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FRANZ HOFMANN

Die »große Unität« und das >Gesetz von Sitara<
Visionen einer Weltordnung*



Im Literaturbericht des >Jahrbuchs der Karl-May-Gesellschaft< 1988(1) hat sich Helmut Schmiedt mit meinem Aufsatz >»... kriegen es nun wieder mit Winnetou zu tun«< aus den >Weimarer Beiträgen<(2) befaßt. Dort heißt es: »Wenn man in einigen Jahren noch einmal eine Bilanz zum Thema >Karl May in der DDR< zieht, dann wird man dieser Publikation mit Sicherheit besondere Aufmerksamkeit widmen - und zwar auch dann, wenn sie positive Ergebnisse im Sinne des Verfassers nicht zeitigt.«(3) Meine damaligen Ausführungen, die im Kontext mit dem 1980 erschienenen Artikel >J. H. Pestalozzis politisch-pädagogisches Bekenntnis in seinen »Nachforschungen« als Zeitgemälde in einem Triptychon hoch- und spätbürgerlicher Geschichtsphilosophie und Anthropologie<(4) zu verstehen sind und in denen ich Mays Ideen einführte, >zeitigten< kurz danach Ergebnisse.

Ebenfalls in den >Weimarer Beiträgen< nahm Gerhard Henniger, zu jener Zeit einflußreicher Sekretär des Schriftstellerverbands der DDR, zu dem eingangs erwähnten Beitrag in vier kritischen Thesen mit dem Titel >Mit Tomahawk und Friedenspfeife. 4 Thesen zur Karl-May-Rezeption in der DDR<(5) Stellung. Er meldete Widerspruch an. Der Kernsatz, der einen für den Kenner der geistigen Landschaft jener Tage keineswegs freien Meinungsstreit ideologisch auflud, lautete: »Ich halte das«, also meine Forderung, das Werk Karl Mays in seiner Totalität zu betrachten, »im Sinne einer von marxistischen Positionen ausgehenden Wertung des Mayschen Werkes für nicht gerechtfertigt.«(6)

Im bereits genannten Literaturbericht von Schmiedt wurden die Intentionen der Karl-May-Renaissance in der ehemaligen DDR treffend gekennzeichnet, nämlich als Versuch einer mit »Degradierung« gepaarten »Rehabilitierung«.(7) Diesem Vorhaben konnten meine Anmerkungen über Rezeption und Erschließung des >ganzen May<, einschließlich des Spätwerks, nicht genehm sein.

In einer von mir verfaßten Einleitung zu der Publikation >Reisen zu

* Vortrag, gehalten am 30.10.1992 auf dem Symposium der Karl-May-Gesellschaft und des Gerrnanistischen Seminars der Universität Bonn.


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Karl May<,(8) die im Strudel der >Wende< unterzugehen drohte und nach manchen redaktionellen Eingriffen unter schweren Geburtswehen herausgekommen ist, habe ich die Quintessenz meiner Überzeugung noch einmal auf den Punkt zu bringen versucht: »Oberste Stufe und Ziel der Entwicklung des individuellen und sozialen Seins stellen für May Humanität, Menschen- und Völkerfriede in einer von Liebe durchwärmten Gesellschaft dar. Es läßt sich nicht übersehen, daß sich hinter der Oberfläche seiner Erzählungen ( ... ) Dimensionen der Versittlichung und der Veredelung auftun ( ... )«(9) Am Ende dieser hier verkürzt wiedergegebenen Passage zitiere ich den Nachruf auf Karl May, in dem Robert Müller schon 1912 ein vertieftes Verständnis anmahnt: »Wenn Karl May ins Morgenland geht oder unter diese merkwürdig menschlichen Rothäute, so heißt das, er reist ein Stückchen in die Humanität zurück, in die wirkliche Humanität.«(10)

Sehen wir von Hennigers Vorwurf der ideologischen Unangepaßtheit an marxistische Standpunkte ab, dann stellt sich die in jener Kontroverse aufgeworfene Frage wie folgt dar: Waren die nach 1900 entstandenen Spätwerke Mays >Bruch< im Bau oder >Kuppel< desselben, lassen sich im gesamten Œuvre durchgehende Linienführungen nachzeichnen oder handelt es sich bei ihnen, jenem E i g e n t 1 i c h e n, um einen listigen >Manipulationsversuch< a posteriori?

Die >Causa May< ist bis heute nicht entschieden und kann vor keinem Gerichtshof - arbeite er mit ästhetisch-literaturwissenschaftlichen, historisch-biographischen oder sonstigen Beweismitteln - gerecht behandelt werden. Sie wird Gegenstand eines vagen Indizienprozesses bleiben. Der Beschuldigte kann nicht zu Wort kommen. Was er zu Lebzeiten in eigener Sache zu Protokoll gab, ist allzu oft als bewußte Täuschung verdächtigt worden.

