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STADTRICHTER: Er untersucht die Explosion im Felsenbruch. (WANDA: 480, 510, 542)


STAFFELBAUER (nur erwähnt) (WzG I: 145)


STALO (RIESE): Lappe; Nachbar von VATER -> PENT; S.s Diener, PAWEK, hat Vater Pent bestohlen. (SAIWA TJALEM: 37ff)


STANGE (ROGATJINA) -> JIM/TIM SNAKER


STAR -> SYDSCHYRDA


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STARKE EICHE: Anführer eines auf Pferderaub ausgerückten Apachentrupps; er wird von FALKENAUGE getötet. (361: STARKE FÄHR ??) (WALDLÄUFER: 349ff, 361ff)


STARKE FÄHR: unverständliche Bezeichnung (Setzfehler?) für STARKE EICHE (WALDLÄUFER: 361)


STARKE HAND:


1) -> ATESCHA-MU (Comanche)


2) -> LATA-NALGA/LATA-NALGUT (Apache)


STARKER ARM: Yumakrieger (GR 21: 173, 176-81)


STARKER BÜFFEL:


1) Kriegshäuptling der Upsarokas (nur erwähnt) (MUSTANG: 43)


2) -> NALGU MOKASCHI (Mimbrenjo)


STARKER WIND -> BITSIL-ILTSCHEH (Mogollon)


STARTON, ELLEN: sehr reiche Amerikanerin; Tochter eines Pflanzers; sie ist stolz und ungewöhnlich schön. Sie hat dunkles, volles Haar, eine herrliche Gestalt (nicht zu voll) und eine sonore Stimme. E. ist nur Tänzerin, um im Tanz ihr Genie‹ ausdrücken zu können. Sie bereist mit ihrer Dienerin SAMMY Europa, um MAX HOLM zu suchen, den sie in Amerika kennenlernte und den sie liebt, was dieser jedoch aufgrund einiger Mißverständnisse nicht weiß. E. bewirbt sich als Konkurrentin LEDAs um eine Stelle am Residenztheater. In der Residenz findet sie dann Max. Es kommt aber erst zur Verlobung, als E. die Initiative ergreift und Max eine Liebeserklärung macht. (VS: III 1132f, 1144, 1147-52, 1177f, 1180-83, 1202-08, 1268f IV 1397-1402, 1423, 1432ff V 1803ff, 1821ff VI 2074ff, 2378f, 2381-84)


STAUDIGEL:


1) alte, reiche und dumme Frau von 2); »ein Bild ausgesprochener Häßlichkeit, lang, hager zum Zerbrechen und an der einen Schulter ausgewachsen« (1189). Sie ist unfreiwillige Mitspielerin in der Komödie, die mit ihrem Mann gespielt wird. (VS: III 1189f IV 1388-97, 1437-40)


2) LEON S.: ehem. Damenschneider; Chef der Claqueurs am Residenztheater; Mann von 1); er hat reich geheiratet; läßt sich Baron‹ nennen. Von LEDA wird er mit einem Schä-


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ferstündchen und mit Geld bestochen, ihr gegen ELLEN STARTON seine Claque zur Verfügung zu stellen. Der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und MAX HOLM inszenieren eine aufwendige Verwechslungskomödie, so daß S. das teure Souper nicht mit Leda, sondern mit dem verkleideten Paukenschläger HAUCK verbringt, und seine Frau Zeugin dieses Zusammenseins wird. S. erhält für seine Intrigen eine Gefängnisstrafe. (VS: III 1189-96 IV 1396f, 1435f, 1438ff VI 2406)


VON STAUFFEN:


1) Baron; Vater von 2)/3); Onkel des Freiherrn VON BRENNER; der »alte Herr hatte ein sehr vornehmes und ehrwürdiges Aussehen. Bei einem schärferen Blick aber sah man es ihm an, daß ein stiller Kummer an seinem Innern nagte ..., der Kummer über seine Töchter.« (WzG I: 188)


