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T'AB-WAHGARE (GELBE SONNE): Häuptling der Capote-Utahs; er wird von OLD SHATTERHAND und OLD FIREHAND gefangen und als Geisel mitgeführt. (SILBERSEE: 448f)


SCHÖNER TAG -> NSCHO-TSCHI


TAHAF: Anführer einer Gruppe Tibbu; T. ist »lang und schlank, aber sehr kräftig«. Sein »schwarzes Haar hing ihm in langen Zöpfen auf den Rücken herab. Anstatt eines Turbans trug er ein rothes Keffije (Kopftuch)«. Aus seiner Gewalt befreit KARA BEN NEMSI, der T. dabei den rechten Ellenbogen zerschießt, zunächst FORSTER; später befreien beide die von T. entführte RAHEL, um die T. vergeblich angehalten hatte und die er nun zum Islam bekehren lassen und heiraten will. (Vgl. SOKNA: KOFLA-AGA) (BEFREIUNG: 253f, 257, 265, 284, 294, 298, 301, 322, 349)


TAH-SCHA-TUNGA: Häuptling der Assineboins; Vater von RIBANNA (nur erwähnt) (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 502, 505)


TAILOR, JOSY: Chef eines berühmten »Privatdetektive-Corps« in New York; sein Großvater war ein Deutscher namens SCHNEIDER (nur in SCOUT). T. hält dennoch nichts von Deutschen, mit OLD SHATTERHAND (in SCOUT: (anonymer) ICH-ERZÄHLER) macht er jedoch eine Ausnahme, stellt ihn als Detektiv ein und schenkt ihm sogar sein besonderes Vertrauen. Er übergibt ihm den Fall WILLIAM OHLERT. (SCOUT: 170f/GR 8: 11ff)


TA-KI (GROßER MUT): Magazinmeister der Piraten auf Tillangdschong; T. ist »ein wahrer Goliath« (528) »mit roh zugehackten Gesichtszügen und einem Schnurrbarte, der hüben und drüben fadendünn bis auf die Brust herunterhing« (564). Er nimmt sich der Flüchtlinge einer Verbrecherinsel an, die er dann für die Piraten rekrutiert. KARA BEN NEMSI überlistet ihn, ihm die Lage der Tigerbrücke zu verraten. T. wird gefangen und dem Kommandanten von Kamorta ausgeliefert. (TIGERBRÜCKE: 528, 531, 535, 541, 546, 563, 566, 569, 571, 574, 599)


TALAF: Berwari-Kurde (GR 2: 621)


TALDSCHA (SCHNEEGLÖCKCHEN): Ussul; Frau des Scheiks AMIHN; Mutter zweier Söhne, die in der Leibwache des MIRs VON ARDISTAN dienen; Freundin der PRIESTERIN DER USSUL (FRAU DES -> SAHAHRs) und der Mutter des DSCHIRBANI (FRAU DES SCHECHs EL BELED); (in DH gehört sie zu den »wirklichen ›Haarmenschen‹ ... bei denen vom Gesicht nur die Nasenspitze und die Augen zu sehen waren« (244).) »Sie war ganz in Leder gekleidet, aber in ein so feines und weiches, wie ich es noch nie gesehen hatte ... dieses Leder war blau und wie mit einem überaus feinen Blumen- oder Schmetterlingsstaub bedeckt, der metallisch silbern glänzte. Etwas stärker war das Leder der naturfarbenen Schuhe. Diese, in höchst kunst-


