BARA (TIGER): Mongole; er schenkt KARA BEN NEMSI ein Pferd. (BRODNIK: 363, 367)
BARAJA: Bediensteter ANTONIO DE MEDIANAs; er ist gewissenlos und feige, läßt sich von BENITO wiederholt ängstigen. In der Schlacht gegen die Apachen kämpft er
jedoch tapfer mit. Er beteiligt sich am Anschlag auf FABIAN DE MEDIANA und versucht, durch Verrat und Mord an OROCHE in den Besitz der Bonanza zu kommen, zu der die Expedition Antonio de M.s unterwegs ist. B. fällt schließlich durch die Kugel BOIS-ROSÉs, den er in die Hände von SANG-MELE und MAIN-ROUGE zu liefern trachtete. (WALDLÄUFER: 86ff, 117ff, 217ff, 230ff, 246, 273ff, 371ff, 433ff, 449f)
BARAK EL KASI EL KENADEMI (BARAK DER STRENGE/al. EL SEJAD IFJAL (DER ELEFANTENJÄGER)/BALA IBN (OHNE SOHN)): Araber; Emir von Kenadem im Land Dar Runga; Blutsbruder von ABU ED DABBUHS; seine »Haut war zwar von der Sonne verbrannt, aber doch viel heller als die (der Dschurneger), und seine Gesichtszüge zeigten ebensoviel arabischen wie Negertypus. Seine Gestalt war nicht hoch, aber sehr breit und ungemein kräftig gebaut. Gekleidet war er in einen lichten Haïk, dessen Kapuze seinen Kopf bis zur Stirn bedeckte. An den Füßen trug er Bastsandalen, und in der Hand hielt er ein doppelläufiges Gewehr von ... starke(m) Kaliber ... Ein langer, grauer Bart hing ihm fast bis auf den Gürtel herab. Sein Gesicht war tief eingefallen. Es machte den Eindruck inneren Leidens und äußerlicher Anstrengungen und Entbehrungen; doch war der Blick seines dunklen Auges lebhaft und von ungewöhnlicher Schärfe.« (178) Er war früher der reichste und angesehenste Mann seines Stammes, der Anführer der Krieger und der Oberste im Rat der Weisen. Er verurteilte ABD EL MOT, der den Sohn eines Moslems verkauft und verstümmelt hatte, zum Tode. Abd el Mot konnte fliehen und rächte sich, indem er Baraks Sohn, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), entführte. Barak, der bis dahin selbst Sklaven besaß und den Beinamen Der Strenge trug, weil er diese als jähzorniger Gebieter oft mißhandelte, wurde nun zu einem Gegner des Sklavenhandels. Er gab seine Sklaven frei, legte seinen Namen ab und durchzog fünfzehn Jahre lang als BALA IBN, als Vater ohne Sohn, die Sudanregion, um nach seinem verschwundenen Sohn zu suchen. B., dem EMIN PASCHA einmal das Leben rettete, lebt von der Jagd und ist als EL SEJAD IFJAL (DER ELEFANTENJÄGER) bekannt geworden. Seine Suche allerdings blieb ergebnislos. Erst während er an der Seite von JOSEPH SCHWARZ zum Dorf Ombula reitet, um die Bewohner vor einem Überfall durch Sklavenjäger zu warnen, erhält er von Schwarz entscheidende Hinweise auf Mesufs Aufenthalt. B. und Schwarz geraten in die Gefangenschaft der Sklavenjäger, deren Anführer Abd el Mot ist. Doch es gelingt den Verbündeten von Schwarz, beide zu befreien. Dabei trifft B. seinen Sohn wieder. B. kehrt mit seinem Sohn in seine Heimat zurück und nimmt Abd el Mot mit, der unter nicht näher bezeichneten Umständen dort getötet wird. B. hält Briefkontakt nach Deutschland mit Schwarz. (SKLAVENKARAWANE: 178-84, 190-219, 222-26, 235ff, 239, 383, 407, 479, 482ff, 490f, 493)
- BARAK EL KASI EL KENADEMIs FRAU: Sie war mild und wohltätig, alle Menschen liebten sie. Sie starb aus Kummer über den Raub ihres Sohnes MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI durch ABD EL MOT. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 205, 293, 407)
- BARAK EL KASI EL KENADEMIs BRUDER: Ihm vertraute BARAK EL KASI EL KENADEMI seine Zelte und Herden an, als er sich auf die Suche nach seinem geraubten Sohn machte. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 179)
BARBARA (BÄRBEL): alte, treue Wirtschafterin beim MÜLLERHELM in Hohenwald; Freundin des WURZELSEPP, mit dem sie oft in - scherzhaftem - Streit liegt. Einst war sie in einen Fleischergesellen verliebt, der sich von ihr für jeden Kuß einen Gulden geben ließ. (WzG: II 651f, 664f, 710f, 730 III 886 IV 1473, 1486, 1511)
BARCHANT:
1) Fleischer aus Roncourt; Anführer von Wegelagerern im Argonner Wald; Vater von 2); er »hatte ein dicht bebartetes Gesicht und in seinem Gang, seiner Haltung etwas Forstmännliches. Er mochte wohl ein fortgejagter Forstwart sein. Seine Züge waren kühn und keineswegs abstoßend.« (289). HUGO VON KÖNIGSAU belauscht B. und FABIER, als sie sich über eine vergrabene Kriegskasse unterhalten. B. wird von Fabier am Versteck der Kriegskasse erschlagen. (W: 279ff, 289ff / ULAN II: 436, 441, 448)
2) Tochter von 1); sie ist »ein klein aber sehr untersetzt gebautes Mädchen, schmutzig gekleidet und mit wirr um den Kopf hängenden Haaren, das Gesicht voller Blatternarben und Sommersprossen ... sah eher einer Kretine als einem normal gestalteten Menschen ähnlich und der boshafte Blick des kleinen Auges machte es noch abstoßender.« (310) Sie will BERRIER durch Angabe des Verstecks einer Kriegskasse (das sie aber nicht genau kennt) zur Heirat bewegen. (W: 308ff / ULAN II: 468ff)
BARFUß, HANS: Schöffe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244)
