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VON CODMER: Rittmeister der Gardehusaren; er dient bei Oberst VON WINSLOW. Als der Bürgerliche KURT HELMERS sich in seiner Schwadron etablieren kann, v.Winslow hingegen verabschiedet wird, läßt sich v.C. auf eigenes Verlangen zur Linie versetzen. (WR III: 1186f, 1268)


COFFINIERES (Coffinières): französischer General; Gourverneur der Festung Metz (historisch: Gregoire Gaspard Felis de C. (1811-97)) (nur erwähnt) (W: 914/ ULAN III: 1110)


COHECHO, RAMON: Alkalde von Elanchovi (WALDLÄUFER: 32ff, 43ff)


COHN, SAMUEL: (wohl jüdischer) Bankier in Berlin; er wird von JULES DE RALLION beauftragt, als Mittelsmann die Güter HUGO VON KÖNIGSAUs zu kaufen. (W: 737f / ULAN III: 915)


COLLINS: Tramp; er wird bei der Befreiung der BUTLERs von TANTE DROLL erstochen. (SILBERSEE: 187, 189)



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COLORADO-MANN -> TIM KRONER


COMMONFORT: Präsident von Mexiko; davor Zöllner; Feind von JUAN ALVAREZ; er wurde wegen unredlicher Geschäfte von BENITO JUAREZ abgelöst. (historisch: Ignazio C. (1812-63)) (nur erwähnt) (WR III: 1137f)


CONCHEZ: Mitglied einer Bande Stakemen im Llano estakado unter dem CAPITANO; C. wird mit dem Capitano von OLD SHATTERHAND gefangengenommen. Der ebenfalls gefangene PATRIK MORGAN, der auch zur Bande gehört, wird gezwungen, beide gefesselt ins Wasser zu werfen, so daß sie ertrinken. (DEADLY/GR 9: 172f, 190-194, 198f)


CONFUSIONSHEINRICH (HEINRICH (HEINZ)): Es handelt sich hier wohl um die Stammfigur einer (geplanten ?) Humoreskenreihe Karl Mays: Die Textpassage: »Das ist ja unser alter Knaster. [Prinz OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN] Wenn da der Confusionsheinrich noch dazu kommt, und das ›KRAKEHLLINCHEN‹ [-> ADELINE] oder gar der ›STUDENTENKARL‹, so giebt es eine jener sonderlichen und possirlichen Geschichten, wie sie zu Dutzenden passirt sind, als der alte gute, grobe und originelle Herr noch lebte!« (ZIEGE ODER BOCK 61) deutet darauf hin. Bislang sind aber nur die Erzählung Ziege oder Bock und das Otto-Victor-Fragment aus der Reihe bekannt; im frühen Roman AUF DER SEE hat May Figuren dieser Reihe in der Eingangsszene eingesetzt (vgl. HEINRICH POLTER). Später, in der geplanten Posse PANTOFFELMÜHLE, wollte May einen Stelzfuß von Anno 14 auftreten lassen (vgl. HEINZ).

Der C. ist Leibdiener und Mann für Alles bei Prinz Otto Victor von Schönberg-Wildauen, der ihn HEINZ ruft; er hatte mit diesem die Befreiungskriege mitgemacht und dabei - »Anno 14« - sein rechtes Bein verloren, das durch ein Holzbein ersetzt wurde. Mit dem Prinzen steht er auf vertrautem Fuß. Mit dessen Wirtschafterin Adeline, die er KRAKEHLINE/KRAKEHLLINCHEN nennt, liegt er in ständigem, aber eher scherzhaftem Streit. Er kommt mit einer Erzählung von einem Erlebnis, das er Anno 14 auf dem Feldzug mit einer hübschen Witwe in Frankreich hatte, nie zu Ende (die unvollständige Kriegs-Erzählung von einer Wittfrau findet sich auch bei HEINRICH BALZER).

