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UAMDUSCHKA SAPA (SCHWARZE SCHLANGE): unerbittlich strenger Häuptling der Upsarokas; Mann von UINORINTSCHA OTA, die er sehr liebt; U. haßt die Bleichgesichter. Während er mit seinen Kriegern gegen die Oglala zieht, reiten diese - angestiftet vom ehemaligen Indianeragenten FOLDER, den U. einst wegen Pferdediebstahls hatte auspeitschen lassen - gegen die Upsarokas. Die beiden minderjährigen Söhne U.s sind diesem heimlich gefolgt, um sich als Krieger einen Namen zu machen; dabei fallen sie in die Hände der Oglala. Auch U.s Frau, die ihren Söhnen folgte, wird von den Feinden gefangengenommen. Auf Veranlassung Folders werden die Squaw und ihre Söhne zusammen mit mehreren Klapperschlangen in ein Felldepot gesteckt, wo sie einen grausamen Tod sterben sollen. Aufgrund glücklicher Umstände und der Hilfe WINNETOUs und OLD SHATTERHANDs (OS) werden die drei gerettet und die Feinde gefangen, die dann U. übergeben werden. Es gelingt OS, die Freilassung des Oglala-Häuptlings TANTSCHAN HONSKA und seiner Krieger zu erwirken; Folder jedoch wird von U. an den Marterpfahl gebracht. (MUTTERLIEBE: 231f, 240)


- UAMDUSCHKA SAPAs SÖHNE: 14 und 15 Jahre alt; sie folgen heimlich dem gegen die Oglala reitenden Zug ihres Vaters, um sich einen Namen zu machen, und werden von den Feinden gefangen. Zusammen mit ihrer Mutter, UINORINTSCHA OTA, stecken diese sie in ein Felldepot mit mehreren Klapperschlangen. Ihre Mutter erwürgt die Schlangen und rettet so die beiden Knaben. Diese können dann zwei Oglala töten, wodurch sie Krieger werden. (MUTTERLIEBE: 232, 234f, 238ff)


UBERTINKA, LENA: Künstlername der MUHRENLENI


VON UCHTENHAGEN:


1) HANS V.U.: einer der hervorragendsten Ritter der Mark Brandenburg; älterer Bruder von 2); er war »von untersetzter, breitschulteriger Figur und bot in seiner graden, strammen Haltung, mit den scharfen, blitzenden Augen und links und rechts weit über das gebräunte Gesicht hinausragendem Schnurrbarte einen gar stattlichen, achtungweckenden Anblick«. (246) H. hat dunkle Augen. Nach seiner Funktion als Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF wird er von der Bande des FLIEGENDEn REITERs gefangen und auf die Wendenburg gebracht. Ein Befreiungsversuch seines Bruders schlägt fehl, dieser gerät selbst in die Hände der Bande. Die beiden Brüder werden von DIETZ und CUNO VON QUITZOW befreit. Zusammen mit SUTEMINN und anderen Rittern hilft H., das von den Vitalienbrüdern entführte Schiff des Grafen RICHARD VON WARWICK zurückzuerobern und das mit dem Schiff gelieferte Gold zu retten. Er entwirft den Plan, dem Landtransport des Goldes eine Wagenkolonne mit vorgetäuschter Ladung unter reichlicher Bedeckung vorauszuschicken. Die List gelingt, die Raubritter VON DEM KRUGE und CLAUS VON QUITZOW greifen den falschen Transport an, wobei H. den jungen BOLDEWIN VON DEM -> KRUGE und Claus von Quitzow tödlich verwundet. (historisch) (QUITZOWS: 244, 246, 423, 436f, 454 / 515, 518f, 530, 546ff, 550ff, 561)


