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VON SELBMANN: Edelmann; Zeuge des echten Testaments der reichen Tante VON SENDINGEN; der Baron FRIEDRICH VON ALBERG ließ ihn, um keinen Zeugen für seine Testamentsfälschung zu haben, durch seinen Diener GOTTFRIED HOLLANIZ ermorden: Hollaniz präparierte Eisstufen eines Gletschers, so daß der leidenschaftliche »Bergfex« v.S. auf einer Bergwanderung in der Schweiz abstürzte. (nur erwähnt) (WzG IV: 1723f)


SELEK: Dschesidi (Teufelsanbeter‹) aus Baadri; er und zwei Gefährten (MELAF und PALI) werden, als sie mit Geschenken unterwegs zum Statthalter von Bagdad sind, von ZEDAR BEN HULI und seinen Söhnen überfallen und auf einer Insel auf grausamste Weise gefangengehalten (sie werden bis zu den Köpfen eingegraben und so der Sonne und den Insekten ausgeliefert). KARA BEN NEMSI (KBN) befreit sie. S. überbringt MOHAMMED EMIN eine Nachricht AMAD EL GHANDURs und KBN einen Brief ALI BEYs. (GR 1: 580, 589-98, 618f GR 2: 19ff, 28, 254-57)


- SELEKs SOHN: Dolmetscher KARA BEN NEMSIs (KBN); von ihm erfährt KBN Einzelheiten über den Glauben der Dschesidi. (GR 1: 580, 589-98, 618f GR 2: 64f)


SELIM:


1) verschnittener‹ Haremswächter bei MANU-REMUSAT (ZEPTER: 435)


2) (al. MEHEM AL OLAHAD): junger Soldat des ägyptischen Vizekönigs; er forscht unter dem Decknamen MEHEM AL OLAHAD erfolgreich nach OMAR-EL-BATHU. (ZEPTER: 594)


3) Khawaß (Polizist) aus Ostromdscha; KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten treffen ihn außerhalb des Ortes an, wo er gemütlich im Gras liegt und Pfeife raucht. Eigentlich soll er MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT, die den Wirt IBAREK bestohlen hatten, verfolgen. S. zieht es jedoch vor, den Verbrechern »in Gedanken« nachzulaufen. Er beleidigt HALEF und wird dafür von diesem mit der Nilpferdpeitsche gezüchtigt. Dies hat zur Folge, daß KBN und Halef in Ostromdscha vor Gericht erscheinen müssen, wo sie angeklagt werden, S. überfallen zu haben. (GR 4: 501-15, 565-68 GR 5: 3)


4) (al. SELIM EL FALLAH EL DSCHABANI (S., DER AUSREIßER, DER FEIGLING)/MIKLADAR EL IDAM (SCHLEUDERER DER KNOCHEN)): Beni Fessarah-Araber; Haushofmeister MURAD NASSYRs; ehemals Führer bei den Pyramiden; er ist um einen Kopf länger als KARA BEN NEMSI (KBN), »aber um so schmaler war sein Körper. Seine Brust war nur anderthalb Spannen breit; aber aus jedem Arme hätte ich, die Länge derselben gerechnet, zwei für mich machen können. In diesem Verhältnisse war sein Leib, war jedes Glied und auch das Gesicht gestaltet, lang, ewig lang, aber erschreckend schmal. Seine Nase war wenigstens sechs Zoll lang und dabei so scharf, daß


