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BLITZENDE HAND (METANA-MU/LIGHTING [!] HAND/EL MANO RELAMPAGUENDO): siehe unter VATER -> JAGUAR


BLUTIGE HAND:


1) -> PAQ-MUH (Schlangenindianer)


2) -> TIL-LATA (Apache)


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LANGE HAND -> HONSKEH NONPEH (Osage)


STARKE HAND:


1) -> ATESCHA-MU (Comanche)


2) -> LATA NALGA/LATA NALGUT (Apache)


STEHLENDE HAND -> ROLLINS


TÖTENDE HAND -> OLD SHATTERHAND:


1) VAUVA-SHALA (Sioux) (ÖLBRAND: 7)


2) POKAI-MU (Utah) (SILBERSEE: 306)


ZERSCHMETTERNDE HAND -> OLD SHATTERHAND:


1) NOU-PAY-KLAMA (Sioux) (BÄRENJÄGER: 34)


2) NINA-NONTON (Comanche) (GEIST: 362)


3) TAVE SCHALA (Yuma) (GR 20: 101, 105, 187 GR 21: 43)


HANNE: Großmagd; grob und herrschsüchtig; sie liebt PETER. (PANTOFFELMÜHLE)


HANNECKEN, RIEKE: abergläubisches Kräuterweib; Freundin von HINRICHs FRAU auf der Insel Neuwerk (nur erwähnt) (QUITZOWS: 295, 305, 308)


HANNEH (ANNA): Ateïbeh-Beduinin, dann Angehörige des Stammes der Haddedihn; Tochter von AMSCHA und ABU SEIF; Enkelin MALEKs, Frau von HALEF, Mutter von KARA BEN HALEF

- in GR 1-3: H.s Mutter war von Abu Seïf geraubt und zur Ehe gezwungen worden. H. entstammt dieser Verbindung. Sie soll die Pilgerreise nach Mekka absolvieren. Da dies nur verheirateten Frauen erlaubt ist, schlägt Scheik Malek eine Scheinehe Halefs mit der fünfzehnjährigen H. vor. Halef verspricht, die Ehe nach der Pilgerreise zu annullieren. H. und Halef verlieben sich aber ineinander. Halef erreicht, daß H. seine Frau bleiben darf. Während Halef nach kurzen Flitterwochen mit KARA BEN NEMSI (KBN) durch Kurdistan reitet, bekommt H. ihren Sohn. (GR 1: 263, 282f GR 3: 354f)

- in GR 6: H. erlaubt, daß ihr 8-jähriger Sohn mit Halef, KBN und anderen Haddedihn zum Grab MOHAMMED EMINs reitet. (558, 564, 570f)


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- in GR 26/27: Sie verwirft den Islam, weil er den Frauen keine Seele zugesteht, und bittet KBN in einem nächtlichen Gespräch diesbezüglich um Trost und geistige Hilfe, die dieser ihr spenden kann. Sie wird innerlich Christin und hat nicht unbedeutenden Anteil daran, daß auch Halef innerlich Christ wird. Da sie Altersfältchen bekommt, erteilt sie Halef den Auftrag, ihr die ›Salbe der Schönheit von seiner Reise mitzubringen. (GR 26: 284-88, 370-76, 380 GR 27 (nur erwähnt): 459f, 479-83)

- in GR 25: Sie achtet auf Halef und leitet ihn; ist eine gute Köchin. H. beschäftigt sich wieder mit der Frage, ob die Frau eine Seele hat, und verlangt für Männer und Frauen gleiche Rechte. Sie hat den christlichen Glauben in ihr Herz aufgenommen (88). Auf der Reise nach Mekka begleitet sie Halef, KBN und Kara Ben Halef und entwirft den Plan, die Soldaten KHUTAB AGHAs durch das Auftreten des MÜNEDSCHI zu befreien. Sie kümmert sich um den Münedschi, weist energisch den Feigheitsvorwurf gegen die Haddedihn zurück und reinigt KBN vom Speichel des Münedschi (liebkost ihm die Wangen). Sie gewinnt gegenüber den früheren Auftritten an Bedeutung als Romanfigur. Man erfährt, daß Halef ›unter ihrem Pantoffel steht, daß sie der eigentliche Scheik der Haddedihn ist. (7, 10ff, 49, 58, 85-88, 91f, 122, 150f, 227ff, 265-71, 276, 287, 297, 382f, 413, 419ff, 443, 525ff, 569, 590)

