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FI (al. YAO-TSCHANG-TI (SCHULDEINTREIBER)): chinesischer Händler in Hinterindien; trotz zweier umgeschnallter Säbel ist er ein Feigling. Als in einer aus Engländern (MR. PHELPS, MR. SHOWER) und Laoten (LAO-PUNG-DAM, LAO-PUNG-KHAO) bestehenden Reisegesellschaft, der Fi als Führer und Dolmetscher dient, die kostbare Uhr Showers gestohlen wird, lenkt Fi den Verdacht auf Eingeborene und fordert eine harte Bestrafung. Ein hinzukommender HOEI-FOEI, der Fi als unehrlichen Steuereintreiber kennt, durchschaut, daß Fi selbst der Dieb ist und sorgt für seine Überführung und Bestrafung. (PHI-PHOB: 516-20)


PATER FILIPPUS -> PATER PHILIPPUS


DER FINDLING -> EL LAKIT


FINELL, GUY: Farmer; er wurde von FRANK SHEPPARD während einer Schießprobe EMIL REITERs erschossen. Reiter zielte in der von Sheppard arrangierten Schießprobe auf einen Vogel in der Nähe des ihm unbekannten F.; Sheppard drückte zu gleicher Zeit mit Reiter ab. Reiter fühlt sich für den Tod F.s verantwortlich und wird von Sheppard deswegen erpreßt. (nur erwähnt) (GR 24: 292, 598, 601)


DREI FINGER -> KA MAKU (Nijora)


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LINKER FINGER/RECHTER FINGER: 17 und 18 Jahre alte Söhne des Maricopa-Häuptlings EISERNER MUND; sie werden von OSKAR STEINBACH und SAM BARTH aus ihrem Lager entführt und dienen als Druckmittel gegen ihren Vater. (DH-DH: 1096ff)


VIER FINGER -> NALE-MASIUV (Comanche)


FINGERLFRANZ: bayerischer Viehhändler; er war »das echte treffende Bild der rohen, ungefügen, rücksichtslosen Körperkraft. Seine großen Füße, welche in derben Nagelschuhen steckten, die starken Waden, von hartwollenen Strümpfen umschlossen, die nackten, massigen, vom Wetter gegerbten Kniee, die stämmigen Oberschenkel, die massiven Hüften, aus denen ein robuster Körper mit außerordentlich breiter Brust hervortrat, der starke Hals mit einem wahren Stiernacken, die wie aus knüppeligem Holze gearbeiteten Arme, deren Muskulatur man deutlich sehen konnte, weil er die Jacke ausgezogen über der linken Schulter trug und die Hemdeärmel emporgestreift hatte, das breite Gesicht mit der niedrigen Stirn, der breiten Stulpnase, den wulstigen Lippen, den hervortretenden Backenknochen und den kleinen, tief liegenden, grauen Augen, das kurz geschorene, struppige Haar, welches an der einen Kopfseite zu sehen war, weil er den Hut auf die andere geschoben hatte, die Spielhahnfeder und der Gemsbart, welche an dem Hute steckten und ihn als Bergsteiger, Schütze und Raufbold kennzeichneten, das Alles waren sichere Zeichen, daß der vielleicht sechs- oder siebenundzwanzigjährige Bursche nicht etwa allzu zart beanlagt sei.« (144) Der als Schläger berüchtigte F. trägt einen Schlagring mit Zacken bei sich. Er erhielt seinen Namen, weil er der beste Fingerhakler der Gegend ist. Der F. will PAULA KELLERMANN, die Tochter vom THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN), heiraten. Diese lehnt ihn aber energisch ab. Ihr Vater stimmt einer Verlobung jedoch zu, da der F. reich ist. Vom FEX, Paulas Geliebtem, wird der F., als er Paula roh belästigt, verprügelt. Aus Rache dafür und weil der Fex die schon angesetzte Verlobung platzen läßt, will der F. den Fex, aufgehetzt durch den Thalmüller, ermorden. Der WURZELSEPP verhindert das: der F. wird abermals durchgeprügelt. Der Wurzelsepp spielt dem F. zudem noch einen aberwitzigen Schabernack, indem er ihm einen Zauberspuk einredet, mit dem der F. ein ihm entlaufenes Schwein wiedererlangen soll. Wegen des Mordversuchs, den der F. in seiner Dummheit während eines Streites mit dem Thalmüller in Gegenwart eines Assessors zugibt, wird der F. verhaftet. Er muß für »mindestens drei Jahre« ins Zuchthaus. (WzG: I 142-50, 262ff, 303f II 519f III 1219f)


