Editorische Hinweise:Allerlei
Textvorlage
Allerlei. In: Frohe Stunden. Unterhaltungsblätter für Jedermann. Sammlung der neuesten und besten Romane und Novellen unserer beliebtesten Schriftsteller der Gegenwart. Zweiter Jahrgang [1877/78]. №. 14–47 und 52. Dresden–Leipzig: Verlag von Bruno Radelli, [1877/78]; S. 224, 240, 256, 272, 288, 304, 320, 336, 352, 368, 384, 400, 416, 432, 448, 464, 480, 496, 512, 528, 544, 560, 576, 592, 608, 624, 640, 656, 672, 688, 704, 720, 736, 752 und 828. Unvollständiger fotomechanischer Nachdruck in:
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Karl May · Frohe Stunden · Unterhaltungsblätter für Jedermann. Hamburg: Karl-May-Gesellschaft, (2000); S. 69, 74, 79, 85, 88, 92, 96, 104, 111, 119, 126, 131, 138, 145, 155, 162, 170, 175, 182, 190, 199, 210, 221, 237, 253, 268, 280, 290, 297, 305, 310, 315, 322, 329, 368. (= Reprint der Karl-May-Gesellschaft)
Zur Textgeschichte
Das Allerlei in den Frohen Stunden ist eine von Karl May als Redakteur betreute und von ihm selbst eingeführte Rubrik. Das Konzept hat er selbst entwickelt und es schon zuvor in gleicher Weise bei der Wochenschrift Schacht und Hütte zur Anwendung gebracht. Es finden sich hier eine bunte Mischung aus Anekdoten, kleinen Statistiken, Ratgebern, Rätseln und ein Briefkasten mit Antworten auf Leserzuschriften.
Bezüglich der Urheberschaft sind drei Kategorien zu unterscheiden: Es finden sich Texte, bei denen Karl May als Verfasser feststeht, solche, bei denen er als Urheber ausgeschlossen werden kann und solche mit ungeklärter Provenienz. Die Antworten im Briefkasten können zwanglos dem Redakteur zugeordnet werden, gleiches gilt für von ihm gezeichnete Beiträge und solche, die vorgeblich aus dem Kreise seiner Verwandtschaft und unmittelbaren Bekanntschaft stammen. Die Anekdoten, Statistiken und Ratgebertexte dürften allesamt aus früheren Quellen abgeschrieben sein. Mays Verfasserschaft wird aber nur in solchen Fällen als widerlegt betrachtet, in denen eine frühere Quelle nachgewiesen werden konnte. Interessant im Hinblick auf eine mögliche Verfasserschaft Mays sind Beiträge, die aus Karl Mays Wohnorten Strießen und Hohenstein stammen. Selbst wenn die Namen der Einsender in der May-Biografie bisher nicht aufgefallen sind, könnte es sich um persönliche Bekannte handeln, deren Namen May aus Gefälligkeit in die Spalten einrückte. Die Einsender konnten keine Geld- oder Sachpreise gewinnen. Die einzige Belohnung bestand in der Bedienung kleiner Eitelkeiten, die sich in einer namentlichen Erwähnung in Druckerschwärze auf mangelhaftem Papier erschöpfte. Warum sollten davon nicht auch Freunde und Verwandte profitieren?
Dass sich eine Zeitschriften-Rubrik wie das Allerlei nicht für eine Wiederveröffentlichung eignet, liegt auf der Hand. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in der Nachfolge des oben genannten Reprints sich lediglich die historisch-kritische Ausgabe um eine Konservierung des Textes bemühte: In Band I.1 Geographische Predigten, erschienen 2015, finden sich Teile des Allerlei nach Untergruppen getrennt behandelt, beschränkt auf diejenigen Texte, bei denen man Mays Autorschaft als sicher annahm. Auf dieser Website soll die vollständige Rubrik als Gesamtkunstwerk erhalten bleiben.
Außerhalb dieser Buchedition hat sich die May-Forschung in den letzten Jahren um den Ausschluss von Mays Urheberschaft bemüht. Hierzu ist eine eigene Literatur entstanden (siehe Abschnitt Quellen).
Zur Textgestalt
Der Text folgt in Rechtschreibung und Paginierung der oben genannten Vorlage. Korrekturen offensichtlicher Fehler in Abgleich mit der historisch-kritischen Ausgabe sind durch Graufärbung kenntlich gemacht. Dies gilt auch für die ergänzten, erläuternden Endnoten, die von Hans-Jürgen Düsing und Wolfgang Hermesmeier stammen. Diejenigen Beiträge, die Karl May selbst verfasst hat, sind im gewohnten Schwarz gehalten. Miszellen ungeklärter Provenienz erscheinen stahlblau. Texte, bei denen Karl May als Verfasser sicher ausgeschlossen werden kann, sind bernsteinfarben gesetzt. Letzteren ist ein Ankersymbol () am linken Rand vorangestellt. Beim Überfahren mit der Maus erscheint ein Hinweis auf den Forschungsartikel, der mit der Liste im Abschnitt Quellen korrespondiert.