Karl Mays Lebensgang vom Kind der Armut zum freien Schriftsteller, dessen soziale Sicherung davon abhing, wie er das Gewinnstreben der Verleger und den Geschmack des Lesepublikums zu befriedigen vermochte, war gewiß kaum dazu angetan, einen Schaffensplan a priori zu reflektieren. Seine oft analysierten, psychischen Beschädigungen von Kindheit an, die Irrungen und Wirrungen seines frühen Mannesalters oder die hochstapelnden Verkleidungskünste des arrivierten Ich-Erzählers führten in ein Syndrom äußerer und innerer Verunsicherungen. Mays Lebenskrise erzwang eine schmerzliche Katharsis, die Selbstbefreiung vom alten >Ich<. Karl May hätte resignieren, sich mit dem nicht unbeträchtlichen Besitzstand zufrieden geben und die Kampagnen seiner Gegner >aussitzen< können. Sollte man ihn geringschätzen, daß ihn ein derartiger >Vorruhestand< nicht befriedigte? Daß er


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sich nicht in passivem Selbstmitleid gefiel, sondern sich der Phalanx seiner Feinde entgegenstellte, sich ihr damit zugleich immer auch preisgab und bis an sein Ende - mehr oder weniger geschickt und erfolgreich - kämpfte, sollte Achtung abnötigen.

Nur wer, wenn auch unter gewandelten Bedingungen, gerade heutzutage ertragen muß, daß die Leistung eines Lebens >wegbricht< und seine Existenz, sein >Ich<, verloren geht, vermag zu ahnen, welche >Schatten< Karl May bedrohten und wieviel Mut er aufzubringen hatte.

Daß er überdies mit sechzig Jahren einem durch Krankheit geschwächten Körper die Kraft abtrotzte, sein literarisches Schaffen fundamental zu ändern und mit seltener Arbeitsintensität und großer Gestaltungskraft vier große Werke der Reife, des Ausklangs und des Vermächtnisses zu gestalten, ist bewunderungswürdig.

Meine - damals von Henniger bestrittene - Hypothese, daß dem ganzen Werk Mays eine Art >Gesamtplan< zugrunde liegt oder im an Farben und Mustern überreichen Gewebe seines >orbis scriptus< jenen goldenen Fäden nachzuspüren ist, welche die ost-westlichen Helden und ihr Gefolge aus den Niederungen von Wildheit und Roheit zu moralischem Empfinden, zu geläuterten Wertvorstellungen und menschenwürdigem Handeln sowie letztlich zu einer pädagogischen Sendung geleiten, ist durch die neuere Karl-May-Forschung bekräftigt worden.

Allein viele Werkinterpretationen des >Karl-May-Handbuchs<(11) beweisen diese Annahme. Da ist, um nur Weniges anzumerken, die Rede davon, daß im Orientzyklus eine »abenteuerlich-kolportagehafte Variante eines Thomas Morus ( ... )«(12) transparent werde. Im Beitrag zu >Old Surehand< wird bereits von der Liebe als der »einzigen Waffe«gesprochen und von dem Menschen der Zukunft, »der die letzte Waffe zwischen seinen Fäusten zerbricht«.(13) Der Held in >»Weihnacht!«< wird als »liebende(r) Sozialreformer« beschrieben(14), und einen »kitschschöne(n) >Abglanz des Humanen<«(15) stellt man in >Die Liebe des Ulanen< fest.

Heinz Stolte hat mit Recht dazu ermuntert, Mays Lehre vom Werden des E d e 1 m e n s c h e n und der damit verbundenen >Weltfriedensidee< als Elemente eines Weltbilds zu begreifen, das sich von den Kolportageromanen seiner Frühzeit an in ihm ausgebildet hatte, allen späteren Werken des Unterhaltungsgenres »implizite ( ... ) nur eben verdeckter und selten kategorisch akzentuiert«(16) zugrunde lag. Man sollte es, wie er forderte, »Zug um Zug«(17) nachweisen und die punktuellen Befunde zur Synthese bringen.

Als eine der wesentlichen Perspektiven der Karl-May-Forschung wurde gefordert, »den geistesgeschichtlichen Verbindungslinien«(18) im


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Umkreis seines Werkes Aufmerksamkeit zu schenken. Dies bestärkte mich, jenen im Thema meines Beitrags angemerkten Zusammenhängen nachzuspüren.

*

Das Jahr 1992 war angefüllt - vielleicht übersättigt - mit Jubiläen. Die Welt gedachte mit ansehnlichem Aufwand der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus (nur am Rande vermerkt: May hätte diesen Feiern wegen des Genozids an den Indianern gewiß skeptisch gegenübergestanden!); weltweite Ehrungen waren der vierhundertjährigen Wiederkehr des Geburtstages des großen Humanisten und Pädagogen JOHANN AMOS COMENIUS (1592-1670) gewidmet. Zugleich gedenken wir in diesem Jahr des 150. Geburtstages sowie des 80. Todestages von Karl May.

Da ich seit mehr als drei Jahrzehnten um die Erforschung von Leben und Werk des Comenius bemüht war, engagierte ich mich in den verflossenen Monaten auf zahlreichen internationalen Veranstaltungen und mit einer Reihe von Publikationen. Dabei wurde ich immer nachhaltiger mit der Einsicht konfrontiert, daß sich geistige Brücken zwischen Comenius und Karl May schlagen lassen.

Der um das Schicksal der Menschheit besorgte und auf »universale Verbesserung der menschlichen Dinge« sinnende Comenius(19) und der - ausgeprägt in seiner letzten Lebens- und Schaffensphase - von der Menschheitsfrage ergriffene May waren zwar durch beinahe drei Jahrhunderte getrennt und wirkten unter unterschiedlichen soziokulturellen Bedingungen. Dessen ungeachtet verbindet sie eine faszinierende ideelle Nähe. Dies gestattet eine in der Folge auszubreitende Synkrisis, eine vergleichende Betrachtung zu Nutz und Frommen unserer aktuellen Nöte und Zukunftsbesorgnisse.

