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FÜNF BERGE -> ONTO-TAPA (Kiowa)


BERGHUBER:


1) Botenmann; Mann von 2), Vater von 3); B. und der WURZELSEPP liebten dasselbe Mädchen. B. verleumdete den Wurzelsepp, als dieser beim Militär war, bei dem Mäd-


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chen, das daraufhin B. heiratete. Nach dem Tod der Frau sparte B. all sein Geld für seine Tochter. Er starb den Hungertod. (nur erwähnt) (WzG I: 36, 49)


2) Frau von 1), Mutter von 3); sie liebte einst den WURRZELSEPP, heiratete, dann aber wegen einer Verleumdung B.; sie starb bei der Geburt ihrer Tochter. (nur erwähnt) (WzG I: 36, 49)


3) MAGDALENA B. -> MUHRENLENI


BERGMANN:


1) DAVID HEINRICH B.: Tischlermeister und Nachtwächter in Birkenstein; Mann von 3), Vater von 2); er hat dürre, lange Beine, eine Trinkernase und trägt gewöhnlich eine blaue Leinenschürze, auf deren Löcher Flicken aufgeleimt sind, so daß sie ganz steif ist. B. ist unversöhnlicher Feind des Nachtwächters EDUARD LUDWIG GRUNDMANN aus Breitenfeld. Als dieser in der Neujahrsnacht im Rausch versehentlich nach Birkenstein kommt, verhaftet B. den Kollegen. Dieser kann jedoch fliehen und dann den ebenfalls im Rausch ins andere Dorf geratenen B. unter Androhung von Verhaftung zwingen, seine Einwilligung zur Heirat der Kinder der beiden, FRITZ B. und LIESE GRUNDMANN, zu geben. (Vgl. NACHTWÄCHTER: HILLMANN) (NEUJAHRSNACHT: 30f, 43f, 47, 54, 55)


2) FRITZ B.: Tischler; Sohn von 1)/3); Geliebter von LIESE GRUNDMANN, der Tochter des mit seinem Vater verfeindeten Nachtwächters EDUARD LUDWIG GRUNDMANN; er darf Liese erst heiraten, nachdem Grundmann Fritz Vater zum Einverständnis zwingen konnte. (Vgl. NACHTWÄCHTER: EDUARD HILLMANN) (NEUJAHRSNACHT: 31, 35, 52f)


3) HANNE B.: Frau von 1), Mutter von 2); arbeitet am Spinnrad (NEUJAHRSNACHT: 30)


BERGWIRTH: Freund des STUDENTENKARL; er hilft diesem beim Ziege-Bock-Tausch. (vgl. ZIEGE: WIESENWIRT) (ZIEGE ODER BOCK: 74, 78, 80)


1) Wirt; Schwager von ADELINE


2) Wirt; er hat »ein wohlgenährtes, schlaues Gesicht«. Zusammen mit seinen Komplizen, dem BARON und dem ZETTELKRAMER, verführt er die Bauern zum Spiel und treibt sie so oft in den Ruin. Mit seinen Komplizen wird er schließlich entlarvt und verhaftet. (DUKATENHOF: 95ff, 141, 147, 205)



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VAN BERKEN:


1) belgischer Ingenieur aus Löwen; Bruder von 2); er ist etwa dreißig Jahre alt, technischer Leiter des Ölbetriebes von DANIEL STEIN in China. Später arbeitet er unter Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH. (METHUSALEM: 505-516)


2) Bruder von 1); er kommt nach China, um bei DANIEL STEIN, dann bei Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH zu arbeiten. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 509)


BERNARDO -> BERNHARD(T)


PATER BERNARDUS: »schönster und gewandtester Mann« im Kloster Himmelstein; er sollte dort TOSKA VON MYLUNGEN verführen, was ihm aber nicht gelang. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 420)


