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FABIER: Fleischer aus Roncourt; Wegelagerer im Argonner Wald; F. trägt »einen Vollbart, aber kurz und struppig, weil er noch nicht lange Zeit gestanden hatte. Seine Haltung war gebückt, sein Gang schleichend, und sein Gesicht zeigte die Spuren einer durch Laster fast bereits zerrütteten Jugend« (289). Er wird von HUGO VON KÖNIGSAU belauscht, als er mit BARCHANT über eine vergrabene Kriegskasse redet. Nach dem Ausgraben der Kriegskasse erschlägt er Barchant; dabei wird er von Hugo v.K. überrascht und erschossen. (W: 279f, 289, 292 / ULAN II: 436ff, 441, 448)


FADHARALLA-UELAD-SALEM: Scheik der Ferkah En Nurab vom Stamme der Kubabisch; Bekannter KARA BEN NEMSIs (historisch) (nur erwähnt) (GUM-GR: 15)


FÄHRMANN:


1) armer Flickschuster; Adoptivvater von 9); er nahm das verwaiste Kleinkind bei sich auf und zog es groß. (KAISERBAUER: 191)


2) Wirt des Gasthauses Blauer Stern in Lenzen; Vater von 7); er ist über 60 Jahre alt, lang, hager und trägt einen Schnurrbart; äußerlich besitzt F. große Ähnlichkeit sowohl mit dem Fürsten LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) als auch mit dessen Leib- und Kammerdiener HEINRICH BALZER. F. schickt geeignete junge Burschen mit einem Scheinauftrag und der Aussicht auf guten Botenlohn nach Gartow über die hannoversche Grenze zu seinem Komplizen HÄMMERLEIN, wo sie dann in den Dienst der hannoverschen Armee gepreßt werden. Der Dessauer will diese Machenschaften erkunden und unterbinden. Er geht als Viehhändler verkleidet über die Grenze. F. hört davon, verfolgt den Fürsten, um ihn dem hannoverschen Major VON ZACHWITZ in die Hände zu spielen, wird aber selbst wegen der Ähnlichkeit mit Leopold festgenommen und mit dem Fürsten und Balzer auf Schloß Gartow inhaftiert. Der preußische Wachtmeister BELLHEIMER befreit die drei und bringt F. in preußischen Gewahrsam. (FELDMARSCHALLS: 584ff, 617, 650, 665f)


3) Mutter von 6), Großmutter von 8); sie wurde von ihrer Schwiegertochter (4) nach der Verhaftung ihres Sohnes vom Hof getrieben und fand Unterkunft bei der LINDENBÄUERIN (MINNA). (KINDES RUF: 361)


4) geschiedene Frau von 6), Mutter von 8); ein »schönes Weib«: ihre Haare trägt sie in »dichten, pechschwarzen Flechten«, »das Gesicht war voll und frisch, wie das eines jungen Mädchens; die dunkeln Augen blitzten mit lebhaftem Feuer unter den beredten Wimpern hervor; die kirschrothen Lippen ließen beim Sprechen zwei Reihen kleiner, glänzend weißer Zähne erblicken« (329). Von ihrem Mann, dem sie schon nach kurzer Ehe untreu geworden war, hatte sie sich sofort nach seiner Verhaftung scheiden lassen. Ihren Sohn haßt sie wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Vater. Sie schlägt ihn, läßt ihn verwahrlosen und hungern. Sie will den Husaren KURT HILBERT heiraten, der ihren Mann angezeigt hatte. Die Hochzeit wird jedoch dadurch verhindert, daß Hilbert am


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Polterabend als derjenige entlarvt wird, der das Verbrechen begangen hatte, für das EDUARD FÄHRMANN bestraft worden war. (KINDES RUF: 329ff, 347, 360f)


5) BERTHA F.: Tochter von 9)/10), Geliebte von WILHELM KAISER; ihr Gesicht hat weiche Linien mit fremdartig südländischem Schnitt. Sie kann Wilhelm erst heiraten, nachdem ihr Vater Wilhelms Vater, den KAISERBAUERn, zur Einwilligung zwingen konnte. (KAISERBAUER: 190f, 194, 197)


