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CHRISTIAN HEERMANN

Neue Aspekte und offene Fragen der Karl-May-Biographie*



T h o m a s k i r c h h o f  1 2

Nun war mir, schreibt Karl May 1881 in >Giölgeda padishanün<, unglücklicherweise in Kairo eine alte, nur noch halb gefüllte homöopathische Apotheke von Willmar Schwabe in die Hand gekommen; ich hatte hier und da bei einem Fremden oder Bekannten fünf Körnchen von der dreißigsten Potenz versucht, dann während der Nilfahrt meinen Schiffern gegen alle möglichen eingebildeten Leiden eine Messerspitze Milchzucker gegeben und war mit ungeheurer Schnelligkeit in den Ruf eines Arztes gekommen, der mit dem Scheidan im Bunde stehe...(1)

Das kleine Holzkästchen ist dann dabei, als Kara Ben Nemsi dem Ruf nach einem Hekim folgt, und wenn er den Deckel aufschlägt, ist die Herkunft zu lesen: »Homöopathische Central-Apotheke/Dr. Willmar Schwabe/Leipzig«.(2) Es gab in einigen Städten solche Zentren der Homöopathie, in Leipzig seit 1836, und von Anfang an und bis heute unverändert im gleichen Haus: Thomaskirchhof Nr. 12!

Diese Anschrift ist nicht unbekannt: Im Haus jener Central-Apotheke hatte sich Karl May am 20. März 1865 kurzfristig eingemietet, um hier den Sohn des Pelz-Prinzipals Erler zu empfangen und dann mit dem überbrachten Biberpelz zu verschwinden. Zu besagter Zeit, exakt ab 1863, wirkte Willmar Schwabe als Verwalter dieser Apotheke, ab 1878 war er Besitzer.

Das Haus Thomaskirchhof 12 hatte Karl May aus Zeitungsinseraten ausgesucht,(3) und in der Entscheidung für das unmittelbare Visavis zur Thomaskirche, der einstigen Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach, kann man einen Bezug zum permanenten Wunsch nach eigenem musikalischem Ruhm sehen. Und als er an jenem Märztag den Weg in das Gebäude der >Homöopathischen Dispensieranstalt der vereinigten Apotheken zu Leipzig<, wie die Einrichtung bis 1866 hieß, wählte, hat er sich auch ein wenig dem gleichfalls fernen Jugendtraum vom berühmten Arzt genähert. 16 Jahre später, bei einer der ersten literari-

* Kurzreferat, gehalten am 7.10.1989 auf der 10. Tagung der Karl-May-Gesellschaft in Augsburg.


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schen Arztaktionen, stammen die medizinischen Hilfsmittel aus dem gleichen Gebäude.

Zur Vollständigkeit noch der Hinweis, daß Karl May mit homöopathischen Hausapotheken per Zufall schon vorher einmal in Berührung kam, als er 1875/76 bei Münchmeyer mit dem >Buch der Liebe< befaßt war. Diese stammten aber wahrscheinlich nicht aus dem Hause Schwabe, Thomaskirchhof 12.(4)

Das Zusammentreffen der Anschrift Thomaskirchhof 12 als Wirkungsstätte von Willmar Schwabe mit dem späteren Bezug auf diese Persönlichkeit ist ganz sicher kein Zufall und natürlich auch kein neuer Aspekt zur Biographie. Dieses Beispiel unterstreicht nur einen alten Aspekt: Im realen wie im literarischen Handeln läßt sich Karl May von Wünschen wie von Erlebnissen gleichermaßen subtil leiten.

D e r  P a t e  i m  V e r b o r g e n e n

Zu solchen Einflüssen erfahren wir von ihm direkt meist nahezu nichts, manches davon schiebt er sogar ins Dunkel. Eine der Einsichten, die mir bei der Arbeit an der Biographie kam, betrifft die Märchengroßmutter, die er in den letzten Lebensjahren vor allem aus taktischen Gründen als unerschöpfliche Quelle der Inspiration, der Phantasie und ethischer Maßstäbe vorstellt. Für sie erfand er das Hakawati-Märchenbuch, von ihr will er schon in blinden Kindheitsjahren zum Nachdenken über die verloren gegangene und vergessene Menschheitsseele angeregt worden sein, woraus sich dann der Schlüssel zu meinen Büchern(5) hergeleitet habe.

Ganz gewiß bestand ein inniges Verhältnis zwischen Kind und Großmutter, die mit ihren Märchenerzählungen auch die Phantasie des Jungen beflügelte. Daß aber bei dem Kind bereits die Mahnung angeklungen sei, daß alles auf Erden nur ein Gleichnis sei, weil der Ursprung aller Wahrheit nicht im niedrigen sondern nur im höheren Leben liege,(6) dürfte wohl stark überzogen sein. Wenn in Mays Kindheitstagen schon Wurzeln zum Werk gelegt wurden, dann wohl eher durch Lektüre handfester Ritter- und Räuberromane und durch Erlebnisberichte des Paten Christian Friedrich Weißpflog, der als Wanderbursche weit in der Welt herumgekommen war.(7) Diesem Ernstthaler Schmied wird man viele Einflüsse zubilligen müssen, die May der Großmutter zuschreibt, und das auch in greifbarer, realistischer, abenteuerlicher und nicht in sittlich idealisierter Sicht.