BERNHARD(T) (BERNARDO): Ingenieur (»einer von den Effendi's, welche der Vicekönig gerufen hat, damit sie ihm große Häuser bauen, in denen der Dampf mehr arbeitet als hundert Männer«); Bruder des ICH-ERZÄHLERs; er »(wußte selbst) die ernstesten Regungen seines Herzens in ein heiteres Gewand zu kleiden.« In Kairo gewann er die Liebe WARDEs (LEILETs), die dann aber von ihrem Schwager plötzlich verkauft wurde. B.s Bruder trifft Warde bei ABRAHIM-ARHA, verliebt sich auch in sie und befreit sie, ohne von ihrem Verhältnis zu seinem Bruder zu wissen. Als B. dann Warde bei seinem Bruder findet, will er zu dessen Gunsten auf sie verzichten. Dieser jedoch verzichtet seinerseits, so daß Warde bei B. bleiben kann. (Vgl. GR 1: ISLA BEN MAFLEI) (LEILET: 25, 56f, 59, 71ff)


(VON) BERNIS: Abbé; Begleiter LUDWIGs XV. in Versailles; GIACOMO CASANOVA wurde von ihm mit finanzpolitischen Geschäften im Haag betraut. (historisch: François Joachim de Pierre de B.: 1715-95, 1757/58 frz. Außenminister, 1858 Kardinal) (AQUA: 351, 334 FÜRST: 371, 401)


BERNSTEIN:


1) armer Weber; Mann von 2), Vater von 3); er schränkte sich stark ein, um seinem Sohn eine Lehrerausbildung zu ermöglichen. B. starb an Überarbeitung bei karger Nahrung. (GELDMÄNNLE: 511, 531)


2) Frau von 1), Mutter von 3), Tochter einer armen Witwe (HERMANN BERNSTEINs GROßMUTTER), bei der sie zusammen mit ihrer Ziehschwester MARIE aufwuchs. Sie arbeitete und hungerte mit ihrem Mann, um ihrem Sohn die Lehrerausbildung zu ermöglichen und starb kurz nach dem Aufnahmeexamen ihres Sohnes. (GELDMÄNNLE: 488, 497, 511, 531)



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3) HERMANN B. (als Kind: HERMÄNNLE): Sohn von 1)/2); etwas älter als 24 Jahre; er ist begabt, doch da seine Eltern arm waren, konnte er nur dank der finanziellen Unterstützung eines unbekannten Gönners seine Ausbildung zum Lehrer beenden. Als Erwachsener setzt er sich für eine Verbesserung der Lage der armen Weberfamilien ein. Er schrieb zwei Bücher: »Die Notlage der Handweberei im Erzgebirge. Eine volkswirtschaftliche Studie« und »Die Arbeiterarmut und das unlautere Kapital«. H. ist als Schriftführer eines Komitees die treibende Kraft bei der Planung und Durchführung einer Weberausstellung in seinem Heimatort. »Ich bin ein Kind des Hungers und der Not; darum schreibe ich für mein liebes, armes Volk, für den hungernden Arbeiter! Ich bin es, der unsere Ausstellung in das Werk gesetzt hat, um ihm den Weg zu zeigen, auf welchem es sich helfen kann, durch eigene Kraft, durch eigenes Verdienst« (534). Der reiche FROMMHOLD UHLIG, dessen Geschäftsgebaren H. besonders anprangert, versucht, sich H. gefügig zu machen, indem er sich durch Vorlage von Postquittungen, die Zahlungen für H.s Ausbildung betreffen und die Uhlig MARIE gestohlen hat, als der einstige Gönner ausgibt. H. tritt dennoch unbeeindruckt als Uhligs Gegner auf und weist auch Uhligs Tochter ROSALIA zurück, die ihn heiraten will. Seine ganze Liebe gehört HERZLE, mit der er seit seiner frühen Kindheit befreundet ist. Die Ausstellung ist ein Erfolg, und H., auf den höchste Stellen bis zum KÖNIG (VON SACHSEN) aufmerksam geworden sind, steht eine große Zukunft bevor. (GELDMÄNNLE: 459-63, 466, 511, 528-36, 568, 597, 610ff, 624f, 638, 642-47)