- in GR 28/29: H. reist mit Kara Ben Halef zu den Dschamikun zum kranken Halef. Sie trägt während der Reise eine blaue (Sonnen)brille und einen blauen Schleier. Der USTAD bezeichnet sie als »Seele des weiblichen Geschlechtes, die aus der Höhe niederstieg, um Geist in Seele zu verwandeln« (303). H. pflegt Halef; sie tritt sehr selbstbewußt auf: weist AHRIMAN MIRZA zurecht, führt Gespräche mit KBN über die Seele und die Verteidigungslage der Dschamikun. Der PEDEHR bittet sie zur Dschemma, wo sie AMINEH verteidigen soll. Auf einen Rat KBNs hin überlistet sie GHULAM EL MULTASIM, so daß dieser auf den Blutpreis eingehen muß. H. nimmt selbst am Wettrennen teil und siegt »leuchtenden Auges« auf einem ihrer Eilkamele. (GR 28: 294f, 300-05, 310f, 428-34, 436-42, 568-72, 574f, 614f, 631 GR 29: 221, 246f, 450, 587ff)


HANNERT: amerikanischer General auf der Seite BENITO JUAREZ‹; er führt einen Geldtransport nach Mexiko, der von Comanchen eingeschlossen und durch Apachen und den SCHWARZEn GÉRARD befreit wird. (1554: HAMERT) (WR IV: 1554, 1565-70)


HANNJE: Kaffernmädchen; Tochter von PANDA, Verlobte von PIET VAN HOLMEN; sie trägt »einfache, zeeländische Kleidung«. Als kleines Kind wurde sie zusammen mit ihrer Mutter und einem Begleiter von ihrem Vater, der von DINGAAN verfolgt wurde, sicherheitshalber in die Wüste geschickt. Nur sie überlebte, da sie vom Vater Piets gefunden und an Kindes Statt aufgenommen wurde. Bei einem Besuch auf VAN HOLMENs Farm erkennt Panda sie später wieder. Der Engländer RAFFLEY entführt sie, da er sie zur ›zeitweiligen Frau begehrt. Piet verfolgt ihn und kann H. wieder befreien. Zur Hochzeit werden Piet und H. von Panda mit Diamanten reich beschenkt. (Vgl. BOER: MIETJE) (AFRICANDER: 574f, 591)


HANNS: Knecht bei GEORG KERY (WzG IV: 1513)


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HANS:


1) Knecht beim Amtmann HILLER (STÜCKLEIN: 14)


2) Knecht des Getreidehändlers HABERMANN; als beide auf dem Weg nach Bitterfeld sind, treffen sie auf den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU). Habermann muß mit dem Fürsten, H. mit dessen Kutscher die Kleidung tauschen. H. und sein Herr fahren dann mit der fürstlichen Kutsche weiter und werden von sächsischen Werbern, die Habermann für den Fürsten halten, gefangengenommen. Im Keller des Bäckers WOLSTRAATEN in Bitterfeld werden sie untergebracht. H. soll unter die sächsischen Soldaten gesteckt werden. Beide werden von Soldaten des Dessauers befreit. (WERBERN: 48, 55, 58, 60, 75, 88, 90, 92)


3) (al. LEICHENHANS): Totengräber (HERRGOTTSENGEL: 126f)


4) Kutscher eines Pferdeomnibusses zwischen Birkenstein und Breitenfeld (Vgl. NACHTWÄCHTER: FRITZ) (NEUJAHRSNACHT: 29, 4o)


5) schwerhöriger Knecht des Obermüllers KLAUS; ohne Kenntnis der Machenschaften seines Brotgebers, der vortäuscht von der Gicht befallen zu sein, aber nachts als GELDMARDER die Dorfbewohner beraubt, betreibt H. die Mühle. (GICHTMÜLLER: 590f, 622, 639)


HAO-KEU (LIEBLICHER MUND): Frau von YE-KIN-LI, Mutter von JIN-TSIAN, LIANG-SSI, MEI-PAO und SIM-MING; ihr Gesicht war »nach der Sitte der besseren Stände« weiß und rot geschminkt. Die Augenbrauen waren mit »schwarzer Farbe so verlängert, daß sie über der Nasenwurzel zusammenliefen. Das Haar war durch Kämme und viele Nadeln hoch und fast in Form eines Schmetterlings gesteckt. Das Obergewand schloß eng am Halse an und fiel in weiten Falten bis auf den Boden herab. Die Hände waren tief in den Aermeln verborgen. Die Füße konnte man nicht sehen, aber verkrüppelt waren sie nicht« (470). Sie wurde mit ihrer Familie unschuldig verhaftet und gefoltert. Nach ihrer Flucht nahm ein moslemischer Verwandter sie und ihre Töchter auf, während ihr Mann und ihre Söhne verschollen blieben. Der BLAUROTE METHUSALEM findet sie im Auftrag Ye-kin-lis und bringt sie und alle ihre Kinder mit nach Deutschland. (METHUSALEM: 470-73, 493f, 543)