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voller Weise aus einem einzigen Stück geschnitten, erhielten durch Zug und Riemen die Form der wohlgestalteten Füße, welche in ihrem Verhältnisse zur Körpergröße als klein und niedlich zu bezeichnen waren. Verhältnismäßig noch kleiner waren die sorgfältig gepflegten, blütenweißen und rosigen Hände.« Ihr Haar »war fein, dicht und goldig blond, weder aschfarben noch rötlich, sondern von jenem mittelfarbigen, lebenden Gold, welches echt und edel ist. Es ging hinten bis über den Gürtel herab, in leisen Wellen rieselnd ... Und diese goldig schimmernde Flut war mit den Federn des Paradiesvogels geschmückt, so einfach, so natürlich, so ungesucht.« (126) Man sah an ihrer hohen Gestalt »nicht das kleinste Fleckchen und nicht die kleinste Spur von Schmutz und Unsauberkeit. Frisch, rein, unbefleckt, natürlich, lauter, so war der Eindruck ... Ihr Auge war groß und von einem Blau, welches für diese so weit entlegene Gegend des Orients eine ausgesprochene Seltenheit zu nennen war.« (126f) Von ihr geht ein »leiser, feiner, wohltuender Duft aus«. Ihre Stimme »klang wohllautend und kräftig. Sie hatte etwas von jenem bestimmten und zugleich milden Klange an sich, den man beim Kirchengeläut an der Alt- oder Mittelglocke zu beobachten pflegt.« (129) T. weiß ihren Mann zu lenken. Sie ist die eigentliche Herrscherin der Ussul, deren Wort auch vom SAHAHR respektiert wird. »Sie war geliebt und verehrt als eine Art höheres und besseres Wesen und genoß den Ruf, nur das Gute zu wollen und nie etwas Böses getan zu haben.« (127) Auch von KARA BEN NEMSI (KBN) wird sie sehr geschätzt: »Sie war eine jener tief und edel angelegten Frauen, deren Aufgabe es ist, den Schritt vom gewöhnlichen Menschentum zum geläuterten Geistes-Menschentume ohne abstoßende Leiden, Qualen und Martern zu tun, um andere, die sich auch nach Vervollkommnung sehnen, zur freiwilligen Nachfolge anzuregen.« (322) Sie weiß um das Geheimnis des Dschirbani und seiner Eltern und tritt im Rahmen ihrer Möglichkeiten für ihn ein. Durch eine List nimmt sie KBN und HALEF in den Stamm der Ussul ohne den obligatorischen Zweikampf auf. Zusammen mit der Priesterin der Ussul führt sie auf der Zinne des Tempels von Ussula mit KBN religionsphilosophische Gespräche. Mit ihrem Mann kommt sie zum Schluß nach El Hadd. (GR 31: 106, 124, 126-29, 135ff, 142, 155ff, 235f, 239, 317, 319, 322, 344, 405, 407ff, 413, 415 GR 32: 14, 591, 599)


TAMARU: Juwelier in Dschidda; KARA BEN NEMSI und HALEF wohnen für kurze Zeit bei ihm. (GR 1: 231)


TAMEK DER REICHE -> TAMEK ER RHANI


TAMEK ER RHANI (TAMEK DER REICHE/al. ABU REQIQ (VATER DER SKLAVEN)): reichster und berüchtigster Sklavenhändler im Dar Sennaar (südlicher Sudan); KARA BEN NEMSI (KBN) nimmt ihn an einer Furt am Oberen Nil gefangen. T. erhält die Bastonnade durch BEN NIL. KBN kann T. belauschen und so die Lage von El Michbaja erfahren, dem Aufenthaltsort des MAHDI. (GR 18: 421ff, 434, 548ff)


TAMU: oberster Minister und Vertrauter MADPUR SINGs; der Engländer MERICOURT besticht ihn, sein Land zu verraten. (JUWELENINSEL: 177f)


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TANGUA (HÄUPTLING): Kiowahäuptling; Vater von PIDA

- in GR 7: T. hat einen imposanten Wuchs, strenge, finstere Gesichtszüge, »ein paar Raubtieraugen, denen nichts Gutes zuzutrauen« ist und ein hinterhältiges, lügnerisches, grausames Wesen. Er wird von OLD SHATTERHAND (OS) mehrmals niedergeschlagen. Bei einem Schießduell im Lager der Apachen werden ihm von OS beide Kniee zerschmettert. T. gewährt SANTER nach dem Mord an INTSCHU TSCHUNA und NSCHO-TSCHI Schutz. (179, 200, 204, 208, 240, 255, 257, 267ff, 274, 285, 292f, 305, 342, 345, 375f, 601, 628)