BARIK (al. BEN SCHORAK): aus Minieh stammendes Mitglied des Ordens der heiligen Kadirine ABD EL BARAKs, in dessen Auftrag er als Gespenst in dem von MURAD NASSYR gemieteten Haus in Kairo agiert. Er ist etwa 50 Jahre alt. KARA BEN NEMSI (KBN), der dem Spuk ein Ende macht, verletzt ihn im Gesicht. Auf dem Nilboot, das KBN nach Siut bringen soll, tritt er als Diener BEN SCHORAK auf, wird jedoch rasch erkannt. Der REIS EFFENDINA unterzieht ihn einem Verhör, in dem B. alles gesteht. (GR 16: 107f, 115ff, 123ff, 133, 155ff)
BARING: im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangener Mann, der von OSKAR STEINBACH befreit wird. (nur erwähnt) (DH-DH: 1472)
BARISCHA: Sklavenhändler in Konstantinopel, der TSCHITA VON ADLERHORST an IBRAHIM PASCHA verkauft (DH-DH: 13)
BARJAD EL AMIN (B., DER EHRLICHE): Geschäftsmann in Khartum. Von den Brüdern BEN WASAK und HAFID SICHAR hatte er sich 150 000 Piaster geliehen und damit sein Geschäft in Khartum gegründet. IBN ASL arbeitete als Gehilfe bei ihm. Dann wurde B. Kompagnon in Sklavengeschäften. Als Hafid Sichar nach Khartum kommt, um den Kredit einzufordern, läßt B. ihn überfallen und durch Ibn Asl in die Sklaverei verkaufen. Später überwirft B. sich mit Ibn Asl. Als seine ganze Familie von der Cholera dahingerafft wird, kommt er zur Besinnung, bereut seine Verbrechen und reist zu Ben Wasak, dem er sein gesamtes Vermögen übergibt. Dann ertränkt er sich im Nil (in DH: in Khartum erfährt man, daß B. gestorben ist). (GR 16: 304ff, 324 GR 17: 405ff GR 18: 559, 563f/DH 19. Jg: 819)
BARKO (al. USKO): Zigeuner; älterer Bruder von JESCHKO; er hat eine stark untersetzte Figur und angegraute Haare, die früher pechschwarz gewesen waren. »Der Kerl schien einer jener Slavonier zu sein, wie sie als Drahtbinder und Blechhändler allüberall herumziehen. Er hatte enge Hosen an, einen kurzen Mantel übergeworfen und ein schmalkrämpiges Hütchen auf. Er trug eine Anzahl Töpfe, Tiegel, Reibeisen, Mausefallen und anderes Draht- und Blechgeschirr auf dem Rücken. Seine Haare hingen wirr und lang bis auf die Schultern herab, und sein Aussehen war so schmutzig und verwildert, daß man sich leicht vor ihm fürchten konnte.« (1281) Wegen eines Hiebes seines Bruders hat er eine breitgeschlagene Nase. Er »liebte es nicht, zu arbeiten. Er gewann seinen Unterhalt auf eine ganz andere Weise und trug das Gewerbe eines Topfeinstrickers und Blechwaarenhändlers nur aus gewissen Gründen zur Schau.« (1306) B. war einst Hirt bei Baron SAMO VON GULIJAN in Slatina. Er verführte MYLLA, die Frau seines Bruders, der ihn wegen dieser Liebschaft zur Rede stellte. Es kam zu einem Kampf, aus dem B.s eingeschlagene Nase herrührt. Später schoß Jeschko auf B., der in der Brust getroffen wurde, aber - was der flüchtige Jeschko nicht erfuhr - überlebte. Nachdem das Schloß des Barons niedergebrannt worden war, zogen B. und Mylla mit einer Zigeunergruppe umher. Sie hatten CURTY VON GULIJAN (-> FEX), den von B. im Auftrag des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) entführten kleinen Sohn des Barons, bei sich. Viele Jahre später - er gibt sich als Slowake USKO aus - ist B. mit ZERNO als Schmuggler in die Paschergeschäfte der beiden OSECs und GEORG KERYs verwickelt. B. plant - zusammen mit Zerno - den in Hohenwald weilenden König LUDWIG II. zu berauben und zu ermorden. LUDWIG HELD belauscht diesen Plan und kann ihn vereiteln: B. und Zerno werden in Hohenwald gefangengenommen. (WzG: II 740 III 1066, 1281 IV 1305f, 1309ff, 1492, 1494ff, 1500f, 1507-11)
BARLEMY, ROBERT: junger Franzose; Stammgast in Pariser Bordellen; er findet den von GÉRARD MASON überfallenen ALFONZO im Straßengraben. (WR II: 630f)
BARMHERZIGKEIT -> MERHAMEH
BARON/BARONIN .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: BARON VON SÄUMEN unter VON SÄUMEN)
BARON: Betrüger unbekannter Herkunft; eigentlich Verwalter; er »war von hoher, starker und ungeschlachter Statur; sein dicker Kopf mit dem starken, kurzgeschorenen Haare, der niederen, nach hinten gehenden Stirn, den kleinen, tückischen Augen, der breitgedrückten Nase, den wulstig aufgeworfenen Lippen und schlappen Hängebacken ... erinnerte ganz unwillkürlich an jene Bissigkeit, durch welche sich eine bekannte Art unserer Hausthiere auszuzeichnen pflegt ... er trug seine gesunden Sehwerkzeuge hinter Glas und Rahmen« (95f) und ist nach der neuesten Mode gekleidet. Zusammen mit seinem Agenten und Komplizen, dem ZETTELKRAMER, und dem BERGWIRTH verführt der B. die Bauern zum Spiel und ruiniert sie dadurch. So bringen die drei auch den DUKATENBAUERn dazu, nach und nach seinen gesamten Besitz und schließlich sogar seine Tochter EMMA zu verspielen, die den B. heiraten soll. Der Geliebte Emmas, WILHELM, kann den Baron gerade noch rechtzeitig als Betrüger entlarven, bevor dieser den ruinierten Dukatenhof ersteigert. (DUKATENHOF: 95ff, 105, 141, 147, 191, 201, 204)
BARROW: englischer Leutnant in Indien (JUWELENINSEL: 305)
BARTH:
