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HI-LAH-DIH (DIE REINE QUELLE): junge Racurroh-Comanchin; Tochter von TO-KEI-CHUN, Schwester von MA-RAM; sie hat sich in OLD SHATTERHAND (OS) verliebt, dem sie dafür dankbar ist, daß er ihrem Bruder das Leben geschenkt hat. Sie versorgt OS zum Abschied reichlich mit Proviant. (DEADLY/GR 9: 227, 248)


HILAL (al. IBN ES SA'IKA (SOHN DES BLITZES)): Beduine vom Stamm der Beni Sallah; Bruder von TARIK; er hat ein junges, volles, bartloses Gesicht. H. ist »in einen ... weißen Haïk gehüllt ... Seine nackten Füße trugen Sandalen, welche mit Riemen befestigt waren, die über's Kreuz sich um den unteren Theil des Beines schlangen. Da er den linken Vordertheil des Mantels über die Schulter geworfen hatte, konnte man sehen, daß er ein Untergewand von einfachem, grauem Stoff trug. Dasselbe wurde nur von einem armseligen, kameelhärenen Strick um die Hüften festgehalten. In diesem Stricke stak ein Messer mit langer, doppelschneidiger Klinge. Ueber der Schulter hing an dem schmalen Riemen eine lange Beduinenflinte.« (422) H. ist ein berühmter Krieger. Zusammen mit seinem Bruder trägt er den Kriegsnamen SOHN DES BLITZES, weil er sehr gut schießt. Er ist als Bote seines Stammes zum Vizekönig nach Kairo gesandt worden. In Kairo verteidigt er HILUJA gegen eine Bande von Arnauten. Beide verlieben sich ineinander. Mit OSKAR STEINBACH und Hiluja, die die Schwester seines Inte-


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rim-Scheiks BADIJA ist, kehrt er zum Stamm zurück. Dort will der Bruder des verstorbenen Scheiks, FALEHD, Badija durch einen Zweikampf zur Frau gewinnen, wodurch er gleichzeitig Scheik würde. H.s Bruder liebt Badija jedoch. Steinbach besiegt Falehd. Es gelingt dem geächteten Falehd, unbemerkt ins Lager zurückzukommen und Badija, Hiluja und ZYKYMA zu bedrohen. H. kämpft mit ihm und kann ihn von der hohen Mauer einer Ruine herunterwerfen. Zuvor hatte Falehd die Dienerin Hilujas, HALUJA, von der Mauer gestürzt. Sie war jedoch an einem Vorsprung hängengeblieben. H. rettet sie unter Lebensgefahr. H.s erklärtes Prinzip ist es, Feinde nicht zu töten, sondern deren Leben wenn irgend möglich zu schonen. Es wird angedeutet, daß H. Scheik der Beni Suef, eines von den Beni Sallah besiegten Stammes, werden wird. (DH-DH: 422ff, 429ff, 440f, 535-38, 670ff, 677, 679ff)


HILARIO:


1) BRUDER HILARIO -> BRUDER/FRATER -> JAGUAR


2) PATER HILARIO (al. PATER HILARIUS/PATER EUSEBIO/PATER LORENZO/eigentl. IGNAZ MANDRILLO): früherer Superior und Arzt im Kloster della Barbara in Santa Jaga; Onkel von MANFREDO, der sein Komplize und Gehilfe ist; H. ist »ein kleines, hageres Männchen mit Kahlkopf. Sein vollständig glattrasirtes Gesicht zeigte jene Verbissenheit, welche man nicht bei Menschen, sondern nur bei Bulldoggen suchen möchte ... Er mochte im Anfange der siebziger Jahre stehen, schien aber noch ziemlich rüstig zu sein.« (1988) H. ist ein gefährlicher und skrupelloser Intrigant, der unter verschiedenen Decknamen operiert; er ist ein besonderer Feind von BENITO JUAREZ, der ihn als Klosterleiter absetzte. Je nach dem Vorteil, den er sich ausrechnet, schließt er sich den verschiedenen politischen Richtungen an. Er unterhält geheime Verbindungen zu allen Anti-Juaristen. Unter seinem richtigen Namen, IGNAZ MANDRILLO, wurde er von PABLO CORTEJO aus den Diensten Graf FERDINANDO DE RODRIGANDAs entlassen, weshalb er beide haßt. H. beherbergt zeitweise Juarez' Spionin EMILIA, deren Schönheit und Verführungskünsten er erliegt, so daß sie seine Geheimnisse auskundschaften und an Juarez übermitteln kann. In den unterirdischen Gewölben des Klosters gelingt es ihm, mit Gas nach und nach KARL STERNAU und MARIANO, BÜFFFELSTIRN (-> TECALTO) und BÄRENHERZ (SCHOSH-IN-LIETT), ANTON HELMERS und dessen Bruder, den KLEINEn ANDRÉ und Ferdinando de Rodriganda sowie HENRICO LANDOLA und Pablo, JOSEFA und GASPARINO CORTEJO gefangenzunehmen. Er versucht, durch Gift sämtliche Bewohner der Hazienda del Erina zu töten, damit nach den Verschwundenen nicht geforscht werden kann, was jedoch mißlingt. Einige Zeit vorher hatte er die Frau des Kaisers MAXIMILIAN, CHARLOTTE, mit einem Pflanzengift wahnsinnig gemacht. Im Auftrag seiner Organisation täuscht er erfolgreich durch falsche Berichte den Kaiser, um ihn so lange wie möglich im Lande zu halten, so daß Juarez keine Wahl bleibt, als den Kaiser erschießen zu lassen. Durch KURT HELMERS werden alle Gefangenen H.s befreit. Kurt gelingt es auch, H. gefangenzunehmen. Im Gefängnis stirbt H. am Schlag, als er von


