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BABAR: Bote ABD EL MOTs, der auf die Seite des gegen Abd el Mot revoltierenden TSCHAUSCHs überläuft, jedoch schon kurz darauf in die Gefangenschaft von EMIL SCHWARZ gerät. (SKLAVENKARAWANE: 372ff, 377f)


BABEL: Wissenschaftler (Archäologe) am Turm zu Babel; Vater von SCHEFAKA; »Vielleicht vierzig Jahre alt. Rundglasige, aber nicht auffallende Brille. Ernst und grüblerisch, aber sympathisch.« (12) B. trägt einen Fez, darunter ein leichtes Schattentuch. Er ist Freund und Lehrer ABU KITALs, den er liebt und verehrt. In der Dschemma der An'allah verkörpert er die Stimme der »heiligen Wissenschaft«. Er schreibt Bücher über den »Menschengeist«, den er in Abu Kital verkörpert sieht, und über die »Menschenseele«, die für ihn Züge Schefakas trägt. Obwohl Babel eher zartbesaitet ist, hält er vor den Verbündeten Abu Kitals eine kämpferische Rede, wobei er die An'allah als ideale Menschen und rechtmäßige Herrscher bezeichnet. Ungewollt erzürnt er aber damit die Verbündeten Abu Kitals (vier der acht SCHEIKs verlassen empört das Lager). Als Abu Kital von MARAH DURIMEH und BEN TESALAH ausmanövriert ist, muß auch B. erkennen, daß sein Verständnis von Geist und Seele falsch war. Seine Schriften wandern ins Feuer. Marah Durimeh will ihm »die Erde aus der Höhe« zeigen, damit er erkennt, aus welcher Perspektive Wissenschaft getrieben werden muß. (BABEL: 10, 12, 23, 30, 34, 61, 68f, 142ff, 180, 192f)


BACHBAUER (al. GOLIATH): reicher Bauer; Besitzer des ersten und größten Hofes in Finsterwalde; Mann von ANNA, Vater von FRANZ und FRIEDER; er war »von wahrhaft riesigen Proportionen, die eine außergewöhnliche Körperstärke bekundeten. Der Mann ragte, wie einst Saul, um eines Kopfes Länge über alles Volk empor; seine breiten Schultern, nur von einer kurzen Tuchjacke bekleidet, der starke Nacken, welcher unverhüllt aus dem zurückgeschlagenen Hemdenkragen hervorsah, die hochgewölbte Brust, die gewaltigen Arme, welche die ganze Aermelweite ausfüllten, die kräftigen Schenkel, von einer engen Lederhose umschlossen, die sich in die weit heraufgezogenen Aufschlagestiefel verlor, sie bildeten eine beredte Warnung, mit dem Besitzer dieser Vorzüge nicht in eine feindselige Körperberührung zu kommen. Doch wurde diese Warnung bedeutend abgeschwächt durch einen Umstand, welcher zu der Furcht das Mitleid gesellen mußte: Der Mann war blind. Zwei große, glanzlose Augen blickten starr unter den buschigen Brauen hervor; die ursprünglich weiße Hornhaut zeigte eine dunkle, körnige Färbung, und auch über die übrigen Gesichtstheile zog sich ein tüpfeliges Blauschwarz, welches ihm ein beinahe schreckliches Aussehen verlieh.« (347) Der WALDKÖNIG, ein die Umgebung mit seinen Kumpanen unsicher machender Schmuggleranführer, hatte den B.n geblendet und dessen Sohn Franz getötet. Als Frieder, der zweite Sohn des B.n, nach fünfjährigem Studium heimkehrt, berichtet ihm der B. von diesen Verbrechen. Zunächst warnt er vor dem Waldkönig, dann aber unterstützt er Frieder in dem Vorhaben, den Waldkönig zu fangen. Frieder bekommt heraus, daß der ärgste Widersacher des B.n, der FELDBAUER, der mit dem B.n seit der Nebenbuhlerschaft um die Liebe von dessen Frau Anna verfeindet ist, mit dem Waldkönig identisch ist. Der B. wirbt beim Feldbauern für Frieder um die Hand von dessen Stieftochter MARTHA. Dabei gibt er dem Feldbau-