1) Tscherkessin; Frau von 4), Mutter von 3) und von KARPARLA; sie ist alt, grauköpfig und von sehr ehrwürdigem Aussehen. Freiwillig folgte sie ihrem Mann mit den Kindern in die Verbannung. Unterwegs verlor sie in einem Schneesturm ihre einjährige Tochter, die sie in Karparla wiederfindet. Sie flieht mit ihrem Mann und ihrem Sohn aus Sibirien und zieht dann nach Deutschland. (DH-DH: 1941, 2072, 2166, 2298, 2517)
2) Tochter von 1)/4), Schwester von 3): siehe unter KARPARLA
3) ALEXANDER B.: Sohn von 1)/4), Bruder von 2), Neffe von 5): siehe unter ALEXIUS BORODA
4) KARL (CARL) (al. CARL BORODA): deutscher Bäcker aus Herlasgrün; Mann von 1), Vater von 3) und von KARPARLA, Bruder von 5); er ist alt, grauköpfig, von sehr ehrwürdigem Aussehen. Als Junggeselle wanderte er vor dreißig Jahren nach Rußland aus. Er wurde nach Sibirien verbannt, wohin ihn seine Familie freiwillig begleitete. Auf dem Transport verliert er seine kleine Tochter. Nach etwa zwanzig Jahren flieht er mit zweihundert anderen Verbannten unter der Führung seines Sohnes. Auf dem Gut von PETER DOBRONITSCH trifft er unverhofft seinen Bruder, den er seit der Auswanderung nicht mehr sah, und seine Tochter wieder. OSKAR STEINBACH begnadigt B. und läßt ihm seinen damaligen Besitz samt Zinsen zurückerstatten. B. zieht dann nach Deutschland. (DH-DH: 1904, 2072, 2166, 2169, 2276, 2517)
5) SAM (UEL) B. al. DANIEL WILLERS / TJIKWA (KÜRBIS) / ENTSCHAR-TIL (DICKER BAUCH): berühmter Westmann; ehem. Knopfmachergeselle aus Herlasgrün; Oberst der Vereinigte-Staaten-Miliz; Bruder von 4), Onkel von 2)/3); Sam »war ein kleiner aber außerordentlich dicker Kerl. Sein ganzer Anzug bestand aus einem einzigen Felle des grauen Bären, welches er sich selbst zurecht geschnitten und nach Indianersitte mit Hirschsehnen zusammen genäht hatte. Hose, Weste und Aermel hingen zusammen. Die Aermel bestanden ganz einfach aus dem Felle der Vorderpranken des Bären. Der Pelz ging nach Außen. Nur bei den Stiefeln, die er sich auch selbst gefertigt hatte, waren die Haare nach Innen gerichtet. Seine Kopfbedeckung bestand aus einer Mütze, welche er sich aus der Kopfhaut des Bären bereitet hatte. Um den dicken Bauch hatte er als Gürtel ein langes, fünffach geflochtenes Lasso geschlungen. In diesem steckte der Tomahawk und das Bowiemesser und daran hingen auch noch allerhand andere Sachen« (828). Sein Gesicht beschreibt er selbst als dick, »voll und roth, wie zwei geräucherte Schweineschinken, zwischen denen sich mein Näschen ausnimmt, wie das Schwanzstümpfchen eines coupierten Affenpintschers« (829). Sam ist wegen einer unglücklichen Liebe, der er dadurch gedenkt, daß er sein Gewehr nach der Geliebten Auguste nennt, nach Amerika ausgewandert. Über Cincinnati und St. Louis kam er nach Santa Fe, wo er zunächst als Fuhrmann arbeitete. Dann wurde er Westläufer. Er ist ein listiger, schlauer Kerl, der berühmt ist für seine Art, sich auszudrücken. Mitten im Urwald lernt er JIM und TIM SNAKER kennen. Die drei sind alsbald unzertrennliche Gefährten, wobei Sam den Lehrmeister der beiden anderen abgibt. Sie erlauschen die Absicht des ROTEn BURKERS, die Pflanzung von WILKINS zu überfallen, und können diese Tat vereiteln helfen. Vier Jahre später trifft B. in der Wildnis seine Jugendliebe AUGUSTE (ROTHE) wieder, die inzwischen Witwe ist und mit ihrem Schwager und dessen Familie nach Amerika auswanderte. Die Auswanderer wurden vom Roten Burkers überfallen und ausgeraubt. Sam verhilft ihnen wieder zu ihrem Eigentum. Die alte Liebe zwischen Sam und Auguste flammt erneut auf, beide verloben sich miteinander. Am Silbersee trifft Sam auf OSKAR STEINBACH. Er erkennt ihn zunächst nicht als FÜRST DER BLEICHGESICHTER, sondern behandelt ihn als Greenhorn. Mit ihm zusammen hilft Sam, einen Angriff von Maricopas auf die Mission abzuwehren und mit ihnen Frieden zu schließen. Bis ins Tal des Todes verfolgt er dann (jetzt ebenso mit »Vollbart wie Steinbach«) als Steinbachs Begleiter ROBIN WALKER und dessen Komplizen, an deren Gefangennahme er beteiligt ist. Gebrochen russisch sprechend und mit einem Paß ausgerüstet, der »eigenhändig vom Zaaren unterzeichnet (ist), ebenso von dem Großfürsten-Thronfolger«, erscheint Sam mit Jim und Tim Snaker auf der Suche nach BANDA und GEORG VON ADLERHORST als Vorhut Steinbachs im sibirischen Platowa. Er findet Georg schnell und befreit ihn aus dem Gefängnis. Dabei setzen sich die drei Westläufer mit zum Teil sehr rüden Mitteln (teeren und federn, Knutenhiebe) gegen die örtlichen Machthaber, den Kreishauptmann WASSILAI RAPNIN (SALTIKOFF) und dessen Sohn, durch, die sie als Verbrecher entlarven können. Am Mückenfluß dann hat Sam wesentlichen Anteil daran, daß die zweihundert, zunächst von ALEXIUS BORODA geführten Verbannten, als Kosaken verkleidet ihre Flucht erfolgreich weiterführen können, da Sam in Platowa die Waffenkammer des Kreishauptmannes ausgeräumt