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2) KARL (CARL) V.U.: Ritter; jüngerer Bruder von 1); er ist schlanker gebaut als sein Bruder; »noch keimte der männliche Bart nur als leichter Flaum auf seiner Lippe, und in seiner Haltung und seinen Bewegungen lag etwas Weiches, welches auch mit der gewohnten Milde seiner Redeweise vollständig harmonirte; doch wer ihn deshalb für einen Knaben gehalten hätte, der wäre mit seinem Urtheile auf einem sehr großen Irrwege gewandelt und hätte sich vielleicht damit gar die Veranlassung zugezogen, seinen Irrthum schwer und bitter zu bereuen, denn der junge Mann war gar schnellen und kühnen Sinnes, hatte sich schon öfters als tüchtiger Kämpfer gezeigt und bei solchen Gelegenheiten stets bewiesen, daß sich mit der Gewandtheit und elastischen Ausdauer seines Körpers ein Scharfblick und eine Geistesgegenwart vereinte, welche Schreck, Furcht und Angst bei ihm zur Unmöglichkeit machte«. (246) K. versucht, seinen Bruder, der von der Bande des FLIEGENDEn REITERs gefangen und auf die Wendenburg gebracht wurde, zu befreien. Dabei tötet er zwar den Fliegenden Reiter, wird dann aber doch überwältigt. DIETZ und CUNO VON QUITZOW befreien die beiden Brüder. (QUITZOWS: 246, 258, 262, 423, 436f, 454)


UHLAND: Rentier; Mädchenhändler im Auftrag der Bordellbesitzerin MELITTA; er lockt MAGDA WEBER in das Bordell. (VS III: 961-73, 976ff, 1066-74, 1118)


VON UHLE (Baron v.U.): Freund HUGO VON SÜDERLANDs; Nachbar EMIL VON HELBIGs; V.U. ist ein ältlicher Mann, ein typischer Landjunker mit unsympathischem Auftreten. Er verschafft Hugo Kontakt zu von Helbigs. (JUWELENINSEL: 563, 577, 594)


UHLEWALD, EUSEBIUS LUCIANUS: Direktor einer »ambulanten Schauspielertruppe«; er ist dick und hat ein »rundes, kluges und dabei äußerst gutmüthiges Gesicht« (347), ist stets lustig und väterlich besorgt um seine Schauspieler. Seine ständige Redensart ist: »so, so, hm, hm!«. U. ist im Gasthof zu den Drei Schwanen in Limberg eingekehrt, dessen Wirt FRANKE er noch einiges von früher her schuldig ist. Gegen Erlaß dieser Schulden verspricht er Franke, ihm beim Prozeß gegen den Ebersbacher Wirt WERNER zu helfen, indem er Werner vom pünktlichen Erscheinen beim Gerichtstermin abhält. Werner gilt als glühender Bismarckverehrer, und so treten U. in der Maske Bismarcks und sein Souffleur SCHMIDT in der Maske Moltkes angeblich inkognito bei Werner ein, indem sie vorgeben, eine Schlacht zwischen Preußen, Rußland und Frankreich vorzubereiten. Sie ziehen Werner zu ihren Beratungen hinzu und unternehmen mit ihm am Morgen des Gerichtstages eine Geländebesichtigung. Werner versäumt den Gerichtsermin und verliert den Prozeß. Zurück in Limberg, gelingt es U., die beiden Wirte zu versöhnen und auch die Zustimmung zu der Verbindung von ANTON FRANKE und LISBETH WERNER, den sich liebenden Kindern der Wirte, zu erreichen. (EXCELLENZEN: 347f, 353ff, 357ff, 426, 429, 431ff)


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UHLIG:


1) Bäcker in Birkenstein (nur erwähnt) (Vgl. NACHTWÄCHTER: MEINHOLD) (NEUJAHRSNACHT: 50)


2) Müller in der Höllenmühle, unterhalb des Schlosses Himmelstein; Mann von 3), Vater von 7); Arbeitgeber von BRENDEL und KLAUS; er hat eine hohe, blonde Gestalt. Als Protestant im katholischen Süderland ist er schlecht angesehen. Er wirft HUGO VON SÜDERLAND, als dieser sich an seiner Tochter vergreift, hinaus, kann aber deren Entführung nicht verhindern. Er bringt KURT SCHUBERT aber auf die Spur der Vermißten. (JUWELENINSEL: 35, 50f, 417f)


3) Frau von 2), Mutter von 7); sie hat ein treues, heiteres Gemüt, sieht trotz vieler Sorgen und Arbeit jung aus. (JUWELENINSEL: 35)


4) Totengräber von Helfenstein; Schmuggler; Mann von 5), Vater von 9) (VS I: 70-74)


5) Frau von 4), Mutter von 9) (VS I: 70-74)


