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SANCHEZ:


1) Vaquero AUGUSTIN PENAs (WALDLÄUFER: 531)


2) Vaquero bei PETRO ARBELLEZ; er begleitet TECALTO (BÜFFELSTIRN), um SCHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ) aus den Händen der Comanchen zu befreien. (WR II: 469/so auch in GR 15)


3) Anführer von Maultiertreibern, die mit einer Räuberbande (Hounds) Goldgräber im kalifornischen Goldgebiet ausrauben. (DEADLY/GR 9: 308f)


SANDAR: einer der BEIDEN -> ALADSCHY


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SANDAU/VON SANDAU:


1) EMILIE V.S. (SANDAU/geb. VON SENDINGEN): Frau von 2.1), Mutter von 2.2), Cousine der Baronesse VON SENDINGEN; sie ist ein stilles, sehr anspruchsloses Wesen. Eltern- und vermögenslos wuchs sie mit ihrer Cousine bei einer reichen Tante auf. Sie verliebte sich in RUDOLF VON SANDAU, den sie schnell heiratete. Um sie hatte sich auch der Baron FRIEDRICH VON ALBERG bemüht, der aber von ihr abgewiesen wurde. Von Alberg heiratete dann ihre Cousine. Um sie der reichen Tante zu entfremden, inszenierte von Alberg eine Intrige gegen Rudolf, die diesen ins Gefängnis brachte. Das Testament der Tante war aber nicht geändert worden. Von Alberg ließ es fälschen, so daß E. nicht mehr bedacht war. Nach der Entlassung ihres Mannes aus dem Gefängnis wanderte sie mit ihm und ihrem Sohn nach Amerika aus. Ihr Mann wurde dort bei einem Einsatz als Detektiv von einem Einbrecher erschossen. Ein reicher Kaufmann, bei dem der Einbruch geschah, setzte der Witwe ein »kleines Kapitälchen« aus, dessen Zinsen sie bis an ihr Lebensende erhalten sollte. Sie kehrte dann mit ihrem Sohn nach Deutschland zurück und ließ sich in Eichenfeld unter dem Namen SANDAU nieder, da der Adelsname entehrt war. Unter großen Opfern und durch Arbeit (sie gab Unterricht in Handarbeit) ermöglichte sie ihrem Sohn ein Studium der Architektur an der polytechnischen Hochschule in München. Als wegen eines Konkurses der Bank die Zinsen aus Amerika nicht mehr gezahlt wurden, traf sie der Schlag, so daß sie gelähmt ist. König LUDWIG II. bringt ihr persönlich die Nachricht, daß ihr Mann rehabilitiert ist. Durch die Freude erleidet sie einen Schock, der die Lähmung wieder aufhebt. (WzG: III 995, 971, 1028, 1030, 1032, 1035f IV 1625, 1643, 1664)


2) RUDOLPH V.S.:


2.1) österreichischer Offizier; Mann von 1); Vater von 2.2); er ähnelte stark seinem Sohn; nachdem er EMILIE VON SENDINGEN geheiratet hatte, brachte ihn der Baron FRIEDRICH VON ALBERG durch eine Intrige ins Gefängnis: Der Kompanieschreiber v.S.s, HERMANN ARTHUR WILLIBOLD KEILBERG, wurde durch von Alberg bestochen, eine Handschriftenprobe v.S.s und Abschriften wichtiger Geheimpapiere, die v.S. zu bearbeiten hatte, zu beschaffen. Von Alberg ließ einen fingierten kompromittierenden Brief v.S.s nach der Handschriftenprobe von seinem Diener GOTTFRIED HOLLANIZ schreiben und leitete den Brief weiter, so daß v.S. als Staatsverräter vor Gericht gestellt und zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Nach seiner Entlassung wanderte v.S. mit seiner Familie nach Amerika aus (die BARONIN VON ALBERG hatte ihm zu diesem Zweck 1000 Taler anonym zukommen lassen). In Amerika war v.S. zunächst als Feldmesser tätig, dann wurde er Privatdetektiv. Nach einem Jahr wurde er im Dienst von einem Einbrecher erschossen. (nur erwähnt) (WzG: III 994, 1035f IV 1625, 1627, 1642, 1665)


2.2) (SANDAU): Baumeister; Sohn von 1)/2.1); Freund von MAX WALTHER; dreiundzwanzig Jahre alt; er »war hoch und schlank gebaut, brünett und besaß ein aristokra-