- HERMANN BERNSTEINs GROßMUTTER: arme Witwe; Mutter mehrerer Kinder; sie ist Adoptivmutter MARIEs, der sie das Spitzenklöppeln beibrachte. Eine ihrer Töchter (Hermann Bernsteins Mutter -> BERNSTEIN (2)) heiratete den Weber BERNSTEIN. (nur erwähnt) (GELDMÄNNLE: 496ff, 511)


VON BERNSTORFF (Freiherr v.B.):


1) ANDREAS GOTTLIEB V.B: hannoverscher Baron; Land- und Kriegsrat; Mann von 2), Vater von 3(/4) (historisch 1649-1726)

- in AMSENHÄNDLER: nur erwähnt (19)

- in FELDMARSCHALLS: Besitzer des Schlosses Gartow; intimer Freund des Majors der hannoverschen Grenztruppen VON ZACHWITZ; er wohnt in seinem Schloß der Vorführung des gefangenen Fürsten LEOPOLD I. VON ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) und dessen Mitgefangenen, HEINRICH BALZER und FÄHRMANN, bei. Der preußische Wachtmeister BELLHEIMER schüchtert ihn derart ein, daß v.B. der Flucht der Gefangenen untätig zusieht. (618, 634, 665f)


2) Frau von 1), Mutter von 3)/4) (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 618)


3) jüngerer Sohn von 1)/2); er wurde später als Diplomat berühmt. (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 618)



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4) älterer Sohn von 1)/2) (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 618)


BERRIER: Wegelagerer im Argonner Wald; B. ist »ein Mensch mit Säbelbeinen und einem ungeheurem Kopfe«, sein Lächeln »bildete eine höchst verunglückte Fratze, welche sich wie eine tragische Larve um sein Gesicht legte« (310f). Er überfällt mit seinen Kumpanen die Kutsche NAPOLEONs I. Die Tochter von BARCHANT will ihn durch Andeutungen auf eine versteckte Kriegskasse zur Ehe verleiten. (W: 310f, 325-28 / ULAN II: 471, 487, 491)


BERRY: Deckname DICK STONEs


BERTEU:


1) Verwalter auf Schloß Malineau; Mann von 2), Vater von 3), Pflegevater von MADELON und NANON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE); er ist an einem Knochen erstickt. Seinen Dienstherrn, den General und Grafen DE LATREAU, betrog B., das Erbe seiner Pflegetöchter, 15000 Francs, das ihm von ihrer Mutter, AMÉLY DE BAS-MONTAGNE, anvertraut worden war, als diese starb, hat er veruntreut. (nur erwähnt) (W: 1029, 1046, 1271, 1710 /ULAN: III 1215, 1243 IV 1506 V 2090)


2) Frau von 1), Mutter von 3), Pflegemutter von MADELON und NANON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE); sie war »klein, aber starkknochig, hatte keine Zähne mehr - aber eine lederartige, gelbe Haut, welche ihr Gesicht sehr unangenehm machte.« (1239) Sie unterstützt ihren Sohn in seinen Bemühungen, Nanon des zu erwartenden Erbes wegen zu heiraten. Von den Unterschlagungen ihres Mannes weiß sie. (W: 1239f, 1302 / ULAN IV:1458ff, 1548ff )


3) CHARLES B.: Sohn von 1)/2); er war »ein junger Mensch, der vielleicht sechsundzwanzig Jahre zählen mochte. Seine Gestalt war nicht hoch, aber ausserordentlich breit und kräftig gebaut. Ein dicker Kopf, ein Stiernacken und kleine, starre Augen machten zwar den Eindruck des körperlich Kräftigen, aber des geistig niedrig Stehenden.« (1239) Schon früher hatte er sich seiner Pflegeschwester NANON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE) genähert, war jedoch abgewiesen worden. Als sie zum Begräbnis seines Vaters nach Schloß Malineau kommt, hofft er, sie mit dem Versprechen, ihr Aufschluß über ihre Herkunft zu geben, dazu zu bringen, ihn zu heiraten. Dabei wird er teils von sinnlicher Begierde, teils von Habgier getrieben. Nanon weist ihn jedoch energisch zurück. Mit seinem Freund RIBEAU entführt er sie und ihre Schwester MADELON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE). In einer alten Pulvermühle wollen beide die Mädchen gefügig machen. Das wird von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) verhindert. Das Pulver aus der Pulvermühle verkauft B. an Capitän ALBIN RICHEMONTE, der damit seine Franctireur-Corps versorgt. B. ist einer der Anführer der Franctireurs. Nach Ausbruch des Krieges bringt er dem Capitän die Nachricht, daß MARION DE SAINTE-MARIE und LIAMA auf Schloß Malineau Zuflucht gefunden