FINKENHEINER -> HEINRICH WEISE


FINNETEY, TIM -> PARRANOH


FIRE-GUN, SAM(UEL) (eigentl. WALLERSTEIN): deutscher Westmann (in AUF DER SEE: »berühmtester Jäger«/in GR 15: »berühmter Jäger«); Bruder des Juweliers


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WALLERSTEIN (explizit nur in AUF DER SEE), Onkel von HEINRICH WALLERSTEIN

- nur in AUF DER SEE: Er ist Kind armer Eltern, war Förster auf den Besitzungen des Fürsten OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN und mußte wegen Verstrickungen in die 48er-Unruhen nach Amerika flüchten.

- in AUF DER SEE/GR 15: F. ist Anführer (Colonel) einer Pelztierjäger- und Goldsuchergesellschaft; er hat wahrhaft riesige Körperformen. Mit anderen Westmännern (DICK HAMMERDULL, PITT HOLBERS) und WINNETOU vereitelt er einen Überfall von Oglalas unter MATTO-SIH (AUF DER SEE: RICCARROH) auf einen Eisenbahnzug: »Sein Anblick gemahnte uns an jene alten, gewaltigen Recken, von denen die Geschichte längst vergangener Zeiten berichtet. Die langen, schneeweißen Haare wehten ihm mähnenartig um das kühne Haupt; seine Augen blitzten, und *in seinem von dem flackernden Lichte beschienenen Angesichte sprach sich ein Gefühl von jener Kampfeswonne aus, welche das verfeinerte Urteil leugnet, nichtsdestoweniger aber doch eine oft bewiesene Wahrheit bleibt.* Mit weit auseinander gespreizten Beinen stand er da, grad und aufrecht, als sei er aus der Erde gewachsen, und *ließ sich von den anderen die Indianer in das Schlachtbeil treiben, welches, von seiner riesenstarken Faust geführt, bei jedem Schlage zerschmetternd auf den Kopf eines Feindes sank*« (AUF DER SEE: 515 GR 15: 163 - dort nur die in *stehenden Passagen). Der SCHWARZE KAPITÄN (FRANÇOIS LATOUR/HEINRICH SANDER (in AUF DER SEE: der Mörder von F.s Bruder) bestiehlt F., der ihn verfolgt und maßgeblich an der Festnahme des Verbrechers beteiligt ist. In AUF DER SEE reist er zur Verurteilung Latours für kurze Zeit nach Deutschland. (AUF DER SEE: 515, 531, 563f GR 15: 153f, 157, 163, 172f, 201-10, 511ff, 531-35)


FIRENZA, ANTONIO: Pächter Graf EMANUEL DE RODRIGANDAs (nur erwähnt) (WR I: 131)


ROTER FISCH -> PAGU-ANGARE (Utah)


SCHNELLER FISCH: Yuma-Krieger (GR 20: 440, 455-58, 468ff)


FISCHER:


1) JAKOB F. (FISCHERJAKOB): Weber; Mann von 2), Meister von WILHELM; F. ist ein kleines, dürftiges Männchen, ein Vogelliebhaber, der Finken und Stare hält und ihnen das Sprechen beibringt, was seine Frau sehr stört, da der Unterricht im Schlafzimmer stattfindet. Als er einmal spätabends betrunken nach Hause kommt, setzt er sich statt in seinen Sessel in den Wasserständer. Diese Situation wird von seiner Frau ausgenutzt, ihm Zugeständnisse hinsichtlich der Vögel und auch des Alkohols abzuwingen. (WASSERSTÄNDER: 202-05)


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2) WILHELMINE F. (DIE HALBSEIDENE MINE): Frau von 1); sie hat ihren Beinamen, da sie halbseidene Schürzen liebt. W. zwingt ihren Mann, als dieser unglücklich im Wasserständer sitzt, zu Zugeständnissen hinsichtlich Alkohol und Vogeldressur. (WASSERSTÄNDER: 202, 205)


FISCHERJAKOB -> JAKOB FISCHER


VON FLAKEHPA-OCIULUI (AUGENFLAMME):


1) Vater von 4); der Jude BARUCH SILBERGLANZ war einst als Schreiber bei ihm angestellt. (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1416)


2) Frau von 4), Mutter von 3); verstorben (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1427)


3) ELMA V.F.-O.: walachische Jüdin; Tochter von 2)/4); sie war »eine hohe, üppig volle Gestalt, deren Formen mehr an Juno als an Hebe erinnerten. Wer sie stolz und aufrecht unter den anderen Damen stehen sah, der mußte unwillkürlich an Katharina die Zweite denken, nur daß hier Teint und Haar von anderem Ton und anderer Farbe waren. Ihre Stirn war nicht zu hoch und nicht zu breit, echt frauenhaft gebildet, ihr Näschen klein und doch wie nach einem bestimmten Gedanken geschnitten, ihr Mund voll, doch nicht zu groß, und hinter diesen Lippen, welche zum Küssen förmlich drängten, glänzten die Zahnperlen von jenem bläulichreinen Schmelze, welcher für die größte Schönheit gilt. Das Wunderbarste aber waren die Augen. Wer konnte sagen, von welcher Farbe sie seien? ... Zeigten diese Augensterne jetzt ein ruhiges, tiefes Schwarz, so konnte im nächsten Augenblicke die leiseste Regung sie dunkelblau färben. Man hatte diese wunderbaren Augen schon hellblau, grünlich und grau gesehen; ja es gab Herren, welche behaupteten, bemerkt zu haben, daß im Zorne oder einer anderen ungewöhnlichen Seelenbewegung die Färbung dieser Augen vom Sammetschwarz durch alle Töne bis auf ein sogar gelblich schillerndes Grün gelaufen sei ... Es lag ein Magnetismus in ihnen, welcher keinen Widerstand fand. Solche Augen sind gefährlich. Sie ziehen an; sie reißen hin, sie verführen und überwältigen. Ihre Macht ist bethörend und berückend; sie kann gefährlich werden. Der Italiener hat ein Wort, mit welchem er die fascinirende Macht solcher Augen bezeichnet, das Wort Jettatura. Elma war eine Jettaturia; das sagte sich ein Jeder, welcher einen bewußten Blick von ihr empfing. Das sagte sie sich aber selbst auch. Sie hatte die Macht ihres Blickes studirt und sie verstand, dieselbe anzuwenden.« (1429) E. war als Einzelkind - ihre Mutter war früh verstorben - vom Vater stark verzogen worden. »Von allem Luxus umgeben, hatte sie nicht die geringste Kleinigkeit des Lebens zu entbehren gebraucht. Sie war selbstsüchtig, hart und rücksichtslos geworden, sie konnte sogar grausam sein. Ueberhaupt gab es keinen Menschen, der ihren Charakter genau kannte.« (1427) FRANZ VON WILDEN wirbt um sie. Sie will ihn heiraten. Damit verfolgt sie anscheinend einen Zweck: »Einen Mann liebt man nicht; aber gerade deshalb heirathet man ihn!« (1427) Der Text ist Fragment, deshalb können über die Figur und ihr weiteres Schicksal nur Andeutungen gemacht werden: Es wird deutlich, daß E.


