Editorische Hinweise:„Ein Schundverlag“und„Ein Schundverlag und seine Helfershelfer“
Textvorlagen
Ein Schundverlag von Karl May. Korrekturheft Bogen [17] bis [26.] Nur für den Verfasser gedruckt. Dresden: Druck von Alwin Risse, [1905]. Sowie:
Ein Schundverlag und seine Helfershelfer von Karl May. Band II. Korrekturheft, Bogen [6] bis [10]. Dresden: Druck von Alwin Risse, [1909]. Fotomechanische Nachdrucke in:
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Karl May: Ein Schundverlag. Ein Schundverlag und seine Helfershelfer. Zwei fragmentarische Texte aus den Jahren 1905 und 1909. Erstveröffentlichung aus dem Nachlaß. Herausgegeben von Roland Schmid. Bamberg: Karl-May-Verlag, 1982. (= Prozeß-Schriften Band 2)
Zur Textgeschichte
Die beiden von Karl May geschriebenen Fragmente „Ein Schundverlag“1) und „Ein Schundverlag und seine Helfershelfer“2) sind einerseits eine Darstellung der Sicht Karl Mays auf die langjährigen juristischen Auseinandersetzungen mit dem Münchmeyer-Verlag um die Rechte an seinen fünf Kolportageromanen und seinen Kampf gegen den Vorwurf der „Unsittlichkeit“ durch – wie von Karl May behauptet – von Verlagsmitarbeitern an seinen Manuskripten vorgenommene Veränderungen. Andererseits enthalten diese Texte umfangreiche biographische Darstellungen, so dass es sich um Vorläufer von Teilen der späteren Autobiographie „Mein Leben und Streben“ handelt.
Bei „Ein Schundverlag“ liegt der Fokus der Darstellung auf Karl Mays Tätigkeit für den Münchmeyer-Verlag, seine Beziehung zu Heinrich und Pauline Münchmeyer und die von der Witwe Münchmeyers, „der Pauline“, und dem neuen Besitzer des Verlages, Adalbert Fischer, gegen Karl May verfolgte Prozesstaktik. Dabei sind im Detail einige Unterschiede zur Darstellung in der fünf Jahre später geschriebenen Autobiographie erkennbar.
Bei „Ein Schundverlag und seine Helfershelfer“ liegt der Fokus auf der Auseinandersetzung mit Rudolf Lebius, den Karl May als journalistischen „Helfershelfer“ der „Münchmeyerei“ sah.
Beide Fragmente sind von Karl May so paginiert worden, dass beim Leser der Eindruck entsteht, es handle sich um Teile eines umfangreicheren Werks über den Kolportage-Verlag von H. G. Münchmeyer. „Ein Schundverlag“ beginnt mit Seite 257 und enthält eine Reihe von fiktiven Verweisen auf nicht vorhandene Abschnitte, z. B. auf das „erste Kapitel“ (S. 257 u. a.) und sogar auf den „zweiten Band“ (S. 398). Das Fragment endet mitten im Satz auf Seite 416. Das zweite Fragment ist von Seite 81 bis 148 paginiert. Weitere Texte über die vorliegenden Fragmente hinaus wurden nicht gesetzt.3)
Die beiden Fragmente wurden 1982 vom Karl-May-Verlag erstmals als Reprint veröffentlicht.4) Es ist nicht bekannt, welche konkrete Absicht Karl May mit diesen Texten verfolgte und ob die Texte bereits zu Lebzeiten Karl Mays anderen Personen zur Kenntnisnahme vorlagen (in der Korrespondenz mit dem Drucker Alwin Risse5) sind mehrere Exemplare erwähnt). Hans-Jürgen Düsing
Verfügbare Online-Fassungen
„Ein Schundverlag“
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„Ein Schundverlag und seine Helfershelfer“
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Erfassung:
Hans-Jürgen Düsing,
Glinde, 27. Oktober 2012
Webversionen:
Wolfgang Hermesmeier,
Berlin, 24. Februar 2017
Digitalisate (KMV-Reprint):
Ralf Schönbach,
Hennef, 13. Juli 2018
Revision:
Wolfgang Hermesmeier,
Berlin, 14. Juli 2018