- in ZIEGE ODER BOCK: Heinrich trägt einen »struppigen, graumelirten Schnurrbart« (62). Seit vierzig Jahren steht er in den Diensten des Prinzen. »Als einfaches Dorfkind geboren und erzogen, hatte er in seinen jetzigen Dienst keine der äußeren Eigenschaften mitgebracht, welche mit der Livree gewöhnlich in Verbindung zu stehen pflegen; dagegen besaß er einen inneren Werth, welcher ihn seinem Herrn lieb und unentbehrlich gemacht hatte, so daß er sich gegen denselben Dinge erlauben durfte, die ein Anderer ungestraft niemals hätte wagen können. Ein einziges Mal während seiner ganzen langen Domestikenzeit nur war es ihm in den Sinn gekommen, daß er als Diener eines so hohen Herrn doch eigentlich sich etwas mehr Exterieur aneignen müsse, und er hatte sich vorgenommen, sich weiter auszubilden und zunächst bei der Sprache anzufangen. Aber das


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war so unglücklich abgelaufen, daß er sofort auf alle Fortbildung verzichtet hatte. Er war nämlich in eine so heillose, sprachliche Verwirrung hineingerathen, daß es ihm trotz aller Anstrengung niemals gelingen wollte, sich wieder heraus zu finden. Und dieser Umstand war der Grund, daß er von Jedermann nie anders als der Confusionsheinrich genannt wurde.« (61f) »In Gegenwart Fremder war der Prinz der strenge, kurzangebundene Reiteroberst, der nur zu befehlen hatte und Heinrich der einfache Soldat, welcher es verstand, Ordre zu pariren, obgleich dann zuweilen eine andre Ansicht als diejenige seines Herrn ihm durch alle Glieder zuckte; den Schloßbewohnern gegenüber trat ihr vertrauliches Verhältniß schon mehr zu Tage; sahen sie sich aber ungestört und unter vier Augen, so gab es keine Complimente, sondern die beiden alten Kriegsmänner rauchten einander in die Nasen, daß es eine Art hatte, sprachen mit nie erlöschender Begeisterung von ihrer ruhmreichen Vergangenheit und trafen Anordnungen über ihre gegenwärtigen Verhältnisse, bei denen der einfache aber praktische Heinrich über Manches entschied, worüber sich der Prinz eine sachgemäße Entscheidung nicht zutraute.«(64) H. hat sich noch nie sein Gehalt auszahlen lassen, so daß er ein Vermögen von »an die elf oder zwölf Tausend Thaler« (69) beim Prinzen gut hat. Für den Studentenkarl ist H. während der Ferienzeit »sein treuester Special« (64). Beim Prinzen ist er auch mal für den Studenten Fürsprecher in Gelddingen. Mit Adeline muß H. im Nachbardorf eine neue Ziege für den Prinzen abholen, nachdem Adeline am Vortage statt der Ziege einen Bock aufs Schloß brachte. Aber auch seine Begleitung verhindert nicht, daß der Studentenkarl Ziege und Bock vertauschen kann. Am dritten Tag begleitet der C. den Prinzen, dem der Streich dann auch gespielt wird. (61f, 64, 66, 69, 77)

- in OTTO-VICTOR-FRAGMENT: H. hat den Geburtstag des Prinzen vergessen, so daß Adeline ihm bei der Gratulation zuvorkommt.


