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VAFOT, ERNESTE: französischer Notar der Gräfin DE RALLION (nur erwähnt) (W: 787 / ULAN III: 965)


VALDEZ, HANETTA: Primaballerina in Saragossa; sie hat eine »mittelhohe, volle Gestalt von geradezu unbeschreiblicher Schönheit der Gesichtszüge; aber über dieses Gesicht zuckte zuweilen der Athemzug eines unbekannten Dämons, der in ihrem Herzen verborgen wohnen mußte« (563). H. stammt »der Sage nach« (553) von armen, obskuren Eltern ab. HENRICO CORTEJO und Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA lieben sie. H. liebt jedoch nur Cortejo. Dennoch gibt sie Graf MANFREDO DE RODRIGANDA ihr Ja-Wort, als dieser nach dem Besuch einer ihrer Vorstellungen sich in sie verliebt und ihr die Heirat anbietet. Inkognito gibt sie sich inzwischen dem Sohn des Grafen, FERDINANDO D.R., hin, ohne ihn zu kennen. Kurz vor der Trauung klärt Ferdinando seinen Vater über H. auf, der sie dann zudem noch in den Armen Cortejos erwischt. Der Graf tötet Cortejo. Bei dem Versuch, auch sie zu erschießen, wird der Graf von ihr getötet. GASPARINO CORTEJO, der Sohn Henricos, stellt den Tod des Grafen als Selbstmord dar; die Tänzerin »verschwand« (602). (WR II: 553ff, 563ff, 572-83, 586, 589-95, 599, 601f)


PATER VALERIUS (al. ALOYS PENENTRIER/DR. UNGERIUS): Jesuitenführer; er ist klein und schmächtig, mit bleichem, bartlosem Gesicht und lauerndem, durchdringendem Blick. Er gilt als »der feinste Schlaukopf der ganzen Kongregation« und hilft als Vertrauter des HERZOGs VON RAUMBURG diesem, in Norland eine Revolution anzuzetteln, um damit den Jesuiten Zugang zu diesem Land zu verschaffen. Er organisiert unter verschiedenen Decknamen nächtliche Treffen mit dem Herzog und anderen Verschwörern. Gegen seine eigenen Leute ist er hart und unerbittlich; er scheut gegen Widersacher nicht vor Mord zurück. Der Pater wird von MAX BRANDAUER überwältigt, als er den norländischen König (WILHELM II.) erschießen will. Er wird mit dem Herzog in die Landesirrenanstalt gesperrt, kann fliehen, gerät aber ein zweites Mal in die Hände von Brandauer. (ZEPTER: 22, 34f, 49, 130, 163, 274, 419, 705f, 709, 774, 786)


VALESKA: Tänzerin; Komplizin des Verbrechers SALEK, mit dem sie zwei uneheliche Kinder hat; sie »war üppig gebaut. Das kurze, rothe Röckchen reichte ihr kaum zwei Zoll über das Knie, und das schwarzsammetne Mieder war auf das Tiefste ausgeschnitten. Sie trug alle ihre Reize zur Schau.« (2205) V. trägt einen Zopf, »ein Schwalbennest auf dem Hinterkopfe«. Bei den gemeinsamen Einbrüchen mit Salek hat V. Männerkleidung an. Den Sänger GUISEPPE CRIQUOLINI (-> KRIKELANTON) verführt sie; sie will ihn seines Geldes wegen heiraten, Salek jedoch weiterhin als Geliebten halten. Wegen der mit Salek verübten Einbrüche bei der MUHRENLENI und beim FEX sowie wegen zahlreicher weiterer Verbrechen, die aufgedeckt werden, da Salek über alle Verbrechen genau Buch führte, wird sie verhaftet. Sie wird wohl zu einer hohen Kerkerstrafe verurteilt. (WzG: V 2106, 2126, 2205 VI 2245f, 2249, 2252, 2294)


VALLEY A.: Deckname von ARTHUR VON HOHENTHAL


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VON VALMY: hannoverscher Generalmajor; Inspektor der hannoverschen Werber; er war früher Oberst beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der in ihm jetzt einen Erzfeind sieht. Der Dessauer kann v.V. gefangennehmen, als dieser mit Werbern auf Anhalter Gebiet operiert. (AMSENHÄNDLER: 13, 37)