und am Baikalsee den regulären Kosaken Uniformen und Pferde entwendet hat. Unter den Verbannten findet Sam seinen vor langen Jahren nach Russland ausgewanderten Bruder wieder. Als durch die Pelztierjagd und Goldsuche reich gewordener Erbonkel von Alexius Boroda stiftet er dessen Verlobung mit MILA DOBRONITSCH. Auch in Bad Wiesenstein taucht er als Beauftragter Steinbachs einige Zeit vor diesem auf - dieses Mal in »feine weiße Wäsche« gekleidet. Er leitet, allerdings jetzt stärker im Hintergrund bleibend, die Vereitelung der finsteren Pläne IBRAHIM PASCHAs, FLORINs und ALBIN SCHUBERTs und bereitet deren Gefangennahme vor. (DH-DH: 818, 820f, 828f, 832f, 836, 844, 855, 863, 892, 974, 981, 996, 1068, 1248, 1507, 1538, 1608, 1611, 1615f, 1674ff, 1651, 1653, 17o4ff, 1735, 1805, 1827f, 1851f, 1864, 1904, 2175, 2177, 2184ff, 2202f, 2215, 2228f, 2319)
BARTHEL: entfernte Verwandte der Köhlerfrau HENDSCHEL und von ARTHUR ELIAS (nur erwähnt) (VS V: 1998, 2005)
BARTHOLO: Wachtmeister bei den Lanzenreitern BENITO JUAREZ'; ein schnauzbärtiger alter Haudegen, der sich gegen VERDOJA und PARDERO stellt (WR III: 994f)
BARUCH SCHEBET BEN BARUCH CHEREB BEN RABBI BARUCH MIZCHAH: Jude in Konstantinopel; er »war klein, sehr klein, aber desto dicker. Man sah an ihm nichts als ein Paar Strohpantoffel, den Kaftan, den Turban, die Nase und die Pfeife, aber das alles, außer der Nase natürlich, schien bereits zu Methusalems Zeiten in Gebrauch gewesen zu sein. Aus den Pantoffeln blickten alle zehn Zehen in rührender Eintracht hervor; der Kaftan war kein Zeug mehr, sondern nur noch Schmutz; der Turban hatte das Aussehen einer ungeheuren, runzeligen Backpflaume, und die Pfeife war nach und nach vorn so abgebissen worden, daß nur noch der Kopf übrig geblieben war, in welchen der glückliche Besitzer anstatt des Rohres einen hohlen Geierknochen gesteckt hatte ... Uebrigens hatte der Kaftan keine Aermel mehr, und die Aengstlichkeit, mit welcher ihn der Mann zusammengeschlagen und den Kragen emporgezogen hielt, ließ vermuten, daß er die einzige Bedeckung ... bilde.« (481) B. gibt sich als Händler von Altertümern und Schmuck aus, in Wahrheit ist er jedoch sehr arm und verwaltet nur das Haus des reichen Bäckers MOHAMMAD, in dem KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten einige Zeit wohnen, um das Nachbarhaus, den Treffpunkt einer Verbrecherbande, zu beobachten. B. verliert seine Wohnung, als Soldaten den Schlupfwinkel der Verbrecher und damit gleichzeitig auch einige andere Häuser niederbrennen. KBN zwingt den Kommandeur der Soldaten, B. eine Entschädigung von tausend Piaster zu zahlen. (GR 3: 480-90, 546ff)
- BARUCH SCHEBETs FRAU: Sie »glich einer lebendig gewordenen Mumie«, zeigte jedoch größere Sauberkeit, als KARA BEN NEMSI (KBN) vermutet hatte. (GR 3: 484ff)
BARUD EL AMASAT (al. ABD EL MYRRHATTA): Armenier; Vater von ALI MANACH BEN BARUD EL AMASAT, Bruder HAMD EL AMASATs; Angehöriger der Bande des SCHUT; er wurde von ABRAHIM-MAMUR bestochen, SENITZA, die eine Freundin von B.s Tochter war, zu entführen und an Abrahim-Mamur zu verkaufen. Unter dem Namen ABD EL MYRRHATTA hat er sich beim Kaufmann HULAM in Edreneh eingeschlichen, um ihn zu bestehlen. KARA BEN NEMSI (KBN) stellt ihn. B. behauptet, als Dolmetscher ein Angehöriger der englischen Gesandtschaft zu sein. KBN gelingt es, ihn dennoch einsperren zu lassen, doch B. kann durch die Hilfe MANACH EL BARSCHAs und eines Gefängniswärters entkommen. Die drei werden von KBN und seinen Gefährten quer über den Balkan verfolgt. B. bestiehlt unterwegs IBAREK; dann können die drei Verbrecher in der Ruine von Ostromdscha überwältigt werden. Der KODSCHA BASCHA befreit sie wieder, so daß sie, zu denen inzwischen die BEIDEN -> ALADSCHY, der MÜBAREK und SUEF gestoßen sind, mehrere Anschläge auf KBN und seine Gefährten verüben können. B. wird dann in einem Zweikampf mit OSKO, dem Vater Senitzas, vom Teufelsfelsen gestürzt. Zuvor hatte er noch aus Schreck über das Erscheinen KBNs Manach el Barscha unbeabsichtigt vom Felsen gestoßen. B. lebt nach dem Sturz noch; Osko erschießt ihn. (GR 1: 158 GR 3: 555f, 558-68, 581 GR 4: 56ff, 434-39, 600-05 GR 5: 23, 35 GR 6: 182, 206-10)
- TOCHTER BARUD EL AMASATs: ehemalige Freundin von SENITZA (nur erwähnt) (GR 1: 158)
BASCH ISLAMI: Oberhaupt der Moslems in Ardistan; er »war kein gewöhnlicher Mann ... Seine Züge waren intelligent ... fast durchgeistigt. Sie waren scharf, wohl infolge fleißigen Nachdenkens, und dennoch weich, mit einem deutlichen Anfluge von Schwärmerei. Dieser Mann konnte vielleicht sogar fanatisch sein; der angeborene Grundzug seines Innern aber war Wohlwollen und Gerechtigkeit.« (131) Seine Ziele sind die Achtung Gottes, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in Ardistan. Um dies zu erreichen, entschließt er sich, mit dem PANTHER gegen den MIR VON ARDISTAN zu revoltieren und einen Anschlag auf ihn verüben zu lassen, der von KARA BEN NEMSI aber vereitelt wird. Dieser bewahrt den B. vor der Bestrafung. Nach der Gefangennahme des Mirs in der Stadt der Toten, deren Geheimnisse der B. besser kennt als der Mir, wird er Oberkommandant der Hauptstadt Ard, aber bald durch die christliche Gegenrevolution abgesetzt. Nachdem er sich davon überzeugt hat, daß ihn der Panther verraten wollte (auch durch den Eindruck der Erdstöße, die Ard erschüttern und die er als Erfüllung einer alten Sage erkennt), ist er bereit, sich dem Mir zu ergeben und die Rebellion zu widerrufen. Der Mir begnadigt ihn. Daraufhin begleitet der B. den Mir bei der Verfolgung des Panther. (GR 32: 131-38, 142, 178ff, 261, 284, 511, 520-31, 534f, 559)
