieden. (465, 496, 498)

- in GR 26: nur erwähnt (283)


AMADEUS PLAUSTRUMUS SINGULTUS PROMONTORIUS PADERBORNIENSIS: von dem als Pflasterhändler verkleideten WILHELM GOLDSCHMIDT erfundene Gestalt; angeblich ein »weltberühmter Doctor, Professor und Wunderkünstler« (BÄCKER: 105)


AMAIKA: alte indianische Zofe JOSEFA CORTEJOs, die deren manische Eigenliebe unterstützt und deshalb ihr Vertrauen genießt (WR: II 899 III 1145 IV 1580f)



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- AMAIKAs TOCHTER: schöne Mestizin; Duenna bei AMY LINDSAY, die sie im Auftrag ihrer Mutter und JOSEFA CORTEJOs ausspioniert (WR III: 1144f, 1150f)


AMAR BEN SUBA -> DAUWARI


AMAREH (al. PERLE VON DSCHUNETH): verstorbene Frau von ABUL ABBAS; Mutter von HALEF (nur erwähnt) (GR 1: 9)


AMBO: alter Mann; Vertrauter TUI-FANUAs (Vgl. EHRI-FS: POTAI/EHRI-GR: OMBI) (TUIFANUA: 215)


AMBROSIUS (Bruder A.): Jesuit; Mitglied der Verschwörung in Norland; sein Vorgesetzter, BRUDER VALERIUS (ALOYS -> PENENTRIER), hält ihn für einen Verräter und bringt ihn um. (ZEPTER: 49)


AMHARAKNABE: Er gehört zu einer Gruppe von etwa fünfzig männlichen und weiblichen Amhara-Sklaven, die an die grausamen Isa-Somali verkauft wurden. Der Versuch eines ISAKNABEN, den gleichaltrigen A. und dessen Bruder unter seinen Schutz zu nehmen, endet mit der Ermordung des Bruders durch den Anführer der Isa. Der nachfolgende Aufruhr der Amharas wird blutig niedergeschlagen. Als die Gruppe bald darauf von einer Naturkatastrophe in Form einer Flutwelle heimgesucht wird, reißen die Sklaven ihre Peiniger mit in den Tod. Der A. jedoch kann sich und den Isaknaben retten. Gemeinsam brechen sie zu den Amhara auf. (SKLAVENRACHE: 528-31)


AMIHN (treu, zuverlässig): Scheik der Ussul; Mann von TALDSCHA; seine beiden Söhne gehören zur Leibgarde des MIRs VON ARDISTAN; er wird mit dem biblischen Goliath verglichen: ist anderthalb Kopf länger als KARA BEN NEMSI (KBN) - mit der entsprechenden Schulterbreite und Muskulatur. Die Lanze in seiner Faust glich »einem Weberbaum, und das Messer, welches in seinem Gürtel steckte, hatte eine derartige Form und Schwere, daß es zugleich als Beil, wenn nicht gar als Axt gebraucht werden konnte. Auf dem Rücken hing ihm ein gewichtiger, aus Krokodilsrücken gefertigter Bogen und darunter ein für Wurfspeere und Pfeile undurchdringlicher Köcher aus Schildkrötenschale ... Die Füße steckten bis herauf an das Knie in dicken, stiefelähnlichen Baströhren, die dadurch festeren Halt bekamen, daß man sie mit breiten Lederriemen umwunden hatte ... Die Oberschenkel steckten in sehr festen, ledernen Hohlzylindern, die man unter Zuhilfenahme der Phantasie als Hose bezeichnen könnte. Von Leder war auch die Bekleidung des Leibes, eine Art von Koller, welches vorn sehr weit offen stand und eine vollständig und sehr dicht behaarte Brust sehen ließ. Man hatte bei diesem Anblicke das Gefühl, daß auch der ganze übrige Körper in der gleichen Weise behaart sein müsse. Dementsprechend war der unbedeckte Kopf durch einen dunklen Haarwald geschützt, der wie eine Mähne bis halb über den Rücken herunterhing, und vom Gesicht waren nur einige kleine Stellen Haut zu sehen; das andere alles war Bart, der vorn fast noch weiter herniederreichte als hinten das Haar des Hauptes. Die Augen dieses Mannes konnten ... nur als