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Sternau erfährt, daß all seine Geheimnisse verraten sind. (WR: V 1965, 1970, 1988-2015, 2051 VI 2322-63, 2373, 2437, 2488, 2496-2501, 2544ff, 2551ff, 2589)


PATER HILARIUS -> PATER HILARIO


HILBERS: Segelmacher eines indischen Schiffes; er ist jung und leichtsinnig und wird wegen Widersetzlichkeit auf einer einsamen Insel ausgesetzt, wo er Selbstmord begeht. (JUWELENINSEL: 354, 356)


DER LANGE HILBERS: berühmter Westmann (nur erwähnt) (ÖLBRAND: 167 GR 9: 365)


HILBERT:


1) Bäckermeister und Obermeister der Innung; Mann von 2), Vater von 3), Neffe von 6); er will seine Tochter dem armen Bäckergesellen FRANZ HALBERMANN nicht geben. Erst nachdem Franz einen Schatz im Hause H.s gefunden hat, gibt er seine Zustimmung. (Vgl. AUSGERÄUCHERT: ENGEL) (LAUBTHALER: 184f, 201f, 217)


2) Frau von 1), Mutter von 3) (LAUBTHALER: 218)


3) EMMA H.: Tochter von 1)/2); Geliebte von FRANZ HALBERMANN, den sie erst heiraten darf, nachdem er einen im Hause ihres Vaters versteckten Schatz gefunden hat (Vgl. AUSGERÄUCHERT: MARIE ENGEL) (LAUBTHALER: 184, 217)


4) FRANZ H. (al. HILBERTFRANZ): Zuchthausaufseher; ehemaliger Schustergeselle; Bruder von 5); er war der größte Ludrian von Oberdorf. Durch eine gehässige Lüge löst er die Flucht des Inhaftierten EDUARD FÄHRMANN aus. (KINDES RUF: 347)


5) KURT H. (al. REITERKURT): Husar; Bruder von 4); er beabsichtigt, seinen Abschied zu nehmen und die geschiedene Frau des aufgrund seiner falschen Angaben ins Zuchthaus gekommenen EDUARD FÄHRMANN zu heiraten. K. wird von einem Gendarmen dabei überrascht, als er das gestohlene Geld, wegen dessen Fährmann verurteilt wurde, aus einem Versteck holt. Er gesteht, das Fährmann angelastete Verbrechen begangen zu haben. (KINDES RUF: 330f, 347, 360ff)


6) LUDWIG H. (HILBERTLUDWIG): verstorbener Onkel von 1); er versteckte auf dem Dachboden einen Schatz (französische Taler), den FRANZ HALBERMANN findet. (nur erwähnt) (Vgl. AUSGERÄUCHERT: CHRISTLIEB ENGEL) (LAUBTHALER: 201)


HILBERTFRANZ -> FRANZ HILBERT


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HILBERTLUDWIG -> LUDWIG HILBERT


HILDEBRANDT:


1) AUGUST H.: in Wiesenburg ansässiger Rentier; Cousin von 2), Adoptivvater von 3); vor Jahren liebte er seine Cousine AUGUSTE H., mit der er sich dann aber verfeindete. Anderthalb Dutzend Hunde und die Nummern seiner Kassennoten, die er jeden Tag von neuem kontrolliert, beanspruchen seine Zeit. Damit ihn seine Cousine, die als einzige von der ansonsten ausgestorbenen Familie übriggeblieben ist, nicht beerben kann, hat A. das Waisenkind PAUL H. adoptiert, dem er ein Studium finanzierte. Als er seinen Diener CHRISTIAN entläßt, spielt ihm dieser mit CHRISTINE, der Dienerin seiner Cousine, einen Streich. Sie fingieren eine Nachricht, daß A. Universalerbe seiner Cousine sei. Nach einigem Hin und Her trifft er seine Cousine dann in der Wohnung Pauls. Die beiden Alten versöhnen sich wieder und heiraten später einander. Christian, der mit Christine nach Amerika auswandern will, wird von A. reichlich belohnt. (UNIVERSALERBEN: 275f, 278f, 292ff, 296)


2) AUGUSTE H.: in Wiesenberg ansässige Rentiere; Cousine von 1); Adoptivmutter von 4); vor Jahren liebte sie ihren Cousin, mit dem sie sich dann aber verfeindete. Ein ganzes Bataillon Katzen und das tägliche Überprüfen ihres Vermögens beanspruchen ihre Zeit. Damit sie ihr Cousin, der als einziger von der ansonsten ausgestorbenen Familie übriggeblieben ist, nicht beerben kann, hat A. das Waisenkind PAULINE H. adoptiert, der sie ein Studium finanzierte. Als sie ihre Dienerin CHRISTINE entläßt, spielt ihr diese mit CHRISTIAN, dem Diener ihres Cousins, einen Streich. Sie fingieren eine Nachricht, daß A. Universalerbin ihres Cousins sei. Nach einigem Hin und Her trifft sie ihren Cousin dann in der Wohnung PAUL HILDEBRANDTs, des Adoptivsohnes ihres Cousins. Die beiden Alten versöhnen sich wieder und heiraten später einander. Christine, die mit Christian nach Amerika auswandern will, wird von A. reichlich belohnt. (UNIVERSALERBEN: 276ff, 292, 294ff)


3) PAUL H.: Referendar, später Assessor am Gericht in Wiesenthal; Waisenkind; Adoptivsohn von 1), der ihm das Studium finanzierte; Mann von 4); P. ist ein stattlicher junger Mann. (UNIVERSALERBEN: 276, 278, 294, 296)


4) PAULINE H.: Lehrerin am Töchterinstitut Wiesenthals; Adoptivtochter von 2), die ihr das Studium finanzierte; Frau von 3); sie war ehemals das hübscheste Mädchen im Umkreis. (UNIVERSALERBEN: 276, 278, 295f)


HILLER:


1) Spezereikrämer; H. ist ein altes, dürftiges, vornübergebeugtes Männchen, »größter Pfennigsfuchser« und wohlhabendster Mann von Stolp. Er will sich zur Ruhe setzen und zugleich sein Junggesellendasein beenden. Er hält deshalb beim Stadtkassierer PAPPER-


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MANN um die Hand von dessen junger, hübscher Tochter an. Dafür bietet er Pappermann, der Oberleutnant der Bürgergarde ist, einen Apfelschimmel an, den Pappermann sich schon lange gewünscht hatte. Durch die Streiche des Leutnants der Belling-Husaren, GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER, und durch ein fingiertes Duell mit makabrer Beerdigungsinszenierung wird H. dazu gebracht, von dem jungen Mädchen abzulassen und sich mit der ältlichen JUNGFER -> ADELHEID, die ihn schon länger heimlich verehrt, zu verloben. (HUSARENSTREICHE: 503f, 517f, 534, 551f, 565ff, 581ff, 613f)


2) Buchhändler; Deckname des Agenten BAUER


3) Soldat beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (PFLAUMENDIEB: 78)