VON CONRADSDORF, CZASLAU: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244)


COQ: Schiffsjunge unter Kapitän WILKERS; er wird von HENRICO LANDOLA ermordet. (WR III: 1120, 1122)


CORDOBILLA: Mädchenname der Gräfin DE RODRIGANDA (Mutter von ROSA DE RODRIGANDA) (WR I: 87)


CORNEL/DER ROTE CORNEL -> BRINKLEY


CORNER:


1) Siedler am Turkey-River; C. ist »ein ziemlich alter, kräftiger und starkknochiger Mann, dem man es beim ersten Blicke ansah, daß er mit dem Leben gekämpft hatte, ohne sich werfen zu lassen.« (556) Er hat mit seiner Frau drei Söhne. Seine Niederlassung wird von Okananda-Sioux unter DAS BRAUNE PFERD überfallen, während OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU bei ihm zu Gast sind. Die Sioux werden gezwun-


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gen, wieder abzuziehen und mit C. Verkaufsverhandlungen über die Ansiedlungsrechte zu führen. C. ist über OS und Winnetou stark verärgert, da er nun für seine Ansiedlung bezahlen oder fortziehen muß. (GR 8: 554ff, 566ff, 577, 579)


2) Anführer eines kriminellen Trios, zu dem noch FRANK SHEPPARD und EGGLY gehören; er reitet einen prächtigen Fuchs. C. bedient sich ordinärer, nicht wiederzugebender Ausdrücke. Er kennt ein Finding-hole (Goldfundort), das sein ehemaliger Gefährte GABAROS aufspürte, das aber WINNETOU längst vorher entdeckte, der also den größeren Anspruch auf die Fundstelle hat. C. gibt vor, das Finding-hole an LACHNER verkaufen zu wollen, der ihm und seinen Komplizen daraufhin mit seinem Neffen CARPIO in die Wildnis folgt. Die drei hatten schon Gabaros erschossen; ihr Plan ist es, auch Lachner und Carpio aus dem Weg zu räumen, wenn das Gold geborgen wurde, denn dieses liegt in einem tiefen Loch mitten in einem eiskalten Bach. Winnetou und OLD SHATTERHAND (OS), die in Weston durch Sheppard auf die Spur des Trios stoßen, stellen die Gruppe und befreien Carpio. C. legt sich mit Winnetou an und wird mit seinen Komplizen überwältigt und gefesselt zurückgelassen. Lachner befreit die drei. Aus Rache verraten sie OS und Winnetou an PETEH. Dieser liefert die Verbrecher an die Upsarokas aus. Sie können fliehen und Carpio entführen. Am Finding-hole läßt C. dann die Maske fallen und will Lachner und Carpio zwingen, in das eiskalte Wasser zu steigen. Die hinzukommenden Westmänner VON HILLER (NANA-PO), WELLEY und EMIL REITER verhindern das, noch bevor Winnetou und OS eingreifen. Winnetou zwingt C. und seine Komplizen, das Gold aus dem Loch herauszuschaffen. Die drei Verbrecher und die drei Westmänner werden am Finding-hole zurückgelassen, während Winnetou, OS und ihre Gefährten ein Winterlager der Shoshonen aufsuchen. Die sechs Zurückgelassenen folgen ihnen. C. wird von einer Lawine, die eine notdürftig errichtete Hütte zerstört, getötet. OS nimmt ihm Depositenscheine ab, die aus dem Erlös eines an Welley und WATTER begangenen Raubes stammen. (GR 24: 326, 336, 359ff, 371ff, 402, 419ff, 511f, 548, 556ff, 560, 563, 572, 578f, 587, 589, 597)


3) Peon; Begleiter von HOWE; er wurde in Springfield wegen Pferdediebstahls verurteilt, doch gelang ihm die Flucht. Durch Betrug gelangte er in den Besitz der von OLD SUREHAND für KARL MAY/OLD SHATTERHAND bereitgehaltenen Pferde. In Trinidad versucht er die Herausgabe der Pferde an May zu verhindern, ergreift jedoch mit seinen Begleitern die Flucht, als er vom Bürgermeister und einem Polizisten erkannt wird. (GR 33: 119, 122f, 125f, 228)


CORNPUSH (Master C.): Bekannter von FRICK TURNERSTICK, den dieser nicht leiden kann (nur erwähnt) (KIANGLU: 104)


CORODA, ALEXIUS: fälschlich mehrmals für ALEXIUS BORODA


CORREGIDOR IN BARCELONA: Der C. ist ein giftiges, »kleines, zusammengetrocknetes Männchen«, das KARL STERNAU in Haft nehmen läßt. (WR I: 181ff)



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(COR)REGIDOR IN MANRESA: -> REGIDOR IN MANRESA


CORTEJO (einmal: CORTEJA):


1) ALFONZO C.: unehelicher Sohn von 5) und CLARISSA MARGONY; er wird als ALFONZO DE RODRIGANDA untergeschoben; siehe unter ALFONZO.