Dabei ist es nicht von Belang, daß Karl May aus seiner Seminarzeit bestenfalls den Namen des Comenius als Schulmann kannte und daß es - so willkommen dies für unser Vorhaben wäre - keinerlei quellenmäßige Belege für Kenntnisse Mays über Comenius gibt und geben kann.

Trotzdem begegnen wir, was in der Geistesgeschichte so selten nicht ist, einer nahen Ferne oder fernen Nähe, jenem kaum faßbaren Vorkommnis der Wiederholung von Begriffen und Symbolen, von Zielen und Gesichten.

Man kann sie in den beiden Vorstellungskomplexen von der »großen Unität« und vom >Gesetz von Sitara< erfassen und deuten.


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Ein erster Parallelismus im Gedankenkreis von Comenius und May begegnet uns in den Topoi von L a b y r i n t h, W a n d e r u n g und P a r a d i e s. Comenius hat den Begriff des Labyrinths oder des Labyrinthischen zu einer in der Barockliteratur nicht seltenen Kennzeichnung des Seins und Treibens des Menschen benutzt, der, aus einem guten und gesegneten Urzustand herausgefallen und von Widersprüchlichkeit und Verwirrung betroffen, in einer verderbten Lebenswelt umherirrt. In seinem klassischen Werk >Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens< (1633) findet seine Pilgerschaft nur in der gottgelobten Seele Zuflucht.

Bei Karl May treffen wir auf Labyrinthe vorwiegend in der räumlich-geographischen Dimension, zunehmend aber auch im seelischen Bereich. Vom Schott Dscherid bis ins Land der Skipetaren, vom Osten in den >Wilden Westen<, ja rund um die Erde geht die Reise, um Untat zu ahnden, Unschuld zu beschützen und Verbrechen zu sühnen. Transparent werden jedoch auch die Pfade ins >Innere< bis ans >Jenseits< und in die von der exotisch-abenteuerlichen Realität traumhaft-symbolisch abgehobenen Paradiese vom Tal der Dschamikun bis Dschinnistan.

Vom Labyrinth zum Paradies führte bei Comenius pädagogisch und psychagogisch ein beschwerlicher WEG durch das »theatrum mundi«, zum »centrum securitatis« und schließlich zum »unum necessarium«. Mit dem Akrostichon »VIA« kennzeichnete der große Erzieher den Gang durch die Welt der Sprachen; er forschte durch Jahrzehnte nach dem Königsweg durch eine »Tür zu den Dingen«, um deren Wesen zu erschließen. In dem monumentalen Spätwerk >Allgemeine Beratung über die Verbesserung der menschlichen Dinge< (>De rerum humanarum emendatione consultatio catholica<) stellen Welt und Menschenleben »Wege des Lichts«, universale »Schulen« für das Menschengeschlecht dar.

In dieser »communio viatorum«, in der Gemeinschaft der Wanderer und Sucher nach dem Gral der Humanität, war auf seine Weise auch der von Reisen fabulierende May heimisch. Er wanderte - unbeachtet aller Erzählschemata, Wiederholungen und Variationen verwandter Themen - gemäß seinem geistigen und gestalterischen Schrittmaß voran und hinauf ins Reich des Edelmenschen. Dieses ferne und hohe Ziel, poetisch abgebildet im Hohen Haus des >Silberlöwen<, auf den licht flammenden Gipfeln von Dschinnistan oder im Felsenschloß von Tatellah-Satah, stellt keineswegs das letzte Wort eines >gebrochenen<, aber noch weniger eines zerbrochenen Lebens und Strebens dar.

May wuchs vielmehr durch eine letzte Zusammenfassung und Bündelung seiner Kräfte über sein bisheriges Schaffen in (s)eines Lebens


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schwerem Arbeitstag(20) hinaus. Er reihte sich damit in die Schar derer ein, die in Besorgnis um der Menschheit Schicksal Entwürfe einer >neuen Erde< bedachten und diese als Sozialutopien, Staatsromane oder als künstlerische Abbildungen derselben hinterließen.

Eine geistige Affinität zwischen Comenius und May wollen wir zweitens mit aller gebotenen Zurückhaltung anzudeuten wagen, was die Vorstellungen und Visionen von einer zu erstrebenden W e l t o r d n u n g anbelangt.

Johann Amos Comenius, der zu seiner Zeit den Plan zum Tempel eines erleuchteten, frommen und friedvollen Hauses der Völker zur Beratung vorlegte und dadurch sein Werk der »emendatio« zu krönen gedachte, rief alle Erdenbürger guten Willens zum Mitdenken und Mithandeln im Geist »ordnender Liebe« auf. Mit dieser universalen Reform, der »Panorthosia«, sollen die Völker Europas, soll die christliche Welt bei sich selbst beginnen. Aber, heißt es weiter, »gehen wir weiter freudekündend zu unseren nächsten Nachbarn, den Asiaten ( ... ) Außerdem haben wir auf Grund der Handelsbeziehungen, die wir mit ihnen über die Türkei, Persien, Indien, China und Japan pflegen, leichteren Zugang. Dann wird es notwendig sein, gegen Süden nach Afrika zu eilen. Am Ende geht es gegen Westen nach Amerika ( ... ).«(21) Alle Völker des Erdkreises sollen durch Briefe und Exemplare des Beratungswerkes zur Mitwirkung an der Allverbesserung und Allversöhnung eingeladen werden. »Diese Botschaft«, lesen wir, »wird man den Häuptern der Völker, den Königen, Fürsten und Republiken, jedem in seiner Sprache, senden, zum Beispiel dem türkischen Sultan türkisch, dem persischen König persisch, dem König von Marokko arabisch, dem indischen König mongolisch, den Nordamerikanern mexikanisch, den Südamerikanern in der Sprache der Inka usw.«, den »über die Welt zerstreuten Juden in hebräischer Sprache.«(22)