2) ELISE V.S.: Tochter von 1), Schwester von 3), Cousine des Freiherrn VON BRENNER; sie ist mondsüchtig. »Ihre Gestalt war hoch, voll, ihr Gesicht bleich und schön.« (20f) Wenn sie nachtwandelt, kann sie in die Zukunft blicken. Sie sagt dem KRIKELANTON, der MUHRENLENI und König LUDWIG II. in Versen die Zukunft voraus. (WzG I: 5, 20f, 137, 188f, 238)


3) FRANZA V.S.: Tochter von 1), Schwester von 2), Cousine des Freiherrn VON BRENNER: sie ist sehr überspannt, wähnt, sie sei eine Dichterin und will jeden, der ihr sympathisch ist, küssen. F. ist »eine Dame im Alter von vielleicht achtundzwanzig bis dreißig Jahren. Sie war höchst üppig, ja stark gebaut ... Das Gesicht ... war sehr bleich und zeigte den Ausdruck größter Gutmüthigkeit«. Als Dichterin glaubt sie, sich außergewöhnlich kleiden zu müssen: »Man hätte ihren Anzug für ein Schlafnegligé halten können, wenn nicht einiges Fremdartige dabei gewesen wäre. Sie trug nämlich ein langes, bis fast auf die Knöchel reichendes, weißes, hemdartiges Gewand, welches über den Hüften von einem Gürtel festgehalten wurde und die Formen des colossalen Busens deutlich sehen ließ. Um den entblößten Hals legte sich eine breite Goldkette. Das Gewand hatte keine Aermel, die fetten Arme waren nackt und über dem Ellenbogen und an den Handgelenken mit Spangen versehen. Auch die Füße waren nackt und trugen eine für das bayrische Oberland und die herbstliche Jahreszeit verwunderliche Bekleidung, nämlich Sandalen, welche mit um den Unterschenkel kreuzweise geschlungenen Riemen befestigt waren. Das Haar war in einen griechischen Knoten geschlungen, und über der Stirn glänzte ein breites, hohes Diadem.« (54) Sie verhilft - da sie die Begebenheit für ein brauchbares dichterisches Sujet hält - dem KRIKELANTON zur Flucht vor den Gendarmen. F. hält sich später mit ihrem Vater und ihrer Schwester in Scheibenbad auf: »Sie trug ein weitpauschiges, grasgrünes Kleid, einen grellrothen Ueberwurf und einen hellblauen Amazonenhut mit schwefelgelber Feder. In ihrer Hand ruhte der ... mit einem Knauftintenfasse versehene Schirm, und an einem rosafarbenen Riemen hing die theure Mappe an ihrer linken Seite.« (1120) (WzG: I 53ff, 58, 66, 73, 136f, 188 III 1120, 1125 VI 2534)


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(VON) STAUTENAU: Offizier; Spieler (nur erwähnt) (VS: IV 1569)


STEALING-FOX -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON


BRUDER STECKELBEIN -> BALTHASAR HABERLAND


VON STEGELITZ, JANECKE/JANEKE: Ritter; Bundesgenosse von SIMON VON GÜNTERSBERG; er hat ein »bartbewaldetes Gesicht«, ist »ein alter, schweigsamer Gesell, der mit dem Schwerte besser umzugehen verstand, als mit der Zunge, und mit dem vollen Weinhumpen besser als mit der frommen Hauspostille« (274). Sein Haar ist bereits grau, dennoch hält er um die Hand der jungen BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG an. Er ist die treibende Kraft in der Fehde gegen die Herren VON WEDEL, HEINRICH VON BORK und HENNING VON KREMZOW. J. und Simon fallen in die Hände HENNING VON WEDELs (des Älteren). Über das weitere Schicksal J.s erfährt man nichts. (QUITZOWS: 263, 274ff, 289, 294 / 471, 481, 612)


STEHLENDE HAND -> ROLLINS


STEIN:


1) (STEINMÜLLER): Müller; Vater von 6); er befindet sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. S. spricht mit dem KAISERBAUERn ab, daß seine Tochter, MARGARETHE STEIN, dessen Sohn, WILHEM KAISER, gegen Wilhelms Willen heiraten soll. S. soll dem Kaiserbauern behilflich sein, Geschmeide, das der Vater des Kaiserbauern unrechtmäßig erwarb, zu verkaufen. Als aus der Hochzeit nichts wird, droht S. dem Kaiserbauern mit einer Anzeige. (KAISERBAUER: 190f, 194f)


2) Witwe von 5), Mutter von 3)/7)/8); sie lebte mit ihren drei minderjährigen Kindern in ärmlichen Verhältnissen, die sich erst durch die Vermietung eines Teils ihrer Wohnung an den reichen und gutherzigen BLAUROTEn METHUSALEM verbessern. Sie erlaubt ihrem Sohn, RICHARD STEIN, in Begleitung des Methusalem zu ihrem in China lebenden Schwager, DANIEL STEIN, zu reisen. (METHUSALEM: 7-10, 543, 546)


3) Tochter von 2)/5), Schwester von 7)/8) (METHUSALEM: 9)


4) DANIEL S. (al. SCHI): aus Deutschland ausgewanderter Bruder von 5), Onkel von 3)/7)/8); er wird von seiner Familie für tot gehalten; tatsächlich hat ihn ein abenteuerliches Schicksal über Süd- und Nordamerika nach China verschlagen. Zunächst als Fremder geächtet und zugleich mit einem Ausreiseverbot belegt, paßt er sich an die chinesische Lebensart an. Durch die Entdeckung einer Ölquelle und dank der Freundschaft des einflußreichen BETTLERKÖNIGs (T'EU) gelangt er schließlich unter dem Namen SCHI (chines. STEIN) sogar zu Reichtum und Ansehen. S. »war lang und hager, über


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sechzig Jahre alt. Zwar trug er keinen Zopf, aber sein langes Haar hing unter dem Hute hervor. Es war silberweiß. Sein scharf geschnittenes Gesicht zeigte tiefe Falten, die Spuren langer körperlicher und auch geistiger Anstrengung. Man sah es diesem Gesichte an, daß der Mann einen festen, selbständigen Charakter habe, und doch lag eine freundliche Milde, welche dem Beschauer wohl that, über dasselbe ausgebreitet« (512). Er ist alleinstehend und kränklich. Der verschollen Geglaubte meldet sich brieflich bei der Familie seines Bruders, der er sein Vermögen hinterlassen möchte. Der Erfolg der dadurch ausgelösten Chinareise seines Neffen Richard, des BLAUTROTEn METHUSALEM und ihrer Gefährten, übertrifft alle Hoffnungen: S. findet in Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH einen Käufer für sein Ölunternehmen und kann mit den übrigen Gefährten in seine alte Heimat zurückkehren, wo er fortan als Rentier lebt. (METHUSALEM: 10, 14f, 187, 453, 509, 512-15 (erster Auftritt), 521-27, 529-32, 546)


5) JOSEPH FERDINAND S.: verstorbener deutscher Volksschullehrer; Mann von 2), Vater von 3)/7)/8), Bruder von 4) (nur erwähnt) (METHUSALEM: 5, 7)


6) MARGARETHE (GRETE) S.: Tochter von 1); sie soll mit WILHELM KAISER gegen dessen Willen verheiratet werden. Aus der Verbindung wird jedoch nichts. (KAISERBAUER: 190f)


