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ENCINAS: Büffeljäger; er verfolgt mit seinem Gefährten PASCUAL, mit FALKENAUGE und einem Haziendero Apachen, die dem Haziendero Pferde gestohlen haben. Im Kampf rettet er Falkenauge das Leben. Am Büffelsee verdingt er sich bei AUGUSTIN PENA zur Pferdejagd. E. erzählt die Sage vom ›weißen Renner der Prärie und bewacht ROSARITA PENA während des Schlußkampfes gegen die Apachen. (WALDLÄUFER: 332-35, 352ff, 364f, 516ff, 530ff)



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DON ENDIMIO DE SOLEDO Y CORALBA: Angestellter SENNOR MANFREDOs; er »war ein noch ziemlich junger, hagerer Mensch, dem man den Geschäftsmann von der Nasenspitze lesen konnte.« E. begleitet als Bevollmächtigter seines Dienstherrn HARRY MELTONs Treck. (GR 20: 505f)


ENGEL:


1) (al. ENGELBÄCKER): Bäckermeister; Mann von 2), Vater von 8)/9); er will seine Tochter dem armen Schmiedegesellen HEINRICH HALBERMANN nicht geben. Erst als Heinrich einen versteckten Schatz findet, stimmt er der Verbindung zu. (Vgl. LAUBTHALER: HILBERT) (AUSGERÄUCHERT: 10f, 14)


2) Frau von 1), Mutter von 8)/9); sie ist heimlich die Verbündete der Liebe ihrer Tochter zu HEINRICH HALBERMANN. (AUSGERÄUCHERT: 14)


3) Jäger und Fallensteller; Bruder von 4)/5), Onkel von 7); er wurde einen Winter lang am Silbersee zusammen mit WATSON und HAUEY-KOLAKAKHO eingeschneit. E. pflegte den alten Indianer dort und erhielt von ihm aus Dankbarkeit den Plan des Silberseeschatzes. Der ROTE CORNEL (BRINKLEY) stellte ihm wegen dieses Planes nach. Auf der Flucht vor ihm holte sich E. die Schwindsucht, an der er starb. Zuvor konnte er seinem Bruder jedoch den Schatzplan übergeben. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 244, 259, 264)


4) Händler und Farmer; Vater von 7), Bruder von 3)/5); der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY) bringt ihn, seine Frau und seine Tochter um, um an den Schatzplan zu gelangen. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 264, 266)


5) Frau eines reichen Flußreeders in St. Louis, Schwester von 3)/4), Tante von 7); sie setzt 10000 Dollar Belohnung für die Ergreifung des Mörders ihres Bruders aus und beauftragt das Detektivbüro HARRIS & BLOTHER (und damit TANTE DROLL) mit der Auflösung des Falles. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 266)


6) CHRISTLIEB E.: verstorbener Vater von 1); er hat auf dem Dachboden einen Schatz in Form von französischen Talern versteckt, den HEINRICH HALBERMANN findet. (nur erwähnt) (AUSGERÄUCHERT: 14)


7) FRED E.: Sohn von 4), Neffe von 3)/5); F. ist ein etwa 16jähriger Knabe, blond, starkknochig, mit ernstem und selbstbewußtem Auftreten. Er verfolgt mit TANTE DROLL den ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY), den Mörder seiner Familie. (SILBERSEE: 30, 43, 90, 106)


8) MARIE E.: Tochter von 1)/2), Schwester von 9); sie trägt lange, dicke, blonde Zöpfe. M. ist die Geliebte von HEINRICH HALBERMANN, den sie heiraten darf, als er einen


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verborgenen Schatz entdeckt. (Vgl. LAUBTHALER: EMMA HILBERT) (AUSGERÄUCHERT: 10f, 14)


9) RICHARD E.: vierjähriger Sohn von 1)/2), Bruder von 8) (AUSGERÄUCHERT: 14)


ENGEL DER VERBANNTEN -> KARPARLA


ENGELBÄCKER -> ENGEL (1)