Endnotenzeichen und Endnotentext sind vorwärts und rückwärts miteinander verlinkt; ebenso die Rätsel und ihre Lösungen (hier durch ein Ankersymbol am rechten Rand). In gleicher Weise sind auch direkte Verbindungen zwischen eingesendeten Texten und darauf Bezug nehmenden Briefkasten-Antworten hergestellt.
Verfügbare Online-Fassungen
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Digitalisat aus dem KMG-Reprint »Frohe Stunden«
Quellen
Für zahlreiche der von May publizierten Anekdoten, Statistiken, Witze und Ratgeber konnten frühere Quellen ausgemacht werden. Die meisten der populären Texte sind vielfach verwendet worden. Daher muss die aufgefundene Vorlage nicht zwangsläufig die von Karl May benutzte gewesen sein. Die Benennung irgendeiner früheren Quelle reicht aus, Karl May als Urheber auszuschließen. Die Artikel, in denen die Belege zusammengestellt sind, werden nachfolgend aufgelistet:
WKMB-2008/3
Robert Ciza: Passionierte Schnupfer. In: Wiener Karl May Brief. 4. Jahrgang 2008, Heft 3. Wien: Wiener Karl-May-Runde, 2008; S. 23–24.
KMiL-95
Martin Schulz: Allerlei (nicht) von Karl May (I): Von der Frau vom Hause, Dorfbarbieren, Fliegenden Blättern und einem Museum komischer Vorträge. In: Karl May in Leipzig. 24. Jahrgang, Nr. 95. Leipzig: Vorstand des Freundeskreises Karl May Leipzig, Dezember 2013; S. 3–5.
KMiL-96
Martin Schulz: Allerlei (nicht) von Karl May (II): Von Pfennig-Magazinen, Blättern für literarische Unterhaltung und einem Conversations-Lexikon für Geist, Witz und Humor. In: Karl May in Leipzig. 25. Jahrgang, Nr. 96. Leipzig: Vorstand des Freundeskreises Karl May Leipzig, März 2014; S. 3–6.
KMiL-98
Martin Schulz: Allerlei (nicht) von Karl May (IV) – Das gereimte „Diebesgut“ des Herrn Redakteur May. In: Karl May in Leipzig. 25. Jahrgang, Nr. 98. Leipzig: Vorstand des Freundeskreises Karl May Leipzig, September 2014; S. 7–10.
KMiL-99
Martin Schulz: Allerlei nicht von Karl May (V) – Von Kalbsschlingen, Schachspielern, Trauerreden und dummen Katzen. In: Karl May in Leipzig. 25. Jahrgang, Nr. 99. Leipzig: Vorstand des Freundeskreises Karl May Leipzig, Dezember 2014; S. 4–8.
KMiL-109
Martin Schulz: Allerlei (nicht) von Karl May (VII): Interessantes – aber Abgeschriebenes. In: Karl May in Leipzig. 28. Jahrgang, Nr. 109. Leipzig: Freundeskreis Karl May Leipzig, Juni 2017; S. 8–18.
KMiL-112
Martin Schulz: Allerlei (nicht) von Karl May (VIII) - Anekdoten aus der Mottenkiste. In: Karl May in Leipzig. 29. Jahrgang, Nr. 112. Leipzig: Freundeskreis Karl May Leipzig, März 2018; S. 8–14.
KMiL-114
Martin Schulz: Allerlei (nicht) von Karl May (IX) - Kaffeefälschern auf der Spur. In: Karl May in Leipzig. 29. Jahrgang, Nr. 114. Leipzig: Freundeskreis Karl May Leipzig, September 2018; S. 10–12.
KMiL-116
Martin Schulz: Allerlei nicht von Karl May (X) - Von Marggraffs Gedichten, chinesischen Weltenschöpfern und ewiger Jugend. In: Karl May in Leipzig. 30. Jahrgang, Nr. 116. Leipzig: Freundeskreis Karl May Leipzig, März 2019; S. 7–13.
Erfassung:
Hans-Jürgen Düsing,
Glinde, 3. Juli 2008
Digitalisat (KMG-Reprint):
Ralf Schönbach,
Hennef, 17. Juni 2018
Revision:
Wolfgang Hermesmeier,
Berlin, 22. Juli 2018
Revision:
Wolfgang Hermesmeier,
Berlin, 24. März 2019