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ern zu verstehen, daß er weiß, daß dieser der Waldkönig ist. Es kommt zum Kampf, bei dem der B. den Feldbauern niederschlägt. Kurz darauf wird der Waldkönig samt seiner Bande von Frieder aufgebracht. (vgl. in SONNENTHAU: SCHUBERT) (WALDKÖNIG: 347ff, 363f, 428, 446, 459ff, 475f, 503)


BACHFRIEDER -> FRIEDER


BACHMANN:


1) dicker Schneidermeister und Nachtwächter in Wummershausen; Mann von 2), Vater von 3); während seiner Nachtwächterrunde sagt er die Stunde an und macht bei Gelegenheit launige Verse dazu. In der Nacht zum Zweiten Weihnachtstag gerät er im Rausch ins Nachbardorf, wo ihn der dortige Nachtwächter HILLMANN, der ihm nicht wohlgesonnen ist, verhaftet. B. flieht und kann seinerseits den ebenfalls wegen eines Rausches in das andere Dorf geratenen H. festnehmen und ihn zwingen, die Einwilligung zur Heirat der Kinder der beiden, MINNA B. und EDUARD HILLMANN, zu geben. (vgl. NEUJAHRSNACHT: GRUNDMANN) (NACHTWÄCHTER: 579-86)


2) Frau von 1), Mutter von 3) (NACHTWÄCHTER: 580, 586)


3) MINNA B.: Tochter von 1)/2); Geliebte von EDUARD HILLMANN, den sie erst heiraten darf, nachdem ihr Vater Eduards Vater zur Einwilligung zwingen konnte (vgl. NEUJAHRSNACHT: LIESE GRUNDMANN) (NACHTWÄCHTER: 579, 586)


BADIJA (al. KÖNIGIN DER WÜSTE): Scheik der Beni Sallah; Tochter des SCHEIKs DER BENI ABBAS, Schwester HILUJAs; sie »war vollständig in feines, weißes Linnen gekleidet. Ihr Gewand bestand nur aus Hose, Hemde und einem kleinen Jäckchen, so daß ihre herrlichen Formen mehr hervorgehoben als verborgen wurden. Eine schönere Rundung, als die Linien ihres Körpers zeigten, konnte es gar nicht geben. Das nackte Füßchen schien einem Kinde anzugehören und war von blendender Weiße. Das allerliebste und doch sehr fleischige Händchen harmonirte vollständig mit demselben. Da, wo die Hose sich um die Taille legte, glitt sie über Hüften, von welchen der Blick nur schwer zu trennen war. Die Jacke, welche oben eng um den wie aus Marmor gemeiselten Hals befestigt war, lief über der Brust auseinander und ließ die von dem Hemde bedeckten Formen eines Busens sehen, so jungfräulich plastisch, obgleich ihn kein abendländischer Schnürleib stützte. Das Gesicht zeigte eine große Aehnlichkeit mit demjenigen ihrer Schwester ... Es war ebenso weich, aber in seinen Zügen ernster, tiefer, nachdenklicher. Die nicht zu hohe Stirn erhob sich über dunklen Brauen von wunderbarer Zeichnung. In den ebenso dunklen Augen schienen die sämmtlichen Geheimnisse des Morgenlandes zu schlafen, um bei dem ersten Worte einer erwiderten Liebe zu voller Seligkeit zu erwachen. Das Näschen, leicht gebogen, ließ in seinen feinen, rosig angehauchten Flügeln, welche leicht zu zittern schienen, vermuthen, daß Badija's Seele leicht in Erregung zu bringen sei, und die vollen, rothen Lippen, zum Küssen und Geküßtwerden geformt,