6) EDUARD F.: Bauer in Oberdorf; Sohn von 3), geschiedener Mann von 4), Vater von 8); er war durch seine Heirat reich geworden und hatte eine Stelle als Geldverwalter einer Aktiengesellschaft inne. KURT HILBERT, der Geliebte seiner Frau, stahl ihm den Schlüssel zum Geldschrank der Gesellschaft, beraubte die Kasse, fälschte die Bücher und zeigte dann F. an, der daraufhin wegen Unterschlagung und Diebstahl zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe (Gefangener Nr. 190) verurteilt wurde. F. hat eine »vorteilhafte Gestalt«, bleiche, eingefallene Wangen, eingesunkene Schläfen und trübe, aus Höhlen hervorblickende Augen. Sein kleiner Sohn, PAUL F., will ihn aus dem Zuchthaus befreien. Dabei wird er angeschossen und ruft in der Not nach dem Vater, der diesen Ruf in seiner Zelle hört. Als ihm tags darauf der Aufseher FRANZ HILBERT, der Bruder Kurts, gehässigerweise den angeblichen Tod Pauls mitteilt, flieht F.; er trifft auf dem Weg in sein Dorf die LINDENBÄUERIN (MINNA), die ihn liebt und an ihren Hof weist, wo Paul mittlerweile versorgt wird. Unterwegs dorthin beobachtet F., wie Kurt Hilbert aus einem Versteck das damals geraubte Geld entnimmt und dabei von einem Obergendarmen, der Verdacht geschöpft hatte, überrascht wird. F. rettet den Obergendarmen vor einem Beilhieb Kurts und überwältigt diesen. Kurts Schuld wird offenbar, F. wird rehabilitiert; er wird wohl die Lindenbäuerin heiraten. (KINDES RUF: 330f, 345ff, 361ff)


7) LUDWIG F.: Sohn von 2); er begehrt ANNA HÄMMERLEIN, die Tochter des Gartower Gastwirtes HÄMMERLEIN zur Frau. L. verrät Hämmerlein, daß Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) als Viehhändler verkleidet jenseits der hannoverschen Grenze agiert. Hämmerlein will den Fürsten dem hannoverschen Major VON ZACHWITZ in die Hände liefern. Für den Hinweis fordert L. Annas Hand, die er jedoch nicht erhält. (FELDMARSCHALLS: 585f, 632f)


8) PAUL F.: sechs- oder siebenjähriger (in ERZGEB.DORFGESCH.: acht- oder neunjähriger) Sohn von 6)/4); Enkel von 3); ein strammer, schwarzhaariger Lockenkopf; P. war bei seinen Kameraden hoch angesehen, denn »er konnte so unbeschreiblich schön spielen ... sann sich immer neue Dinge aus ... Darum war er der Hauptmann der Löffelgarde« (329). Seine Mutter schlägt ihn. Sie vernachlässigt P. so sehr, daß er in der Schule deswegen getadelt wird. Er erhält von der Mutter nicht genug zu essen und muß im Kuhstall schlafen. Trost und Hilfe findet er nur bei den mitleidigen Mägden des Hofes und bei der LINDENBÄUERIN (MINNA), bei der auch seine Großmutter lebt. Beim Spiel mit seinen Kameraden entsteht in ihm der Plan, seinen im Zuchthaus sitzenden Vater zu


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befreien. Er läuft im Dunkeln zur Landesstrafanstalt und wird an deren Mauer von einem Wachtposten angeschossen. Sein Ruf nach dem Vater erreicht diesen in seiner Zelle. Als man dem Vater fälschlich sagt, Paul wäre erschossen worden, flieht er, um seinen Sohn noch einmal zu sehen. Auf dem Weg zu Kurt, dessen nur leichte Wunde bei der Lindenbäuerin versorgt wird (sie will ihn adoptieren, damit er von seiner schlechten Mutter fortkommt), wird der Vater Zeuge der Entlarvung KURT HILBERTs, die ihn rehabilitiert. (KINDES RUF: 328ff, 346, 360, 363)


9) PETER F. (BONAPARTENSCHUSTER): Schuster; Mann von 10), Vater von 5), Adoptivsohn von 1); seine Mutter war eine vornehme Französin, die beim Rückzug der napoleonischen Truppen im Dorf beim KAISERBAUERn mit ihrem Kleinkind krank einquartiert wurde und nach ein paar Tagen starb, ohne daß ihr Name bekannt wurde. F. kann - als er in den Besitz der Kinderwäsche kommt - den Kaiserbauern der Veruntreuung des von der Französin ihrem Kind hinterlassenen Vermögens überführen und ihn zwingen, seine Einwilligung zur Verlobung ihrer Kinder, WILHELM KAISER und BERTHA F., zu geben. (KAISERBAUER: 190, 195f)


10) Frau von 9), Mutter von 5) (KAISERBAUER: 190)