So ließe sich Zitat an Zitat reihen, die allesamt das globale, transnationale und in Hinblick auf Religion bzw. Konfession das ökumenische Anliegen zum Ausdruck bringen. Diese Weltgesellschaft soll nach den »alten Ordnungen« eines an biblischen Normen orientierten versöhnungsbereiten Christentums (christianismus reconciliabilis) eingerichtet sein. Die Summe der göttlichen, sittlichen und bürgerlichen Rechte, die das menschliche Zusammenleben bestimmen, faßte Comenius in dem einfachen Grundsatz zusammen: »Was du willst (oder nicht willst), daß es dir andere tun (oder nicht tun), das füge auch dem anderen zu (oder nicht zu).«(23)

Diese neue Weltordnung - Comenius ließ sie auf dem Titelkupfer eines seiner Werke nach dem 86. Psalm als Gemeinschaft der »occi-


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dentales, orientales, aquilonares und meridionales« nach Gesichtszügen und Kleidung typisiert abbilden(24) - ist das »Königreich Gottes auf Erden«, da sich Gerechtigkeit und Friede küssen. Äußerer und innerer Friede stellen vor dem Hintergrund der Schrecken des Dreißigjährigen Krieges verständliche Hochziele dar.

Drei Jahre vor seinem Tode wandte sich Comenius als »Engel« oder »Bote des Friedens« an die Friedensunterhändler im englisch-niederländischen Seekrieg zu Breda. Die Völker mögen »innehalten, sich zu bekriegen« verkündete er, denn Kriege stellen Schande und Scham des Menschengeschlechts, eine »allgemeine Katastrophe«(25) dar.

Einen solchen ersehnten Zustand der menschlichen Dinge nannte Comenius die »große Unität«, die aus der >kleinen<, der Brüderunität, hervorwachsen sollte, deren letzter Bischof er war.

Ausgehend von diesen Gedanken bietet es sich an, ideelle Verbindungen zu Karl May aufzuspüren.

Wer insbesondere die nach 1900 entstandenen Werke Mays ins Auge faßt, dem muß geistige Nähe und Verwandtschaft - ich betone nochmals: nicht Kenntnis, Rezeption oder Imitation der Comenianischen Forderungen - bewußt werden. Sie sprechen aus den Versen

Tragt Euer Evangelium hinaus,
doch ohne Kampf sei es der Welt beschieden ...
Gebt Liebe nur, gebt Liebe nur allein
... (26)

und als philosophisch-theologisch-psychologischer Gehalt aus den Meditationen des >Silberlöwen< sowie den Bekenntnissen von >Und Friede auf Erden, >Ardistan und Dschinnistan< und >Winnetou IV<. Am Ende von >Ardistan und Dschinnistan< verdichtet Marah Durimeh das Erhoffte: »Die Erde sehnt sich nach Ruhe, die Menschheit nach Frieden und die Geschichte will nicht mehr Taten der Gewalt und des Hasses, sondern Taten der Liebe verzeichnen.«(27)

Was Comenius einst in den geistigen Groß-Welten seiner pansophischen Philosophie und Theologie entwarf, findet sich, man mag getrost meinen, auch im naiven Haschen Mays nach zukunftsprägenden Werten am Vorabend des ersten Weltkriegs in erzähltes Geschehen eingebunden. Es ist nicht wissenschaftlich-systematisch abgehandelt, sondern gehorcht dem Gesetz der Einheit der Handlung und seiner ostwestlichen Zusammenführung, komponiert im Mythos der Königin Marimeh, deren Gesandtschaft über die in Urzeiten Asien und Amerika verbindende Landbrücke paradiesische Seligkeit und Glück brachte.

Comenius kannte in seinem Weltreformplan Korporationen erlauchter Geister als Organe und Garanten der Allverbesserung, so


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zum Beispiel ein »Kollegium des Lichts« für Fragen der Wissenschaft und Bildung, ein »Ökumenisches Konsistorium« als oberstes Gremium der Theologen und einen »Weltfriedensgerichtshof« als »Weltareopag«.(28) Sie waren nach dem Akademiemodell des 17. Jahrhunderts eingerichtet.

Bei Karl May sind häufig ebenfalls im Spiel und Gegenspiel, also im Dienst positiver und negativer Bestrebungen, Verbündnisse Gleichgesinnter anzutreffen. Ähnlich wie Goethes >Gesellschaft vom Turm<, Jean Pauls >unsichtbare Loge< oder Gutzkows >Ritter vom Geiste< handelt es sich bei May um die Shen, den Clan Winnetou und andere. Sie sind in der Regel nach der Art der Freimaurer durch Erkennungszeichen und Rituale gekennzeichnet. Derartige kollektive, durch Gesinnung und Verhalten bestimmte lockerer oder fester gefügte Gruppen sind in den Früh- und Spätwerken Mays zu orten.