Den Blick auf die Quelle >Pate Weißpflog< gibt Karl May nur einmal kurz frei, bei manchen anderen Belangen bleiben die Realitäten gänzlich verschlossen. Auch das folgende ist hierfür ein Beispiel:


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D a s  E n d e  v o n  > S c h a c h t  u n d  H ü t t e <

Zur nur einjährigen Zeitschrift >Schacht und Hütte< schreibt May 1905, daß Münchmeyer eigenmächtig einiges von den versprochenen, wertvollen Belehrungen usw. gestrichen und dafür einen fatalen Schundroman - Axmanns harmlose >Geheime Gewalten<­ ins Blatt genommen habe. Briefe über Briefe seien gekommen, voller Fragen und Vorwürfe.(8)

Daß das Journal nach einem Jahr eingegangen ist, lag nun freilich nicht am Axmann-Roman, und auch die Annahme, der noch immer übergroße Anteil belehrend-moralisierender Beiträge wie das Aussparen aktueller politischer Fragen habe das Leben von >Schacht und Hütte< beendet, trifft nicht die ganze Wahrheit.

Karl May nannte für seine Werbetour Ende August/Anfang September 1875 auch die Berliner Firma Borsig, und betrachtet man nur einmal die Lage in diesem Betrieb in jenen Jahren, dann wird das Schicksal der Zeitschrift verständlich. Den Gründerjahren war 1873/75 der Gründerkrach gefolgt, der krisenhafte Nachwirkungen bis 1879 zeigte. Im Borsigstammwerk sank die Zahl der Arbeiter von 2000 im Jahre 1873 auf 1300 im Dezember 1875 und auf 1000 im Jahre 1876, die noch zusätzlich ab 1875 auf Kurzarbeit mit Lohneinbußen von 42 Prozent gesetzt wurden.(9) Ein Zweigwerk in Moabit stellte den Betrieb gänzlich ein. Und ganz ähnlich sah es andernorts aus. Eine Zeitschrift, die sich unterhaltend und belehrend an die spezielle Gruppe der Berg-, Hütten- und Maschinenarbeiter wenden wollte, hatte in solcher Situation der Arbeitslosigkeit und der Not überhaupt keine Chance.

Q u e l l e n l a g e  a b  1 8 7 4

Manche Seiten im Leben und Schaffen Karl Mays scheinen überhaupt verständlicher zu werden, wenn man den konkreten zeitgeschichtlichen Hintergrund betrachtet. Beispielsweise die in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliche Konstellation 1874 nach seiner Entlassung aus Waldheim. Dazu nur ein Gesichtspunkt.

Für mich überraschend war die Feststellung des Wandels in deutschen Presseberichten zu den Indianern Nordamerikas, des recht abrupten Überganges von sachlicher zu verzerrter Reportage im Jahre 1874, im Jahr von Mays schriftstellerischem Beginn: Die Versuche, die Indianer zu »zivilisieren«, seien gescheitert, hieß es,(10) und ihr Untergang wäre nicht aufzuhalten. Was Jahre vorher über Edelmut und andere indianische Tugenden geschrieben wurde, stimme nicht mehr.


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Die noch in Freiheit lebenden Indianer werden als »räuberische Grenzstrolche« verumglimpft, am übelsten kommen die Apachen weg. Dee Brown schildert 1970 im Vorwort zum Bestseller >Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses<(11) eine ähnliche Berichtslage in amerikanischer Publikation für die Zeit von 1860 bis 1890; er qualifiziert die Texte als Mythen, in denen die Indianer als böse Schurken erscheinen.

Auf realistisches aktuelles Quellenmaterial zur Lage der Indianer kann Karl May ab 1874 somit nicht zurückgreifen, und was er aus dieser mißlichen Situation gemacht hat, ist nur bewunderungswürdig. Er unterliegt natürlich, als er die Winnetou-Trilogie schreibt, beziehungsweise zusammenstellt, auch noch der längst gängigen These vom Untergang der Indianer, aber gerade deshalb will er ihnen ein literarisches Denkmal setzen. Winnetou, ihren edelste(n) Sohn, wählt er unter den Apachen aus, die zu jener Zeit nur mit schlimmsten Verbalinjurien ­ Mordbanditen, gefühllose Raubguerilleros usw. ­ diskriminiert werden. Und dieses Monument kann Karl May in dieser Situation nur errichten, wenn er zeitlich zurückgeht. Deshalb knüpft er unter anderem an Catlin an und bewegt sich in Cooperschen Welten. Hätte er sich an einem realistischen Bild jener Zeit versuchen wollen, dann wäre eine Tragödie entstanden mit gebrochenen Indianern, die in manchen Reservaten Nummernschilder am Hals tragen müssen.

Wie es in der Wirklichkeit aussah, hat Karl May bei aller Quellendubiosität mit sicherem Gespür ausgefiltert. Die entsprechenden Passagen im Vorwort zu >Winnetou I< belegen, daß er ein besserer Beobachter des Weltgeschehens war, als häufig angenommen wird. Das läßt sich auch an anderen Zusammenhängen belegen, so an seinen treffenden Worten zum Ku-Klux-Klan im >Scout<(12) von 1888/89. Auch hier war die Quellenlage einseitig, die Untaten der Organisation wurden durchweg als mystisches Treiben dargestellt oder gar glorifiziert.