HARA: Christin aus Barutin; KARA BEN NEMSI findet sie tot nahe dem Wegesrand in einem von ihr eingerichteten Versteck, das H. mit einem Altar ausgestattet hatte: »Die Frau war vielleicht in der Mitte der Dreißig. Das edle, fein geschnittene Gesicht war hager. Die kleinen Hände, welche gefaltet ineinander lagen und einen Rosenkranz hielten, hatten keine Spur von Fleisch. Am kleinen Finger der Rechten stak ein goldener Reif mit einem Amethyst, doch ohne irgend ein eingraviertes Zeichen. Sie war nicht nach bulgari-


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scher Weise, sondern wie eine Türkin gekleidet ... Sie war jedenfalls schön gewesen« (338). Eine Magd hatte sie einst mit dem Christentum bekannt gemacht. H.s Mann, ein strenggläubiger Moslem, erlaubte ihr nicht, Christin zu werden. Darüber wurde sie krank (Schwindsucht) und starb. (GR 4: 337f)


- HARAs MANN: wohlhabender türkischer Hauptmann, der in Ungnade gefallen ist; er ist noch keine 50 Jahre alt, ein »schöner Mann«. Seine Frau liebte er sehr, verbot ihr aber als strenggläubiger Moslem, Christin zu werden. KARA BEN NEMSI bringt ihm die Nachricht vom Tod seiner Frau und erzählt ihm auf seine Bitte hin vom Christentum: »... sein Herz war geöffnet, und ich versuchte es, das Samenkorn hineinzulegen« (347). (GR 4: 340-47)


- HARAs KINDER: zwei Söhne, neun und elf Jahre alt (GR 4: 340f, 346)


HARBOUR: Farmer; »seine Familie bestand außer ihm und seiner Frau aus drei Söhnen und zwei Töchtern, lauter kräftigen, sehnigen Hinterwaldsgestalten, denen man es ansah, daß sie sich vor einigen Indianern nicht fürchteten und wohl auch nicht zu fürchten brauchten« (122f). OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und ihre Gefährten kehren bei ihm ein; LOTHAIRE THIBAUT verübt dort einen Mordanschlag auf OS. H. »war in früherer Zeit weit ... herumgekommen, hatte viel Seltsames erlebt und endlich nach langem Hoffen sein Glück durch eine gelungene und ... ehrliche Spekulation gemacht« (126). H. besitzt »heiteres, festes Gottvertrauen«. Er hält eine große Rede über Zivilisation und Christentum als TRESKOW behauptet, die Indianer seien zu höherer Zivilisation nicht fähig. Die in der Rede zum Ausdruck kommenden Gedanken waren ihm von IKWEHTSI'PA vermittelt worden, den er kannte und dessen Grab er später entdeckte. (GR 19: 122f, 126-36)


HARCROFT: Untersteuermann auf der ›Eagle Kapitän SCHOOTERs; nach der Einnahme des Schiffs durch ROBERT SURCOUF versucht H. in Surcoufs Auftrag, den von Schooter an die wilden Dayaks verkauften BRUDER MARTIN wieder auszulösen. Als er den Bruder jedoch gewaltsam entführen will und dabei einen Dayak tötet, wird er getötet. (SURCOUF/KAPER: 90, 95, 97)


HARPER: Bootsführer und Robbenschläger auf der ›Sealskin; er ist Beschützer und Lehrer von FRED SOMMER. H. hat die Hälfte seines Lebens mit Wal- und Robbenfang verbracht. Obwohl er viele Tausende von Robben erschlagen hat, »liebte (er) die Robben ... Er behauptete, daß jeder Hieb, den er nach einem Seehunde führte, zugleich ihn selbst in seinem Innern getrofffen habe.« (74) Mit Fred zusammen rettet er einen Seehund vor einem Schwertfisch. (SEEHUNDSJAGD: 74, 87ff)


HARRICO: argentinischer Siedler; Bevollmächtigter eines Bankiers in Buenos Aires (GR 13: 4, 49f, 73)