- in GR 9: OS sieht T. als Gefangener Pidas wieder. T. ist »außerordentlich gealtert und war dürr wie ein Skelett geworden, aus dessen tiefen Augenhöhlen mich ein Blick traf, spitz wie ein Dolch, scharf wie ein Bowiemesser und unversöhnlich wie wie nun eben wie Tangua. Sein langes Haar war weiß wie Schnee geworden« (541). Er hat blutleere Lippen. T. ist noch immer OSs erbittertster Feind, es heißt aber auch, er sei »ein anderer geworden ... die Gesinnung des Sohnes (habe) ihren Einfluß auf den Vater nicht verfehlt.« (556) T. läßt sich auch in seinem Verhalten zu Santer von Pida leiten. (541-551, 554, 556)

- in GR 33: Der nunmehr uralte T. fordert KARL MAY/OS, den er noch immer unerbittlich haßt, brieflich auf, zum Mount Winnetou zu kommen und sich einem Kampf zu stellen. T. hat sich für den Kampf mit den Häuptlingen KIKTAHAN SCHONKA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN verbündet. Er will OS und die Apachen vernichten und den Bau des Winnetou-Denkmals verhindern. Den Kampf mit OS verliert er. T. verhält sich jedoch achtbarer als seine Verbündeten; er bittet OS, ihn zu erschießen und seine Medizin mit ihm zu begraben. Zu einer Versöhnung mit OS ist er erst nach überstandener Todesangst um seinen über alles geliebten Sohn Pida bereit. (6, 232, 368, 552ff, 612, 618f)


TANNENBAUER -> FRIEDER HAUBOLD


VON TANNENSTEIN:


1) ERNST, FREIHERR V.T.: Vater von 2)/3); E. ist ein »wohl gewachsener Mann mit einem fast ganz kahlen Schädel ... trug sich auffallend jugendlich« (2239). Er gehört zur Schmugglerbande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN) und hofft, nach dessen Verhaftung als Erbe der von Helfensteins anerkannt zu werden (Tannenstein ist die Stammlinie, Helfenstein eine jüngere Linie). Als er sieht, daß dies auf legalem Wege nicht zu erreichen ist, versucht er durch Betrug und Manipulation zusammen mit seiner Tochter und JACOB SIMEON ROBERT VON HELFENSTEIN um sein Erbe zu bringen. Er wird von MAX HOLM erschossen, als er den Einsiedler WINTER niedersticht, um ihn zu berauben. (VS VI: 2235f, 2239-56, 2265f, 2268f, 2296ff, 2335-50, 2357-61, 2367ff, 2385-90)


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2) JULIUS V.T.: Sohn von 1), Bruder von 3); J. ist blödsinnig. (nur erwähnt) (VS VI: 2254)


3) THEODOLINDE V.T.: Tochter von 1), Schwester von 2); »Sie war schön, aber von jener rein fleischigen Schönheit, welche nur die Sinne in Beschlag nimmt und später in Formen übergeht, welche man Dickheit nennt.« (2252); T. ist eine »Amazone, von männlichem Charakter« (2256): Sie leitet eigentlich die Schmuggelangelegenheiten ihres Vaters und beteiligt sich tatkräftig an den Manipulationen, die ROBERT VON HELFENSTEIN um sein Erbe bringen sollen. T. hat keinerlei moralische Bedenken, sich mit dem alten Einsiedler WINTER zu verloben, um 25000 Gulden von ihm zu erhalten. Sie »wanderte in das Zuchthaus. Man hat nie wieder etwas von ihr gehört.« (2406) (2252: THEODOLINDA) (VS VI: 2252-69, 2296ff, 2335-39, 2341-45, 2349f, 2357-60, 2372f, 2385-91, 2406)


TANNERT:


1) Bäcker; Vater von 3) (nur erwähnt) (VS II: 544f)


2) Korporal preußischer Husaren beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); in Studenetz überwältigt er die Panduren des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK. (PANDUR: *76, 315)


3) MARIE T.: Tochter von 1); Freundin des jungen Kaufmanns STRAUCH (nur erwähnt) (VS II: 544f)