Viele unserer heutigen Kenntnisse und Erkenntnisse waren damals einfach noch unbekannt. Das gilt auch zur Lage der nordamerikanischen Indianer nach 1874. Oder für jene Ereignisse, die Bismarck 1876 prägnant als »Orientwirren«(13) bezeichnete - ein Verwirrspiel verfilzter Verträge auf dem Balkan und in Nahost mit laufend neuen Verwicklungen, Konstellationen und Kombinationen. Von Karl May darf man nun tatsächlich nicht verlangen, daß er in seinen Werken dieses Hintergrunddickicht durchforstet, analysiert und zur klaren Folie aufbereitet. Einen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts kann man in solchen Belangen nicht nach heutigen Informationsmöglichkeiten beurteilen und an Maßstäben unseres Wissens messen. Vorwürfe der Art, unrea-


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listisch gestaltet zu haben, erweisen sich somit als leichtfertig, wobei natürlich die Alternative realistisch oder nicht für Traum- oder Märchenwelten überhaupt gegenstandslos ist.

I n d i z i e n  z u m  K o m p l o t t

Wenn ich vorhin sagte, daß Karl May ein besserer Beobachter mancher Ereignisse war als gemeinhin angenommen, so gilt das selbstredend auch für Vorgänge und ihre Hintergründe, die ihn unmittelbar betreffen, wenngleich er gerade hier nicht minder häufig auch Fehleinschätzungen unterliegt. Äußerungen in den letzten schlimmen Lebensjahren machen deutlich, daß er einige Male die Aktionen seiner Gegner nicht als eine Fülle von Einzelschlägen, sondern als koordiniertes Komplott bewertete. Den Begriff selbst verwendet er in der Eingabe von 1907 an den Untersuchungsrichter Larrass. Die Haussuchung in der Villa >Shatterhand< rechnet er dem Feldzugsplan der Firma Münchmeyerund schreibt dann: bildet die Krönung dieses Planes die letzte und rücksichtsloseste Kraftentfaltung des gegen mich gerichteten Komplottes...(14)

Bereits im November 1904 verwies er in einer Replik an Paul Schumann(15) auf dessen Bündnis mit Cardauns und Avenarius. Sehr ausführlich schreibt er am 30. August 1910 im >Deutschen Volksblatt< (Wien) über den Freundeskreis Münchmeyer-Lebius-Cardauns-Pöllmann-Schmidt.(16) Ähnliches folgt wenig später in der Selbstbiographie >Mein Leben und Streben<: Ich bin vollständig eingekreist, lesen wir, Gerlach sei der Ueberragendste und Lebius der unermüdlichste Gegner usw.(17) Karl May sah sich einer regelrechten Verschwörung ausgeliefert,(18) und ich meine, daß trotz der unterschiedlichsten Interessenkomponenten der Gegner seine Annahme zutreffend war. Lebius selbst schrieb vom »Vernichtungsfeldzug«.(19)

Betrachtet man die Schar seiner Gegner - unter anderem Lebius, Gerlach, Cardauns, Pöllmann, Rentschka, Schmidt, Schumann, Cornelius Gurlitt, Avenarius einschließlich der Untersuchungsbeamten Seyfert und Larrass - und ihre kooperativen, bekanntschaftlichen, freundschaftlichen und sogar verwandtschaftlichen Beziehungen, so ergeben die vielfältigen Verflechtungen ein Netz mit Lebius als Spinne im Zentrum, das über Karl May zusammengezogen wurde. Etliche Indizien sprechen dafür, daß dieses Netz nicht zufällig geknüpft wurde: Mehrfach leugneten Gegner Mays ihre tatsächlich existierenden wechselseitigen Beziehungen ab, so Pöllmann am 6. Februar 1910 in der Radolfzeller >Freien Stimme<: Eine »Gesinnungsgemeinschaft zwi-


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schen mir und Herrn Lebius« und ein »>Hand in Hand<« bezeichnet er als »das echt Maysche Gefasel«, er marschiere »getrennt von Lebius«.(20) Am 28. April 1911 aber sagte der gleiche Pöllmann vor dem Amtsgericht Sigmaringen unter Eid über intensive Kontakte mit Lebius seit Ende 1909 aus.(21) Das ist nur ein Beispiel von mehreren.

Zu einem Komplott gehört ein Koordinator, der in der Regel nach Auftraggeberinteressen handelt. Auch dazu liegen Hinweise vor. Kahl, der ja einigen Einblick in die Verfolgungsjagd bekommen hatte, schrieb 1925, daß Lebius Karl May »wer weiß, in wessen Auftrag, zu Tode hetzte«.(22) Und Lebius selbst hatte diesen Sachverhalt schon ungewollt bestätigt, als er am 19. Dezember 1911 vor dem Landgericht III in Berlin-Moabit auf den Vorschlag des Landgerichtsdirektors Ehrecke zu einem Vergleich erwiderte, »daß ein Vergleich ihm unmöglich sei. Seine Organisation verlange, daß er keinen Vergleich schließe«.(23)

»Seine Organisation« - das können die >Gelben Werkvereine< gewesen sein; im Rahmen der Auseinandersetzung mit der Sozialdemokratie richteten sich ihre Interessen auch gegen May als deren potentiellen Verbündeten und Zeugen. »Seine Organisation« - das kann auch einer der anderen Verbände gewesen sein, für die Lebius arbeitete, etwa die >Deutsche Kolonialgesellschaft<, für die May spätestens seit >Et in terra pax< (1901) suspekt gewesen sein dürfte.

Nach meinem Wissen sind die Beziehungen zwischen Lebius und diversen Organisationen, denen er angehörte und für die er arbeitete, bisher noch nicht näher untersucht worden. Ungehobene Archivschätze dürften vielleicht einige Überraschungen zu den Umtrieben des »Soldschreibers des Unternehmertums«(24) bereithalten. Gegen Sold hat Lebius bekanntlich alles mögliche geschrieben, und für die 335 Seiten starke Schmähschrift >Die Zeugen Karl May und Klara May< (1910) wird er das verlegerische Risiko nicht allein getragen haben.

