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SHELLEY:


1) Mulatte; Anführer (›Kapitän‹) einer Bande, die im kalifornischen Goldgebiet ihr Unwesen treibt. Er hat eine Messerstichwunde über der rechten Wange. Mit seiner Bande hat er den OHIOMANN und dessen Begleiter überfallen. Zusammen mit FRED und PATRIK MORGAN ermordete er ALLAN MARSHAL. S. wird von den Shoshonen KO-TU-CHOs gefangengenommen. OLD SHATTERHAND und seine Begleiter überlassen ihn dort seinem Schicksal. (DEADLY/GR 9: 306-09, 319-23, 338ff)


2) Tramp bei DANIEL ETTERS (GR 14: 477f)


SHEPPARD, FRANK (al. PRAYERMAN): Berufsverbrecher; S. geht schwarz gekleidet, ist glatt rasiert, ist ein starker Tabakschnupfer. Er gibt sich als Deutscher aus. In Plattsburg hat er den Advokaten PRETTER beraubt und den Farmer GUY FINELL erschossen. Die letzte Tat hängt er EMIL REITER an, den er damit erpreßt. Daß noch weitere Verbrechen auf sein Konto gehen, wird angedeutet. In Weston tritt S. als PRAYERMAN, als Verkäufer frömmelnder Traktate auf. In MEIERs Hotel trifft er auf OLD SHATTERHAND (OS), der in ihm sofort den »Wolf im Schafspelz« vermutet. Der unstete, forschende Blick paßt nicht zum würdevollen Habitus und der näselnden, salbungsvollen Redeweise. OS entdeckt bei ihm eine wertvolle Büchse, die einem ehemaligen Gefährten, dem Westmann AMOS SANNEL, gehört. Als S. OS ein von diesem


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selbst als Schüler geschriebenes Weihnachtsgedicht als das Gedicht eines reuevollen Pferdediebes verkaufen will, wird er gezüchtigt. OS kommt einem Raub S.s auf die Spur, den dieser mit Hilfe CORNERs und EGGLYs an WATTER und WELLEY beging, kann aber die Flucht der Verbrecher nicht verhindern. Im Zimmer S.s findet OS einen Koffer mit doppeltem Boden und Diebeswerkzeug, der ihn auf die Spur der Verbrecher führt. Das Trio, dessen Anführer Corner ist, will LACHNER und CARPIO ein finding-hole (Goldlager) verkaufen. In Wahrheit jedoch wollen sie die beiden in den Westen locken und sie zwingen, das Gold aus dem Eiswasser eines Baches zu bergen. OS und WINNETOU stellen die Verbrecher und befreien Carpio. Die Verbrecher geraten dann in die Gefangenschaft der Blutindianer PETEHs und später in die der Shoshonen YAKONPI-TOPAs. Sie können aber entkommen und Carpio mitnehmen. Am finding-hole werden sie von OS und seinen Gefährten, zu denen auch Sannel gehört, festgenommen. Dieser nimmt S. das Gewehr ab, das S. ihm gestohlen hatte. Die Banditen müssen für Winnetou das Gold aus dem Bach holen. Um es für sich zu erlangen, verfolgen die Verbrecher OS und seine Gefährten ins Pa-ware, ein Winterlager der Shoshonen. Dort wird S. durch das Felsdach der Schutzhütte, das durch eine Schneelawine eingedrückt wurde, schwer verletzt. Er gesteht OS schon nicht mehr ganz bei Sinnen den Mord an Finell, wodurch Reiter entlastet wird. (GR 24: 139ff, 224f, 227ff, 235f, 242ff, 247ff, 254ff, 269f, 288, 292, 322ff, 359, 363f, 372f, 402, 510, 556, 558ff, 572, 579, 597f)


SHIBA-BIGK -> SCHIBA-BIGK


SHOSHEINTA (BÄRENAUGE) -> SCHOSHEINTA


SHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ) -> SCHOSH-IN-LIETT


MR. SHOWER: Engländer; Begleiter von MR. PHELPS; auf einer Reise in Hinterindien wird S.s wertvolle Uhr gestohlen. Nachdem zunächst unschuldige Eingeborene verdächtigt wurden, klärt ein HOEI-FOEI den Fall auf: der chinesische Führer der Gesellschaft, FI, ist der Dieb. (PHI-PHOB: 516f, 520)