4) fürstlicher Amtmann in Wahldorf; Mann von 5), Vater von 6)/11); um seinem Sohn die Verbindung mit ANNEMARIE, der Tochter des reichen WIESENBAUERn, zu erleichtern, preist er deren Geliebten, WILHELM SCHMIDT, dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) als geeigneten Rekruten an. Wilhelms Vater jedoch, ein alter Kriegskamerad des Fürsten, informiert diesen über diese Machenschaften. Der Fürst begibt sich inkognito nach Wahldorf, wo er entdeckt, daß H. das herrschaftliche Gut heruntergewirtschaftet hat und seine Stellung mißbraucht. Als der verkleidete Fürst auf dem Pachtgut einige Pflaumen aufliest, läßt ihn H. verhaften und will ihn im als Gefängnis dienenden Spritzenhaus einsperren. Der Dessauer kann den Spieß umdrehen und H. selbst einsperren. Beim abendlichen Tanz in der Dorfschänke gibt der Fürst sich zu erkennen, setzt H. ab und läßt ihn festnehmen, nachdem man bei ihm auch noch einen Deserteur fand. (Vgl. PFLAUMENDIEB: GRUNERT) (STÜCKLEIN: 12-16)


5) Frau von 4); Mutter von 6)/11) (STÜCKLEIN: 16)


6) Töchter von 4)/5); Schwestern von 11) (STÜCKLEIN: 16)


7) Bankier; Mann von 8), Vater von 9)/10); er verlor durch Spekulation sein Vermögen. Danach arbeitete er als Angestellter, verlor aber seine Stellung, da er seine kranke Tochter (9) pflegen mußte. (nur erwähnt) (WzG II: 809, 819)


8) verstorbene Frau von 7), Mutter von 9)/10) (nur erwähnt) (WzG II: 811)


9) Tochter von 7)/8), Schwester von 10); sie liebte den Rechtsreferendar HOLBERG, wurde jedoch krank und starb; Holberg heiratete später ihre Schwester (BERTHA HOLBERG). (nur erwähnt) (WzG II: 810, 819)


10) BERTHA H. -> BERTHA HOLBERG


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11) EDUARD H.: Sohn von 4)/5); Bruder von 6); er »ist ein schöner Kerl«, aber »leicht und lüderlich«. E. hat es auf ANNEMARIE, die Tochter des reichen WIESENBAUERn, abgesehen, die ihn jedoch nicht mag. Sein Vater versucht, WILHELM SCHMIDT, E.s Nebenbuhler bei Annemarie, auszuschalten, indem er diesen dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) als geeigneten Rekruten angibt. Der Dessauer kommt hinter diese Schliche und steckt E. selbst unter die Soldaten. (STÜCKLEIN: 13, 16)


12) FRIEDRICH (FRITZ) H.: F. ist ein »junger, schlanker, aber doch kräftig gebauter Bursche ... Er hatte seinen Sonntagsstaat an, Schuhe, Kniestümpfe, kurze Lederhose, Weste, Jacke, einen breiten Gurt um die Hüften und das Hütchen, welches mit einer Spielhahnfeder geschmückt war, saß ihm keck auf dem Lockenkopfe.« (1767) Er trägt Bart und Haar wie König LUDWIG II. F. ist kaum über zwanzig Jahre alt, hat eine schöne, volltönende Baßstimme. Auf der Stirn hat er aus der Kindheit eine Narbe. Er ist eine tiefe, ernste Natur. F. ist der Sohn des KRONENBAUERn aus dessen erster Ehe. Er wurde als kleines Kind von KATHRIN, der späteren KRONENBÄUERIN, weggeschafft und in einem Eisenbahnabteil ausgesetzt. Seine Mutter starb aus Kummer über sein Verschwinden. Die Tat wurde Zigeunern zugeschrieben. Ein Wagenschieber aus Chrudim in Böhmen nahm sich des Kindes an. Der WURZELSEPP fand F. und benachrichtigte den Kronenbauern, der F. zu sich holte. Da er Kathrin, die inzwischen seine Frau geworden war, nicht als Entführerin ins Zuchthaus bringen wollte, gab er F. als Knecht aus, ohne ihm zu sagen, daß er sein Sohn sei. Kathrin machte F. das Leben auf dem Hof schwer, mißhandelte ihn. Als er zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen ist, will sie ihn zu ihrem Geliebten machen, was er entrüstet zurückweist. Er liebt MARTHA, die Nichte des Försters WILDACH. Der Wurzelsepp klärt F. über seine Herkunft auf und entlarvt zusammen mit ihm Kathrin als den berüchtigten Verbrecher SAMIEL. Nach Kathrins Verhaftung erkennt der Kronenbauer F. als seinen Sohn an. F. heiratet Martha. (WzG: V 1767, 1771, 1775, 1786, 1797, 1806, 1847, 1894, 1900, 1902, 1973, 2021, 2081 VI 2543)


VON HILLER:


1) (al. NANA-PO (NANA-PO-PAHWITSCH ((MEIN) ÄLTERER BRUDER)): österreichischer Adeliger; Mann von 2), Vater von 3); er mußte seine Heimat wegen eines Konfliktes mit einflußreichen Leuten verlassen und wurde um sein Hab und Gut gebracht. Er floh nach Amerika und wurde dort Pelztierjäger im Auftrag einer Firma in St. Louis. »Seine Gestalt war hoch und kräftig, sein Haar aber grau und sein Gesicht von tiefen Furchen durchzogen. Man sah, daß nicht bloß das Alter die Schuld an diesen Falten hatte« (521). Das Gesicht zeigt »Verschlossenheit und Härte«, Ausdruck seines ehemals überheblichen und dünkelartigen Wesens. V.H. war seiner Familie vorausgereist, um das Reisegeld für sie zu verdienen. Bei den Shoshonen hat er einen guten Ruf; auch WINNETOU kennt ihn als einen guten Mann, der einst einem Sambitschekrieger das Leben


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rettete. V.H. ist durch eine Intrige INNUA NEHMAs mit einer Schar Shoshonen in die Hände YAKONPI-TOPAs geraten, der für die Freilassung auf einem ›Sprechenden Leder 365 Gewehre fordert. In Weston wird das Leder von OLD SHATTERHAND (OS) entziffert. Dieser bricht unverzüglich auf, v.H. zu befreien. Diesem gelingt jedoch ohne fremde Hilfe die Flucht. Er trifft Winnetou und OS, gerät aber bald mit OS aneinander und reitet im Zorn fort; dabei trifft er auf die Westmänner EMIL REITER und WELLEY, die den Verbrechern CORNER, EGGLY und FRANK SHEPPARD folgen, die auch von OS verfolgt werden. An einem Finding-hole treffen alle zusammen. Auch v.H. will Winnetous Anspruch auf das Goldlager nicht anerkennen, so daß er mit den anderen überwältigt werden muß. Er verbindet sich daraufhin mit den Verbrechern und folgt heimlich OS und dessen Gefährten in ein Winterlager der Shoshonen. Dort gerät v.H. nach einem Lawinenunglück in eine gefährliche Situation: bewegungsunfähig ist er einem Grizzly ausgeliefert und wird erst durch OS aus dieser Lage befreit, die er (der durch all das Unglück, das ihn traf, seinen Glauben verlor) durch gotteslästerliche Flüche heraufbeschworen hatte. Erschüttert kommt er zur Besinnung. Er findet den Glauben wieder und versöhnt sich mit Winnetou und OS. OS kann ihm auch mitteilen, daß er inzwischen rehabilitiert in seine Heimat zurückkehren kann: »Er ist wieder alles, was er vor seiner Flucht nach Amerika war«. (GR 24: 43, 143, 150f, 198f, 206ff, 296, 301, 464f, 476, 519ff, 530, 533ff, 541, 558, 562, 566ff, 596f, 599, 609ff, 617, 622)


2) (al. ELISE WAGNER): österreichische Adelige; Frau von 1); Mutter von 3); KARL MAY trifft sie, als er im Gymnasiastenalter mit seinem Freund CARPIO beim Gastwirt FRANZL in Falkenau/Böhmen einkehrt. Sie ist mit ihrem alten, kranken Vater und ihrem minderjährigen Sohn auf der Flucht aus der Heimat und will nach Amerika zu ihrem Mann. Sie nennt sich ELISE WAGNER. Durch die Krankheit ihres Vaters ist das Reisegeld fast aufgebraucht, so daß sie als Bittstellerin um Essen und Unterkunft zu Franzl kommt. Mit einer improvisierten Weihnachtsfeier macht Franzl der Familie eine Freude. Auf der Feier wird Mays Weihnachtsgedicht rezitiert, das großen Eindruck bei Frau v.H. hinterläßt. May und Carpio helfen der Familie mit Geld aus ihrer Reisekasse aus und eilen ihr nach, als sie die Schiffskarten bei Franzl vergessen. Jahre später trifft May, nunmehr als OLD SHATTERHAND (OS) auftretend, in Weston Frau v.H. wieder. Er findet sie durch das Weihnachtsgedicht, das der Verbrecher FRANK SHEPPARD als Traktat verkauft. Frau v.H. hatte es dem angeblich frommen Mann zur Abschrift überlassen. Sie lebt mit ihrem Sohn zurückgezogen in Weston und erkennt May wieder, weiß aber nicht, daß er OS ist. OS kann ein ›Sprechendes Leder entziffern. Damit gibt er Frau v.H. Gewißheit über das Schicksal ihres seit einiger Zeit verschollenen Mannes. OS macht sich mit WINNETOU auf, ihren Mann zu suchen. Bevor die beiden aufbrechen, erhält Frau v.H. noch die Nachricht, daß ihr Mann in der Heimat rehabilitiert wurde. Nach der glücklichen Heimkehr ihres Mannes kehren die v.H.s in die Heimat zurück, wo Frau v.H. als ein »Engel der Armen« und durch die Verkündigung des Evangeliums wirkt. (GR 24: 43, 47, 61, 63, 68, 92, 94, 114, 143, 150, 153ff, 159ff, 166, 198ff, 215, 297ff, 622f)