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und ihr Vater beim Juden BARUCH SILBERGLANZ hoch verschuldet sind, daß Silberglanz die beiden aus Rache in Armut und Elend stürzen will und daß dazu auch die Verbindung E.s mit von Wilden dienen soll, da auch dieser verarmt ist, was E. aber nicht weiß. (ZOUAVE: 1415, 1428f)


4) ILLO V.F.-O.: walachischer Jude; Sohn von 1); Mann von 2), Vater von 3); er »trug einen in der Großindustrie wohlbekannten Namen. Er hatte sich um Handel und Verkehr bedeutende Verdienste erworben und war in Folge dessen geadelt worden, nur wußte man es nicht so recht genau, von welcher Regierung das Diplom ausgefertigt worden war. Seit längerer Zeit hatte er sich von den Geschäften zurückgezogen und nur der Börse seine Anhänglichkeit bewahrt. Ob er glücklich oder unglücklich spiele, darüber waren die Stimmen getheilt. Aber er machte ein großes und glänzendes Haus.« (1427) In Wahrheit ist er so sehr beim Juden BARUCH SILBERGLANZ verschuldet, daß er für seine Feste bei diesem sein Tafelsilber jeweils für einige Stunden auslösen muß. Silberglanz will ihn in Armut und Elend stürzen, weil v.F.-O. »hat gebaut seine Bahnen und expropriirt die Grundstücke, auf denen wir hatten liegen unsere Gelder auf Hypothek. Er hat uns gemacht einen großen Schaden.« (1415) (ZOUAVE: 1398, 1414f, 1428)


FLEISCHER: Orientalist; KARL MAY gibt an, F. sei sein Lehrer gewesen. (FREUDEN/LEIDEN: 18)


DER FLEISCHHACKER/FLEISCHHAUER (EL CARNICERO/CARNICIERO) -> DON PARMESAN ...


FLEIß -> DSCHYDD


DIE FLEIßIGE (SCHATIREH) -> EMMEH


FLETCHER:


1) -> OLD CURSING-DRY; Vater von 2)


2) Sohn von 1); steht seinem Vater im Fluchen kaum nach; er gerät, nachdem sein Vater zwei Pa-Utes getötet hat, in die Gefangenschaft dieses Stammes, wird jedoch von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. Er befreit dann seinen an die Indianer ausgelieferten Vater. Auf der Flucht wird er von einem Pa-Ute erschossen. (GOTT LÄßT SICH: 545ff, 551f, 558, 562f)


3) FRED F.: (möglicherweise) Deckname von WILLIAM JONES (KANADA-BILL)


DER ›FLIEGENDE REITER‹: siehe unter REITER


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FLIEGENDER GEYER: Häuptling der Taracone-Apachen; Bote des Häuptlings FLIEGENDES PFERD (WR III: 1110f)


FLIEGENDER HIRSCH (ROTHER HIRSCH): Apachenkundschafter (WR III: 1098f)


FLIEGENDER PFEIL: Deckname eines Maricopa-Boten (DH-DH: 1112)


FLIEGENDES PFERD (auch FLIEGENDES ROß): einer der größten Häuptlinge der Apachen; Vater von GRIZZLY-TASTSA; er ist von Kopf bis Fuß tätowiert und trägt ein Hirschfell um den nackten Körper, der von zahlreichen Narben entstellt ist. Die ergrauten Haare sind zu einem Schopf gebunden, in dem fünf Adlerfedern stecken. (FLIEGENDES ROß: 1111) (WR III: 1050ff, 1110f)


- ÄLTERER SOHN VON FLIEGENDES PFERD: Bruder von GRIZZLY-TASTSA; Häuptling der Apachen (WR III: 1057)