FÄHRTEN-RIECHER (TRACK-SMELLER) -> FLORIMONT


FAGOTTMEIER -> FRITZ MEIER


FAKIR EL FUKURA -> DER MAHDI


FALEHD ASSA OMRA IBN ALI HEBSCHAHN NOBADA BEN SULU OMOR SEBUHIR IBN DAWUHD HILUB AL OSIMBARA (FALEHD): Beduine vom Stamm der Beni Sallah; Bruder des Scheiks (BADIJAs MANN); F. »ist der Stärkste. Er ist ein Riese ... Er besitzt eine Körperkraft, daß man von ihm behauptet, er könne mit einem Löwen ringen, auch ganz ohne Waffen. Kein Mensch wagt sich an ihn« (466). F. war »von wahrhaft herculischer Gestalt. Gehüllt war er von oben bis unten in einen weißen Haïk, dessen Caputze er über den Kopf gezogen hatte. Sein dunkles Gesicht war frei. Quer über dasselbe, von einer Wange bis zur anderen, die Nase zerschneidend, zog sich eine Narbe, welche von einer fürchterlichen Verwundung zurückgelassen sein mußte.« (469) F. ist grob, roh und gewalttätig. Um Scheik der Beni Sallah zu werden, begehrt er BADIJA, die Witwe seines verstorbenen Bruders, zur Frau. Im Zweikampf, der um die Frau und die Scheikwürde ausgetragen wird, wird er von OSKAR STEINBACH besiegt. Dabei verliert F. das linke Auge und seine Zähne. Seine Bitte um Gnade, die ihm das Leben rettet, läßt ihn ehrlos werden. Er wird aus dem Stamm verstoßen. Aus Rache schließt er sich den Feinden der Beni Sallah, den Beni Suef, an, die gerade einen Überfall auf die Beni Sallah planen. Während des Kampfes der beiden Stämme dringt F. ins Lager der Beni Sallah ein und bedroht dort Badija, deren Schwester HILUJA und ZYKYMA.


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HILAL kommt den Frauen zu Hilfe, kämpft mit F. und stürzt ihn von der Brüstung einer alten Ruine zu Tode. (DH-DH: 465f, 469, 509, 540, 572f, 590f, 624, 670)


FALKE:


1) -> SAM HAWKENS


2) tapferster Häuptling der Comanchen; er ist nicht hoch, aber breit, kräftig und muskulös gebaut. Sein edler Charakter zeigt sich, als er - obwohl sie seine Söhne gefangengenommen hatten - seinen Todfeind RIMATTA und dessen weiße Gefährten BILL HOLMERS, FRIEDRICH VON WALMY und den BOWIE-PATER freiläßt, nachdem Rimatta die Friedenspfeife der Comanchen entwendete und alle seine Gefährten daraus rauchten. (JUWELENINSEL: 466, 514, 518)


FALKENAUGE (mehrfach auch ADLERAUGE): Comanchenkrieger; die »eleganten, nervigen Körperformen und der elastische, stolze Schritt, mit welchem der junge Krieger eintrat, mußten sofort imponiren. Seine breiten Schultern und seine starke Brust waren nackt; um seine engen, gerundeten Hüften schlang sich eine feine Decke von Santillo, in glänzenden, verschiedenartigen Farben schillernd. Gamaschen von scharlachrothem Tuche bedeckten seine Unterschenkel; von Pferdehaar gestickte Kniebänder und merkwürdig aus Stachelschweinsborsten gearbeitete Eicheln umschlossen über den Knöcheln diese Gamaschen, und die Füße staken in den kunstreichen Moccassins, welche er von MO-LA geschenkt erhalten hatte. Sein Kopf war, mit Ausnahme eines Büschels kurzer Haare, der wie ein Helmbusch aussah, ganz geschoren und mit einem höchst sonderbaren Schmucke bedeckt. Es war ... eine Art schmalen Turbans, aus zwei malerisch um seine Stirn gewundenen Tüchern bestehend. Die glänzende, trockene Haut einer ungeheuren Klapperschlange schlang sich durch die Falten des Turbans, und sowohl der noch mit den Klappern versehene Schwanz als auch der mit spitzigen Zähnen bewehrte Kopf des Thieres hingen an jeder Seite seiner Schulter herab. Wäre sein Gesicht von den entstellenden Malereien frei gewesen, so hätte man eine echt römische Nase, eine hohe Stirn, auf welcher Muth und Biederkeit thronten, einen kühn geschnittenen Mund und zwei Augen bewundern können, welche bestimmt zu sein schienen, durch ihren Blick zu herrschen. Die fast unmerklich hervortretenden Wangen störten die schöne Harmonie der Züge nicht, vielmehr gaben sie ihnen etwas eigenthümlich Fremdartiges, was den Beschauer fesseln mußte. Seine Waffen bestanden in einem ... Skalpirmesser, einem ... Tomahawk, einem kunstvoll geflochtenen Lasso ... und in einer Büchse, deren Holztheile eng mit silbernen Nägeln beschlagen waren. So wie er da stand ..., hätte er ruhig auf dem elegantesten Maskenballe einer der europäischen Residenzen erscheinen können, niemand würde geglaubt haben, daß all die beschriebenen Dinge der Savanne wirklich angehörten, so nett und sauber war jeder Zollbreit an ihm, und so elegant und gebieterisch zugleich seine ganze Erscheinung.« (337f) »Er hatte ganz allein eine jener Abenteuerfahrten unternommen, wie sie von den kühnen Recken des Alterthums und den irrenden Rittern des Mittelalters erzählt werden ... An jedem Lagerfeuer ... wurde bald von ihm gesprochen;