VARGAS, ALONSO: Bergsteiger; er hat 1611 einen Stollen von Almaden alto an gelegt. (nur erwähnt) (GR 21: 23f)


VATER:


1) -> FU (Chinese)


2) -> PEDEHR


GROßER VATER -> HAUEY-KOLAKAKHO (Tonkawa)


WEIßER VATER -> KLEKIH-PETRA


VATER DER ELF HAARE (ABU EL HADASCHT SCHARIN) -> ISTVAN USZKAR


VATER DER FLINTE (ABU EL BUNDUKIJA) -> ES SSAGHIR


VATER DER FRÖMMIGKEIT -> ABU DIJAMA


VATER DER FÜNFHUNDERT -> ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH


VATER DER HÄLFTE -> ABU EN NUHß


VATER DER KEULE -> ABU ED DABBUHS/DAWUHS


VATER DER KRAFT -> ABU EL KHUBA


VATER DER LIEBE -> ABU EL MAWADDA


VATER DER PRÜGEL -> ABU CHABIT


VATER DER SCHIFFSFÜHRER -> ABU EL REISAHN (Reïsahn)


1) -> HASSAN


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2) -> MANU-REMUSAT-EL-BENU-HALAL


VATER DER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT -> ABU EL MALUMAT


VATER DER STÄRKE -> ABU ES SIDDA


VATER DER VIER AUGEN (ABU 'L ARBA IJUN) -> EMIL SCHWARZ


VATER DER WENIGEN (sc. Haare) (ABU KALILIN) -> HALEF


VATER DER ZWÖLF ZEHEN (ABU TNASCH SSABI) -> SMALL HUNTER


VATER DES BLUTES -> ABU 'DEM


VATER DES ENTSETZENS (ABU MACHUF) -> KARA BEN NEMSI


VATER DES FRIEDENS -> ABU SCHALEM


VATER DES GELÄCHTERS (ABU DIHK) -> HADSCHI ALI


VATER DES KAMPFES -> ABU KITAL


VATER DES OPFERS -> ABU KURBAN


VATER DES SÄBELS -> ABU-SEIF (Abu-Seïf)


VATER DES SALZES (ABU EL MALAH) -> ABDULLAH EL HAMIS


VATER DES SIEGES (ABU EN NASSR) -> HAMD EL AMASAT


VATER DES STORCHES (ABU (EL) LAKLAK) -> IGNAZ PFOTENHAUER


VATER DES TODES -> ABU EL MOT


VATER DES WINDES -> ABU DJOM


VATER DES ZORNES -> ABU EL GHADAB


VATER JAGUAR: siehe unter JAGUAR


VATER OHNE SÖHNE -> ABU BILLA BENI


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VAUBOIS: Pariser Bankier der Mutter MARGOT RICHEMONTEs (nur erwähnt) (W: 274 / ULAN II: 422)


DE VAUTIER, MANGARD: von GRANDEPRI(E)SE erfundener Name eines französischen Offiziers (WR V: 2298)


VAUVA-SHALA -> OLD SHATTERHAND (ÖLBRAND: 7)


VEELMAR: Burenführer (in BOER-DH: POTPIETER) (BOER-GR: 81, 169)


DIAZ DE LA VEGA: siehe unter DIAZ; auch für HARO (DIAZ) DE LA VEGA


DON VELASQUO D'ALCANTARO Y PERFEDO DE RINANZA Y HALLENDI DE SALVADO Y CARANNE DE VESTA-VISTA-VUSTA: scherzhaftes Pseudonym TRAPPER -> GEIERSCHNABELs (WR V: 2311)


VELEZ: General BENITO JUAREZ'; er ist ein feuriger, rücksichtsloser Republikaner. V. belagert den mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN in Queretaro, nimmt die Stadt durch den Verrat des Obersten LOPEZ und setzt den Kaiser gefangen. Er erschießt PATER JUANITO und leitet auch die Erschießung des Kaisers am 19.6.1867. (historisch: Franciso V. (1835-1911)) (WR VI: 2514f, 2522, 2561f, 2565)


EL VENENOSO (DER GIFTIGE): Mbocovi-Häuptling; er ist blutdürstig, listig, verschlagen, aber nicht tapfer. Er ist unversöhnlicher Feind der Weißen, die er entführt, um Lösegeld zu erpressen, bis OLD SHATTERHAND seinem Tun (vorläufig ?) ein Ende setzt. (GR 13: 173ff, 346-52)