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- FRAU VON HILLERs VATER: ein weißhaariger, alter Mann; tief gebückt und ärmlich gekleidet kommt er mit seiner Tochter und seinem Enkel auf der Flucht aus der Heimat nach Falkenau/Böhmen zum Gastwirt FRANZL. Tiefliegende Augen und hagere Wangen zeigen, daß er sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet. Das Weihnachtsgedicht von KARL MAY, das CARPIO auf der Weihnachtsfeier bei Franzl vorträgt, ergreift ihn tief und wirkt nachhaltig auf sein Gemüt. Auf der Weiterreise stirbt er auf einem ärmlichen Lager. (GR 24: 42f, 48, 50ff, 112f, 162)


3) STEFAN V.H.: österreichischer Adeliger; Sohn von 1)/2); als Dreizehnjähriger trifft er - mit Mutter und Großvater auf der Flucht aus der Heimat - in Falkenau/Böhmen beim Gastwirt FRANZL auf den jungen KARL MAY und CARPIO. Den schwerkranken Großvater umsorgt er liebevoll. Jahre später begegnet er in Weston May wieder, der nun als OLD SHATTERHAND (OS) auftritt. V.H. ist ein freundlicher junger Mann mit Schnurrbart und feinen Gesichtszügen geworden. Er studiert die österreichischen Gesetze, um seine Familie rehabilitieren zu können. Als OS und WINNETOU aufbrechen, um v.H.s verschollenen Vater zu befreien, will er sie begleiten. OS kann ihn von dem Plan abbringen. Nach der Rückkehr des Vaters zieht er mit der Familie, die inzwischen rehabilitiert wurde, in die Heimat zurück, wo er es in hervorragender juristischer Stellung zu Ansehen bringt. (GR 24: 42, 47, 113, 143, 153, 167f, 216ff, 220, 251f, 622)


HILLEY: Besitzer eines Boarding-house in Jefferson-City, bei dem DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS von DANIEL ETTERS bestohlen wurden (nur erwähnt) (GR 15: 612)


HILLMANN:


1) Mann von 2), Vater von 12), armer Holzhacker; er prügelte seinen Sohn häufig. (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 119)


2) Frau von 1), Mutter von 12) (insgesamt 6 Kinder); Spitzenklöpplerin (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 119)


3) Schuhmachermeister und Nachtwächter in Ammerstadt; Mann von 4), Vater von 11); er raucht eine Meerschaumpfeife. »Lang und dürr, ja, fast übermäßig lang und dürr ist die hagere, ausgetrocknete Gestalt; lang und dürr sind die beiden Beine, welche in einem Paar Lederhosen stecken, die früher einmal schwarz gewesen sind; jetzt aber in allen möglichen Farben schimmern; lang und dürr sind die Arme ... lang und dürr ist auch das Gesicht, aus welchem eine Nase hervorragt, deren scharfen Rücken man sofort als Rasirmesser benutzen könnte, während die graden und dünnen Lippen und die kleinen, unruhig funkelnden Augen auf einen Charakter schließen lassen, mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Lang und dürr ist Alles an ihm, nur nicht das zweifelhafte Kleidungsstück, welches nicht viel mehr als die Hälfte seines Oberkörpers bedeckt, und in ein Paar Aermel mündet, welche die gefährliche Passage über den spitzen Ellenbogen hinweg schon