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er war ausgezogen, um sich einen Namen zu holen oder unterzugehen, und als er wiederkehrte, bedeckt von Wunden und Skalpen, da brauchte er ihn nicht mitzubringen, denn er war ihm bereits vorangegegangen. Falkenauge hatten ihn die Apachen genannt« (324f). F., der Mo-la, die Tochter des Comanchenhäuptlings KLUGER FUCHS liebt, hält um deren Hand an. Der Vater will sie ihm nicht verweigern, doch stellt er Bedingungen: F. verspricht, als Beauftragter des Stammes den Verkauf von dessen Waren an die Weißen zu leiten; weiterhin will er die ermordeten Söhne des Häuptlings an SCHWARZVOGEL, MAIN-ROUGE und SANG-MELÉ rächen. In Tubac trifft er auf Main-Rouge und Sang-Mêlé. Als diese, mit Apachen verbündet, ihm seine Waren zu rauben versuchen, schlägt er die Apachen vernichtend. Die beiden Verbrecher entkommen jedoch. F. entledigt sich des Verkaufsauftrages und folgt den Flüchtigen ins Gebiet der Apachen, wo er EDGAR ALLAN WILSON und den Engländer SIR WILLIAM WALLERSTONE, der ein Bild von F. zeichnet, trifft. Bald darauf rettet er die beiden vor Apachen. Innerhalb kurzer Zeit tötet F. zehn Gegner, obwohl er zwischenzeitlich von ihnen gefangengenommen wird. Er setzt BOIS-ROSÉ und PEPE DORMILLON auf die Fährte von Sang-Mêlé und Main-Rouge. Am Büffelsee entwirft er den Kriegsplan gegen die Apachen und schlägt sie vernichtend. Er tötet Sang-Mêlé, Main-Rouge und Schwarzvogel. Mit deren Skalpen erbringt er den Brautpreis für Mo-la. (WALDLÄUFER: 319ff, 325, 337ff, 343f, 352ff, 468ff, 512, 523ff, 539ff, 547ff, 552, 561f)


FALLER: Kundschafter der Tramps beim Eisenbahnüberfall; er wird von OLD FIREHAND festgenommen. (SILBERSEE: 207, 237, 240f)


FALSCHE SCHLANGE -> LISTIGE SCHLANGE


FALSER: Yankee; er ist lang, hager und schmalbrüstig. F. will mit BEN NEW-MOON, BLOUNT und PORTER durch den Llano estakado. Er verfolgt dann mit WINNETOU die Llano-Geier CARLOS und EMILIO CORTEJO. (GEIST: 390f)


FANG: berühmter chinesischer Doktor der Literatur und Arzt; er stammt aus einer uralten Familie. In Point de Galle wird F. von DILKE und dessen Begleitern mißhandelt, aber von KARL MAY und SEJJID OMAR gerettet. Bei dem Dankesbesuch wird in GR 30 kein Wort geredet (aus Höflichkeit); in PAX gibt es einen erregten Auftritt F.s, da May wie F. Mitglied der Bruderschaft des Pu' ist (PAX 116ff). In GR 30 ist F. der ehemalige Lehrer TSIs und Mitglied der Shen. Bei einem Zusammentreffen in Shanghai entschließt er sich, den schwerkranken WALLER zu behandeln und ihn nach Raffley Castle in China zu begleiten. (PAX: 116 GR 30: 152ff, 166-80, 466)


