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OLD SUREHAND (eigentl. LEO BENDER): berühmter Westmann; Sohn von KOLMA PUSCHI, Bruder APANATSCHKAs, Neffe von TOKBELA und IKWEHTSI'PA.

- in GR 14/15/19: Er kam als Kleinkind in die Obhut von WALLACE, der damals als Gefängnisschließer die Flucht Ikwehtsi'pas ermöglichte, nachdem dieser mit TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI) und deren Mann durch DANIEL ETTERS und LOTHAIRE THIBAUT zu Unrecht ins Zuchthaus gekommen war. Er verlor durch unglückliche Umstände jeden Kontakt zu seiner Familie und ging in den Westen, um dort Etters aufzuspüren. Er ist »ein wahrer Riese von Gestalt. Seine mächtigen Glieder waren ganz in Leder gekleidet, doch so, daß die von der Sonne gebräunte Brust unbedeckt blieb. Sein langes, braunes, seidenweiches Haar lag wie ein Schleier bis auf den Gürtel herab, und selbst im Schlafe ... lag auf seinem Gesichte der Ausdruck jener Energie, ohne welche ein guter Westmann undenkbar ist ... die einzelnen Teile und Glieder seines Körpers (standen in Harmonie) zu einander« (171). Er zeigt große Ausdauer und Geschicklichkeit, ist schweigsam (sagt nur etwas, wenn er wirklich hilfreich sein kann). OLD SHATTERHAND (OS) gegenüber ist er allerdings fast schon unterwürfig, will aber dennoch selbst diesem nichts von seinem Schicksal erzählen; er weist ihn sogar schroff zurück, als er glaubt, OS wolle ihn zu privaten Auskünften drängen, vertraut ihm aber an, daß er den Glauben verloren habe und verzweifelt hoffe, wieder glauben zu können. In dieser Hinsicht bittet er OS um Hilfe. OS befreit ihn aus der Gefangenschaft der Comanchen; er reitet dann mit in den Llano estakado, wo er unter den eingeschlossenen Comanchen VUPA UMUGIs Apanatschka (seinen verschollenen Bruder) trifft, der um seine Freiheit kämpfen will und sich Surehand als Gegner für den Zweikampf aussucht. Die beiden Brüder, die sich nicht erkennen, sind jedoch gleich stark, so daß der Kampf unent-


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schieden abgebrochen wird; die Kämpfer werden Freunde. Von Etters mit einem Brief in die Rocky Mountains gelockt (zwischendurch auf eine falsche Fährte gesetzt), um ihn zu ermorden, wird er von Utahs gefangen und soll vier Grizzlys für sie erlegen. Mit Hilfe OSs kommt er frei, findet in Kolma Puschi seine Mutter wieder und in Apanatschka seinen Bruder. In die Handlung der Trilogie greift er nicht wesentlich ein; er ist in den gemeinsamen Szenen nur Begleiter OSs. (GR 14: 56f, 137-45, 171, 190, 193, 207, 214, 218, 268f, 275, 294ff, 298f, 404-14, 467ff, 495, 523-27, 533, 555f, 569-78, 602-11 GR 15: 606 GR 19: 382-91, 406-15, 429-34, 456-59, 465-71, 492f, 498, 502-08, 518-33, 554, 557, 562f)

- in GR 33: Er hat eine Mescalero-Apachin geheiratet; YOUNG SUREHAND ist sein Sohn. Er ist ein reicher Pferdezüchter geworden. Als Direktor gehört er dem Komitee des Denkmalprojektes am Mount Winnetou an. Er hatte mit APANATSCHKA zusammen die Idee, WINNETOU ein Denkmal zu errichten und lädt KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) brieflich zu dem großen Indianermeeting am Mount Winnetou ein. Als OS dort ankommt, wollen Surehand und Apanatschka ihn nicht aufsuchen, da er bei TATELLAH-SATAH wohnt, der ein Gegner ihres Projektes ist. Erst durch die Androhung eines Zweikampfes kann OS ihren Sinn ändern, dann jedoch stellt sich das alte herzliche Verhältnis wieder ein. »Old Surehand und Apanatschka waren nicht mehr die Indianer resp. Westmänner, als die ich sie vor Zeiten kennengelernt hatte. Sie waren infolge ihrer Reichtümer und weit verzweigten Geschäftsverbindungen hoch über ihre früheren Anschauungen und Verhältnisse hinausgewachsen. Sie gehörten innerlich schon längst nicht mehr zu den Roten, sondern zu den Weißen. Dafür, daß der Indianer zu jedem Augenblicke bereit ist, für seine rote Farbe zu sterben, war ihnen das Verständnis abhanden gekommen. Sie wollten mit ihrem Projekte ein Geschäft machen, und sie wollten ihre Söhne zu einer Berühmtheit emporschrauben, aus welcher immer neue Reichtümer zu schöpfen waren« (433). Es gelingt OS, sie zu der Einsicht zu bringen, daß sie mit dem Denkmalprojekt einen Fehler begangen haben, da es das Andenken Winnetous nicht adäquat repräsentiert. Sie warnen OS vor einem Anschlag des NIGGERs, stellen diesen jedoch so unbedacht zur Rede, daß es zu einem Handgemenge kommt, in dessen Verlauf die ENTERS-Brüder erschossen werden und Surehand und Apanatschka den Nigger erschießen müssen. (9-14, 120f, 397, 433, 449, 498, 515f, 581ff, 599-602)


