//103//

BEAUCHAMP -> RICHARD BEAUCHAMP GRAF VON WARWICK


BEADLE: Kapitän eines britischen Panzerschiffes; alter Freund HEIMDALL TURNERSTICKs; er hilft den Gefährten des BLAUROTEn METHUSALEM bei der Gefangennahme chinesischer Piraten. (METHUSALEM: 192-204)


BECK, GOTTLOB:


1) Bankier WEINHOLDs in Salzburg (nur erwähnt) (WzG I: 182f)


2) Schreiner in Salzburg; Bekannter des KRIKELANTON (nur erwähnt) (WzG I: 183)


DER BEFEHLENDE -> JIN-TSIAN (Chinese)


BEFEHLENDES SCHWERT -> LING-TAO (Chinese)


VON BEFOUR/DE BEFOUR (Fürst v.B./Prince d.B.) -> GUSTAV BRANDT


BEHLUWAN-AKU-EL-ARET-BEN-OMMANAM: berühmter Mamelukenfürst; Großvater von OMAR-EL-BATHU, Freund NAPOLEONs I. (nur erwähnt) (ZEPTER: 515)


BEHLUWAN-BEI (RÄUBERWÜRGER/OBERSTER DER HELDEN) -> EMERY BOTHWELL


BEI EL URDI: Vorsteher eines Lagers


1) -> HEDJAHN-BEI (GUM-FS)



//104//

2) Vorsteher eines Duars (GUM-GR: 67)


BEI VON TUNIS -> MOHAMMED ES SADAK/SADOK PASCHA


DIE BEIDEN ALADSCHY: siehe unter ALADSCHY


DIE BEIDEN ITSEH (DIE BEIDEN HÖLZER) -> JIM und TIM SNAKER


SCHARFES BEIL: alter Maricopa-Krieger (später Häuptling); er verhandelt am Silbersee mit OSKAR STEINBACH und SAM BARTH. (DH-DH: 1130, 1535)


BEIßENDER HUND: siehe unter HUND


BEJAZ: Knecht bei MURAD HABULAM; ein langer, starker Mensch (GR 5: 495)


BELFORT: Deckname von WILLIAM JONES (KANADA-BILL)


›BELGIER‹: Besitzer eines Versandgeschäftes in echten Brüsseler Spitzen; er bereist mit seiner Frau das Erzgebirge, um sich über die dortige Spitzenklöppelei zu informieren. MARIE und der MUSTERANTON wurden von ihm unter Vertrag genommen. Er verkaufte deren Arbeiten als echte Brüsseler Spitzen. (GELDMÄNNLE: 514ff, 626)


- FRAU DES BELGIERs: Sie bereist mit ihrem Mann das Erzgebirge. Ihr einziges Kind ist gestorben. Zu HERZLE, der Tochter von MARIE und dem MUSTERANTON, entwickelt sie eine besondere Zuneigung. (GELDMÄNNLE: 516f)


BELL:


1) Cowboy auf HARBOURs Ranch (GR 19: 112-19, 148f)


2) Farmer (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 158)


3) SIMON B. (al. TSCHO-LO-LET (SCHWARZ)): Professor der Philosophie; er ist der erste Vorsitzende des selbsternannten Komitees zum Bau des Winnetou-Denkmals. B. will KARL MAY/OLD SHATTERHAND bei dessen Ankunft am Mount Winnetou arretieren lassen und beruft sich dabei auf die Autorität des Komitees. Er wird jedoch von ATHABASKA scharf zurechtgewiesen. Vor dem Duell zwischen May und den Häuptlingen will er eine Rede halten, was May jedoch verhindert. B. wird aus dem Komitee entlassen. (GR 33: 8f, 13, 393ff, 448, 545, 612)