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seit langer Zeit nicht mehr gewagt zu haben scheinen. Dieses Ding war ... einmal ein Pelz.« (579) Seine ständige Redensart ist: »Heiliger Knieriem«. H. ist unversöhnlicher Feind des Nachtwächters BACHMANN aus Wummershausen. Als dieser im Rausch versehentlich in der Nacht zum 2. Weihnachtstag ins andere Dorf gerät, verhaftet H. den Kollegen; dieser kann jedoch entfliehen und dann den ebenfalls im Rausch ins falsche Dorf geratenen H. unter Androhung der Verhaftung zwingen, seine Einwilligung zur Heirat ihrer beider Kinder, MINNA BACHMANN und EDUARD H., zu geben. (Vgl. NEUJAHRSNACHT: HEINRICH BERGMANN) (NACHTWÄCHTER: 579, 583f, 586)


4) Frau von 3), Mutter von 11) (NACHTWÄCHTER: 579)


5) ›VATER H.‹: Steinschneider; Mann von 6), Vater von 14); H. ist ein »rüstiger Greis ... mit biederer Miene« und einem »erträglichen Baß«. Er ist einer der Siedler des Helldorf-Settlements, die aus der bayerischen Gemeinde Helldorf (Fichtelgebirge) nach Amerika auswanderten, dort als Steinschneider arbeiten wollten, dann aber Siedler wurden. Er wird mit den anderen Siedlern von den Oglalas unter KO-ITSE überfallen, zum Hancockberg geschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 416f, 419, 422, 429)


6) Frau von 5), Mutter von 14); »ein altes Mütterchen; ihr Gewand war einfach und sauber; ihr ganzes Aeußere zeugte von fleißiger Arbeit und über ihr Angesicht, welches von schneeweißen Haaren eingefaßt wurde, lag jener selig lächelnde Frieden ausgebreitet, welcher nur das Eigentum einer Seele sein kann, die mit ihrem Gotte in unwandelbarem Vertrauen lebt.« (416) Sie wird mit den anderen Siedlern des Helldorf-Settlements von Oglalas verschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 416, 429)


7) Bäcker, Fleischer und Gastwirt in Wustrow; Mann von 8); Vater von 9)/13); Stiefvater von ANNA GRUNERT; er ist ebenso lang wie seine Söhne und wegen seiner Trinkfreudigkeit und Grobheit berühmt-berüchtigt. H. und seine Söhne behandeln H.s Frau so schlecht, daß sie sich scheiden lassen will. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der H.s Söhne als lange Kerls rekrutieren will, läßt sich als Bäckergeselle von H. anstellen. Nach einem abendlichen Trinkgelage sind er und H. so betrunken, daß sie in der Backstube ein großes Durcheinander anrichten. Am nächsten Morgen kommt es darüber zum Streit und zu einer großen Prügelei, die zur Verhaftung des Fürsten führt. (BÄCKER: 43, Nr. 4, 107, 201, 217, 219, 234, 250)


8) Frau von 7), Mutter von ANNA GRUNERT, Stiefmutter von 9)/13); sie will sich von H. scheiden lassen, da sie von ihm und seinen Söhnen schlecht behandelt wird. (nur erwähnt) (BÄCKER: 107, 201)


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9) zwei Söhne von 7), Brüder von 13); lange Kerls; sie begleiten als Wächter den in Haft genommenen ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) auf dem Transport von Wustrow nach Dannenberg. Bei der Befreiung des Dessauers werden sie rekrutiert. (BÄCKER: 43, 201, 234, 281)


10) junge, hübsche Frau von 14); sie wird mit den anderen Siedlern des Helldorf-Settlements von Oglalas verschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 418)


11) EDUARD H.: Sohn von 3)/4); 22 Jahre alt; Geliebter von MINNA BACHMANN, der Tochter des mit seinem Vater verfeindeten Nachtwächters BACHMANN, die er erst heiraten kann, nachdem deren Vater seinem Vater die Einwilligung abzwingen konnte. (Vgl. NEUJAHRSNACHT: FRITZ BERGMANN) (NACHTWÄCHTER: 580, 586)


12) FRITZ H. (HILLMANNFRITZE): Sohn von 1)/2); F. ist ein kräftiger Bursche, der »eigentlich vom Gebirge herunter« stammt. Er wird zunächst vom Magister GRABENMACHER aufgenommen, bei dem er fast den »ganzen Tag über den Büchern liegt«. F. geht nach dessen Tod beim Webermeister AUGUST EHREGOTT FRANKE, seinem Vormund, in die Lehre, dessen Tochter RÖSCHEN er heiraten darf, nachdem er Franke zum Gewinn eines Grundstücksprozesses gegen die ROSENBAUMs verholfen hat. Er erzählt in der Ich-form nach Aufforderung durch die Gesprächsrunde die Geschichte, wie er zu seiner Frau kam. (WOLLTEUFEL: 119-22, 135)


