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SCHAKARA: Kurdin

- in GR 2: (der Name wird hier nicht genannt) Ur-Enkelin von MARAH-DURIMEH; KARA BEN NEMSI (KBN) rettet sie vor einer Vergiftung durch Tollkirschen und lernt in diesem Zusammenhang Marah Durimeh kennen. (207-12, 329)

- in GR 28/29: (al. DSCHANNEH): Nichte von PEDEHR und USTAD; sie hat ein »liebes, ernstes, reines Frauengesicht«, ist eine fromme, edle Schönheit, »wie man Heilige abbildet«. S. hat dunkle und doch helle, lichte, klare Augen. S. trägt ihr dunkles Haar, das wie elektrische Funken knistert, in langen Flechten; sie spielt Harfe (Sandurah), singt mit einer Altstimme. Sie beobachtete furchtlos ganz allein die Sillan (Schmuggler) in den Ruinen. S. pflegt den kranken KBN und auch HALEF. Im Auftrag Marah Durimehs, ihrer Lehrerin, hält sie sich bei den Dschamikun auf und berichtet ihr von den Ereignissen. Sie soll nach dem Willen Marah Durimehs die Seele KBNs sein; er nennt sie DSCHANNEH. S. betrachtet KBN als ihren Bruder. Sie erzählt die Sage vom Roß der Himmelsphantasie (208) und von Chodeh, dem Eingemauerten (212ff). S. tritt (in Vertretung Marah Durimehs?) AHRIMAN MIRZA entgegen und fordert seinen Chandschar als Preis für das letzte Rennen. (GR 28: 263-67, 279f, 308-11, 461, 463-66 GR 29: 186f, 206-12, 218f, 258, 300, 352ff, 364, 384f, 387, 390f, 410, 592, 594, 601, 605f, 643)

- in GR 31/32: S. lebt als deren Liebling bei Marah Durimeh in Sitara. Sie hilft KBN, Notizen über Ardistan anzulegen und begleitet ihn und Halef bis zur Grenze Ardistans. Mit Marah Durimeh nimmt sie an den Ereignissen in El Hadd teil. (GR 31: 3, 41ff GR 32: 631)


- SCHAKARAs VATER: reicher Kurde aus Lizan; er handelt mit Galläpfeln. (GR 2: 205-09, 217ff, 367)


- SCHAKARAs MUTTER: Enkelin MARAH DURIMEHs (GR 2: 207, 218)


DER SCHALK -> EL PICARO


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SCHAMAH (VERZEIHUNG): Tochter ACHMED BUSTANIs, Nichte MUSTAFA BUSTANIs; das »Kind hatte ein gar liebes und zartes, aber trotzdem kerngesundes Gesichtchen, leise gerötete Pfirsichwangen und große, blaugraue Sammetaugen, deren Blick so tief aus dem Innern zu kommen schien, daß er wie ein holdes, aber noch völlig unberührtes Rätsel wirkte. Eine Fülle lichtbraun gewellten Haares quoll unter einem roten Käppchen hervor. Das eine kleine, sonnenverbrannte Händchen hielt einige lange, große Glockenblumen gefaßt. Das andere versteckte sich in die Falten des dünnen, aber fleckenlosen Kleidchens und die niedlichen, dunkelgebrannten Füßchen mit den winzigen, elfenbeinernen Miniatur-Nägeln an den feinen Zehen« (51) sowie ihre weiche, aber eindringliche Stimme hinterlassen einen eigentümlichen Eindruck bei KARL MAY und seiner Frau (KLARA MAY), die S. und deren Mutter in Hebron kennenlernen. S. ist mit ihrer Mutter auf dem Weg nach Jerusalem, um dort den Bruder ihres verstorbenen Vaters zu finden. Als Christin wird sie in Hebron von einem moslemischen Kinderfestzug bedroht, doch von THAR, ihrem Cousin, der mit ihr am Brunnen Abrahams Freundschaft schließt, in mehreren Wettkämpfen gerettet‹. Als sie später am Grab des Lazarus Mustafa Bustani trifft, hält sie ihn wegen der großen Ähnlichkeit für ihren Vater. Mit ihrer Mutter bleibt sie dann bei Mustafa Bustani. (SCHAMAH: 100ff, 161)