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tisch gezeichnetes Gesicht, dem man es ansah, daß der Jüngling sich viel mit Denken beschäftige.« (993) »Sein Kopf war ein wirklicher Antiniuskopf mit kaum zu bändigendem Lockenhaar. Das Gesicht von einem so edlen, reinen Schnitte, daß man hätte schwören mögen, dieser Jüngling sei keines ordinären Gedankens, keiner gewöhnlichen Handlung fähig.« (1009) Er war während der Haftzeit seines Vaters geboren worden und zog mit seinen Eltern nach der Entlassung des Vaters nach Amerika. Nach dem Tod des Vaters kehrte er mit der Mutter nach Deutschland zurück. Wie sie führt er dort nur noch den Namen SANDAU. Seine Mutter ermöglichte ihm ein Studium an der polytechnischen Hochschule in München. »Er war ein hochbegabter und fleißiger Schüler, hatte bedeutende Fortschritte gemacht und sich sogar durch eine Preisarbeit die Mittel errungen, in Italien seine Studien fortsetzen zu können.« (1032) R. gewinnt ein Preisausschreiben, das mit 1000 Mark und einem Auftrag dotiert ist. König LUDWIG II. bringt R.s Mutter das Geld und R. den Auftrag, seinem Wohnort Eichenfeld eine neue Kirche zu bauen (zugleich kann der König mitteilen, daß der Vater rehabilitiert ist). Während eines Gewitters trifft R. im Wald MILDA VON ALBERG. Beide verlieben sich ineinander. Sie ahnen nicht, daß Milda die Tochter des Mannes ist, der die Familie R.s ins Unglück gestürzt hatte. Durch Vermittlung des WURZELSEPP erhält R. von Milda den Auftrag, Schloß Steinegg zu renovieren. Als Milda von den Verbrechen ihres Vaters erfährt, hält sie sich nicht mehr der Liebe R.s für würdig. R. jedoch will sie heiraten, zuvor jedoch in seinem Beruf etwas erreicht haben. Er erhält von Ludwig II. den Auftrag, das Festspielhaus in Scheibenbad zur Uraufführung der Oper Götterliebe‹ zu bauen. Anläßlich der Premiere der Oper sprechen sich Milda und R. aus und beschließen zu heiraten. (WzG: III 993ff, 998ff, 1005, 1009, 1025, 1028, 1030 IV 1632f VI 2222)


BARON VON SANDEN: sächsischer Sekretär, der nach dem Willen des GRAFen VON -> BRÜHL dessen Mündel, EMMA VON GLACHAU, heiraten soll. Diese flieht vor der ungewollten Verbindung nach Dessau. (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 60)


SANDER:


1) -> SANTER (in GR 33)


2) GEORG S. (al. RIKARROH): ehemaliger Reitknecht THEODOR VON WALMYs; als Komplize HUGO VON SÜDERLANDs legte er, als Hugo Theodor verschwinden ließ, durch gefälschte Briefe eine falsche Spur nach Amerika, wohin er sich selbst absetzte. Er hat rote Haare, blaue Augen und eine Hasenscharte. In Amerika taucht er bei den Comanchen unter und wird unter dem Namen RIKARROH Häuptling. Als er dort von FRED (FRIEDRICH VON WALMY) und dem BOWIE-PATER entdeckt und gestellt wird, flieht er nach San Francisco. Dort stirbt er wegen eines früheren (nicht näher bezeichneten) Verbrechens durch die Kugel des Goldgräbers WILL, der S. zufällig wiedersieht. (JUWELENINSEL: 481ff, 498, 513ff, 530f, 545ff)


3) HEINRICH S. (auch SANDERS (in GR 19)) -> FRANÇOIS LATOUR


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SANDERS, HEINRICH (auch SANDER) -> FRANÇOIS LATOUR


VON SANDINGEN: fälschlich für VON SENDINGEN


SANDSCHAKI VON HILLEH: kleiner, schmächtiger Alttürke mit einem besonders großen Turban; Komplize des SÄFIR; er will KARA BEN NEMSI und HALEF verhören und verurteilen, wird aber von OSMAN PASCHA wegen Korruption und Zusammenarbeit mit Schmugglern abgesetzt und gefangengenommen. (GR 27: 130ff, 270, 290ff)


DER LANGE SANFU: (fiktive ?) Figur einer (bisher nicht bekannten) Chinaerzählung Mays (nur erwähnt) (GR 9: 630 (Nachwort))