4) MARTIN T.: preußischer Wachtmeister; Bursche und Vertrauter ARTHUR VON HOHENTHALs; M. ist etwa dreiundzwanzig Jahre alt. Zusammen mit von Hohenthal kundschaftet er in Paris für Preußen die französischen Kriegsvorbereitungen aus. Bei seinen Nachforschungen lernt er ALICE kennen, die Schwester ROBERTs, des Geheimsekretärs des Grafen JULES DE RALLION, und verliebt sich in sie. M. bekommt durch seine häufigen Besuche bei Alice Gelegenheit, geheime militärische Schriftstücke zu kopieren. Zusammen mit von Hohenthal befreit M. die von VATER -> MAIN und dessen Komplizen entführte Comtesse ELLA DE LATREAU. Aus Dankbarkeit wird auf seinen Wunsch hin Alice bei Kriegsausbruch von Ella mit nach Schloß Malineau genommen. Das Schloß wird von Franctireur-Corps angegriffen. Die Husaren von Hohenthals, zu denen M. gehört, befreien das Schloß. Alice, der sich M. nun als preußischer Wachtmeister zu erkennen gibt, bleibt bei ihm. (W: 838, 840, 851f, 855, 865, 881f, 887f, 1620, 1639f, 1654f, 1657f, 1660f / ULAN: III 1035, 1040, 1051ff, 1055, 1l59, 1080, 1092ff V 1890, 1921ff, 1949ff, 1959ff, 1967)


TAN-NI-KAY (richtig: natan-si-ni-tle-kayi/FÜRST (HERR) DER BLEICHGESICHTER) -> OSKAR STEINBACH


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TANTE DROLL (eigentl. SEBASTIAN MELCHIOR PAMPEL): versierter Westmann; er stammt aus Langenleuba (Herzogtum Altenburg). Seine Sprache verrät die sächsische Herkunft.

- in SILBERSEE: D. ist »einer der gefährlichsten Polizeispione«. Er ist ein Original: »Seine Kopfbedeckung war weder Hut noch Mütze noch Haube ... Sie bestand aus fünf verschieden geformten Lederstücken. Das mittlere, welches auf dem Kopfe saß, hatte die Gestalt eines umgestülpten Napfes; das vordere beschattete die Stirn ... das vierte und fünfte waren breite Klappen, welche die Ohren bedeckten. Der Rock war sehr lang und außerordentlich weit. Er war aus lauter ledernen Flicken und Flecken zusammengesetzt, einer immer auf und über den andern genäht ... Vorn waren die Ränder dieses Rockes mit kurzen Riemen versehen, welche zusammengebunden waren, auf welche Weise die mangelnden Knöpfe ersetzt wurden. Da die große Länge und Weite dieses außerordentlichen Kleidungsstückes das Gehen erschwerte, hatte der Mann dasselbe hinten vom unteren Saume an bis an den Leib aufgeschnitten und die beiden Hälften sich in der Weise um die Beine gebunden, daß sie eine Pumphose bildeten, welche den Bewegungen ... ein geradezu lächerliches Aussehen erteilte. Diese improvisierten Hosenbeine reichten bis auf den Knöchel herab ... Die Aermel dieses Rockes waren auch ungewöhnlich weit und dem Manne viel zu lang. Er hatte sie vorn zugenäht und weiter nach hinten zwei Löcher angebracht, aus denen er die Hände streckte. In dieser Weise bildeten die Aermel nun zwei herabhängende Ledertaschen« (29). Hinzu kommt das »volle, rotwangige, ungemein freundliche Gesicht, dessen Äuglein nicht eine Sekunde stillstehen zu können schienen.« (30) Seiner Fistelstimme verdankt er die Bezeichnung ›Tante‹. D. hat alle Fähigkeiten eines Westmannes: Er ist ein guter Schütze, tüchtiger Jäger und Fallensteller, hat ungewöhnliche Körperstärke, ist Indianerfreund. Als Detektiv des Büros HARRIS & BLOTHER hilft er FRED ENGEL bei der Suche nach dem Mörder seiner Familie. Der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY) fürchtet Droll noch mehr als OLD FIREHAND. Droll befreit die BUTLERs aus den Händen der Tramps, trifft auf dem Ritt zum Silbersee den HOBBLE-FRANK, der ein Vetter von ihm ist, und befreit mit Frank die Reisegefährten aus den Händen der Utahs. (24f, 28ff, 51f, 62, 90, 150, 154, 188, 259, 266, 396, 412ff)