VENDASKIOLD, ROLF (eigentl. OLAF VON MOLTKE): Sohn von OLAF VON MOLTKE, Bruder SUTEMINNs (OTTO VON MOLTKE); die beiden Brüder Moltke liebten einst WALDA VON LÖWENHOLM und zerstritten sich ihretwegen. Während Walda den englischen Grafen RICHARD VON WARWICK heiratete, geriet die Familie von Moltke durch Intrigen des FÜRSTen VON -> WAREN in Not. Der Vater verstarb und Otto v.M. verschwand. Olaf wurde unter dem Namen V. Anführer der Piratenbande der Vitalienbrüder, die in Verbindung mit der Hanse und mit Holstein gegen Dänemark kämpft. Auch alle englischen Schiffe sind vor V.s Schiff Wiking nicht sicher, da er aufgrund der Walda-Episode alle Engländer haßt. V.s »ganzes Aeusseres ... zeigte den Mann, der zum Gebieten geboren und selbst den schwierigsten Aufgaben seines gefahr- und anspruchsvollen Lebens gewachsen war. Keine Stimme klang wie die seine, kein Auge blickte so, wie das seine, und wenn er mit elastischem und doch so kraftvoll sicherem Gange über das Verdeck schritt, so fühlten und verstanden Alle die Sprache, welche in jeder seiner Bewegungen lag. Und wie sein Aeußeres, so war auch sein Inneres. Nie hatte er einen Befehl zurückgenommen, nie einen bemerkbaren Irrthum begangen, sein strafendes Wort fiel wie eine zerschmetternde Faust auf den Fehlenden, und mit einem


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einzigen kurzen Winke hatte er oft den lautesten Tumult zum Schweigen gebracht. Darum war auch ein Lob aus seinem Munde ein gar kostbares Geschenk, nach dessen Besitz Alle strebten: und wer es gehört, dem klangen die weichen wohlwollenden Laute für immer in den Ohren. Was Wunder, daß eine Ordnung, ein Gehorsam, eine Tapferkeit und ein Opfermuth auf dem Schiffe herrschte, der dem [!] Befehlshaber alles nur irgend Mögliche erreichen ließ« (311). V.s Leute kapern ein dänisches Schiff, befreien den darauf gefangengehaltenen Grafen GERT VON DÖNABORG, einen alten Freund der Familie von Moltke, und erobern dann die Schwalbe, das Schiff des Grafen Richard von Warwick, das dieser ihnen aber mit seinen Freunden bei der Insel Neuwerk wieder abnehmen kann. Zu den Helfern des Engländers gehört auch Suteminn, und bei einer zufälligen Begegnung in Hamburg erkennen sich die Brüder wieder. V. gibt das Leben zur See auf und läßt sich mit seinem Bruder in seinem Heimatort Waren nieder. (QUITZOWS: 183, 311f, 322f / 548, 550ff, 561, 578, 643ff)


VENSKE (DER LANGE VENSKE): Offizier der Belling-Husaren; intimer Freund des Leutnants GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER; V. ist eine lange, hagere Gestalt mit schwarzem, weit herabhängendem Schnurrbart. (HUSARENSTREICHE: 536, 550, 582, 584, 597, 600, 613)


VENTEVAGLIO:


1) Frau von 4) (nur erwähnt) (WzG VI: 2319)


2) verstorbene Frau von 5), Mutter von 3) (nur erwähnt) (WzG VI: 2319)