MIRZA SIBIL (SCHNURRBART)/al. AGHA SIBIL): persischer Kaufmann; Vater von AELMAS

- in GR 26: Schwiegervater von DOZORCA; er trug einen »so starken Schnurrbart, wie ich noch keinen zweiten gesehen habe«. Seit den Unruhen von Damaskus (1860) gilt er mit seiner Tochter und seinen beiden Enkeln (SEFA und IKBAL) als verschollen. (nur erwähnt) (547, 601)

- in GR 29: Er wohnt in Isphahan, wird als braver, hochehrwürdiger Mann geschildert, der ehrlich und bescheiden ist. Er treibt Handel mit vielen freien Stämmen und wurde als Kaufmann reich. Als er bei den Dschamikun von KARA BEN NEMSI erfährt, daß DOZORCA lebt, läßt er die Familie kommen, um sie wieder zusammenzuführen. (11, 45, 121ff, 204, 506)


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SIBOULT: Geschäftspartner ALBIN RICHEMONTEs (nur erwähnt) (W: 24 / ULAN I: 52)


SIDNA: Kurdin in Spandareh; sie bedient KARA BEN NEMSI und SIR DAVID LINDSAY beim Essen. Es ist nicht eindeutig festzustellen, ob es sich um die Frau des NEZANUMs VON SPANDAREH handelt. (GR 2: 134)


SIEBEN BÄREN -> SCHAHKO MATTO (Osage)


SIEBENHAUT, ELIAS: Wachtmeister auf Burg Güntersberg; davor diente er bei HEINRICH VON BORK; er hat »die Eigenthümlichkeit, nicht schweigen zu können«. (QUITZOWS: 277)


SIEBERS:


1) Bankier in Hannover; Mann von 2); Vater von 3); er starb im Herbst 1885 fast an demselben Tag wie seine Frau. (nur erwähnt) (WzG VI: 2578)


2) Frau von 1), Mutter von 3); sie starb fast an demselben Tag wie ihr Mann im Herbst 1885. (nur erwähnt) (WzG VI: 2578)


3) MARGA(RETHE) S.: junge, städtische Dame aus Hannover; Tochter der verstorbenen 1)/2); sie ist vierundzwanzig Jahre alt und hat große, dunkle Augen. In Hannover traf sie auf einer Soiree den Sänger ANTONI (-> KRIKELANTON), in den sie sich verliebte. Der Sänger liebt M. auch, glaubt aber, wegen seiner vergangenen ausschweifenen Lebensweise der Liebe M.s nicht wert zu sein. M. trifft am Starnberger See ANITA VENTEVAGLIO, die M. eine Wohnung in einer Villa verschafft. Es stellt sich heraus, daß es die Villa des Sängers ist. Durch die Vermittlung der MUHRENLENI kommen M. und Anton doch noch zusammen. (WzG VI: 2577f, 2581, 2586)


VON SIEGELFELD: Fähnrich beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (der Name ist möglicherweise nicht authentisch) (PANDUR: *63)


SIEGERIN -> BENDA (Perserin)


SIGISMUND: deutscher Kaiser; er ernennt FRIEDRICH VON -> ZOLLERN zum KURFÜRSTEN VON BRANDENBURG. (historisch: 1368-1437, Kaiser 1410-37) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 179, 388 / 629)


SIHDI ALI BEI -> ALI BEI


SIHDI EMIR -> EMERY BOTHWELL


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SIHDI SENUSSI -> SENUSSI


SIKIS-SAS (GROßER FREUND) -> IKWEHTSI'PA


SIKUKUNI: Zuluherrscher; Bruder SOMIs und TSCHAKAs; er tötete Tschaka, um dessen Herrschaft anzutreten; »eine Binde von Otternfell und Ohrdecken von Leopardenfell schmückten sein Haupt, von welchem fünf Straußenfedern und eine Kaffernfinkenfeder wehten. Seine herkulischen Glieder waren außer einem aus Straußenflaum gefertigten Lendenschurze unbekleidet, und von den breiten Schultern hing ein Mäntelchen von zusammengenähten, weißen Kuhschwänzen« (139f). In grausamer Weise kämpft er mit seinen Zulu an der Seite der Engländer gegen die Buren. Von der Farm JAN VAN HELMERS entführt er dessen Braut MIETJE, die er als Tochter seines Bruders Somi erkennt. QUIMBO kann sie jedoch befreien. Bei einem zweiten Überfall auf die Farm werden S. und seine Zulu erneut zurückgeschlagen; schließlich kommt es zur Entscheidungsschlacht zwischen Buren und Zulu an der Groote-Kloof, bei der S. von Jan van Helmers gefangen wird. (historisch: 1814-82) (Vgl. BOER-DH: DINGAAN) (BOER-GR: 55f, 59, 82, 100ff, 121, 125f, 164, 193ff)