- BASCH ISLAMIs TOCHTER: Sie liebt den PANTHER, der ihr die Ehe versprochen hat und sie zur Herrscherin über Ardistan machen will. Diese Versprechungen gibt er aber nur ab, weil er ihren Vater für seine Pläne braucht; ernsthaft sind sie von seiner Seite aus nicht gemeint. (GR 32: 177f, 261, 490)
BASCH NASRANI: Oberhaupt der Christen von Scharkistan (später von ganz Ardistan); ein ehrwürdiger, alter Priester; er ist ein begeisternder Redner mit ungekünstelter Rhetorik. Die Vorbereitungen zur Weihnachtsfeier in Ard unterstützt und organisiert er tatkräftig und beeindruckt den MIR VON ARDISTAN durch seine wahrhaft christliche Gesinnung und Handlungsweise. Während der Rebellion gegen den Mir berät er dessen Familie und leitet im Auftrag des MIRs VON DSCHINNISTAN eine von den Christen getragene Gegenrevoltion. Nach der Rückkehr des Mirs von Ardistan wird er zum Oberkommandanten von Ard ernannt. (GR 32: 122f, 150ff, 169, 180ff, 210ff, 380, 459, 509f, 516f, 520)
DE BAS-MONTAGNE:
1) (al. UNTERSBERG/KOLIBRI): frz. Baron; Vater von 3); er war einige sechzig Jahre alt, ein »hagerer, graubärtiger Mann. Er war in einen alten Schlafrock gekleidet und trug an den Füßen sehr zerfetzte Pantoffeln. Er hatte kein Haar mehr auf dem Kopfe. Sein Gesicht war eingefallen und in seinen tief liegenden Augen zuckten irre, unheimliche Lichter.« (1043) Der Baron ist ein bigotter, menschenfeindlicher Charakter. Der Heirat seines Sohnes mit der bürgerlichen AMÉLY DE B.-M. stand er strikt ablehnend gegenüber. Eine Abwesenheit seines Sohnes ausnutzend, setzte er Amély so sehr unter Druck, daß diese mit ihren Kindern ohne eine Nachricht an ihren Mann wegging. Sein Sohn verließ ihn dann aus Kummer über den Verlust seiner Familie. Auf der Suche nach ihm kam der Baron nach Berlin, wo er als verbitterter Sonderling lebt. Er führt dort den Namen Untersberg, eine Übersetzung seines eigentlichen Namens. Er versucht - fast zwanghaft - ein Porträt seines Sohnes zu zeichnen, was ihm nicht gelingt. Darüber hinaus sammelt er, ebenfalls manisch, Kolibribilder, da sein Sohn Amély mit dem Kosenamen Kolibri rief. Er gilt als Kunstmäzen, da er junge Maler fördert, wenn diese ihm Kolibris malen, daher stammt auch sein Spitzname KOLIBRI. Der Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE ist sein einziger menschlicher Umgang. Alle anderen Besucher jagt er mit seiner Dogge Tiger aus dem Haus. Der Baron beauftragt Schneffke, in Frankreich auf Schloß Malineau Nachforschungen zu betreiben, da er weiß, daß Amély dort zuletzt lebte. Da der Schloßverwalter BERTEU gestorben ist, hat der Baron Sorge, ob dieser das Geheimnis um die adelige Geburt von NANON und MADELON KÖHLER (DE B.-M.) hat ausplaudern können. Schneffke findet in Frankreich den Sohn des Barons. Er schmuggelt ihn in dessen Wohnung. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn um die Unschuld Amélys. Schneffke liest einen Brief vor, aus dem eindeutig hervorgeht, daß der Baron schuld ist am Verschwinden Amélys und der Kinder. Dennoch weigert der Alte sich, einzulenken. Er lehnt es ab, Nanon und Madelon als Enkelinnen anzuerkennen und weist seinem Sohn die Türe. Über das weitere Schicksal des Barons wird nichts weiter gesagt. (In der Buchfassung - die nicht von May stammt - endet der alte Baron durch Selbstmord. / Seltsam ist, daß auf S. 1684 erwähnt wird, daß der Baron zusammen mit seinem Sohn auf preußischer Seite als Sanitäter im deutsch-französischen Krieg tätig ist. An dieser Romanstelle hatte die Wie-
derbegegnung zwischen Vater und Sohn noch gar nicht stattgefunden.) (W: 1043, 1046f, 1684, 1709, 1717ff, 1721f / ULAN: III 1236f, 1242f V 2028, 2087, 2106, 2109, 2111, 2117, 2120, 2126)
2) AMÉLY DE B.-M. (geb. KÖHLER/al. CHARBONNIER/RÉNARD/KOLIBRI): Frau von 3), Mutter von 4)/5); Baronin; Protestantin; sie war eine sehr schöne Frau, klein, schmächtig, mit »Prachtaugen« und herrlichem, goldblonden Haar. Mit 18 Jahren heiratete sie. Durch ihren Schwiegervater, der ihre Verbindung mit seinem Sohn (der A. seinen kleinen Kolibri nannte) strikt ablehnte, wurde sie so sehr unter Druck gesetzt, daß sie im Alter von 20 Jahren mit ihren beiden Töchtern ihren Mann verließ, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sie fand Unterkunft auf Schloß Malineau, wo sie sich CHARBONNIER nannte. A. starb auf Malineau. Dem Beschließer MELAC hatte sie zuvor noch ein Bild, ihr Porträt, zu treuen Händen übergeben. Im Rahmen dieses Bildes findet der Maler HIERONYMUS AURELIUS SCNEFFKE die Legitimationspapiere der Töchter A.s. Nicht klar wird, wieso A. die erzwungene Einwilligung in die Scheidung mit »geb. Rénard« unterzeichnete. (W: 1030f, 1172, 1177, 1270, 1274f, 1712, 1714ff, 1721f / ULAN: IV 1220, 1374, 1388, 1497, 1508, 1510 V 2094, 2098, 2104, 2117f)