OLD WABBLE (eigentl. FRED CUTTER/al. KING OF THE COWBOYS (KÖNIG DER COWBOYS)): Westmann; »(Er) lebte in den Erzählungen wie eine mythische Gestalt, mit der die Gegenwart nichts mehr zu schaffen hat. Man berichtete hundert und aberhundert Schrullen und Thaten von ihm, welche bewiesen, daß er ein Original war ... jetzt hatte er ein Alter erreicht, welches man auf über neunzig Jahre schätzte, doch sollte er noch ebenso rüstig wie ein Junger sein.« (31) Er hat ein »altes, wetterhartes, faltenreiches und stets glattrasiertes Gesicht mit starken Niggerlippen, langer, spitzer Nase und scharfen grauen Augen« (14). »Am meisten fiel ... das weiße Haar ins Auge, welches wie eine silberne Mähne unter dem Hute und dem Tuche hervorquoll und ihm fast bis zum Gürtel herabreichte« (54). Er wird »wegen seines wackelnden Ganges und weil ihm der Anzug so schlotterig am dürren Leibe hing« (13) Old Wabble genannt; sein bürgerlicher


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Name ist FRED CUTTER. »Seine Gestalt war lang und außerordentlich schmal. An den Füßen trug er Sporen, deren Räder von außerordentlicher Größe waren; die dürren Beine steckten in Leggins, die wenigstens ein Jahrhundert alt zu sein schienen; das überaus schmutzige Hemde ließ Hals und Brust unbedeckt, und darüber hing in weiten Falten eine Jacke, deren Farbe kaum mehr zu erkennen war. Sein alter Hut hatte eine unendlich breite Krempe und saß ihm tief im Genick; darunter trug er ein Tuch, dessen Zipfel hinten bis auf die Schultern niederhingen. An den Ohrläppchen sah ich große, schwere Silberringe.« (53f) Er ist ein sehr starker Raucher; seine ständige Redensart ist »Th'is clear«. Er war früher Cowboy in Texas (wurde damals KING OF THE COWBOYS genannt), danach Viehzüchter. Wabble ist Rassist: eingefleischter Indianerhasser und Negerverachter (»man (kann) gar nicht genug Indsmen auslöschen ... Dieses Ungeziefer muß weg von dieser Welt.« (261)) Er wird zusammen mit OLD SUREHAND von Comanchen überfallen, kann jedoch entkommen und trifft auf OLD SHATTERHAND (OS), erkennt diesen zunächst - wenn auch widerstrebend - als Anführer an, wobei er sich z.T. sogar fast unterwürfig benimmt; handelt jedoch immer wieder eigenmächtig, wofür er wiederholt von OS getadelt wird. Er erfüllt auch nicht die Erwartungen OSs, was seine Westmannsfähigkeiten angeht, so zeigt er sich nur »auf der offenen Savanne ... als einstiger König der Cowboys, als der Fachmann, der nicht zu täuschen« ist. Er macht sich über OSs (»Kinder«-)Glauben lustig (was letzlich der Grund für den folgenden Verlust der Sympathie OSs ist) und erweist sich als überzeugter Atheist. Als er dann nochmals eigenmächtig handelt, sagt sich OS endgültig von ihm los und jagt ihn fort. Wabble schließt sich DANIEL ETTERS an, der im Llano estakado als ›GENERAL DOUGLAS‹ auftaucht, und raubt mit diesem WINNETOUs Silberbüchse und OSs Gewehre. Die Beraubten holen aber die Diebe ein, und Wabble muß den ›General‹ auspeitschen. Kurz darauf verübt Wabble einen Mordanschlag auf OS, wird gefaßt, aber wieder freigelassen. Wabble ist dann als Spion auf den Farmen der Weißen für SCHAHKO MATTO tätig. Er will auch Winnetou und OS an die Osagen verraten. Schahko Matto, dessen Osagen und Wabble werden gefangen, Wabble läßt man laufen. Er tut sich mit COX und dessen Tramps zusammen, mit denen er OS und seine Begleiter festnehmen kann. Der gefesselte APANATSCHKA reitet ihn vom Pferd, so daß Wabble sich den Arm bricht und große Schmerzen leidet. Mit der Änderung seines Verhältnisses zu OS wandelt sich auch Wabbles Äußeres: »Das schlangengleich in einzelnen Strähnen von seinem Kopfe fallende lange, graue Haar verlieh ihm das Aussehen einer greisenhaften, männlichen Eumenide« (191). Von DICK HAMMERDULL ins Feuer getreten, verliert er seine Haarpracht: »sein Gesicht, schon vorher fast fleischlos, (war) so eingefallen, daß es der vordern Seite eines Totenkopfes glich. Die sonst so rein gehaltene weiße Haarmähne, jetzt freilich nur noch halb vorhanden, ›kleckte‹ ... vor Schmutz. Er bildete nur noch ein Gerippe ... seine Stimme ... klang hohl, wie durch ein Ofenrohr gesprochen« (475). Er wird mit Cox und den Tramps von Utahs gefangen, die Wabble in einen auseinandergespaltenen Baumstumpf schieben, in dem sein Unterleib langsam zerquetscht wird. Er ist nicht mehr zu retten; trotzdem verhöhnt und verflucht er den herbeigeeilten OS weiterhin. Schließlich bittet er aber doch - kurz bevor er stirbt (er hat im Sterben eine Vision von seinem Vaterhaus) - um Vergebung. (GR 14: 13f, 16, 31f, 53f, 56, 85f, 88, 96f, 112, 122, 126f, 130-


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33, 146, 178ff, 208f, 217, 225ff, 230ff, 240ff, 246f, 261, 294, 323f, 331ff, 398-405, 588-91, 613-16, 639-43 GR 15: 643-47 GR 19: 12-33, 43f, 75-79, 188-97, 206f, 256-60, 289, 294, 475-78, 485-501)


OLDSTONE: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552)