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HARRIS: Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; er wird beim Kampf mit den Poncas in der ›Festung getötet. (FIREHAND/WESTEN/ GR 8: 465, 536)


HARRIS & BLOTHER: Detektivbüro, bei dem TANTE DROLL angestellt ist (SILBERSEE: 266)


HARRIS UND THOMSON: Bankhaus in Jefferson City, von dem TOM WILSON dem Bankier OLBERS eine gefälschte Empfehlung vorlegt (nur erwähnt) (DICHTER/PFAHLMANN: 174, 180, 189)


HARRISON:


1) AMELY H.: Tochter von 2), Frau von BILL HALLER; sie besucht mit ihrem Vater und einer Touristengruppe den Yellowstone-Park. Unvorsichtigerweise rudert sie mit zwei Begleitern auf den Yellowstone-See hinaus, aus dem Geisire aufsteigen. Der Westmann Bill Haller rettet sie vor einem solchen Geiser. Die Touristengruppe wird dann am ›Singenden Wasser, von Shoshonen überfallen. Ein Shoshone entführt A.; Haller, der der Gruppe gefolgt war, da A.s schöne, gute Augen es ihm angetan hatten, kann sie retten. Beide verlieben sich ineinander und heiraten. (KAIPA: 335, 338)


2) BENT H.: sehr reicher Besitzer der Clear-River-Silbermine; Vater von 1); mit seiner Tochter und einer Touristengruppe besichtigt er den Yellowstone-Park. Am ›Singenden Wasser, wird die Gruppe von Shoshonen überfallen. Der Westmann BILL HALLER rettet die Gruppe und kann die von einem Indianer entführte Tochter H.s befreien. Aus Dankbarkeit stimmt H. der Heirat der beiden zu. (KAIPA: 335, 338)


HARRY:


1) englischer Leutnant in Indien; Freund von ALPHONS MALETTI (JUWELENINSEL: 162, 226f)


2) Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; Sohn von Old Firehand und RIBANNA; er hat einen Halbbruder, der in Omaha lebt. Mit seinen Eltern lebte er bei den Assineboins. Als er mit seinem Vater einmal vorübergehend seinen Halbbruder besuchte, wurden die Assineboins von Schwarzfußindianern unter PARRANOH (TIM FINNETEY) überfallen. H.s Mutter und seine kleine Schwester wurden dabei getötet; deshalb haßt H. alle Indianer und ist auf deren Skalps aus. Die Pistole, mit der Ribanna getötet wurde, trägt H. stets bei sich. OLD SHATTERHAND (OS)* trifft H. kurz vor New Venango in der Prärie: »›Bräunlich und schön, wie die heilige Schrift von dem Knaben David erzählt, zeigten seine eigenartigen Züge trotz ihrer noch jugendlichen Weichheit eine Festigkeit des Ausdruckes, welche auf frühzeitige Entwicklung des Geistes und kräftige Energie des Willens schließen ließ, und in der ganzen Haltung, in jeder


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einzelnen seiner Bewegungen sprach sich eine Selbständigkeit und Sicherheit aus, welche unbedingt verbot, das jugendliche Wesen als Kind zu behandeln, obgleich der Knabe nicht über sechzehn Jahre zählen konnte.« (406) Aufgrund seines Verhaltens gegenüber dem ›Ölprinzen EMERY FORSTER hält H. OS für feige. Nach seiner Rettung aus dem brennenden Öltal durch OS wirft H. diesem vor, den Brand gelegt zu haben und feige die Rettung der anderen Talbewohner unterlassen zu haben. Als H. OS in Old Firehands ›Festung wiedertrifft und dessen Trappernamen hört (und auch, weil OS Old Firehand das Leben rettete), bittet er OS um Verzeihung. Nach der Gefangennahme Parranohs besteht H. darauf, daß der Verbrecher an dem Ort gerichtet wird, an dem er Ribanna ermordet hatte. Dadurch wird die Befreiung Parranohs und (indirekt) der spätere, vernichtende Überfall auf die ›Festung möglich. Parranoh nimmt H. gefangen, doch OS befreit ihn wieder. (Vgl. FIREHAND: ELLEN) (WESTEN (*in WESTEN handelt ein (anonymer) ICH-ERZÄHLER)/GR 8: 400, 402, 404, 406, 410, 413, 418-23, 425f, 458, 472f, 482, 508-11, 516f)


HARTE FAUST -> SAID KALED PASCHA


DER HARTE SCHÄDEL -> EL CRANEO DURO (Cambas)