FLIEGENDES ROß -> FLIEGENDES PFERD


DER FLINKE HIRSCH: siehe unter HIRSCH


LANGE FLINTE -> INNUA NEHMA (Blutindianer)


FLORIMONT (al. TRACK-SMELLER (FÄHRTEN-RIECHER)/AS-KO-LAH (BÄRENHERZ)): berühmter Waldläufer (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 128, 132f)


FLORIN (al. DERWISCH OSMAN/BILL NEWTON/PETER LOMONOW): ehemaliger französischer Kammerdiener der Familie VON ADLERHORST; er liebte seine Herrin, ANNA VON ADLERHORST, »mit jener unlauteren Liebe, welche zum schlimmsten Mittel greift, sich Erhörung zu erzwingen. Er hatte es gewagt, mit dem Geständnisse seiner Liebe vor die Herrin zu treten und ward fortgejagt.« (1493) Aus Rache inszenierte er - »ein Teufel in Menschengestalt« - einen Vernichtungsfeldzug gegen die ganze Familie. Es gelang ihm, den Familienvorstand, ALBAN VON ADLERHORST, durch eine Intrige als Mörder MELEK PASCHAs darzustellen. In der Verkleidung als angeblicher Kurde (DERWISCH) OSMAN veranlaßte er den Sohn Melek Paschas, IBRAHIM PASCHA, in dessen Vertrauen er sich einschleichen konnte, am Grabe seines Vaters der Familie von Adlerhorst grausamste Rache zu schwören. Zwei Jahre nach dem Schwur berichtet ihm Ibrahim Pascha den Vollzug der Rache: »Der Mörder ist eines unbeschreiblich qualvollen Todes gestorben« (3); die einzelnen Familienmitglieder sind in alle Welt zerstreut und mußten einen »fürchterlichen Schwur« (1480) ablegen, ihren Namen nicht mehr zu tragen und ihn auch nicht mehr zu erwähnen. Geraume Zeit später, F. ist ein alter, unbeschreiblich hagerer Mann, gekleidet in die rauhe Tracht der heulenden Derwische, erkennt er in Konstantinopel in einer für den Verkauf in