Mit diesen Anmerkungen soll zumindest angedeutet werden, daß ein Komplott gegen May nicht zu den abwegigsten Hypothesen zählt. Auftauchende Spuren sollte man nicht unbeachtet lassen. Denn das Ganze ist derzeit wohl noch weniger ein neuer Aspekt als vielmehr ein Bündel offener Fragen, die es überdies auch zu anderen Belangen gibt.

S p r a c h k e n n t n i s s e ?

Bei der Arbeit an der Biographie stellte sich mir im Zusammenhang mit der Orientreise die Frage, wie sich Karl May wohl mit seinem arabischen Begleiter Sejd Hassan verständigt habe. Konsultationen mit


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mehreren May-Kennern brachten keine Klärung. Statt einer schlüssigen Antwort schälte sich das offene Problem heraus, über welche aktiven Sprachkenntnisse May überhaupt verfügte. Dazu liegen fast nur extreme Aussagen vor. Exorbitant sind die Selbstzeugnisse in den Werken: Sei es weit westlich des Mississippi, hoch oben in den Kordilleren oder in tiefen Balkanschluchten, bei Sklavenjägern im Sudan oder bei chinesischen Flußpiraten, hat sich der Ich-Erzähler an gegnerische Gruppen angeschlichen, versteht er sofort jedes Gespräch, und wenn er selbst redet, ist er von einem Einheimischen nicht zu unterscheiden. Lokalidiome bereiten ihm keine Schwierigkeiten.

Dann gibt es den peinlichen, vielfach zitierten Klartext im Brief vom 2. November 1894 von den rund 40 Sprachen und Dialekten, die er zu sprechen vorgibt: ... Lappländisch will ich nicht mitzählen.(25) Im Juli 1897 ist vor Lesern im Münchener Hotel Trefler gar von über 1200 Sprachen und Dialekten die Rede.(26) Schon ab 1883 ließ er sich im >AIIgemeinen deutschen Literaturkalender< als Übersetzer aus dem Arabischen, Türkischen, Persischen, Kurdischen und von Indianerdialekten eintragen; 1899 kam noch das Chinesische dazu.(27)

Mit solcher Fremdsprachenhochstapelei lieferte May seinen Gegnern leicht zu bedienende Angriffshebel; im umfänglichsten Beitrag der Mamroth-Serie in der Frankfurter Zeitung ­ im Morgenblatt vom 17. Juni 1899 - wird die vorgebliche Sprachperfektion schon höhnisch glossiert;(28) später gibt es weitere Attacken in dieser Richtung, so von Pöllmann, als er Anfang 1910 in der Radolfzeller >Freien Stimme< zweimal auf einen »Fall« anspielt, »wo May in offener Gesellschaft durch einen englisch redenden Amerikaner schwer blamiert worden ist«,(29) ohne allerdings Konkretes mitzuteilen.

Eine etwas andere Version erfahren ab 1916 die Leser des Bandes »Ich«: Zu zwei vermeintlichen Amerikareisen in den 60er Jahren gibt Euchar Schmid im Anhang »eine höchst merkwürdige Tatsache mit als Beweis ...: May's Aussprache des Englischen. Der Dichter beherrschte diese Sprache fließend, aber jeder, der sich mit ihm darin unterhalten hat, wird sich erinnern, daß er nicht gern darauf einging, und wenn es wirklich der Fall war, nichts weniger als ein reines Englisch sprach sondern den sog. >Slang<, d. i. jenes Amerikanisch-Englisch, wie es von Schiffern, Hafenarbeitern und auch besonders von den Bewohnern der westlichen Grenzgebiete gesprochen wird.«(30) Diese Passage wurde vor einigen Jahren gestrichen. Verblieben aber ist bis heute ein zitierter Jerusalemer Hotelbesitzer, dem May »sofort durch seine arabischen Sprachkenntnisse aufgefallen«(31) sei.

Aufgefallen war auch Klara May etwas, als sie mit Karl May in Dres-


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den die Buffalo-Bill-Show besuchte: »Mit einigen dieser Indianer unterhielt sich Karl May längere Zeit in ihrer Muttersprache; ich verstand natürlich nichts davon.«(32)

Solche Legenden leben noch heute, und in einem Beitrag des Jahrbuches 1972/73 steht, bezogen auf den 27jährigen, auch die extrem gegenteilige Aussage - »May sprach nicht englisch«.(33)

Selbsterzeugnisse, Vermutungen, Hypothesen und Antithesen können die Frage nicht beantworten. Nun gibt es zu Mays passivem Umgang mit Sprachen, zur Verwendung fremdsprachlicher Passagen in den Werken, schon eine Reihe von Untersuchungen, aber noch immer wird darauf verwiesen, daß der erreichte Erkenntnisstand unbefriedigend ist.(34) Weitere sprachwissenschaftliche Analysen könnten extrapolierend vielleicht auch einige Andeutungen zu Mays aktiven Befähigungen liefern, um das Persönlichkeitsbild weiter zu vervollständigen.

I n s p i r a t i o n  d u r c h  l e b e n d e  Q u e l l e n ?