7) RICHARD S.: älterer Sohn von 2)/5), Bruder von 3)/8), Neffe von 4); R. ist 17 Jahre alt, begabt. Er kann dank der finanziellen Hilfe des BLAUROTEn METHUSALEM das Gymnasium besuchen. Als potentieller Erbe seines Onkels Daniel begibt er sich zusammen mit dem Methusalem und weiteren Gefährten auf eine gefahrvolle Reise nach China. Bei den dabei erlebten Abenteuern hält er sich bescheiden und schweigsam im Hintergrund. Einmal rettet er gerade durch diese Zurückhaltung die Gefährten, die von chinesischen Piraten durch mit Opium versetzten Branntwein betäubt worden waren: als einziger nüchtern geblieben, durchschaut und vereitelt er den geplanten Mordanschlag. (METHUSALEM: 8ff, 62, 74f, 105, 135, 138-49, 203, 362, 448, 512f, 520, 527f, 546)


8) WALTHER S.: sechsjähriger Sohn von 2)/5), Bruder von 3)/7) (METHUSALEM: 9)


STEINBACH:


1) Fleischer in Herlasgrün (nur erwähnt) (DH-DH: 1033)


2) (vermutlich) Großherzog; (vermutlich) verstorben; Vater von 3) und vom GROßHERZOG; er hat auf geheimnisvolle Weise Schuld an der Familie VON ADLERHORST auf sich geladen, die sein Sohn, OSKAR STEINBACH, wiedergutzumachen sucht. (nur erwähnt) (DH-DH: 1041, 1479)


3) OSKAR S. (al. TAN-NI-KAY/NATAN-SI-NI-TLE KAYE (FÜRST DER BLEICHGESICHTER)/MASR-EFFENDI/BARON VON ROLLENAU/PRINZ OS-


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KAR): deutscher Prinz, Diplomat und Husarenoberstwachtmeister; Veteran des deutsch-französischen Krieges von 1870/71; berühmter Westmann; Sohn von 2), Bruder des GROßHERZOGs

- im Orient: »Er trug einen vollständig türkischen Anzug ... Seine hohe, breitschulterige Gestalt ließ auf eine große Körperkraft schließen. Sein Anzug war mit echten Borden verziert, und aus seinem Gürtel sahen die goldbesetzten Kolben zweier Pistolen und der mit edlen Steinen ausgelegte Griff eines Messers. Er schien also reich zu sein. Man konnte ihn auf vielleicht dreißig Jahre schätzen. Sein Gesicht war bleich, aber nicht von einer krankhaften Farblosigkeit. In den großen, dunklen Augen lag Geist und Leben, und ein starker, sehr gut gepflegter Schnurrbart gab ihm ein kriegerisches Aussehen ... konnte als ein seltenes Beispiel männlicher Schönheit gelten. Er trug keine Handschuhe, und so sah man am kleinen Finger seiner rechten Hand einen Solitär von bedeutender Größe glänzen. Dieser Diamant allein repräsentirte ein nicht unbeträchtliches Vermögen.« (27f) S. hält sich in Konstantinopel als Gesandter des ägyptischen Vizekönigs TAUFIK PASCHA auf, für den er um die Hand der Prinzessin EMINEH werben soll. Beim ersten Treffen mit der Prinzessin lernt S. deren Begleiterin GÖKALA kennen. Beide verlieben sich sofort ineinander. S. rettet den beiden Frauen das Leben, als ein Leopard sie bedroht; er bezwingt das Tier allein durch die Macht seines Blickes. Seine Mission ist erfolgreich: die Prinzessin willigt in die Ehe mit dem Vizekönig ein. Gökala jedoch, die durch ein Geheimnis an den Grafen ALEXEI POLIKEFF gebunden ist, verliert er aus den Augen, nachdem Polikeff einen Anschlag auf S.s Leben versucht hat. S. wird zunächst eher nebenbei in das Geschehen um die Familie VON ADLERHORST verstrickt. Er kann aufgrund seiner hohen Stellung HERMANN VON ADLERHORST und PAUL NORMANN aus Verlegenheiten helfen. Dann reist er in diplomatischer Mission nach Tunis. Er sucht KRÜGER BEI, den Oberst der Leibwache des BEI VON TUNIS (-> MOHAMMED ES SADOK PASCHA), auf, der sich bei den Medscherah-Beduinen aufhält. Dort befreit S. HILUJA aus den Händen ihres Räubers. In Tunis gelingt es ihm, durch Informationen Lord EAGLE-NESTs, den Bei von Tunis vor einem Sprengstoffanschlag IBRAHIM PASCHAs und des Derwischs OSMAN (-> FLORIN) zu retten. Eagle-Nest, ein Verwandter Hermann von Adlerhorsts, verfolgte zusammen mit diesem und Normann die beiden Verbrecher bis nach Tunis, da diese TSCHITA (VON ADLERHORST) und ZYKYMA in ihrer Gewalt haben. S. kann mit Hilfe Krüger Beis Tschita befreien. Mit dem Lord, Hermann und Normann folgt er den Verbrechern nach Ägypten. S., der als besonderer Freund des Vizekönigs auftritt, wird von diesem zum Beduinenstamm der Beni Sallah gesandt, um dort die Wahl des neuen Scheiks im Sinne Ägyptens zu beeinflussen. Hiluja, die Schwester des Interim-Scheiks BADIJA (die Witwe des vorherigen Scheiks) und Hermann von Adlerhorst nimmt er mit auf diese Reise. Bei den B. Sallah kämpft S. mit FALEHD um die Scheikwürde und erlangt sie. In einem Wettschießen läßt er sich dann jedoch von TARIK, dem Geliebten Badijas, besiegen und erreicht so, daß ein ihm genehmer Scheik die Macht erhält. Als die Beni Suef die B. Sallah angreifen, führt S. die B. Sallah zum Sieg. Er zwingt auch die Beni Halaf zum Frieden mit den B. Sallah. S.s Mission der Befriedung der Beduinenregion Ägyptens ist damit erfolgreich beendet, wofür S. vom Vizekönig einen Orden erhält. Bei den B. Sallah