3) ANITA V. (al. RAHEL): Italienerin; Tochter von 2)/5), Nichte von 4); sie ist Vollwaise. Die »jugendliche Schönheit und Lieblichkeit (leuchtete) aus allen ihren Formen hervor. Die kleinen Füßchen waren nackt, und das reiche, dunkle Haar hing in langen, dicken Zöpfen von dem schön gezeichneten Kopfe hernieder.« (2297) A. lebte bei ihrem Onkel, der ihre kleine Erbschaft für sich verbraucht hat. Er wollte sie mit seinem Malschüler PETRO, dem sie Modell sitzen mußte, verheiraten. Sie widersetzte sich und sollte mit »Hunger, Durst, Kälte und Schlägen« gefügig gemacht werden. Sie flüchtete und geriet in Triest an den Vermittler HEILING, der sie an den Juden ABRAHAM BARUCH verwies. Dieser ist ein Mädchenhändler, der A. mit anderen, unter falschen Vorausetzungen in Dienste engagierte Mädchen nach Amerika verkaufen will, wo sie in Freudenhäusern arbeiten sollen. Da A. aufsässig ist, wird sie bei Baruch, von dem sie einnmal mit dem fingierten Namen RAHEL gerufen wird, gefangengehalten und wieder durch Hunger, Durst und Schläge gequält. Als JOHANNES WEISE und MAX WALTHER sie dort sehen, ist sie sehr ärmlich gekleidet: »Sie trug nur ein einziges kurzes und schäbiges Röckchen, keine Schürze darüber. Außer demselben waren ein kurzes Mieder und ein schmutziges Hemd ihre einzigen Kleidungsstücke.« (2297) Weise und Walther befreien A. mit Hilfe des WURZELSEPP und beschützen sie vor ihrem Onkel, der sie in Triest sucht. A. und Johannes verlieben sich ineinander, sie zieht mit ihm nach Deutsch-


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land und wird seine Frau. Mit einundzwanzig Jahren lernt sie am Starnberger See MARGA SIEBERS kennen. Sie vermittelt ihr ein Zimmer in der Villa des KRIKELANTON und trägt so zur Verbindung der beiden bei. (WzG VI: 2297, 2299, 2320, 2351, 2408, 2581)


4) ANTONIO V.: Kunstmaler aus Latisana; Mann von 1), Bruder von 5), Onkel und Vormund von 3); er »war alt, eine lange, hagere Gestalt mit abgelebtem Gesichte, eingefallenen Wangen und entsetzlicher Habichtsnase.« (2316) A. trägt Künstlerhabitus: Samtrock und einen ungeheuer großen Kalabreserhut. Er veruntreute die kleine Erbschaft seiner Nichte, die er mit seinem Malschüler PETRO verheiraten wollte. Als sie sich widersetzte, versuchte er, mit Hunger, Durst, Kälte und Schlägen ihren Widerstand zu brechen, so daß sie schließlich floh. Er spürt ihr nach und sucht sie in Triest. Bevor er sie dort findet, wird sie von JOHANNES WEISE, MAX WALTHER und dem WURZELSEPP aus den Händen von Mädchenhändlern befreit. Als A. Ansprüche auf sie geltend machen will, wird er fortgejagt. (WzG VI: 2316, 2319f)


5) CARLO V.: Goldschmied (2387: Maler); Mann von 2), Vater von 3), Bruder von 4); er verstarb und hinterließ seiner Tochter eine kleine Erbschaft. (nur erwähnt) (WzG VI: 2319, 2387)


VERANO: argentinischer Leutnant; Beauftragter des Generals MITRE; er gerät bei der Suche nach gestohlenen Gewehren in die Gefangenschaft der Abipones, aus der er von Gefährten VATER -> JAGUARs befreit wird. Der rauhe, zu Gewalttätigkeiten und unnötigem Blutvergießen neigende V. versucht ohne Erfolg, sich als Befehlshaber der Streitmacht um den Vater Jaguar durchzusetzen, da er sich seines militärischen Status wegen für höher stehend wähnt als Vater Jaguar. Er unterläuft dessen Versuch, auf unblutige Weise einen Friedensschluß zwischen den verfeindeten Stämmen der Abipones und Cambas herbeizuführen, in dem er aus dem Hinterhalt den Abipones-Häuptling EL BRAZO VALIENTE erschießt, was zu einem Blutbad unter den Indianern führt. V. wird vom Vater Jaguar, der ihm zuvor für eine solche Tat den Tod angekündigt hatte, erschossen. (INKA: 263, 270ff, 275f, 285-92, 324-27, 335-38, 406ff, 420f)


VERDILLO, GONSALVO: Fischer; Agent von HENRICO LANDOLA, PABLO und GASPARINO CORTEJO in Vera Cruz, über den sie Kontakt untereinander halten; V. fuhr früher als Seeräuber unter Landola. (WR V: 2054, 2234)