OLLCO -> DER ROTE GAMBUSINO


OLMERS (Colonel O.): ehem. Kommandeur von Fort Sill (nur erwähnt) (GEIST: 352)


VON/DE OLSUNNA (fehlerhaft auch ALSUNNA):


1) EUSEBIO V.O. (al. FRANZ VON HALDENBERG): spanischer Herzog in Saragossa; Vater von 2) und von 3) (KARL STERNAU); als Mitglied des höchsten Adels und als einer der reichsten Männer des Landes führt er als 24jähriger Witwer (seine Tochter ist gerade drei Jahre alt) das Leben eines Wüstlings, obwohl er als strenger Katholik gilt. Er hat eine hohe kräftige Gestalt und einen starken, schwarzen Vollbart. Bei seinen amourösen Eskapaden ist ihm sein Haushofmeister, GASPARINO CORTEJO, behilflich. Der Herzog verliebt sich während des Karnevals in Fräulein WILHELMI, die er als Gouvernante für seine Tochter einstellt, um sie in sein Haus zu locken. Dort läßt er ihr einen Liebestrank geben und vergewaltigt sie. Sie kann ihm entkommen und heiratet den Lehrer STERNAU, der sie aufrichtig liebt und der das Kind, das der Vergewaltigung entstammt (Karl Sternau), als eigenes annimmt. Der Herzog macht inzwischen der Tänzerin HANETTA VALDEZ den Hof, die jedoch nach dem Tod MANFREDO DE RODRIGANDAs, eines Nebenbuhlers des Herzogs, verschwindet. Viele Jahre später befindet sich der Herzog auf einer Kur in Avranches. Seine Krankheit wird mit Auszehrung angegeben; es wird jedoch angedeutet, daß es sich um eine Krankheit handelt, die auf seinen früheren ausschweifenden Lebenswandel zurückgeht. Er denkt, daß er sterben muß, und bereut sein bisheriges Leben. Daß seine Tochter mit OTTO VON RODENSTEIN, dem verstoßenen Sohn des Oberförsters KURT VON RODENSTEIN aus Rheinswalden, eine Verbindung eingehen will, billigt er. Als Karl Sternau, den Otto kennt, in Avranches auftaucht, wird er um seinen ärztlichen Rat befragt. Er bezeichnet das Leiden des Herzogs als Krätze und verschreibt ihm Mittel, die zur Heilung führen. Sternau und der Herzog wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, daß sie Vater und Sohn sind. Nachdem der Herzog dies durch Ottos Erzählungen vom Schicksal des damaligen Fräulein Wilhelmi erfährt, nimmt er - zunächst unter dem Decknamen FRANZ VON HALDENBERG - Kontakt mit ihr auf, dann reist er nach Rheinswalden, bittet sie (die jetzt verwitwete Frau Sternau) um Verzeihung und hält um ihre Hand an, damit Karl Sternau sein rechtmäßiger Erbe wird. In Berlin und Rheinswalden kauft er größere Anwesen; sein Hauptwohnsitz wird Rheinswalden. (WR: I 300ff, 314f, 339, 347ff II 578f, 593, 750ff, 769ff, 790ff, 813, 817ff, 833, 840ff III 1163f, 1180 V 1896 VI 2610)


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2) FLORA V.O.: spanische Prinzessin; Tochter von 1), Halbschwester von KARL STERNAU; als dreijähriges Mädchen war sie »ein allerliebstes Kind, dem man sofort gut sein mußte« (336). Fräulein WILHELMI, die spätere Frau STERNAU, war für kurze Zeit ihre Gouvernante. Im Alter von 30 Jahren ist F. hoch und stark gebaut, »aber ihr Gesicht zeigte eine reine, mädchenhafte Frische, und ihre bei aller Fülle doch schlanke Gestalt hatte so jungfräuliche Linien, daß man sie für noch unverheirathet halten mußte. Eine Falte, welche sich über ihre hohe, weiße Stirn zog, schien mehr die Folge einer tiefen Herzenssorge als des Alters zu sein. Ihr großes Auge hatte einen ... offenen Ausdruck.« (751) Sie betreut ihren kranken Vater während seiner Kur in Avranches. Dort lernt sie den Maler OTTO VON RODENSTEIN kennen und lieben. Ihr Vater billigt diese Liebe und F. erreicht es, daß Ottos Vater, der Oberförster KURT VON RODENSTEIN, sich mit dem von ihm verstoßenen Sohn wieder versöhnt. Sie und Otto heiraten. (WR: I 336f II 751f, 764f, 787, 834ff, 850 V 2079 VI 2610f)


3) DON KARLOS DE. O. (al. KARL STERNAU): ursprünglich unehelicher Sohn von 1); durch die Heirat EUSEBIO V.O.s mit der verwitweten Frau STERNAU, Karl Sternaus Mutter, wird diese zur Herzogin und ihr Sohn als legitimer Prinz-Nachfolger v.O. anerkannt, der sich nun Don Karlos de Olsunna nennen darf. Sternau ist damit der zukünftige Herzog v.O., seine Frau (ROSA STERNAU ( geb. DE RODRIGANDA) die zukünftige Herzogin, seine Tochter ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) Prinzessin v.O. (Siehe unter STERNAU) (WR: II 841 III 1222, 1235


HADSCHI OMANAH:


1) Pseudonym, unter dem ROBERT BERTRAM (ROBERT VON HELFENSTEIN) Gedichte veröffentlicht


2) Deckname ALBAN DE SAINTE-MARIEs in Algerien


OMAR:


1) Segelwächter auf einem Nilschiff (ZEPTER: 466)