VON HARTEGG, ERNST: hannoverscher Premierleutnant; »das hinterlassene, einzige Kind vornehmer und reicher Eltern« (73); »er war ein junger Mann von vielleicht sechsundzwanzig Jahren, hoch und breit gewachsen, mit blondem Haar und treuen, blauen Augen« (25). V.H. soll die Tochter seines Regimentskommandeurs heiraten, liebt aber AUGUSTE VON LIEBAU. Deshalb wird er von Prinz FRIEDRICH LUDWIG VON (...) HANNOVER, dessen Adjutant er ist, ständig drangsaliert, erniedrigt (einmal treibt der Prinz es so weit, daß v.H. ihn fordert) und zu besonders schwierigen und unangenehmen Unternehmungen engagiert. So wird er zum ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) geschickt, um diesem Vorhaltungen wegen dessen Werbekampagnen auf hannoverschem Gebiet zu machen. Dabei gerät v.H., der sehr ehr- und pflichtbewußt ist, ernstlich mit dem Dessauer aneinander, da dieser v.H.s Dienst- und Landesherrn, den Kurfürsten von Hannover, beleidigt. Der Fürst muß sich bei v.H. entschuldigen. Dabei hatte v.H. gedacht, vom Dessauer die Erlaubnis zu erhalten, Auguste zu heiraten. Diese ist eine Dessauerin und kann nicht so ohne weiteres einen Hannoveraner heiraten. Der Dessauer lehnt ab. Als v.H. in Lüchow mit seiner Braut über den Plan des Prinzen, im dessauischen Lenzen Rekruten auszuheben, spricht, kann Augustes Gesellschafterin, ANNA GRUNERT, mithören und ihren Verehrer, den dessauischen Feldwebel WILHELM GOLDSCHMIDT, darüber informieren. Der Alte Dessauer ist so in der Lage, mit seinen Soldaten v.H., den Prinzen und deren hannoversche Soldaten festzunehmen. Der Fürst, der v.H. trotz der Auseinandersetzung wohlgesonnen ist, zwingt den Prinzen, v.H. einen ehrenvollen Abschied aus hannoverschen Diensten zu gewähren und stellt ihn als Hauptmann in dessauische Dienste ein. Dadurch steht einer Heirat mit Auguste nichts mehr im Wege. (BÄCKER: 12, 25, 73, 75, 89, 121, 234, 251, 265, 281-84)


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HARTIG:


1) Schloßverwalter in Lüchow; Vormund von ANNA GRUNERT, er ist »ein kleines dürres Männchen mit spitziger, unangenehmer Vogelphysiognomie« (105) und hoher Fistelstimme. Als der als Bäckergeselle verkleidete ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) auf dem Schlosse vorspricht, weist H. ihn ab, worauf es zwischen beiden zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kommt. (BÄCKER: Nr.4, 105, 154, Nr. 12, 282)


2) GUSTEL H.: Frau von 3), Mutter von KURT SCHUBERT; sie war mit BALDUIN SCHUBERT verlobt, der dann ins Ausland ging und verschollen war. Sie wurde (wohl) Kurts wegen, mit dem sie schwanger ging, von ihrer Familie zur Heirat mit HEINRICH HARTIG gezwungen und bekam mit ihm noch vier Töchter. Ihr Mann behandelt sie schlecht, läßt sie sogar hungern. General EMIL VON HELBIG erkennt ihre Qualitäten und nimmt sie als Wirtschafterin mit ihren Kindern in sein Haus. Sie wendet sich von Hartig ab und ihrer einzigen Liebe, dem mittlerweile zurückgekehrten Balduin, zu. (JUWELENINSEL: 20, 146f, 370, 611)


3) HEINRICH H.: Fischer in Fallum; Mann von 2), Stiefvater KURT SCHUBERTs (er hat noch vier eigene Kinder (Töchter)); H. ist 50 Jahre alt, arbeitet nicht, trinkt und spielt. Er hat eine knochige Gestalt und rohe Züge. Er ist bösartig und gefühllos. Er mißhandelt Kurt so sehr, daß er auf Veranlassung General EMIL VON HELBIGs für vier Jahre ins Zuchthaus Schloß Hochberg kommt (Häftling Nr. 74). Wegen eines Fluchtversuches nach seiner Verhaftung wird er im Zuchthaus in die 3. Disziplinarklasse eingestuft und erhält sofort 20 Tage Kostentzug. Nach seiner Entlassung begegnet er als heruntergekommener Bettler HUGO VON SÜDERLAND und tritt in dessen Dienste. Er zündet das Schloß von Helbigs an und ermöglicht so die Entführung MAGDA VON HELBIGs durch Hugo. Auf der Flucht wird Hartig vom BOWIE-PATER gestellt und erschießt sich im Handgemenge selbst. (JUWELENINSEL: 20, 33f, 98ff, 113f, 610ff, 642)