VERDOJA: Kapitän der Leibgarde und Hauptmann der Lanzenreiter bei BENITO JUAREZ; wohlhabender Großgrundbesitzer in der Nachbarschaft von PETRO ARBELLEZ. Er ist habgierig, roh und gewissenlos, ein Spieler, Frauenheld und Raufbold. V. wird Vertrauter PABLO CORTEJOs und stellt mehrmals vergeblich KARL STERNAU Fallen. Er verliebt sich in EMMA ARBELLEZ, die er bedrängt, worauf Sternau ihn niederschlägt. Im Duell mit diesem werden ihm vier Finger abgetrennt. Als die Truppe von seinen Machenschaften erfährt, setzt ihn ein Ehrengericht ab. Er kann


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dann mit einigen Banditen und Leutnant PARDERO Sternau, ANTON HELMERS, Emma Arbellez, MARIANO und KARJA überwältigen und in eine Pyramide verschleppen, wo die Frauen gefügig gemacht werden sollen. Zuvor hat V. bei einem Kampf mit Sternau, der sich auf dem Weg zur Pyramide befreien konnte, ein Auge eingebüßt. Als seine Gefangenen sich befreien, flieht V., kommt aber nicht weit: beim Sturz in einen Brunnenschacht bricht er sich beide Arme und das Rückgrat und bleibt für den Rest des Lebens unter großen Schmerzen gelähmt. Reue zeigt er nicht. (WR II: 932, 935f, 938, 944 III 945f, 953ff, 956ff, 962, 972ff, 978ff, 996ff, 1004ff, 1011, 1031, 1035f, 1106f)


VERDY:


1) sehr armer Hirte; Vater von 2); er beobachtet, wie FLORIAN RUPPRECHTSBERGER und dessen Neffe von HENRY RICHEMONTE ermordet und GEBHARDT VON KÖNIGSAU von ALBIN RICHEMONTE niedergeschlagen wird. Er hilft, die Leichen zu vergraben. Den verwundeten Gebhardt pflegen er und seine Tochter so lange, bis Albin Richemonte ihn abholen kann. (W: 790, 805ff / ULAN III: 970, 987, 992)


2) ADELINE V.: Tochter von 1); siehe unter ADELINE DE SAINTE-MARIE


DER VERFLUCHTE -> ES SABBI


ANTONIO VERIDANTE: Deckname GASPARINO CORTEJOs (WR V: 2216)


DIE VERKEHRTEN TOASTS -> DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS


DER VERLORENE -> PERDIDO


VERONA (Prinzessin V.): Sie malt gern. (nur erwähnt) (VS IV: 1390)


VERY: Gastwirt in den Tuilerien in Paris (W: 121 / ULAN I: 230f)


VERZEIHUNG -> SCHAMAH


VETE-YA (GROßER MUND): Yumahäuptling; Verbündeter HARRY MELTONs; er ist feige, unbeherrscht, hinterlistig. V. bleibt bis zuletzt unerbittlicher Feind OLD SHATTERHANDs, der ihm die rechte Hand durchschießt. (GR 20: 97ff, 194ff, 222ff, 310ff GR 21: 193ff)


VETTER ARNDT: Deckname GUSTAV BRANDTs


VETTERBAUERSFRANZ: Er wollte den HERRGOTTSENGEL (-> ANTON) enttarnen und wurde dafür von diesem schwer niedergeschlagen. (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 159)


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VIEHHÄNDLER: angeblich aus Köln stammend; Viehhändler ist er wohl auch nicht. Er ist neben WANDA SMIRNOFF und MIELOSLAW als dritter am Kümmelblättchenspiel beteiligt, mit dem KARA BEN NEMSI übertölpelt werden soll. »Er war von hoher, starker Gestalt, sehr anständig gekleidet, hatte eine recht Vertrauen erregende, joviale Physiognomie«. (BRODNIK: 326-29)


EL VIEJO DESIERTO: siehe unter DESIERTO


VIEL FRAUEN -> UINORINTSCHA OTA (Upsaroka)


VIER BÄREN -> MAH-TO-TOH-PAH (Mandane)


VIER BÜFFEL -> TSU-IN-KUTS (Utah)


VIER FINGER -> NALE-MASIUV (Comanche)


VIER HIRTEN -> YAKONPI-TOPA (Upsaroka)


VILLEFORT: Kapitän eines Frachtschiffes; Verbündeter von THOMAS MELTON (GR 21: 282ff, 297)


VINZENS: Schwager eines Nachbars der Familie VON SANDAU aus Reinsbergen (nur erwähnt) (WzG III: 1030)