Ein anderes offenes Problem, zu dem Antworten wohl nur noch teilweise zu finden sind, ist die Frage, welche Anregungen Karl May aus lebenden Quellen geschöpft hat. Dank der wertvollen Arbeiten von Hansotto Hatzig sind die Beziehungen zu Sascha Schneider hervorragend aufgehellt. Wir erinnern auch an seine Untersuchungen zu Bertha von Suttner. Unsere Überlegungen zielen aber in eine andere Richtung: In Mays Umfeld, im Kreise seiner Bekannten und Verwandten, lebten mehrere Persönlichkeiten ­ weit in der Welt herumgekommen -, deren Erlebnisse in seinem Schaffen Spuren hinterlassen haben müssen. Da ist zuerst der bereits erwähnte Pate C h r i s t i a n  F r i e d r i c h  W e i ß p f l o g, der durch die Erzählungen von seiner Wanderschaft den kleinen Karl beeindruckte und beeinflußte, so daß dieser 50 Jahre später sagte: ... ich aber erzähle an seiner Stelle weiter...(35) Dann haben wir den Schwager J u l i u s  F e r d i n a n d  S c h ö n e, der in 3. Ehe mit Mays Lieblingsschwester Christiane Wilhelmine verheiratet war und in den sechziger Jahren einige Zeit in den USA lebte.(36) In beiden Fällen werden sich Wanderwege und Ausstrahlungen konkret nicht mehr nachzeichnen lassen.

Ein weitgereister Mann ist auch der mit Karl May gleichaltrige D r . G u s t a v  H a n n e s, der Vater von Marie Hannes, der nach dem Medizinstudium per Schiff bis Peru unterwegs war. Wie Hans-Dieter Steinmetz mitteilte, könnten sich Hannes und May möglicherweise 1894 kennengelernt haben.(37) Dieser vorerst vagen Eventualität sind wir zur Zeit auf der Spur.


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Etwas mehr wissen wir über Mays Schulfreund F e r d i n a n d  C a r I  L u d w i g P f e f f e r k o r n, der sich in Massachusetts/USA niederließ, 1895 nach Oberlößnitz zu Besuch kam und spiritistische Sitzungen veranlaßte, 1908 May als Gast empfing und das Vorbild für den Dicken Jemmy lieferte. Möglicherweise sind hier noch Briefe vorhanden, die auf ihre Auswertung warten und unbekannte Quellen offenlegen können.

Unter Mays weitgereisten Bekannten befindet sich auch der nur wenig jüngere A I b i n S p i 1 l n e r, der acht Jahre durch Teile der USA gezogen war und ab 1897 einen Zigarrenladen nur wenige hundert Meter von der Villa >Shatterhand< betrieb. Die im Ausstellungskatalog des Karl-May-Museums angekündigte >Spezialstudie<(38) wird zu dieser Beziehung sicherlich ausführlich berichten.

Zu den interessantesten Persönlichkeiten im betreffenden Zusammenhang rechnet zweifelsohne F r i e d r i c h  E d u a r d  B i l z, ein reichliches Vierteljahr nach Karl May im nur 15 km nördlich von Ernstthal gelegenen Arnsdorf bei Penig geboren. Er erlernt den Weberberuf, ist drei Jahre auf deutschen und vielleicht auch europäischen Wanderpfaden und läßt sich in Meerane nieder, das in Sachsen die größte relative Sterbenshäufigkeit aufweist,(39) bedingt vor allem durch den hohen Bevölkerungsanteil der Weber und Färber mit großer Kinderzahl und Arbeits- und Wohnverhältnissen, wie wir sie auch aus dem Ernstthaler Karl-May-Haus kennen.

Die Arbeit in der dumpfen Weberstube führt zu den ersten Symptomen eines Lungen- und Magenleidens. Eduard Bilz will sich und auch Leidensgenossen retten. Als Auswege sieht er naturgemäße Lebensweise und Naturheilkunde. Durch die Heirat kommt er zu einer bescheidenen finanziellen Basis, die ihm autodidaktische Studien und das Selbsterproben von Naturheilverfahren ermöglicht. Luft, Licht, Wasser, Elektrizität, Massage, Gymnastik, Turnen und Diät sind die tragenden Säulen der Therapie. 1882 oder 83 veröffentlicht er das Buch >Das menschliche Lebensglück. Ein Wegweiser zu Gesundheit und Wohlstand durch die Rückkehr zum Naturgesetz. Hausfreund und Familienschatz für Gesunde und Kranke. Zugleich ein Beitrag zur Lösung der sozialen Frage.<(40) Ab 1888 heißt die erste Titelzeile >Das neue Heilverfahren<, ab 1894 (20. Auflage) >Das neue Naturheilverfahren<; der Umfang ist von rund 400 auf knapp 1800 Seiten gewachsen. Das Werk erscheint mit weit über 2000 Seiten noch vor der Jahrhundertwende in Französisch und kurz danach in mindestens acht weiteren Sprachen, eine deutsche 4bändige Ausgabe von 1900 zählt über 4000 Seiten. Das >Bilz-Buch< ist für Jahrzehnte der Bestseller zur Natur-


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heilkunde. Der finanzielle Erfolg ermöglicht es dem einstigen Weber, der 1890 nach Radebeul übersiedelt, in den Weinberghängen eine Naturheilanstalt zu eröffnen. Das 1895 fertiggestellte, als >Schloß Lößnitz< bezeichnete Hauptgebäude des Sanatoriums ­ 10 Minuten von der Villa >Shatterhand< entfernt ­ gehört bis heute zu den imposantesten Radebeuler Bauten. Emma May weilt hier im Herbst 1896 für vier Wochen zur Kur.(41)