13) WILLEM H.: Sohn von 7), Bruder von 9); langer Kerl; er begleitet als Wächter den in Haft genommenen ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) auf dem Transport von Wustrow nach Dannenberg. Bei der Befreiung des Dessauers wird er rekrutiert. (BÄCKER: 43, 201f, 234, 249, 281)


14) WILLY H.: Steinschneider; Sohn von 5)/6), Mann von 10); W. ist ein »prächtiger junger Mann«. Mit den anderen Siedlern des Helldorf-Settlements wird er von Oglalas verschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 416)


HILTON: Unteranführer der Tramps des ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY); er provoziert durch einen Überfall die Rache der Utahs. H. stößt mit seinem Gefährten KNOX zu OLD SHATTERHAND (OS), der ihn aber als Pferdedieb und Schwindler entlarvt. Er gerät mit OS und dessen Gefährten in die Gefangenschaft der Utahs, wo H. und Knox gemartert und wegen Feigheit durch Hunde zerrissen werden. (SILBERSEE: 295ff, 301f, 321, 341)


HILUJA (DIE SÜßE): Tochter des SCHEIKs DER BENI ABBAS, Schwester von BADIJA; ihr Gesicht war »wunderbar in seiner Zeichnung und schwer zu erforschen in seinem Ausdrucke ... (sie) war von hoher, trotz ihrer Jugend, bereits üppiger Gestalt ...


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Ihre schönen Formen waren unter der leichten, dünnen Hülle sehr deutlich zu bemerken gewesen, da sie nur eine aus feinstem Stoffe gefertigte Hose und ein eben solches Jäckchen trug, welches über der Brust weit auseinander ging und das schleierartige, fast durchsichtige Leibhemde sehen ließ. Da das Jäckchen keine Aermel hatte, so waren die langen, weiten Aermel des Leibhemdes zu sehen. Vorn bis über die Ellbogen aufgeschnitten, fielen sie hinten lang herab und aus ihnen traten zwei fast schneeweiß leuchtende Arme hervor, deren prächtige Rundung ganz geeignet war, selbst den Blick eines Mannes zu fesseln, der sonst für Frauenschönheit nicht zu schwärmen pflegte. Und hell, weiß wie ihre Arme war auch die Farbe ihres Gesichtes ... in der Wüste eine große Seltenheit. Wären ihre Züge nicht echt orientalische gewesen, so hätte man sie dieser blendenden Weiße wegen für eine nordische Europäerin halten können. Jedenfalls hatte diese bezaubernde Araberin es niemals nöthig gehabt, sich wegen irgend einer Beschäftigung den Strahlen der Sonne auszusetzen ... Ihre großen, dunklen Augen waren von einer sammetartigen Weichheit ... Die Zöpfe ihres nachtdunklen Haares hingen lang und stark bis fast zur Erde herab und waren mit eingeflochtenen Gold- und Silberstücken, Korallen und polirten Löwenzähnen geschmückt. Diese letztere Art des Schmuckes ließ errathen, daß die männlichen Angehörigen ihrer Familie tapfere und unerschrockene Krieger und Jäger seien und ihre Tochter oder Schwester sehr lieb gehabt hatten, da sie ihr sonst diese Siegeszeichen der gefährlichen Löwenkämpfe gewiß nicht zu diesem so wenig kriegerischen Zwecke geschenkt hätten.« (241) Auf dem Wege zu ihrer Schwester wird H.s Karawane von Tuareg überfallen. Alle bis auf sie und ihre Dienerin HALUJA werden getötet. OSKAR STEINBACH befreit sie aus der Gefangenschaft BEN HAMALEKs, der sie in die Sklaverei verkaufen will. In Kairo wird H. von Arnauten belästigt. Aus dieser Situation befreit sie HILAL, ein Beni Sallah, deren Interims-Scheik H.s Schwester ist. Beide verlieben sich ineinander. Ihr Vater hat H. jedoch MULEI ABARAK, dem Sohn des Scheiks der Mescheer, als Frau versprochen. Da sich herausstellt, daß Mulei ein Verbrecher ist, steht einer Verbindung der beiden nichts mehr im Wege. H. wird dann aus dem Lager der Sallah zusammen mit ihrer Schwester und ZYKYMA von ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA entführt; Steinbach kann sie wieder befreien. (DH-DH: 241f, 244, 251, 274, 421ff, 438, 535f, 705ff, 774)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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