VINZENZA: Großmagd beim KRONENBAUERn: »Hübsch ist sie wohl, sehr hübsch. Wann sie barfuß läuft, so sehen die Füßen so schwarz [!], daß man meint, sie hat die langen Wasserstiefeln an. Ein Schnupftuchen brauchts nicht, weils Alles gleich mit denen Fingern besorgt. Elf Zähne hats und daneben einundzwanzig Zahnlücken, und mit dem rechten Aug schauts zum linken Ohr hinüber.« (nur erwähnt) (WzG V: 1808)


VISOSCH, SCHARKA: Köhler; Bruder von GUSZKA, Schwager von JUNAK; Angehöriger der Bande des SCHUT; er hat eine untersetzte, schmutzig und ärmlich gekleidete Gestalt und ein »rohes Bulldoggengesicht, dessen Züge zur Vorsicht mahnten«. (213) V. nahm mit seinen Knechten STOJKO WITES gefangen und tötete dessen Sohn LJUBINKO. Zusammen mit SUEF und seinen Gehilfen wird er in einen Meiler gesperrt, um dort den Rächer Stojko Wites zu erwarten. (GR 5: 584, 586 GR 6: 186, 197, 213, 271, 294, 296)


(PROFESSOR VITZLIPUTZLI): nur in der Radebeuler/Bamberger Fassung: Name des Linguistik-Professors aus HEIMATH: siehe unter PROFESSOR


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DR. VÖLZKE: Generalchirurgus; Leibarzt GEBHARDT LEBERECHT VON -> BLÜCHERs (nur erwähnt) (historisch: Johann Jakob Völtzcke (!); Generalchirurg der preußischen Armee (1764-1836)) (W: 120 / ULAN I: 230)


VOGEL:


1) Cellist, eigentl. Strumpfwirker; Mann von 5), Vater von 2)/4)/6) und zwei weiteren Kindern, Schwiegersohn der Großmutter JÄGER

- in HEIMATH: KARL MAY lernt V. im Gesangverein eines erzgebirgischen Dörfchens kennen, in dem V. in seiner Freizeit als Cellist und als guter Tenor mitwirkt. V. lebt mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen, ist ärmlich gekleidet, sein Gesicht ist blaß und eingefallen. Er sieht leidend aus. Erst nach längerem Drängen ist er bereit, seinen Sohn Franz, dem er bislang selbst Musikunterricht gab, in Dresden zum Violinvirtuosen ausbilden zu lassen. (1914: WOLF) (1735, 1748f, 1890, 1955, 1977-89, 2003)

- in GR 21: V. wird zunächst als »drolliger Mann« mit dem »possierlichen Dialekt« des Erzgebirges vorgestellt, aber der beginnende Erfolg seiner beiden Kinder (MARTHA und FRANZ V.) steigt ihm zu Kopf, und er entwickelt sich nach Marthas Heirat mit KONRAD WERNER zum protzigen Neureichen. (227ff, 232-35, 241ff)


2) ANNA V.: Tochter von 1)/5), Schwester von 4)/6) (HEIMATH: 1743)


3) BENEDICTUS VOGEL -> BENITO PAJARO (DER -> GAMBUSINO)


4) FRANZ V. (al. PAJARO): Sohn von 1)/5), Bruder von 2)/6), Neffe des alten HUNTER

- in HEIMATH: KARL MAY lernt F. als fünfzehnjährigen Jungen, in ärmlichen Verhältnissen in einem erzgebirgischen Dorf lebend, kennen, der seiner Schwester sehr ähnlich sieht. F. ist äußerst scheu und verhält sich recht kindisch (ist aber »kein übles Kerlchen«). Er kann nur durch eine List bewegt werden, May auf seiner Violine etwas vorzuspielen. May erkennt sofort die große Begabung des Jungen, der bislang Musikunterricht nur von seinem Vater erhalten hatte, und bietet den Eltern an, ihn in Dresden fachgerecht Violine studieren zu lassen. Der Junge sträubt sich zunächst vehement dagegen, läßt sich dann aber umstimmen und zieht zum KAPELLMEISTER, bei dem er zum Violinvirtuosen ausgebildet wird. (1927, 1931, 1938, 1942, 1955, 1984)