3) GASTON (GUSTAV) DE B.-M. (al. BENOIT DEEPHILL: frz. Baron; Sohn von 1), Mann von 2), Vater von 4)/5); er war ein Mann »von entschieden fremdländischem Aussehen. Sein Teint war dunkel und sein Haar kraus. Ein prachtvoller Schnurrbart zierte seine Oberlippe. Er machte einen hocharistokratischen Eindruck und war ein wirklich schöner Mann. Sein Auge war feurig und seine Bewegungen zeugten von Kraft und Gewandtheit. Seine Kleidung und Wäsche war die eines reichen Mannes, der sich zu tragen weiß. Er mochte vierzig oder sehr wenig mehr zählen, hätte aber, um das Herz einer Dame zu erobern, getrost mit einem Jüngling in die Schranken treten können.« (1169) Er hat große schwarze Augen und schwarze Locken. G. war »der ächte Typus des Südländers: schön, rasch, glühend, muthig, sogar herausfordernd, aufrichtig, unmittelbar, sich ohne Rückhalt und Bedenken gebend.« (1170) Mit 20 heiratete er die bürgerliche AMÉLY KÖHLER (DE B.-M.), die nach zwei Jahren mit ihren beiden Töchtern spurlos verschwand. Aus Kummer über die vermeintliche Untreue seiner Frau ging G. nach Amerika, wo er in New Orleans ein reicher Bankier wurde. Er will Capitän ALBIN RICHEMONTE mit großen Summen bei der Ausrüstung von Franctireur-Regimentern helfen, da er die Deutschen haßt. Auf dem Weg nach Ortry lernt er EMMA VON KÖNIGSAU kennen, die unter einem Pseudonym als Engländerin auch nach Ortry reist. Unterwegs wird der Zug von Verbrechern, die G.s Millionen rauben wollen, zum Entgleisen gebracht. G. rettet Emma und bleibt selbst unverletzt. Bei den Rettungsarbeiten trifft er den Capitän und folgt ihm nach Ortry. Der dort inkognito weilende RICHARD VON KÖNIGSAU warnt ihn vor dem Capitän und bewahrt ihn davor, vom Capitän durch ein Schlafmittel handlungsunfähig gemacht zu werden. G. gerät dann aber doch in eine Falle des Capitäns, der ihn in die unterirdischen Verliese Ortrys sperrt. Von Königsau befreit G. wieder. In Ortry lernt G. den Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE kennen, der ihm das Schicksal seiner Familie enthüllen kann und ihm seine beiden Töch-
ter zuführt. Zusammen mit ihm fährt G. nach Berlin, wo er seinen Vater wiedersieht. Zwischen Vater und Sohn entbrennt ein heftiger Streit über die Unschuld Amélys. Schneffke liest einen Brief vor, der beweist, daß sein Vater sie zur Scheidung gezwungen hatte. Der alte Baron bleibt unnachgiebig und will seine Enkelinnen nicht als rechtmäßige Baronessen anerkennen; er weist seinem Sohn die Türe. Dieser will am nächsten Tag mit Polizei und Gerichtsarzt wiederkommen, um feststellen zu lassen, ob der Vater an Geistesverwirrung leidet (ob dieses Vorhaben ausgeführt wird, erfährt der Leser nicht). G. geht während des deutsch-französischen Krieges als Sanitäter mit seinen Töchtern auf deutscher Seite an die Front (seltsam ist, daß auf S. 1684 erwähnt wird, daß G. dort auch zusammen mit seinem Vater auf preußischer Seite tätig ist. An dieser Romanstelle hatte die Wiederbegegnung zwischen Vater und Sohn noch gar nicht stattgefunden). Nach der Schlacht von Sedan trifft G. auf Schloß Malineau Emma von Königsau wieder. Beide beschließen zu heiraten. (W: 1170ff, 1175, 1177, 1205, 1303ff, 1321f, 1758f, 1491-94, 1524f, 1684f, 1719ff, 1724 / ULAN: IV 1368, 1370f, 1381, 1387, 1416, 1550ff, 1580ff, 1685ff V 1725ff, 1766ff, 2027f, 2109ff, 2116ff, 2125)
4) MADELON DE B.-M. (al. KÖHLER/CHARBONNIER): Baronesse, Tochter von 2)/3), Schwester von 5); Freundin von EMMA VON KÖNIGSAU; sie ist ein reizendes junges Mädchen. Als kleines Kind war sie mit ihrer Mutter aufgrund der Machenschaften des alten Barons DE BAS-MONTAGNE von ihrem Vater weggezogen. Sie wuchs auf Schloß Malineau unter dem Namen CHARBONNIER auf, der französischen Übersetzung des Mädchennamens ihrer Mutter (KÖHLER). Später nahm sie eine Stelle als Gesellschafterin der Gräfin VON HOHENTHAL in Berlin an. Dort lernt sie den Maler HALLER (BERNARD DE -> LEMARCH/VON GOLDBERG) kennen, der sich als französischer Spion in Berlin aufhält. Der Tod ihres Pflegevaters BERTEU ruft M. nach Schloß Malineau. Auf der Reise nach Frankreich wird sie von Emma von Königsau begleitet. Zwischen Trier und Thionville wird ihr Zug zum Entgleisen gebracht. M. wird von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) gerettet. Zusammen mit ihm und ihrer Schwester NANON (DE B.