BELLA -> ARABELLA



//105//

VON BELLAMARE: Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN


BELLHEIMER: preußischer Wachtmeister unter Rittmeister VON GALEN; Geliebter von ANNA HÄMMERLEIN; B. ist »ein junger, hochgewachsener und breitschultriger Mann von ungewöhnlich kräftiger Körperbildung«, hat »zehntausend Teufel im Leibe«, ist mutig und »schlau wie ein Fuchs«. Er befreit seinen Feldmarschall, Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER), und dessen Leib- und Kammerhusar HEINRICH BALZER aus den Händen des hannoverschen Majors VON ZACHWITZ und hilft gleichzeitig, den mit den Hannoveranern konspirierenden Gastwirt FÄHRMANN zu verhaften. B. entführt seine Braut auf preußisches Gebiet, wo der Dessauer für die Zukunft des Paares sorgt und B. zum Zeltmeister (Leutnant) befördert. (FELDMARSCHALLS: 585, 601f, 616f, 650f, 665f)


BELLHOURST UND COMPAGNIE: Bankhaus in San Francisco, bei dem SAM FIRE-GUN Nuggets eintauscht (GR 15: 541f)


BELLING: Geheimrat in Darmstadt; einflußreicher Mann am Hofe des hessischen Großherzogs LUDWIG III.; B. referierte über KARL STERNAU. (nur erwähnt) (WR II: 702, 707)


BELLMANN, IDA: Statistin beim Residenztheater mit schwellend üppigen Formen; sie tritt in sehr freizügigen Kostümen auf. (nur erwähnt) (VS III: 1290)


BELLTOUCHEUR: Notar in Avranches; B. ist ein dicker Mann mit goldener Brille. Er nimmt das Testament des Herzogs EUSEBIO VON OLSUNNA auf. (WR II: 750f)


BELMONTE: Deckname ARTHUR VON HOHENTHALs


BELTON: amerikanischer Marineleutnant; Vorgänger MAX PARKERs auf der Swallow (nur erwähnt) (AUF DER SEE: 371)


BEM:


1) (al. AMURAT PASCHA): Führer des ungarischen Aufstandes 1848/49; OSMAN PASCHA war sein Adjutant; B. trat später als AMURAT PASCHA in türkische Dienste (nur erwähnt) (historisch: Joseph B., polnischer General (1794-1850)) (GR 27: 272)


2) Kaffeeneger bei MUSTAFA BUSTANI; seine Frau ist Köchin, sein Sohn Tüncherlehrling. (SCHAMAH: 2ff, 34, 39)


BEN ABADILAH: Mekkaner; Sohn von EL GHANI; er hat unstete, ruhelose Augen mit einer normalen und einer stark buschigen Augenbraue. B. beteiligt sich an der Ermordung der Soldaten KHUTAB AGHAs und hat auch IBN KURBAN und dessen


//106//

Begleiter umgebracht. Er wird von ABU KURBAN getötet. (GR 25: 43, 48ff, 524, 562f, 568, 572)


BEN ADL (SOHN DER GERECHTIGKEIT): Sägemüller in Dschan; er steht »erst in der Mitte der Dreißigerjahre«, ist »stark und kräftig gebaut, mit einem ungewöhnlich offenen, intelligenten Gesicht, in dem er nur einen Schnurrbart« trägt. B. besitzt eine außergewöhnliche Lebenserfahrung. Mit Fleiß und Umsicht leitet er seine Sägemühle. Sein Erfolg und seine Rechtschaffenheit sind ABDAHN EFFENDI ein Dorn im Auge, so daß dieser B. und seine Familie mit Feindschaft verfolgt. Vater und Schwiegervater B.s waren einst Kommandanten der persischen bzw. türkischen Zollstationen von Dschan, bis sie von den ACHMED AGHAs verleumdet wurden. Man verhaftete sie und warf sie (unschuldig) ins Gefängnis. B. glaubt an die Macht des Gebetes, mit dem er und seine Familie (Frau und zwei Kinder (Sohn und Tochter), Mutter und Schwiegermutter) um die Erlösung von der Bedrohung durch Abdahn Effendi bitten. In KARA BEN NEMSI sieht er die Erfüllung seines Hoffens, da dieser die Beweise für die Rehabilitierung seines Vaters und Schwiegervaters findet und Abdahn Effendis Absetzung betreibt. B. und seine Familie gewähren ABDAHN EFFENDIs FRAU Zuflucht, als sie ihren Mann verläßt. (ABDAHN: 20f, 24, 26f, 62f, 72f, 99)