2) CARLOS C.: Bruder von 3); Mitglied einer Stakemen-Bande im Llano estakado; die Brüder sind mexikanisch gekleidet: »weite Schlitzhosen, bunte Westen, kurze, weite, mit Silberschnüren verzierte Jacken, flatternde rote Halstücher, ebensolche Schärpen ... breitkrämpige Sombreros und ... ungeheure Sporen« (394). C. wird mit seinem Bruder vom Bärenjäger BAUMANN und von WINNETOU entlarvt und gejagt. Im Schlußkampf werden sie getötet. (GEIST: 394, 422)


3) EMILIO C.: Bruder von 2); Mitglied einer Stakemen-Bande im Llano estakado; die Brüder sind mexikanisch gekleidet: »weite Schlitzhosen, bunte Westen, kurze, weite, mit Silberschnüren verzierte Jacken, flatternde rote Halstücher, ebensolche Schärpen ... breitkrämpige Sombreros und ... ungeheure Sporen« (394). E. wird mit seinem Bruder vom Bärenjäger BAUMANN und von WINNETOU entlarvt und gejagt. Im Schlußkampf werden sie getötet. (GEIST: 394, 422)


4) FERDINANNO C.: fälschlich für FERDINANDO DE RODRIGANDA (WR II: 859)


5) GASPARINO C. (al. ANTONIO LIFETTA/ANTONIO VERIDANTE): spanischer Advokat; Verwalter des Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA; Sohn von 6)/7); Vater von TOMBI und von ALFONZO, dessen Mutter G.s Mätresse, CLARISSA MARGONY, ist; Bruder von 9), Onkel von 8); G. ist ein stolzer, nach außen frommer Mann. Er »war ganz schwarz in Frack und Pantalons gekleidet. Die Bewegungen seiner langen, hageren und weit nach vorn gebeugten Gestalt hatten etwas Schleichendes, etwas heimlich Einbohrendes an sich und die Züge seines scharfen, aus einer hohen, steifen Halsbinde hervorragenden Gesichtes zeigten etwas so entschieden Raubvogel- oder Stößerartiges, daß es schwer hielt, diesen Mann nicht zu fürchten. Der Eindruck seines abstoßenden Gesichts wurde verstärkt durch den unstäten, lauernden Blick seiner Augen, welche sich bald hinter die Lider zurückzogen und dann wieder einen so plötzlich stechenden Blick hervorschossen, daß man sich des Gefühles nicht erwehren konnte, man stehe vor einem giftigen Polypen, dessen Fangarmen man rettungslos verfallen sei« (12). Als Hauptschurke in Spanien läßt er ALFONZO DE RODRIGANDA (MARIANO) als Kleinkind entführen und schiebt seinen eigenen Sohn Alfonzo den Rodrigandas unter. Viele Jahre später veranlaßt er Mordanschläge auf KARL STERNAU und den wiederaufgetauchten Mariano, den er abermals entführen läßt. Er steckt hinter den Ärzten, die den Grafen Emanuel durch eine Operation umbringen wollen, und er verabreicht nach dem Mißlin-


