//15//

»Sprache im technischen Zeitalter« erscheint weiter



»Am Ende des technischen Zeitalters kränkeln die literarischen Zeitschriften, kaum eine kommt ohne vitalisierende Mittel aus. Nun wird das Organ mit dem langen Namen und dem großen Herzen vom Tropf genommen, das sich wie kein anderes um die literarischen Moderne gekümmert hat: Sprache im technischen Zeitalter«, so schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung im März diesen Jahres, als der Aufbau-Verlag bekannt gab, daß er die im Literarischen Colloquium Berlin redaktionell betreute Zeitschrift einstellen wolle.

   Aufgrund der zahlreichen »Nachrufe« in den Zeitungen, meldeten sich aber einige Verlage, die die nunmehr im 35. Jahrgang stehende Zeitschrift fortführen wollten. Die Herausgeber Walter Höllerer, Norbert Miller und Joachim Sartorius entschieden sich für den Kölner SH-Verlag, der sich auf germanistische und historische Hochschulschriften spezialisiert hat.

   Mit neuem Schwung wird der Vertrieb nun angegangen, um das bei solchen Verlagserzeugnissen übliche Defizit in vertretbaren Grenzen zu halten. Zwar sind viele von der Notwendigkeit literarischer Zeitschriften als Ort von Entdeckungen, als poetologisches Forum jenseits der tagesaktuellen Geschäftigkeit überzeugt, aber nur wenige wagen den Schritt und abonnieren.

    Soeben ist das erste Heft der SpritZ im neuen Verlag und unter der alten Herausgeberschaft und Redaktion erschienen. Es enthält die Rede »Stil als Befund«, die Ingo Schulze anläßlich der Verleihung des diesjährigen Alfred Döblin Preises in der Berliner Akademie der Künste gehalten hat und in der er seine Leseerfahrungen bei der Döblin-Lektüre schildert.


//16//

Außerdem ist der Text »Wie man's nimmt« abgedruckt, für den Norbert Niemann den Klagenfurter Ingeborg Bachmann Preis 1997 erhalten hat.

   Schwerpunkt des Heftes ist diesmal die Literatur aus Island: Der Reykjaviker Germanist und Journalist Arthur B. Bollason schreibt in seinem einführenden Essay über die Entwicklung der isländischen Literatur neben und seit Halldor Laxness. Das Heft enthält Prosa von Einár Kárason und Álfrún Gunnlaugsdottir.

   Unter dem Titel »Lichtungen im Datendschungel« schreibt der Autor und Übersetzer Reinhard Kaiser über seine Erfahrungen in und mit dem Internet. In diesem Beitrag finden sich viele nützliche Internet-Adressen für Leser.

    In der Rubrik »Auf Tritt Die Poesie« stellt Joachim Sartorius diesmal die in Budapest lebende Lyrikerin Zsófia Balla vor.

   Wer neugierig geworden ist kann im Literarischen Colloquium Berlin (LCB), Am Sanderwerder 5, 14109 Berlin, ein Probeheft anforden und die ganz Forschen können für 60 DM (Schüler und Studenten 45 DM) im Jahr auch gleich abonnieren.

Thomas Geiger


Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Mitteilungen der ALG

Titelseite ALG

Impressum Datenschutz