- SCHAMAHs MUTTER: aus dem Kaukasus stammende Araberin; Frau ACHMED BUSTANIs; sie »war zwar arm und einfach, aber ... arabisch chic gekleidet und in der Art und Weise, wie sie sich ausdrückte, pflegt eine gewöhnliche Araberin oder gar Beduinin nicht zu sprechen ... sie war schön, aber von jener schwermütigen, durchgeistigten Schönheit, die eine Tochter des Leides, nicht aber des Glückes ist.« (53) Nach dem Tod ihres Mannes machte sie sich auf dessen Wunsch mit ihrer Tochter auf den Weg nach Jerusalem, um sich mit dem Bruder ihres Mannes, MUSTAFA BUSTANI, auszusöhnen. Am Brunnen Abrahams in Hebron trifft sie KARL MAY, dessen Frau (KLARA MAY) und THAR. Mit Mays Frau verbindet sie bald ein herzliches Verhältnis. Am Grab des Lazarus begegnet sie ihrem Schwager, der sie und ihre Tochter bei sich aufnimmt. (SCHAMAH: 3, 38, 100, 102f, 161, 163)


HADSCHI SCHAMARKY BEN ALI SALEH: Schreibweise in der Erstfassung: SCHAR MARKAY BEN ALI SALEH; siehe dort


SCHANGÜ: mongolischer Lama; Schüler des großen Heiligen‹ von Kuren; er reist mit KARA BEN NEMSI zum HEILIGEn VON BOKTE-OOLA. (BRODNIK: 363, 366f, 375)


HADSCHI SCHAR MARKAY BEN ALI SALEH: Gouverneur von Zeyla; Kapitän WAGNER schüchtert ihn ein, indem er sein Haus beschießen läßt. Wagner kann ihn später für sich einnehmen und erhält von ihm den Auftrag, die flüchtigen weißen Sklaven des SULTANs VON HÄRRÄR (-> AHMED BEN ABUBEKR), FERDINANDO DE RODRIGANDA, EMMA ARBELLEZ und BERNARDO MENDOSA, einzufangen.


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Wagner jedoch rettet die Flüchtigen. (historisch: Regierungszeit 1848-54) (WR III: 1357, 1373ff, 1384f, 1393ff)


VON SCHARFENBERG:


1) Regierungsrat, Hauptmann a.D., Direktor des Zuchthauses Rollenburg; Mann von 2), Bruder von 3), Onkel von 4); er ist sehr ehrbewußt und bezahlt, um seine Ehre zu wahren, die Schulden seines Neffen, BRUNO VON SCHARFENBERG. Er adoptiert VALESKA PETERMANN: »Sie haben die Ehre Ihres Namens der des meinigen geopfert; die einzige Satisfaction kann nur darin bestehen, daß ich Sie Theil an meinem Namen nehmen lasse« (1956). Als Zuchthausdirektor ist er streng, zeigt aber menschliche Züge. (VS: III 995-1005 IV 1447-54, 1480-85 V 1955-58)


2) Frau von 1) (VS III: 1003)


3) MAJOR V.S.: Vater von 4), Bruder von 1); er lebt zurückgezogen auf seinen Gütern. Er läßt KARL PETERMANN nach dessen vermeintlicher Unterschlagung verhaften. Ihn trifft der Schlag, als er seinen Sohn tot auffindet. (VS: IV 1513 V 1872-75, 1879-82, 1885)