2) -> Deckname BEN NILs


3) Haremswächter (Eunuche) bei IBRAHIM PASCHA; O. ist »ein dicker Neger mit fettem, schwammigem Gesichte und außerordentlich wulstigen Lippen«. (DH-DH: 69)


4) Arnaut in Kairo, der HILAL aus dem Grab eines Engländers heraus hinterrücks erschießen soll, daran aber durch LORD EAGLE-NEST gehindert wird, der sich in diesem Grab versteckt hatte und den O. für den Geist des Toten hält. (DH-DH: 450, 455)


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5) Basch Tschausch (Feldwebel) im Dienst des türkischen ACHMED AGHA; Handlanger ABDAHN EFFENDIs; in dessen Auftrag beobachtet O. KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF. O. besitzt schriftliche Geständnisse der beiden Achmed Aghas über deren Morde an ihren Vorgesetzten und erpreßt beide damit. Er hat bereits früher zwei Untersuchungsbeamte umgebracht und bietet sich an, auch KBN, Halef und die beiden ADJUTANTEN durch eine Sprengstoffladung zu ermorden. Der Anschlag kann jedoch duch KBN vereitelt werden. Bei seiner Gefangennahme verletzt er die Adjutanten schwer. Zusammen mit den SELIM AGHAs und den Achmed Aghas wird er von den Adjutanten durch die von ihm vorbereitete Explosion hingerichtet. (ABDAHN: 47f, 51ff, 67, 87ff, 95)


OMAR ALTANTAWI: Scheik der Mescheer; Vater DSCHUMEILAHs, Bruder von MOHAMMED ER RAMAN; er hilft KARA BEN NEMSI bei der Verfolgung des KRUMIR. (KRUMIR: 374)


OMAR AMED: türkischer Oberst; O. ist »ein langer, hagerer Mensch, mit einem außerordentlich grob zugehackten Gesichte, in der reichen, von Gold strotzenden Uniform eines Regimentskommandeurs« (47). Bei einem Massaker der Türken an den Dschesidi (Teufelsanbetern) hat er vor Jahren die Frau und die beiden Söhne PIR -> KAMEKs grausam ermordet. Er läßt HEFI, einen Abgesandten ALI BEYs, erschießen. Pir Kamek ergreift ihn und reißt ihn mit sich in den für das Fest der Dschesidi vorbereiteten Scheiterhaufen, wo beide verbrennen. (GR 1: 560 GR 2: 47-56)


OMAR BEN AMARAH: Scheik der Münazah; er hat zwei Söhne, die über 20 Jahre alt sind. O. ist »ein Mann von über fünfzig Jahren, hoch und kräftig gebaut, mit vollem Bart und kühn geschnittenen, sehr sympathischen Gesichtszügen, bei jedem Schritt und und bei jedem Wort von unverleugbarem Adel« (119). Er lädt KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und MERHAMEH als Gäste in sein Lager ein. Merhameh hatte einst O., dessen Vater und dessen Bruder aus den Händen des MIRs VON ARDISTAN gerettet, der sie hinrichten lassen wollte. Sie fordert von O. dafür das Leben ALI BEN MASUHLs, der den Bruder O.s ermordet hatte und zum Tode verurteilt wurde. Darüber hinaus erreicht sie, daß die Münazah mit den Manazah Frieden schließen wollen. O. und Ali reiten mit KBN, Halef und Merhameh zu den Manazah. O. und Ali tauschen ihre Pferde auf dem Ritt. Deshalb wird Ali von HASSAN BEN ALI, seinem Bruder, dem Scheik der Manazah, mit O. verwechselt und erschossen. Am Totenbett Alis verkünden O. und Hassan den Frieden. (MERHAMEH: 118ff, 126ff, 131ff)


- FRAU OMAR BEN AMARAHs: Sie »war in feines, indisches Linnen gekleidet. In ihrem Haare glänzten goldene und silberne Ketten und Münzen. An ihren Hand- und Fußgelenken klirrten schwere Spangen. Man sah ihr an, daß sie stolz auf diese Schmuckstücke war und ebenso wohl auch auf die hohe, imponierende Gestalt, durch die sie sich vor den anderen Frauen ... auszeichnete« (120). Kalt und erbarmungslos verweigert sie ALI BEN MASUHL den erflehten Schutz und wird dafür von MERHAMEH mit Ver-


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achtung gestraft. In ihrer Herrschsucht und ihrem Stolz ist sie der Grund allen Übels im Hause Omar Ben Amarahs. (MERHAMEH: 120, 123, 127)