- BEN ADLs FRAU: Christin in den Dreißigern; Mutter zweier Kinder (ABDAHN: 24f, 62, 73, 99ff)


BEN ALI -> HENRY RICHEMONTE


BEN ASRA: Deckname WINNETOUs (GR 21: 278)


BEN HADSCHI OMANAH -> ARTHUR DE SAINTE-MARIE


BEN HAMALEK: Targi; sein »Gesicht zeigte den Typus des Arabers mit demjenigen des Negers vermischt. Die Nase war eine fast kaukasische, aber die stark aufgeworfenen Lippen und die hervortretenden Backenknochen waren ein sicherer Beweis, daß das Blut der schwarzen Rasse in seinen Adern rolle. Und schwarz, in ein häßliches Grau hinüberspielend war die Farbe seines Gesichts ... Er war nur mit einem tief herab reichenden, sehr schmutzigen Hemde bekleidet, aus dessen weiten Aermeln seine dunklen, sehnigen Arme hervorschauten. In der Rechten hielt er, gleich einem Spazierstocke, die fürchterliche Wurflanze der Tuaregs, und an jedem seiner Handgelenke war mittelst einer Kette ein scharfes, zweischneidiges Messer befestigt. Der Tuareg umarmt im Kampfe seinen Feind und stößt ihm diese beiden Messer von hinten in die Lunge.« (240) Nach einem Überfall der Tuareg auf eine Karawane der Beni Abbas behält B. als deren einzige Überlebende HILUJA und ihre alte Dienerin HALUJA in seiner Gewalt. Er will Hiluja als Sklavin verkaufen. Bei den Medscherdah trifft er auf KRÜGER BEI, der Hiluja für den Harem von MOHAMMED ES SADAK PASCHA, den BEI VON TUNIS, erwerben will, indem er sie kurzfristig heiratet. Den Gleichklang der Namen Hiluja und Haluja ausnut-


//107//

zend, verheiratet B. Haluja an Krüger Bei und flieht mit dem erhaltenen Geld und Hiluja auf den besten Pferden der Medscherdah. Die Flucht mißlingt; B. wird von OSKAR STEINBACH überwältigt und soll durch die Dschemma der Medscherdah und durch Krüger Bei bestraft werden. (DH-DH: 240, 256, 265, 274)


BEN HIDR (SOHN DER BEHUTSAMKEIT, DES ABWARTENS): Scheik der Dinarun; er bietet dem USTAD seine Hilfe an, steht aber auch in Verhandlung mit dem SCHEIK UL ISLAM, entschließt sich endlich dann doch gegen diesen und läuft zu den Dschamikun über (GR 29: 514, 563ff)


BEN IFRAM: Feldwebel IBN ASLs auf der Seribah Aliab. Er hat ein steifes Bein. B. hält KARA BEN NEMSI und BEN NIL für kurze Zeit gefangen, dann wird er selbst überwältigt. (GR 17: 456, 462, 544ff, 561ff)


BEN JOHABA: Rabbiner; Besucher bei SALOMON LEVI (nur erwähnt) (VS I: 377)