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haben. B. erhält den Auftrag, mit 500 Franctireurs das Schloß einzunehmen und sich der Frauen zu bemächtigen. Er dringt beim Grafen DE LATREAU ein und verlangt für seine Franctireurs Unterkunft und Verpflegung. Der Graf weist ihn ab. Daraufhin greift B. das Schloß an, verwüstet große Teile desselben und droht, es anzuzünden. Von einer Schwadron preußischer Husaren unter dem Kommando ARTHUR VON HOHENTHALs wird das Schloß befreit und B. gefangengenommen. (W: 1233f, 1239, 1241f, 1249f, 1254ff, 1274, 1463f, 1642f, 1655f, 1659f / ULAN: IV 1446, 1458, 1460, 1462-67, 1481ff, 1697ff V 1932, 1952ff, 1962, 1965ff)


BERTHA:


1) Magd bei FRIEDER SCHUBERT (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 137)


2) Geliebte GROMANNs in Monsdorf (nur erwähnt) (V.T. ERSTANDEN: 623)


3) Kammerzofe bei ALMA VON HELFENSTEIN (VS I: 181)


4) (al. KALIDA): Maharani von Nubrida; verstorbene Frau BANDAs, Mutter von SEMAWA; Tochter eines deutschen Arztes in englischen Diensten (nur erwähnt) (DH-DH: 1906, 2238, 2244)


5) Sennerin beim KAPELLENBAUERn; Nachfolgerin der MUHRENLENI (WzG I: 124)


BERTHOLD:


1) Professor; Mann von 2), Vater von 4); Wiener Freund und Gönner KARL STERNAUs (nur erwähnt) (WR IV: 1625)


2) Frau von 1), Mutter von 4) (nur erwähnt) (WR IV: 1625)


3) Witwe in Bad Wiesenstein; Vermieterin ALBIN SCHUBERTs, die als angebliche Tante von 4) hilft, Schubert zu täuschen. (DH-DH: 2418, 2433)


4) DR. JOHANNES B.: österreichischer Naturwissenschaftler und Arzt aus Wien; Sohn von 1)/2); Bekannter KARL STERNAUs; er ist höchstens 28 Jahre alt, hat schwarze Haare und trägt eine goldene Brille. B. begleitet mit DR. WILLMANN eine französische Kompanie in Mexiko. Seinetwegen wurde PEPI Marketenderin: da sie ihn sehr liebt, wollte sie unbedingt in seiner Nähe sein. B. aber weist ihre Liebe zunächst zurück. Wegen der Gunst Pepis hassen ihn die französischen Offiziere und wollen ihn unter einem Vorwand als Spion erschießen. Der SCHWARZE GÉRARD und Apachen befreien B. Auf der Weiterreise bleibt Pepi ständig bei ihm. (WR: IV 1508, 1520, 1557, 1624f V 2060 VI 2416)



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5) LINA B.: Deckname einer Polizistin (der eigentliche Name bleibt unbekannt); Schwester des unter dem Decknamen WEBER agierenden Geheimpolizisten, in dessen Auftrag sie arbeitet. Sie ist sehr hübsch, hat ein vornehmes Aussehen und »ein kleines, schneeweißes Händchen ..., dessen rosige Nägel aus Blüthenduft geformt zu sein schienen. Das Gesicht war weich und doch geistreich. Ihm war anzusehen, daß die schöne Dame gewöhnt war, nachzudenken und selbständig zu handeln.« (2421) L. ist 25 Jahre alt; sie beschattet als angebliche Nichte von 2) ALBIN SCHUBERT und trägt durch ihre hervorragende Verstellungskunst entscheidend dazu bei, daß IBRAHIM PASCHA und FLORIN in die Falle SAM BARTHs und OSKAR STEINBACHs gehen. (DH-DH: 2415, 2421, 2440f, 2481ff, 2485)