HADSCHI OMAR BEN KUWWAD IBN HANßARI -> ABU EL HAMAIL


OMAR BEN SADEK: Sohn SADEKs; Mann von SAHAMA

- in GR 1-6: Er ist wie sein Vater Führer über den Schott Dscherid. Nach der Ermordung Sadeks durch HAMD EL AMASAT schwört O. Rache und verfolgt den Mörder. Zusammen mit KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF holt er Hamd el Amasat in Kbilli ein; der Mörder kann jedoch fliehen. O. verfolgt ihn unter großen Strapazen weiter: Der Weg führt ihn über Derna, Bomba, Siwah und dem Birket el Kherum nach Kairo. Dort entkommt Hamd el Amasat ihm per Schiff. O. erhält von einem arabischen Scheik ein Pferd geschenkt, mit dem er auf dem Landweg die Verfolgung fortsetzen kann. In Damiette muß er erst durch Hafenarbeit Geld verdienen, ehe er weiterkommt. Er gelangt nach Zypern und von dort aus nach Konstantinopel, wo er bei den tanzenden Derwischen eine Spur Hamd el Amasats findet. Zufällig trifft er dort auch KBN wieder. Er schließt sich diesem an. Auf dem Turm von Galata kann O. den von KBN verfolgten ABRAHIM-MAMUR und dessen Komplizen ALEXANDER KOLETTIS stellen und im Kampf vom Turm herabstürzen. Man erfährt, daß Hamd el Amasat sich in Skutari aufhält. O. verfolgt zusammen mit KBN und dessen Gefährten MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT quer über den Balkan. So gelangt er in die Nähe von Skutari. Im Newera-Khan bei Gori trifft er auf Hamd el Amasat und kämpft mit ihm. Er tötet ihn nicht, sondern drückt ihm die Augen aus. Von HENRI GALINGRÉ erhält O. für seine Hilfe bei der Rettung der Familie Galingrés 5000 Franken. KBN hatte ihm zuvor als Beuteanteil einen der Schecken der BEIDEN -> ALADSCHY zugesprochen. O. reist dann auf dem Dampfer SIR DAVID LINDSAYs mit zurück zu den Haddedihn, wo er SAHAMA zur Frau nimmt. Acht Jahre später nimmt er am Ritt zum Grab MOHAMMED EMINs teil. (GR 1: 51-57, 68f, 74f, 80f GR 3: 471-75, 534 GR 4: 1, 201 GR 6: 242, 364, 523, 528, 534, 564)

- in BLUTRACHE: Schwager von MESUD BEN HADSCHI SCHUKAR; er reitet mit KBN, HALEF und einigen Haddedihn nach Basra. Dort wird sein Schwager durch ABD EL BIRR ermordet. O. schwört diesem Blutrache. Später findet O. dessen von HUMAM BEN DSCHIHAL geraubten und ausgesetzten kleinen Sohn, den O. EL LAKIT (FINDLING) nennt und wegen seiner blauen Augen liebgewinnt. Als Abd el Birr schließlich gefangen wird, verzeiht O. ihm um des Kindes willen. (261ff, 277, 281, 284, 291, 295, 301ff, 310, 313, 316, 319)

- in GR 25: O. reist mit KBN, HALEF und Haddedihn nach Mekka; er hat eine breite, muskulöse Gestalt, ist standfest und zäh. O. will zum Zweikampf mit dem stärksten Ringer der Beni Khalid, ABU EL KHUBA, antreten. (14, 38f, 89f, 228, 402, 430, 434, 497, 527)

- in GR 26: O. tritt auf, ohne wesentlich aktiv zu werden. (281, 358, 380)


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OMAR IBN AMARAH: Targi; er »war in einen langen, weißen Burnus gehüllt, unter dessen Kapuze sein dunkles, stark eingefettetes Haar hervorquoll. Groß und kräftig gebaut, hatte er ein ovales, volles Gesicht mit einer Abplattung in der Gegend der Backenknochen, eine kurze, fast stumpfe Nase, kleine Augen und ein rundes Kinn« (202). Als Spion der Tuareg gibt er sich für einen Beni Riah aus und führt eine Karawane AMRAM BEN SAKIRs in die Hände seines Stammes. KARA BEN NEMSI, der sich bei der Karawane befindet, durchschaut ihn, kann aber den Überfall nicht verhindern. (ER RAML: 202, 204, 208, 216)


OMAR IRAKI: brutaler, persischer Steuereintreiber; Sohn von GHULAM EL MULTASIM; er hat das Lager der Kalhuran besetzt und ausgebeutet und wurde von HAFIS ARAM und AMINEH erschossen, als er Hafis auspeitschte. (nur erwähnt) (GR 28: 370, 373, 377ff†, 471)


OMAR SABAN IF EL HABADSCHI, BEN ABU MUSA DSCHAFAR ES SOFI OTALAN IBN AVIZENNA ALI NAFIS ABU MERWAN EL HEGALI: Phantasiename, den HALEF für OMAR BEN SADEK nennt (GR 4: 513)


OMAR-ARHA BEN AFRADIN (al. MUKLE (SPAßVOGEL)): Diener, »Freund und Beschützer« des ICH-ERZÄHLERs (M. -> GISELA); er war früher Soldat des Vizekönigs gewesen, dann aber wegen Invalidität entlassen worden. Der Erzähler, ein deutscher Arzt, heilt sein Gebrechen. Wegen seines heiteren Wesens wird er auch MUKLE (Spaßvogel) genannt. Er hilft seinem Herrn bei der Entführung/Befreiung WARDEs. (Vgl. GR 1: HALEF) (LEILET: 7f, 41, 72)


OMAR-EL-BATHU: junger, reicher Mamelukenfürst; Mann von SOBEIDE; als sein Schwiegervater, MANU-REMUSAT, aus Ägypten fliehen muß, zieht sich O. mit seiner Frau in die Wüste zurück, wo er zehn Jahre lang als Geächteter lebt. Dort wird er von Soldaten des Vizekönigs überfallen und getötet. (ZEPTER: 499, 514f, 529, 593f, 609)


OMBA: Sohn des Malaienhäuptlings KATUA; er sollte ursprünglich AIMATA zur Frau erhalten, die dann jedoch TUI-FANUA heiratete. Nachdem er zum Schein das Christentum angenommen hat, soll die entführte Aimata ihm nun von einem Missionar angetraut werden. Als Tui-Fanua und PRINZ MUHAMEL LATRÉAUMONT die Trauungszeremonie stören und O. Tui-Fanua erschlagen will, erschießt Latréaumont ihn. (Vgl. EHRI-FS: MAHORI/EHRI-GR: MATEMBA) (TUIFANUA: 206, 216)


OMBI:


1) Bruder des Malaienfürsten ANOUI, mit dem zusammen er ein Handelsgeschäft betreibt (Vgl. EHRI-GR: POTAI/TUIFANUA: POTAMO) (EHRI-FS: 685ff)