ENGELHARDT:


1) reicher deutscher Bankier in Lima; Mann von 2), Vater von 3)/4); er ist von hoher Gestalt, hat blonde Haare und eine helle Augenfarbe. Während sein Sohn, ANTON E., sich längere Zeit bei seinem Onkel, dem Bankier SALIDO, in Buenos Aires aufhält, kommt es zum Krieg zwischen Peru und Chile. E., der um die Sicherheit seiner Familie fürchtet, beschließt, sein Geschäft zu verkaufen und das Land zu verlassen. Während er seine Frau und den älteren Sohn auf dem Seeweg nach Buenos Aires vorausschickt, nimmt er selbst den Weg über die Anden dorthin. Beinahe kommt es zu einer Familientragödie, da E.s Telegramm, das Anton von dessen Rückreise nach Lima abhalten soll, diesen nicht mehr rechtzeitig erreicht hat. E. selbst gerät unterwegs in die Gefangenschaft des GAMBUSINO und ANTONIO PERILLOs, die von ihm ein Lösegeld erpressen wollen. E. wird von VATER JAGUAR, in dessen Gesellschaft Anton reist, befreit. Gemeinsam mit Anton, ANCIANO und HAUKAROPORA, den Inkas, die sich mit Anton angefreundet hatten, fährt E. dann nach Deutschland, wo er sich als Rentier am Rhein niederläßt. (INKA: 33, 484f, 488-99, 509-11, 542, 547)


2) deutsche Frau von 1), Mutter von 3)/4); sie reist ihrem Mann mit ihrem älteren Sohn nach Buenos Aires auf dem Seewege voraus. Mit ihrer Familie zieht sie dann nach Deutschland. (nur erwähnt) (INKA: 63, 496)


3) älterer Sohn von 1)/2, Bruder von 4); er reist mit seiner Mutter seinem Vater nach Buenos auf dem Seewege voraus. Er zieht dann später mit seiner Familie nach Deutschland, wo er mit seinem Bruder eine bedeutende Weinhandlung gründet. (nur erwähnt) (INKA: 33, 496, 547)


4) ANTON E.: sechzehnjähriger, jüngerer Sohn von 1)/2), Bruder von 3), Neffe SALIDOs; A. ist »ein ungewöhnlich starker und auch hübscher Junge. Sein von der Sonne bräunlich gefärbtes Gesicht hatte charakteristische Züge, welche auf selbständiges Denken und Handeln schließen ließen. Sein Haar war dunkel, aber das Blau seiner Augen und der ehrliche, offene Blick derselben ließen die germanische Abstammung deutlich erkennen« (63). In Lima besucht er das Institut für Kunst und Gewerbe und wird mit seinem Bruder von einem deutschen Hauslehrer unterrichtet. A. will später in Deutschland eine Universität besuchen. Er ist für längere Zeit bei seinem Onkel, dem Bankier Salido, in


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Buenos Aires zu Besuch. Dieser kann den VATER JAGUAR überreden, Anton in seiner Gesellschaft die gefahrvolle Rückreise nach Lima machen zu lassen. Die Nachricht von A.s Vater, daß A. wegen des Krieges zwischen Peru und Chile in Buenos Aires bleiben soll, kommt zu spät. Im Gran Chaco trifft A. HAUKAROPORA, den letzten Nachfahren der Inka-Herrscher. Beide werden schnell Freunde. Sie befreien EL CRANEO DURO, den Häuptling der Cambas, aus der Gewalt der Abipones. In den Anden trifft A. auf seinen Vater, der nach Buenos Aires unterwegs ist, um A. dort abzuholen. Mit seiner Familie, Haukaropora und dessen Begleiter, dem alten ANCIANO, fährt A. nach Deutschland, wo er später mit seinem Bruder eine bedeutende Weinhandlung gründet. (INKA: 33ff, 63f, 186, 254-67, 275, 339ff, 519-23, 542, 544, 547)


ENGELMANN:


1) armer Schulmeister in Rossitz (Böhmen); Mann von 2), Bruder von 5); mit seinem Bruder hat er früher bei Cassano und Turin unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gekämpft. Dieser verschafft E. im Anhaltischen eine neue, einträglichere Stelle. (nur erwähnt) (PANDUR: *60f, 314, 317)


2) Frau von 1); sie hat einen Butter-, Eier-, Käse- und Seifenhandel; in Chrudim trifft sie auf den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der ihren Mann von früher her kennt und ihr ihre gesamte Ware wohlfeil abkauft. Mit ihrem Mann, dem der Dessauer dort eine neue Stelle verschafft, zieht sie ins Anhaltische. (PANDUR: *57-62, 314, 317)


3) kranke Frau von 5), Mutter von 4); mit ihrem Mann zieht sie auf das Pachtgut, das der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) ihrer Tochter zur Hochzeit im Anhaltischen schenkt. (PANDUR: 218, 299, 316)


4) AGNES E.: Tochter von 3)/5); Patenkind des ERLENMÜLLERs (STEPHAN NOAK); A. wohnt mit ihren armen Eltern in Studenetz in Böhmen. Sie ist »hoch und kräftig gewachsen«, selbstbewußt, »von jener jugendlich frischen Schönheit, welche keiner künstlichen Mittel bedarf, um zur Geltung zu kommen« (203). Sie hat eine Altstimme. Ihr Pate will sie zur Frau haben und droht, bei einer Weigerung, A.s Vater einen Wechsel über 200 Gulden zu präsentieren. A. liebt jedoch WILHELM STEINBACH, den sie bei einer früheren Tätigkeit als Köchin in Halberstadt kennengelernt hat und der jetzt als Feldwebel unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) in Böhmen steht. Ihm teilt A. die Anwesenheit des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK in Studenetz mit. Wilhelm kann den Dessauer und seine Soldaten herbeiholen, die die Panduren von der Trencks besiegen. Der Dessauer macht für Wilhelm bei A.s Vater den Brautwerber und schenkt dem Brautpaar ein Pachtgut im Anhaltischen. (PANDUR: 202f, 217f, *73f, 299, 314, 316)



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5) FRANZ E.: armer Schneider in Studenetz; Mann von 3) Vater von 4), Bruder von 1); er hat mit seinem Bruder als Korporal bei Cassano und Turin unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gekämpft und diesen aus einem Kanal gerettet. E. ist ein Mann, »dessen Aeußeres einen jeden guten Menschen sympathisch berühren mußte. Er war ein Greis, aber ein schöner, kraftvoller Greis, wie man sie im Arbeiterstande selten findet« (297). E. schuldet dem ERLENMÜLLER (STEPHAN NOAK), dem Paten seiner Tochter, 200 Gulden, für die er einen Wechsel unterschrieb. Noak droht ihm, den Wechsel zu präsentieren, wenn er E.s Tochter nicht zur Frau bekommt. Als die Panduren des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK sich in Studenetz einquartieren, verrät Noak deren Unteroffizier TLASCO, wo E. sein ganzes Geld, 150 Gulden, versteckt hat. Tlasco stiehlt daraufhin das Geld. Als der Dessauer nach Studenetz kommt, um von der Trenck zu fangen, zwingt er Tlasco, das Geld wieder herauszugeben. Der Dessauer wirbt dann bei E. für seinen Feldwebel WILHELM STEINBACH um die Hand von Agnes. E. willigt ein und zieht mit dem Brautpaar auf das Pachtgut, das ihnen der Dessauer im Anhaltischen schenkt. (PANDUR: 202, 217, *61, 297, 299, 314, 316)


DER ENGLISCHE HERKULES -> GUIDO VON WARWICK


ENRICO:


1) Mitglied der Bande VERDOJAs; er kommt als angeblicher Kurier BENITO JUAREZ‹ verkleidet nach der Hazienda del Erina. E. besitzt zwar den Anstand und die Haltung eines Edelmannes, hat aber einen »stechenden Blick« und eine unangenehm scharfe Stimme. (WR III: 1003ff)