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man sie als Schnitzmesser hätte gebrauchen können. Das Gesicht war glatt rasiert. Auf dem Kopfe saß ein Turban von einer solchen Breite, wie ich sie selbst bei den Kurden, welche doch bekanntlich die breitesten Turbans tragen, nicht gesehen hatte. Vom Halse bis nach ganz unten, so daß man die Füße nicht sehen konnte, hing ein hemdartiger Talar von weißer Farbe herab; aber was für ein Weiß!« (19f) Als ständige Redensart verwendet er die Phrase »Richtig, sehr richtig!«. S. ist ein Großmaul, ein Aufschneider, der sich bei jeder Gelegenheit als Held anpreist, jedoch so wenig Mut hat, daß er wegen Feigheit aus seinem Stamm ausgeschlossen wurde. Er begleitet KBN nach Siut, wo er durch seine Unvorsichtigkeit den MUZA›BIR und ABD EL BARAK auf die Spur KBNs führt. Mit KBN wird er von diesen in eine Höhle eingesperrt, schreit aber nach der Befreiung so laut, daß die Verbrecher entkommen können. In Korosko trennt er sich von Murad Nassyr und begleitet KBN und BEN NIL auf der weiteren Reise in den Sudan. Er ist ein ›Unglücksrabe‹: so läßt er Abd el Barak und den Muza›bir am Wadi el Berd entkommen und bringt das Boot KBNs und Ben Nils zum Kentern, so daß sie vom Muza‹bir und von IBN ASL gefangengenommen und in der Schebah, der Sklavengabel, nach Foguda geschleppt werden, wo sie gezwungen werden, eine grausame Sklavenjagd mitanzusehen. Nach Abschluß der Abenteuer erhält S. so viel Geld, daß er sich in Kairo eine Barbierstube einrichten kann, in der er aber nicht wirklich arbeitet, sondern den Kunden von seinen ›Heldentaten‹ berichtet. (in DH: Es wird die Episode erzählt, die S. den Beinamen SCHLEUDERER DER KNOCHEN einbrachte. S. macht ein Auskunftsbüro auf, verarmt dann und wird von Ben Nil unterstützt.) (DH 18. Jg.: 639, 646ff, 650/19. Jg.: 819f GR 16: 19ff, 36f, 79ff, 86ff, 210ff, 228ff, 250ff, 257, 274ff, 315ff, 398ff, 417ff, 448ff, 478, 505, 529, 599, 618ff GR 17: 232ff GR 18: 34ff, 95ff, 102ff, 565)


5) Hirte bei den Uled Ayun (GR 21: 502)


6) (al. SALLAM): Unteroffizier, Adjutant KRÜGER BEIs; S. ist weit über 60 Jahre alt. Er wird ›der alte Sallam‹ gerufen, da ›Sallam‹ sein Lieblingswort ist. (GR 21: 301ff)


SELIM AGHA:


1) türkischer Befehlshaber der Albanesen (Arnauten) in Amadijah; er hat eine »riesige, martialische Gestalt ... Der Mann ging breitspurig wie ein osterländischer Zwölfspänner. Seine Samtjacke war ebenso wie seine Hose von Goldstickereien bedeckt; seine Waffen hatten keinen geringen Wert, und von dem Tschibuk, welchen er mit großem Selbstbewußtsein im Gehen rauchte, hingen ... vierzehn seidene Quasten herab.« (158f) KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten wohnen bei ihm und seiner energischen Haushälterin (Ehefrau ?) MERSINAH. S. ist für das Gefängnis von Amadijah, in dem auch AMAD EL GHANDUR gefangengehalten wird, verantwortlich. Dank seiner und des MUTESSELIM VON AMADIJAH Schwäche für Wein gelingt es KBN, Amad el Ghandur zu befreien. Als der MAKREDSCH VON MOSSUL KBN verleumdet, erweist sich S. als Freund und warnt KBN. Zum Abschied schenkt KBN ihm 2000 Piaster. (GR 2: 158-71, 175f, 227-42, 246ff, 272-75, 296-324, 332-35, 361-69)