FARAD EL ASWAD: oberster Scheik der Uled Ayun; er trägt einen schwarzen Bart, ist feige und großsprecherisch. F. überfällt mit seinen Leuten ELATEH, die er bis zum Kopf in den Wüstensand eingräbt und deren Kind er der Wüstensonne preisgibt. Er wird von KARA BEN NEMSI, WINNETOU und EMERY BOTHWELL gefangengenommen und später beim KRÜGER BEI ausgepeitscht. (GR 21: 347-59, 369f, 384ff)


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FARKAS, ADOLF -> OSMAN PASCHA


FARRAGUT: amerikanischer Admiral (nur erwähnt) (historisch: David Glasgow F. (1801-70) (GR 15: 574)


FATIMA MARRYAH: Kurdin des Stammes Mir Yussuffi; Frau YUSSUF ALIs, Mutter HUSSEIN ISAs; sie ist »vielleicht vierzig Jahre alt; Falten, vielleicht mehr infolge der Sorge als des Alters, durchfurchten ihr Gesicht. Ihre sehr ärmliche Bekleidung bestand nur aus einem langen, hemdartigen, blauleinenen Gewande. Auf dem Kopfe trug sie ein altes Schleiertuch« (553). Sie wird von KARA BEN NEMSI (KBN) vor den Hunden SCHIR SELEKIs gerettet. Von ihrem Sohn ist sie für das Christentum gewonnen worden. Mit ihm und ihrem Mann zusammen wird sie noch einmal von KBN aus den Händen Schir Selekis befreit. (MAT.DOL: 551, 553, 558, 562, 573, 580, 595, 599, 604)


FATMA: Köchin bei MURAD NASSYR; Lieblingsdienerin LETAFAs; sie hat ein gewöhnliches Gesicht. Obwohl Murad Nassyr sie als »die vorzüglichste Köchin des ganzen großen Sultanreiches« bezeichnet, findet KARA BEN NEMSI (KBN) ein Haar in ihrem Reisgericht. Sie befreit KBN und BEN NIL im Auftrag ihrer Herrin aus der Gefangenschaft Murad Nassyrs. (GR 16: 74, 377 GR 17: 479ff)


DIE FAUST DES HEILIGEN -> JUMRUK EL MURABIT


HARTE FAUST -> SAID KALED PASCHA


FEDER DES PRINZEN -> KALAM EL BERINZ


EINE FEDER -> SUS-HOMASCHA (Kiowa)


ZWEI FEDERN -> KITA HOMASCHA (Comanche)


FELBER:


1) -> SONNENSCHEINCHEN


2) FRITZ F.: früherer Offiziersbursche des MAJORs; Mann von 3), Vater von 1); zunächst war F. Knecht beim PACHTHOFER auf dem Hof des Majors. Pünktlich, treu, fleißig und zuverlässig, überwarf er sich mit dem Pachthofer, als dieser zudringlich gegen F.s zukünftige Frau wurde. Seitdem lebt F. arm, aber glücklich, mit seiner Frau und seiner Tochter SONNENSCHEINCHEN im Haus Im Sonnenschein, bis der Major den untreuen Pachthofer entläßt und F. zum neuen Pächter des Hofes bestellt. (SONNENSCHEINCHEN: 5, 8-12, 14-17, 23-28, 43, 45)


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3) PAULE F. (genannt SONNENSCHEIN): Frau von 2), Mutter von 1); sie ist die hübscheste und beste Frau im Dorfe. »Ihr starkes, schönes, blondes Haar war nur um einen Schein dunkler als das ihres Kindes, und so ein liebes Gesicht wie sie kann nur eine Frau haben, die sich in ihrem Hause glücklich fühlt.« (12) (SONNENSCHEINCHEN: 10ff, 16, 19-21, 27, 43)


FELDBÄUERIN: Frau des FELDBAUERn, Mutter von MARTHA; sie hat eine hohe, früher wohl kräftige Gestalt, ist nun aber vom Leid geschwächt und gebeugt. Von ihrem Bruder war sie gezwungen worden, nach dem Tod ihres ersten Mannes, dem Vater von Martha, den Feldbauern, zu heiraten, was ihr nur »Gram und Thränen« einbrachte. Als der Feldbauer sich als WALDKÖNIG entlarvt sieht und sich absetzen will, sperrt er die F. und Martha in einen alten, stillgelegten Bergwerksstollen ein, woraus sie von FRIEDER befreit werden. (WALDKÖNIG: 380, 396f, 475ff, 492f, 502f)