- in ÖLPRINZ: D. und der Hobble-Frank sind OLD SHATTERHAND (OS) von Deutschland aus in den Westen nachgereist; der Hobbel-Frank hat sich wie OS gekleidet, D. tritt im Habitus WINNETOUs auf: er »trug ein weißgegerbtes und mit roter, indianischer Stickerei verziertes Jagdhemd. Die Leggins waren aus demselben Stoffe gefertigt und an den Nähten mit Haaren besetzt; ob dies aber Skalphaare waren, das ließ sich sehr bezweifeln. Die Füße steckten in mit Perlen gestickten Mokassins, welche mit Stachelschweinsborsten geschmückt waren. Am Halse trug er auch eine Friedenspfeife und dazu ein Ledersäckchen, welches einen indianischen Medizinbeutel vorstellen sollte. Um die dicke Taille schlang sich ein breiter Gürtel, welcher aus einer Santillodecke bestand. Aus demselben schauten die Griffe eines Messers und zweier Revolver hervor. Sein Kopf war unbedeckt; er hatte sich die Haare lang wachsen lassen und sie in einen hohen Schopf geordnet. Quer über dem Rücken hing ihm ein doppelläufiges Gewehr, dessen Holzteile mit silbernen Nägeln beschlagen waren, eine Imitation der berühmten Silberbüchse«


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(146f). Zu dieser Aufmachung kontrastieren die roten, runden Wangen und der treuherzige Blick der ›Tante‹. Mit der ›Verkleidung‹ wollen die beiden ihre Verehrung für die beiden berühmten Helden ausdrücken. Als ständige Redensart benutzt D. die Wendung: »Wenn es nötig ist«. Er mißtraut direkt dem angeblichen Ölfund GRINLEYs und warnt ROLLINS. Mit dem Hobble-Frank erklärt er sich bereit, Rollins zu begleiten. Nach dem Auftreten OSs und Winnetous tritt D. nicht mehr in Erscheinung. Er bringt zum Schluß mit dem Hobble-Frank den Kantor MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL zurück in die Heimat. (146ff, 152, 166, 452f, 559)

- in MUSTANG: Mit dem Hobble-Frank reist er OS in den Westen nach und trifft ihn im Eisenbahnlager Rocky Ground. D. laboriert an den Folgen eines Sturzes vom Pferd. Winnetou kann ihm helfen. D. und Frank begleiten OS und Winnetou bei den Kämpfen mit TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) und dessen Enkel IK SENANDA. (112, 117f, 121f, 133, 221ff)


TANTSCHAN HONSKA (LANGER LEIB): Anführer einer Gruppe Oglala, die, vom ehemaligen Indianeragenten FOLDER angestiftet, gegen die Upsarokas UAMDUSCHKA SAPAs ziehen, dessen Squaw, UINORITSCHA OTA, und dessen zwei minderjährige Söhne in T.s Hände fallen. Auf Veranlassung Folders werden die Frau und die Knaben zusammen mit Klapperschlangen in ein Erdloch geworfen, was sie jedoch aufgrund günstiger Umstände überleben. T. und Folder werden von OLD SHATTERHAND und WINNETOU gestellt. Durch Verhandlungen wird ein Friede zwischen den Oglalas und Upsarokas geschlossen. (MUTTERLIEBE: 234, 237, 239, 241)


TANZENDER BÄR -> JIM/TIM SNAKER


DER TAPFERE -> BATURU (KARA BEN NEMSI)


DER TAPFERE ARM -> EL BRAZO VALIENTE (Abipone)


DER TAPFERE, DER SEINE MEDIZIN VERLOREN HAT (OITH-E-KEH-FA-WAKON) -> KANTEH-PEHTA


TAPFERER BÜFFEL -> OITHKA-PETAY (Oglala)


TARIK (al. IBN ES SA'IKA (SOHN DES BLITZES)): Beduine vom Stamm der Beni Sallah; Bruder von HILAL; T. »war nur mit Hose und Jacke bekleidet. Ein dünnes, weißes Tuch wand sich als Schutz vor der Sonnengluth um seinen Kopf. In dem kameelhärenen Stricke, welcher ihm als Gürtel diente, steckte ein langes, zweischneidiges Messer, die einzige Waffe, welche er außer der langen Flinte trug« (472). T. ist Anführer der Leibwache BADIJAs, der KÖNIGIN DER WÜSTE, die er liebt und nach einem Scheinduell mit OSKAR STEINBACH, der zuvor für T. FALEHD besiegt hatte, zur