6) Frau von 10), Mutter von 11), Tochter des alten MUSTERWIRTs; was ihrem Vater »an Stärke und Länge fehlte, das hatte sie fast zu viel« (484). Sie ist in die meisten Geheimnisse ihres als Geldfälscher arbeitenden Mannes eingeweiht, weiß jedoch nichts von der Todesfalle, mit der er seine Fälscherwerkstatt gegen Eindringlinge schützt. Sie gerät so nach dem Mord ihres Mannes an dem MUSTERANTON selbst in diese Falle und stirbt. (GELDMÄNNLE: 484-87, 503, 522)


7) ANNA U.: Tochter von 2)/3); A. ist ein Ebenbild der Mutter, hat ein freundliches Wesen, einen kräftigen Wuchs und schöne Züge. Sie weist HUGO VON SÜDERLAND, der sie verführen will, mit einer Ohrfeige zurück. Hugo entführt sie und hält sie auf seinem Schloß gefangen. Sie wird von KURT SCHUBERT befreit. A. heiratet dann ihren Verlobten, den Lehrer (später Pfarrer) WALTHER. (JUWELENINSEL: 35, 50, 65, 403, 417, 434, 674)


8) AURELIA U.: versehentlich für ROSALIA U. (GELDMÄNNLE: 597)


9) CHRISTIAN U.: Sohn von 4)/5), Patenkind des Schmiedes WOLF; Schulkamerad von GUSTAV BRANDT; er war Soldat, dann Hausknecht, wurde Schließer, später Wachtmeister, beim Landgericht. (VS: I 70f, 84-87, 288 V 1771-74, 1788f, 1816ff, 2048f, 2053f VI 2061ff)


10) FROMMHOLD U. (al. MUSTERWIRT/FRÖMMELT/GELDMÄNNLE): reicher Wirt und Unternehmer; Mann von 6), Vater von 11); U. ist der reichste Mann der Umgegend. Er ist ein frömmelnder Heuchler. Seinen Reichtum verdankt er seiner eigenen, mit


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Ausbeutung und Verführung seiner Mitmenschen gepaarten Geschäftstüchtigkeit, dem ererbten Besitz des alten MUSTERWIRTes und nicht zuletzt seiner heimlichen Identität mit dem Geldfälscher GELDMÄNNLE. Seit über zwanzig Jahren treibt er sein Unwesen. Damals hatte er sich beim alten Musterwirt mit Druckplatten für falsche Banknoten beworben, war offiziell dessen Kompagnon geworden und hatte dessen Tochter geheiratet. Bald darauf begann der wirtschaftliche Aufstieg des Etablissements zum Musterwirt auf Kosten der armen Bevölkerung. Zum Schutz seiner Geldfälscherwerkstatt rüstete U. sich, ohne seine Frau und seinen Schwiegervater einzuweihen, mit einer giftige Dämpfe verbreitenden Flüssigkeit aus, die den Ort für Eindringlinge in eine Todesfalle verwandelte. Als der MUSTERANTON die Werkstatt entdeckte, wandte U. diese Geheimwaffe an. Durch einen Zufall kostete der Anschlag jedoch nicht nur Anton, sondern auch U.s Frau und den alten Musterwirt das Leben. U. konnte alle Tatumstände vertuschen und trat unbehelligt das Erbe an. Sein Untergang beginnt erst, als der NEUBERTBAUER, den U. in den Ruin getrieben, zu Falschgeldgeschäften verführt und bei der Polizei denunziert hat, sich als Verhafteter vor U.s Augen ersticht und ihm dasselbe Ende prophezeit. Ein weiterer Feind erwächst U. in dem Lehrer HERMANN BERNSTEIN, der in einem Buch die Mißstände beschreibt und mit einer Weberausstellung U.s verderblichem Treiben entgegenwirken will, allen Bestechungsversuchen U.s zum Trotz. Der tote Neubert gewinnt inzwischen in einem Kampf »Geist gegen Geist« (546) mehr und mehr Gewalt über U. und bewegt ihn zur Selbstaufdeckung und Wiedergutmachung aller seiner Verbrechen. Schließlich nimmt sich U. das Leben, nachdem die von der Wandlung in seinen letzten Lebenstagen erschütterten Angehörigen seiner Opfer ihm versprachen, für seine Erlösung zu beten. (GELDMÄNNLE: 460, 467-76, 484-87, 503-10, 519-35, 539-46, 551-65, 568f, 582, 591-607, 617-26, 630-36, 643f†, 648)