SANG-MELE (Sang-mêlé/al. HALF-BREED/EL MESTIZO/TEUFEL bzw. PIRAT DER SAVANNE): Bandit; Sohn des Banditen MAIN-ROUGE und einer indianischen Squaw; er lebt mit seinem Vater in »einem grauenhaften Verhältnis«, verübt aber gemeinsam mit ihm Verbrechen. Als die beiden AUGUSTIN PENA und dessen Tochter ROSARITA überfallen wollen, wird S. von FABIAN DE MEDIANA besiegt und verliert sein Gewehr an ihn. Bald darauf brechen Kämpfe zwischen den Apachen und den Comanchen aus, an denen S. auf Seiten der Apachen teilnimmt. Er muß jedoch vor FALKENAUGE fliehen. Es gelingt ihm, Fabian in seine Gewalt zu bekommen, dieser kann sich jedoch wieder befreien. Falkenauge, der Rächer der beiden Söhne von KLUGER FUCHS, von denen einer von S. und seinem Vater umgebracht worden war, verfolgt S. Einige Male kann S. entkommen, aber am Büffelsee wird er schließlich von Falkenauge getötet und skalpiert. (WALDLÄUFER: 70ff, 324, 332ff, 345ff, 361ff, 401ff, 442f, 446ff, 459f, 462ff, 510f, 546, 548f)


SANNA (SUSANNA): schwarze Haushälterin von BLOODY FOX; Mutter BOBs

- in GEIST: Sie war einst in Tennessee Sklavin. Ihr Besitzer verkaufte Bob als Kleinkind. Als Erinnerung hat S. nur eine Photographie behalten. Zum Schluß des Romans finden sich Mutter und Sohn wieder. (425f, 428, 447f)

- in GR 14: ohne weitere Bedeutung (154f, 319f, 517)


SANNEL, AMOS: alter, biederer Pelzjäger mit liebenswürdigem, bärtigem Gesicht; Besitzer einer seltenen Rallingbüchse, in deren Schaft Blumenmuster und Initialen eingraviert sind. OLD SHATTERHAND (OS), der S. von einem früheren Ritt her kennt, findet diese Büchse in Weston bei FRANK SHEPPARD, der die Büchse S.s gestohlen hatte. S. trifft auf der Fährte Sheppards auf OS und WINNETOU und schließt sich ihnen an. Er erhält sein Gewehr zurück und wird am Weihnachtsabend von Winnetou mit Gold beschenkt. Mit WELLEY, WATTER und EMIL REITER gründet er ein Holzgeschäft. Wenige Jahre später stirbt er. (GR 24: 244, 251, 517ff, 556, 562, 607, 620)


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SANS-EAR (OHN-OHR/eigentl. SAM HAWERFIELD): berühmter Westmann, als Indianertöter bekannt; »Er war von kleiner, sehr hagerer Statur und trug auf dem Kopfe einen alten Filzhut, dem die Krämpe vollständig fehlte, ein Umstand, der ... hier einen Mangel hervorhob, der ... höchst auffällig erscheinen mußte: der Mann hatte nämlich keine Ohren.« (3f) Diese waren ihm von Navahos abgeschnitten worden. Wegen dieser Mißhandlung schneidet er seinerseits jedem vom ihm getöteten Indianer die Ohren ab (in DEADLY macht er an den Ohren der Getöteten nur einen leichten Ringelschnitt mit dem Messer). »Um die Schulter hing ihm eine ungeheure Decke, welche den Oberleib vollständig verhüllte und kaum die hageren Beine erkennen ließ, die in einem Paar so eigentümlicher Stiefel steckten, daß man drüben in Europa über dieselben gelacht hätte.« (4) Eine Besonderheit von S. ist ein »halblaute(s), selbstbewußte(s) Lachen« (Hihihihi), das OLD SHATTERHAND (OS) ausdrücklich an SAM HAWKENS erinnert*, und die Gewohnheit, in seine Reden die Wendung »zum Beispiel« einzubauen. Seine Büchse sieht einem Knittel‹ ähnlich; sein Pferd heißt Tony. Es ist »eine alte hoch- oder vielmehr kamelbeinige Stute, welcher der Schwanz vollständig fehlte; ihr Kopf war unverhältnismäßig groß, und die Ohren besaßen eine Länge, über welche man hätte erschrecken können. Das Tier sah aus, als sei es aus verschiedenen Körperteilen von Pferd, Esel und Dromedar zusammengesetzt, hing beim Laufen den Kopf tief zur Erde und ließ dabei die Ohren wie ein Neufundländer Wasserhund hart am Kopfe herabfallen, wie wenn sie ihm zu schwer wären« (4). In seinen jungen Jahren war S. Farmer mit Frau und Kind. Seine Familie wurde von zehn Bushheaders, darunter FRED und PATRIK MORGAN, ermordet (einmal sagt WINNETOU jedoch (wohl fälschlich) Indianer seien es gewesen). S. lebt nur seiner Rache. Bis auf die Morgans hat er die Mörder seiner Familie bereits getötet. OS trifft ihn, als S. von Oglalas verfolgt wird, die S. tötet. Mit OS vereitelt er einen von Fred Morgan angestifteten Überfall der Oglalas unter KA-WO-MIEN und MA-TI-RU auf einen Zug. Morgan kann jedoch entkommen. OS und S. treffen dann im Llano estakado auf BERNARD MARSHAL, der dort zusammen mit drei weiteren Kaufleuten und dem Neger BOB von WILLIAMS, Patrik Morgan und deren Stakemen-Bande überfallen werden soll, was jedoch verhindert wird. Patrik Morgan, den S. nicht erkennt, entkommt. Man verfolgt die Morgans bis in das Goldgräbergebiet Kaliforniens. Dort stellt man sie, S. ersticht sie bei einem Fluchtversuch. (*Erinnerunng an Hawkens nicht in DEADLY) (DEADLY/GR 9: 3-21, 28-45, 54ff, 66f, 69-72, 99, 105ff, 115, 127, 157, 352f)


