//397//

KA MAKU (DREI FINGER): Nijorahäuptling; er hat eine lange, sehnige Gestalt und trägt im Schopf eine Rabenfeder. K. ist ein tapferer, aber habgieriger Krieger, der in Friedenszeiten OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und Weiße im allgemeinen nicht als Feinde betrachtet. Seinen Namen erhielt er, als er im Kampf zwei Finger verlor. Von seinem Freund BUTTLER läßt er sich anstiften, einen von SAM HAWKENS geführten Treck in sein Pueblo zu locken und gefangenzunehmen. Buttler verabredet mit K., daß ROLLINS und BAUMGARTEN von ihm heimlich befreit werden. OS und Winnetou erfahren von der Gefangenschaft ihrer Freunde, nehmen K. gefangen und befreien die Eingeschlossenen. (ÖLPRINZ: 199ff, 205f, 208ff, 218f, 256, 262-67, 285-93)


KADAR (KUMMER): arabischer Dichter (nur erwähnt) (AUSSÄTZIGEN: 258)


KADI: Er verkörpert das »Heilige islamische Recht« bei den An'allah ABU KITALs. Er ist etwa 50 Jahre alt, untrennbar mit dem IMAM verbunden, dessen langes und hageres Pendant er darstellt. Der K. trägt einen kurdischen Riesenturban. Der Kadi ist »grämlich, ohne daß er es will. Möchte gern wohlwollend sein, bringt es aber nicht fertig.« (12) Er gewann zusammen mit dem Imam durch Schmeicheleien Einfluß auf Abu Kital, den beide dazu brachten, seine Frau BENT'ULLAH und seinen kleinen Sohn (BEN TESALAH) zu verstoßen. Sie täuschen dann den Tod der beiden vor. In der Versammlung der An'allah ruft der K. zum Kampf gegen die Kiram (Edelmenschen) auf, die von MARAH DURIMEH und dem nun erwachsenen Ben Tesalah angeführt werden. Unter dem Druck Ben Tesalahs wendet sich Abu Kital immer mehr vom Kadi (und vom Imam) ab, deren Intrige inzwischen durch Marah Durimeh aufgedeckt wurde. Nach der Niederlage Abu Kitals wollen der K. und der Imam fliehen, werden jedoch gefangen und Bent'ullah ausgeliefert, die ihnen verzeiht. (BABEL: 12, 23, 28, 30, 33f, 52f, 101, 114, 153, 175, 187, 195)


KÄTHE (KATHRIN): Großmagd beim THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) in Scheibenbad; sie »war eine übergroße, breitschulterige Gestalt ... Ihre Züge waren grob wie ihre ganze Gestalt und ihre Bewegungen eckig und massig.« (246) Sie hat »einen ganz respectablen Haarwuchs unter der Nase.« (246) K. ist unhöflich; sie ist eine durch und durch materiell angelegte Person. Mit einem Schneider, der ihr fortgelaufen ist, hat sie einen Jungen, der bei einer Ziehmutter aufwächst. Der Essenkehrer ist nun ihr Geliebter. Zusammen mit dem Thalmüller wird K. vom WURZELSEPP in einen aberwitzigen Schatzsuchespuk verwickelt. (Es ist nicht ganz sicher, ob K. und Kathrin dieselbe Person sind.) (WzG I: 177, 246-50, 257, 275-78)


- KÄTHEs GROßVATER: Er war Nachtwächter. (nur erwähnt) (WzG I: 275)


KÄTHERL -> KRONENBÄUERIN


//398//

KAISER:


1) Bauer; Vater von 2); er nahm eine vornehme Französin mit ihrem Kleinkind, die beim Rückzug der napoleonischen Truppen todkrank im Dorf zurückbleiben mußte, auf. Nachdem sie verstarb, wollte er das Kind (PETER FÄHRMANN) nicht bei sich halten, so daß es versteigert wurde (der Schuster FÄHRMANN nahm es auf), obwohl die Französin bedeutende Vermögenswerte hinterlassen hatte. Dieses Vermögen unterschlug K. und baute damit sein Anwesen auf. (KAISERBAUER: 191)