SILBERBAUER -> CONRAD CLAUS


SILBERBERG, JUDITH -> JUDITH SILBERSTEIN (GR 22: 32)


SILBERFRANZ: fälschlich für SILBERFRITZ


SILBERFRITZ -> FRITZ CLAUS


SILBERGLANZ:


1) BARUCH S.: jüdischer Pfandleiher und Altwarenhändler; Mann von 4), Vater von 2)/3); er ist sehr lang, »eine Gestalt, welche Einen zum Fürchten hätte bringen können ... Er war nur mit einem schmutzigen Hemde, einer noch schmutzigeren Unterhose und einem kattunenen Kaftan bekleidet, welcher seit Dezennien als Hand- und Wischtuch gedient zu haben schien. Aller Schmutz und jede Fettigkeit, mit welcher die Finger seines Besitzers jemals in Berührung gekommen waren, war an ihm abgestrichen und auf ihn abgelagert worden.« Er »konnte den Glauben erwecken, daß er zu den gebräuchlichen Abbildungen des Todes Modell gesessen habe. Sein glänzend nackter Schädel zeigte nicht die Spur eines Haares. Unter seiner weit hervorstehenden Stirn lagen die Augen in tiefen Höhlen ... Wangen waren nicht mehr vorhanden; die Haut legte sich lederartig an die Backenknochen fest und sank dann gänzlich in die Mundhöhle ein, um sich an den zahnlosen Kinnladen wieder zu erheben und da zwei Lippen zu bilden, aus denen jede Farbe längst verschwunden war. Der Hals war lang und so dürr, daß man seine einzelnen Theile deutlich sehen konnte. Die Brust, welche aus dem Hemdenschlitz hervorblickte,


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zeigte die ganze Häßlichkeit eines Gerippes. Auch die Hände und die bloßen Füße, welche unbekleidet auf der unteren Sophakante lagen, glichen ganz den Extremitäten eines Verstorbenen, einer Leiche. Nur Eins war es, was nicht zum Modell des Sensenmannes paßte, die Nase. Diese stach nämlich so lang, scharf und spitz aus dem eingefallenen Gesicht hervor, daß man darüber hätte erschrecken können ... Obgleich er mosaischen Glaubens und also ein Sohn desjenigen Stammes war, dessen Angehörigen gern den vollen Bart zu tragen pflegen, hielt er sein Gesicht stets vollständig glattrasirt. Er hatte seinen ebenso triftigen wie geheimnißvollen Grund dazu.« (1410f) B. hat große Körperkraft. Er war einst Schreiber beim Vater ILLO VON FLAKEHPA-OCIULUIs in der Walachei. Gegen die Familie von Flakehpa-Ociului schmiedet B. Rachepläne, da Illo von Flakehpa-Ociului Grundstücke für Eisenbahnbauten enteignet hatte, auf denen B. Hypothekensicherheiten liegen hatte, so daß B. große Verluste erlitt. B.s Ziel ist es, die Familie von Flakehpa-Ociului zu ruinieren. Das scheint ihm auch zu gelingen, denn die von Flakehpa-Ociului sind bei B. so hoch verschuldet, daß sie sich für Festlichkeiten jeweils kurzfristig und für hohe Miete ihr Tafelgeschirr bei ihm ausleihen müssen. Auch die Familie VON WILDEN will B. vernichten. FRANZ VON WILDEN fällt dadurch in B.s Hände, daß er, um fällige Wechsel einzulösen, eine Wechselunterschrift fälscht, was B. bemerkt. Zu BERTHA BRAND besteht eine geheimnisvolle Beziehung, da der Ring, den von Wilden von ihr hat und den er an B. verpfändete, wohl eine besondere Bedeutung hat, die nur B. und seine Familie kennen. Der skrupellose Jude ist auch Einbrecher, allerdings nur, um seine Außenstände ohne Verlust einzutreiben, wenn die Gläubiger nicht zahlen. Sein wucherisches Geschäftsgebaren rechtfertigt B. ausführlich mit der Rolle, die die Gesellschaft den Juden aufgezwungen hat. (ZOUAVE: 1410f, 1413-16)


2) ELIAS S.: Jude; Sohn von 1)/4), Bruder von 3); er ist Agent in der Residenz (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1415)