11) ROSALIA (ROSALIE/RÖSLE) U.: Tochter von 6)/10); sie wurde am selben Tag geboren und am selben Tag getauft wie HERZLE, an deren Verkrüppelung sie schuld ist: sie hatte im Kindesalter in einem Wutanfall die Freundin einen Berg hinabgeworfen. R. ist eitel und prunksüchtig: ihren 24. Geburtstag feiert sie, inzwischen eine »hohe, sehr voll gebaute Person, die sich ganz städtisch trug« (463), bei Kuchen und Champagner und unter Aufbau all ihrer reichen Geschenke in der Gaststube ihres Vaters. An der Pflege ihres erkrankten Vaters beteiligt sie sich nicht, stattdessen bestellt sie für ihn vorsorglich einen Sarg mit goldenen Beinen. Gewohnt, ihren Willen rücksichtslos durchzusetzen, scheitert die im Gespräch taktlose und häufig höhnische R. mit ihrem Plan, die Frau des Lehrers HERMANN BERNSTEIN zu werden, da dieser sich von ihr abgestoßen fühlt und zudem Herzle liebt. Sie sinnt auf Rache gegen Herzle. Als sie zur Tat schreiten will, wird sie von der Ziege KARLINCHEN ins Wasser gestoßen und ertrinkt. Sie wird in dem von ihr für ihren Vater gekauften Sarg begraben. (einmal versehentlich AURELIA U.) (GELDMÄNNLE: 460, 463-67, 469, 473, 511, 523-28, 536, 550, 562-65, 579f, 586†, 636)


UHLIGBÄCKER -> UHLIG


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UHLMANN:


1) wohlhabender Deutscher in Mexiko; Mann von 7), Vater von 2); Schwiegersohn von LANGE; er hat in Freiberg (SCOUT: Freiburg) studiert und arbeitet als Bergwerksdirektor im Dienste von DAVIS, soll aber sein Kompagnon werden. U. hat ein Goldlager entdeckt, das unter seiner Leitung ausgebeutet wird. Zu seiner Truppe gehören der GAMBUSINO und FRED HARTON, der Bruder von OLD DEATH. GIBSON will die Bonanza mit Tschimarra-Indianern überfallen. OLD SHATTERHAND und Old Death wollen U. warnen. Dabei wird Old Death versehentlich erschossen. Der Angriff kann abgewehrt werden. (SCOUT/GR 8: 103f, 364f, 383-86, 388f, 391)


2) Sohn (Knäblein) von 1)/7) (SCOUT/GR 8: 385f)


3) Advokat, Sachwalter von MARIE VON NAUBITZ; Mann von 4); er wohnt in Bitterfeld im Haus des Bäckers WOLSTRAATEN. Als Marie ihn aufsuchen will, ist er verreist. (nur erwähnt) (WERBERN: 57, 71)


4) Frau von 3); MARIE VON NAUBITZ wohnt bei ihr. (nur erwähnt) (WERBERN: 71)


5) junger deutscher Auswanderer, der sich mit seiner Frau in Arizona eine neue Existenz aufbauen will. ROSALIE EBERSBACH, in deren Treck U. reitet, streckt ihm das Geld für die Überfahrt vor. Mit den anderen Auswanderern kann sich U. bei den Navahos NITSAS-INIs niederlassen. (ÖLPRINZ: 66, 86, 552)


6) Frau von 5) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ 86)


7) AGNES (INES) U.: Deutsche in Mexiko; Frau von 1), Mutter von 2), Tochter von LANGE (SCOUT/GR 8: 364, 391)


8) ANNA U.: Tochter von 9); Geliebte von FRITZ SCHUBERT; A. ist von großer Statur. Sie hilft dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) aus einer Gefangenschaft. Dafür sorgt dieser dann für ihre Heirat mit Fritz. (AMSENHÄNDLER: 21, 23, 35, 37)


9) ANSELM U.: reicher, unhöflicher Ladenbesitzer mit Bierausschank; Vater von 8); er steckt mit hannoverschen Werbern, die auf Anhalter Gebiet operieren, unter einer Decke und wird - als die Werber vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gefangen werden - von diesem gezwungen, seine Einwilligung zur Verbindung seiner Tochter mit FRITZ SCHUBERT zu geben. (AMSENHÄNDLER: 21, 31, 37)