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den Harem des Sultans bestimmten Sklavin TSCHITA VON -> ADLERHORST, die als kleines Kind in die Sklaverei verkauft worden war. Er veranlaßt Ibrahim Pascha, Tschita zu kaufen. Mit den beiden reist er nach Tunis. Er ist Mitglied der Terrorgruppe Freunde der Patrone und verführt Ibrahim Pascha, aus politischen Gründen einen Sprengstoffanschlag auf den BEI VON TUNIS, MOHAMMED ES SADAK PASCHA, zu planen. Die Vorbereitungen dazu, das Verlegen von Sprengladung und Zündschnur übernimmt F. selbst. Als Helfer engagiert er dazu den von ihm nicht erkannten LORD EAGLE-NEST, einen Verwandten der von Adlerhorst, der mit HERMANN VON ADLERHORST versucht, die Tragödie der Familie von Adlerhorst aufzuklären, und der von Konstantinopel aus dem Verbrecher auf der Spur ist. Der Anschlag mißlingt. F. erhält die Bastonnade und gesteht den Anschlag. Er wird gefesselt »in das sicherste Loch des Gefängnisses« (379) geworfen. Es gelingt F. dennoch zu fliehen. Da er im Orient überall gesucht wird, setzt er sich nach Amerika ab. Dort ist er als BILL NEWTON Mitglied der Bande des ROTEn BURKERS. Für diesen soll er die Mission am Silbersee auskundschaften und der Bande Einlaß verschaffen. Das gelingt nicht. Er wird - auch weil ihn OSKAR STEINBACH von der Tunis-Episode her kennt - festgenommen. Durch die Naivität des deutschen Försters ROTHE gelingt ihm die Flucht. In der Gesellschaft LEFLORs und ROBIN WALKERs reitet er ins Tal des Todes. Dort fällt er erneut in die Hände Steinbachs. F. kann jedoch wieder fliehen. Diesmal setzt er sich nach Sibirien ab. Als PETER LOMONOW, Kaufmann aus Orenburg, taucht er in Platowa auf: F. »war von nicht zu hoher und nicht zu breiter Gestalt. Er hatte weite, blaue Pumphosen an, welche in den Schäften der hohen Stiefeln verliefen. Ueber den Hosen trug er einen langschößeligen Schnurenrock und darüber einen leichten Ziegenpelz. Auf dem Kopfe saß eine Lammfellmütze, wie sie gern in Persien und den Kaukasusländern getragen wird. Sein Gesicht war unter einem dichten, schwarzen Vollbarte fast ganz versteckt. Nur die Augen konnte man deutlich sehen. Aber ihr Blick war stechend und unruhig; er machte keinen Vertrauen erweckenden Eindruck.« (1582) Er wirbt Zobeljäger an, mit denen er zum Mückenfluß zieht. Dort, auf dem Gute PETER DOBRONITSCHs, wird er von SAM BARTH, einem Helfer Steinbachs, festgenommen. F. wird nach Bad Wiesenstein transportiert. Man läßt ihn dort fliehen, damit er Taten begeht, die eine rechtliche Handhabe gegen ihn bieten. So lassen sich Tschita v.A. und ZYKYMA von ihm in ein Verlies einsperren. Als F. zusammen mit Ibrahim Pascha schließlich von Steinbach und dessen Gefährten gestellt wird, erschießt er den Pascha und sich selbst. (Einmal (2563) wird Florin KARL genannt.) (DH-DH: 1ff, 5, 61, 329, 333f, 363, 367, 374, 377f, 1049, 1052, 1162, 1208, 1493, 1505, 1508, 1553f, 1558, 1582f, 1588, 2162, 2282, 2323, 2515, 2531f, 2563, 2593, 2595)


FLORY: ehemaliger Diener GASTON DE BAS-MONTAGNEs (nur erwähnt) (W: 1027 / ULAN III: 1214)


FOEHSE, ANNA LUISE: Mädchenname der FÜRSTIN ANNA LUISE VON ANHALT-DESSAU


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FOLDER: ehemaliger Indianeragent; er betrog die Indianer und wurde deswegen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, danach trieb er sich als Pferdedieb und Mörder herum. Von »robustem, starkknochigem Baue, hatte er einen wahren Stierkopf auf dem Nacken sitzen; seine breiten, wie zugehackten Gesichtszüge machten den Eindruck der heimtückischen List und Gewissenlosigkeit« (234). Die Upsarokas faßten ihn einst als Pferdedieb. Der Häuptling UAMDUSCHKA SAPA ließ ihn nicht töten, sondern auf Bitten seiner Frau, UINORINTSCHA OTA, nur auspeitschen und fortjagen. F. will an den Upsarokas Rache nehmen. Er hat Oglala zu einem Kriegszug gegen sie aufgehetzt. Als Uinorintscha ota und ihre beiden minderjährigen Söhne in die Hände der Oglala fallen, läßt F. die drei zusammen mit drei Klapperschlangen in eine Bodenvertiefung (Fellcache) werfen, wo sie qualvoll sterben sollen. Dieser Plan mißlingt, weil die Schlangen, die F. in einem Sack transportierte, sich in der Enge des Sackes gegenseitig gebissen hatten, wodurch ihre Giftdrüsen leer wurden. WINNETOU und OLD SHATTERHAND nehmen F. gefangen und liefern ihn an die Upsarokas aus, die F. am Marterpfahl zu Tode martern. (MUTTERLIEBE: 234, 238, 241f)


FORBISCH, JONAS -> WILLMERS


FORETIER, JEAN: Fischer bei Avranches, der sein Haus Badegästen vermietet; Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA logiert bei ihm. (WR II: 750)