4) BRUNO V.S.: Oberleutnant; Sohn von 3), Neffe von 1); einst Geliebter LEDAs; durch sein Schweigen ist er schuldig an der Verurteilung KARL PETERMANNs wegen Unterschlagung (Leda hatte das Geld gestohlen). B. zahlt Erziehungsgeld für das Kind Ledas, das diese nach der Geburt ermordete und dessen eigentlicher Vater FRANZ VON HELFENSTEIN ist. B. bricht mit Leda; seine hohen Schulden (B. ist Spieler, hat Pferde) - u.a. bei SALOMON LEVI - zwingen ihn zu immer neuen Verzweiflungstaten, bis er sich schließlich mit dem Falschmünzer WUNDERLICH einläßt und Falschgeld in Umlauf bringt. Nach seiner Verhaftung erschießt er sich. (VS: III 1003-6 IV 1442-63, 1498-1509, 1511-18, 1520-26, 1568-73, 1588-1602 V 1828-35, 1841-45, 1848-58, 1882-85)


VON SCHARFENBERG-PETERMANN, VALESKA -> VALESKA PETERMANN


SCHARFES AUGE: Unterhäuptling der Nijoras; jüngerer Bruder von SCHNELLER PFEIL (GR 22: 462-67, 469-71, 527f)


SCHARFES BEIL: siehe unter BEIL


SCHARKA -> SCHARKA VISOSCH


SCHARLIH/SCHAR-LIH/SCHARLIEH: Kosename, mit dem Winnetou OLD SHATTERHAND anredet (Einzelnachweise siehe unter Andere Namen -> OLD SHATTERHANDs


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SCHATIREH (DIE FLEIßIGE) -> EMMEH


FÜRST DER SCHATTEN -> AHRIMAN MIRZA


SCHATTERHAND: berühmter Jäger (es ist wohl OLD SHATTERHAND gemeint.) (nur erwähnt) (WR III: 969)


SCHA-TUNGA: Häuptling der Yankatou-Sioux; er trägt einen hoch aufgetürmten Schopf mit Federn. S. hat eine tiefe Stimme. Er tötete WINNETOUs SCHWESTER (nicht NSCHO-TSCHI !), die er begehrte, die aber einen Weißen, JOSIAS PARKER, heiratete. S. nahm die Familie Parkers gefangen, die Frau und zwei Kinder skalpierte er und warf sie den Cojoten vor, den Bruder Parkers verbrannte er lebendig am Marterpfahl. SAM THICK wurde von ihm lebendig skalpiert. Bei einem Überfall auf das Hide-spot der BOTH SHATTERS (Parker und sein Sohn) wird er während eines Kampfes mit Josias Parker von Sam Thick lebendig skalpiert. (BOTH SHATTERS: 851f)


SCHECH EL BELED (al. DER DSCHINNISTANI/MIR VON DSCHINNISTAN): Herrscher von El Hadd; er tritt unerkannt als realer‹ MIR VON DSCHINNISTAN (siehe dort) auf; Vater des DSCHIRBANI; er ist »von so hoher, edler, kräftig ebenmäßiger Figur, wie man sie unter gewöhnlichen Menschen selten findet.« (204) Seine besonders schönen Gesichtszüge waren von einer KARA BEN NEMSI (KBN) »bisher unbekannten, schwer zu beschreibenden Schönheit. Sie war nicht das, was man als klassisch bezeichnet, sondern noch tiefer, durchgeistigter und ausdrucksvoller als dieses. In (diesem Gesicht) sprachen sich Selbstbewußtsein, Energie und Kühnheit in auffallender Deutlichkeit aus, ohne daß der untere Teil, der die Kauwerkzeuge enthält, besonders kräftig hervorzutreten hatte. Die Lippenführung war fast frauenhaft lieblich zu nennen. Es lagerte da eine ganze Fülle von Wohlwollen, Güte und Menschenfreundlichkeit. Was sich über dem Munde erhob, Nase, Wangen, Augengegend und Stirn war durchgeistigt und durchwärmt von jener ruhigen Klarheit, zu der es nur solche Menschen bringen, bei denen Kopf und Herz im vollsten Einklange stehen und die hierdurch gewonnene Lebensanschauung nicht nur eine Frucht des Denkens, sondern auch des Fühlens und Empfindens ist. Besonders zogen die großen, reinen aufrichtigen Augen ... die meinigen immer wieder zu ihm hinüber. Warum strahlten sie so seltsam? Kam das von innen heraus oder von außen?« (204f) Der S. ist »ganz in dünnes, sich eng an die Glieder schmiegendes Leder gekleidet, das heißt, in zwar gegerbte, aber nicht gefärbte, mittelbreite Riemen, die quer wie Sandalenschnüre liefen und so fest schlossen, daß sie, wie festgewebtes Zeug, keinen Zwischenraum zwischen sich ließen und den Körper lückenlos bedeckten. An den Füßen gab es Sandalen« (204); als Kopfbedeckung trägt er einen leichten, weißen Turban. Vor Jahren kam er als Fremder, als DER DSCHINNISTANI, nach Ussulistan und lernte dort die Tochter des SAHAHRs und der PRIESTERIN DER USSUL (FRAU DES SAHAHRs) kennen und lieben. Obwohl er Ussul wurde, verweigerte der Sahahr, der in seiner Tochter die zukünftige Priesterin der Ussul sah, ihm seine Tochter. Zu den religiösen Gründen dieser Ablehnung kommt die Eifersucht: Der S. war