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hielten sich auch Polikeff und Ibrahim Pascha auf. Beide können jedoch entkommen und Gökala, die Lord Eagle-Nest in Kairo aufgestöbert hatte, mit sich nehmen. Bei den Beni Suef erfuhr S. jedoch durch NENA vom Schicksal Gökalas, deren eigentlicher Name SEMAWA ist.

- in Amerika: Nach den Orientabenteuern sucht S. neun Monate lang in Nordamerika nach verschollenen Gliedern der Familie von Adlerhorst. In den drei Jahren seines Aufenthaltes im Westen wird er zu einem der berühmtesten Westmänner (FÜRST DER BLEICHGESICHTER) und der beste Freund des Apachenhäuptlings LATA-NALGA. Er trägt einen dichten Vollbart. »Gekleidet war er in starkes, ungegerbtes Wapitileder. Im breiten Ledergürtel steckte ein Messer und ein großes Beil ... Um die Schulter hatte er einen Lasso geschlungen und auf dem Rücken trug er einen Tornister, welcher ihm ein eigenartiges Aussehen gab.« (1031) Das Beil ist gleichzeitig Gewehr und Wurfbeil. S. verwendet darüber hinaus noch einen Schießring‹, mit dem er vortäuscht, direkt mit seiner Hand schießen zu können, und eine Handgranate, die fürchterlichen Qualm und Gestank erzeugt. Am Silbersee nimmt er Florin, der in Amerika unter dem Namen BILL NEWTON sein Unwesen treibt, und die Bande des ROTEn BURKERS gefangen, die ALMY WILKINS (DIE TAUBE DES URWALDES) überfallen wollten. Dabei trifft er auf den Verbrecher ROBIN WALKER, der MAGDA HAUSER, die in Wirklichkeit MAGDA VON ADLERHORST ist, mit Hilfe von Marikopas durch eine (wohl fingierte) Opferung seinem Willen gefügig machen will. S. befreit Magda und verfolgt Walker bis ins Tal des Todes‹. Dort befreit er zusammen mit GÜNTHER VON LANGENDORFF die im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangengehaltenen Sklaven, unter denen sich MARTIN und ANNA VON ADLERHORST befinden. Unter S.s Leitung werden alle Verbrecher gefangengenommen und einer gerechten Bestrafung zugeführt. Nur Florin, einer der Hauptwidersacher der Familie von Adlerhorst, entkommt. Bei dessen Verfolgung trifft S. auf den ehemaligen russischen Verbannten MICHAEL KIROFF, der ihm wichtige Hinweise auf den Aufenthaltsort BANDAs, des Vaters von Semawa, geben kann.