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gen dieses Planes dem Grafen und dann auch dessen Tochter, ROSA DE RODRIGANDA (-> STERNAU), ein Gift, das die beiden wahnsinnig macht. Helfershelfer findet er in Kapitän HENRICO LANDOLA und in der Zigeunerin ZARBA, die früher, als G. noch Haushofmeister des Herzogs EUSEBIO VON OLSUNNA war, seine Geliebte war und von der sein Sohn Tombi stammt. Da er jedoch Zarba verstoßen hat, ist diese in Wirklichkeit seine erbitterte Feindin und durchkreuzt seine Pläne. Sein Hauptgegner ist allerdings Sternau. Als G. erfährt, daß alle von ihm in den sicheren Tod geschickten Feinde leben, fährt er mit Landola nach Mexiko, um dort seinen Widersachern persönlich den Garaus zu machen. Er scheitert jedoch kläglich und wird von PATER HILARIO gefangengesetzt. In Mexiko wird G. hingerichtet. (WR: I 5, 12, 32ff, 67, 115ff, 131f, 216f, 300f, 319ff, 371ff V 2182ff, 2190ff, 2206ff, 2210f, 2216ff, 2236ff, 2250f, 2269ff, 2292ff VI 2342f, 2372ff, 2611)


6) HENRICO C.: Vater von 5)/9), Mann von 7); spanischer Verwalter der Güter Graf MANFREDO DE RODRIGANDAs; er ist ein jugendlich schöner Frauenheld in den kräftigsten Mannesjahren. Die Tänzerin HANETTA VALDEZ liebt ihn, obwohl sie intimen Kontakt auch zu anderen Männern hat (Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA, Manfredo und FERDINANDO DE RODRIGANDA). H. wird mit Hanetta in verfänglicher Situation kurz vor ihrer Hochzeit mit Manfredo de R. von diesem ertappt und erschossen. Seine Söhne schwören daraufhin der Familie de Rodriganda Rache. (WR II: 552f, 563, 580ff, 601)


7) Frau von 6), Mutter von 5)/9); krank und elend; zur Haupthandlungszeit wohl schon gestorben (nur erwähnt) (WR II: 581)


8) JOSEFA C.: Tochter von 9),/10), Nichte von 5); sie »war lang und hager ..., starkknochig, mit scharfen Gesichtszügen und eckigen Bewegungen. Ihr Teint war wachsgelb; die Zähne fehlten ihr bereits zur Hälfte, und ihre Augen glichen den Augen der Eule, wenn sie im Sonnenlichte sitzt und gezwungen ist, sie zu öffnen« (495); »ihre Finger schienen aus langen, dünnen Todtenknochen zu bestehen ... Ihr schwarzer, brandiger Mund glich einem ausgestorbenen Krater ... ihr natürliches Haar (hing ihr) in kurzen, dünnen, spärlichen Strähnen über den scharfen, wirbeligen Hals herab, so daß man die Kopfhaut hindurchscheinen sah.« (1145) J. liebt ihren Cousin ALFONZO. Als dieser sie schroff abweist, wendet sie ihre Zuneigung MARIANO zu, der aber trotz ihrer Andeutung, ihm bei der Aufklärung seiner Abstammung helfen zu können, kein Interesse an ihr zeigt. Aus Rache hetzt sie JUAN ALVAREZ auf Marianos Geliebte, AMY LINDSAY, und deren Vater. Sie ist an allen Verbrechen ihres Vaters maßgeblich beteiligt. Dessen Präsidentschaftskandidatur unterstützt sie, indem sie ihr Bild an die Anhänger ihres Vaters verteilen läßt. Durch die Kriegswirren erhält J. für kurze Zeit die Herrschaft über die Hazienda del Erina, wo sie den alten PETRO ARBELLEZ brutal auspeitschen läßt. Der Vaquero ANTONIO bestraft sie dafür durch einen Tritt in den Unterleib. Von den dadurch erlittenen inneren Verletzungen erholt sie sich nicht mehr. BÄRENHERZ (-> SCHOSH-IN-LIETT) und BÜFFELSTIRN (-> TECALTO) hängen sie dann an einen