BEN KASAWI (SOHN DER GRAUSAMKEIT): Unterhauptmann IBN ASLs; er ist ein langer, sonnenverbrannter Mann mit schwarzem Vollbart. B. leitet eine Karawane geraubter Fessarah-Frauen. KARA BEN NEMSI (KBN) und BEN NIL lauern ihm im Auftrag des REIS EFFENDINA auf. Sie geben sich B. gegenüber als BÜRGERMEISTER VON DIMIAT und als Scheik der Monassir-Araber (BEN MENELIK) aus. B. will sie mit Giftpfeilen ermorden lassen und berauben, doch KBN ist wachsam. B. wird von MARBA, der Anführerin der geraubten Frauen, aus Rache erstochen. (GR 16: 543ff, 571-85, 623)


BEN MELED: Soldat des REIS EFFENDINA; Mitglied im Orden der heiligen Kadirine ABD EL BARAKs. Er verrät die Pläne des Reïs an IBN ASL, was KARA BEN NEMSI (KBN) herausbekommt. B. erhält die Bastonnade, woran er stirbt. (nur erwähnt) (GR 16: 524, 628)


BEN MENELIK:


1) Scheik der Monassir-Araber; B. ist ein ehrlicher Mann, ein Feind IBN ASLs; er hat ABD EL BARAK und dem MUZA'BIR Kamele geliehen, ohne zu wissen, daß sie Komplizen Ibn Asls sind. KARA BEN NEMSI (KBN) nimmt alle drei gefangen. Den Scheik läßt er jedoch auf dessen Ehrenwort, nicht zu fliehen, frei. Aus Ehrgefühl heraus befreit B. in einem unbewachten Augenblick den Muza'bir und Abd el Barak. (GR 16: 513ff, 537, 554, 603ff)


2) Sohn des Scheiks der Monassir (nur erwähnt) (GR 16: 554)


3) Deckname BEN NILs, der sich als Sohn des Scheiks der Monassir ausgibt (GR 16: 571)



//108//

BEN MUSA EFFENDI: Gastfreund KARA BEN NEMSIs (KBN) in Kairo; B. ist »ein außerordentlich ehrlicher Mann«. KBN hatte ihm für einige Zeit seinen Koffer anvertraut. Bei der Rückkehr ist B. verschwunden, läßt KBN jedoch seinen Koffer durch einen Boten bringen. (nur erwähnt) (KUTB: 324f, 329, 344, 349)


BEN NEFAD (SOHN DES GELINGENS): Unter diesem Namen rauben Moslems Kinder Andersgläubiger und lassen sie in der Okba-Moschee in Kaïrwan zum Islam erziehen, um sich die ewige Seligkeit zu erkaufen. Der Entführer ARMAND GIRARDs nennt sich so. (KUTB: 374, 376)