Wann Karl May und Eduard Bilz sich zum ersten Mal begegneten, wissen wir noch nicht. Es dürfte aber wohl spätestens im Zusammenhang mit jener Kur geschehen sein, kann man doch für den ehemaligen Barbier Hermann Rost im Band >Weihnacht< von 1897 - worauf Hans-Dieter Steinmetz hinwies(42) ­ Eduard Bilz als Vorbild sehen: Er ist jetzt einer der angesehensten Naturärzte des Ostens und - - - ein Leser meiner Reiseerzählungen.(43)

Eduard Bilz war aber nicht nur Leser und Bekannter von Karl May, sondern Freund. Bilddokumente belegen es, unter anderem das Hochzeitsfoto von 1907 einer Bilz-Tochter, auf dem man die Ehepaare May und Bilz nebeneinander sitzen sieht.(44) 1920 gehört Eduard Bilz zu den Kommanditisten der Firma >Ustad-Film, Dr. Droop & Co.<, die drei May-Stummfilme produziert.(45) Als er 1922 stirbt, findet er die letzte Ruhestätte unmittelbar neben Mays Grabmal.

Nun mag es interessant erscheinen, daß zwei gleichaltrige, aus dem gleichen Landstrich und ähnlichem Milieu kommende Menschen Bekannte oder Freunde wurden und auf diesem oder jenem Foto gemeinsam zu sehen sind. Entschieden bedeutsamer für das Erforschen von Mays Schaffen, so meine ich, ist auch hier die noch offene Frage, wie Eduard Bilz Karl May inspiriert haben kann; die Romanfigur Rost ist ein erster Hinweis. Antworten sind hier sicherlich leichter als bei möglichen anderen lebenden Quellen zu finden: denn der zehn Minuten von May entfernt lebende Bilz wirkte zusätzlich durch ein umfangreiches literarisches Werk. Das sind nicht nur >Das neue Naturheilverfahren< flankierende Editionen wie Zeitschriften oder Kochbücher, sondern auch die Schrift >Abrüstung und Weltfrieden< (in zwei Auflagen 1898 und 1899 erschienen), außerdem der Roman >In hundert Jahren< von 1907, die Sozialutopie >Der Zukunftsstaat. Staatseinrichtung im Jahre 2000. Neue Weltanschauung. Jedermann wird ein glückliches und sorgenfreies Dasein gesichert< (1904, 3. Auflage 1905) - beide Titel um die 1000 Seiten -, der >Hausschatz der Bildung und des Wissens. Ein unentbehrliches Nachschlagewerk für Jedermann zum Selbstunterricht und zur Weiterbildung in den wichtigsten Wissenszweigen. Ein Hilfsmittel zum Erlangen einer besseren Lebensstellung und einer


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gediegenen allgemeinen Bildung< - 1900 beziehungsweise 1904 in Lieferungen, dreibändig und als große Ausgabe in fünf Prachtbänden (rund 4000 Seiten) ediert - und andere Publikationen.

Bilz geht es vorerst um Gesundheitsfragen, er erkennt soziale Probleme als Ursachen vieler Krankheiten - er hat es hinter dem Webstuhl im dumpfen Raum am eigenen Leib erlebt -, und er weiß, daß Schlafen bei offenem Fenster und Wasserbäder da allein nicht helfen. Seine Gedanken zur Lösung sozialer Probleme reichen weiter. Unter anderem meint er, daß auch eine gediegene Bildung, für die er autodidaktische Wege aufzeigt, zum glücklicheren Leben der Menschen und zu einer besseren Welt beitragen. Und um eine bessere Welt, um ein friedvolles Miteinander der Menschen geht es letztendlich ja auch Karl May; er rückt - vor allem im Spätwerk - die erzieherische Komponente in den Vordergrund.

Nach einem Briefwechsel der nahezu als Nachbarn wohnenden May und Bilz wird man sicherlich vergeblich suchen. Hier liegen die Dinge anders als im Fall Karl May - Sascha Schneider, wo schon die Korrespondenz Klartext spricht. Im Konnex zu Eduard Bilz dürfte aber eine Analyse seines vieltausendseitigen Werkes vor allem ab 1898 wohl neue Erkenntnisse offenbaren - ein Vorhaben, das in Angriff genommen wurde. Denn es erscheint ja kaum denkbar, daß sich zwei Freunde beim Befassen mit verwandten Problemen nicht gegenseitig inspirierten.

Einige Jahre nach Mays Tod erscheint uns Eduard Bilz von der anderen Seite. >Fortleben nach dem Tode und Beschreibung des Jenseits durch Verstorbene. Mit 32 Geisterphotographien. Nebst einem Anhang: Neue Theorie über Entstehung und Zweck der Welt und der Menschheit, sowie Wunder der Astronomie und anderes mehr< heißt ein Buch von 1918, das ab 1920 in mehreren Auflagen unter dem Titel >Tote leben und umgeben uns< vorliegt. Wann sich Bilz dem Spiritismus verschrieb, ob es eventuell gar in diesem Bereich Beziehungen zu Karl May gab, wissen wir derzeit noch nicht.

W e i t e r e  F r a g e n

Einige weitere unbeantwortete Fragen möchte ich nur knapp formulieren:

- Mays Autorenschaft am >Waldröschen< wurde bekanntlich im Münchmeyer-Roman >Das schwarze Schloß< schon 1883 erstmals publik gemacht; weitere Brüche der Pseudonymität folgten.(46) Weshalb eigentlich nahm niemand bereits damals Anstoß daran? Sollten die ersten Enthüllungen tatsächlich unbeachtet geblieben sein?