SANTA ANNA: mexikanischer Präsident und General (historisch: Antonio Lopez de Santa Ana (1797-1876)) (nur erwähnt) (WR: III 1155 IV 1767)


SANTER: erfahrener Westmann; gekleidet wie ein Cowboy

- in GR 7: S. ermordet aus Goldgier INTSCHU TSCHUNA und NSCHO-TSCHI. Nach der Tat flieht er zu den Kiowas und kann von dort den Verfolgungen OLD SHATTERHANDs (OS) und WINNETOUs zunächst entkommen. (478, 480, 491, 494, 501, 516, 567, 577, 587, 612ff)


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- in GR 8: Der Verfolgung durch Winnetou entkommt S., indem er als Soldat in der Südstaatenarmee untertaucht. Später ist er im Westen mit mehreren Gehilfen als Pedlar unter dem Namen BOURTON/BURTON unterwegs. Er stiftet den Häuptling der Okananda-Sioux, DAS BRAUNE PFERD, zu einem Überfall auf die Ansiedlung CORNERs an, die er durch seinen Gehilfen und Komplizen ROLLINs ausspionieren läßt. Rollins trifft dabei auf OS und Winnetou, die einen Käufer für die Fellvorräte OLD FIREHANDs suchen. Rollins reitet mit den beiden zu Firehands Festung‹. Unterwegs werden sie von S. überfallen und gefangengenommen. S. läßt Rollins Winnetou und OS wieder befreien, damit diese an Rollins Redlichkeit glauben und ihn zum Fellager führen. S. will heimlich folgen. OS und Winnetou durchschauen diesen Plan und nehmen Rollins fest, der jedoch von SAM HAWKENS dummerweise befreit wird und S. vor einer Falle warnen kann, so daß dieser entkommt. (75, 558, 593, 600f, 609-24, 627f)

- in GR 9: S. hat sich mit CLAY, SUMMER und GATES am Nugget-tsil verabredet, um dort nach dem Gold der Apachen zu suchen. Seine drei Gefährten treffen auf OS, der ebenfalls zum Nugget-tsil will, um Winnetous Testament zu suchen. S. überrascht OS, als dieser das Testament gefunden hat. OS kann ihn überwältigen, doch Kiowas unter PIDA überfallen OS und befreien S., der das Testament und die Gewehre OSs fordert. Pida verweigert ihm beides und reitet mit OS als Gefangenem und S. in sein Dorf. Das Testament verwahrt er in seinem Zelt in seinem Medizinbeutel. S. stiehlt Pidas Medizin und erreicht das Dunkle Wasser (Deklil-to). Dort löst er bei der Suche nach Gold eine von Winnetou als Sicherung vorgesehene, versteckte Sprengladung aus und stürzt mit einem Felsvorsprung in die Tiefe. (480-97, 512-31, 544-51, 579-87, 598-602, 608-12, 621-24)