2) (KAISERBAUER/FRANZOSENKAISER): reicher Bauer; Sohn von 1), Mann von 3), Vater von 4); K. hat eine schwere Gestalt. Er hat noch Schmuckstücke und Kinderwäsche von der durch seinen Vater betrogenen Französin in Verwahrung. Seinen Sohn, WILHELM K., will er gegen dessen Willen mit MARGARETHE STEIN, der Tochter des STEINMÜLLERs, verheiraten. Als Wilhelm daraufhin das Haus verläßt, drückt K. ihm die Kinderwäsche in die Hände. Mit dieser Wäsche, die Wilhelm PETER FÄHRMANN, dem Vater seiner Geliebten, BERTHA FÄHRMANN, übergibt, kann Fährmann die Unterschlagung beweisen und K. zwingen, seine Einwilligung zur Heirat von Wilhelm und Bertha zu geben. (KAISERBAUER: 190-97)


3) Frau von 2), Mutter von 4) (KAISERBAUER: 195)


4) WILHELM K. (KAISERBAUER): Sohn von 2)/3); Geliebter von BERTHA FÄHRMANN; er will sich von seinem Vater nicht gegen seinen Willen mit MARGARETHE STEIN verheiraten lassen, da er Bertha liebt. Er verläßt das Vaterhaus und kann PETER FÄHRMANN den Beweis in die Hände spielen, daß sein Großvater und sein Vater ein Fährmann zustehendes Erbe unterschlagen haben. Fährmann erzwingt daraufhin mit diesem Beweis die Einwilligung von W.s Vater zur Heirat mit Bertha. (KAISERBAUER: 190f, 194f, 197)


KAISERBAUER -> KAISER (2/4)


KAISERWIRT: Wirt des Gasthofes Römischer Kaiser in Limberg (nur erwähnt) (EXCELLENZEN: 349)


KAKHO-OTO (DUNKLES HAAR): Kiowa; Tochter von SUS-HOMOSCHA, Schwägerin von PIDA

- in GR 9: »Sie war nicht gerade schön, aber doch auch keineswegs häßlich; ich hätte sie lieblich nennen mögen. Ihre weichen Gesichtszüge gewannen durch den milden, ernsten und offenen Blick ihres großen Auges an Interesse. Dieses Auge erinnerte mich lebhaft an NSCHO-TSCHI, wenn sie auch sonst keine Aehnlichkeit mit der Schwester des Apachen hatte.« (553) K. verliebt sich in OLD SHATTERHAND (OS), dem ihr Vater anbietet, durch die Heirat mit K. in den Stamm der Kiowa aufgenommen und dadurch frei zu werden. OS lehnt jedoch ab. Er vertraut K. jedoch seine Fluchtgedanken an. Sie hilft


//399//

ihm durch ihr Schweigen und ermöglicht ihm, seine Gewehre und sonstigen persönlichen Sachen mitzunehmen. (553-56, 568, 572-78, 595-98, 600f)

- in GR 33: K. ist die Freundin von ASCHTA, DER ÄLTEREN und von KOLMA PU(T)SCHI. Als Mann verkleidet trifft sie KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) auf dem Weg zum Deklil-to. Sie war »eher klein als groß zu nennen.« Die »Kleidung bestand aus buntem Pueblostoff. Unter dem aus Agavefasern geflochtenen Hut floß das dunkle Haar lang auf den Rücken hernieder. Im Gürtel trug« sie »ein Messer, am Riemen ein leichtes Gewehr.« Das »Pferd war kein gewöhnlicher Gaul, und die Haltung des Reiters durfte als selbstbewußt, ja ... als indianisch-edel bezeichnet werden« (323). Der Blick ihres milden, ernsten, offenen Auges erinnert an Nscho-tschi. K. blieb seit der Flucht OSs aus dem Lager der Kiowas ledig und hat die Jahre darauf verwendet, OSs und WINNETOUs Ideale der Edelmenschlichkeit, der Friedfertigkeit und der Nächstenliebe auch bei den Kiowas wachsen zu lassen. Sie freundet sich mit Mays (OSs) Frau HERZLE an, was zu einem Mißverständnis MAX PAPERMANNs führt, der K. für einen Mann hält: Er bezichtigt Mays Frau der Untreue. K. führt OS und seine Begleiter zum Haus des Todes und ermöglicht ihnen, die Beratung der feindlichen Häuptlinge zu belauschen. Später zieht sie mit den Kiowas zum Mount Winnetou, wo sie mit ihrer Schwester versucht, OS über die Aktivitäten seiner Feinde zu informieren. (322-33, 339, 347-51, 575)