- in GR 21/22: F. folgt seiner Schwester, MARTHA V., nach deren Heirat mit KONRAD WERNER nach Amerika. Nach dem Scheitern der Ehe seiner Schwester tritt er mit dieser unter dem Namen PAJARO auf. Er erbt mit seiner Schwester das Vermögen Hunters und begleitet OLD SHATTERHAND, WINNETOU und EMERY BOTHWELL auf der Jagd nach JONATHAN MELTON. Mit dem Vermögen stiften er und seine Schwester ein Institut zur Förderung armer, begabter Kinder. (GR 21: 227ff, 251ff GR 22: 140ff, 165f, 613)


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5) HANNE V. (geb. JÄGER): Frau von 1), Mutter von 2)/4)/6) und zwei weiteren Kindern, Tochter der Großmutter JÄGER, Schwester des alten HUNTER; sie lebt mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen in einem erzgebirgischen Dorf. Als auf Initiative KARL MAYs ihr Sohn Franz in Dresden zum Violinvirtuosen ausgebildet werden soll, ist sie strikt dagegen. Erst ein Besuch in Dresden und die Erkenntnis, daß ihrem Sohn eine glanzvolle Karriere offensteht, stimmen sie um. (HEIMATH: 1955, 1989f, 2002f GR 21: 227f, 232f, 235, 240, 243)


6) MARTHA V. (verh. WERNER/al. JANKA SZILAGYI/PAJARO): Tochter von 1)/5); Schwester von 2)/4); Nichte des alten HUNTER

- in HEIMATH: KARL MAY lernt sie als noch nicht ganz siebzehnjähriges Mädchen kennen. Sie ist ärmlich gekleidet. M. ist von einer »ganz eigenartige(n) Schönheit«: »Sie war schon über ihr Alter hinaus entwickelt, hatte ein sehr dickes, langes, helles Germanenhaar, aber bräunlichen Teint und rabendunkle mandelförmige Damaskusaugen mit langen, schweren und ebenso dunklen Wimpern. Ihre Hände waren ungewöhnlich klein und ebenso ihre Füße, was man trotz der hölzernen Pantoffel sah, in denen sie steckten. Wenn sie sprach oder lächelte, sah man das, was man leider meist nur noch in Romanen findet, nämlich zwei Reihen kleiner, kerngesunder, bläulich angehauchter Perlenzähne ... Ich glaube, einige Jahre früher wäre ich recht wohl im Stande gewesen, auf dieses hübsche und so sittsame Kind einige hundert Gedichte loszulassen ...« (1927f) M. erkennt als einzige in der Familie sofort, welche Chance ihrem Bruder Franz durch das Angebot einer musikalischen Ausbildung in Dresden geboten wird. Nach der Zustimmung der Eltern begleitet sie ihren Bruder in die Stadt und arbeitet bei dessen Lehrer, dem KAPELLMEISTER, im Haushalt. Dort wird sie jedoch von den Gästen und Schülern des Kapellmeisters »mit allen möglichen und unmöglichen Ritterdiensten überhäuft«, was ihr unangenehm ist, so daß sie May bittet, bei ihm als Haushaltshilfe tätig sein zu dürfen, was dieser jedoch als Junggeselle ablehnen muß. M. nimmt dann eine Stelle als Punktiererin an der Buntdruckmaschine in dem Verlag an, in dem May als Redakteur beschäftigt ist: »Wenn ich nicht bei meinem Bruder sein kann, will ich da sein dürfen, wo Sie sind!« (2026) Sie zieht zur Familie des OBERDRUCKERs dieses Verlages. Neben ihrer Arbeit kümmert sie sich liebevoll um die Wohnung Mays und verwöhnt ihn dabei mit kleinen Aufmerksamkeiten. Vor einer neuen Auslandsreise Mays küßt M. diesen, als er im Halbschlaf liegt. Am nächsten Tag schenkt May ihr als Andenken eine in einer Quelle des Yellowstone-Parks versteinerte Scabiose. Bei seiner Rückkehr erkennt er, daß M. sich körperlich weiterentwickelt hat: »Ihre Züge waren ... feiner, die Linien ihres Gesichtes und ihrer Gestalt edler geworden.« (2104) Der Kapellmeister hat inzwischen M.s Gesangstalent entdeckt und sie - was May mißfällt! - zur Sängerin ausbilden lassen. Als Ungarin unter dem Pseudonym JANKA SZILAGYI feiert sie in einem Konzert, das May zusammen mit dem Ölmillionär KONRAD WERNER besucht, einen großen Triumph. Nach vergeblichen Versuchen, May, der sich über seine Gefühle zu M. nicht völlig im Klaren ist, zu einer Erklärung zu bringen, nimmt sie - zum Entsetzen Mays - Konrad Werners Heiratsantrag an. (1756, 1927f, 1955, 2004ff, 2011, 2015-22, 2026ff, 2031f, 2034f, 2104, 2110-36, 2148-54, 2172-77)