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2) alter Diener ANOUIs, der sich jedoch später POTOMBA, den er mehr als seinen Herrn liebt, auf der Flucht anschließt (Vgl. EHRI-FS: POTAI/TUIFANUA: AMBO) (EHRI-GR: 45, 64, 66)


OMER PASCHA: OSMAN PASCHA war sein Adjutant. (historisch: O.P. 1806-71) (nur erwähnt) (GR: 27: 272)


HADSCHI OMRAK: Doktor und Apotheker in Ostromdscha, bei dem KARA BEN NEMSI die Zutaten für die ›Geisterkugeln‹ ersteht. Er hat »eine elfenbeingelbe Glatze, eine aus lauter Querrunzeln bestehende Stirn, zwei kleine ... Augen, eine Nase, welche der Schnauze einer großen, braunen, thönernen Kaffeekanne glich, wie man sie bei uns auf den Dörfern sieht, ein(en) breit(en), lippenlose(n) Mund, ein gebogenes Kinn, welches gar nicht breiter als die Nase war«. (GR 5: 89ff)


- HADSCHI OMRAKs FRAU: Freundin von NOHUDA; ihre Füße sind schrecklich schmutzig, aber »unendlich anziehender als das Gesicht ... Am liebsten widme ich der Schönheit ihres Antlitzes ein ohnmächtiges Schweigen.« (GR 5: 91f)


OMRAM: persischer Leutnant; Neffe von SADUK; er gehört zu den Verfolgern HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs. (GR 3: 218-21, 224f)


OMRAM EL SUEFI: tapferster, listigster und verwegenster Beduine der Beni Suef; Schwiegersohn des Scheiks; er wird im Kampf von OSKAR STEINBACH getötet. (DH-DH: 638, 682f)


›ONBASCHI‹: Sklavenjäger; Korporal unter ABD EL MOT; während dessen Sklavenzug muß er als Wache auf der Seribah Omm et Timsah zurückbleiben. Aus Enttäuschung darüber schließt er sich der Revolte des TSCHAUSCHs an. Er will nach einem Zerwürfnis mit diesem zu Abu el Mot überlaufen, gerät aber in die Gefangenschaft von EMIL SCHWARZ, akzeptiert diesen als neuen Herrn und läßt sich für später vom Sklavenjäger HASAB MURAT eine Stellung im alten Rang zusagen. Seinen neuen Verbündeten gegenüber, bei denen ein Mißtrauen gegen ihn besteht, erweist er sich als zuverlässig. Er lockt für sie sogar frühere Kameraden (z.B. SALEF) in die Falle. (SKLAVENKARAWANE: 128-38, 302f, 358-65)


ONTO-TAPA (FÜNF BERGE): Medizinmann der Kiowa; er erzählt bei der Beratung im Haus des Todes‹ die Sage vom Kriegsadler. Zusammen mit AVAT-TOWAH erkundet er die Höhle am Mount Winnetou und wird von KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) gefangengenommen. Beiden gelingt dann zwar die Flucht, doch werden sie beim Einsturz der Höhle verschüttet. OS kann sie befreien. (GR 33: 368, 371, 460ff, 563, 596)


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OPPERMANN:


1) -> WIESENBAUER (2)


2) -> WIESENBÄUERIN (2)


ORAM: Bote des Sklavenjägers IBN ASL (GR 17: 180, 211, 257)


ORBEJO: mexikanischer Offizier; er verhindert KURT HELMERS› Versuch, mit dem mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN vor den Truppen BENITO JUAREZ‹ zu fliehen. (WR VI: 2567)


D'ORFÉ: Pariserin; »eine halbe Zauberin«, die mit dem geheimnisvollen GRAFen VON -> SAINT GERMAIN und mit CASANOVA in Verbindung steht (nur erwähnt) (historisch) (in AQUA (wohl irrtümlich) D'URFÉ) (AQUA: 351, 366 FÜRST: 402f)


ORIWANA ONO JAVOMBO: Mudellier von Point de Galle; O. ist ein »kleiner, schmächtiger Beamter«, »ganz in gelbe Seide gehüllt«. Er hat KALADI zum Tode verurteilt, wird aber von SIR JOHN RAFFLEY gezwungen, ihn zu rehabilitieren. (GIRLROBBER: 405, 407f, 411, 417, 474 TIGERBRÜCKE: 482, 488, 522)


ORJELTSCHASTA, JURJI BOGUMIR -> GEORG VON ADLERHORST


OROCHE, DIEGO: Goldsucher und Mandolinenspieler; »sein Äußeres deutete auf keinen großen Reichthum hin. Um die Hand nach seinem uralten Filzhute hin zu bewegen, brauchte er die kunstreich gelegten Falten seines Mantels nicht in Unordnung zu bringen; er hatte nur nöthig, unter den vielen Löchern desselben eins zu wählen, um seine Hand bequem hindurchzustecken. Seine großen, harten Hände waren mit langen Nägeln bewaffnet ... Während er sich ... verneigte, fielen ihm die langen Locken seines ungekämmten Haares in das Gesicht, und diese Locken waren so steif und starr wie ... Schilf« (111). O. schließt sich der Expedition ANTONIO DE MEDIANAs an. Er findet den Eingang zum Goldtal. Beim Versuch, heimlich einen Goldblock zu bergen, wird er von BARAJA in einen Abgrund gestürzt. (WALDLÄUFER: 111f, 117ff, 217, 230ff, 246, 273ff, 371ff)