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ein berühmter Arzt, der das Können des Sahahrs weit übertraf. Es kam zu einem Zweikampf, in dem der S. siegte. Die Ehe zwischen ihm und der Tochter des Sahahrs wurde glücklich; sie bekamen einen Sohn, den Dschirbani. Der S. wurde der Lehrer, der Führer, das Vorbild und das Ideal seines Sohnes. Er lebte mit seiner Familie auf der Insel der Heiden‹ in Ussula, wo er unterirdische Räume mit Vorräten, Karten und wissenschaftlichen Geräten anlegte. Er schrieb mehrere Bücher für seinen Sohn und hinterließ ihm den Auftrag, eines Tages mit einem Fremden, den er an einem besonderen Schild erkennen würde, zum Mir von Dschinnistan zu reisen. Dann verließ er Ussulistan und holte später seine Frau nach. Beide erklärte der Sahahr für verschollen bzw. tot. Später kommt der S. nach Ardistan, um dem Land Frieden zu bringen. Er nimmt an der Weihnachtsfeier in der Schloßkathedrale von Ard teil. Während der Rebellion des PANTHER beschützt er die Familie des MIRs VON ARDISTAN, der ihm den Krieg erklärt hatte. Er hat den Schwur von Dschinnistan getan, sein Gesicht so lange verschleiert zu halten, bis er sein Ziel (den Frieden) erreicht hat, deshalb bleibt er bis zum Schluß unerkannt. Der S. handelt klug, umsichtig und kühn: an Intelligenz überragt er alle, ist über alles informiert und tritt doch still ordnend und bescheiden auf. Er ist der heimliche Initiator der christlichen Gegenrevolution in Ard, die der BASCH NASRANI leitet. Zur Verfolgung des Panther stellt er dem Mir von Ardistan, der inzwischen die Wandlung vom Gewaltmenschen zum beginnenden Edelmenschen durchgemacht hat, seine Lanzenreiter zur Verfügung. In El Hadd gibt er sich seinem Sohn zu erkennen. Im Auftrag MARAH DURIMEHs öffnet er zusammen mit dem Mir von Ardistan die Schleusen des Flusses Ssul (Frieden), in dessen Fluten der Panther den Tod findet und der Ardistan den Frieden bringt. Daß er der Mir von Dschinnistan ist, wird nur durch Andeutungen im Text und aus einem Versprecher MERHAMEHs deutlich. (GR 31: 5f, 156f, 236, 242f, 279, 337ff, 383-88, 406, 491, 501, 547, 555 (nur erwähnt) GR 32: 201, 203ff, 217, 323, 458, 460f, 463, 475, 498, 511, 526, 530, 541, 575ff, 590, 608, 620, 630ff, 635, 637ff)