KALADA (MARRYAM): Frau ABD EL FADLs, Mutter von ASMAR; sie ist »ein junges, schönes Weib«. K. möchte gern Christin sein, was ihr Mann ihr jedoch verbietet. Erst nach der Rettung ihres Sohnes vor einem schwarzen Panther durch KARA BEN NEMSI kann sie zusammen mit ihrer Familie Christin werden. Sie nimmt den Taufnamen MARRYAM an. (CHRoMUH: 193-97, 206-10, 212)


KALADI: singhalesischer Perlenfischer; Diener SIR JOHN RAFFLEYs; er hat Raffley einst das Leben gerettet. Als K. einen Chinesen tötet, der seine Verlobte MOLAMA entführen will, soll er ins Meer gestürzt werden, kann jedoch als »bester Taucher und Schwimmer« von Ceylon und mit Hilfe Raffleys gerettet werden. Seine Verlobte wird dann doch noch von Mädchenhändlern entführt. K., Raffley und KARA BEN NEMSI kapern das Piratenschiff. K. heiratet dann Molama. (Vgl. CEYLON: WALAWI) (GIRLROBBER: 390, 393-96, 403ff, 417, 436, 438, 447ff, 461, 469-72, 475 TIGERBRÜCKE: 482, 537)


KALAF: silberhaariger Ältester der Sallah; Ratgeber von BADIJA, der KÖNIGIN DER WÜSTE; er tritt als Bewahrer der Stammesbräuche und -ehre gegen FALEHD auf, den er aus dem Stamm ausstößt, als er für ehrlos erklärt wird. (DH-DH: 500-07, 510-18, 590ff)


KALAF BEN URIK -> THOMAS MELTON


//400//

KALAM EL BERINZ (FEDER DES PRINZEN): älterer, bärtiger Tschoban; Erzieher des PANTHER; zusammen mit dem SEF EL BERINZ begleitet er den Panther zu den Ussul und wird von KARA BEN NEMSI gefangengenommen. Vom SCHECH EL BELED wird er niedergeschlagen, als dieser bei einer Unterredung mit dem Panther ermordet werden soll. (GR 31: 167, 172, 178, 196 GR 32: 617, 620)


KALDI: Inder; Bruder und Komplize LIDRAHs; er hat es mit seinem Bruder auf das Vermögen MADPUR SINGs abgesehen. Beide töten die Besatzung des Schiffes, mit dem RABBADAH und ALPHONS MALETTI den Schatz des Maharadschas wegbringen wollen. K. wird von Maletti erstochen. (JUWELENINSEL: 321-26, 337f, 354ff)


KALIDA -> BERTHA


KALOMA: Singhalesin; Frau von WALAWI; sie ist »die Schönste unter den Frauen der Vayisa's«. K. wird von chinesischen Seeräubern entführt. Der ICH-ERZÄHLER (CHARLEY), SIR EMERY WALPOLE und K.s Mann befreien sie. (Vgl. GIRLROBBER: MOLAMA) (CEYLON: 254, 270)