BEN NEW-MOON: siehe unter NEW-MOON


BEN NIL (SOHN DES NILs/al. BEN MENELIK/OMAR/CHATIB): auf dem Nil geborener und als Nil-Matrose arbeitender Uled-Ali-Beduine; Enkel ABU EN NILs; Mitglied im ›Orden der heiligen Kadirine ABD EL BARAKs; er »war ein junger Mann von kaum über zwanzig Jahren, hatte nicht arabische Gesichtszüge und machte einen gar nicht üblen Eindruck auf mich. Gekleidet war er nur in eine blauleinene Hose und Jacke, welche durch einen Ledergürtel festgehalten wurden. Auf dem Kopfe trug er den unvermeidlichen Fez.« (345; GR 17, 379: »ist ungefähr achtzehn Jahre alt und ohne Bart, von schmächtiger Gestalt, besitzt aber bedeutende Körperkraft. Haare und Augen sind dunkel, die Wangen voll.«) Er verfeindet sich mit Abd el Barak, da er KARA BEN NEMSI (KBN) nicht ermorden will (statt seiner wird dann der MUZA'BIR auf KBN angesetzt). Abd el Kader und ABD ASL werfen ihn für seine Unbotmäßigkeit in eine unterirdische Höhle, wo er verschmachten soll. KBN und SELIM werden in die gleiche Höhle gesperrt, aus der KBN dann einen Ausweg findet. Aus Dankbarkeit wird B. KBNs treuer und tapferer Begleiter auf der gesamten weiteren Reise im Sudan. B. kämpft am Dschebel Arasch Kol mit dem Messer gegen einen Vertreter Abd Asls und siegt. Er begleitet KBN unter Decknamen in die Lager der ärgsten Feinde (BEN KASAWI, IBN ASL). Mit KBN zusammen fällt er in Faschoda in die Hände IBN MULEIs; nach der Flucht erkundet er mit dem Deutschen die Seribah Aliab und wird dann mit KBN von Ibn Asl überwältigt und gezwungen - selbst in der Schebah, der Sklavengabel - einer grausamen Sklavenjagd zuzusehen. Nach dem glücklichen Ausgang dieses Abenteuers fällt er mit KBN beim REIS EFFENDINA in Ungnade. Auf dem Weg nilabwärts können beide noch die Sklavenjäger-Niederlassung El Michbaja auflösen; dabei tötet B. den Verräter HUBAHR. Dann reisen beide zurück nach Kairo. Von der Beute, die B. in den Abenteuern erhielt, und einem ansehnlichen Geldgeschenk KBNs kauft sich B. eine Dahabije (›Baraka el Fadl') und wird Nilschiffer. (In DH nimmt er den verarmten SELIM zu sich.) (GR 16: 343ff, 368, 398ff, 417, 448ff, 469, 516, 535, 553ff, 623f, 631ff GR 17: 32ff, 81ff, 88, 126f, 132ff, 211ff, 314ff, 331f, 365ff, 379, 467ff, 494f, 538ff GR 18: 34ff, 86, 91ff, 102ff, 146ff, 390ff, 421ff, 501, 565f/DH 19. Jg.: 820)



//109//

BEN NUR (SOHN DES LICHTES/BOTE DES PROPHETEN): imagininäre Gestalt, die in der Vorstellung des MÜNEDSCHI existiert; der Münedschi nennt ihn BOTE DES PROPHETEN und führt Zwiegespräche mit ihm, wobei seine Stimme vollständig anders klingt und auch sein sonstiges Äußeres sich verändert. B. zeigt dem Münedschi »alle Zeiten, die vergangene, gegenwärtige und zukünftige«, schildert KARA BEN NEMSI (KBN), KHUTAB AGHA und HALEF durch den Münedschi die Sterbestunde an der ›Brücke des Todes und warnt KBN vor »Aschdar, dem Drachen der Lieblosigkeit«, als KBN TAWIL und EL GHANI zum Tode verurteilen will. Er kündigt die Wüste als den Ort der Abrechnung mit El Ghani an. (GR 25: 98, 173, 236f, 301-38, 359f, 404-08, 529, 594)