-M.) setzt sie die Reise fort. Auf Schloß Malineau werden die beiden Schwestern vom Sohn des Verstorbenen, CHARLES BERTEU, und dessen Freund RIBEAU belästigt. Als sie die beiden energisch zurückweisen, wollen die Rohlinge die Mädchen entführen und in einer einsamen Pulvermühle gefügig machen. Fritz kann das verhindern. Mit diesem reisen sie nach Thionville zurück. Bei DR. BERTRAND treffen die beiden Schwestern ihren Vater wieder, der unter dem Namen BENOIT DEEPHILL nach Ortry gekommen war. Durch den Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE gelangen sie in den Besitz von Legitimationspapieren, die dieser auf Malineau beim Beschließer MELAC gefunden hatte. Als der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ausbricht, nehmen die beiden Baronessen auf deutscher Seite als Krankenschwestern daran teil. Auf dem Schlachtfeld trifft M. Haller wieder. Nach der Schlacht von Sedan verlobt sie sich mit ihm auf Schloß Malineau. (W: 1013, 1027f, 1075, 1177, 1224, 1233f, 1256f, 1273f, 1365, 1523, 1650. 1684, 1689, 1714, 1724 / ULAN: III 1206, 1213f IV 1275, 1387, 1444ff, 1480, 1483ff, 1506, 1650 V 1766, 1938, 2028, 2040, 2098, 2125)
5) NANON DE B.-M. (al. KÖHLER/CHARBONNIER): Baronesse; Tochter von 2)/3), Schwester von 4); sie war eine Blondine »von mittlerer Größe und sehr feinen, doch jugendlich vollen Formen. Unter langen, weichen Wimpern glänzte das milde Licht zweier himmelblauer Augen, durch welche man tief auf den Grund einer sanften, hingebenden Seele blicken zu können schien. Dieses Mädchen war zwar keine imposante, hinreißende Schönheit, aber in ihrer Anmuth und Lieblichkeit mußte sie selbst in einem auserwählten Damenkreise als hervorragend bezeichnet werden.« (2) Als kleines Kind war sie mit ihrer Mutter aufgrund der Machenschaften des alten Barons DE BAS-MONTAGNE von ihrem Vater weggezogen. Sie wuchs auf Schloß Malineau unter dem Namen CHARBONNIER auf, der französischen Übersetzung des Mädchennamens ihrer Mutter (KÖHLER). Später nahm sie eine Stelle als Gesellschafterin bei MARION DE SAINTE-MARIE an, die sie nach Schloß Ortry begleitet. Auf dem Weg dorthin erleidet der Moseldampfer, mit dem sie reisen, Schiffbruch. FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) rettet sie. In Thionville trifft sie im Wald auf Fritz, der dort (unter der Maske eines Kräutersammlers) als preußischer Spion tätig ist. Beide verlieben sich ineinander. N. erkennt in dem Porträt, das in Fritz Löwenzahn verborgen ist, die Gattin eines preußischen Generals wieder, die sie in Paris kennenlernte. Sie trägt so entscheidend dazu bei, daß Fritz seine Herkunft herausfindet. Der Tod ihres Pflegevaters BERTEU ruft N. nach Schloß Malineau. Sie bittet Fritz, sie dorthin zu begleiten. Auch ihre Schwester reist mit nach Malineau. Dort werden die beiden Schwestern vom Sohn des Verstorbenen, CHARLES BERTEU, der N. auch früher schon bedrängt hatte, und dessen Freund RIBEAU belästigt. Als N. einen Heiratsantrag von Charles energisch zurückweist, wollen die beiden Rohlinge die Mädchen entführen und in einer einsamen Pulvermühle gefügig machen. Fritz kann das verhindern. Mit diesem reisen sie nach Thionville zurück. Bei DR. BERTRAND treffen die beiden Schwestern ihren Vater wieder, der unter dem Namen BENOIT DEEPHILL nach Ortry gekommen war. Durch den Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE gelangen sie in den Besitz von Legitimationspapieren, die dieser auf Malineau beim Beschließer MELAC gefunden hatte. Als der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ausbricht, nehmen die beiden Baronessen auf deutscher Seite als Krankenschwestern daran teil. Nach der Schlacht von Sedan verloben sich Fritz und N. auf Schloß Malineau. (W: 2, 12, 55, 73, 76, 81f, 1079, 1224, 1233, 1240f, 1255ff, 1273f, 1523, 1650, 1684, 1689, 1714f, 1724 / ULAN: I 4, 32, 113, 147, 156ff IV 1283, 1444ff, 1462ff, 1480, 1484, 1506 V 1766, 1938, 2028, 2040, 2098, 2125)
BASTIAN: Knecht auf dem Kronenhof; er ist an die dreißig Jahre alt und sehr abergläubisch. B. »galt für ganz und gar geistesschwach, besaß aber wahrhaft riesige Körperkräfte. Seine hervorragenste Eigenschaft war Häßlichkeit ... Kurze Beine und lange Arme wie ein Affe, zurücktretende Stirn und ein überweit vorgeschobenes Gebiß, große Ohren, rothstruppiges Haar, eine kleine, häßliche Stumpfnase und tiefliegende, triefige Schweinsaugen ... Und dazu paßte sein Anzug, welcher aus lauter zusammengeflickten Fetzen bestand.« (1889) Er liebt die KRONENBÄUERIN, die als SAMIEL mit ihm zusammen
schwere Verbrechen begeht. Die Kronenbäuerin, die ihn als williges Werkzeug benutzt und ihm ihre Gunst gewährt, erteilt ihm den Auftrag, den WURZELSEPP und FRITZ HILLER, die das Geheimnis des Samiels entdeckten, zu ermorden. B. geht in eine von den beiden gestellte Falle und wird verhaftet. (WzG V: 1767, 1862f, 1889, 1891, 1893, 1907, 1910, 2014, 2097)
BATTAR: Haddedihn-Krieger (GR 6: 591)
BATURU (DER TAPFERE): mongolischer Name KARA BEN NEMSIs (BRODNIK: 368)
DICKER BAUCH -> ENTSCHAR-TIL (SAM BARTH)
BAUER (al. HILLER): Agent; Leutnant in der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON HELFENSTEIN), in dessen Auftrag er die Schmiede WOLF, ROBERT BERTRAM, den FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und ELLA VON HELFENSTEIN umbringen soll. Gegenüber Bertram gibt er sich als Buchhändler HILLER aus. Beim Versuch, die beiden Schmiede zu erschießen, wird er verhaftet. (VS: IV 1419-26, 1650-57, 1660f, 1671-74 V 1698-1701, 1722-30, 1737f, 1770f, 1775-80)