Nicht unbeachtet bleiben sollte schließlich die in der Epoche der Frauenemanzipation gewachsene und zunehmend als handlungsbedeutsam akzentuierte Rolle des weiblichen Geschlechts. Das >Ewigweibliche<, das hinanzieht, findet sich in Frauengestalten von Nscho-tschi bis Kolma Puschi und Aschta, von Hanneh bis Schakara und Marah Durimeh als beseelte und für heilsame menschliche Beziehungen wirkende Personifikationen >edler Frauen<.

Aus allen Labyrinthen seines Daseins und dem exotisch-abenteuerlichen Kulissengeschiebe seiner Reiseerzählungen fand Karl May ins Freie und Helle seiner Paradiese. Als >Prediger der Liebe< wurde er wie jener in historischer Ferne befindliche Comenius zum >Engel< oder >Boten< des Friedens und der Völkerversöhnung. Wehe und tausendmal wehe dem Volke, schrieb er, welches das Blut und das Leben von Hunderttausenden vergießt, um anderthalb Schock Ritter des eisernen Kreuzes erster Klasse dekorieren zu können!(29) Solche und zahlreiche andere Warnungen und Mahnungen an das Europa im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, das in hochgerüsteten Allianzen den »großen Krieg der weißen Männer« (Arnold Zweig) vorbereitete, wären gerade in der Gegenwart zu beachten und neu zu durchdenken. Damals näherte sich auf dem Balkan die brennende Lunte einem Pulverfaß. Wie Comenius und viele, viele andere, die »pacem in terris« gefordert hatten, blieb er Prediger in der Wüste, blieb sein armes, kleines, dünnes Stimmchen(30) ungehört.

Daher ist es mehr als zeitgemäß, uns angesichts der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage Karl Mays Gedanken von Frieden und Menschlichkeit zu beschwören. Sein in die Form des Märchens gekleidetes >Gesetz von Sitara< ist, wie Heinz Stolte betont(31), wahrlich nicht als


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»bedauerliche Altersschrulle ihres Autors« abzutun. Es stellt eine Botschaft an unsere Welt im Umbruch dar. Mays Vision von der Versöhnung der Nationen und Rassen, seine Kritik am imperialen Kolonialismus im Bunde mit einer expansiven und militanten christlichen Missionierung, seine Losungen Humanität, Bruderliebe und Friede(32) für einen Menschheitsbund gestaltete er literarisch in den Landschaften des Mount Winnetou und des Dschebel Allah.

Gewiß würde man heute das von Karl May Erstrebte - vielleicht leider! - unsentimentaler und unpathetischer ausdrücken oder, wie es Thomas Mann wenige Jahre später mit erlesener Sprachkultur, doch im Prinzip gleichem Sinn formulierte, daß »der Haß und die Feindschaft unter den Völkern Europas zuletzt eine Täuschung, ein Irrtum ist - daß die einander zerfleischenden Parteien im Grunde gar keine Parteien sind, sondern gemeinsam, nach Gottes Willen, in brüderlicher Qual an der Erneuerung der Welt und der Seele arbeiten.«(33)

In Mays späten Werken, die im Wesen allemal Entwicklungs- und Bildungsromane sind, wirkt sich keine Tendenz »intellektualistischer Zersetzung«(34) aus, die sich der Parodie und Ironie als Kunstform bedient. So atmen sie Ernst und Tiefe. Dadurch waren sie >unmodern< und für den zeitgenössischen Literaturtheoretiker - so er sie zur Kenntnis nahm - von minderem Niveau und fremd. Ihr unbestreitbarer Gewinn bleibt, daß sie »Zukunft in der Vergangenheit«(35) spürbar werden lassen.

Ich zähle mich weder zu den Karl-May-Fans noch zu den Karl-May-Forschern; eher fühle ich mich als >Spätberufener<. Es geht wahrlich nicht darum, die Werke, insbesondere die Schriften des späten May, philosophisch zu untersetzen oder geistig zu sublimieren, sondern hinzuhören, was er uns an des Jahrhunderts Neige sagen will. Prüfen wir alles, behalten wir das Beste, da dort wirklich auch wie auf einem Palimpsest »nostra fabula narratur«.

Viele von uns wiegten sich in dem Glauben, das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts werde eine Ära ohne Spannungen, ohne Völkermord, schlechthin eine Oase des Friedens in dem vielberufenen europäischen Haus werden. Wir erkennen bestürzt und verwirrt, daß dem nicht so ist. Um noch einmal unser Thema aufzugreifen: Weder die Ideale des Comenius vom Äon des Friedens und der »großen Unität« noch Karl Mays Vision von dem die Menschen aller Kontinente verbrüdernden Guten, Edlen, Schönen und Erhabenen ohne die Unterschiede der Religionen,die Gegensätze der Volksinteressen, ein Vortrittsrecht besonderer Nationalitäten(36) oder sein Gedanke einer friedliche(n) Wechselwirkung zwischen den Kulturformen(37) haben sich erfüllt.