- in Sibirien: Auf der Suche nach Banda und GEORG VON ADLERHORST erscheint S. in Platowa, wo er Semawa wiedertrifft, die nun bei ihm bleibt. »Steinbach war noch immer der Alte. Seine Züge hatten sich nicht verändert. Die erlebten Strapazen waren spurlos an demselben vorübergegangen. Anstatt des dunklen, langen Vollbartes, welcher in Constantinopel und später sein Gesicht umrahmt hatte, trug er jetzt nur einen kräftigen Schnurrbart, welcher einen wirklichen Schmuck seines männlich schönen und bedeutenden Gesichtes bildete.« (1871) S. nimmt in Sibirien nicht mehr in dem Maße an der Abenteuerhandlung teil wie etwa in Amerika. Die Arbeit vor Ort‹ wird ihm von den Westmännern SAM BARTH und JIM und TIM SNAKER weitgehend abgenommen, die als S.s Vorhut vor diesem in Platowa eintreffen und Georg von Adlerhorst finden. S. tritt gewissermaßen als Großrevisor‹ auf. Er ist mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet. Dem Kreishauptmann von Platowa wird er angekündigt als einer, dem die Ehre eines Ministers, eines Freundes des Zaren erwiesen werden soll. S. hat einen Zarenukas, der besagt, daß alle seine Befehle so zu befolgen seien, als wären sie vom Zaren selbst ausgegangen. S. setzt sich zweimal effektvoll in Szene, indem er seinen Umhang


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fallen läßt und sich »in der brillanten Uniform eines russischen Generals der Cavallerie« und in der »Uniform eines Generallieutenants der russischen Gardekavallerie« präsentiert. Seine Vollmachten erlauben es ihm, Georg von Adlerhorst und Banda, die er auf dem Gut von PETER DOBRONITSCH findet, zu befreien, zu rehabilitieren und zu entschädigen. Den Grafen Polikeff läßt er verhaften.

- in Bad Wiesenstein: S. spielt hier für die Abenteuerhandlung keine Rolle mehr. Er wird als der Retter der Familie von Adlerhorst gefeiert. Der letzte Schlag gegen Ibrahim Pascha und Florin, an dem S. sich beteiligt, mißlingt, die Schurken entgehen einer ausdrücklichen Bestrafung: Ibrahim wird von Florin erschossen, Florin erschießt sich selbst. S.s Liebe zu Semawa findet ihre Erfüllung: beide heiraten. Erst auf der vorletzten Seite des Riesenromans lüftet S. sein Inkognito. Man erfährt, daß er Prinz und Bruder des Großherzogs ist, daß er vom Zaren wegen seiner hervorragenden militärischen Fähigkeiten ein Garderegiment verliehen bekommen hat, daß er persona gratissima‹ beim Sultan ist und man ihn für einen bedeutenden Staatsmann und eine der hervorragendsten Kräfte des Kabinetts hält. Die Bindung S.s an die Familie von Adlerhorst bleibt ungeklärt; als S. Anna und Martin von Adlerhorst befreit hat, spricht S. für sich in die Nacht hinaus: »Dies ist gelungen. Mein lieber, lieber Vater, wenn Du es erfährst, wirst Du zufrieden sein mit Deinem Sohne. Bald, bald wird Deine Schuld glänzend abgetragen sein!« (1479) WILKINS gegenüber behauptet er in Bezug auf Martin von Adlerhorst: »Ich bin ein Wenig verwandt mit ihm.« (1041) (DH-DH: 27ff, 124, 126, 152, 158ff, 169, 184, 186, 224, 238f, 274, 374, 389, 415, 419, 492, 514, 572, 583, 682f, 775, 795, 808, 812, 998, 1000, 1031, 1035, 1041, 1051, 1065ff, 1084, 1118, 1124, 1133, 1140f, 1148, 1412f, 1428, 1448f, 1457ff, 1479, 1508, 1537f, 1564, 1576, 1628, 1869, 1871, 1874ff, 1922, 1928f, 2274ff, 2284, 2303f, 2336, 2595, 2609)