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2) (al. MIRZA SELIM AGHA): Diener und Vertrauter HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; S. hat seinen Offiziersposten in der persischen Armee aufgegeben, um Hassan zu dienen, und hat dessen Güter nach Bagdad gebracht. BENDA, die Schwester Hassans liebt ihn. »Er war ein schöner, ein sehr schöner Mann ... Aber um seine Augen lagen bereits jene tiefen Schatten, welche auf vergeudete Zeit und Kraft schließen lassen, und in seinen Zügen gab es ein undefinierbares Etwas, das nach einer genaueren Prüfung abstoßend wirkte.« (258) S. lebt in Bagdad vom Reichtum seines Herrn in großem Luxus. KARA BEN NEMSI (KBN) gegenüber verhält er sich sehr unverschämt und weigert sich, ihm den Besitz Hassans, den KBN veräußern soll, zu übergeben. Als KBN beobachtet, daß S. sich mit verdächtigen Personen auf einem Friedhof trifft, vermutet er, daß S. mit den persischen Verfolgern Hassans in Verbindung steht, kann jedoch Hassan davon nicht überzeugen. Als KBN und HALEF nach dem Überfall der Perser auf Hassan die Leiche Bendas finden, folgern sie, daß sie sich umgebracht hat, um nicht von S. fortgeschleppt zu werden. (GR 3: 250-63, 308f, 328)


3) persischer Schmuggler; angebl. Leutnant, tatsächlich nur Gemeiner; er bewegt sich »geduckt wie ein Marder, der einen Hühnerstall beschleicht« (15) und wird als »Mardergesicht« beschrieben. Zusammen mit seinem türkischen Pendant (4) und den beiden ACHMED AGHAs hat er seine Vorgesetzten und Kameraden ermordet und Vater und Schwiegervater BEN ADLs durch Verleumdung ins Gefängnis gebracht. Nach dem vergeblichen Versuch, sich KARA BEN NEMSIs, HALEFs und der beiden ADJUTANTEN zu entledigen, wird er zusammen mit seinen Schmugglergesellen von den Adjutanten durch eine Sprengladung hingerichtet. (ABDAHN: 15ff, 29, 71, 77f, 95)


4) türkischer Schmuggler; angebl. Leutnant, tatsächlich nur Gemeiner; er lächelt »immerfort wie ein Fuchs, der einer Gans die Ehe verspricht« (15) und wird als »Fuchsgesicht« beschrieben. Zusammen mit seinem persischen Pendant (3) und den beiden ACHMED AGHAs hat er seine Vorgesetzten und Kameraden ermordet und Vater und Schwiegervater BEN ADLs durch Verleumdung ins Gefängnis gebracht. Nach dem vergeblichen Versuch, sich KARA BEN NEMSIs, HALEFs und der beiden ADJUTANTEN zu entledigen, wird er zusammen mit seinen Schmugglergesellen von den Adjutanten durch eine Sprengladung hingerichtet. (ABDAHN: 15ff, 29, 71, 77f, 95)


SELIM BEN NUBA: dunkelfarbiger Nubier; Kulledschi (Krughändler) in Kairo; ehemaliger Diener eines französischen Konsuls; sein unehrlicher Nachbar und Konkurrent, SADOK OMAR, versucht, den ehrlichen S. durch eine Intrige aus dem Weg zu räumen. Doch dem aufmerksamen Muchtessib MUSTAPHA EFFENDI gelingt es, Sadok Omar das Handwerk zu legen. Mit dem beschlagnahmten Geld aus Sadoks Schmuggeltätigkeit wird S. für seine Ehrlichkeit belohnt und sein Schaden ersetzt. (KULLEDSCHI: 537-43)


SELIM MEFAREK: Händler aus Tomat; Deckname KARA BEN NEMSIs (GHASUAH: 452)


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SELIM ZILLAHI: Vorgänger SELIM AGHAs (1) (nur erwähnt) (GR 2: 192)


SELK(H)I LATA -> OLD SHATTERHAND (WINDHOSE: 86 GR 7: 302)


SELLAB: persischer Soldat des Steuereintreibers OMAR IRAKI (GR 28: 382)