10) BERTHA U.: Kellnerin im Magdeburger Hof in Berlin (der Wirt ist ein Verwandter von ihr); sie stammt aus Bodenheim bei Mainz und kennt KURT HELMERS, dem sie


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hilft, den spionierenden HENRICO LANDOLA zu entlarven. Sie verursacht erhebliche Aufregung als sie TRAPPER -> GEIERSCHNABEL wegen seines seltsamen Aussehens und seiner seltsamen Gepäckstücke als Attentäter verdächtigt. (WR: III 1195f V 2156, 2160)


11) Familie von 10); Vater, Geschwister (nur erwähnt) (WR III: 1195)


UINORINTSCHA OTA (VIEL FRAUEN): Frau des Upsaroka-Häuptlings UAMDUSCHKA SAPA, der sie über alles liebt; U. ist nicht viel über dreißig Jahre alt, »wohlthuend« sauber gekleidet und trägt lang herabfallende Zöpfe, in die drei Schlangenhäute eingeflochten sind. Sie hat durch ihre Großmutter das Christentum kennengelernt und betet heimlich mit ihren beiden Söhnen. Als diese verbotenerweise dem Kriegszug ihres Vaters gegen die Oglala folgen, reitet U. ihnen aus Sorge nach. WINNETOU und OLD SHATTERHAND, auf die sie unterwegs trifft, wollen ihr helfen. U.s Söhne sind jedoch schon in die Hände der Feinde gefallen. Als U. erlauscht, daß ihre Söhne zusammen mit mehreren Klapperschlangen in ein Felldepot gesteckt werden sollen, tritt sie vor die Oglala und bietet sich im Austausch für ihre Söhne an. Sie wird festgenommen und zusammen mit ihren Söhnen in das Felldepot gesteckt. Dort kämpft sie mit den Schlangen und erwürgt sie, wobei sie mehrfach gebissen wird. So kann sie ihre Söhne retten. Auch U. überlebt, da die Schlangen, die vorher in einem Sack zusammengepfercht waren, sich darin gegenseitig gebissen hatten, so daß ihre Giftdrüsen weitgehend entleert waren. (MUTTERLIEBE: 231f, 235, 237, 242)


- UINORINTSCHA OTAs GROßMUTTER: Frau eines Mandanen; sie war die Freundin der Frau eines Missionars, wodurch sie mit dem Christentum bekannt wurde. Sie betete mit ihrer Tochter. (nur erwähnt) (MUTTERLIEBE: 231)


- UINORINTSCHA OTAs MUTTER: Sie erzählte ihrer Tochter vom Christentum und betete mit ihr. (nur erwähnt) (MUTTERLIEBE: 231)


- UINORINTSCHA OTAs SÖHNE: siehe unter UAMDUSCHKA SAPAs SÖHNE


EL UKKAZZI (DIE KRÜCKE) -> MURAD NASSYR


ULAR ALI: »wild blickende(r)« Onbaschi; Anführer des Begleitschutzes, den KARA BEN NEMSI vom PASCHA VON MOSSUL erhält (GR 1: 533-38)


ULLRICH:


1) -> TAUBENULLRICH


2) PAULINE: Schauspielerin in Dresden; Darstellerin der Jungfrau von Orleans (nur erwähnt) (W: 997 / ULAN III: 1197)


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ULRICH: Mitglied der Bande des FLIEGENDEn REITERs; er wird beim Überfall auf die Brüder HANS und KARL VON UCHTENHAGEN getötet. (QUITZOWS: 422)


UMM ED DSCHAMAHL (MUTTER DER SCHÖNHEIT): Anführerin der Unterabteilung Idiz der Bachtijaren; sie verrät KARA BEN NEMSI die Zusammensetzung einer Salbe der Schönheit. (nur erwähnt) (GR 27: 457, 473f)


UNCLE BEN -> BEN SOMMER


DR. UNGERIUS: Deckname von PATER -> VALERIUS (ZEPTER: 163)