2) siehe auch ERNICO


SENNOR ENRIQUO -> HARRY MELTON


ENTERS:


1) HARIMAN F. E.: Sohn von SANDER (SANTER), Bruder von 2); E. ist »ein wohlgebauter, glattrasierter Mann im Alter von ungefähr vierzig Jahren. Er machte einen wohlwollenerweckenden Eindruck, ohne grad das Benehmen eines hochgebildeten Mannes zu zeigen. Er trat bescheiden auf, war aber trotzdem dabei auch ein wenig Protz. Das von den traurigen Augen, das stimmte. Lachen schien er gar nicht zu können, und wenn er ja einmal lächelte, so machte das mehr den Eindruck der Qual als der Heiterkeit.« (31) In seiner Familie vererbt sich ein Zwang zum Selbstmord: »Die Mutter hatte Gift genommen. Der Vater war spurlos verschwunden. Von den fünf Kindern, die lauter Söhne waren, lebten nur noch zwei. Sie alle sind verheiratet gewesen, aber von ihren Frauen verlassen worden, weil bei ihren Kindern der Drang zum Selbstmord schon im Alter von neun oder zehn Jahren eingetreten ist und sich derart schnell entwickelt hat, daß nur ein


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einziges von ihnen das Alter von sechzehn Jahren erreichte.« (27) Die fünf Brüder hatten ein Großgeschäft in Pferden, Rindern, Schafen und Schweinen und sind infolgedessen ziemlich reich geworden. H. kommt nach Radebeul zu KARL MAY und gibt sich als Verlagsbuchhändler aus, der den Winnetou-Roman für den amerikanischen Markt kaufen will. In Wirklichkeit will er das Werk verschwinden lassen, da es seinen Vater belastet. May durchschaut ihn, sagt H. und seinem Bruder jedoch ein weiteres Treffen im Clifton-Hotel in Kanada zu. Dort kommt es aber nur zu einer kurzen Begegnung im Prospect-House. Die beiden Enters wollen den Nugget-tsil und das ›Dunkle Wasser sehen und bieten May an, ihm den Beratungsort der Winnetou-Feinde zu zeigen. May lehnt ab, bietet ihnen aber an, sie in Trinidad zu treffen und zu prüfen. Es kommt jedoch in Trinidad zu keiner Begegnung. Stattdessen werden die beiden Brüder von KIKTAHAN SCHONKA, TANGUA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN an der Teufelskanzel aufgefordert, May und seine Frau (HERZLE) in eine Falle zu locken. Sie treffen May und seine Begleiter am Nugget-tsil, wo ihnen May die Stätte einer der vielen Untaten ihres Vaters zeigt. Das macht einen niederschmetternden Eindruck auf H.; er hilft seinem Bruder, die Tongefäße, die WINNETOUs Testament enthalten, zu öffnen, in denen die Brüder Gold vermuten. H. ist über den wahren Inhalt weniger enttäuscht als sein Bruder. Unter dem Eindruck der Erlebnisse am Nugget-tsil und der Geschichte von Dschinnistan und dem Clan Winnetou, die der JUNGE ADLER dort erzählt, entschließen sich H. und sein Bruder spontan, ebenfalls Mitglieder des Winnetou-Clans zu werden. Dazu müssen sie heimlich der Beschützer eines anderen Menschen sein. Am Mount Winnetou können die beiden Brüder ANTONIUS PAPER und WILLIAM EVENING belauschen und erfahren so, daß sie von Kiktahan Schonka verraten werden sollen. Sie berichten May alles, was sie wissen, und warnen ihn vor den vier Häuptlingen. H. übergibt May einen Kontrakt, der die Zusammenarbeit der Kommiteemitglieder Paper und Evening mit den Häuptlingen beweist. Als bei der Festnahme des NIGGER dieser auf May, den H. als ›Winnetou beschützen will, schießt, wirft sich H. dazwischen und wird tödlich getroffen. May vergibt ihm und seinem Vater; dann stirbt H. (GR 33: 26-38, 51, 69-72, 75ff, 213-16, 245-62, 291-95, 510, 525-30, 585†, 586f)