- FRAU DES SCHECHs EL BELED: Tochter des SAHAHRs und der PRIESTERIN DER USSUL, Mutter des DSCHIRBANI; Freundin von TALDSCHA; sie verliebte sich in den unerkannt als DER DSCHINNISTANI nach Ussul gekommenen SCHECH EL BELED. Ihr Vater verweigerte jedoch seine Zustimmung zu der Verbindung, da sie die Tradition der Priesterinnen der Ussul weiterführen sollte. Als sie den Fremden doch heiratete, verstieß sie der Vater. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebte sie einige Zeit glücklich auf der Insel der Heiden‹ in Ussula. Dann folgte sie ihrem Mann nach Dschinnistan und ließ ihren Sohn bei den Ussul zurück. Ihr Vater erklärte sie für tot und legte auf der Insel ein Grab für sie an. Als ihr Sohn mit KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF, dem MIR VON ARDISTAN und anderen in der Stadt der Toten‹ eingeschlossen ist, schleicht sie sich nachts heimlich zu ihm, um den lange nicht mehr Gesehenen kurz zu betrachten. Ihre hohe Gestalt trägt dabei »ein weißes, weites, bis auf den Boden niederreichendes Gewand mit langen, weiten Aermeln. Es schloß sich eng an den Hals. Gesicht und Kopf waren unbedeckt. Das Haar bildete einen Kranz von dunkeln, anspruchslos geordneten Flechten.« (425) Sie ist über 40 Jahre alt, von einem charakteristischen Kätzchenduft umgeben und ihre Gesichtszüge sind denen des Dschirbani sehr


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ähnlich. Unerkannt spricht sie dem Mir von Ardistan in seinem inneren Zwiespalt Kraft zu. Nur KBN gibt sie sich in der Stadt der Toten‹ zu erkennen. Ihrem Sohn und den anderen tritt sie erst in El Hadd offen gegenüber. (GR 31: 234, 336f, 370, 373, 387, 408ff (nur erwähnt) GR 32: 420, 425f, 429ff, 505f, 634, 638f, 647)


SCHECH EL DJEMALI -> IBN SULEIMAN


SCHECH EL OBED: Schwager des MAHDI; Ziel der Karawane RAKAB ES SERAFs (nur erwähnt) (IBN EL AMM: 501)


SCHECH ES SEHF (HERR DES SCHWERTES): Fechtmeister der Ferkah El Homr des Stammes der Baqqara; er wird von ABU REQIQ mit Stammesgenossen versklavt und von KARA BEN NEMSI befreit. (GR 18: 423, 470)


SCHEDID: tapferster Krieger der Takaleh; er ist ein wahrer Goliath. »Seine Züge waren regelmäßig, und seine Stimme hatte einen kräftigen, wohllautenden Klang; daß er mir trotzdem so sehr unsympathisch war, hatte keine äußeren, sondern innere Gründe, über welche ich mir freilich selbst kein Rechenschaft zu geben vermochte.« (367) S. führt eine Takaleh-Karawane an, die Sklaven und Angehörige des eigenen Stammes nach Faschoda zum Verkauf bringen soll. Unter den zum Verkauf Stehenden befinden sich zwei Töchter und die Frau S.s. Mit einigen Komplizen ermordet S. in der Wüste eine Händlergruppe. KARA BEN NEMSI (KBN) und BEN NIL treffen auf die Karawane und befreien den von S. ebenfalls mitgeschleppten HAFID SICHAR. Kurz vor Faschoda überwältigt KBN S. und seine Helfer und liefert sie dem Mudir von Faschodah, ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), aus, der S. zu 500 Hieben verurteilt. (GR 17: 363ff, 504ff, 515)


SCHEDID EL GHALABI -> MIR VON ARDISTAN


DER SCHEERENSCHLEIFER -> JAKOB ROLLER und DER ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU)


SCHEFAKA (MORGENRÖTE):