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Es bedarf keiner detaillierten Ausführungen über die uns Menschen von heute mittelbar oder unmittelbar bedrohenden Gefahren. Sie sind kaum geringer als die von May in Symbole und Personifikationen gekleideten oder in Träume und Märchen verschlüsselten Traumata und Ängste. Ebenso gilt es jedoch, Mays Erwartungen, Hoffnungen und Visionen anzunehmen und unter veränderten Bedingungen als Denk- und Handlungsimpuls, als Hilfe zur Selbsthilfe zu nutzen.

Wie oft bemerkt worden ist, hat May auch in den frühen Werken das sozialpolitische und kulturelle Geschehen seiner Tage - wenn auch oft verzerrt oder im Bemühen um Akzeptanz bei Verlegern und Lesepublikum >angepaßt< - widergespiegelt. Deutsche und europäische Historie, Vorkommnisse im Vorderen Orient, in Nord-, Mittel- und Südamerika usw. griff er bis um 1900 vorwiegend unkritisch-illustrativ auf; erst danach erhob sich sein Schaffen zu globalen, menschheitlichen Fragen. Das Vergängliche wurde zum Gleichnis.

Es hat den Anschein, als sollte sein langer Ritt durch Regionen des Maghreb, von Bagdad nach Stambul, durchs wilde Kurdistan bis ins Land der Skipetaren, als müßten seine oft mit Humor gewürzten kritischen Anmerkungen über die Zustände im zerfallenden Großreich des Padischah, den >kranken Mann am Bosporus<(38), oder zur Indianerpolitik in Amerika neu betrachtet werden. Auf dem düsteren Hintergrund der aktuellen Ereignisse im Nahen, Mittleren und Fernen Osten sowie auf dem Balkan eröffnet manche Schilderung Mays neue Aspekte. Die Sillan und ihre Führungsgestalten Ahriman Mirza sowie Ghulam el Multasim oder die balkanesische Mafia des Schut stellen sich als relativ harmlose Gesellen im Vergleich mit Erscheinungen des organisierten Verbrechens dar, das wir heute erleben. Der >Tiersinn der Macht<, verkörpert etwa durch Abu Kital, reicht an die Besessenheit, Brutalität und Perfidie moderner Repräsentanten von Diktatur und Terrorismus nicht heran.

Karl Mays Überzeugung hat sich bewahrheitet, daß »Auch Völker schlafen. Ihr Schlaf«, schrieb er, »währt freilich länger als nur eine Nacht, und wer die Notwendigkeit dieses Schlafes nicht begreift, der kann leicht versucht sein, ihn für den Tod und sie für abgetan zu halten.«(39) Und er fährt fort, wobei er sich speziell auf den Orient bezieht: »Es gibt da schlafende Riesen ... Ein solcher Riese ist der Islam. Er schläft, und darum sehen wir an ihm nur das, was wir positives, unwillkürliches Leben nennen. Wir dürfen ihn berühren, seinem Kopfe, seinem Arme, seiner Hand vorsichtig eine andere Lage geben. Wenn wir keine Mörder sind, wird er erwachen ... und es steht bei uns, ob dieses Erwachen ein freundliches, friedliches sein wird oder nicht ... Der Islam


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ist das Medium der Seelen aller Völkerschaften, die sich zu ihm bekennen. Die Glieder dieses Riesenleibes ruhen jetzt,- sie verhalten sich passiv ... «(40)

Im Grunde bedarf dieses Zitat keines Kommentars. Die Zeitgeschichte lehrt, daß der erwähnte Riese längst aufgewacht ist. Für die Christenheit und Europa stellt das Programm der Islambruderschaft eine unübersehbare Herausforderung dar, und das vom Kaukasus über Bosnien bis Algerien. Man kann nur befürchten, daß im fundamentalistischen Islam - aber nicht nur dort - jene Repräsentanten und Ideologien Macht gewinnen, die Karl May etwa im >Silberlöwen< in der Gestalt des Scheik ul Islam mit seinem geistlichen Gefolge oder im Orden der Takikurden vorführt. Ihr Wille zur Macht, heuchlerisch unter frommem Wort und Gehabe, bedient sich des Dämonisch-Bösen als Vollstrecker. »Wir sind sanftmütig und von Herzen demütig«, lautet die entlarvende Drohung des geistlichen Würdenträgers gegenüber seiner Kreatur Ahriman, des >Herrn< zum Schattenknecht. »Aber hinter dieser Sanftmut«, lesen wir weiter, »steckt die Schonungslosigkeit und hinter dieser Demut der unerschütterliche Wille.«(41) Im Vergleich mit ihnen zeichnete May die Vertreter der militärischen Gewalt in >Ardistan und Dschinnistan< in einer überlegenen Satire als Krüppel und Invaliden, die zum Kriegführen gebraucht werden, weil sie als Ernährer des Volkes(42) unbrauchbar sind. Diese »äußerlich und innerlich Kranken, die Faulen, die Leichtsinnigen, die Unzuverlässigen, die Lügner, die Diebe«(43) stellen den dunklen Hintergrund des Soldatenstandes in einer niederen Form des gesellschaftlichen Seins dar, vor dem sich die Streiter gegen das >Niedrige< und >Tierische< wie Gralsritter im Auftrag höherer Macht ausnehmen. Sie alle, die Dschamikun und ihre Verbündeten im >Silberlöwen< und die Heerscharen von Dschinnistan, an deren Sache >die Liebe gar von oben< teilgenommen hat, werden tätig, um zur Verwirklichung des >Gesetzes von Sitara< beizutragen.