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waren in ihren Winkeln doch ein Wenig nach oben gezogen, ein sicheres Zeichen, daß dieser schöne Mund in letzterer Zeit wohl oft Gelegenheit und Veranlassung zum Zürnen gehabt habe. Das rabenschwarze Haar hing in zwei langen Zöpfen fast bis auf den Boden herab. Es war nicht mit dem mindesten Schmucke versehen« (475f). Nach dem Tod ihres Mannes, an den sie aus stammespolitischen Gründen durch ihren Vater verheiratet worden war - sie blieb allerdings unberührt - ist sie für ein Jahr Herrscherin des Stammes. Dann muß sie entweder den Bruder ihres Mannes, FALEHD, oder einen Herausforderer Falehds heiraten. B. liebt TARIK, der jedoch keine Chance in einem Zweikampf mit Falehd hat. OSKAR STEINBACH kämpft gegen den Herausforderer, besiegt ihn und läßt sich in einem Scheinkampf von Tarik besiegen, so daß B. Tariks Frau wird. Zusammen mit Hiluja und ZYKYMA wird B. durch ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA entführt, kann aber durch Steinbach befreit werden. (DH-DH: 438, 464f, 475f, 705ff, 774)


- BADIJAs MANN: verstorbener Scheik der Beni Sallah; Bruder von FALEHD; grob und grausam (nur erwähnt) (DH-DH: 464)


BÄCKERFRANZ -> FRANZ HALBERMANN


BÄCKERJAKOB -> JAKOB KIEßLING


DER GROßE BÄR -> AVAT-VILA (Comanche)


ALTER BÄR:


1) -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa)


2) Utahkrieger; Vater von JUNGER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Sohn OLD SUREHAND, der ihn dann tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-91)


GROßER BÄR -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa)


JUNGER BÄR:


1) -> NINTROPAN-HOMOSCH (Tonkawa)


2) Utahkrieger; Sohn von ALTER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Vater OLD SUREHAND, der ihn dann tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-91)


KLEINER BÄR -> NINTROPAN-HOMOSCH (Tonkawa)


TANZENDER BÄR: Deckname (Verkleidung) von JIM/TIM SNAKER



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BÄRBEL -> BARBARA


SIEBEN BÄREN -> SCHAHKO MATTO (Osage)


VIER BÄREN -> MAH-TO-TOH-PAH


BÄRENAUGE -> SCHOSHEINTA (Apache)


BÄRENHERZ:


1) -> SCHOSH-IN-LIETT (Apache)


2) -> AS-KO-LAH (FLORIMONT)


BÄRENJÄGER (MATO POKA) -> BAUMANN


BÄRENTATZE:


1) -> RICCARROH (Oglala)


2) -> MATTO-SIH (Oglala)


BÄRENTÖTER (MATO POKA) -> BAUMANN


BAJAZZO -> LERMILLE


BAKO: Seemann im Dienste MANU-REMUSATs/KATOMBOs (ZEPTER: 563)


BALA IBN (OHNE SOHN) -> BARAK EL KASI EL KENADEMI


BALDAUF:


1) Kapitän des norländischen Kriegsschiffes Sperber‹ (ZEPTER: 806)


2) FRANZ B.: Deckname ARTHUR VON HELLBACHs


3) KLAS B. (DER SCHWARZE KLAS):

- in SCHEERENSCHLEIFER: Feldwebel des Schwedenkönigs KARL XII.; er spioniert mit ERICH VON SEESTRÖM in Anhalt und tritt mit diesem zum Schluß in die Dienste des ALTEn DESSAUERs. (42, 56, 58f, 153)


4) Wachtmeister beim ALTEn DESSAUER (PANDUR: *63 Der Name ist hier möglicherweise nicht authentisch)



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BALDING: Musikdirektor in Chicago; Freund OLD SHATTERHANDs; er hat dessen Ave Maria‹ vertont. In der Illustrierten Ausgabe‹, die May selber bearbeitet hat, ist die ganze Passage gestrichen, so daß Old Shatterhand der Komponist und der Dichter des Ave Maria‹ ist. (nur erwähnt) (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 415, 417/Illustrierte Ausgabe Bd. 9, S. 354)


DER KRUMME BALDINGS: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552)


BALDRIAN:


1) Schmiedegeselle beim Hofschmied BRANDAUER (später bei THOMAS SCHUBERT); ehem. Unteroffizier bei den Grenadieren; er ist sehr schweigsam und antwortet meist nur kurz aber eigenartig: »Das ist (nicht) am den!«. B. ist ein zuverlässiger Helfer MAX BRANDAUERs. Mit den beiden anderen Gesellen, HEINRICH FELDMANN und THOMAS SCHUBERT, bildet er ein originelles Trio. Er ist wie diese beiden in die Wirtin BARBARA SEIDENMÜLLER verliebt. (ZEPTER: 4f, 16, 35, 66, 141f, 145, 370f, 690ff JUWELENINSEL: 369f)