1) Zibar-Kurdin; Frau von HAMSA MERTAL; Tochter eines Deutschen aus Preßnitz

- in CHR.BLUT: »Sie trug eine türkische Hose, welche über den feinen Knöcheln zusammengefältelt war ... Eine blaue, gestickte Miederweste umschloß die Taille, und darüber fiel ein vorn offener Kaftan bis über das Knie herab. Das rabenschwarze Haar war in schwere Flechten geordnet, in denen Gold- und Silbermünzen glänzten. Die Frau war schön, sehr schön, am allerschönsten aber war das große himmelblaue Auge.« (533) KARA BEN NEMSI (KBN) begibt sich im Hause SCHERI SCHIRs unter ihren Schutz und entdeckt anhand des Gebetes Christi Blut und Gerechtigkeit‹, das sie ihre Tochter


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gelehrt hat, ihre deutsche Abstammung. Sie trägt als Talisman ein Notenblatt mit dem Lied Ännchen von Tharau‹. (533, 537, 541ff)

- in KYSKAPTSCHIJI: S. wird von den Mädchenräubern MUSA WARDANs geraubt, kann aber durch KBN befreit werden. (433, 442, 449)


- SCHEFAKAs TOCHTER: blauäugig; durch ihr gestammeltes Gebet Christi Blut und Gerechtigkeit‹ wird KARA BEN NEMSI auf die deutsche Abstammung Schefakas aufmerksam. (CHR.BLUT: 533, 540)


- SCHEFAKAs VATER: Deutscher aus Preßnitz; Musiker, später Soldat; verstorben (nur erwähnt) (CHR.BLUT: 541f)


2) (SEELE): Tochter BABELs; eigentlich »noch ein Kind. Allgemein beliebt, und darum verzogen, doch ohne eine Spur der üblen Eigenschaften verzogener Kinder. Ein vollständig unbeschriebenes, noch unberührtes Blatt.« (13) Sie ist der Liebling ABU KITALs. S. bedient die Ältesten der Anallah bei der Beratung. Sie hat dort normalerweise keine Stimme, meldet sich aber des öfteren als Fürsprecherin des alten HAKAWATI, den sie liebevoll umsorgt, und seiner Friedensgedanken zu Wort und darf ungestraft den Despotismus Abu Kitals beim Namen nennen, was nur die scherzhafte Bezeichnung Schreckenskind‹ zur Folge hat. Ihr Vater sieht in ihr die SEELE verkörpert und macht sie zum Modell seiner wissenschaftlichen Arbeit. S. jedoch weiß, daß sie nicht die Seele‹ ist, geht aber in kindlichem Spiel darauf ein und verkleidet sich auf Wunsch des Vaters, so daß sie BENT›ULLAH (BIBEL), der verstoßenen und verschollenen Frau Abu Kitals, gleicht. Als diese getarnt als Schülerin der PHANTASIE (-> MARAH DURIMEH) zurückkehrt, nimmt S. sie in ihr Zelt auf. Sie legt den Schmuck, die Verkleidung der Seele ab und nähert sich damit dem wirklichen Ideal der Seele. S. steigt dann mit BEN TESALAH, als dieser den ›Geist der Bibel befreit, in den Turm zu Babel; sie beleuchtet ihm mit einer Fackel den Weg. S. verkündet zum Schluß seinen Erfolg den An'allah. (BABEL: 10, 19f, 23f, 30, 34, 43, 60f, 73, 107, 113, 123, 129, 156f, 197, 199f)


HADSCHI SCHEHAB EDDIN ABD EL KADER BEN HADSCHI GAZALI AL FARADI IBN TABIT MREWAN ABUL ACHMED ABU BASCHAR CHATID ESCH SCHONAHAR: Deckname KARA BEN NEMSIs


SCHEIK DER AUSSÄTZIGEN: gewählter Anführer der Aussätzigen von Damaskus, dem diese unbedingt gehorchen; er ist ein »langer, starker Mann mit sehr entstelltem Gesicht und nur einer Hand; die andere hatte ihm der Aussatz weggefressen« (257). Im deutschen Asyl für Aussätzige in Jerusalem hat er die Humanität des Christentums kennengelernt und sich Kenntnisse angeeignet, die ihn befähigen, im Namen seiner Leidensgenossen mit der Behörde zu verkehren. Durch harte Anordnungen des PASCHAs VON DAMASKUS, der die Aussätzigen teils in ein verschlossenes Haus verbringen, teils in eine Ruine in der Wüste treiben lassen will, scheinen diese dem Untergang geweiht.