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›Äuglein‹ gelten; sie waren viel zu klein für diese Hünengestalt, für diesen Riesenkopf und für dieses breite Gesicht, über dessen Haarwald sich eine zwar niedrige, aber außerordentlich kräftige Stirn erhob.« (68f) A. wird als simpler, kindlich naiver Urmensch, mit aufrichtigem und rechtschaffenem Wesen geschildert. Er versucht, KBN und HALEF gefangenzunehmen, doch wird er von KBN überlistet und selbst gefangen. A. ist zwar ein äußerst gutmütiger, lieber Mensch, aber in seiner urtümlichen Kraft ist er doch zuweilen (aber ohne bewußte Absicht) recht brutal; so schlägt er dem Pferd Ben Rih, als dieses ihn nicht aufsitzen lassen will, die Faust mit voller Kraft zwischen die Augen. Er ist nicht sehr aktiv: Von seiner Frau läßt er sich in seinen Entscheidungen leiten, und dem DSCHIRBANI überläßt er die Führung des Feldzuges gegen die Tschoban. Später reist er wegen der Gefangennahme seiner Söhne nach Ard und El Hadd und nimmt an der Verfolgung des PANTHER teil. (GR 31: 68-110, 158ff, 185ff, 195, 201, 203ff, 317 GR 32: 14, 590, 599)


AMILLA: Name, den FERDINANDO DE RODRIGANDA ausruft, als er plötzlich PEPI gegenübersteht; später erwähnt er ihn im Fieber. (WR IV: 1624, 1677)


AMINEH: Kalhuran-Kurdin; Frau von HAFIS ARAM; sie gehörte ursprünglich zum Stamm der Dschamikun. A. erschießt OMAR IRAKI, als dieser ihren Mann auspeitschen läßt. In Vertretung des USTADs begnadigt KARA BEN NEMSI sie. (GR 28: 370, 378f, 389, 405f 571 GR 29: 252f)


AMM SELAD: Deckname KARA BEN NEMSIs


AMRAM: fälschlich für OMRAM EL SUEFI (DH-DH: 646)


AMR EL MAKASCHEF: Scheik der Baqqara-Araber; Vetter des MAHDI; er gilt als außerordentlich kriegerisch und gewalttätig. Als Bote des Sklavenjägers IBN ASL soll er eine Sklavenkarawane der Takaleh vor KARA BEN NEMSI (KBN) und BEN NIL warnen. Er wird von KBN überwältigt und an den Mudir von Faschoda, ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), ausgeliefert, der ihn zu fünfhundert Hieben auf die Fußsohlen (in Raten, so daß er die Prozedur überlebt) verurteilt. (historisch) (GR 17: 373ff, 396, 430ff, 443, 453f, 500)


AMSCHA: Ateïbeh-Beduinin; Tochter von Scheik MALEK, Mutter HANNEHs; sie ist nicht mehr jung, war aber einst »gewiß nicht häßlich gewesen«, hat »zwei große, braune Augen« und macht »ganz den Eindruck einer selbständigen, furchtlosen Amazone«. Als junges Mädchen war sie von ABU-SEIF geraubt und vergewaltigt worden. Mit ihrer von Abu-Seïf stammenden kleinen Tochter Hanneh gelang es ihr zu fliehen und zu ihrem Stamm zurückzukehren. Sie haßt den Islam, da er es Abu-Seïf erlaubte, sie zu rauben. Aus Rache überredet sie KARA BEN NEMSI (KBN), nach Mekka zu gehen. Mit ihrer Hilfe gelingt es KBN und HALEF, Abu-Seïf zu überwältigen. Als KBN A. acht Jahre später wiedersieht, ist »die Heldin ... noch immer so ernst und stolz, wie ich sie in der


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Steppe von Dschidda getroffen hatte« (557). (GR 1: 252-59, 264f, 293-97, 300-06 GR 6: 557)


AMSENHÄNDLER:


1) -> HORN


2) -> DER ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU


AMUHD MAHULI: alter, verwetterter türkischer Kol Agasi (Adjutant); er sorgt mit seinem kargen Sold aufopfernd für seine große Familie (4 Söhne, 3 Töchter, Mutter und Schwiegermutter). Im Auftrag des SANDSCHAKIs VON HILLEH nimmt er KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF fest, gibt sie aber auf Ehrenwort frei. Er begleitet mit seinen Soldaten später KBN zur Gefangennahme der Schmuggler am Birs Nimrud und wird auf dessen Vorschlag zum Bimbaschi (Major) befördert. Er ist ein frommer Mann, der mit dem Islam hadert und KBN bittet, ihm vom Christentum zu erzählen. KBN schenkt ihm zum Abschied ein Neues Testament. (GR 27: 80ff, 85ff, 100ff, 300f, 303-07, 362-69, 411ff, 435f, 446f, 452)


AMULAK BEN MUSA: Scheik der Beni Halaf; Vater von WARDA; er beherbergt die von OSKAR STEINBACH und dessen Gefährten verfolgten Verbrecher ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA. Nach deren Flucht wird er von Steinbach gezwungen, Frieden mit TARIK, dem Scheik der Sallah, zu schließen. (DH-DH: 772, 799)


AMURAT PASCHA -> BEM


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