4) WILHELM S. (al. BAUMANN): Feldwebel und besonderer Günstling des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), mit dem er in Böhmen steht; »seine Gestalt war beinahe eine riesige zu nennen, fiel aber gar nicht unangenehm in die Augen, da der Gliederbau ein ganz harmonischer war. In der Rechten schwang er wie spielend einen Knotenstock, dessen Gewicht einem Andern ganz sicher mehr zu schaffen gemacht hätte, und wer ihn so langsam, sicher und gewichtig dahinschreiten sah, der konnte sich leicht sagen, daß dieser Enakssohn eine wahre Bärenkraft besitzen müsse« (218). Von seiner in Studenetz wohnenden Liebsten, AGNES ENGELMANN, erfährt er, daß sich der Freiherr FRANZ VON DER TRENCK in Studenetz aufhält. S. informiert den Dessauer, und beide begeben sich als Müllergesellen verkleidet dorthin. Im Wirtshaus kommt es zu einer Auseinandersetzung mit von der Trencks Panduren. S. setzt von der Trenck durch einen Fausthieb außer Gefecht. Der Dessauer wirbt dann für S. bei Agnes Vater um deren Hand und schenkt dem Brautpaar ein Pachtgut im Anhaltischen. (PANDUR: 218, *68, *72, 299, 314f)


STEINBAUER: Bauer in Hohenwald (nur erwähnt) (WzG: 697)


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VON STEINFURTH, HEYSO: reicher Ritter, der mehr als zwanzig Burgen und Schlösser besitzt; »die lange, hagere Gestalt des Ritters saß so stramm im Sattel, als seien erst zwanzig Sommer über sie dahin gegangen, und doch zeigte das Grau von Bart und Haupthaar und der Faltenreichthum des wetterharten Gesichts alle Spuren jenes Alters, in welchem man den warmen Ofen allen Schönheiten eines winterstarren Waldes vorzieht« (150). Als Raubritter haust er auf Alvensleben. Er plant mit den ihm gleichgesinnten Rittern CLAUS VON QUITZOW und den Herren VON DEM KRUGE einen Überfall auf einen markgräflichen Geldtransport bei Schloß Garlosen. Der Überfall gelingt zwar, doch stellt sich heraus, daß der Transport nur fingiert war. Statt des erwarteten Goldes findet sich nur Sand in den erbeuteten Fässern. (historisch) (QUITZOWS: 150, 162 / 500ff, 518f, 529f, 549)


STEINMETZ: preußischer General (nur erwähnt) (historisch: Karl Friedrich von Steinmetz; zuletzt Generalfeldmarschall (1796-1877)) (W: 1130 / ULAN IV: 1343)


STEINMÜLLER -> STEIN (1)


STELZER, MÄRTEN: Knappe MARIEs; S. ist ein »alter, graubärtiger Gesell«, der sein Fräulein zu ihrem Oheim, JOHANN VON WALDOW, nach Ziesar begleitet. (QUITZOWS: 354f)


STENGLER: alter Unterförster bei KURT VON RODENSTEIN (WR II: 693)


STEPHAN:


1) Waldhüter; im Auftrag des HERZOGs VON RAUMBURG überlistet und fängt er den jungen KATOMBO. (ZEPTER: 306, 322)


2) siehe: HÖHL(EN)BAUER


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