SEMAWA (HIMMELBLAU) (al. GÖKALA (HIMMELBLAU)/ROSE VON NUBRIDA): indische Prinzessin; Tochter von BANDA, dem Maharadscha von Nubrida, und von KALIDA (BERTHA), einer Deutschen; sie trug (in Konstantinopel) »weite Hosen, Pantöffelchen ohne Strümpfe und ein vorn offen stehendes, kurzes Jäckchen. Diese Stücke bestanden aus weißer, feiner Seide und waren mit kostbarer Goldstickerei versehen«. S. war »fein und dennoch rund und voll gegliedert ... Er [sc. OSKAR STEINBACH] hatte noch niemals in seinem ganzen Leben einen solchen Wohllaut der Stimme gehört. Das klang so voll und doch so weich, so glockentönig und doch auch wieder wie weicher, sympatischer Aeolsharfenklang ...« S. »hatte eine aufgeblühte Theerose in den kleinen, fleischigen, warmtönigen Händchen ... nahm den Schleier ab. Dieser hatte eine fast unbändige Fülle heller Locken festgehalten, die nun weit über das alabasterglänzende Weiß ihres unverhüllten, herrlichen Nackens herabfielen. Ein solches Gesicht hatte er noch nie gesehen; es war gar nicht zu beschreiben. Es war als habe Gott aus Schnee, Morgenroth und Sonnengold eine Frauengestalt geformt, ihr den Odem der ewigen Liebe eingehaucht und sie nur auf die Erde gesandt, um alle Herzen und Sinne wonnetrunken zu machen. Das herrlichste waren die Augen. Sie waren von jenem tief gesättigten Blau, welches man nur dann bemerkt, wenn an sonnenhellen Tagen kurz vor dem Abendrothe ein krystallreines Wasser die tiefsten Töne des Himmels wiederspiegelt. Und dabei funkelte und schimmerte es in diesen Augen, als seien sie von goldenen Fäden durchzogen und mit mikroskopischen Diamanten bestreut, welche in electrischer Beleuchtung funkelten.« (119ff) S. ist 21 Jahre alt. Vor etwas mehr als 6 Jahren verliebte sich Graf ALEXEI POLIKEFF in sie, wurde aber abgewiesen. Er rächte sich dadurch, daß er S.s Vater, als dieser sich auf einer Reise in Rußland befand, durch eine Intrige als Verbrecher festnehmen und nach Sibirien deportieren ließ. S. wurde in ein Kloster in Orenburg gesteckt. Polikeff holte sie dort, sich als ihr Befreier aufspielend, heraus und reiste mit ihr durch ganz Europa. In Konstantinopel lancierte er sie als Spionin in die Nähe der Prinzessin EMINEH. Dort lernt sie Oskar Steinbach kennen; beide verlieben sich ineinander. S. kann sich jedoch Steinbach nicht anschließen und ihn auch nicht um Hilfe bitten, da Polikeff sie mit der Drohung erpreßt, sie würde ihrem Vater sehr schaden, wenn sie ihn verließe oder irgendjemandem von ihrem Schicksal erzähle. Nach seiner Flucht aus Konstantinopel nimmt Polikeff S. mit nach Kairo, wo LORD EAGLE-NEST sie ausfindig macht. Steinbach kommt jedoch nicht rechtzeitig von seiner Mission bei den Beni Sallah zurück, um S. in Kairo zu treffen; Polikeff entkommt mit ihr übers Mittelmeer. In Amerika erfährt Steinbach von dem Schicksal Bandas und reist nach Sibirien. Dort trifft er in Platowa S. und Polikeff. S. schließt sich nun Steinbach an, der mit ihr zum Gut von PETER DOBRONITSCH reist, wo S. ihren Vater wiedertrifft. Sie reist


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nach Abschluß der Abenteuer mit Steinbach als dessen Braut nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 119ff, 131, 152, 158ff, 176, 732f, 756, 1577, 1676, 1717, 1906, 2118, 2249, 2609f)


VON SEMENOFF:


1) BARONESKA V.S.: Mutter von 3), Tante von 2); sie »war sehr einfach in Schwarz gekleidet ... stammte aus einem alten polnischen Geschlechte ... Der klare, offene Blick ihres blauen Auges harmonisirte ganz mit der milden Würde, in der sie sich zu geben wußte«. Ihre Gesellschafterin, WANDA SMIRNOFF, versucht, indem sie sich für die Baronin ausgibt, zusammen mit dem Neffen der Baronin und einem Komplizen, einen Juwelier zu berauben, was KARA BEN NEMSI jedoch vereitelt. (Vgl. SIBIRIEN: GRÄFIN VON SMIRNOFF) (BRODNIK: 349)


2) CASIMIR V.S.: russischer Rittmeister; Neffe von 1), Cousin von 3); er ist hoch und schlank gewachsen, hat scharfe Gesichtszüge und ein auffällig stechendes Auge. Er lispelt. Zusammen mit WANDA SMIRNOFF und MIELOSLAW plant er, im Hause seiner Tante einen Juwelier zu überfallen, da er sein Vermögen beim Spiel verloren hat. Der Coup wird entdeckt und durch KARA BEN NEMSI verhindert. Als Adjutant des Generals VON MELIKOFF entkommt C. jedoch einer Strafe. Er ertrinkt nach einem Unfall; es wird offengelassen, ob es sich um Selbstmord handelt. (BRODNIK: 342ff, 351, 356f, 359, 362)


3) IWAN V.S.: russischer Offizier; Sohn von 1), Cousin von 2); guter Bekannter KARA BEN NEMSIs (KBN); er ist ein ausgezeichneter Billardspieler, hat einen ehrenwerten Charakter. Zusammen mit KBN vereitelt er einen von seinem Cousin geplanten Juwelenraub. (BRODNIK: 343, 348, 357)


SEMPER, GOTTFRIED: berühmter Baumeister; der HOBBLE-FRANK ist ihm in Moritzburg (von Ferne) begegnet. (historisch: 1803-79)) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 202)


SENANDA-KHASI (KOPPERHEADSCHLANGE): Unterhäuptling der Comanchen (GR 14: 491)


EL SENDADOR (DER ANDENFÜHRER/eigentl. GERONIMO SABUCO): Schwiegervater von EL YERNO; gerühmt als »ein Mann, an den kein zweiter kommt, der berühmteste und gewandteste Sendador, den es nur geben kann« (31), werden ihm gleichzeitig von anderen schwerste Verbrechen zur Last gelegt, die er z.T mit seinem Sohn beging. Während er eine Gruppe weißer Siedler feindlichen Indianern ausliefert, ist eine Verfolgergruppe unter dem Erzähler (OLD SHATTERHAND (OS)) seinen Untaten auf der Spur. Alt, hager, knochig, das Gesicht »scharf gezeichnet und von der Sonne dunkel gebrannt«, vermögen weder Beweise seiner Schuld noch die Abwendung seines bisherigen Freundes MAURICIO MONTESO ihn zu erschüttern. »Was hätte dieser Mann bei


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seinen hohen Gaben, wenn er auf dem rechten Wege geblieben wäre, sein können, und was war er geworden, da sein Fuß die Irrwege des Verbrechens betreten hatte!« (522) Als Gefangener versucht er zuletzt, sich mit Hilfe des Wissens um verborgene Inkaschätze, das er sich einst durch den Mord an einem Padre aneignete, freizukaufen. ANTONIO GOMARRA, der Bruder eines seiner Opfer, ist jedoch nicht bereit, auf seine Rache zu verzichten, und stürzt ihn in einen Abgrund. OS gelingt es zusammen mit BRUDER -> JAGUAR - in einer gefährlichen Rettungsaktion -, den schwerverletzten S. zu bergen. Sterbend bereut dieser seine Taten. Als letzten Wunsch überträgt er seinem Sohn die Aufgabe, sein Leben von nun an der Wiedergutmachung der von beiden begangenen Verbrechen zu widmen. (GR 12: nur erwähnt: 30f, 87-94, 275-78, 641-46 GR 13: 31, 40, erster Auftritt 71-91, 134-48, 244f, 369-76, 510, 516, 522-46, 558-64, 568f, 578-581, 582)