- BRUDER DER FELDBÄUERIN: reicher Kaufmann jenseits der Grenze; er treibt Schmuggelgeschäfte mit dem FELDBAUERn. Nach dem Tod ihres ersten Mannes wohnte die FELDBÄUERIN mit ihrer Tochter MARTHA bei ihm. Er zwang seine Schwester aus wirtschaftlichen Gründen, den Feldbauer zu heiraten. (nur erwähnt) (WALDKÖNIG: 380)


FELDBAUER (al. WALDKÖNIG): reicher Bauer in Finsterwalde; Anführer einer Schmugglerbande als Nachfolger des GRENZMEISTERs; Mann der FELDBÄUERIN, Stiefvater von MARTHA; er ist hart und finster, hat eine breite, nicht zu hohe, aber massige Herkulesgestalt. Wegen dessen Frau ANNA, um die der F. auch warb, die aber den BACHBAUERn heiratete, ist er mit dem Bachbauern verfeindet. Als Waldkönig, mit Maske, langen Haaren und Bart, blendet er den Bachbauern durch einen Pulverschuß ins Gesicht und tötet dessen Sohn FRANZ. Der Waldkönig macht mit seinen Kumpanen die ganze Gegend unsicher, so daß eine Kompanie Soldaten unter dem BUSCHWEBEL auf ihn angesetzt wird. Den Buschwebel kann er in seine Gewalt bringen, und droht ihm mit dem Tode, falls er nicht gemeinsame Sache mit ihm mache. Seine Frau und seine Stieftochter sperrt er, als er mit mit seiner Entlarvung rechnen muß, in einen alten, stillgelegten Bergwerksstollen ein. FRIEDER, der zweite Sohn des Bachbauern, kann das Versteck des Waldkönigs ausfindig machen. Mit den Soldaten stellt er die Schmuggler und ihren Anführer. Beim Kampf wird der Waldkönig durch seine eigene Pistole, die zu nahe an seinem Gesicht losgeht, geblendet. Er flieht und stürzt in einen Bergwerksschacht. (vgl. in SONNENTHAU: WIESENBAUER) (WALDKÖNIG: 348, 366ff, 396ff, 412, 414, 428ff, 443f, 459, 475f, 502f)


FELDMANN, HEINRICH: Schmiedegeselle in der norländischen Hofschmiede BRANDAUER (später bei THOMAS SCHUBERT); ehemaliger Unteroffizier bei der Artillerie; er schneidet gern auf und hat einen Hang zu Widerspruch und Ironie. Mit den beiden anderen Gesellen, Thomas Schubert und BALDRIAN, bildet er ein kauziges Trio,


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von dem jeder in die Wirtin BARBARA SEIDENMÜLLER verliebt ist. (ZEPTER: 4ff, 134, 370 JUWELENINSEL: 369f)


FELISA: Tochter DON GERONIMOs; sechzehn Jahre alt (GR 20: 6, 10, 18, 20ff, 36-40)


FELLER: Lohnkutscher in Mainz; er fährt den angeblichen Kapitän PARKERT (HENRICO -> LANDOLA) von Mainz nach Kreuznach. (nur erwähnt) (WR III: 1282)


FELS:


1) verstorbener Mann von 2), Vater von 3); hat Ehrenschulden hinterlassen (nur erwähnt) (VS I: 165)


2) blinde Frau von 1), Mutter von 3); der Schreck über die Verhaftung ihres Sohnes ruft eine geistige Störung (Nervenfieber) hervor, von der sie erst geheilt wird, als sie nach einer Augenoperation durch DR. ALFRED ZANDER wieder sehen kann. (VS: I 165, 206f, 209, 247ff III 1039 IV 2083-88)


3) WILHELM F.: Mechaniker; Sohn von 1)/2); Verlobter von MARIE BERTRAM; er wohnt mit seiner Mutter in der Wasserstraße. Um die Ehrenschulden seines verstorbenen Vaters bezahlen zu können, arbeitet er nach Feierabend an einer Maschine für einen Engländer (in Wirklichkeit: HAUPTMANN (FRANZ VON -> HELFENSTEIN)), für die er sich Material bei seinem Arbeitgeber, dem Mechanikermeister HARTWIG, ausgeborgt hat. Helfenstein will ihn zur Mitarbeit in seiner Bande erpressen und veranlaßt eine Verhaftung. Wegen Unterschlagung von Arbeitsmaterial wird W. zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung befreit er zusammen mit ROBERT BERTRAM seine Verlobte und MAGDA WEBER aus dem Bordell der MELITTA. (VS: I 165-71, 209 III 1038-42, 1045f, 1049f, 1105-12, 1115-19 VI 2077-85, 2087ff)