- in GR 33: (al. SANDER/TOM MUDDY): Er wird durchgängig SANDER genannt. S. hat eine Frau und Kinder: HARIMAN F. ENTERS und SEBULON L. ENTERS und drei weitere Söhne. In S.s Familie vererbte sich der Selbstmord: Seine Frau nahm Gift, drei Söhne sind schon tot. Sie waren verheiratet, aber ihre Frauen verließen sie, da bei den Kindern der Drang zum Selbstmord schon im Alter von neun oder zehn Jahren eintrat, so daß nur ein einziges das Alter von sechzehn Jahren erreichte. S. »war weder ein schöner, noch ein häßlicher Kerl, aber zudringlich und roh« (146). Unter dem Namen TOM MUDDY warb er bei den Seneca um ASCHTA (die Ältere). Aus Rache über seine Abweisung versuchte er, WAKON mit einem Pulverschuß zu blenden. Der Anschlag traf jedoch MAX PAPPERMANN, dessen eine Gesichtshälfte von dem Schuß blau wurde. (nur erwähnt) (16f, 34, 139, 146-50, 157)


- SANTERS FRAU: Mutter der ENTERS-Brüder und dreier weiterer Söhne; sie hat blaue Augen, nahm sich mit Gift das Leben. (nur erwähnt) (GR 33: 269)


SAPPHO: Spitzname, den der junge KARL MAY auf dem Gymnasium wegen seiner Dichtversuche bekam. CARPIO nennt ihn auch noch so, als May schon als OLD SHATTERHAND im Westen unterwegs ist. (S. ist eine antike Dichterin). (GR 24: 30, 344 pass.)


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SAR ABDUK BEN JAMAR ES SEKKIT: Sohn JAMAR ES SEKKITs; er behandelt die Verfolger des KRUMIR zunächst feindselig und verhilft dem Krumir, den er als Freund aufgenommen hatte, zur erneuten Flucht, muß aber auf Geheiß seines Vaters später die Verfolger um KARA BEN NEMSI unterstützen (KRUMIR: 393f, 400)


SARAH:


1) ehem. jüdische Amme der Familie VON ADLERHORST; sie hat ein blatternnarbiges Gesicht. Bei dem Unglück, das die Familie von Adlerhorst durch IBRAHIM PASCHA ereilte, wurde sie für ANNA VON ADLERHORST gehalten: ihr wurden die Hände abgehackt und die Zunge herausgeschnitten. So gilt sie in Konstantinopel als Mutter TSCHITA VON ADLERHORSTs, mit der sie die lange Zeit der Verschleppung und Versklavung teilte. In Tunis kann PAUL NORMANN ihre wahre Identität herausfinden. (DH-DH: 21, 383, 385)


2) Dienstmädchen bei MUTTER SMOLLY; Geliebte TOM WILSONs; sie ist »eine kleine, niedliche Terzerone« (159), »eine jener stillglühenden Schönheiten, welche der Vermischung der schwarzen mit der weißen Rasse ihr genußsüchtiges Dasein verdanken« (163). S. läßt Wilson in die Wohnung RICHARD FORSTERs in Mutter Smollys Haus, wo Wilson Forster bestiehlt und umzubringen versucht. Dann flieht sie mit Wilson (als Knabe verkleidet) nach Mexiko. Dort wird sie von Forster entdeckt. Als sie erkennt, daß Wilson ein Verbrecher ist, kehrt sie mit Forster zu Mutter Smolly zurück, die sie wieder bei sich aufnimmt. (DICHTER/PFAHLMANN: 149, 159, 163ff, 168, 179, 181ff, 190, 205, 211-16, 236ff)


SARALD, JAMES: Kapitän eines englischen Handelsschiffes, das in Pondischery (Indien) vor Anker liegt; an einem von ihm gegebenen Bordfest nimmt ROBERT SURCOUF inkognito teil. Im Verlauf des Festes gibt Surcouf sich zu erkennen, kapert das Schiff entgegen seiner sonstigen Gewohnheit jedoch aus Höflichkeit gegenüber den anwesenden Damen nicht. (SURCOUF/KAPER: 56ff, 62f)


SARMIENTO, DOMINGO FAUSTINO: argentinischer Präsident (historisch: 1811-88, Präsident von 1868-74)

- in GR 12: LOPEZ JORDAN will ihn stürzen. (nur erwähnt) (478)

- in INKA: S. erlaubt und eröffnet einen Stierkampf in Buenos Aires. (2, 36)


SAUNDERS/SAUNTERS, WILLIAM -> TRAPPER GEIERSCHNABEL (WR V: 2123)


