MobileMenuKarl-May-Gesellschaft → Primärliteratur


Editorische Hinweise:Aus der Mappe eines Vielgereisten

Textvorlage

Aus der Mappe eines Vielgereisten. Erzählung nach wah­ren Be­ge­ben­hei­ten. [Von Karl May]. Oh­ne Ort [ver­mut­lich Dres­den], oh­ne Ver­lag [ver­mut­lich H(ein­rich) G(ott­hold) Münch­mey­er], oh­ne Jahr [ver­mut­lich zwi­schen 1893 und 1899]. No­mi­nell 15 auf tat­säch­lich 7½ un­ge­hef­te­ten Bo­gen; Gr.-8º; (23 × 15,8 cm); 120 Sei­ten; mit 7 li­tho­gra­fier­ten Bild­ta­feln als lo­se Bei­la­gen, auf Kli­schee­grö­ße be­schnit­ten (16,8 × 11,8 cm).

Zur Textgeschichte

Das einzige bekannte Belegstück dieses anonymen Nach­drucks der Old Fire­hand-​Er­zäh­lung hat – de­ren Un­ter­ti­tel im Haupt­ti­tel auf­grei­fend – noch kei­ne Text­ge­schich­te, weil die Pub­li­ka­tions­zu­sam­men­hän­ge bis heu­te un­ge­klärt sind. We­der der Ver­lags­ort noch der Pub­li­ka­tions­zeit­raum konn­ten er­mit­telt wer­den. In der Li­te­ra­tur wird Münch­mey­er als Ver­le­ger fa­vo­ri­siert. Das Druck­stück könn­te aber auch aus dem Hau­se Hein­rich Theis­sing stammen, wo Old Fire­hand 1885 im Nach­druck er­schien oder auch von ir­gend­ei­ner voll­komm­en be­lie­bi­gen drit­ten Partei (die Ano­ny­mi­tät ist als In­diz für ei­nen Raub­druck deu­tbar).

Obwohl die Mappe mit einer durchlaufenden Paginierung ver­se­hen ist, lässt die Bo­gen­sig­na­tur da­rauf schlie­ßen, dass es sich um ei­nen un­selbst­stän­di­gen Ab­druck in­ner­halb ei­nes Lie­fe­rungs­werks ge­han­delt ha­ben könn­te, das le­dig­lich mit einem „T.“ kennt­lich ge­macht und eben­falls nicht iden­ti­fi­ziert ist. 1988 da­tier­te Hai­ner Plaul – auf Ein­schät­zun­gen von Karlheinz Schulz ver­trau­end – das Stück auf vor En­de Ok­to­ber 1875. Der bis­he­ri­ge Ei­gen­tü­mer war damit nie ein­ver­stan­den. In ei­nem jün­ge­ren Auf­satz (2006), ver­öf­fent­licht im zwei­ten Band der Karl-​May-​Wel­ten, da­tie­ren Wil­helm Vin­zenz und Jür­gen Weh­nert glaub­wür­dig spä­ter. Bei Plaul (Zif­fer 8) fin­den sich un­ge­wöhn­li­cher­wei­se meh­re­re Feh­ler: Er ver­zeich­ne­te sechs Il­lus­tra­tio­nen statt der be­leg­ten sie­ben und be­haup­te­te fer­ner, dass die Sei­ten 13 und 16 kei­ne Text­sei­ten sei­en. Dass der Il­lus­tra­tions­satz mit der krum­men Zahl von 7 Ab­bil­dun­gen nur un­voll­stän­dig über die Zeit ge­kom­men ist, muss als wahr­schein­lich an­ge­nom­men wer­den.

Fehlende Leimspuren und fehlende Löcher in den Falzen sind ein Beleg da­für, dass das Vor­la­ge­stück nie ge­hef­tet war. Die viel zu um­fang­rei­chen Bo­gen­sig­na­tu­ren und die mit je­weils zwei Pa­gi­nie­run­gen ver­se­he­nen Seiten 13/14 und 15/16 können ein Hin­weis da­rauf sein, dass es sich nur um ein Pro­duk­tions­mus­ter han­delt, das es nie zu ei­ner Pub­li­ka­tion ge­schafft hat. Diese und viel­leicht noch ganz an­de­re The­sen kön­nen über­prüft und ent­wi­ckelt wer­den, nach­dem es mit dan­kens­wer­ter Er­laub­nis des bis­he­ri­gen Be­sit­zers mög­lich ge­wor­den ist, ein Di­gi­ta­li­sat der brei­ten Öf­fent­lich­keit zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Zur Textgestalt

Das Digitalisat enthält alle Textseiten hochauflösend in Farbe und auch die zu­ge­hö­ri­gen Il­lus­tra­tio­nen. In ei­ner ech­ten Pub­li­ka­tion wä­ren sie zwi­schen zwei Bo­gen oder in die In­nen­falz ei­nes Bo­gens ein­ge­heftet wor­den. Die­se Po­si­tio­nen sind dem Be­leg­stück al­ler­dings nicht zu ent­neh­men. Des­halb wur­den die Ta­fel­bil­der im Di­gi­ta­li­sat dort ein­ge­scho­ben, wo sich die kor­res­pon­die­ren­den Text­stel­len be­fin­den.

Verfügbare Online-Versionen

Digitalisat

Digitalisat:
Wolfgang Hermesmeier,
Berlin, 24. August 2025