BAUMANN:
1) Er steht in irgendeinem ungesetzlichen Verhältnis zu SALOMON LEVI. (nur erwähnt) (VS I: 136)
2) preußischer Sergeant unter RICHARD VON KÖNIGSAU (nur erwähnt) (W: 1652 / ULAN I: 136)
3) Deckname WILHELM STEINBACHs
4) (al. MATO-POKA (BÄRENTÖTER/BÄRENJÄGER): deutscher Bärenjäger und Storebesitzer; Mann von 5), Vater von 6)/7)
- in BÄRENJÄGER: Gefährte des HOBBLE-FRANK; seine Frau und seine kleine Tochter wurden von einem Bären gefressen. Er führt eine Gruppe Steinschneider in den Yellowstone Park und wird von Oglalas gefangen. Ein Westmanntrupp (OLD SHATTERHAND, WINNETOU, HOBBLE-FRANK, DER DICKE JEMMY, DER LANGE DAVY, B.s Sohn (MARTIN B.), WOKADEH und BOB) befreit ihn. (30, 36, 41, 101, 128, 210, 214, 228, 235)
- in GEIST: B. wird als vollbärtig und breitschultrig geschildert. Er tritt als erfahrener Westmann auf, ohne wesentlich aktiv zu werden. Es wird berichtet, daß B. vor Zeiten von WELLER (TOBIAS PREISEGOTT BURTON) bestohlen wurde. (267f, 398ff)
5) Frau von 4), Mutter von 6)/7); sie wird von einem Bären gefressen. (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 39)
6) LUDDY B.: dreijährige Tochter von 4)/5), Schwester von 7); L. wird von einem Bären gefressen. (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 39)
7) MARTIN B. (DER SOHN DES BÄRENJÄGERS): Sohn von 4)/5), Bruder von 6)
- in BÄRENJÄGER: Er ist ca 16 Jahre alt, hat einen hellen Teint, blonde Haare, blaugraue Augen und ist über sein Alter hinaus entwickelt. M. ist - als er noch zu Hause ist - in blaues Leinen gekleidet. Im Alter von vier Jahren erlebte er ein grausiges Bärenabenteuer, bei dem Mutter und Schwester umkamen. Mit einem Westmanntrupp (HOBBLE-FRANK, DER DICKE JEMMY, DER LANGE DAVY, begleitet von WOKADEH und BOB), zu dem später OLD SHATTERHAND und WINNETOU stoßen, befreit er seinen von Indianern gefangenen Vater. Während des Befreiungszuges erlegt er einen Grizzly. Wegen eigenmächtigen Verhaltens wird auch er gefangen. Nach seiner Befreiung kämpft er mit dem Häuptling HONG-PEH-TE-KEH, der während des Kampfes an einer Steilwand das Gleichgewicht verliert und in einen Schlammvulkan fällt. (24f, 39, 117f, 128, 153, 167, 184f, 214, 235, 239f)
- in GEIST: M. tritt auf, ohne wesentlich aktiv zu werden. (398ff)
BAUMGARTEN:
1) Intendant des Residenztheaters; Bruder von 3); B. ist 69 1/2 Jahre alt, hat eine dünne, hagere Gestalt, trägt falsche Zähne und ein Toupet. Er gleicht »einer neu angestrichenen Ruine«. B. ist ein eitler, »lüsterner Faun«. Im Wettbewerb der Tänzerinnen entscheidet er sich für LEDA, die ihn mit großzügigen Gunstbeweisen besticht. Er vermittelt seinem Bruder EMILIE WERNER, die er zuvor schon zu einem Auftritt in einem sehr freizügigen Kostüm zwingen wollte. Er wird als Intendant abgesetzt und zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt. (VS: III 1145-57, 1290-1314 VI 2406)
2) Buchhalter des Bankiers ROLLINS in Brownsville; gebürtiger Hamburger; er ist jung und kräftig, hat blonde Haare und ein offenes, sympathisches, leicht gebräuntes Gesicht. B., der zwar ein guter Reiter, aber kein Westmann ist, begleitet seinen Chef in die Wildnis, wo dieser eine angegeblich von GRINLEY entdeckte Ölquelle besichtigen und kaufen will. Auf FORNERs Ranch lernt er den HOBBLE-FRANK und die TANTE DROLL kennen und bittet sie um Begleitschutz, da er dem Ölgeschäft mißtraut. Sie schließen sich dann einem von SAM HAWKENS geführten Aussiedlertreck an, der in die Gewalt KA MAKUs gerät. Grinley, der den Häuptling kennt, fingiert eine Befreiung von Rollins und B., wodurch er ihr Mißtrauen beseitigen will. Beide folgen ihm zur Ölquelle. Als Grinley kaltblütig den Navaho KHASTI-TINE ermordet, ist B. empört. Er ist auch besorgt um das Wohl seiner Landsleute, als diese in die Gefangenschaft der Nijoras geraten. Nach dem Geschäftsabschluß und der Bezahlung werden B. und Rollins überwältigt und in eine Höhle gesperrt, in der sie verschmachten sollen. WINNETOU
und OLD SHATTERHAND finden und befreien sie. (ÖLPRINZ: 143f, 154, 166, 208, 221, 315ff, 332f, 361)
3) C.F. B.: verbrecherischer Direktor des Zirkus Réal; ehemals Kunstreiter; Bruder von 1); gemeinsam mit seinem Bruder gelingt es ihm, durch Intrigen und Erpressung EMILIE WERNER für den Zirkus zu engagieren: angeblich als Kassiererin, in Wirklichkeit als Tau-ma (Dame ohne Unterleib), die weitgehend entblößt auftreten muß. Er wird verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er Emilie Gewalt antat und sie einsperrte. (VS: III 1292, 1300, 1303-07, 1311f, 1315-21 IV 1470-77 VI 2406)
BAZAINE, FRANÇOIS ACHILL: französischer Marschall (historisch: 1811-88)
- in WR: Er dient unter Kaiser MAXIMILIAN in Mexiko, mit dem er in gespanntem Verhältnis steht. B. versteht sich auch mit General MEJIA nicht gut. (IV 1576f, 1786)
- in W/ULAN: (nur erwähnt) (1680 / V 1888)