3) GAMALIEL S.: Jude; Sohn von 1)/4), Bruder von 2); Gehilfe seines Vaters; er ist, »die schwarze Behaarung seines Schädels ausgenommen, das verjüngte Ebenbild seines Vaters.« (ZOUAVE: 1411)


4) SULAMITH S.: Jüdin; Frau von 1), Mutter von 2)/3); sie hat eine Habichtsnase, »zeigte die Häßlichkeit in Potenz«. (ZOUAVE: 1411)


SILBERHEINER -> HEINRICH SILBERMANN


SILBERKLAUS -> CONRAD CLAUS


SILBERLING, HEINRICH: Deckname ERICH VON SEESTRÖMs


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SILBERMANN:


1) Vogelfänger in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorf; Mann von 2), Vater von 3); widerstrebend bittet er für seinen Sohn den KANTOR um die Hand seiner Tochter ALWINE und wird von diesem abgewiesen. Als zwanzig Jahre später sein Häuschen durch einen Brandanschlag zerstört wird, finden er und sein Sohn bei Alwine, die als Gräfin SMIRNOFF in das Dorf zurückgekehrt ist, Unterkunft. (GIFTHEINER: 638, 651ff, 700f, 749ff, 762ff, 772, 774ff)


2) Frau von 1), Mutter von 3); verstorben (nur erwähnt) (GIFTHEINER: 638)


3) HEINRICH S. (al. GIFTHEINER/SILBERHEINER/HEINER): Vogelfänger und -händler in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorf; Sohn von 1)/2); er ist ein begabter Tenor und zieht als Leiter mit einer Sängertruppe durch die Welt. H. singt selbstgedichtete Lieder. Er liebte vor zwanzig Jahren die Kantorstochter ALWINE, deren Vater jedoch gegen die Verbindung war. Ein H. durch seinen Nebenbuhler BALZER zugedachter Säureanschlag, dem der KANTOR zum Opfer fiel, wurde H. angelastet. Mangels Beweises mußte man H. jedoch wieder freilassen. Alwine, die von ihrem Vater verstoßen wurde, verließ H. und zog mit einer Theatergruppe fort. Zwanzig Jahre nach diesen Vorfällen trifft H. auf die Komteß ALMA SMIRNOFF, die sich mit ihrer Mutter im Dorf niedergelassen hat. Er gesteht ihr seine Zuneigung, die erwidert wird. Durch finanzielle Unterstützung von Almas Mutter, die die zunächst noch unerkannt bleibende, als Gräfin SMIRNOFF reich gewordene Alwine, ist, kann H. seinen Gedichtband ›Gebirgsklänge‹ herausgeben. H. vereitelt einen Einbruch Balzers bei der Gräfin. Aus Rache versucht Balzer erneut einen Säureanschlag auf H., dem Balzer nun jedoch selbst zum Opfer fällt, wodurch H.s Unschuld am Anschlag auf den Kantor offenbar wird, zumal Balzer seine damalige Tat gesteht. Der Kantor bittet H. die Feindschaft ab. Zum Weihnachtsfest, zu dem Alwine ihr Inkognito aufgibt, wird eine von H. gedichtete Weihnachtskantate, bei der er selbst das Tenorsolo singt, aufgeführt. Schließlich verlobt sich H. mit Alma. (GIFTHEINER: 636ff, 651, 653, 668, 670, 684ff, 699ff, 732ff, 748ff, 762ff, 773ff)


SILBERMARTHA -> MARTHA CLAUS


SILBERNER MANN (SONATAKA) -> ROULIN


SILBERSTEIN:


1) JAKOB S.: Vater von 2), Witwer von 3); er stammt aus der Gegend von Koblyn (Posen), wo er als Pfandleiher und Rauchwarenhändler tätig war. J. ist ein »hagerer, ältlicher Mann, dessen Gesicht den ausgesprochensten jüdischen Typus zeigte. Sein Anzug ließ keinen Zweifel ... daß er ein polnischer Hebräer sei« (40f). Er spricht gebrochenes Deutsch. Für ihn zählt nur Geld; er hat sich den Auswanderern um HARRY


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MELTON angeschlossen, weil er glaubt, in Mexiko schnell reich werden zu können. J. ist völlig vernarrt in seine Tochter: »ein kompletter Narr, ein Dummkopf vom reinsten Schrot und Korn« (47). Auch er muß im Quecksilberbergwerk Meltons arbeiten. Nach seiner Befreiung ist er damit einverstanden, daß Judith LISTIGE SCHLANGE heiratet; er will selbst mit bei den Yumas bleiben. (GR 20: 40-47, 50, 542 GR 21: 98-101 GR 22: nur erwähnt)