2) SEBULON L. E.: Sohn von SANDER (SANTER), Bruder von 1); er »besaß dieselben ›traurigen Augen [wie sein Bruder], schien aber ein mehr verbissener und dabei unzuverlässiger Charakter zu sein.« (76) S., bei dem der zwanghafte Drang nach Gold und die Bereitschaft zum Verbrechen stärker ausgeprägt sind als bei seinem Bruder, gerät am Nugget-tsil fast außer sich. Er spricht mit dem Geist seines Vaters und gräbt WINNETOUs Testament aus, in der Erwartung, Gold zu finden. Als er enttäuscht die stattdessen gefundenen Tongefäße zerschlagen will, droht ihm KARL MAY mit Gewalt. Unter dem Eindruck von HERZLEs (Mays Frau) Augen, deren Anblick S. nicht ertragen kann, beruhigt er sich und packt das Testament aus. Seine Enttäuschung ist ebensogroß wie die Wut auf seinen Vater: »Wie habe ich gesagt? Er sei da, unser Vater, unser Vater? Verrückter Kerl, der ich bin! Von dem alten Lump ist längst keine Faser, kein Atom, kein Stäubchen mehr übrig! Nur die Schande hat er uns gelassen, die Schande. Und den Trieb zum Bösen hat er uns vererbt, den Drang zum Mord, zur Selbstvernichtung!« (261) Bei S.


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sind die widerstrebenden Gefühle besonders stark. Auf der einen Seite der Drang, sich an May zu rächen, ihn den feindlichen Häuptlingen auszuliefern, auf der anderen Seite sein Wille zum Guten, der ihm besonders durch Herzles Augen bewußt wird: »diese Frau ist schuld! Diese Frau mit den blauen Augen und mit der Herzensgüte im Gesicht! Die stellt sich mir in den Weg! ... Das sind die blauen Augen unserer Mutter. Diese lieben, guten, blauen Augen, die so unzählbar oft weinten, bis sie vor Herzeleid brachen und sich schlossen! Habt ihr diese Ähnlichkeit auch bemerkt? und das Wohlwollen und die Güte unserer Mutter, genau, genau! ... Sollen diese Augen sich in Tränen ergießen, meinetwegen? Soll soviel Güte vernichtet werden? In Haß, in Rache verwandelt? Kann ich das? Darf ich das? Eines Schurken wegen?« (269) Auch S. will unter dem Eindruck der Ereignisse am Nugget-tsil und der Geschichte von Dschinnistan und dem Winnetou-Clan, die der JUNGE ADLER erzählt, Mitglied des Winnetou-Clans und damit heimlicher Beschützer eines anderen Menschen werden. Als bei der Festnahme des NIGGER dieser auf Herzle, die S. als ›Winnetou beschützen will, schießt, wirft er sich dazwischen und wird tödlich getroffen. Er stirbt in Herzles Armen. (Familiengeschichte und weitere Aktivitäten S.s siehe unter 1)) (GR 33: 26-38, 51, 69-72, 213-16, 245-62, 268ff, 291-95, 296-99, 510, 525-30, 585†, 586f)


ENTSCHAR-KO (GROßES FEUER): Unterhäuptling der Apachen; Liebling von WINNETOU und OLD SHATTERHAND (GR 14: 315, 395f, 614)


ENTSCHAR-TIL (DICKER BAUCH -> SAM BARTH


EPPERLEIN:


1) Chirurgus und Stadtrat in Schindelberg; Mann von 2); E. ist ein kleines, dürftiges; aber bewegliches Männchen, mit einem gutmütigen Gesicht. Das Dienstmädchen GUSTEL (KÖHLER), eine Waise, wird bei ihm wie eine Tochter gehalten. Ihr wird der Umgang mit ihrem Geliebten, HEINRICH KÖHLER, verboten, bis dieser in der Wanduhr einen versteckten Schatz findet, der es E. ermöglicht, eine drückende Hypothek an den Arzt LEIERMÜLLER zurückzuzahlen. E. erklärt sich nun bereit, Gustel die Hochzeit auszurichten. In einer lustigen Szene setzt sich E. im Dunkeln statt in seinen Ohrensessel in einen Wasserständer. (Vgl. SEEGERKASTEN: LAUTENSCHLÄGER/WASSERSTÄNDER: JAKOB FISCHER) (DUKATENNEST: 408, 425f, 440ff)


2) LIESCHEN E.: sehr dicke Frau von 1); sie legt Karten. (DUKATENNEST: 408)


EPPSTEIN: Jude in El Chalil; ein aus Deutschland stammender Bekannter KARL MAYs; er ist ca. sechzig Jahre alt, von ehrwürdigem Aussehen. Das Ehepaar May wohnt bei ihm. (SCHAMAH: 71, 74, 97)


ERBSE -> NOHUDA (Bulgarin)


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ERDBEERE -> TSCHILEKA (Bulgarin)


ER RIH: furchtsamer Fohri-Neger aus der Karawane RAKAB ES SERAFs; er wird das Opfer eines Löwen. (IBN EL AMM: 503f)


ERICH:


1) Schneider; Mitglied einer Erzählrunde um HEINRICH HALBERMANN (AUSGERÄUCHERT: 10)


2) -> KAIRA


ERLENMÜLLER -> STEPHAN NOAK


ERNICO (wahrscheinlich ist ENRICO gemeint): Helfer von Oberst MIGUEL LOPEZ bei der Enführung EMILIAs (WR VI: 2508)


ERSTGEBORENER -> ILKEWLAD (DER PANTHER)


ERVILLARD, BERT: Bretone; Vertrauter ROBERT SURCOUFs; er hilft Surcouf bei der Entführung des englischen Schiffes ›The Hen vor Toulon, das Surcouf dann in ›Falke umbenennt. Als Leutnant auf diesem Schiff unterstützt E. Surcouf bei allen Aktivitäten, so ist er auch an der Kaperung des englischen ›Eagle und der Gefangennahme von dessen Kapitän SCHOOTER beteiligt. Auf Bitten Surcoufs ernennt ihn NAPOLEON I. zum Fregattenkapitän in der französischen Marine. (SURCOUF/KAPER: 32, 34, 37, 42ff, 60, 81, 91, 108, 115, 119, 121)


ES .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: ES SSAGHIR unter SSAGHIR)


ESARA EL AWAR (DER EINÄUGIGE): Sill (Schmuggler) aus Korna; Bote eines Briefes für GHULAM EL MULTASIM (nur erwähnt) (GR 28: 55 GR 29: 102)


ESCH SCHAHAD (DER BETTLER) -> ABU GIBRAIL


ESCHENBAUER: Bauer in Hohenwald; er hat sein Gut auf dem einstigen BALZERhof errichtet. Der Lehrer MAX WALTHER wohnt bei ihm. (WzG: II 629 III 1045, 1116)


ESCOBA -> PENA


ESGAR: Knecht eines Fuhrmannes in Menlik; um KARA BEN NEMSI aufzuhalten, wird er beauftragt, Rih eine Stecknadel in den Fuß zu stecken. Dabei verletzt ihn Rih schwer. (GR 4: 347ff, 354, 358, 363ff)


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ESKOBEDO: mexikanischer General unter BENITO JUAREZ, Kommandant in Zacatecas; er erobert Queretaro und nimmt Kaiser MAXIMILIAN gefangen. Unter seinem Oberbefehl wird die Exekution des Kaisers vollzogen. (historisch: Mariano E. (1826-1902)) (WR VI: 2467, 2567, 2576)