ORTSDIENER-SEPP: Er beobachtet mit Schulkameraden am ersten Herbstferientag eine Felddienstübung in der Nähe seines Heimatdorfes und kündigt den Dorfbewohnern die bevorstehende Wasserrast der Soldaten an. Das Markstück, das ihm einer der Offiziere schenkt, will er niemals ausgeben. (WASSERRAST: 521-24)


- ORTSDIENER-SEPPs VATER: Ortsdiener; ehem. Soldat (nur erwähnt) (WASSERRAST: 521)


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OS -> Sigel für OLD SHATTERHAND


OSCO: Montenegriner; Vater von SENITZA; »seine sonnenverbrannten Züge waren kühn und scharf geschnitten, doch die Falten, welche sein Gesicht durchfurchten, und der lange, schneeweiße Bart gaben ihm ein Aussehen, als habe er an einem schweren Kummer zu tragen« (GR 3: 513). Er will seine von BARUD EL AMASAT entführte und an ABRAHIM-MAMUR verkaufte Tochter rächen. In Edreneh trifft er auf den Entführer und will ihn töten; er läßt sich jedoch überreden, Barud dem Kadi zu übergeben. MANACH EL BARSCHA befreit Barud, so daß O. zusammen mit KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Begleitern den Verbrechern quer über den Balkan hinterhereilen muß. Als diese endlich gestellt werden, kämpft O. mit Barud und stürzt ihn vom Teufelsfelsen. Er erhält als Beuteanteil aus den Balkanabenteuern von KBN einen der Schecken der BEIDEN -> ALADSCHY zugesprochen. Er kehrt nach einem kurzen Besuch seiner Heimat nach Konstantinopel zurück, wo Senitza - inzwischen die Frau ISLA BEN MAFLEIs - und O.s Frau leben. (GR 1: 128 GR 3: 512ff, 562f GR 4: 1, 201 GR 6: 208, 364, 531)


OSCO OBD EL LATIF MEFARI BEN MOHAMMMED HASSAN EL DSCHASERIS IBN WAHAB ALFIRAT BIRUNI EL SEIRAFI: Phantasiename, den HALEF für OSCO erfindet (GR 4: 513)


OSEC:


1) reicher Bauer aus der Gegend von Slowitz; Mann von 2), Vater von 3); er hat ein »Nußhähergesicht« (1300). »Die beiden Osecs, Vater und Sohn, waren einander außerordentlich ähnlich, zumal sie ganz dieselbe Kleidung trugen, wie sie in jener Gegend gebräuchlich ist - schwarze, enge Lederhosen mit hohen Schaftstiefeln darüber, rothe Sammetwesten mit blinkenden Metallknöpfen und eine kurze Jacke ohne Schöße. Beide waren lang und hager; Beide hatten dünne, scharfe Gesichtszüge und die Haut voll großfleckiger, häßlicher Sommersprossen. Das Haar ... war ... grau und ganz kurz verschnitten. Beide hatten dieselbe Physiognomie, das Gesicht des Fuchses, welcher sich Mühe giebt, ungefährlich zu erscheinen ... Häßlich, sehr häßlich waren Beide. Das konnte gar nicht geleugnet werden.« (1287f) Mit seinem Sohn und den Zigeunern USKO (BARKO) und ZERNO betreibt O. Schmuggel von Böhmen nach Bayern. Die O.s hatten den reichen Bauern GEORG KERY zum Spiel verführt und ihn ständig dabei betrogen, so daß er ihnen bald beträchtliche Summen schuldete. Sie überredeten ihn, beim Schmuggeln mitzumachen. Auch dabei betrogen sie ihn. Sie haben es auf den Keryhof abgesehen und auf Kerys Tochter, GISELA KERY. Mit Schuldscheinen erpressen sie Kery, entweder seinen Hof zu verlassen oder seine Tochter dem Osec-Sohn zur Frau zu geben. Dieser Plan wird durch LUDWIG HELD, den Oberknecht Kerys, der den O.s das Leben rettete, dafür aber keinen Dank erhielt, und der Gisela liebt, durchkreuzt: er entwendet den O.s die belastenden Papiere. Bei einem ihrer Schmuggelunternehmungen gerät König LUDWIG II. in die Hände der O.s. Sie wollen ihn ermorden. Ludwig Held kann den


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König retten. Die O.s werden festgenommen. (WzG: III 1273, 1280, 1287ff IV 1300, 1310, 1414f, 1428, 1582, 1686)


2) Frau von 1), Mutter von 3) (nur erwähnt) (WzG: III 1282, 1294 IV 1370)


3) STEPHAN O.: Sohn von 1)/2); »Die beiden Osecs, Vater und Sohn, waren einander außerordentlich ähnlich, zumal sie ganz dieselbe Kleidung trugen, wie sie in jener Gegend gebräuchlich ist - schwarze, enge Lederhosen mit hohen Schaftstiefeln darüber, rothe Sammetwesten mit blinkenden Metallknöpfen und eine kurze Jacke ohne Schöße. Beide waren lang und hager; Beide hatten dünne, scharfe Gesichtszüge und die Haut voll großfleckiger, häßlicher Sommersprossen. Das Haar des Jungen war semmelblond und struppig ... Beide hatten dieselbe Physiognomie, das Gesicht des Fuchses, welcher sich Mühe giebt, ungefährlich zu erscheinen. Dabei war das Auftreten des Sohnes ein außerordentlich dummdreistes. Häßlich, sehr häßlich waren Beide. Das konnte gar nicht geleugnet werden.« (1287f) S.s Charaktereigenschaften sind »Hartherzigkeit, Hinterlist, Heimtücke, Gefühllosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Falschheit und vor allen Dingen Feigheit.« (1297) Mit seinem Vater ist er als Schmuggler tätig. Er will die schöne Tochter des reichen Bauern GEORG KERY, GISELA KERY, heiraten. Die O.s verführten deshalb den Kerybauern zum Spiel und zum Schmuggeln und trieben ihn dadurch in den Ruin, so daß er vor die Alternative gestellt werden kann, ihnen seinen Hof zu lassen oder S. Gisela zur Frau zu geben. Durch LUDWIG HELD werden diese Pläne vereitelt. S. wird wie sein Vater bei einem Schuggelunternehmen festgenommen, bei dem sie den ihnen in die Quere gekommenen König LUDWIG II. ermorden wollten. (WzG: III 1252, 1273, 1278, 1293 IV 1326, 1405, 1435, 1518, 1565, 1569, 1575, 1687 V 2026)


