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HELMUT SCHMIEDT

Literaturbericht I



Als die Karl-May-Gesellschaft 1969 daran ging, die Forschung zu ihrem Autor entschieden voranzutreiben und in größerem Ausmaß überhaupt erst zu begründen, stellten sich ihr zwei in der Theorie zunächst deutlich unterscheidbare Aufgaben. Zum einen mußten Materialien verschiedenster Art gesammelt und verfügbar gemacht werden, von biographischen Fakten über bibliographische Daten bis zu authentischen Texten; zum anderen galt es, die Qualitäten von Mays Werk in Analyse und Interpretation nachzuweisen. Wo immer es um die Aufwertung eines wissenschaftlich bisher wenig beachteten und geschätzten Schriftstellers geht, müssen diese Aktivitäten einander ergänzen: Recherchen etwa zur noch so abwechslungsreichen Lebensgeschichte eines Autors erscheinen ­ vom rein historischen Interesse abgesehen ­ müßig, wenn er kein der differenzierten Kommentierung bedürftiges Werk hinterlassen hat, und die Kommentierung eines Werkes wiederum, das gar nicht oder nur in radikal bearbeiteter Form zugänglich und dessen Urheber weitgehend unbekannt ist, steht auf tönernen Füßen. Unabhängig davon, daß die beiden Bereiche in der Praxis natürlich nicht immer klar voneinander zu trennen sind - Hans Wollschlägers großer Aufsatz aus dem Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1972/73 ist ein Beispiel dafür, zu welch weitreichenden Überlegungen gerade die gezielte Verknüpfung führen kann -, läßt sich feststellen, daß in den Arbeiten der 70er Jahre erst einmal die Materialiensammlung überwog: Der Bericht von Hainer Plaul und Klaus Hoffmann über >Stand und Aufgaben der Karl-May-Forschung< im ersten unserer Jahrbücher wies in jene Richtung, die in den nächsten Jahren publizierten Aufsätze dieser und anderer Forscher sowie die zahlreichen May-Reprints bestätigten sie. Später, in Veröffentlichungen innerhalb wie außerhalb der May-Gesellschaft, spielte dann der analytische, kommentierende Umgang mit dem Werk eine zunehmend wichtige Rolle; jetzt sollte es sich endgültig erweisen, daß der Fleiß der Jäger und Sammler keinem Unwürdigen galt, keinem Schriftsteller, der allenfalls sozial- und kulturgeschichtlich, nicht aber literaturhistorisch-ästhetisch von Belang ist. Erstaunlicherweise schlägt in jüngster Zeit das Pendel wieder zur anderen Seite aus; offenbar strebt man nun


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nach größtmöglicher Vollständigkeit im Bereich der Materialiensammlung oder zumindest nach einer neuen Sichtung der Erkenntnisse, die im Laufe der Zeit angehäuft worden sind. Diesem Trend fügen sich auch Publikationen wie Gert Uedings >Handbuch< und Martin Lowskys >Karl May< ein: Sie zeigen an, daß mittlerweile selbst die Forschung einen Umfang erreicht hat, der zur ordnenden und gewichtenden Aufarbeitung nötigt.

Ein deutlicher Beleg für jenen alten/neuen Trend ist es, daß zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder eine neue Karl-May-Biographie veröffentlicht wurde: Der Ostberliner >Verlag der Nation< legte Christian Heermanns >Der Mann, der Old Shatterhand war< vor.(1) Das mit reichhaltigem Bildmaterial ausgestattete Werk umfaßt rund 350 Textseiten und einen etwa 50seitigen Anhang, dessen wichtigste Teile eine biographische Zeittafel und eine Bibliographie bilden. Heermann zeichnet Mays Lebensweg in allen wesentlichen Punkten sachkundig und anschaulich nach. Er stützt sich intensiv auf die wichtigste Forschungsliteratur wie auch auf persönliche Kontakte zu zahlreichen Experten, und so ist eine unspektakuläre, aber überaus solide und instruktive Arbeit entstanden. Daß Heermann seinem Forschungsobjekt in großer Zuneigung verbunden ist, läßt sich nicht übersehen, doch hat ihn diese Beziehung keineswegs zu blinder Heldenverehrung oder anderen Formen erkenntnisfeindlicher Darstellung verführt.