2) Knecht beim BACHBAUERn in Finsterwalde; treu und bieder (WALDKÖNIG: 347f, 364f)


BALTEN, ISAAK: Deckname ROTHEs


BALTHASAR -> BALTHASAR HABERLAND


BALZER:


1) (al. SCHMUGGELBALZER): Vater von 9); im Sterben liegend empfängt er seinen Jugendgefährten und ehemaligen Schmuggelkomplizen FRIEDER SCHUBERT. B. fordert von Schubert, der ihm ein Schuldbekenntnis gegeben hatte, zweitausend Taler für seinen Sohn. Im Sterben muß er jedoch erfahren, daß ihn Schubert betrogen hat. (HERRGOTTSENGEL: 137f, 157f†, 191)


2) Stationsvorsteher in Mohawk-Station; Vater von 3) (nur erwähnt) (DH-DH: 1279)


3) Sohn von 2); er war Studiengenosse ROULINs auf dem Alabama-College. Bei B. wohnen Roulin, ROBIN WALKER und deren Komplizen. Er läßt sich von MIRANDA dazu verführen, die Depesche, die OSKAR STEINBACH an WILKINS zur Warnung vor Walker aufgegeben hatte, abzufangen. B. stellt Walker sein Schiff zur Verfügung, auf welchem dann Wilkins und seine Tochter, MAGDA HAUSER und KARL VON ZIMMERMANN als Gefangene transportiert werden. Nachdem Walker mit den Gefangenen das Schiff verlassen hat, wird B. von Steinbach überwältigt, dann jedoch wieder


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freigegeben, da B. nur aus Liebe zu Miranda handelte, die er als seine Verlobte mit nach Mohawk-Station nehmen darf. (DH-DH: 1277f, 1285f, 1298, 1300, 1408f)


4) (al. BALZERBÄUERIN/FEUERBALZERIN): Bäuerin aus Hohenwald; Mutter von 6), Schwiegermutter von 8); fast 76 Jahre alt; sie »mußte arm sein, sehr arm. Sie war barfuß und hatte jedenfalls nur einen einzigen Rock an. Dieser, aus roth und schwarz gestreiften Flanell gemacht, war vielfach zerrissen gewesen und sorgsam wieder geflickt worden. Aber leider hatten die Flickflecke nicht nach der Farbe des ursprünglichen Zeuges gewählt werden können, und so waren an diesem Kleidungsstücke fast alle Farben des Regenbogens zu sehen. Oberhalb dieses Rockes trug die Alte ein schwarzes, bis hoch an den Hals gehendes Leibchen. Eine blaue, auch sehr geflickte Schürze war über den Rock gebunden ... Eine Jacke oder einen Spencer gab es nicht, und so ragten die dürren, runzeligen Arme nackt aus dem Leibchen hervor, eben nur von den kurzen Aermeln eines groben, auch ausgebesserten Hemdes bedeckt. Ein Kopftuch oder eine sonstige Kopfbedeckung war auch nicht vorhanden und das graue Haar ganz kurz abgeschnitten, grad wie bei einem Manne. Das gab der Alten ein nicht eben sympathisches Aussehen. Und doch zeigte das runzelvolle, von der Sorge der Noth abgemagerte Gesicht noch Spuren, welche darauf schließen ließen, daß es einst sehr hübsch, vielleicht sogar schön gewesen sei.« (582f) Die ehemals reiche Balzerbäuerin brachte der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) ins Elend, der ihren Sohn zum Spiel verführte und ihr Gut niederbrannte. Wegen des Brandes nennt man sie auch die FEUERBALZERIN. Sie lebt mit ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in einer ehemaligen Flachsdörre. Als MAX WALTHER seine Stelle als Lehrer in Hohenwald antritt, steht sie ihm, der ihr zuvor freundlich und mitleidvoll geholfen hatte (er trägt ihr z.B. ein schweres Holzbündel), gegen den Silberbauern bei. Ihre Not ist so groß, daß sie sogar vorhatte, ins Wasser zu gehen. Fast zwanzig Jahre nach dem Unglück wird der Silberbauer überführt und verhaftet. Die B. kann als Entschädigung für das erlittene Elend auf das Gut des Silberbauern ziehen. (WzG: II 582ff, 590 III 1239)