BEN SCHORAK -> BARI


BEN SOBATA: Deckname KARA BEN NEMSIs


BEN TESALAH (SOHN DES FRIEDENS/al. SCHEIK DER TODESKARAWANE): Scheik der Kiram (Edelmenschen); Sohn ABU KITALs und BENT'ULLAHs; »Nicht viel über zwanzig Jahre alt, aber doch schon volle Persönlichkeit. E d e l m e n s c h. Sehr ernst, aber mild. Ebenso selbstbewußt, aber bescheiden.« (11) Da er als SCHEIK DER TODESKARAWANE auftritt, ist seine Kleidung unzulänglich und ärmlich. Er trägt ein baumwollenes, zerfetztes Kopftuch mit einem schwarzen Ziegenstrick, ist »entweder barfuß oder nur in Bastsandalen«. Unter der Maske des Scheiks der Todeskarawane läßt er sich von Abu Kital dingen, um in dessen Schachspiel gegen MARAH DURIMEH (das mit lebenden Figuren ausgetragen werden soll) als König aufzutreten, um einen Eklat hervorzurufen. In Wahrheit steht er jedoch auf der Seite Marah Durimehs. Als Kleinkind wurde er mit seiner Mutter durch eine Intrige des KADI und des IMAM in die Wüste vertrieben. Dort wurde er von seiner Mutter getrennt, aber Marah Durimeh sorgte im Verborgenen für ihn. Er durchlief die ›Geisterschmiede von Kulub, wo er zum Edelmenschen geformt wurde; er ist echter »Geist«. Als SOHN DES FRIEDENs mit abendländischer Gesinnung (er hat europäische Berater für seinen Stamm) stellt er sich Abu Kital, dem vermeintlichen ›Geist des Morgenlandes entgegen. Seine genaue Herkunft kennt er nicht. Dunkel keimen im Verlaufe der Handlung jedoch Erinnerungen der Kindheit in ihm auf; so erkennt er den HAKAWATI, der ihm als Kind das Leben rettete. Durch das Schattenspiel der PHANTASIE (Marah Durimeh) erfährt er, wer seine Eltern sind. Stolz und kühn tritt er gegen Abu Kital zum Kampf an: in einem Duell besiegt und demütigt er diesen, gibt sich ihm als Scheik der Kiram zu erkennen und bringt ihn dadurch, daß er ihn aller Macht entkleidet und zum Eingeständnis von Unfähigkeit, Überheblichkeit und Schuld zwingt, auf den Weg vom Gewaltmenschen zum Edelmenschen. Als B. mit Abu Kital den ›Geist der Bibel aus dem Turm zu Babel befreit, hat er auch seine Mutter endlich wiedergefunden. (BABEL: 11, 34f, 41, 64f, 76ff, 79ff, 85, 91, 94, 116ff, 154ff, 165, 182ff, 192, 198ff)



//110//

BEN WAFA (SOHN DER TREUE/eigentl. NUBAH/NUBA): Angehöriger des Makraka-Stammes; Sohn des KÖNIGs DER NIAM-NIAM; Freund von MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF); er »war gewiß nicht über sechzehn Jahre alt und fast unbekleidet. Die Farbe seiner Haut war ein erdiges Rotbraun, wohl ein Ergebnis des Bodens, welchen sein Volk bewohnt ... (Er war) von gedrungener, untersetzter und kräftiger Gestalt ... Die Muskeln seiner Beine waren kräftiger entwickelt, als man es sonst bei Negern zu beobachten pflegt. Seine Gesichtszüge näherten sich dem kaukasischen Typus. Der Mund war zwar aufgeworfen, aber klein, die Nase gerade und schmal. Die Augen waren groß und mandelförmig geschnitten; sie standen sehr weit voneinander ab und gaben dem vollen, runden Gesichte einen schwer zu beschreibenden Ausdruck kriegerischer Entschlossenheit und Vertrauen erweckender Offenheit. Die Waffen des Knaben ... bestanden aus einem Bogen nebst einem mit Pfeilen gefüllten Köcher, einem Messer mit sichelartiger Klinge und einem Trumbasch oder Wurfeisen ... Außerdem trug der Knabe eine Art Schutzwaffe an sich, und zwar an den Armen. Diese steckten nämlich von der Hand an bis zum Ellbogen in einer Menge von Metallringen, die eng aneinander lagen und eine schützende Manschette bildeten ... Ganz eigenartig, und gar nicht unschön, war das Haar des Knaben geordnet. Dasselbe war zwar wollig, aber ziemlich lang. In lauter dünne Zöpfchen und diese wieder untereinander verflochten, bildete es auf dem Kopfe eine runde Krone, in welcher ein bunt schillernder Federbusch steckte. Rund um die Stirn, ganz an die Grenze des Haarwuchses befestigt, trug er einen eigenartigen Schmuck, welcher aus den Reißzähnen von Hunden bestand, die an eine Schnur gereiht waren.« (96f) Trotz seiner Jugend hat B. bereits oft die Männer seines Stammes in den Kampf geführt. Er begleitet EMIL SCHWARZ auf dem Weg durch feindliches Gebiet zu JOSEPH SCHWARZ. Mit seinem Freund Mesuf beteiligt er sich - nur mit einem Messer bewaffnet - an einer Elefantenjagd. (SKLAVENKARAWANE: 96-100, 271, 301-04, 421f, 430f, 439f, 491)