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- Warum wurde die unglaubliche Old-Shatterhand-Legende (1894-1899) jahrelang von vielen Menschen widerspruchslos akzeptiert?

- Wie ist es zu erklären, daß in den tollen Legenden-Jahren niemand von denen aus Hohenstein, Ernstthal oder anderen Orten, die Karl May persönlich kannten, Enthüllungen über die Vorstrafen in die Öffentlichkeit getragen hat? Denn Neider zumindest wird es immer gegeben haben!

K a r l  u n d  K l a r a

Als noch unzureichend aufgetrennt betrachte ich auch den Knäuel der Beziehungen zwischen Karl May und seiner zweiten Frau Klara. Bei der weiteren Diskussion in dieser Sache möchte ich an eine Ansichtskarte erinnern, die leider nur als einseitige Kopie verfügbar ist, ohne Poststempel somit, die aber nach Bekundungen von Klara May(47) Anfang 1894 geschrieben wurde, zu einer Zeit somit, als sich die Ehepaare May und Plöhn gerade kennengelernt hatten. Es dürfte somit eine der ersten, wenn nicht sogar die allererste Postsendung von Karl an Klara gewesen sein. Die Karte wurde im Dessauer Hotel >Drei Kronen< geschrieben, wo Karl und Emma May Anfang 1894 für ein paar Tage logierten:

Es grüßt Dich Deine Heimathsstadt,
Mein liebes, gutes Klärchen!
Wir sitzen hier ganz reisematt,
Als müdes Schwalbenpäärchen.
Bald werden wir die Flügel schwingen,
Die uns nach Hause zu Dir bringen.
Grüß uns inzwischen Deine Lieben,
Denn dies ist auch für sie geschrieben!

Deine Emma.

Steht darunter. Und am Rande:

Und Dein Karl ooch mit!(48)

Gereimt sowieso und auch geschrieben hat es Karl May.


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1 Karl May: Gesammelte Reiseromane Bd. 1: Durch Wüste und Harem. Freiburg 1892, S. 85 - Karl May: Giölgeda padishanün. In: Deutscher Hausschatz. VII. Jg. (1881), S. 324; Reprint der Karl-May-Gesellschaft. Hamburg/Regensburg 1977

2 Vgl. Hans Höss: Kara Ben Nemsi als Hekim. In: Vom Lederstrumpf zum Winnetou. Autoren und Werke der Volksliteratur. Hrsg. von Siegfried Augustin und Axel Mittelstaedt. München 1981 S. 82f. (eine Abbildung der >Schwabe-Apotheke< befindet sich zwischen S. 82 und S. 83).

3 Vgl. Hainer Plaul: Alte Spuren. Über Karl Mays Aufenthalt zwischen Mitte Dezember 1864 und Anfang Juni 1865. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1972/73. Hamburg 1972, S. 204ff.

4 Karl May: Das Buch der Liebe. Dresden 1875/76. Reprint der Karl-May-Gesellschaft. Hrsg. von Gernot Kunze. Bd. II: Kommentarband. Regensburg 1988/89, S.22 u. 232 - vgl. ebd.: Kurt Langer: Gutachten zu Münchmeyers homöopathischer >Hausapotheke<, S. 231ff.

5 Karl May: Mein Leben und Streben. Freiburg o.J. (1910), S. 30f., Reprint Hildesheim-New-York 1975. Hrsg. von Hainer Plaul

6 Ebd., S. 30

7 Richard Plöhn (d. i. Karl May): Antwort an die >Frankfurter Zeitung<. In: >Karl May und seine Gegner<. Tremonia, Nr. 404, 27. 9. 1899, Dortmund - zitiert nach: Karl May: May gegen Mamroth. In: Jb-KMG 1974. Hamburg 1973, S. 132

8 Karl May: Ein Schundverlag. Ein Schundverlag und seine Helfershelfer. Prozeßschriften Bd. 2. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1982, S. 300

9 Vgl. Annemarie Lange: Berlin zur Zeit Bebels und Bismarcks. Berlin 1976, S. 294.

10 M. Lindemann: Von den »rothen Teufeln«. In: Die Gartenlaube. Leipzig 1874, S. 754ff.

11 Dee Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses. Berlin 1976, S. 7ff.

12 Karl May: Gesammelte Reiseromane Bd. VIII: Winnetou der Rote Gentleman II. Freiburg 1893, 2. Kapitel - Karl May: Der Scout. In: Deutscher Hausschatz. XV. Jg. (1888/89), 3. Kapitel

13 Die Große Politik der europäischen Kabinette 1871-1914. Berlin 1926. Bd. 2, Nr. 246, S. 64

14 Zitiert nach Rudolf Lebius: Die Zeugen Karl May und Klara May. Berlin-Charlottenburg 1910, S. 88

15 Vgl. Karl May: An den Dresdner Anzeiger. In: Jb-KMG 1972/73. Hamburg 1972, S.143.

16 Karl May: Sehr geehrte Schriftleitung des >Deutschen Volksblattes<. In: Die Affären des Reiseschriftstellers Karl May. In: Deutsches Volksblatt, Nr. 7779, 30. 8. 1910, Wien; Reprint als Sonderbeilage zu den Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft (M-KMG) 66/1985

17 May: Mein Leben und Streben, wie Anm. 5, S. 298

18 Vgl. Ekkehard Bartsch: Einleitung und Anmerkungen zu Karl May: >An die deutsche Presse< und andere Flugblätter. In: Jb-KMG 1979. Hamburg 1979, S. 276.