5) BALTHASAR B. (al. KART'NBALZER/TEICHBAUER): Sohn der verstorbenen TEICHHOFBÄUERIN; guter Tenor; sein Hof war der reichste in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorf. B., der dem Kartenspiel und dem Alkohol verfallen ist, hält nach dem Tod seiner Mutter um die Hand der Kantorstochter ALWINE an. Während er hierzu die Zustimmung des Kantors erhält, weist ihn Alwine, die den Vogelfänger und -händler HEINRICH SILBERMANN liebt, ab. Einem von B. seinem Nebenbuhler zugedachten Säureanschläg fällt der Kantor zum Opfer, dessen Gesicht dabei furchtbar entstellt wird. B. bleibt als Täter unerkannt, Heinrich wird der Tat verdächtigt. Durch seine Spiel- und Trunksucht verliert B. den Teichhof. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich durch Wilderei. Zwanzig Jahre später: Alwine ist unerkannt als Gräfin SMIRNOFF zurückgekehrt und hat den Teichhof gekauft. B. bricht bei ihr ein und wird dabei von Heinrich gestellt. B. verübt dann einen Einbruch bei Silbermann. Einem erneuten Säureanschlag auf Heinrich fällt B. selbst zum Opfer, wodurch offenbar wird, daß er auch den ersten Anschlag auf dem Gewissen hat. Die Säure hat B.s Augen


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zerstört. Er wird vom Ortsgendarm festgenommen. (GIFTHEINER: 636f, 669f, 684ff, 731ff, 749f, 764, 766, 772ff)


6) FRIEDER B. (al. FEUERBALZER): Bauer in Hohenwald; Sohn von 4), Mann von 8); er ist eine gebückte, müde Gestalt. F. spielte einst nächtelang mit dem SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) und gewann von diesem eines abends ein Vermögen (u.a. eine Hypothek von 5000 Talern) und dessen Gut. Der Silberbauer raubte ihm jedoch nachts das Geld, schlug ihn mit einem Hammer nieder und zündete das Haus F.s an. F. kann gerettet werden, doch durch die zertrümmerte Hirnschale fällt er in geistige Umnachtung; er wiederholt ständig die letzten Worte, die er vor dem Schlag ausgerufen hatte: »Nimm sie, nimm sie! Ich sag nix! Gnade, Gnade!« Durch den Brand, nach dem er den Namen FEUERBALZER erhalten hat, und den Raub verarmt er mit seinen Angehörigen, so daß er in einer ehemaligen Flachsdörre wohnen muß. Fast zwanzig Jahre nach dem Unglück operiert ihn der MEDIZINALRAT König LUDWIGs II., so daß F. geheilt als Zeuge gegen den Silberbauern auftreten kann. Als Entschädigung für das erlittene Elend erhält er das Gut des Silberbauern. (WzG: II 580, 593f, 641, 688 III 1046, 1054, 1056f VI 2147)


7) HEINRICH (HEINZ) B.: Leib- und Kammerhusar des ALTEn DESSAUERs; er besitzt auffallende Ähnlichkeit sowohl mit dem Fürsten als auch mit dem Lenzener Gastwirt FÄHRMANN. Der gutmütige, mutige, sehr treue B. führt lange Selbstgespräche und redet den Fürsten mit »Dorchlaucht« an; ständig versucht er - vergeblich - eine Geschichte von einer jungen Wittfrau, die er auf einem Feldzug kennenlernte, zu erzählen. Als er erfährt, daß der Dessauer in Gefahr ist, eilt er diesem zu Hilfe. Hannoversche Truppen verwechseln B. mit dem Fürsten und verhaften ihn. Er wird später zusammen mit dem Dessauer und dem ebenfalls für den Fürsten gehaltenen Fährmann durch den preußischen Wachtmeister BELLHEIMER wieder befreit. (FELDMARSCHALLS: 601f, 616, 649f, 665ff)