BERTHOLT: Soldat (nur erwähnt) (VS IV: 1570)


BERTRAM:


1) Schneider (Uniformkünstler) und Musiker (Waldhornist); Vater von 2), Pflegevater von 3); er lebt mit seiner Familie (insges. 4 Kinder) in der Wasserstraße in großer Armut, da er wegen eines Lungenleidens seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Er erleidet durch den Schock, als AUGUST SEIDELMANN ihm in brutaler Weise von der Verhaftung seines Pflegesohnes berichtet, einen tödlichen Blutsturz. (VS I: 108, 114f, 235, 245f)


2) MARIE B.: achtzehnjährige (268: 19jährige) Tochter von 1), Pflegeschwester von 3); sie ist blond, von mittlerer Statur, »feingliedrig und voll«; ihre »Wangen waren bleich und hohl, der Blick ihrer Augen matt, todtesmüde und ihre Kleidung kaum hinreichend, ihre Blöße zu decken. Aber das war die Folge der bittersten Armuth und des Hungers. Ein einziger Lichtblick des Glückes hätte diese Wangen erglühen und diese Augen wonnig aufleuchten lassen. Und dann hätte dieses Kind des Elendes der größten Schönheit des königlichen Hofes an die Seite gestellt werden können.« (115) Der Tod des Vaters und die Verhaftung ihres Verlobten, WILHELM FELS, und ihres Pflegebruders verstören sie völlig; sie wird von ihrem Vormund AUGUST SEIDELMANN in den Dienst ELLA VON HELFENSTEINs gebracht, dort von FRANZ VON HELFENSTEIN vergewaltigt, dann als Mitschuldige ihres Verlobten eingesperrt und schließlich von UHLAND in das Bordell der MELITTA gebracht, woraus Robert und Wilhelm sie befreien. Im Dienste ALMA VON HELFENSTEINs überwindet sie dann langsam den Schock. (VS: I 115-18, 121f, 125, 165-71, 206, 209f, 235, 241f, 245-49, 270, 271-76, 286-92, 411, 440 III 970-73, 979, 1114-19 VI 2077-82, 2085-89)



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3) ROBERT B. -> ROBERT VON HELFENSTEIN


BERTRAND:


1) DR. B.: deutsch-österreichischer Arzt in Thionville; Mann von 2); Hausarzt der Familie DE SAINTE-MARIE auf Schloß Ortry; er »war sehr anständig gekleidet. Seine fast militärische Haltung, der elegant gehaltene Vollbart und das goldene Lorgnon gaben ihm ein vollständig distinguirtes Aussehen.« (10) Im deutsch-österreichischen Krieg war er als Arzt auf der Seite Österreichs tätig. Er geriet durch ein Versehen vor die Angriffslinie preußischer Ulanen. RICHARD VON KÖNIGSAU rettete ihn durch ein tollkühnes Reitermanöver. Jahre später trifft B. von Königsau auf einem Moseldampfer wieder. Aus Dankbarkeit für seinen Retter ist er diesem bei seiner Spionagetätigkeit auf Schloß Ortry behilflich, insbesondere dadurch, daß er Richards Gehilfen, den Wachtmeister FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG), als Kräutersammler bei sich anstellt. Er hilft, Capitän ALBIN RICHEMONTE durch eine Droge für einige Tage außer Gefecht zu setzen. In seinem Haus treffen die Schwestern MADELON und NANON KÖHLER (-> DE BAS-MONTAGNE) ihren Vater wieder; der befreite GEBHARDT VON KÖNIGSAU findet bei B. erste Pflege und Unterkommen. B. lehnt es ausdrücklich ab, als Arzt den Franctireur-Corps Richemontes beizutreten. Nach Kriegsende zieht er nach Berlin, um seinen Freunden nahe sein zu können. (W: 1155ff, 1192, 1512, 1571f, 1627, 1633ff, 1724 / ULAN: IV 1366ff, 1407 V 1759, 1828ff, 1907, 1911ff, 2126)