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- in GR 21/22: Nach ihrer Heirat zieht sie mit ihrem Mann nach Amerika. Ihr Bruder begleitet sie. M.s Ehe wird sehr unglücklich. Nach dem Bankrott Werners und der Trennung von ihm tritt sie mit ihrem Bruder unter dem Namen PAJARO als Sängerin auf. Nach dem Tode Hunters erbt sie zusammen mit ihrem Bruder ein Millionenvermögen, mit dem sie (und ihr Bruder) ein Institut zur Förderung armer, begabter Kinder finanziert. (in GR 21/22 wird erwähnt, daß M.s Stimme - im Widerspruch zur Aussage in HEIMATH - auf Veranlassung Karl Mays ausgebildet wurde.) (GR 21: 227-31, 241ff, 251ff GR 22: 139ff, 379-83, 517, 529, 543, 594f, 613ff)


VOGEL-NAZI -> IGNAZ PFOTENHAUER


VOIGT: Bankier in Mainz; Partner von WALLNER, mit dem zusammen er das Bankhauss Voigt und Wallner betreibt (nur erwähnt) (WR III: 1279)


VOLLMER, EMMA: Braut KARL GOLDSCHMIDTs; sie ist 22 Jahre alt, hat schönes, reichgelocktes, braunes Haar und eine »Gestalt, an welcher ein Correggio nichts auszusetzen gehabt hätte.« Sie hat dunkle Augen. E. ist voll Feuer und Leben, hat ein gutes Gemüt und einen häuslichen, wirtschaftlichen Sinn, ist aber eitel und leichtsinnig. Ihre Mutter starb bei der Geburt, vom Vater wird sie verzogen. Sie pflegt unguten Umgang mit den Damen SCHNEIDER und wird Karl untreu, als Prinz HUGO VON SÜDERLAND als Leutnant HUGO VON ZARHEIM um sie wirbt und ihr Geschenke macht. (Es handelt sich hier um ein deutliches Porträt von Karl Mays erster Ehefrau, EMMA MAY, geb. Pollmer.) (ZEPTER: 226f, 241, 256)


VORBETER: Neger; Vorbeter und Bote der An'allah ABU KITALs; er ist 30 Jahre alt, trägt einen Fez auf dem Kopf. Obwohl Abu Kital ihn schlecht behandelt, hängt er mit »rührender Liebe« an ihm. Zunächst zieht er sich den Zorn des Scheiks zu, als er die Fatha, die erste Sure des Korans, betet, die Abu Kital zu demütig ist. Da Abu Kital durch das Erscheinen BENT'ULLAHs so erschüttert wird, daß er selbst die Fatha betet, soll auch der V. diese wieder beten. Aus Liebe zu Abu Kital, der zuvor das Beten der Fatha mit seiner persönlichen Niederlage gleichgesetzt hatte, verweigert der V. den Gehorsam und wird dafür bestraft, bleibt aber weiter treu. (BABEL: 12f, 25f, 93, 103, 151ff, 174)


MADAME DE VOULETTRE -> MIß ADMIRAL


VUPA UMUGI (GROßER DONNER): grausamer Häuptling der Naiini-Comanchen; er hat OLD SUREHAND gefangengenommen. Bei dessen Befreiung durch OLD SHATTERHAND (OS) kommt es zu einem Kampf im Wasser zwischen V. und OS, den OS gewinnt. V. will mit NALE-MASIUV und SCHIBA-BIGK Soldaten im Llano estakado in eine Falle locken und die Oase von BLOODY-FOX überfallen, wird dort aber mit seinen Kriegern durch WINNETOU und OS in die Irre geführt und ergibt sich bedingungslos, als OS ihm droht, seine Medizinen zu vernichten. (GR 14: 57, 77, 106-15, 141ff, 168, 172ff, 251, 259f, 273f, 421-33, 452, 529-32, 534, 536, 556-61)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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