SAYRIK (DER GELBE) -> DER SCHUT


SCHABEGAST, MATTHIAS: Gefängnisvogt JOHANN VON WALDOWs auf Schloß Ziesar; als er dem dort gefangenen CASPAR -> GANS VON PUTLITZ in


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betrunkenem Zustand gegenübertritt, kann dieser ihn überwältigen und sich befreien. (QUITZOWS: 369, 371f)


EL SCHACHAR/SCHACHER (DER SCHNARCHER): ältester Askari der Seribah Madunga; er war graubärtig, seine Stimme »klang eigentümlich schnarrend, als ob er die Laute alle hinten am Gaumen bilde« (249). Er fungiert als Kapitän eines der Schiffe, die sich EMIL SCHWARZ bei der Verfolgung ABU EL MOTs anschließen. (SKLAVENKARAWANE: 249f, 285f, 325)


SCHADOWITZ: Leutnant und Werber des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (AMSENHÄNDLER: 15)


SCHÄFER -> SCHEVIN (Kurde)


DER HARTE SCHÄDEL -> EL CRANEO DURO (Camba-Indianer)


SCHAFEI IBN JACUB AFARAH: älterer Sohn von JACUB AFARAH; er verwaltet das Juwelengeschäft seines Vaters in Bagdad, das von ABRAHIM-MAMUR ausgeraubt wird. (GR 3: 381, 388-93)


SCHAH VON PERSIEN (SCHAH-IN-SCHAH/eigentl. NAS(S)R-ED-DIN): (historisch: Nassir ed-din (1831-96), Schah von 1848-96) (jeweils nur erwähnt):

- in GR 26: DSCHAFAR MIRZA ist sein Gesandter in Paris, London und Stambul und erhält von ihm den Auftrag, Europa und die USA zu bereisen. (139, 434f, 448)

- in GR 27: Er schickt seinen KAMMERHERRn mit wertvollen Geschenken nach Meschhed Ali; in GR 29 stellt sich heraus, daß der Kammerherr doch nicht im Auftrag des Schahs reiste, sondern im Auftrage des SCHEIK UL ISLAM. (35, 185, 270 GR 29: 464)

- in GR 29: Der S. hat mit dem USTAD Verträge geschlossen und ihm umfangreiche Vollmachten gegeben. Er ist Kalligraph und Dichter. Syrr‹ ist sein Eigentum, das er DSCHAFAR MIRZA anvertraut. Er schenkt KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und KARA BEN HALEF ein Ehrenkleid und wünscht, daß KBN Syrr‹ zu reiten versucht. Er soll von den Sillan und den Taki-Kurden gestürzt und von AHRIMAN MIRZA ersetzt werden, doch weiß er um diese Pläne und läßt dem Ustad Hilfe zukommen. (254, 383, 399, 402f, 405f, 441)


ESCH SCHAHAD (DER BETTLER) -> ABU GIBRAIL


SCHAH-IN-SCHAH -> SCHAH VON PERSIEN


SCHAHKO MATTO (SIEBEN BÄREN): Kriegshäuptling der Osagen

- in GR 19: S. ist »nicht groß, aber ungemein breit gebaut« und außordentlich kräftig. Er ist über 50 Jahre alt, ein alter Feind von WINNETOU und OLD SHATTERHAND


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(OS). OLD WABBLE spioniert für ihn auf den Farmen der weißen Siedler, da die Osagen sich wegen Betrügereien weißer Händler rächen wollen. Bevor er von OS und Winnetou gefangen wird, verhält er sich äußerst sorglos und töricht. Als er hört, daß die beiden LOTHAIRE THIBAUT und DANIEL ETTERS verfolgen, schließt er sich ihnen als Gefährte an: Vor 20 Jahren war sein Stamm von den beiden Verbrechern um den Jagdertrag eines ganzen Jahres betrogen worden. Schließlich tötet S. Thibaut im Zweikampf. (12-32, 88f, 96-109, 120f, 125, 147, 431-35, 548-51)

- in GR 33: In einem Brief an KARL MAY bittet er diesen, zum Mount Winnetou zu kommen. S. hat einen Sohn, mit dem May in Briefwechsel steht. Am Mount Winnetou trifft S. May/Old Shatterhand, den er als Gegner des Denkmalbaus unterstützt. Als ANTONIUS PAPER sich auf die Autorität des selbsternannten Komitees beruft, reitet S. ihn nieder. OS wählt S. und WAGARE-TEY als diejenigen, die für ihn über die Einhaltung der Bedingungen des Duells mit den Häuptlingen wachen sollen. (7, 439ff, 448, 535)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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