UNICA: junge Halbindianerin; Herrscherin der Tobas; bekleidet ist sie mit einem einfachen, bis auf den Boden herabfallenden Gewand aus weißem Kattun, »welches über den Hüften von einem Gürtel aus rotem Zeuge zusammengehalten wurde. Das dichte, rabenschwarze Haar hing in zwei dicken Zöpfen weit über den Rücken herab. Ihr Gesicht war bräunlich gefärbt, schön gerundet, zeigte nicht die vorstehenden Backenknochen der indianischen Rasse« (219). Ihre Mutter war die Tochter des letzten Sprosses der Tobakönige. Ihr Vater, ein Weißer, veruntreute einst das Gold des Stammes. Seit auch ihr Verlobter, ADOLF HORN, unter ähnlich verdächtigen Umständen verschwunden ist, haßt sie alle Weißen mit Ausnahme des DESIERTO, der wie ein Vater zu ihr ist. Obwohl sie nicht wirklich mit ihm verwandt ist, nennt sie ihn Onkel. Als Horn wieder auftaucht und sich seine Unschuld erweist, verläßt sie ihren Stamm und folgt Horn, ihrem zukünftigen Mann, nach Deutschland. (Statt vom Haß auf Weiße ist in DH vom Haß auf (nicht-katholische) Christen die Rede.) (DH 17. Jg.: 506f, 517f/GR 13: 217-33, 239-42, 255-58, 311ff, 346f, 356ff, 408-13, 583)


UNTERMÜLLER -> GOTTHOLD KELLERMANN


UNTERSBERG -> DE BAS-MONTAGNE


D'URFÉ: Pariserin; »eine halbe Zauberin«, die mit dem geheimnisvollen GRAFen VON -> SAINT GERMAIN und mit CASANOVA in Verbindung steht (nur erwähnt) (historisch: Jeanne La Rochefoucauld de Lascaris, Marquise d'U. (1705-75)) (in FÜRST fälschlich D'ORFÉ) (AQUA: 351, 366 FÜRST 402f)


URQUIZA: früherer argentinischer Präsident, den sein Schwiegersohn, LOPEZ JORDAN, ermordete (historisch: Justo Jose de U. (1801-70), von 1854-60 Präsident; Stiefonkel Jordans) (nur erwähnt) (GR 12: 16, 485f)


URSACHE DES GLÜCKES -> LIANG-SSI (Chinese)


USKO -> BARKO


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USTAD (MEISTER): geistiger Führer der Dschamikun; Oheim von SCHAKARA; er ist mit MARAH DURIMEH (»keiner (kennt) sie so gut wie er«) in nicht näher geklärter Weise verwandt; Freund DSCHAFAR MIRZAs; der U. steht in direkter Verbindung mit dem SCHAH VON PERSIEN, der ihm große Vollmachten erteilt und Verträge mit ihm geschlossen hat. Er hat eine hohe patriarchalische Gestalt (wird mit Abraham verglichen), ein jugendliches und zugleich hochbetagtes, ehrfurchtgebietendes Gesicht mit schneeweißem Bart bis zum Gürtel (aber tiefschwarzes Haar). Der U. hat eine tiefe, wohllautende Stimme und trägt ein einfaches, kamelhaarenes Gewand. Er trinkt keinen Alkohol, ist Vegetarier. Er ist ein meisterhafter Reiter. Den Dschamikun hat er das Christentum und durch die Einführung von Ackerbau und Viehzucht Reichtum gebracht. Er hat das Alabasterzelt entworfen und gebaut und will über den Ruinen eine Kirche errichten. Der U. ist Dichter und besitzt eine große Bibliothek. Auf der Suche nach dem »Licht ohne Schatten« hat er früher Ich-Erzählungen geschrieben. Seine Bücher haben alle den gleichen Einband, sind nummeriert und werden von ihm als Skizzen und Vorstudien bezeichnet. Er erzählt KARA BEN NEMSI (KBN), der sein besonderer Gast ist, die Parabel vom Paradies mit dem Baum El Dscharanil (26f). Seine Bücher haben dem U. viel Zustimmung, aber auch den Haß der Presse eingebracht, dem er wich. Auf dem Höhepunkt seines Lebens wurde er gestürzt. Diesen Sturz betrachtet er als seinen »Sterbetag«. Zu seiner Rechtfertigung schrieb er eine Biographie »Mein Leidensweg«, was KBN scharf kritisiert. In einer Truhe bewahrt er Erinnerungen an diese Zeit auf: u.a. Zeitungsartikel der Pressehetze und ein Gedeck mit einer Serviette, die ihm an seinem »Sterbetag« von Marah Durimeh geschenkt wurde. Zu KBN empfindet er eine tiefe Verbundenheit; er betrachtet ihn als »geistigen Doppelgänger«, den er vor dem Schicksal, das ihn traf, bewahren will. Als der Ustad die Dschamikun in dringenden Angelegenheiten verlassen muß, bestellt er KBN als seinen mit uneingeschränkten Vollmachten ausgestatteten Vertreter. Mit KBNs Hilfe erkennt er schließlich seine Fehler der Vergangenheit und übt Selbstkritik. Er nimmt selbst am Wettrennen teil. Früher besaß er ein edles Pferd (Kyss-y-darr = Schundroman; »früher« hieß das Pferd nur »Roman«.), um das er betrogen wurde und das nun völlig verunstaltet vom SCHEIK UL ISLAM gegen ihn ausgespielt werden soll, was KARA BEN HALEF aufdeckt und verhindert. Im Pferderennen besiegt der U. mit seinem Pferd Sahm den Scheik ul Islam. Mit der Unterstützung Marah Durimehs und des Schahs kann er alle seine Gegner, die ihn stürzen und die Dschamikun vernichten wollen, besiegen, allen voran AHRIMAN MIRZA, in dessen Truhe er für sich wichtige Papiere findet. Der U. ist ein eindeutiges Selbstporträt Karl Mays. (GR 28: 192, 262, 274f, 285-95, 303, 307f, 323, 463, 465, 511, 515, 548-58, 565, 580, 595f, 636 GR 29: 5f, 14-43, 56, 64-68, 73-84, 91-109, 111, 118f, 155-77, 204f, 254, 260, 367, 460ff, 511, 530, 534, 536ff, 560ff, 565, 590, 606, 631, 634)