Pragmatiker und Realpolitiker mögen über die Gesichte des Träumers und Utopisten May lächeln oder sich achselzuckend abwenden. Einst galt ihnen der Weltreformer und Friedensapostel Comenius als subversives Element und wurde in eine >Geschichte der menschlichen Narrheit< als »schwacher, eingeschränkter Kopf«(44) eingeordnet. Karl May wurde mit gewissen Vorbehalten als Verfasser leichter und spannender, insgesamt anspruchsloser Abenteuerliteratur, als Jugend- und Volksschriftsteller akzeptiert. Dies war er auch. Aber zugleich war er auch mehr. Johann Gottfried Herder schrieb im >57. Brief zur Beförderung der Humanität< mit Bezug auf Comenius und seine »utopischen Träume«, daß sie nicht »nutzlos seyn«, denn »die Wahrheit, die in ihnen


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liegt, ist nie nutzlos.«(45) Er verwies schließlich auf die Verbesserungspläne des Comenius und formulierte schön und mit Zukunftsbedeutung: »Fromme Wünsche der Art fliegen nicht in den Mond; sie bleiben auf der Erde und werden zu ihrer Zeit in Taten sichtbar.«(46) Ich meine, das gilt auch für Karl Mays Entwürfe einer besseren Weltordnung.

Es besteht kein Zweifel, daß unsere Zeit solcher Visionen bedarf, um angesichts ihrer äußeren und inneren existentiellen Gefährdungen bestehen zu können. Man muß die Aussage von Gert Ueding unterstreichen, der äußerte: »Mays Blick ist nie rückwärts gerichtet auf die Untat am Anfang der Geschichte, sondern auf das, was als zukünftige Geschichte latent erst vorhanden ist und aufdeckend erzeugt werden muß.«(47)

Gestatten Sie mir, an dieser Stelle einen Gedanken anzufügen, der so abwegig nicht zu sein scheint: Vor kurzem beschäftigte ich mich mit einer tschechischen Veröffentlichung mit dem Titel >Karel May. Já nácelník Apacu< (>Karl May. Ich, Häuptling der Apachen<).(48) Sie enthält eine tschechische Übersetzung des Bandes >Ich< aus dem Karl-May-Verlag Bamberg. Das Nachwort von Zdenek Herman mit der Bezeichnung >Der Zauberkreis des schlechten Gewissens< enthält die Aussage: »Der Mensch muß keineswegs Verfehlungen oder Verbrechen begangen haben, um ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Wer dies wahrnimmt, vermag dieses Gefühl nicht zu benennen, aber er ahnt mit jenem sprichwörtlichen sechsten Sinn, daß die Botschaft dieses eigenartigen Doktors, der de facto gar kein Doktor war [gemeint ist selbstverständlich May -F. H], eine innere ansteckende Spannung diktiert. Old Shatterhand und weitere Herren [also die Ich-Helden - F. H.] sind überkompensiert. Dem Kinde imponiert dies, der Erwachsene sträubt sich, protestiert und läßt die Hände davon. Sein eigenes schlechtes Gewissen schlägt Alarm. Und das ewige Problem von gut und böse, von dem Mays Bücher handelt, wird als Aufruhr anrüchig. Mays Rolle im Schicksal der jungen Generation ist unverzichtbar. Denen, die später zu ihm zurückkommen, setzt er zumindest Grillen in den Kopf.«(49)

Soweit die wörtliche Übersetzung. Nach dem Sinn gefragt, will dies doch heißen: Karl Mays Aufrufe, Mahnungen und Warnungen in seiner ureigensten Erzählsprache, nicht in dem Tiefland des Gemeinen und Böses Zeugenden zu verharren, sondern zum Hochland des Besseren und Helleren zu streben, provozieren zum Nachdenken. Es hat den Anschein, als wäre auch ich davon ergriffen. Es ist wahr, daß die Vergangenheit immer da, aber nie die Gegenwart ist. Dieses präsente Perfektum, in dem im Vorausgegangenen eine filigrane geistige Spur zwi-


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schen Comenius und May zu finden versucht wurde, hat mich ermutigt, vor Kennern des Lebens und des Werkes von Karl May zu meditieren. Um abschließend Friedrich Nietzsche zu bemühen: Kenntnis dieses Mikrozusammenhangs aus der Groß-Welt der Geschichte von Geist und humaner Gesinnung in Erinnerung zu rufen oder zu erwerben »nicht wie eine Schar von reinen, dem Leben nur zusehenden Denkern ( ... ), sondern immer nur zum Zweck des Lebens« und im »Dienste der Zukunft und Gegenwart«(50) war meine Absicht.