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Frau gewinnt, wodurch er zum Scheik des Stammes wird. Als Scheik besiegt er mit Hilfe Steinbachs den feindlichen Stamm der Beni Suef. (DH-DH: 464f, 472, 525f, 583)


TATELLAH-SATAH (TAUSEND SONNEN/TAUSEND JAHRE/al. BEWAHRER DER GROßEN MEDIZIN): geheimnisvoller, uralter Medizinmann; er »wurde von einem herrlichen, schneeweißen Maultiere getragen, dessen Mähne in langgeflochtenen Zöpfen fast bis zur Erde niederhing. Die Schabracke bestand aus jenem unvergleichlichen altindianischen Federgeflecht, von dem jeder Quadratdezimeter ein ganzes Vermögen kostet. Die Bügel waren von purem Golde, inkaperuanisch ziseliert. Ein Mantel hüllte ihn ein, so daß man den Anzug, den er darunter trug, nicht sah. Dieser Mantel war von blauer Farbe, aber von einem Blau, wie ich noch niemals eines gesehen habe ... Der Stoff war außerordentlich fein, wie allerfeinste, indische Seide, aber dennoch keine Seide, sondern von jenem längst verschwundenen sagenhaften Gewebe, von dem man erzählt, daß nur die Frauen der alten, südamerikanischen Herrscher es herzustellen verstanden«. (402) Darunter trug er »einen ganz gewöhnlichen indianischen Anzug von weichgegerbtem, naturfarbenem Leder, ohne eine Spur von verschönender Stickerei oder sonstigem Schmuck.« (421) »Sein Kopf war unbedeckt, und dennoch aber wohlbedeckt, und zwar mit einem außerordentlich reichen, starken, silberglänzenden Haar, welches zu beiden Seiten in langen Zöpfen bis auf die Steigbügel niederfiel ... Genauso trug auch ... MARAH DURIMEH ihr Haar. Auch seine Gesichtszüge waren den ihren derart ähnlich, daß es mich beinahe erstaunte. Vor allem die Augen, diese großen, weit offenen, unerforschlichen, selbst aber alles erforschenden Augen, in denen der Ausdruck einer unerbittlichen Strenge und doch auch wieder einer heiligen Güte lag, die alles verstehen und alles verzeihen konnte ... Seine Stimme war unbedingt die Marah Durimehs, so voll, so tief, so wirkungsstark, ein klein wenig männlicher gefärbt, aber doch genau dieselbe!« (402f) Sein Name gehört der Taos-Sprache an und verweist auf das hohe Alter: »Der Träger desselben hatte also ein so ungewöhnliches, ja außerordentliches Alter, daß man die Höhe des letzteren unmöglich bestimmen konnte. Ganz ebensowenig wußte man, wo er geboren war. Er gehörte keinem einzelnen Stamme an. Er wurde von allen roten Völkern und Nationen gleich hoch verehrt. Was Hunderte und Aberhunderte von einzelnen Medizinmännern im Laufe der Zeit an Geistesgaben und Kenntnissen besessen hatten, das sprach man ihm, dem Höchstgestiegenen, in voller Summe zu« (17). »Sein Denken und Fühlen war absolut gerecht und absolut human, sein Handeln ebenso« (21). T. bewohnt eine als ›Schloß‹ bezeichnete Felsenstadt am Mount Winnetou, in der er eine große Bibliothek zusammengetragen hat. »Er wohnte seit Menschengedenken in größter Einsamkeit hoch oben im Gebirge. Nur Häuptlinge durften sich ihm nahen, und auch das so selten wie möglich. Es mußte sich um Angelegenheiten von höchster Wichtigkeit handeln, ehe jemand die Erlaubnis bekam, zu ihm emporzusteigen. Nur WINNETOU, sein ganz besonderer Liebling, durfte kommen, so oft es ihm beliebte« (22). Ihm erfüllte T. jeden Wunsch, doch durfte Winnetou OLD SHATTERHAND (OS) nicht mitbringen, da T. diesem eine Mitschuld am Tod NSCHO-TSCHIs gab. Der Tod der Schwester Winnetous traf T. besonders tief, da er in ihr die »Trägerin all unserer Wünsche und Hoffnungen« sah. T. hat für die Indianer das Gesetz von Dschinnistan wieder zum Leben erweckt,