USZKAR:


1) Musiker (Klarinettist); Vater von 2) (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 33)


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2) ISTVAN U. (STEPHAN PUDEL/al. IBN EL DSCHIDRI (SOHN DER BLATTERN)/ABU EL HADASCHT SCHARIN (VATER DER ELF HAARE)): Slowak aus Nagy-Mihaly bei Ungvar (wird aber als Ungar bezeichnet); Sohn von 1); Freund von HADSCHI ALI ...; I. ist »ein kleiner, dünner ... Bursche ... Er hatte Hosen an, war sonst unbekleidet und trug ein riesiges Schießgewehr am Riemen auf dem Rücken. Eine Kopfbedeckung schien für ihn überflüssig zu sein; sein Haar hing ihm dick und voll vom Haupte bis auf den Rücken herab, fast ganz in der Weise, wie die in Deutschland als Blechwarenhändler und Drahtbinder umherziehenden Slowaken das ihrige zu tragen pflegen.« (23) »Das Gesicht ... war geradezu abschreckend pockennarbig, und es mußte fast als ein Wunder erscheinen, daß die zerstörende Krankheit ihm die wenigen Haarkeime übrig gelassen hatte. Freilich zählte sein Schnurrbart mehr als elf Haare, aber über dreißig waren es gewiß nicht. Und diese zerstreut und unregelmäßig über die Oberlippe verteilten Männlichkeitsbeweise hatte er so lieb, daß seine Hände während jedes freien Augenblickes bemüht waren, sie zu sammeln und ihnen die Form eines echt ungarischen Schnurrwichses zu geben.« (31) I. bessert seinen Habitus im Verlauf der Erzählung auf: Er ist später in eine Uniform gekleidet, »aber in was für eine! Er hatte nämlich eine blaue Hose an, deren Beine nur das Knie erreichten. Darüber trug er einen uralten, roten, englischen Militärfrack, auf dessen Achseln mächtige wollene, französische Epauletten befestigt waren. Um den Kopf war eine Art Turban geschlungen, von dem lange Federn herabhingen. Da der Frack vorn weit auseinander ging, sah man, daß dieser Mann weder eine Weste noch ein Hemd hatte. Um die Taille ging ein Ledergurt, in welchem zwei Pistolen und ein Messer steckten.« (253) In seinem gebrochenen Deutsch erzählt er von seiner Jugend: »Ich war nie der in Schule Gewesente. Ich hütete Schafe und Schweine, Vaterige, und hatte nicht Zeit gefinte, in Schule zu gehente. Aber ich hatte geschenkte bekommen eine Tafel, schieferige, und einen Stift, schieferige, und zuweilen kam der Sohn, nachbariger, um mir zu zeigen, wie wird gelesen und geschreibt. Dann hab' ich geborgt von allen Leuten Kalender, unbrauchbare, und habe studiumtierte fleißig weiter. Später bin ich wanderte aus liebe Heimat meiniger und habe besuchte Leihbibliothek überall, wohin ich kommte. Auch habe ich suchte Bekanntschaftlichkeit von Männern gescheite, um nach und nach zu bekommen Kenntnisse diejenigente, welche verleihen Bildung und alle Gelehrsamtekeitigen.« (53) Er war ein Jahr lang bei der Artillerie. Einige Zeit stand er dann im Dienst des Forschers MATTHIAS WAGNER, an dessen Seite er verschiedene Länder bereiste. Nach dessen Tod versucht er sich mit Hadschi Ali als Dschelabi (Händler) im Sudan. Er trifft dort auf EMIL SCHWARZ, dem er sich anschließt. Mutig kämpft er mit Schwarz gegen ein Löwenpaar und gegen die Raubkarawane ABU EL MOTs. Dann beteiligt er sich an der Vernichtung der Sklavenjäger um Abu und ABD EL MOT. Sein verdrehtes Deutsch und seine angeblichen Latein- und Fremdwortkenntnisse, die ihn stets in Konflikt mit IGNAZ PFOTENHAUER bringen, sowie die Streitgespräche mit Ali um die größere Gelehrsamkeit bilden das humoristische Element der Erzählung. Der kleine I. mit seinem großen Gewehr, einem Elefantenmörder, ist oft zu ungeduldig und voreilig; so dringt er mit Ali und MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF) in das Lager der Sklavenjäger ein und entführt Abu el Mot direkt aus deren Mitte. Durch diese mutige Tat wird er allerdings mitschuldig an