ESLA (ESLAH) EL MAHEM: Scheik der Obeïde; E. ist ein hoher, kräftiger Araber, »eine wirklich königliche Gestalt« (433). Er will am Kampf gegen die Haddedihn teilnehmen, wird jedoch von KARA BEN NEMSI (KBN) im Zweikampf besiegt und ergibt sich mit seinen Leuten. KBN behandelt ihn großzügig: »Ich sah es seinen edlen Zügen an, daß diesem Manne jeder Verrat, jede Gemeinheit und Treulosigkeit fremd war« (445f). Aus Dankbarkeit schenkt E. KBN seinen kostbaren Dolch, mit dem sich später BENDA ersticht. (GR 1: 433-42, 445-49)


ETHNOLOGE -> YATO-INTA


ETTERS, DANIEL (eigentl. JOHN BENDER/al. RALLER/SADDLER/'GENERAL' DOUGLAS): Stiefbruder von BENDER; Komplize von LOTHAIRE THIBAUT; er hat zwei Zahnlücken im Oberkiefer. E. war Angestellter im Geschäft Benders, seine Annäherungsversuche an seine Schwägerin TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI) wurden von dieser zurückgewiesen. Aus Rache dafür brachte er zusammen mit Thibaut diese, Bender und IKWEHTSI'PA, Tehuas Bruder, zu Unrecht ins Zuchthaus. Später ermöglichte er durch Bestechung des Gefängnisschließers WALLACE die Flucht Ikwehtsi'pas und Tehuas, aber nur, um den Indianern heimlich zum Ort geheimer Goldplacers zu folgen. E. ermordete dann Ikwehtsi'pa und versuchte, auch Tehua zu töten, indem er sie gefesselt auf dem Grab ihres Bruders liegenließ. Zusammen mit Thibaut verschleppte er TOKBELA und FRED BENDER (-> APANATSCHKA), die Schwester und den Sohn Tehuas, in den Westen. Als angeblicher Offizier und Bote des Präsidenten der Vereinigten Staaten betrog er dort unter dem Namen RALLER zusammen mit Thibaut SCHAHKO MATTO und dessen Osagen um Felle und tötete zwei Osagen-Krieger. 30 Jahre später bestiehlt E. in Jefferson City PITT HOLBERS und DICK HAMMERDULL. OLD SHATTERHAND (OS) lernt ihn im Llano estakado als ›GENERAL‹ DOUGLAS kennen: ein »langer, hagerer Mensch«; »zwischen fünfzig und sechzig Jahre« alt; seine »Kleidung war phantastisch zusammengesetzt, halb Civil und halb militärisch und sonderbarer Weise trug er einen langen Säbel an der Seite ... er hatte ein ausgesprochenes Gaunergesicht ... Spitzbubengesicht«. E. tritt prahlerisch, hochmütig und herablassend auf. Durch einen Brief bestellt er OLD SUREHAND (LEO BENDER: zweiter Sohn von Tehua, der E. sucht) in den Park von San Louis: wohl um ihn dort zu töten. Er lockt ihn jedoch zunächst auf eine falsche Fährte, indem er erzählt, E. wäre unter dem Namen SADDLER aufgetaucht. E. und OLD WABBLE stehlen im Llano estakado die Gewehre von OS und WINNETOU. Nach ihrer Gefangennahme wird Old Wabble gezwungen, E. auszupeitschen. Später bildet E. mit TOBY SPENCER und dessen Rowdies eine Bande, um in den Rocky Mountains Goldsucher auszurauben. Im


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Park von San Louis wird E. von allen Verfolgern gestellt. Bei der Flucht stürzt er in einen Abgrund, sein Unterleib wird von Felsbrocken zerquetscht. Er stirbt unter Flüchen und ohne Reue. (GR 14: 552ff, 602-06, 611ff, 636-44 GR 15: 591, 600, 610-22 GR 19: 98-109, 344, 348ff, 521-33, 559-65)