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Ast über einen Krokodilteich. Sie wird jedoch durch GRANDEPRI(E)SE gerettet. Später fällt sie mit ihrem Vater in die Hände PATER HILARIOs; dann in die KARL STERNAUs. Durch die Verletzungen hat sie ständig Schmerzen. Diese werden schließlich so unerträglich, daß sie ihre Untaten gesteht; dann stirbt sie qualvoll. (WR: II 495ff, 510ff, 518f, 530ff, 857ff, 883, 888, 896ff, 904ff III 1145ff, 1154 IV 1580ff, 1693f, 1722f, 1733f, 1748 V 1940f, 1947, 1960f, 1977ff, 2004, 2035ff VI 2588ff, 2591)


9) PABLO C.: Verwalter des Grafen FERDINANDO DE RODRIGANDA in Mexiko und Bewerber um das Amt des mexikanischen Präsidenten; Sohn von 6)/7); Vater von 8), Bruder von 5); Witwer von 10); er hat eine lange, hagere Gestalt, bleiche, schmale Lippen und kleine Augen. Mit seinem Bruder verfolgt er das Ziel, den untergeschobenen ALFONZO als Erben des Riesenvermögens der de Rodriganda zu etablieren. Er hofft dabei, daß Alfonzo seine Tochter Josefa heiraten wird, so daß auch diese, die maßgeblich in seine Verbrechen verwickelt ist, an Reichtum und Macht der de Rodriganda beteiligt wird. Den Grafen Ferdinando macht er durch ein Gift scheintot und läßt ihn von HENRICO LANDOLA wegschaffen. Dann fälscht er das Testament des Grafen. Auf seinen Hauptgegner KARL STERNAU hetzt er Mörderbanden. Als Präsidentschaftskandidat kämpft er - mit der Unterstützung von JUAN ALVAREZ - gegen BENITO JUAREZ. Auf einem Kriegszug wird ihm im Kampf vom TRAPPER GEIERSCHNABEL ein Auge ausgestoßen. P. scheitert mit seinen politischen Unternehmungen kläglich und fällt dann mit seiner schwer verletzten Tochter erst in die Hände PATER HILARIOs, dann in die Sternaus. Angesichts des qualvollen Todes seiner Tochter gesteht P. seine Untaten und wird erschossen. (WR: II 485, 495, 499ff, 512f, 532, 904, 927ff III 1148 IV 1579, 1585ff, 1693f, 1862f, 1873ff V 1901ff, 1916f, 1962ff, 1973, 2004ff, 2032f, 2035ff, 2053 VI 2591f)


10) Frau von 9), Mutter von 8); längst verstorben (nur erwähnt) (WR II: 495)


11) PELLO C.: wohl Setzfehler für PABLO CORTEJO (WR II: 540)


CORTESIO: »Agent für alles« in La Grange; C. ist ein langer, hagerer (gebürtiger) Spanier, der für BENITO JUAREZ Soldaten und Waffenlieferungen organisiert. Er verschafft GIBSON, der ihm bekannt ist, und WILLIAM OHLERT Gelegenheit, mit einem Trupp neuangeworbener Leute für Juarez nach Mexiko zu gelangen. Von OLD DEATH und OLD SHATTERHAND läßt er sich täuschen und versorgt sie mit Empfehlungschreiben an die Juaristen und mit Pässen (auch falschen französischen). Wegen seiner Tätigkeit für Juarez wollen Kukluxer C.s Haus überfallen, was aber von Old Death verhindert wird. (SCOUT/GR 8: 91, 113-24, 152ff)


COSSA, BALDASSARE -> Papst JOHANN XXIII.