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dem folgenden Massaker der befreiten Sklaven an den Sklavenjägern. Nach dem Ende der Abenteuer läßt I. sich als Sprachlehrer, ornithologischer Autor und Hausmann für die Gebrüder Schwarz und Pfotenhauer in einer süddeutschen Universitätsstadt (Gartenstr. 6) nieder und arbeitet an einem Manuskript zum Thema Warum die Vögel Federn haben'. (SKLAVENKARAWANE: 23-46, 51-60, 66-72, 76-86, 101f, 254-59, 271, 274-80, 314f, 329-32, 348f, 364-68, 391-95, 409-14, 424-29, 445f, 471f, 481f, 491ff)


UYS:


1) KEES (CORNELIUS) U.: Burenführer; Sohn von 2.2); er »war von außerordentlich breiter, gewichtiger Figur, und einem Gliederbau, von welchem man ganz bedeutende Kraftäußerungen erwarten konnte. Das breite Gesicht hatte trotz seiner Gutmütigkeit einen höchst selbstbewußten Ausdruck« (61). »Er trug auf dem Kopfe einen breitrandigen Filzhut ... die Schultern und Brust umhüllte über einem engen Wamse aus grobem holländischen Tuche eine einfache graue Wollendecke; die starken Schenkel staken in einer sehr abgerittenen Lederhose, über welche sich lange, wohlgeteerte Stiefelschäfte emporzogen. Seine Bewaffnung ... bestand nur aus einem in einer Büffelscheide steckenden Messer und einer alten, schweren Büchse« (66). Zusammen mit seiner rechten Hand, JAN VAN HELMERS, und den Buren kämpft er gegen die Engländer und die mit ihnen verbündeten Zulu. Mit KARA BEN NEMSI führt er ein langes geschichtsphilosophisches Gespräch. (In BOER-DH ist die Figur PIETER UYS der Handlungsträger) (BOER-GR: 61f, 66-69, 72, 83, 132, 165, 187)


2) PIETER U.:


2.1) Burenführer; er »war nicht hoch, aber ungewöhnlich breit und kräftig gebaut ... sah ganz so aus, als könne ihn keine Schwierigkeit von einem einmal gefaßten Vorhaben abbringen« (575). Er leitet die Kaffernschlacht von Pieter-Maritzburg gegen die Zulu DINGAANs, die von den Buren gewonnen wird. (AFRICANDER: 559, 575, 591)


2.2) Burenführer; Beschreibung, Charakteristik und Aktivitäten in BOER-DH wie unter KEES U.; in BOER-GR ist er der Vater von 1).


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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