HARTLEY, JEFFERSON: durchtriebener Yankee; er trägt einen falschen Doktortitel, ist hausierender Arzt »für Menschen und Tiere«. »Er trug einen blauen Frack mit rotem Stehkragen und gelben Knöpfen, rotsammetne Kniehosen und hohe Stiefel mit gelbledernen Stulpen. Um seinen Hals war ein blauseidenes Tuch geschlungen und vorn in eine große, breite Doppelschleife, welche die ganze Brust bedeckte, geknüpft. Den Kopf beschattete ein breitkrempiger Strohhut« (193). H. führt in einem Holzkasten eine Reiseapotheke mit sich, die nur aus Fläschchen mit gefärbtem Wasser besteht, die er jedoch mit wohlklingenden lateinischen Namen versehen hat. Er stellt JOSEPH HALLER als ›Famulus an. Der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY), der H. den Arm zerschießt, raubt ihn aus. H. ist Zeuge von Hallers Ermordung, an der er mitschuldig ist. In Sheridan tritt er als Zeuge gegen die Tramps auf. (SILBERSEE: 193-205, 212ff)


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HARTMANN: Polizeikommissar in Norland; Günstling des HERZOGs VON RAUMBURG; er ermöglicht dem Herzog die Befreiung des Mörders HELBIG aus dem Gefängnis. (ZEPTER: 129)


HARTON:


1) Frau von 3), Mutter von 2); sie starb »aus Schreck und Herzeleid«, nachdem ihr Mann um sein Vermögen betrogen worden war. (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 377)


2) Sohn von 1)/3); Handwerker in San Francisco (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 362)


3) FRED H.: in New York geborener Yankee; Mann von 1), Vater von 2), Bruder von 4) (OLD DEATH); 60jähriger Witwer; er wurde zunächst Kaufmann in San Francisco. Dort betrog ihn sein Bruder um sein ganzes Vermögen. Seine Frau verstarb aus Kummer darüber. H. war dann mit seinem Sohn - ohne Glück - Digger in den Placers und arbeitete später u.a. als Vaquero (»kurz, alles mögliche, aber immer ohne Erfolg«). Schließlich sucht er als Gambusino im Dienste von DAVIS nach Gold. H. wird von GIBSON überfallen und gefoltert, bis er verrät, wo die Bonanza UHLMANNs liegt, in der er gerade arbeitet. Er entkommt Gibson und warnt Uhlmann. In der Bonanza trifft er seinen Bruder wieder, der dort aber im Kampf erschossen wird. H. trauert um den Bruder, dem er verziehen hat, und erhält als dessen Erbe Bankanweisungen und den Lageplan einer Bonanza. Er schließt »eine wahrhaft rührende Freundschaft« mit OLD SHATTERHAND, der ihn auf der Suche nach der Bonanza begleitet und mit dem er (nur GR 8 und nur erwähnt) zahlreiche Abenteuer erlebt. (SCOUT/GR 8: 361ff, 365ff, 376ff, 385, 389-93)


4) HENRY H.: Bruder von 3) -> OLD DEATH (siehe dort)


5) WILLIAM H.: Kapitän des englischen Schiffes ›The Hen; »er besaß eine hohe, plumpe, ungeschlachte Gestalt, und sein aufgedunsenes Gesicht hatte jene spirituose Färbung, welche man vorzugsweise an Schnapstrinkern zu beobachten pflegt« (35). H. kehrt in der Taverne ONCLE -> CARDITONs in Toulon ein, um Matrosen anzuwerben, und will, bevor er das von den Engländern nicht mehr zu haltende Toulon verläßt, mit Hilfe Carditons die an dessen Taverne angrenzende Banque orientale ausrauben. ROBERT SURCOUF und BERT ERVILLARD heuern bei ihm an und entführen sein Schiff, während H. und seine Matrosen beim Versuch, in die Bank einzudringen, in Carditons Keller festgesetzt werden. H.s Schiff tauft Sourcouf um in ›Le faucon. (SURCOUF/KAPER: 35-39, 41ff)


HARTWIG: Mechanikermeister; Chef von WILHELM FELS (VS I: 208f)


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