8) KATHRIN B.: Bäuerin in Hohenwald; Frau von 6), Schwiegertochter von 4); sie hat ein von Schwäche und Nervenfieber gezeichnetes, hohläugiges Gesicht. Nach dem Unglück, das der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) über ihre Familie gebracht hat, lebt sie fast zwanzig Jahre lang im Elend. Nach der Überführung und Verhaftung des Silberbauern zieht sie mit ihren Angehörigen auf das Gut des Silberbauern. (WzG: II 584, 588, 642 III 1054 VI 2147)


9) LUDEWIG B.: Gärtner; Sohn von 1); Geliebter von SELMA SCHUBERT, der Tochter des Dorfrichters FRIEDER SCHUBERT. L. unterschreibt ungelesen auf Geheiß seines sterbenden Vaters einen Wechsel, dessen Nutznießer er sein soll. Der Richter hat aber den Vorgang betrügerisch so manipuliert, daß der Wechsel gegen L. verwandt werden kann. Nachdem er Schubert vergeblich um Herausgabe des Wechsels gebeten hat, wendet L. sich an den HERRGOTTSENGEL, ein vermeintlich überirdisches Wesen, das den Dorfbewohnern in Bedrängnis hilft. Kurz darauf wird L. mit seiner Geliebten


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Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Schubert und dem Einsiedler ANTON, bei der sich herausstellt, daß Anton der Herrgottsengel und der Richter ein Mörder ist. Der Richter stirbt im Beisein L.s und dieser wird das Richteramt erhalten. (HERRGOTTSENGEL: 137, 157ff, 174f, 190f, 222ff)


BALZERBÄUERIN -> BALZER (4)


BALZERBAUER -> FRIEDER BALZER


BANCROFT: Vermessungsoberingenieur; unfähiger Vorgesetzter OLD SHATTERHANDs während dessen Surveyortätigkeit; er trinkt stark. (GR 7: 37ff, 42f, 46-49, 124, 132, 147ff, 296)


BANDA (al. NUMMER FÜNF): Maharadscha von Nubrida; Mann von KALIDA (einer Deutschen), Vater SEMAWAs; er verwies Graf ALEXEI POLIKEFF des Landes, weil er Semawa belästigte. Als der Maharadscha sich dann einmal inkognito in einer politischen Angelegenheit auf einer Reise zu einem berühmten Propheten befand, rächte Polikeff sich, indem er B., der als Pseudonym zufällig den Namen eines gesuchten russischen Verbrechers gewählt hatte, den russischen Behörden überlieferte und aussagte, der Maharadscha sei dieser Verbrecher. Als Komplizen konnte er dazu den ehemaligen Diener des Maharadschas, NENA, gewinnen. B. wurde nach Sibirien verbannt, wo er als (Verbannter) NUMMER FÜNF lebt: »Er mag wohl fünfzig Jahre zählen. Er ist ... klein. Sein Gesicht ist fein und weißgelb.« B. gilt als der »allerberühmteste« Zobeljäger in der Umgegend von Platowa. Zu den Jägern gehörend, die FLORIN angeworben hat, gelangt er auf das Gut von PETER DOBRONITSCH, wo er mit seinen Gefährten den unter der Führung ALEXIUS BORODAs aus Sibirien fliehenden Verbannten gegen Kosaken beisteht. Dort trifft B. Polikeff wieder. Dieser bietet ihm die Freiheit, wenn er Semawa bewegt, Polikeffs Frau zu werden, was B. ablehnt. Bei Dobronitsch trifft B. auch seine Tochter, die seit der Verurteilung mit Polikeff umherziehen mußte, und Nena wieder. OSKAR STEINBACH klärt das Verbrechen auf, nimmt Polikeff fest und kann aufgrund seiner außerordentlichen Vollmachten den Maharadscha freigeben und hoch entschädigen. B. folgt Steinbach und Semawa, die Steinbach liebt, nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 732, 753f, 1577, 1584, 1618, 1714, 1906, 1926, 2119f, 2145f, 2248f, 2284, 2518)


JESCHKO BANDOLINI: siehe unter JESCHKO


BAO (FUCHS): Kiowa-Anführer (GR 7: 180-83, 187-93)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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