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indem er den Winnetou-Clan gründete, dessen erstes Mitglied sein Lieblingsschüler, DER JUNGE ADLER, wurde. Dem Plan OLD SUREHANDs und APANATSCHKAs, am Mount Winnetou ein riesiges Winnetou-Denkmal zu errichten, steht T. ablehnend gegenüber, da ein solches Denkmal seiner Meinung nach dem Wesen Winnetous nicht gerecht würde. Ohne OS/KARL MAY kann er den Bau jedoch nicht verhindern. Er bittet diesen deshalb in einem Brief nach Radebeul eindringlich, zum Mount Winnetou zu kommen; auf dem Weg dorthin soll er am Nugget-tsil jedoch noch einmal nach Winnetous Testament graben. Aufgrund dieser Anweisung findet OS das wahre Testament des Apachen. Am Mount Winnetou kommt T. OS entgegen und empfängt ihn herzlich. Das gute Verhältnis zu OS wird auch dadurch befördert, daß T. OS.s Frau HERZLE so sehr in sein Herz schließt, daß er sie mit Nscho-tschi vergleicht. OS.s Ehe gilt ihm so als Ersatz für dessen Verbindung mit Nscho-tschi. OS erhält von ihm Vollmacht, in seinem Namen zu handeln. In die Auseinandersetzungen um das Denkmal braucht T. so nicht einzugreifen. Er leitet lediglich den Kampf zwischen OS und den vier Häuptlingen. Den Jungen Adler bittet er, die alte Sage vom ›Berg der Königsgräber‹ zu erfüllen. Zum Schluß verkündet er die Aussöhnung der indianischen Stämme. Er bezeichnet sich als »die Sehnsucht der roten Völker, welche, nach Osten ausschauend, auf Erlösung warten.« (404) (GR 33: 8, 15ff, 21f, 167, 240, 244, 263f, 282, 287f, 388f, 398f, 402-05, 408ff, 413f, 421, 480ff, 499f, 513, 515ff, 544, 548, 579f, 606, 615, 620)


TAUBE DES URWALDES (PALOMA-NAKANA) -> ALMY WILKINS


TAUBE DES WESTENS: Schwester INTSCHU TSCHUNAs; Frau von WINNETOUs LEHRER (nicht !! KLEKIH-PETRA) (nur erwähnt) (SCOUT: 252)


TAUBENULLRICH: Wirt und Vogelliebhaber in der Oberstadt; Freund von JAKOB FISCHER; er ist alt und krumm. (WASSERSTÄNDER: 202)


TAUFIK PASCHA: ägyptischer Vizekönig; Mann von EMINEH; er bittet OSKAR STEINBACH, für ihn um die Hand Eminehs beim türkischen Sultan zu werben. Da die Werbung Erfolg hatte, gilt Steinbach als T.s besonderer Freund. Steinbach soll im Auftrag T.s dafür sorgen, daß der neu einzusetzende Scheik der Beni Sallah T. genehm ist. Den Auftrag erledigt Steinbach erfolgreich; T. verleiht ihm dafür einen hohen Orden. (historisch: 1852-92, Regierungszeit 1879-92) (DH-DH: 117, 419, 808)


TAUSEND JAHRE/TAUSEND SONNEN -> TATELLAH SATAH


TAUSENDSCHÖNCHEN -> HALWA (ALWAH) (Perserin)


TAVE-SCHALA (DIE ZERSCHMETTERNDE HAND) -> OLD SHATTERHAND (GR 20: 101, 105, 187 GR 21: 43)