KALYNA (DIE DICKE): Tungusenfürstin; Frau von BULA; Pflegemutter von KARPARLA; sie ist so dick, »daß sie sich nur mit Mühe zur Thüröffnung hereinzwängen konnte«. K. war gekleidet wie ihr Mann: »hatte Pelzstiefel an, das Haar nach außen gekehrt, Hosen auch aus Pelz und einen langen Rock ebenso aus Pelz ... sie hatte eine Peitsche in der Hand ... trug das schlichte Haar in zwei dünnen Zöpfen über den Rücken hinab, in den Ohren zwei sehr große goldene Ringe und über der Brust eine schwere, silberne Kette. Ihr Gesicht war womöglich noch gutmüthiger als dasjenige ihres Mannes.« (1589) K. hatte Karparla, die von ihren Eltern als einjähriges Kind als in einem Schneesturm erfroren geglaubt vor K.s Zelt zurückgelassen worden war, als eigenes Kind großgezogen. Um die Tochter nicht so plötzlich zu verlieren, nachdem deren leibliche Eltern auftauchten und Karparla sich mit GEORG VON ADLERHORST verlobte, reisen K. und ihr Mann mit den beiden nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 1589, 1591, 1593, 1938-41, 2517, 2520)


KA MAKU: siehe unter KA


KAMAN-EBN-AKU-EL-ARET-BEN-OMMANAM: Mamelukenprinz; Vater von OMAR-EL-BATHU, Sohn von BEHLUWAN-AKU-EL-ARET-BEN-OMMANAM (nur erwähnt) (ZEPTER: 515)


PIR* KAMEK: Heiliger der Dschesidi (Teufelsanbeter); er ist über 80 Jahre alt, »seine Kleidung zeigte das reinste Weiß, und schneeweiß war auch das Haar, welches ihm in langen, lockigen Strähnen über den Rücken herabwallte ... seine Wangen waren eingefallen, und seine Augen lagen tief in ihren Höhlen, aber ihr Blick war kühn und scharf ... Der volle Bart, welcher ihm rabenschwarz und schwer bis über den Gürtel herniederhing,


//401//

bildete einen merkwürdigen Kontrast zu dem glänzenden Schnee des Haupthaares« (563). Er hat eine volltönende Stimme. K. hat eine Sammlung von Wörtern und Wendungen in mehreren kurdischen Dialekten erstellt, die er KARA BEN NEMSI schenkt. Bei einem Massaker der Türken an den Dschesidi wurden vor Jahren seine Frau und seine beiden Söhne von OMAR AMED ermordet (sie wurden verbrannt). K. selbst wurde gefoltert. Nach dem mißlungenen Überfall der Türken auf die Dschesidi und nachdem Omar Amed den Abgesandten HEFI hat erschießen lassen, rächt K. sich an Omar Amed: Er zündet den für das Fest der Dschesidi vorbereiteten Scheiterhaufen an, reißt Omar Amed an sich und springt mit ihm in die Flammen, in denen beide verbrennen. (*Pir = Heiliger) (historisch) (GR 1: 560, 563-69, 618ff GR 2: 41ff, 55f)


- PIR KAMEKs FRAU UND SÖHNE: Die Frau und die beiden Söhne wurden von OMAR AMED ermordet (verbrannt). (nur erwähnt) (GR 1: 560, 566)


KAMIL BEN SUFAKAH: Beni Dscherar vom Ferkah Ischelli; Diener KARA BEN NEMSIs (KBN); er ist »ein Feigling, der seinesgleichen suchte«, jedoch ein großer Aufschneider. Mit seiner Hilfe kann KBN den Tuaregknaben KHALOBA aus den Händen von Tibbu befreien. (ER RAML: 199ff, 205, 220-23, 229f, 237, 239, 242)


KAMMERHERR DES SCHAHs (PISCHKHIDMÄT BASCHI): Perser; er ist schwarzbärtig, in den Dreißigern, trägt einen goldbesetzten Anzug mit Kaschmirschal und Schmaschenmütze. Er erweist sich als überheblich, unvorsichtig, bequem, einfältig und feige. Im Auftrage des SCHAHs bringt er eine Karawane mit Schätzen nach Meschhed Ali, mißachtet aber eine Warnung KARA BEN NEMSIs (KBN) und HALEFs, so daß seine Begleiter von Ghasai-Beduinen getötet werden und er in die Hände des SÄFIR fällt. KBN rettet ihn, erntet aber nur Undank. In GR 29 stellt sich heraus, daß er nicht im Auftrag des Schahs reiste, sondern vom SCHEIK UL ISLAM gesandt wurde. (GR 27: 171f, 174, 179-83, 186-94, 245ff, 251-64, 296ff, 314-17, 348f, 373ff, 433 GR 29: 464f)