VON FELSEN (Baron v.F.): deutscher Diplomat in Rußland; er ist ein »junger, stattlich gebauter Mann von einnehmendem Aeußeren und gewinnenden Manieren«, Geliebter von PAULOWNA VON SMIRNOFF, die er nach der Aufklärung eines Diamantenraubes heiratet. Durch eine List und durch die Hilfe seines Dieners THEODOR und dessen Bekannten GEORGE entkommt er mit Paulowna einem Anschlag GRAF MILANOWs und kann diesen nach Sibirien deportieren lassen. (SIBIRIEN: 757f, 760, 773, 776)


FENDERS: Inhaber eines Store and Boardingshouses in New Venango; rothaariger, »vertrunkener« Ire (der Name wird nur in FIREHAND genannt) (FIREHAND: 109 GR 8: 413)


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FENNER:


1) Farmer; Mann von 2); Bekannter OLD SUREHANDs (GR 15: 635, 638ff GR 19: 4f)


2) Frau von 1) (GR 15: 640f)


FEODOR -> THEODOR


FERHAN: mutiger und tapferer Sohn des Scheiks SOFUK (nur erwähnt) (GR 1: 342f)


DON FERNANDO DE VENANGO E COLONNA DE MOLYNARES DE GAJALPA Y ROSTREDO: mexikanischer Ranchero, der unter dem Pantoffel seiner Haushälterin EULALIA steht, die ihn mit immer anderen Kurzformen seines Namens, die sie aus dessen einzelnen Bestandteilen beliebig zusammensetzt, anredet. Er ist wie ein typischer Mexikaner gekleidet und bewaffnet. OLD SHATTERHAND tötet eine seiner Kühe, um Fleisch für sich und seine Gefährten zu haben, und läßt sich von F. und einigen seiner Leute deswegen gefangennehmen. Das in der Ranch inszenierte Gerichtsverfahren gerät zur Farce, die durch das Eingreifen Eulalias beendet wird. (DEADLY/GR 9: 262f, 277, 285)


BÖSES FEUER -> SCHI-TSCHA-PAHTAH (Oglala)


GROßES FEUER -> ENTSCHAR-KO (Apache)


TÖTENDES FEUER -> POKAI-PO (Tetong-Sioux)


FEUERBALZER/FEUERBALZERIN: siehe unter BALZER


FEUERFUß -> OLD FIREFOOT


FEUERHERZ:


1) -> KANTEH PEHTA (Upsaroka)


2) -> KUNPUI (Utah)


DER FEUERMALIGE -> MIß ADMIRAL


FEUERMUND -> KO-ITSE (Oglala)


FEUERSTERN -> TEVUA-SCHOHE (Comanche)