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TAWIL BEN SCHAHID: Scheik der Beni Khalid; T. ist außerordentlich lang gewachsen (tawil = groß von Gestalt), roh, grausam und rachsüchtig, aber aufrichtig. Er ist stolz darauf, stets sein Wort zu halten. Er beleidigt HANNEH und wird von HALEF dafür ausgepeitscht. KHUTAB AGHA will er an Aderlaß sterben lassen; EL GHANI ist sein Gastfreund. Er begehrt den ›Schatz der Glieder‹ für sich. T. ermordet mit seinen Kriegern die Soldaten Khutab Aghas, nimmt KARA BEN NEMSI gefangen, wird aber überwältigt und dann wieder freigelassen. Bevor er sich rächen kann, fällt er im Kampf mit den Beni Lam. (GR 25: 185f, 195f, 222f, 234f, 257, 373-88, 431f, 435f, 480, 488-500, 545f, 584)


TECALTO/TOCALTO (al. MOKAS(C)HI-MOTAK (BÜFFELSTIRN)): Häuptling der Miztecas; Bruder von KARJA, Enkel von TOXERTES, Freund von KARL STERNAU und SCHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ)

- in WR: T. ist 25 Jahre alt. »Der hohe, starke Mann war vollständig in ungegerbtes Büffelleder gekleidet ... auf dem Kopfe saß ihm der obere Theil eines Bärenschädels, von welchem einige Streifen Fell bis fast herab zur Erde schleiften. Aus dem breiten Ledergürtel guckten die Griffe von Messern und anderen Werkzeugen; von der rechten Schulter bis zur linken Hüfte herüber hatte er einen fünffach geflochtenen Lasso um den Leib geschlungen« (402f). T. trägt dazu eine alte Kentuckybüchse. Er ist der einzige Nachkomme der ehemaligen Herrscher des Landes, deren sagenhafte Schätze er bewacht. ANTON HELMERS, der einen Plan vom Schatz der Miztecas von Toxertes erhalten hatte und der Karja und deren Freundin, EMMA ARBELLEZ, aus der Hand von Comanchen befreite, wird von T. zum Königsschatz geführt. Helmers wird in der Schatzhöhle von ALFONZO, dem falschen Grafen DE RODRIGANDA, niedergeschlagen und bleibt lange Zeit ohne Bewußtsein, bis er von Sternau geheilt wird. Unweit des Schatzverstecks, auf dem Berge El Reparo, befindet sich ein alter Krokodilteich, in dem T. getötete Feinde den Tieren zum Fraß vorwirft. Alfonzo, den er zur Strafe für den Überfall auf Helmers lebendig an einem Ast über diesem Teich aufhängt, kann jedoch entkommen (ebenso wie bei einer späteren Gelegenheit JOSEFA CORTEJO, der er dieselbe Strafe zugedacht hat). Ein noch schlimmerer Gegenschlag gelingt T.s Feinden, als T. zusammen mit Helmers, Sternau, Schosh-in-liett, Karja, Emma und weiteren Gefährten in die Gefangenschaft HENRICO LANDOLAs gerät und auf eine einsame Südseeinsel verschleppt wird, von der sie erst nach sechzehn Jahren wieder befreit werden. Nach seiner Befreiung kämpft er mit seinen Miztecas für BENITO JUAREZ. Er wird mit Sternau und dessen Freunden von PATER HILARIO in den unterirdischen Gewölben des Klosters in Santa Jaga gefangengehalten, bis KURT HELMERS alle befreit. T. nimmt am großherzoglichen Maskenball in Rheinswalden teil. (I 379, 391ff, 402f, 420, 426f, 445f II 462ff, 478, 912ff, 921ff III 1051ff, 1127f IV 1648 V 1930ff, 1955ff, 1977ff, 2027ff, 2032 VI 2610)

- GR 15: In der Königsschatz-Episode wird von seinen Abenteuern mit ALFONZO und seinem Kampf gegen die Comanchen berichtet. Am Ende bewegt ANTON HELMERS ihn, auf Rache an Alfonzo und den Comanchen zu verzichten. (295-305, 308-12, 319, 327-334, 339-44, 346, 361, 368-71, 381, 385f, 390, 397-409, 413-24)


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TEEH (HIRSCH): einer der verwegensten Shoshone-Krieger; er trifft am Medecine-Bow-River auf WINNETOU und OLD SHATTERHAND, für die er Kundschafter- und Botendienste übernimmt. (GR 24: 391ff, 535, 568, 605)


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