VON FORFAX (Earl v.F.): Vater Lord DAVID PERCYs (nur erwähnt) (KRUMIR: 224)


FORNER:


1) amerikanischer Bootsmann auf BALZERs Schiff; als er merkt, daß es auf dem Schiff nicht mit rechten Dingen zugeht, flüchtet er, indem er scheinbar ertrinkt. In Gila-City tritt er in die Dienste LORD EAGLE-NESTs und nimmt an der Verfolgung der Verbrecher teil. (DH-DH: 1342, 1345, 1348)


2) Ranchero am Rio San Carlos; Vater von 3); er hat eine sehnige, kräftige Hinterwäldlergestalt. GRINLEY ist ein guter Bekannter von ihm; F. weiß aber nicht, daß Grinley ein Verbrecher ist. Auf F.s Ranch treffen der HOBBLE-FRANK und die TANTE DROLL auf den von SAM HAWKENS geführten Treck deutscher Auswanderer. (ÖLPRINZ: 142f, 153, 166f, 169)


3) Sohn von 2); er hilft seinem Vater auf der Ranch und bei der Bewirtung der Gäste. (ÖLPRINZ: 142, 144)


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FORSTER:


1) amerikanischer Aegyptologe und Arabist; Sohn von 5)/6); »Er mochte dreißig Jahre alt sein. Sein von einem schönen, blonden Vollbarte umrahmtes Gesicht war von der Sonne dunkel gebrannt« (294). Er hat blaue Augen. KARA BEN NEMSI (KBN) befreit ihn aus den Händen TAHAFs. F. liebt RAHEL, die er zusammen mit KBN in Kaïrwan ihrem Entführer Tahaf entreißt und am Ende als seine Frau mit nach Amerika nimmt. (BEFREIUNG: 294, 305-10, 313, 320ff, 337ff, 350f)


2) EMERY F.: Ölprinz in New Venango; Schwiegervater von ELLENs/HARRYs* Halbbruder; F. ist ein »hagere(r), lang- und dünnhalsige(r)«, »stolzer, geldprotziger Mann« mit einer »echte(n), verkniffene(n) Yankeephysiognomie«. Er verhält sich dem ICH-ERZÄHLER/OLD SHATTERHAND (OS)* gegenüber sehr grob. F. will unbedingt dessen Pferd kaufen, was dieser jedoch strikt ablehnt. Um den Ölpreis in die Höhe zu treiben, läßt F. Öl aus seinen Quellen in den Fluß ablaufen. Durch Unachtsamkeit entsteht ein verheerender Ölbrand, aus dem der Ich-Erzähler/OS Ellen/Harry rettet. F. kommt bei dem Ölbrand um (in GR 8 ist das eine Vermutung, in FIREHAND/WESTEN gewiß). (*Ellen/Ich-Erzähler in FIREHAND; Harry/OS in WESTEN/GR 8) (FIREHAND: 109, 123, 272 GR 8: 399, 405, 407, 411ff, 416, 457f)


3) FRED F.: berühmter Tierbändiger, der die Raubtiere seiner Menagerie in verkleideten Käfigen auf einem Mississippi-Dampfboot transportiert. Als die Passagiere auf die Tiere aufmerksam werden, veranstaltet F. eine öffentliche Fütterung. Aufgrund einer Wette betritt er unbewaffnet den Käfig eines bengalischen Königstigerweibchens. Dieses bricht aus und verletzt F. an der Schulter. (in WINNETOU wird F. nicht verletzt, sondern nur zur Seite geschleudert. / Der Vorname Fred findet sich nur in WINNETOU.) (Vgl. in SILBERSEE: JONATHAN BOYLER) (INN-NU-WOH: 9ff WINNETOU: 479, 490f)


4) JOHN F.: Steuermann unter MAX PARKER (GR 15: 550)