BEN WASAK: Fremdenführer und Mumienschmuggler in Maabdah; Bruder von HAFID SICHAR; KARA BEN NEMSI (KBN) und SELIM besuchen mit ihm die berühmten Krokodilshöhlen von Maabdah. B. schenkt KBN, der wegen seines Mutes B.s Achtung errang, eine Mumienhand der ägyptischen Prinzessin DUAT NEFRET. Er ist nicht der arme Beduine, als der er erscheint, denn durch Schmuggel mit Mumien verdient er viel Geld. B. bittet KBN, im Sudan nach seinem verschollenen Bruder zu forschen. Vor Jahren hatten die Brüder an BARJAD EL AMIN 150000 Piaster verliehen. Hafid sollte nun das Geld in Khartum wieder zurückerhalten. Von dieser Reise kam er nicht mehr wieder. KBN kann Hafid zu B. zurückbringen. (nur in GR: Bevor Hafid zurückkehrt, taucht Barjad bei B. auf und übergibt ihm sein ganzes Vermögen. Dann bringt er sich aus Reue über das Hafid zugefügte Leid um.) (GR 16: 250ff, 294ff GR 18: 562f/DH 19. Jg.: 819)


BENDA (SIEGERIN): Schwester HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; sie liebt den Verräter SELIM AGHA. Nach dem Überfall der Bebbeh-Kurden pflegt sie KARA BEN NEMSI, der ihr beim Abschied den Dolch schenkt, den er von ESLA EL MAHEM


//111//

erhalten hatte. Diesen Dolch stößt B. sich ins Herz, als Selim sie bei dem Überfall auf Hassan, bei dem dieser und seine Begleiter getötet werden, fortschleppen will. (GR 3: 170, 252, 319, 328)


BENDER:


1) Kaufmann; Vater von 2)/4), Mann von 5), Schwager von TOKBELA und IKWEHTSI'PA; DANIEL ETTERs, B.s Stiefbruder, war bei B. angestellt und begehrte vergeblich dessen Frau. Als B. einem Freund von Etters, LOTHAIRE THIBAUT, der Tokbela liebte, das Haus verbietet, da er erfahren hat, daß Thibaut Falschmünzer ist, bringen Etters und Thibaut B. durch untergeschobenes Falschgeld ins Zuchthaus. Aus Gram »um sein verlorenes Glück und seine geraubte Ehre« starb B. im Gefängnis. (nur erwähnt) (GR 19: 527ff)


2) FRED B. -> APANATSCHKA


3) JOHN B. -> DANIEL ETTERS


4) LEO B. -> OLD SUREHAND


5) TEHUA B. -> KOLMA PUSCHI


BENEDETTI, VINCENT GRAF: französischer Diplomat; Gesandter in Preußen (historisch: 1817-1900) (nur erwähnt) (W: 808, 1619 / ULAN: III 998 V 1888)


BENG-DID (GROßER HERR) DER NUEHR: Er ist von nicht ganz schwarzer Hautfarbe. Seine Kleidung besteht aus drei Stücken: »Das erste war eine Art Badehose, welche kaum bis an das Knie reichte, das zweite ein Pantherfell, welches ihm hinten von den Schultern niederhing, und das dritte eine sehr hohe, zuckerhutförmige Kopfbedeckung, welche ganz mit Kaurimuscheln bedeckt war und von deren Spitze bunte Glasperlen herabhingen.« (247). Er zählt zu den Verbündeten ABU EL MOTs und gerät nach einer verlorenen Schlacht auf dem Nil, aus der sich Abu el Mot durch Flucht retten konnte, EMIL SCHWARZ in die Hände. Friedensverhandlungen scheitern zunächst an der Weigerung des Häuptlings, sich von seinem kunstvoll arrangierten Haarschopf zu trennen, wie es IGNAZ PFOTENHAUER von ihm verlangt. Als ihm stattdessen die Möglichkeit geboten wird, sich an der Verfolgung Abu el Mots zu beteiligen, den er nach dessen feiger Flucht als Verräter ansieht, wechselt der Hauptling sofort zu Schwarz über. (SKLAVENKARAWANE: 247f, 337-45, 464)


