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100. Öffentliche Veranstaltung in Leipzig

Die Karl-May-Gesellschaft feiert ein Jubiläum



Die Karl-May-Freunde in Leipzig hatten kürzlich Anlaß zu einem ganz besonderen Jubiläum. Mit einer Feierstunde, in der Prof. Dr. Claus Roxin (Universität München), Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft, den Festvortrag hielt, begingen sie die 100. öffentliche Veranstaltung des »Freundeskreises Karl May Leipzig«. Den hatte Jörg-Michael Bönisch am 24. März 1988 gegründet - allen sattsam bekannten SED-Widrigkeiten zum Trotz und damals noch unter dem Dach und den wachsam-kritischen Augen des Kulturbundes.

    Die mutigen Schrittmacher dieser hoffnungsvollen Entwicklung waren Karl-May-Freunde in Cottbus, die auf Initiative von Reinhard Seidler bereits am 12. November 1987 den ersten »Freundeskreis Karl May« in der DDR ins Leben gerufen und damit einen Stein ins Rollen gebracht hatten. Diese zunächst zaghaften Bemühungen, anfangs unter fast konspirativen Umständen und von der Stasi argwöhnisch beobachtet, hatten das Ziel, den in der DDR jahrzehntelang verpönten und später nur widerstrebend geduldeten Schriftsteller Karl May zu rehabilitieren und seinem Werk wieder Geltung zu verschaffen. Die Karl-May-Gesellschaft hat diese Bestrebungen von Anfang an ideell und materiell unterstützt und gefördert, so daß die ostdeutschen Freunde nach der Wiedervereinigung rasch den Weg zur »Mutter«-Gesellschaft fanden.

    Um das denkwürdige Ereignis in Leipzig gebührend mitfeiern zu können, trafen sich der Vorstand und Mitarbeiterkreis der Karl-May-Gesellschaft vom 14. bis 16. März 1997 in der sächsischen Bücher- und Messemetropole zu ihrer jährlichen Arbeitstagung, wodurch aus dem lokalen Jubiläum eine gesamtdeutsche Gedenkveranstaltung wurde.

Erwin Müller


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