FEUERTOD -> FRIEDRICH VON WALMY


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FEUERWASSER -> K'UN-P'A


FEX (al. WASSERFEX/eigentl. CURTY VON GULIJAN): Fährmann beim THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) in Scheibenbad; Sohn von SAMO und ETELKA VON GULIJAN, Cousin von TERZKY VON GULIJAN; Freund des WURZELSEPP; »Wer den Fex ... erblickte, mußte sich mit Staunen fragen, wie er zu diesem erniedrigenden Beinamen gekommen sei. Freilich, er war mehr als armselig gekleidet. Schuhe trug er gar nicht; seine Füße waren nackt, und die Wadenstrümpfe, welche bis an das ebenso nackte Knie reichten, waren mit allen möglichen Farben geflickt, gestopft und ausgebessert, ebenso die kurzen Kniehosen, welche nicht einmal von einem Gürtel sondern nur von einer groben Hanfsschnur an den Hüften festgehalten wurden. Eine Weste gab es auch nicht, und die dunkle Jacke war auch vielfach ausgebessert und ihrem Träger zu kurz geworden. Das weiße Hemde bestand aus den verschiedensten Flecken, Leinen, Halbleinen und Kattun von ebenso verschiedener Feinheit, aber es war sauber gewaschen. Ueberhaupt machte der junge Mensch trotz der großen Aermlichkeit seines Anzugs den Eindruck peinlichster Sauberkeit und ... noch etwas, was sich aber gar nicht so leicht herausfinden ließ. Fühlen konnte man es wohl, aber beschreiben nicht. Seine Gestalt war schlank aber nicht schwächlich; seine Glieder standen im schönsten Verhältnisse zu einander, und wer ihn zum ersten Male sah, dem wurde es schwer, den Blick von seinem Gesicht abzuwenden, denn dieses Gesicht war ein eigenartig schönes. Der kleine, feine Mund, über welchem die ersten Sprossen des Bartes keimten, die zart gebogene Nase mit den beweglichen Flügeln, die hohe Stirn mit den tiefdunklen Brauen, unter denen ein Paar tiefe, große Augen in der Bläue des Himmels leuchteten, das volle, blonde, kaum zu bewältigende Haar und dabei eine Haltung, so ungezwungen und doch dabei so stolz und selbstbewußt - das bildete ein Ganzes ...« (152) Als kleines Kind wurde der Fex von dem Zigeuner BARKO im Auftrag des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) entführt; seine Eltern waren vom Silberbauern und vom Thalmüller ermordet worden. Das Kind wuchs bei der Zigeunerin MYLLA auf. Als es etwa vier Jahre alt war, kam es mit Mylla nach Scheibenbad. Es beobachtete, wie der Müller die Zigeunerin, die der Fex für seine Mutter hält, erwürgte, aber er schwieg aus Angst. Ein Holzknecht nahm sich seiner an. Als dieser starb, wollte keiner das Kind haben. Die Gemeinde gab es dann zum Thalmüller. »Der hat ihn erzogen, aber wie. Mit der Peitschen, mit Hunger, Durst, Frost und nix weiter sonst ... Der Bub hat alle Schul versäumen müssen und nix lernen können, weil er für vier Personen arbeiten mußt ... Er bekommt halt keinen rothen Pfennig dafür.« (140) Alle Einnahmen aus dem Fährdienst muß der Fex beim Müller abliefern. Er schläft im Sommer wie im Winter in der Fähre. Mit dem Wasser ist er so vertraut, daß er schon einigen Leuten das Leben gerettet hat. Unter dem Grab der Zigeunerin hat er eine Höhle entdeckt, die er zu einem Versteck ausbaut und in der er die versteinerte Leiche der Zigeunerin, deren Grab sich gesenkt hatte, aufbahrt. Der Fex liebt PAULA KELLERMANN, die Tochter des Thalmüllers, die er vor den groben Belästigungen des FINGERLFRANZ beschützt. Mit Hilfe des Wurzelsepp, kann er dem Müller Papiere entwenden, die Aufschluß über seine Herkunft geben. In


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seiner Höhle hat der Fex auf einer alten Violine, die ihm die Zigeunerin hinterlassen hatte, autodidaktisch spielen und komponieren gelernt. Als bei einem Konzert in Scheibenbad, in dem auch die MUHRENLENI und FRANZ LISZT auftreten, der Violinvirtuose ANTONIO RIALTI ausfällt, springt der Fex für diesen ein und feiert stürmische Triumphe. Der König, den der Fex kurz zuvor vor dem Ertrinken retten konnte, läßt ihn in Paris zum Virtuosen ausbilden. Seine Identität als Baron von Gulijan wird durch ein Geständnis des Silberbauern geklärt. In Wien soll sein Anspruch auf die Baronie gerichtlich festgestellt werden. Sein Cousin, Terzky v.G., versucht mit Hilfe des Verbrechers SALEK (EGON VON STUBBENAU), die Beweispapiere an sich zu bringen. Das mißlingt, der Fex wird als rechtmäßiger Baron von Gulijan bestätigt. F.s Geliebte, Paula, war aus Scham über die Schande, daß ihr Vater ins Zuchthaus muß, von zu Hause weggegangen. In Wien findet der Wurzelsepp eine Spur von ihr. Zusammen mit dem Fex befreit er sie in Triest aus den Händen von Mädchenhändlern. Der Fex und Paula beschließen zu heiraten. Der Fex - jetzt kaum zwanzig Jahre alt - komponiert die Oper Götterliebe, deren Uraufführung er in Scheibenbad dirigiert. (WzG: I 139f, 143, 149, 151f, 164, 166, 174, 219f, 223, 228ff, 235 II 448, 474, 505, 764 III 1150, 1160, 1194 V 2156 VI 2227, 2544)


FEZZAR ACHMED: türkischer Kapitän; Bote des Sultans; er hat ein wildes, von dichtem Bart eingerahmtes Gesicht. Seinem persönlichen Feind KATOMBO begegnet er mit unverschämter Herausforderung und wird von diesem im Zweikampf enthauptet. (ZEPTER: 642f)


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