2) Frau von 1) (W: 1233, 1573 / ULAN: IV 1442 V 1829)


VON BESIGHEIM, CONRAD: Begleiter des Markgrafen FRIEDRICH VON ZOLLERN zum Konstanzer Konzil (nur erwähnt) (QUITZOWS: 611/im Romanteil, der nicht von Karl May stammt)


VON BETOW, HANS: irrtümlich für HANS VON WEDEL (QUITZOWSs 613f/im Romanteil, der nicht von Karl May stammt)


BETTLER IN BAGDAD: Er »war vollständig nackt - bis auf einen schmalen Schurz, welcher um seine Lenden gegürtet war. Er hatte seinem Leide um den ermordeten Hosseïn in höchst widerlicher Weise Ausdruck gegeben: die Schenkel und Oberarme waren mit spitzigen Messern durchstochen, und in die Unterarme, Waden, in den Hals, durch Nase, Kinn und Lippen hatte er von Zoll zu Zoll lange Nägel getrieben; an den Hüften und im Unterleibe bis herauf zu den Hüften hingen, in das Fleisch eingebohrt, eiserne Haken, an denen schwere Gewichte befestigt waren; alle andern Teile seines Körpers waren mit Nadeln bespickt, und in die nackt rasierte Kopfhaut hatte er lange Streifen geschnitten, durch jede Zehe und jedes Fingerglied war ein Holzpflock getrieben, und es gab an seinem ganzen Körper keine pfennigroße Stelle, welche nicht eine dieser schmerzhaften Verwundungen aufzuweisen hatte. Bei unserm Nahen erhob er sich und mit ihm ein ganzer Schwarm von Fliegen und Mücken, welche den über und über blut-


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rünstigen Menschen bedeckten. Der Kerl war entsetzlich anzusehen.« (304) KARA BEN NEMSI (KBN) reitet mit seinen Begleitern an dem Bettler vorüber, der ihn wegen des geringen Almosens unflätig beschimpft. (GR 3: 304ff)


DER BETTLER (ESCH SCHAHAD) -> ABU GIBRAIL


BETTLERKÖNIG -> T'EU (Chinese)


BETTY:


1) alte Negerin auf dem Rancho DON FERNANDOs (GR 9: 271, 279)


2) Freudenmädchen und Bedienung im Lokal VATER MAINs (W: 812, 883, 889 / ULAN: 1006, 1083, 1099)


BEWAHRER DER GROßEN MEDIZIN -> TATELLAH-SATAH


BEY VON GUMRI: Anführer der Berwari-Kurden; Sohn von ABD EL SUMMIT BEY; »ein Mann am Ende der zwanziger Jahre, hoch und breit gewachsen; sein edles Angesicht zeigte den reinen kaukasischen Typus und wurde von einem starken, schwarzen Vollbart eingerahmt. Sein Turban hatte wenigstens zwei Ellen im Durchmesser; an seinem Halse hingen an einer silbernen Kette verschiedene Talismane und Amulette; seine Jacke war ebenso wie seine Hose mit reicher Stickerei versehen, und in seinem Gürtel funkelte neben einem Dolche und zwei mit Silber ausgelegten Pistolen ein wunderschön damascierter Schyur (Säbel, Schwert) ohne Scheide ... seine Züge waren bei aller Männlichkeit doch weich und sanft, und seine Stimme klang freundlich und angenehm« (426). Die Berwari-Kurden sind mit den Nestorianern verfeindet. Der Bey gerät in die Gefangenschaft des MELEKs VON LIZAN, einem der Anführer der Nestorianer. Durch Vermittlung KARA BEN NEMSIs und vor allem MARAH DURIMEHs wendet sich alles zum Guten; Kurden und Nestorianer schließen Frieden. (GR 2: 192, 426-33, 438-51, 605ff, 621-24)


- FRAU DES BEYs VON GUMRI: Tochter des NEZANUMs VON SPANDAREH (GR 2: 433f)


BEYER:


1) Lohnkutscher; Mann von 2), Vater von 3)/4); er wird gedungen, den flüchtigen DIREKTOR DER LANDESIRRENANSTALT und den OBERARZT DER LANDESIRRENANSTALT über die Grenze zu bringen. Als Verbündeter ZARBAs ermöglicht er aber auf deren Befehl beider Gefangennahme. (ZEPTER: 163, 386f)



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2) Frau von 1), Mutter von 3)/4); sie war vor Jahren die Amme des königlichen Prinzen (MAX BRANDAUER), erfuhr jedoch nichts von dem Kindertausch. (ZEPTER: 164, 177f, 818)


- FRAU BEYERs MUTTER: Hebamme; sie wurde vom HERZOG VON RAUMBURG bestochen, den Königssohn (MAX BRANDAUER) gegen die Tochter VIKTOR VON STERNBURGs zu vertauschen. (nur erwähnt) (ZEPTER: 177, 818)


3) Sohn von 1)/2); Bruder von 4); arbeitsloser Schreiber; er ist 17 Jahre alt, ein begabter Zeichner, den MAX BRANDAUER fördern will. (ZEPTER: 164, 177)


4) Tochter von 1)/2), Schwester von 3) (nur erwähnt) (ZEPTER: 164)


5) Schreiber bei den SEIDELMANNs; Mann von 12), Vater von 6)/11); B. ist ein hageres, dürftiges Männchen. Er wird wie seine Tochter von FRITZ SEIDELMANN des Diebstahls bezichtigt und verhaftet. Er erfriert in der Leichenhalle neben seiner toten Frau, nachdem er gegen Kaution entlassen worden war. (VS II: 530-36, 545, 550, 606-12)


6) Kinder von 5)/12): neben 11) noch ein dreizehnjähriges Mädchen (639) und drei kleinere Kinder; die Kinder kommen nach dem Tod der Eltern zur Familie HAUSER; der FÜRST DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT) sorgt für sie. (VS II: 545, 556, 558, 610, 639)


7) Waldheger bei Hohenwald und Steinegg, früher Tagelöhner beim Einödbauern GÜNTHER; er hat eine lange Gestalt, ist kahlköpfig und hat eine spitzige Nase. B. »hatte trotz seiner schmalen, scharfen Gesichtszüge doch das Aussehen eines sehr gutmütigen Menschen.« (831) Die junge BERTHA HILLER (HOLBERG) legte ihm ihr neugeborenes Kind, MAX WALTHER, vor die Türe. Da er arm war, gab B. das Kind ins Waisenhaus. (WzG: II 684, 818, 830ff III 1022)


8) Frau und Kinder von 7) (nur erwähnt) (WzG II: 834f)


9) Bekannter des Bankiers HILLER (nur erwähnt) (WzG II: 818)


10) MR. B.: Deckname OLD SHATTERHANDs (BLIZZARD: 569)


- MR. BEYERs INDIANER: Deckname WINNETOUs (BLIZZARD: 570)


11) AUGUSTE B.: Tochter von 5)/12); Schwester von 6); sie ist »ein bildhübsches Mädchen«, schwarzlockig, sieht jedoch leidend aus. Sie wurde von FRITZ SEIDELMANN vergewaltigt und erwartet ein Kind von ihm. Als sie ihm die Vaterschaft mitteilt und Forderungen stellt, schiebt er ihr einen Diebstahl unter und läßt sie verhaften. Ihre


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Unschuld klärt sich zwar auf, sie wird aus dem Gefängnis entlassen, bleibt aber depressiv und erwürgt ihr neugeborenes Kind. »Bereits am Nachmittage zog sie als Kindesmörderin wieder in das Untersuchungsgefängniß ein, welches sie gestern verlassen hatte ... Sie sagte kein Wort, und sie weinte auch nicht. Warum auch weinen? Es war nun doch Alles aus!« (960) (VS II: 545-49, 782-94, 957-60)


12) MARTHA B.: schwerkranke Frau von 5), Mutter von 6)/11); sie war früher Näherin; M. stirbt bei der Nachricht von der Verhaftung ihres Mannes und ihrer Tochter. (VS II: 545-48, 556)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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