KANADA-BILL (eigentl. WILLIAM JONES/al. BELFORT/FRED FLETCHER/ WALKER/DR. WHITE):

- in SELFMAN: Er ist Loafer (Herumtreiber) und Sklavenhändler; Landbesitzer am Red-River. Der K. wird nach einem hinterhältigen Anschlag auf TIM SUMMERLAND und ABRAHAM LINCOLN von diesen bei Fort Gibson, an dessen Zerstörung durch Indianer er mitschuldig ist, schwer angeschossen. Später kauft er von WILLMERS die Kinder von BETTY KRONER, die Summerland und Lincoln wieder befreien. (Der Name W. Jones wird hier nicht erwähnt.) (415, 431, 446f)

- GR 15: Der K. ist ein berühmt-berüchtigter Verbrecher, ein englischer Zigeuner; er war in Kanada Pferdehändler und wurde dann Falschspieler. Der K. ist noch jung. Auf der Farm der KRONERs benimmt er sich zudringlich gegenüber MARY HAMMER, der Verlobten von TIM KRONER, und betrügt beim Kartenspiel (Three Carde Monte, Kümmelblättchen). Als er hinausgeworfen wird, schwört er Rache und entführt kurz


//402//

darauf Mary. Bei einem Befreiungsversuch seiner Verfolger erschießt er sie und den Vater Tims. Tim trifft ihn Jahre später in Fort Smoky Hill wieder, dort versucht er, die Offiziere beim Kartenspiel zu betrügen, was Tim jedoch verhindert. Der K. erhält 60 Hiebe als Strafe. Aus Rache überredet er die Choctaw des SCHWARZEn PANTHERs, zusammen mit Comanchen das Fort zu überfallen. Dank der Warnung Kroners und ABRAHAM LINCOLNs kann der Angriff abgeschlagen werden; der K. kann wieder entkommen. Wiederum Jahre später tritt er mit einem Komplizen (DAVID HOLMANN) unter dem Namen BELFORT beim Ölprinzen GUY WILLMERS auf. Tim Kroner und Lincoln decken seine wahre Identität auf, lassen ihn jedoch wieder laufen. Der K. steckt aus Rache zusammen mit Holmann das Öltal Willmers in Brand und flieht. Unter dem Namen WALKER nimmt er dann eine Stelle als Gehilfe beim Apotheker CLEVELAND in Norfolk an, beraubt diesen, und errichtet mit dem Geld als DR. WHITE ein Hospital bei Sacramento, in dem er totkranke Goldgräber verbrecherisch um ihr Gold bringt. Er begehrt ANITTA WERNER und versucht, seinen Nebenbuhler, EDUARD HORN, hinterücks zu ermorden, wird dabei aber von OLD SHATTERHAND gestellt. Als er diesen später erschießen will, wird er von ihm niedergeschlagen: »Der Fausthieb ... hatte sein Gehirn in der Weise erschüttert, daß er nicht wieder richtig zur Besinnung, zum Bewußtsein kam. Er kämpfte Tag und Nacht mit den Gestalten derer, an denen er sich vergangen hatte, und wurde dabei so gefährlich, daß ihn nur die Zwangsjacke bändigen konnte. Die Tobsucht ließ nicht von ihm, bis sie ihn mit schäumendem Ringen tot niederwarf« (113). (Vgl. V.T.ERSTANDEN: DR. HAFFLEY (der nicht mit mit dem Kanada-Bill identisch ist)/ in THREE CARDE ist der K. »jämmerlich verkommen im Hospitale« (405).) (historisch: W.J.: gestorben 1877) (V.T. ERSTANDEN/THREE CARDE/GR 15: 8-14, 22, 25. 31-37, 42f, 55, 64-68, 70f, 73, 78, 84, 89-106, 109-13)