2) JUDITH S. (auch SILBERBERG/SILVERHILL): Tochter von 1)/3); etwa 18 Jahre alt; sie begleitet ihren Vater auf der Reise nach Mexiko. Auch sie erhofft sich schnellen Reichtum. J. ist ein »Mädchen mit orientalischen Zügen von ungewöhnlicher Schönheit. Der Anzug ... bestand aus Schnürstiefeln, weißen Strümpfen, rotem, mit dunklem Sammet umsäumtem Rocke und einem blauen Mieder, welches mit silbernen Hefteln und einer ebensolchen Kette geschmückt war. Ein kleines, mit einer Feder verziertes Hütchen saß auf dem vollen, in zwei Zöpfen hinten weit herabhängenden Haare. Diese Kleidung paßte wohl mehr auf einen Maskenball« (40). Sie ist flatterhaft und immer nur auf ihren Vorteil aus. J. schwärmte für den HERKULES, ließ diesen jedoch schon bald wegen eines Reserveleutnants »mit rotem Kragen und blitzenden Knöpfen« sitzen, von dem sie wegen seiner Schulden aber auch bald nichts mehr wissen wollte. Sie wird die Vertraute HARRY MELTONs, verrät den Herkules an ihn, als dieser nach seiner Flucht von Almaden alto noch einmal ihretwegen dorthin zurückkehrt. Sie hilft sogar ihrem Vater nicht, der auch im Bergwerk arbeiten muß (glaubt jedoch, er würde dort bevorzugt behandelt). Als sie sich dem Yumahäuptling LISTIGE SCHLANGE zuwendet, wird auch sie ins Bergwerk gesteckt. Nach ihrer Befreiung durch OLD SHATTERHAND (OS) hat sie kein Wort des Dankes für ihn. Sie will Listige Schlange heiraten, da dieser ihr Reichtümer verspricht. Sie folgt ihm auf ein ›Indianerschloß‹, lebt dann zeitweilig in San Francisco, wo es wegen ihrer zahlreichen Verehrer zu einem Streit kommt, bei dem der Häuptling erstochen wird. In New Orleans lernt sie JONATHAN MELTON kennen, der ihr ebenfalls verfällt und ihr mit den erschlichenen Millionen imponiert. Auch nachdem sie von den Verbrechen der Meltons erfährt, hält sie zu ihnen. Dabei handelt sie nicht aus Zuneigung; es geht ihr nur um den Reichtum. Auf der Flucht vor OS wird sie auf Veranlassung AVAT-UHs kahlgeschoren. Als Strafe für ihr Fehlverhalten muß sie zum Schluß einige Wochen bei SCHNELLER PFEIL in Gefangenschaft zubringen. (GR 20: 40, 46f, 181, 540, 542f GR 21: 13, 14-19, 29ff, 97-101 GR 22: 30-47, 105f, 252ff 354ff, 445ff, 480, 492, 602, 606)


3) REBEKKA S.: Frau von 1), Mutter von 2); verstorben (nur erwähnt) (GR 20: 45)


SILL-I-SULTAN: persischer Prinz; er ermordete JAMIR. (nur erwähnt) (GR 27: 626)


SILVERHILL, JUDITH -> JUDITH SILBERSTEIN (GR 22: 32)


SILVERS, BEN: ehemaliger Matrose; er wurde »wegen eines beträchtlichen Diebstahls erst gepeitscht und dann auf Malacca ausgesetzt« (216). S. ist auf Manua als falscher


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Missionar tätig. PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT (May-Pseudonym) entlarvt ihn. Als er diesen angreifen will, wird er von TUI-FANUA erschossen. (TUIFANUA: 206, 216)


SIMEON:


1) JACOB S.: jüdischer Goldschmied; Mitglied der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN); Vater von 2); er ist von SALOMON LEVI abhängig, für den er eine Fälschung der Identifikationskette ROBERT BERTRAMs (ROBERT VON HELFFENSTEIN) anfertigt. Gemeinsam mit ERNST VON TANNENSTEIN versucht er, Robert um sein Erbe zu betrügen. Der Plan mißlingt; S. wird zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. (VS: I 468 IV 1640-44 V 1701-06, 1732-36, 1768f, 1781f VI 2240-49, 2267f, 2296ff, 2336-48, 2363f, 2369-74, 2380, 2406)