1 Helmut Schmiedt: Literaturbericht 1. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1988. Husum 1988, S. 416

2 Franz Hofmann: »... kriegen es nun wieder mit Winnetou zu tun. « In: Weimarer Beiträge. 32. Jg., Heft 12/1986, S. 2080-96

3 Schmiedt, wie Anm. 1, S. 416

4 Franz Hofmann: J. H. Pestalozzis politisch-pädagogisches Bekenntnis in seinen »Nachforschungen« als Zeitgemälde in einem Triptychon hoch- und spätbürgerlicher Geschichtsphilosophie und Anthropologie. In: Pädagogische Rundschau. 1980, S.143-62

5 Gerhard Heninger: Mit Tomahawk und Friedenspfeife. 4 Thesen zur Karl-May-Rezeption in der DDR. In: Weimarer Beiträge. 34. Jg., Heft 2/1988, S. 302-06

6 Ebd., S. 303

7 Ebd.

8 Wolfgang Hallmann/Christian Heermann: Reisen zu Karl May. Erinnerungsstätten in Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Mit einer Einleitung von Franz Hofmann. Zwickau 1992

9 Hofmann: Einleitung, wie Anm. 8, S. 14

10 Ebd., S. 16

11 Karl-May-Handbuch. Hrsg. von Gert Ueding in Zusammenarbeit mit Reinhard Tschapke. Stuttgart 1987

12 Hermann Wiegmann: Werkartikel >Orientzyklus<. In: Karl-May-Handbuch, wie Anm. 11, S. 189

13 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XIX: Old Surehand III. Freiburg 1896, S. 128 - vgl. Karl-May-Handbuch, wie Anm. 11, S. 251.

14 Rainer Jeglin: Werkartikel >»Weihnacht!«<. In: Karl-May-Handbuch, wie Anm. 11, S.276

15 Rudi Schweikert: Werkartikel >Die Liebe des Ulanen<. In: Karl-May-Handbuch, wie Anm. 11, S. 396

16 Heinz Stolte: Werkartikel >Ardistan und Dschinnistan I-II. In: Karl-May-Handbuch, wie Anm. 11, S. 310

17 Ebd.

18 Erich Heinemann: Organe und Perspektiven der Karl-May-Forschung. In: Karl-May-Handbuch, wie Anm. 11, S. 693

19 Als Orientierung in der umfänglichen Literatur unter besonderer Berücksichtigung der in diesem Beitrag aufgeworfenen Problematik seien erwähnt: Franz Hofmann: Johann Amos Comenius - Lehrer der Nationen. Leipzig-Jena-Berlin 1971; Johann Amos Comenius: Allgemeine Beratung über die Verbesserung der menschlichen Dinge. Berlin 1970; Johann Amos Comenius: Allweisheit. Neuwied-Berlin 1992; Johann Amos Comenius: Panpaedia. Hrsg. von Klaus Schaller. St. Augustin 1992.

20 Karl May: Mein Leben und Streben. Freiburg o. J. (1910), S. 320; Reprint Hildesheim-New York 1975. Hrsg. von Hainer Plaul

21 Comenius: Allgemeine Beratung, wie Anm. 19, S. 406

22 Ebd., S. 407


- 91 -

23 Ebd., S. 366

24 Vgl. Titelkupfer zu Johann Amos Comenius: Lux e Tenebris (1665).

25 Johann Amos Comenius: Der Engel des Friedens. Berlin 1992, S. 11

26 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXX: Und Friede auf Erden! Freiburg 1904,S.219

27 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXXII: Ardistan und Dschinnistan II. Freiburg 1909, S. 633

28 Comenius: Allgemeine Beratung, wie Anm. 19, S. 376

29 Karl May: Brief an Sascha Schneider vom 3.7.1906. In: Hansotto Hatzig: Karl May und Sascha Schneider. Dokumente einer Freundschaft. Bamberg 1967, S. 120-28 (126)

30 May: Friede auf Erden, wie Anm. 26, S. 491

31 Heinz Stolte: Karl Mays >Ardistan und Dschinnistan< und sein Weltfriedensgedanke. In: Jb-KMG 1988. Husum 1988, S. 84

32 May: Friede auf Erden, wie Anm. 26, S. 304

33 Thomas Mann: Aufsätze. Essays. Reden. Bd. 2. Berlin 1983, S. 161

34 Ebd., S. 118

35 Ernst Bloch, zitiert nach: Gert Ueding: Bloch liest Karl May. In: Jb-KMG 1991. Husum 1991, S. 130

36 May: Friede auf Erden, wie Anm. 26, S. 99

37 Ebd., S. 178

38 Vgl. Karl May: Gesammelte Reiseromane Bd. VII: Winnetou der Rote Gentleman I. Freiburg 1893, S. 1.

39 May: Friede auf Erden, wie Anm. 26, S. 139

40 Ebd., S. 139f.

41 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXIX: Im Reiche des silbernen Löwen IV. Freiburg 1903, S. 489

42 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXXI: Ardistan und Dschinnistan I. Freiburg 1909, S. 288

43 Ebd., S. 289

44 Johann Christoph Adelung: Geschichte der menschlichen Narrheit. Leipzig 1785/1788

45 Johann Gottfried Herder: Der 57. Brief zur Beförderung der Humanität. In: Klaus Schalter: Herder und Comenius. St. Augustin 1988, S. 81

46 Ebd., S. 82

47 Ueding: Bloch, wie Anm. 35, S. 145

48 Karel May: Já nácelník Apacu. Prag 1992 - Zu dieser Ausgabe siehe auch die Besprechung Manfred Heckers in der Prager Volkszeitung vom 28.8.92, wiedergegeben in: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 94/1992, S. 15.

49 Zdenek Herman: Nachwort. In: Karel May, wie Anm. 48, S. 218

50 Friedrich Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. In: Friedrich Nietzsche: Werke. Auswahl in zwei Bänden. 1. Bd. Stuttgart o. J., S. 39f.


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