DER JUNGE SENDADOR: Sohn von EL SENDADOR; siehe unter SABUCO


SENDEWITSCH (al. GUSTE): ehem. russischer Major der kaiserlichen Garde; er wurde wegen eines Duells mit einem Großfürsten nach Sibirien verbannt. S. ist ein »nicht zu alter Mann mit energisch geschnittenen Gesichtszügen.« Nachdem ALEXIUS BORODA sich OSKAR STEINBACH angeschlossen hat, führt S. die 200 als Kosaken verkleideten Verbannten bis auf türkisches Gebiet in Freiheit. In Bad Wiesenstein erscheint er als Oberst in türkischen Diensten, als »militairischer Bevollmächtigter des Großherrn«, der Krupp in Essen aufsuchen will, um »mit ihm einen Contract wegen Waffenlieferungen zu vereinbaren«. Zufällig belauscht S. ein Gespräch zwischen IBRAHIM PASCHA und ALBIN SCHUBERT, dessen Inhalt er an SAM BARTH weitergeben kann. Als GUSTE, die kranke Frau des Schließers auf Schloß Wiesenstein, verkleidet, belauscht er ein Gespräch zwischen Ibrahim Pascha, Schubert und FLORIN. (DH-DH: 2070, 2187, 2236, 2320, 2396ff)


VON SENDINGEN:


1) (verh. VON ALBERG); Baronesse; Nichte von 2), Cousine von 3): siehe unter VON ALBERG


2) reiche Tante von 1)/3); bei ihr wuchsen ihre beiden Nichten auf; in ihrem Testament bedachte sie 3) als Universalerbin. Durch eine Fälschung des Barons FRIEDRICH VON ALBERG erhielt jedoch 1) das Vermögen. (nur erwähnt) (WzG: III 1035 IV 1664f)


3) EMILIE V.S. -> EMILIE VON SANDAU


VON SENFTENBERG, GRAF HORST ARNIM: Offizier; seine Familie stammt aus Bayern; er lebt in Wien, seine Wohnung liegt am Kärntnerring. V.S. ist jung, er hat einen »prächtigen, auch recht gut geschulten Bariton« (2197). »Er soll bedeutende Besitzungen in Ungarn und Siebenbürgen haben und außerdem auch noch in Preußen und Bayern


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begütert sein. Er fährt mit den besten Pferden, führt ein brillantes Haus, obgleich er unverheirathet ist, hat die besten Weine und verzieht keine Miene, wenn er einen Tausendguldenschein im Spiele verliert.« (2102) Besitzungen hat der Graf auch in der Ukraine und auf der Krim. In Wien hat er Kontakt mit dem Sänger GUISEPPE CRIQUOLINI (-> KRIKELANTON) und dem angeblichen Baron EGON VON STUBBENAU (-> SALEK), vor deren Belästigung er die Sängerin LENA UBERTINKA (-> MUHRENLENI) sowie MARTHA CLAUS, die Tochter des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS), rettet. Auf einer Soiree bei HESEKIEL VON HAMBERGER begleitet er die Ubertinka auf dem Klavier und singt auch selbst. Er verliebt sich in die Sängerin. V.S. kann ein Komplott des Verbrechers Salek und des Barons TERZKY VON GULIJAN gegen den FEX belauschen, so daß der WURZELSEPP deren Machenschaften durchkreuzen kann. Die Muhrenleni heiratet den Grafen und singt nach der Uraufführung der Oper ›Götterliebe‹ in Scheibenbad ihrem Mann zuliebe nur noch in Kirchen und auf Konzerten. (WzG: V 2099f, 2102, 2105, 2126, 2129, 2161, 2165, 2193, 2197 VI 2507, 2509, 2529)