BENIS: wohl Setzfehler für BERNIS



//112//

BENITO:


1) Vaquero ANTONIO DE MEDIANAs; selbst nicht ängstlich, liebt er es, seine Kameraden, besonders BARAJA, zu erschrecken. Er fällt im Kampf gegen die Apachen durch ANTILOPE. (WALDLÄUFER: 85ff, 217ff, 230ff, 248f, 257ff)


2) mexikanischer Giftmischer, er »hatte vielleicht mehr Menschen gemordet, als unter den Waffen BÜFFELSTIRN's und BÄRENHERZ's im ehrlichen Kampfe gefallen waren« (499). B. ist ein geldgieriger kleiner, hagerer Mann mit scharfen Gesichtszügen und einer »fürchterlichen Habichtsnase, auf welcher eine riesige Brille saß« (500). Er mischt für PABLO CORTEJO das Gift, das FERDINANDO DE RODRIGANDAs Scheintotenstarre hervorruft. (WR II: 499ff, 505f)


3) PATER B.: Ordensbruder der Kongregation El buono Pastor in Chihuahua; berühmtester Arzt der nördl. Provinzen Mexikos; er heilt WILLIAM OHLERT vollständig. (SCOUT/GR 8: 391f)


BENT'ULLAH (BIBEL/neue MENSCHHEITSSEELE): Frau ABU KITALs, Mutter von BEN TESALAH; sie hat eine edle Gestalt (»Hagerkeit und Korpulenz sind unbedingt zu vermeiden«) und eine tiefe, volle Stimme. B. ist »fast stets verschleiert« und zeigt »keine Spur der vergangenen Jahre« (13). Unter dem Einfluß von IMAM und KADI wurde sie einst von Abu Kital verstoßen und mit ihrem kleinen Sohn, der dann aber von ihr getrennt wurde, in die Wüste vertrieben. Abu Kital wurde ihr Tod vorgetäuscht. Der Scheik liebt sie jedoch noch immer, und auch bei seinem Stamm, den An'allah, der sie wegen ihrer Schönheit und Reinheit vergötterte, ist sie nicht vergessen. B. kehrt nach vielen Jahren, als Schülerin der PHANTASIE verkleidet, an der Seite MARAH DURIMEHs zu den An'allah zurück, wo sie auch ihren Sohn wiedersieht. B. steht höher als die alte MENSCHHEITSSEELE (Marah Durimeh), sie soll als deren Nachfolgerin die neue Menschheitsseele werden, wenn Marah Durimeh nicht mehr auf Erden weilt. B. wohnt unerkannt den Reden und Beratungen Abu Kitals und seiner Berater und auch dem Kampf ihres Sohnes mit Abu Kital bei. Dann gibt sie sich zu erkennen und wirft BABELs Bücher ins Feuer, da sie Irrlehren enthalten. Sie verbrennt auch die wertvollen historischen Kleider und Schmuckstücke, in denen sie erschien, da diese für die An'allah nur falsche Symbole für ›Geist und ›Seele sind. Sie verzeiht dem Imam und dem Kadi und wird Abu Kital auf seinem harten Weg vom Gewaltmenschen zum Edelmenschen beistehen. (BABEL: 13, 53f, 70, 73, 89, 109ff, 136f, 192ff)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

Titelseite KMG

Impressum Datenschutz