Drei Dinge müssen bei der genaueren Vorstellung des Buches besonders hervorgehoben werden. Erstens handelt es sich um ein populärwissenschaftliches Werk, nicht um eine mit größter akademischer Akribie verfaßte Studie. Dieser Umstand kommt sicherlich vielen Lesern entgegen, denn Verständnishürden, wie sie etwa durch eine hochspezialisierte Fachsprache aufgerichtet werden könnten, entstehen so gar nicht erst. Aber das Verfahren hat auch seine Schattenseiten. Der Autor verzichtet beispielsweise weitgehend darauf, seine Zitate nachzuweisen, und das tut zumindest an einigen Stellen weh; man wüßte, z. B. gern, wo denn Mays Äußerung »überliefert« ist, Lessings >Nathan< stehe ihm »über der Bibel« (159) ­ ein für die Diskussion um Mays Religiosität und das Spätwerk geradezu fundamentaler Satz, dessen Überzeugungskraft freilich erst im Kontext der Quelle zu prüfen wäre. Auch vermeidet Heermann durchgängig die Erörterung gegensätzlicher Standpunkte zu umstrittenen Problemen und geht manchmal über Sachverhalte, die eigentlich der intensiven Reflexion bedürften, mit gar zu leichter Hand hinweg. Der Kenner wird etwa einige implizite Hinweise auf Wollschlägers These von Mays quälender narzißtischer Fixierung finden, aber eine ausführliche Erörterung des Komplexes


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fehlt; so muß man sich bei der Schilderung des Verhältnisses zur Mutter mit der beiläufigen Feststellung zufriedengeben, »daß die gegenseitigen Beziehungen nicht allzu innig waren« (37), und steht dann später ein wenig ratlos vor dem Hinweis, der Tod der Mutter sei für May »ein schwerer Schock« (173). Heermann argumentiert häufig unter psychologischen Vorzeichen, und gerade in diesem Bereich wirkt seine Darstellungsweise nicht sehr erhellend.

>Der Mann, der Old Shatterhand war< ist, soweit ich sehe, die erste große, selbständige Publikation, die über May in der DDR erschienen ist. Damit mag es zusammenhängen, daß der Autor an einigen Stellen über den lebensgeschichtlichen Bericht im engeren Sinne weit hinausgreift und aus der May-Biographie zumindest in Andeutungen eine umfassender angelegte Untersuchung werden läßt; das ist die zweite besondere Eigenart dieser Arbeit, die etwa in Ausführungen zu den literarischen Traditionslinien, auf denen sich Mays Werk bewegt (l0lff., 213ff.), und in Kapiteln wie >Erfolgsgründe< (208ff.) erkennbar wird. Mag hier auch für den Experten wenig Originelles zu entdecken sein, so hat das Verfahren im Blick auf Mays Rezeptionsgeschichte in der DDR doch seine Berechtigung, und es entspricht im übrigen der generellen Tendenz in der neueren biographischen Literatur, sich von der ausschließlichen Konzentration auf die Person des Porträtierten zu lösen und den Rahmen der Darstellung weiterzuziehen.

Heermanns Buch als wichtiges Teilstück der DDR-Rezeption Mays vor der >Wende<: das ist überhaupt ein Aspekt, der spezielle Beachtung verdient und hier noch eigens als drittes markantes Kennzeichen erwähnt werden muß. Das Werk enthält, zunächst einmal, die üblichen Verbeugungen vor dem besonderen politischen Geist seines Herkunftslandes: Das obligatorische Marx-Zitat ist da (70), das Bedauern darüber, daß May »wie die übergroße Mehrheit der damaligen Schriftsteller (...) die Werke von Marx und Engels nicht (kannte)« (304), und auch dem mächtigen Bruder und Verbündeten wird gehuldigt; gerade an dieser Stelle hat Heermann freilich Pech gehabt, denn seine - in Zusammenhang mit dem traurigen Schicksal der Ureinwohner Amerikas stehende - Äußerung, erst die Sowjetunion habe bei Nationalitätenproblemen ideale »Lösungen solcher Situationen« (236) gefunden, wirkt für den Leser der ausgehenden 80er und beginnenden 90er Jahre unfreiwillig komisch. Darüber hinaus argumentiert der Verfasser, wenn er auf den historischen Hintergrund der Mayschen Lebenszeit zu sprechen kommt, mit den bekannten Versatzstücken der marxistischen

Weltsicht, und das schlägt schließlich auch auf die Charakterisierung Mays selbst durch. Bei aller Differenziertheit in der Wertung wird er im