SENG-HO: Stammesname von YE-KIN-LI, JIN-TSIAN und LIANG-SSI


SENITZA (AUGAPFEL) (al. GÜZELA (DIE SCHÖNE)): montenegrische Christin; Tochter von OSCO; KARA BEN NEMSI (KBN) lernt sie im Hause ABRAHIM-MAMURs in Ägypten kennen, wo sie GÜZELA genannt wird und als Abrahim-Mamurs Frau bezeichnet wird. Sie ist krank, und KBN soll sie heilen. Während der Untersuchung bittet sie KBN, sie zu retten. Ohne ihre Geschichte zu kennen, ist KBN, der erkennt, daß sie seelisch krank ist, bereit, ihr zu helfen. Bevor er die Rettung beginnt, trifft er auf ISLA BEN MAFLEI, S.s Verlobten, der S. sucht: Abrahim-Mamur hatte S. in ihrer Heimat Montenegro gesehen und wollte sie heiraten. Er wurde jedoch von ihr und von ihrem Vater abgewiesen. Daraufhin bestach er BARUD EL AMASAT, den Vater einer Freundin von S., S. zu rauben und ihm zu verkaufen. KBN befreit S. Nach ihrer Heirat leben S. und Isla Ben Maflei in Konstantinopel. (Vgl. in LEILET: LEILET) (GR 1: 92, 98f, 109-12, 128f, 133f, 141-45, 157 GR 3: 548)


SENUSSI (Sihdi S.): Gründer der moslemischen Bruderschaft der Senussi; KARA BEN NEMSI und BEN NIL geben sich als seine Schüler und Anhänger aus. (nur erwähnt) (historisch: Sidi Muhammad Ibn Ali As-Sanusi (ca 1790-1859) (GR 17: 364f, 379, 382)


SERENO, RODRIGO: einer der bedeutendsten Spediteure in der argentinischen Stadt Salta; er ist gerissen, übervorteilt unerfahrene Kunden mit überhöhten Preisen. DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER vermittelt er seinen unfähigen Knecht MALZESO als Bergführer. (INKA: 465-71, 473-79)


SERTANO, MANUEL (al. PETRO): spanischer Bettler; ehemaliger Brigant; er vertauschte ALFONZO DE RODRIGANDA, den Sohn Graf EMANUEL DE RODRIGANDAs, mit ALFONZO, dem Sohn GASPARINO CORTEJOs, und brachte ihn zu


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seiner Bande, wo er unter dem Namen MARIANO aufgezogen wurde. Als alter Mann beichtet er Mariano das Geheimnis. (WR I: 30ff, 45)


SERT JUMRUK (HARTE FAUST) -> SAID KALED PASCHA


SETZERLEHRLING: Er arbeitet in einer Dresdner Setzerei. Er ist der Neffe des Hausmannes der Setzerei. Den angeblichen EMIL WILLMERS läßt er in die Setzerei, um mit ihm falsche Visitenkarten und Paßformulare zu drucken. Dabei wird er von KARA BEN NEMSI, der in der Setzerei als Redakteur arbeitet, überrascht. Mit Kleidern und Geld seines Onkels kann der S. entkommen. (BRODNIK: 335ff, 340)


SEWARD: amerikanischer Staatsmann; seine feste Haltung gegenüber NAPOLEON III. veranlaßte diesen, Mexiko zu räumen. (historisch: William Henry S.) (nur erwähnt) (WR IV: 1453)


SEYMOUR: britischer Admiral (nur erwähnt) (historisch: Sir Georg Francis S. (1787-1879)) (SURCOUF/KAPER: 58)


THE BOTH SHATTERS -> JOSIAS PARKER und sein Sohn


OLD SHATTERHAND: siehe unter OLD .....


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