19 Lebius wie Anm. 14, S. 321

20 Zitiert nach: Gerhard Klußmeier: »Darum drehen wir den Strick ... «. Die Pressefehde Karl Mays mit Pater Ansgar Pöllmann in der Radolfzeller >Freien Stimme<. In: Jb-KMG 1979. Hamburg 1979, S. 332

21 May: Mein Leben und Streben, wie Anm. 5, S. 486ff.

22 Hainer Plaul: Die Kahl-Broschüre. Entstehung und Folgen eines Anti-May-Pamphlets. In: Jb-KMG 1974. Hamburg 1973, S. 221

23 Zitiert nach: Gerhard Klußmeier: Die Akte Karl May. Materialien zur Karl-May-Forschung Bd. 4. Ubstadt 1979, S. 70

24 Ebd. S. 113 - Zur Komplotthypothese siehe auch: Claus Roxin: Ein>geborener Verbrecher<. Karl May vor dem Königlichen Landgericht in Moabit. In: Jb-KMG 1989. Husum 1989 S. 23ff.

25 Zitiert nach Hans Wollschläger: Karl May. Grundriß eines gebrochenen Lebens. Zürich 1976, S. 91 (Diogenes Taschenbuch 112) ­ Der Artikel der Frankfurter Zeitung vom 1.4.1937, in dem der May-Brief vom 2. 11. 1894 abgedruckt wurde, wurde in M-KMG 71/1987, S. 24ff., nachgedruckt.


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26 Vgl. Claus Roxin: »Dr. Karl May, genannt Old Shatterhand«. Zum Bild Karl Mays in der Epoche der späten Reiseerzählungen. In: Jb-KMG 1974. Hamburg 1973, S. 25.

27 Vgl. 75 Jahre Verlagsarbeit für Karl May und sein Werk 1913-1988. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1988, S. 86ff.

28 Vgl. Hansotto Hatzig: Mamroth gegen Karl May. Der Angriff der »Frankfurter Zeitung«. In: Jb-KMG 1974. Hamburg 1973, S. 121.

29 Klußmeier: Darum drehen wir, wie Anm. 20, S. 329 u. 333

30 Euchar Albrecht Schmid: Karl May's Tod und Nachlaß. In: Karl May's Gesammelte Werke Bd. 34: »Ich«. Radebeul 1916, S. 544

31 Euchar Albrecht Schmid: Karl Mays Tod und Nachlaß. In: Karl May's Gesammelte Werke Bd. 34: »Ich«. Bamberg 371985, S. 335f.

32 Klara May: Old Shatterhand und Buffalo Bill. In: Karl-May-Jahrbuch 1918. Breslau 1918, S. 203

33 Klaus Hoffmann: Karl May als »Räuberhauptmann« oder Die Verfolgung rund um die sächsische Erde. Karl Mays Straftaten und sein Aufenthalt 1868 bis 1870, 1. Teil. In: Jb-KMG 1972/73. Hamburg 1972, S. 223

34 Vgl. Helmuth Christmann: Bemerkungen zu Mays Serbisch. In: M-KMG 72/1987, S. 24 - Jürgen Pinnow: Indianersprachen bei Karl May. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft (S-KMG) Nr. 69/1987, S. 3.

35 Plöhn (May), wie Anm. 7, S. 133

36 Vgl. Hainer Plaul: Redakteur auf Zeit. Über Karl Mays Aufenthalt und Tätigkeit von Mai 1874 bis Dezember 1877. In: Jb-KMG 1977. Hamburg 1977, S. 186.

37 Hans-Dieter Steinmetz: Mariechen, Ferdinand und Onkel Karl. In: M KMG 69/1986, S. 10

38 Klaus Hoffmann: Karl May. Leben und Werk. Ausstellung in der Villa >Shatterhand<. Radebeul 1988, S. 68

39 Vgl. Dietmar Sehn: Kuhstall wurde zum Herrenbad. In: Neues Deutschland, 13./14. 6.1987, S. 11, Berlin.

40 Zu einer Bilz-Bibliographie konnten bisher rund 80 Titel (einschl. Übersetzungen) ermittelt werden.

41 Vgl. Fritz Maschke: Karl May und Emma Pollmer. Die Geschichte einer Ehe. Beiträge zur Karl-May-Forschung 3. Bamberg 1973, S. 254.

42 Vgl. Steinmetz, wie Anm. 37, S. 17.

43 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXIV: »Weihnacht!«. Freiburg 1897, S. 619

44 Hoffmann: Karl May, wie Anm. 38, S. 73

45 Vgl. Rudolf W. Kipp: Die Lu-Droop-Story. In: M-KMG 38/1978, S. 4.

46 Vgl. Walther llmer: Gift im schwarzen Schloss oder Waldröschens böse Enthüllung. In: Neues vom »Waldröschen« und seinem Verleger Münchmeyer. S-KMG 31/1981, S. 8f.

47 Erich Jäger: Karl Mays enge Beziehungen zu Dessau. In: Anhalter Anzeiger, 24. 2. 1942, Beilage zu Nr. 46

48 Die am 29. 1. 1942 von Klara May dem Anhalter Anzeiger überreichte Originalkarte ist eventuell bei den Bombenangriffen auf Dessau verbrannt. Glücklicherweise existiert ein fotografisches Repro (Wiedergabe S. 144).


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