OSKO -> OSCO


DERWISCH OSMAN -> FLORIN


OSMAN ACHYR: Ferik Pascha (General) des Großherrn; O. ist ein leutseliger Mann, der zwar über die Streiche THARs lacht, aber auch dessen Bestrafung fordert. Er gibt jedoch der Bitte KLARA MAYs um Gnade für den Jungen nach. (SCHAMAH: 10, 33)


OSMAN BEI (al. ABDAL (DER EINSIEDLER)): ehemaliger Mir Alai; Vater ES SABBIs; Oberster einer sehr strengen Moslemsekte; er »mochte fünfundsechzig Jahre zählen, war hoch und stark gebaut, und hatte einen strengen, ascetischen und dabei kühnen Gesichtsausdruck« (645). O. hat seinen Sohn, der zum Christentum übergetreten ist, verflucht und haßt auch KARA BEN NEMSI (KBN) als Christen, obwohl dieser ihm seine seit 15 Jahren ausstehende Pension von SAID KALED PASCHA, O.s Freund, überbringt. Bei der Verfolgung seines Sohnes und KBNs kommt er durch den Absturz einer Kapelle auf einem Felsenvorsprung zu Tode, so daß ein Fluch gegen KBN sich gegen ihn selbst wandte. (VERFLUCHTE: 616f, 626, 644, 650, 657, 663)


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OSMAN PASCHA (eigentl. ADOLF FARKAS): Mähre; als ungarischer Offizier Adjutant BEMs im ungarischen Aufstand; er trat zum Islam über und wurde unter dem Namen Osman Professor an der militärischen Hochschule in Istanbul. O. spricht deutsch. Er kennt KARA BEN NEMSI (KBN) aus Stambul. O. setzt den SANDSCHAKI VON HILLEH ab, überführt und verhaftet den PÄDÄR-I-BAHARAT, überträgt KBN die Gefangennahme der Schmuggler (Sillan) am Birs Nimrud und verurteilt den SÄFIR zum Tode. Die Mörder unter den Schmugglern läßt er erschießen, den anderen bietet er an, künftig als Zollbeamte zu arbeiten. Er veranlaßt die Rehabilitierung DOZORCAs. (GR 27: 268ff, 272ff, 278ff, 300f, 417ff, 430f)


HERZOG VON OTRANTO: in seinem Pariser Palais wohnt GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER. (nur erwähnt) (historisch: Joseph Fouché Herzog v.O. (1750-1820)) (ULAN I: 230)


OVUTS-AVAHT (GROßER WOLF): Häuptling der Yampa-Utahs; er ist an Körpergröße noch OLD FIREHAND überlegen. O. hat nach einem Überfall von Tramps allen Weißen den Tod geschworen. Er nimmt OLD SHATTERHAND (OS), den DICKEn JEMMY, den LANGEn DAVY und den HOBBLE-FRANK gefangen und läßt sie auf Leben und Tod kämpfen. Dabei unterliegt er selbst im Zweikampf OS, bricht aber sein Versprechen, die Westmänner nach ihrem Sieg frei ziehen zu lassen. Er gerät dann selbst in deren Hände und muß mit ihnen die Friedenspfeife rauchen. Nach erneutem Wortbruch gerät er wieder in Gefangenschaft, wird aber nicht bestraft, sondern am Friedensabkommen am Silbersee beteiligt. (SILBERSEE: 298, 303ff, 377, 393, 402f, 409ff, 519)


MAJOR OWENS: Kommandeur von Fort Sill (nur erwähnt) (GEIST: 353)


OWINS, FRED: ehemaliges Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; »ein Halunke allezeit«; er war von PARRANOH gefangen worden und hat Old Firehands Festung‹ verraten, um sich loszukaufen. Parranoh tötete ihn aber dennoch. (nur erwähnt) (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 538f)


OYO-KOLTSA (WEIßER BIBER): einer der bedeutendsten Comanchen-Häuptlinge; Vater von AVAT-VILA; er ist ein »besonderer Freund« von OLD DEATH, der ihm einmal das Leben gerettet hat. »Sein Haar war grau, aber lang und in einen Schopf gebunden, in welchem drei Adlerfedern befestigt waren. Er trug Mokassins, schwarze Tuchhose, Weste und Jacke von hellerem Stoffe und hatte ein Doppelgewehr neben sich liegen. Im Gürtel sah man eine alte Pistole.« (276) Bei ihm haben sich die von CORTESIO für BENITO JUAREZ angeworbenen Männer, bei denen sich GIBSON und WILLIAM OHLERT befinden, als angebliche Juarez-Gegner eingeschlichen. Old Death deckt den Schwindel auf und erreicht, daß O. ihm Gibson und Ohlert ausliefern will. Dann werden die Comanchen jedoch von Apachen überfallen, und WINNETOU erschießt O. (SCOUT/GR 8: 202, 210, 240f, 275f, 278-86, 316)


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