2) Stubenmädchen beim Staatsanwalt; Tochter von 1); sie hilft ihrem Vater bei der Tannenstein-Affäre. (nur erwähnt) (VS VI 2241)


SIM-MING (HERZENSLICHT): Tochter von YE-KIN-LI und HAO-KEU, Schwester von JIN-TSIAN, LIANG-SSI und MEI-PAO; ihr Gesicht war »nach der Sitte der besseren Stände« weiß und rot geschminkt. Die Augenbrauen waren mit »schwarzer Farbe so verlängert, daß sie über der Nasenwurzel zusammenliefen. Das Haar war durch Kämme und viele Nadeln hoch und fast in Form eines Schmetterlings gesteckt. Das Obergewand schloß eng am Halse an und fiel in weiten Falten bis auf den Boden herab. Die Hände waren tief in den Aermeln verborgen. Die Füße konnte man nicht sehen, aber verkrüppelt waren sie nicht« (470). Sie lebt nach der Verfolgung und Zerstreuung ihrer Familie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bei einem moslemischen Verwandten. Mit dem BLAUROTEn METHUSALEM und dem wiedergefundenen Rest ihrer Familie reist sie zum Vater nach Deutschland. (METHUSALEM: 457f, 470f, 546)


SIMO: Eunuche HAMD-EL-AREKs und Bewacher SOBEIDEs; er hat einen herkulischen Körperbau. S. wird von KATOMBO gefangengesetzt und von MANU-REMUSAT getötet. (ZEPTER: 498, 513)


SIMSON:


1) ADELINE S. (al. LÄRMINE): Frau von 3), Mutter von 2); ihren Beinamen hat sie wegen ihres Charakters erhalten. (PANTOFFELMÜHLE)


2) ANNE S.: Tochter von 1)/3); sie wird von LEISETRITT umworben. (PANTOFFELMÜHLE)


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3) ROBERT S.: Mann von 1), Vater von 2), Schwager von HERMINE; er steht ›unter dem Pantoffel‹ seiner Frau, mit der er schriftlich vereinbart hat, daß sie 51 Wochen im Jahr ›regiert‹, er in der verbleibenden Woche. (PANTOFFELMÜHLE)


VON SINDINGEN: fälschlich für VON SENDINGEN


SKAT-MATTHES -> TOBIAS MATTHES


SKOBELEFF:


1) russischer General (nur erwähnt) (historisch: Michael D. Skobeleff, genannt ›Custer Zentralasiens‹ (1843-82)) (DH-DH: 2016)


2) IWAN S.: Deckname von GEORG VON ADLERHORST, der sich als Vetter von 1) ausgibt, als Bauer und Ackerbauer aus Jekaterinenburg (DH-DH: 2016)


SLACK: Falschspieler, notorischer Trinker, Raufbold; er führt als ständige Redensart »Gott soll mich wahnsinnig machen, wenn ...« im Munde. Zusammen mit seinem Kumpan GRINDER ermordet er die Brüder BURNING und raubt deren Gold. Den Verdacht lenken beide auf zwei Indianer. Sie können jedoch von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU in Fort Hillock gestellt werden. Da ihnen der Mord nicht nachzuweisen ist, erkennt das Gericht auf ein Gottesurteil: die beiden werden über Nacht zusammen mit OS und Winntou nur mit Messern bewaffnet in einen dunklen Schuppen gesperrt. Während eines Blizzards bricht ein Teil des Schuppens zusammen; dabei wird Grinder geblendet und S. verfällt durch einen auf seinen Kopf herabgestürzten Balken dem Wahnsinn und läuft zum Versteck des Goldes, das er damit verrät. Vier Jahre später trifft OS die beiden in Baton-Rouge als Bettler wieder. (BLIZZARD: 570ff, 576, 578, 586ff, 594ff, 598)


SLIDING BOB -> BOB


SLUGAKSCH: Pandur unter dem Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK, dem er als Kundschafter und Spion dient; S. ist »ein noch ziemlich junger Mann in gewöhnlicher Bauernkleidung, doch ließ seine ganze Figur und Haltung errathen, daß er eigentlich zum Militär gehöre« (234). Als angeblicher Bote KARL VON BODTMANNs überbringt er dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) einen gefälschten Brief, der diesen in eine Falle locken soll. Der Dessauer schöpft jedoch Verdacht und läßt S. festnehmen. S. soll später erschossen worden sein. (PANDUR: 234, 249, *63, 317)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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