Karl May:
Brief an Richard von Kralik
vom 05.12.1910

Quelle: M-KMG Nr.11, März 1972, S.23
Standort: 1972 in der Handschriftensammlung der Stadt Wien



Brieftext:

"VILLA SHATTERHAND
RADEBEUL-DRESDEN d. 5./12. 10.

   Sehr geehrter Herr Doctor!

   Ich sende Ihnen, dem von mir so Hochgeehrten, "mein Leben und Streben". Was ich da erzähle, wollte ich erst am Schlusse meines Lebens schreiben, wenn mein eigentliches Werk, welches ich nun beginne, vollendet ist. Da hätte es anders geklungen, als es heute klingt. Und da hätte man mich anders und besser gekannt, als man mich heute kennt. Es ist ein schwer tragisches Geschick, daß ich mich von Schurken zwingen lassen muß, meiner Zeit voraus zu greifen. Doch, sei es, in Gottes Namen! Es wird eine große Sichtung geben, mir auch selbst zum Heil und Segen.

   In aufrichtigster Hochachtung
   Ihr
   ergebener
   Karl May."



Karl Mays Korrespondenz


Volker Griese: Karl Mays Korrespondenz (SoKMG 102)


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