5) MARGA F.: Mutter von 1), Frau von 6); siehe MARGA OLBERS


6) RICHARD F.: deutsch-amerikanischer Westmann und Dichter aus Frankfort in Kentucky; Vater von 1), Mann von 5); er unternimmt seine Reisen »nur des Wissens wegen«. Sein Vater starb vor seiner Geburt, seine Mutter im Kindbett, Geschwister hat er keine. R. ist »ein noch junger Mann von vielleicht sechsundzwanzig Jahren. Er trug die gewöhnliche Tracht der Prairiejäger, ein ledernes, ausgefranstes Jagdhemd, ebensolche Leggins und Mokkassins und auf dem Kopfe einen Filzhut, dessen Farbe und Gestalt errathen ließen, daß sein Besitzer schon seit geraumer Zeit nicht mit der Civilisation in Berührung gekommen sei« (124). Er ist lang und breit gebaut: eine »echte rechte Kentuckygestalt«. R. hat »blonde, lockige, schulterlange Haare, »tiefblaue Augen« und »männlich schöne Züge« (127). Als Dichter ist er u.a. berühmt geworden durch seine Gedichtbände »Savannenbilder« und »Herzklänge«. Mit einer Westmann-Gesellschaft aus Santa Fe


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kommend, wurde er von Comanchen überfallen. Er überlebte den Überfall als einziger und floh in den Llano estakado, wo er zu verdursten drohte. Der nach einem Überfall durch Pfahlmänner durch den Llano kommende Trapper TIM SUMMERLAND kann ihn jedoch mit seinem letzten Tropfen Wasser retten. (In DICHTER ist es R., der den verdurstenden Summerland mit dem Blut erlegter Kojoten rettet.) Am Rande des Llano treffen beide auf die Pfahlmänner, die Summerland überfielen und ausraubten. Sie nehmen den Räubern die Beute ab. Im Kampf versetzt R. dem Anführer einen Tomahawkhieb in die Stirn. Einige Zeit später trifft R. in Stenton, wo er bei MUTTER SMOLLY Quartier bezogen hat, den Bankier OLBERS und dessen Tochter, MARGA O., in die er sich verliebt. Bei Olbers hat sich der angebliche texanische Plantagenbesitzer TOM WILSON eingeschlichen, in dem R. den Anführer der Pfahlmänner wiedererkennt, der flieht, als auch Summerland ihn identifiziert. Der Verbrecher lauert R. in dessen Wohnung auf. Marga, die sich in R. verliebt hat, kann diesen warnen. Wilson entkommt mit von Olbers erschwindelten Wertpapieren und mit R.s Geld. R. und Summerland verfolgen ihn nach Mexiko. R. kann dort einen Überfall von Wilsons Bruder, ANTONIO MOLEZ, auf den Grafen HERNANO und seine Frau vereiteln. Wilson wird verhaftet; der Graf schenkt R. ein großes Landgut in Texas. Nach Stenton zurückgekehrt, verlobt R. sich mit Marga. In DICHTER kann Wilson nach seiner Festnahme noch einmal fliehen, wird jedoch von dem mit R. befreundeten Kapitän WILLIAMS erkannt, auf dessen Schiff er angeheuert hat. Williams setzt Wilson auf einer Mississippi-Insel aus, wo ihn R. und Summerland aufgreifen. Als Wilson R. angreift, wird er von Summerland erstochen. R. verlobt sich mit Marga. (DICHTER: 507, 598, 612ff PFAHLMANN: 124ff, 139ff, 145ff, 156ff, 168ff, 185ff, 193ff, 203ff, 209-13, 219ff, 229ff, 236ff)


FORSTWIRT: Wirt bei Gründorf (SONNENTHAU: 2, 7)


FOX, HENRY -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON


BLOODY-FOX: siehe unter BLOODY-...


STEALING-FOX -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON


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