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Während einer Weihnachtsfeier, die KARA BEN NEMSI, HALEF und JACUB AFARAH für die Aussätzigen veranstalten, kommt es zur Konfrontation: Die Weihnachtsrede des S. über die Qual des Menschenlebens und besonders der Aussätzigen und Ausgesetzten bewegt den unerkannt zuhörenden Pascha, sich zu erkennen zu geben und die Rücknahme seiner Befehle zu verkünden. Doch der S., der dem Pascha ebensowenig traut wie dieser bisher ihm, enthüllt dem Pascha, daß die Aussätzigen bereits Vorbereitungen getroffen haben, alle ihre Feinde aus Rache mit dem Aussatz zu infizieren. Der Pascha muß dem Ultimatium des S., binnen eines Monats sein Amt aufzugeben, weichen. In einem symbolischen Akt läßt der S. die für die Rache bestimmten infizierten Lumpen an einen mit Talglichtern bestückten Weihnachtsbaum hängen und verbrennen: »Wir sind erlöst! Der Pascha ist besiegt, mit ihm auch unsere Rache! Er sagt zwar, daß wir keine Weihnacht brauchen, doch wäre er heute nicht zu uns gekommen, so hätten wir uns wohl rächen, nicht aber retten können. Die Rettung aber steht hoch über der Rache, so weit die Erde und so weit der Himmel reicht.« (259) (AUSSÄTZIGEN: 257ff)


SCHEIK DER BENI ABBAS: Vater von BADIJA und HILUJA (und eines Sohnes); er hat eine hohe, achtunggebietende Gestalt und ein ehrwürdiges, graubärtiges Gesicht. Als er sich auf Besuch bei den Beni Sallah befindet, greift er aus Kampfeslust mit seinen Leuten in den Kampf zwischen den Beni Sallah und den Beni Suef ein. Dadurch vernachlässigt er seine Aufgabe, das Lager zu bewachen, so daß FAHLED ins Lager eindringen und Hiluja und Badija bedrohen kann. Einer Verbindung seiner Tochter Hiluja mit HILAL steht er zunächst ablehnend gegenüber, da er sie schon aus stammespolitischen Gründen an MULEI ABARAK, der dreimal älter als Hiluja ist, versprochen hat. Erst nachdem Hilal seinen Töchtern das Leben gerettet hat und sich herausstellt, daß Mulei Abarak ein Verbrecher ist, gibt er seinen Widerstand auf. (DH-DH: 544ff, 566f, 662, 675)


SCHEIK DER BENI HAR: Scheik der Unzuverlässigen‹; er wird von ABU KITAL gegen MARAH DURIMEH und BEN TESALAH angeworben, fällt aber von ihm ab, als er durch einen Versprecher erfährt, daß es im bevorstehenden Kampf nur um die Macht der Anallah geht. Er gerät dann in die Gefangenschaft der Kiram. (BABEL: 135, 149, 168f)


SCHEIK DER GERAMIN: Scheik der ›Untreuen‹: wie SCHEIK DER BENI HAR


SCHEIK DER HAININ: Scheik der ›Verräter‹: wie SCHEIK DER BENI HAR


SCHEIK DER HUKAMA: Scheik der ›Weisen‹; er wird von ABU KITAL gegen MARAH DURIMEH und BEN TESALAH angeworben, fällt aber von ihm ab, als Abu Kital im Zorn den schwarzen VORBETER der An›allah züchtigt und damit den islamischen Glauben schändet. Er gerät in die Gefangenschaft der Kiram. (BABEL: 136, 161f, 188)


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SCHEIK DER MUNAFIKIN: Scheik der ›Heuchler‹: wie SCHEIK DER BENI HAR