KANAVEDA: Zigeunerfürst; Vater von ZARBA und KARAVEY; Adoptivvater von KATOMBO (ZEPTER: 515)


KANTEH-PEHTA (FEUERHERZ/al. OIHT-E-KEH-FA-WAKON (DER TAPFERE, DER SEINE MEDIZIN SUCHT): Medizinmann der Upsaroka; Bruder SCHUNKA-SCHATSCHAs; er hat eine riesige, herkulische Gestalt. Im Kampf mit HONG-PEH-TE-KEH verlor er einst das linke Ohr und wurde schwer an der linken Schulter verletzt. K. trägt Lederhosen voller Flechten aus dem Haar erlegter Feinde und starklederne Beinschützer, die mit Streifen aus Menschenhaut verziert sind. Auf der Brust befindet sich ein Panzer aus schuppenartig übereinander befestigten Skalptellern, und auf dem Kopf sitzt der Schädel eines Kuguars. Ihm wurde die Medizin gestohlen. Auf der Suche nach einer neuen trifft er auf OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und deren Gefährten, die den Bärenjäger BAUMANN befreien wollen. K. wird im Zweikampf von OS besiegt und schließt sich dessen Zug an. Er erhält seine Medizin wieder. (BÄRENJÄGER: 157, 159-62, 164, 167, 172-76)


//403//

KANTOR: Kantor in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen, erzgebirgischen Dorf; er ist ein finsterer, melancholischer Mann, sehschwach, eigennützig, mit geistig starrer Haltung, allerdings ein tüchtiger Schulmann in bezug auf seinen Musikunterricht. Der K. ist Taubenliebhaber und komponiert. Er hat ein furchtbar entstelltes Gesicht: »Es hatte ganz das Aussehen, als sei es mit Zangen zerrissen und mit einem glühenden Plätteisen wieder geglättet worden.« Seine Tochter, ALWINE (-> SMIRNOFF), will er aus Habsucht mit dem ungeliebten reichen TEICHBAUERn (-> BALZER) verheiraten, der ein notorischer Spieler und Trinker ist. Den Geliebten seiner Tochter, den Vogelfänger und -händler HEINRICH SILBERMANN, weist er ab. Als er Alwine und Heinrich bei einem Rendezvous in einem Gartenversteck aufstöbert, fällt er einem Heinrich zugedachten Säureanschlag Balzers zum Opfer. Er verdächtigt Heinrich, den Anschlag verübt zu haben, und verstößt seine Tochter, die mit einer Theatergruppe den Ort verläßt. Zwanzig Jahre später trifft er seine Tochter wieder, die als verwitwete Gräfin SMIRNOFF den Teichhof erworben hat und dort mit ihrer Tochter, ALMA (-> SMIRNOFF), wohnt. Es wird nun auch offenbar, daß der damalige Anschlag ein Werk Balzers war. Der Kantor bittet seine Tochter und Heinrich um Vergebung. Zum Weihnachtsfest führt er mit Heinrich und Alma seine Weihnachtskantate auf. (GIFTHEINER: 651ff, 669f, 685, 701f, 717f, 734, 748, 774ff)


KANTORSALWINE -> ALWINE SMIRNOFF


KAPELLENBAUER (CAPELLENBAUER):


1) Dienstherr der Sennerinnen MARIE, BERTHA und der MUHRENLENI; Vater von 2); er »war eine behäbige Gestalt und auf seinem Gesichte war ein gutmüthiges Selbstbewußtsein zu lesen« (2498). Er ist ein guter Sänger und Jodler. Seinem Sohn hat er die Wirtschaft übergeben. (WzG VI: 2498-2520, 2532)


2) Sohn von 1) (nur erwähnt) (WzG VI: 2498)