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Kern als ein unzweideutig fortschrittlich-bürgerlicher, tendenziell der Linken zuzuordnender Autor beschrieben; diese ­ in der Substanz wohl nicht unzutreffende - Etikettierung erscheint aber spätestens da fragwürdig, wo Heermann sie absolut setzt und die gesamten publizistischen und juristischen Querelen nach 1900 auf das Links-Rechts-Schema reduziert: als handele es sich um kaum etwas anderes als den Kampf der versammelten Reaktion gegen die progressiven Kräfte um die SPD-Zeitschrift >Vorwärts<. Die Hintergründe der allzu einseitigen Betonung dieser >Fortschrittlichkeit< deuten sich an anderen Stellen an: wenn der Autor Mays jahrzehntelange Verfemung in der DDR gleich zu Beginn auf die politischen Mißverständnisse zurückführt, die durch bearbeitete Textausgaben provoziert worden seien - wobei freilich verschwiegen wird, daß auch die DDR-Edition mit Änderungen unter politischen Vorzeichen arbeitet ­, und wenn vehement DDR-Arbeiten attackiert werden, die bei May imperialistische und andere schändliche Neigungen diagnostizieren (200). Die erste große DDR-Publikation ü b e r May ist auch eine f ü r May im Kampf u m May. Es spricht für die Qualität der Biographie Heermanns, daß ihre Überzeugungskraft dadurch im ganzen nur geringfügig beeinträchtigt wird.

Einem Teilkomplex der Lebensgeschichte Mays ist eine kleine Schrift des Karl-May-Verlags gewidmet: der Rolle Augsburgs in Mays Vita und insbesondere dem Vortrag, den er am 8. Dezember 1909 dort gehalten hat.(2) Das Kernstück der Broschüre bildet der Vortragstext in Mays Handschrift und ihrer Transkription; hinzu kommen andere Materialien, z. B. der Briefwechsel zwischen May und Hans Rost, einem Mitarbeiter der >Augsburger Postzeitung<, der wesentlich für den darin erfolgenden Erstdruck von >Winnetou IV< verantwortlich war. Karl May hat bekanntlich im Alter - gewiß nicht ohne eigene Schuld - nur wenige für ihn überwiegend erfreuliche oder gar glückliche Erfahrungen gemacht; die Beziehungen zu Augsburg, die hier abgehandelt werden, gehören dazu, und so ist die gründliche dokumentarische Durchleuchtung dieses Komplexes ein verdienstvolles Unternehmen.

Aus der DDR stammt, wie Heermanns Arbeit, auch die in Lizenz von einem Münchener Verlag vertriebene >Karl-May-Bibliographie<, die Hainer Plaul in Verbindung mit Gerhard Klußmeier erarbeitet hat; diese beiden zeichneten bekanntlich vor Jahren schon für den überaus ansehnlichen Karl-May-Bildband verantwortlich (vgl. Jb-KMG 1980, S. 193ff.), der mittlerweile zu den Standardwerken der Forschung im Bereich der Materialiensammlung gehört. Es bedarf keines großen prophetischen Könnens, dem neuen Buch einen ähnlichen Ruf vorauszusagen.(3)


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»Das folgende Schriftenverzeichnis umfaßt sämtliche deutschsprachigen Texte Karl Mays, die nach heutiger Kenntnis bis einschließlich 1912, seinem Todesjahr, gedruckt und verbreitet worden sind. Das bedeutet, daß nicht nur sein erzählerisches Werk bibliographisch aufgenommen wurde, sondern auch seine populärwissenschaftlichen Beiträge, seine Iyrischen und kompositorischen Arbeiten, seine Prozeßschriften und Flugblätter, seine publizierten Einsendungen und Erklärungen an die Presse sowie autobiographische Zeugnisse einschließlich Brieftexte, sofern diese im genannten Zeitraum in vervielfältigter Form in die Öffentlichkeit gelangt sind. Ferner haben außer den Erstveröffentlichungen auch alle seinerzeit erschienenen Nachauflagen und Nachdrucke Berücksichtigung gefunden, und zwar unabhängig davon, ob ihre Veröffentlichung autorisiert oder nichtautorisiert erfolgt war. Wo es erforderlich erschien, wurden den bibliographischen Beschreibungen Kurzkommentare oder erläuternde Anmerkungen beigegeben. Die vorliegende Bibliographie stellt in diesem Sinne ein Gesamtverzeichnis der Werke Karl Mays dar. (...) Ein spezielles Anliegen dieser Bibliographie besteht darin, in bestimmtem Umfang auch die typographische und buchgestalterische Seite des verzeichneten Materials zur Geltung zu bringen. Dies geschieht durch die bildliche Wiedergabe von Titelseiten, Heftumschlägen, Textanfängen, Zeitungs- und Zeitschriftenköpfen sowie, am Schluß des Bandes, von separaten Buchausgaben.« (5)