SCHEIK DER SCHUKUK: Scheik der ›Gescheiten‹: wie SCHEIK DER HUKAMA


SCHEIK DER SCHUTTAR: Scheik der ›Zweifler‹: wie SCHEIK DER HUKAMA


SCHEIK DER TODESKARAWANE -> BEN TESALAH


SCHEIK DER TSCHOBAN: Vater von SADIK und dem PANTHER; bei dem versuchten Überfall der Tschoban auf die Ussul gerät er in die Falle des DSCHIRBANI. Er fällt durch die Sorge um sein Pferd auf und erhält von MERHAMEH Wasser für dieses. Dem Rat seines Sohnes Sadik folgend, schließt er Frieden mit den Ussul und begleitet deren Heer nach Ardistan. In der ›Stadt der Toten‹ nimmt er an der ›Dschemma der Lebenden‹ teil. (GR 31: 578 (nur erwähnt) GR 32: 29-32, 40, 69f, 452, 464, 474)


SCHEIK DER UKALA: Scheik der ›Klugen‹: wie SCHEIK DER HUKAMA


SCHEIK UL ISLAM: geistliches Oberhaupt der Taki-Kurden; Hekim-i-Schera (Richter des geschriebenen Gesetzes); Freund und Gönner GHULAM EL MULTASIMs und ASCHYKs; Verbündeter AHRIMAN MIRZAs; er ist von hoher, schön gebauter Gestalt mit lang herabwallendem, grauen, sehr dünnem Vollbart. Der S. gibt sich heuchlerisch bescheiden, demütig, wohlwollend und einfach, ist jedoch eitel, kalt, gebieterisch, aufbrausend und unbeherrscht. Er spricht die gutturalen Spiranten mit mehr als gewöhnlicher kurdischer Schärfe aus und hat ein so uvular schnarrendes Rrrr, als ob er an einer bösartigen Zäpfchenkrankheit leide. Er versucht, die Dschamikun zu täuschen und läßt seinen Schreiber an seiner Stelle dem USTAD anbieten, auch Ustad der Taki-Kurden zu werden, wird aber durchschaut. Er entlarvt seinen Verbündeten, Ahriman Mirza, als AEMIR-I-SILLAN und will ihn für seine Zwecke zum Sturz des SCHAHs VON PERSIEN benutzen. Die Dschamikun sollen vernichtet werden und die Ruinen unter seine Herrschaft gebracht werden. Als Ghulam el Multasim ihn zu verraten droht, ersticht er ihn im Handgemenge. Im Pferderennen reitet er das ›beste Pferd von Luristan‹ gegen den Ustad (auf ›Sahm‹) und verliert, obwohl er betrügt. Da er die Warnungen des Ustad vor den Ruinen mißachtet, kommt er bei dem Erdrutsch, der die Ruinen zerstört, um. (GR 28: 236-41, 266-73, 289f, 368, 446, 481ff, 554, 579ff, 590ff, 607, 614, 632)


SCHELLMANN: preußischer Ulan (nur erwähnt) (W: 1675 / ULAN V: 2005)


SCHERI SCHIR (HELD LÖWE): Anführer der Zibar-Kurden; Vater HAMSA MERTALs, Schwiegervater von SCHEFAKA (1)

- in CHR.BLUT: S. »trug einen riesigen Turban von fast vier Fuß Durchmesser, ein enges, türkisches Gewand, welches von einem ledernen, mit Silberplatten verzierten Gürtel zusammengehalten wurde, und darüber ein Antari (weiter Kaftan) von rotschwarzgestreiftem Muster« (522). S. lockt KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF zunächst


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in sein Dorf, um sie zu berauben, schließt aber mit ihnen Freundschaft, als sie sich unter den Schutz seiner Schwiegertochter stellen. (522f, 544)

- in KYSKAPTSCHIJI: Mit KBN zusammen befreit er seine Schwiegetochter aus den Händen des Mädchenräubers MUSA WARDAN. (434, 441, 450)


SCHEVIN (SCHÄFER): Deckname von JAMIR


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