VON COURCY (Baron v.C.): fingierter Name (W: 1622 / ULAN V: 1895)



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COX: Anführer von Tramps; er wird mit seinen Kumpanen von OLD WABBLE angeworben, OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU zu fangen, was auch gelingt: Winnetou soll gezwungen werden, Cox eine Bonanza zeigen. Aufgrund einer List Winnetous schützt Cox OS vor Old Wabble. Für seine Untaten wird Cox mit seinen Tramps durchgeprügelt und später von Utahs unter TUSAHGA SARITSCH getötet und skalpiert. (GR 19: 195-205, 208, 215-221, 250f, 253f, 309f, 486)


EL CRANEO DURO (DER HARTE SCHÄDEL): Häuptling der Camba-Indianer; seinen Namen erhielt er, weil er bei einem Überfall der Apipones acht oder zehn Kolbenhiebe auf den Kopf überlebte. Er fällt in die Hände der Abipones; HAUKAROPORA und ANTON ENGELHARDT, die zu einer Gesellschaft des VATER JAGUAR gehören, befreien ihn. Mit der Hilfe Vater Jaguars kann er einen Kriegszug der Abipones auf die Cambas siegreich abwehren. Zum Dank schenkt er dem zum Vater Jaguar gehörenden deutschen Wissenschaftler DR. MORGENSTERN ein wertvolles Fossil. (INKA: 264, 268ff, 276f, 293-98, 322f, 332, 432, 446-50, 460f)


CRIQUOLINI, GUISEPPE: Künstlername des KRIKELANTON


CRUSADA: berühmtester Espada (Stierkämpfer) Spaniens; er hat einen kräftigen und schönen Körperbau. Bei den Kampfspielen in Buenos Aires erlegt er mehrere Stiere. Sein Wagemut, anschließend noch gegen einen Bison anzutreten, kostet ihn das Leben. (INKA: 2, 37f, 47f, 49)


CUARTANO, CARLOS -> KARL VON ZIMMERMANN


CUCHILLO, PETRO (al. JUAN): hinkender Matrose, später Savannenläufer; seine »Kleidung bestand in einem Wammse ohne Knöpfe - einem Kleidungsstücke, welches man wie ein Hemd überwirft - und in einer weiten Hose, Beides aus gegerbtem, backsteinfarbigem Leder. Diese Hose, welche vom Knie an bis herab zur Ferse offen war, ließ das von mit figurenbedecktem Ziegenleder umgebene Bein sehen. Diese unförmlichen Stiefeln waren durch scharlachrothe Kniebänder befestigt, in deren einem ein langes Messer mit seiner Scheide stak. Eine aus rothem chinesischem Crepp bestehende Schärpe, ein großer Filzhut, welcher von einer Schnur venetianischer Perlen umgeben war, bildeten ein malerisches Kostüm, dessen Farben mit denen der Serape (Plaid), die ihm um die Schultern hing, vollständig harmonirten.« (53) Er tötet als Pirat JUAN auf Befehl ANTONIO DE MEDIANAs dessen Schwägerin LUISA DE MEDIANA. In Mexiko bringt er MARCOS ARELLANOS wegen einer Bonanza um, zu deren Ausbeutung er sich dann mit Antonio d.M. verbündet. Er verrät dessen Expedition aber an die Apachen, um einen größeren Anteil zu erhalten. An der Bonanza fällt er BOIS-ROSÉ, FABIAN DE MEDIANA, auf den er inzwischen im Auftrage Antonios zwei Mordanschläge verübt hatte, und PEPE DORMILLON in die Hände. Wegen der beiden Morde wird er von diesen vor ein Savannengericht gestellt und zum Tode verurteilt. Bevor Bois-rosé ihn


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erschießt, bringt C. seinerseits noch Antonio um. (WALDLÄUFER: 22f, 52ff, 95ff, 116ff, 139ff, 145ff, 211ff, 223ff, 232f, 269ff, 279ff, 374f, 415ff)


CUNO (KUNE): alter Kellermeister auf Schloß Garlosen (QUITZOWS: 149, 373 / 500, 515)


CUTTER, FRED -> OLD WABBLE


CYPRINUS CARPIO -> CARPIO


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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