KAPELLMEISTER: Bekannter KARL MAYs; er sucht einen neuen Violinisten für sein Orchester zur Ausbildung. May empfiehlt ihm FRANZ VOGEL. Franz spielt vor; der K. ist begeistert und nimmt Franz, nachdem der Widerstand der Familie überwunden werden konnte, mit nach Dresden. Franz Schwester, MARTHA VOGEL, begleitet ihren Bruder in die Stadt. Sie arbeitet kurze Zeit als Hausmädchen beim K., der ihr Gesangstalent entdeckt und sie zur Sängerin ausbildet. (HEIMATH: 1956-61, 1976f, 2002-13, 2037-40, 2110-12, 2115, 2126)


DER SCHWARZE KAPITÄN:


1) -> KATOMBO


2) -> FRANÇOIS LATOUR


//404//

3) -> HENRICO LANDOLA


KARA ADSCHEMI (DER SCHWARZE PERSER) -> DER SCHUT


KARA BEN HALEF: Haddedihn; Sohn von HALEF und HANNEH

- in GR 3: Er wurde während Halefs Abwesenheit geboren. (nur erwähnt) (355)

- in GR 6: K. ist etwa acht Jahre alt, hat große, dunkle Augen und reitet wie ein Erwachsener. Er ist »weit über seine Jahre vorgeschritten.« K. nimmt an dem Ritt teil, den KARA BEN NEMSI (KBN), Halef und AMAD EL GHANDUR mit einigen Haddedihn zum Grab MOHAMMED EMINs unternehmen. (555, 565f, 571)

- in GR 26: K. begleitet trotz seiner Jugend KBN und Halef auf einem gefährlichen Ritt. Er nimmt am Kampf gegen die Scherarat teil und tötet einen Löwen. (280, 296f, 299ff, 303ff, 322, 327, 353f)

- in GR 25: K. ist ca. 20 Jahre alt; er reist mit KBN, Halef und Hanneh nach Mekka. Er zeigt ein ruhiges, gelassenes und zunehmend selbständiges Auftreten, findet mit Hilfe KBNs den Schatz der Glieder und besiegt im Zweikampf den besten Schützen der Beni Khalid (Knieschuß!). Auf den Vorschlag KBNs hin wird er in die Dschemma der Ältesten aufgenommen. (6, 198, 205ff, 226f, 255, 413f, 420, 497, 523, 527)

- in GR 28/29: K.s Charakterzug ist »steter Ernst, welcher durch einen elegischen Hauch eher erhöht als gemildert wurde« (373). KBN läßt ihn zu den Dschamikun kommen, wo K. sich als Beduinenkrieger mit dem Pferd Ghalib Halef zeigt, um diesem neuen Lebensmut zu geben. Sein Auftreten ist mutig, aufrichtig, stolz und besonnen; er haßt die Lüge und verachtet Lügner. KBN achtet ihn und fragt ihn um Rat und Meinung. K. begleitet KBN bei der Untersuchung des Kanals und der inneren Ruinen. Er nimmt den ASCHYK gefangen und wird als Bote zum SCHAH gesandt, von dem er ein Ehrenkleid erhält. Bei einem Ausritt mit TIFL rettet er mit diesem zusammen HAFIS ARAM und AMINEH vor den Soldaten OMAR IRAKIs. Später überwältigt er GHULAM EL MULTASIM bei dem Mordversuch an KBN. Er belauscht PEKALA und Tifl und erfährt so, daß beide den USTAD hintergehen. Beim Pferderennen entlarvt er die Pflaster, die das Pferd Kiss-y-darr verunstalten, als Lüge und peitscht Ghulam el Multassim um die Bahn. Mit dem Pferd Barkh besiegt er ein Pferd AHRIMAN MIRZAs. (GR 28: 272, 296, 300ff, 310, 314, 371-83, 387-401, 404-10, 436, 521-24 GR 29: 57f, 186, 221-35, 259f, 298-313, 356-59, 377, 425, 448ff, 518, 532, 571, 576-79, 593, 632)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

Titelseite KMG

Impressum Datenschutz