PRINZ EUGEN(IUS) (VON SAVOYEN): österreichischer Generalfeldmarschall; ein Kriegskamerad des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), den er in einem Schreiben um Schutz für ARTHUR VON HELLBACH bittet. (nur erwähnt) (historisch: Franz Eugen, Prinz v.S. (1663-1736)) (PFLAUMENDIEB: 60)


EUGENIE: französische Kaiserin; Frau NAPOLEONs III.; die »einstige Dame des im höchsten Grade schlüpfrigen spanischen Hofes gutirte gewisse Dinge, welche sonst nicht vor das Ohr einer Dame zu gehören pflegen. Sie war neugierig, etwas über die letzte Liebe Napoleons (NAPOLEON I./MARGOT RICHEMONTE) zu erfahren« (709). Zu diesem Zwecke gewährt sie Capitän ALBIN RICHEMONTE eine Audienz. Von ARTHUR VON HOHENTHAL wird sie in den Tuilerien belauscht, als sie mit ihrem Ministern Kriegspläne bespricht. Bei Ausbruch des Krieges übernimmt sie die Regentschaft. (historisch: 1826-1920) (W: 709 / ULAN: 886, 1162ff, 1926)


EULALIA: Wirtschafterin DON FERNANDOs; Mutter ALMAs, Schwester von ELVIRA GONZALEZ; sie erscheint zunächst wie ihre Tochter: »barfuß und barhäuptig; ob das seltsame Gewirr, welches sie auf dem Kopfe trugen, Haare sein sollten, konnte ich nicht unterscheiden. Ein kurzer Rock deckte die oberen Beine, während die unteren einen Schmutzüberzug zeigten, den man sehr leicht für Stulpenstiefel hätte halten können. Den Oberkörper schützte nur ein Hemd, welches vor Jahren vielleicht einmal weiß gewesen war, nun aber aussah, als sei es zum Ausputzen des Kamins benutzt worden.« (269) Später trägt sie die Kleidung einer mexikanischen Dame, auch sind dann »Gesicht und Hände gewaschen; die Füße staken in Strümpfen und Schuhen« (278). Sie hat »Basiliskenaugen« und ein gelbes Gesicht. Während des Gerichtsverfahrens das Don Fernando gegen OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Begleiter inszeniert, macht OS ihr Komplimente, woraufhin sie die Angelegenheit in ihre Hände nimmt, die Angeklagten freispricht und zu Gästen erklärt. Wie ihre Tochter spricht sie eifrig einem scheußlichen alkoholischen Getränk - dem Basilikjulep - zu, dem »dann die unvermeidliche Zigarette folgte« (280). OS erhält von ihr wichtige Hinweise auf ALLAN MARSHAL und die MORGANs. (DEADLY/GR 9: 268-85)


PATER EUSEBIO: Deckname PATER HILARIOs (WR VI: 2488)


PATER EUSEBIUS: Burgkaplan auf Garlosen; er hat eine »kurze, runde Gestalt mit einem außerordentlich pfiffig-frommen Gesicht« (162) und ist als Kundschafter für die Raubritter VON DEM KRUGE tätig. Als er im Auftrag seiner Herren einen aus England kommenden Goldtransport auskundschaften will, gerät er in die Hände des Anführers der


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Vitalienbrüder, ROLF VENDASKIOLD, der ihn zum Verrat seines Auftrages und der Ergebnisse seiner Nachforschungen zwingt. (QUITZOWS: 162f, 230f, 306, 308f, 321f / 500, 516f, 566)


EVENING, WILLIAM (al. PE-WIDAH ISLETA (HASE)): Agent; Schriftführer des selbsternannten Komitees für den Bau des Winnetou-Denkmals. Zusammen mit ANTONIUS PAPER, dem er mehrfach versucht, gegen KARL MAY/OLD SHATTERHAND beizustehen, verhandelt er - gegen die Ziele des Komitees - mit KIKTAHAN SCHONKA, TANGUA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN, um deren Pläne zu unterstützen. Er wird entdeckt, aus dem Komitee entlassen und fortgejagt. (GR 33: 9, 310ff, 380ff, 535, 612f)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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