Die konkrete Umsetzung dieses ­ hier mit den Formulierungen aus Hainer Plauls Vorwort skizzierten - Projekts ist offenbar mit einem schier unfaßbaren Fahndungsfleiß betrieben worden und im Ergebnis schlicht grandios ausgefallen. Auf beinahe 450 großformatigen Seiten werden in chronologischer Reihenfolge die angekündigten bibliographischen Informationen und ihre bildliche Ergänzung ausgebreitet; es beginnt mit einer am 16. März 1875 im >Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel< erschienenen Suchanzeige, die der Vorbereitung für >Schacht und Hütte< galt, und endet unter der Nummer 595 mit der Wiedergabe des kurzen Gedichts >Nach meines Lebens schwerem Arbeitstag<. Wie präzise gearbeitet worden ist, erhellt exemplarisch aus den Informationen zum >Waldröschen< (Nr. 161): Allein die Angaben zur Lieferungs-Erstausgabe - mit Hinweisen zu den Seitenzahlen und der Bildausstattung jeder einzelnen Lieferung - füllen mehr als zwei Seiten; es folgen weitere Mitteilungen über Nachdrucke und Nachauflagen von gleichem Umfang sowie Hinweise auf spätere Editionen, die an den betreffenden Stellen noch einmal mehrere Seiten umfassen; daneben werden zahlreiche Heftumschläge wiedergegeben, neun bereits


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unter der Nummer 161. Da der Verlag mit exzellentem Papier und gestochen scharfen Bildern - auch im farbigen Schlußteil - gearbeitet hat, ist das Ganze ein optischer Genuß ersten Ranges. Die zahlreichen Bildwiedergaben vermitteln zudem beispielhaft Aufschlüsse über das populäre Schrifttum der damaligen Zeit, die von allgemeinem kulturgeschichtlichen Gewicht sind.

Auch Plauls Kurzkommentare erfüllen eine wichtige Funktion. Im Anschluß an den Hinweis auf das Inserat, mit dem May 1908 das >Abu Kital<-Werk ankündigte, findet sich die Notiz: »den angezeigten Roman hat Karl May allerdings nie geschrieben« (320). Der Registrierung einer Grußkarte aus Massaua, die in den >Verderber der deutschen Jugend< aufgenommen wurde, folgt eine kurze Schilderung der Geschichte dieser von Lebius geförderten Schmähschrift (323). An anderer Stelle heißt es: »Dieses Büchlein wurde beim Berliner Presseball, einer Wohltätigkeitsveranstaltung, die im Gebäude der Philharmonie stattfand, ausgegeben« (320). Auf diese Weise verwandeln sich bibliographische Informationen in kleine Teilstücke einer Biographie.

Natürlich kann selbst ein derart vorzügliches Werk nicht alle Wünsche erfüllen. Wer beispielsweise bei der kurzen Erzählung >Der erste Elk< (166) den Hinweis findet, eine Nachedition dazu sei unter der Nummer 261 - >Old Surehand I<­ zu finden, vermißt umgekehrt bei den Informationen zu 261 die Mitteilung, ein kleiner Teil des ersten Kapitels sei schon einmal publiziert worden; es ist ein relativ mühsames und im Hinblick auf die Art der Mayschen Selbstbearbeitungen gar zum Mißerfolg verurteiltes Unterfangen, aus der vorliegenden Systematik den >Stammbaum< der Werke bis in die Details erschließen zu wollen. Ferner erscheint die zeitliche Begrenzung auf Mays Todesjahr nicht zwingend; die Autoren hätten spätere Veröffentlichungen aus seinem Nachlaß einbeziehen können. Diese Defizite zu registrieren heißt freilich schon, sie zu erklären und entschuldigen: Selbst der Arbeitskraft so findiger Rechercheure, wie Plaul und Klußmeier es sein müssen, sind Grenzen gesetzt, und zudem kann der Umfang des Buches nicht mit der Befriedigung immer weiterer Anliegen jedes Maß überschreiten.

Als perfekt im Sinne von fehlerfrei und vollständig wird man eine solche Bibliographie freilich auch im selbst gesteckten Rahmen niemals ansehen können (daß diese es nicht ist, ergab sich für den Berichterstatter schon aus dem trivialen Umstand, daß er im Vorwort gleich einen der ersten Namen falsch geschrieben fand: seinen eigenen); die Informationen der herangezogenen Quellen können trügen, und manches mag übersehen worden oder tatsächlich nicht mehr greifbar sein.


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Plaul räumt dies ausdrücklich ein: Mehrfach notiert er, die Autorschaft Mays stehe bei einem Text nicht völlig zweifelsfrei fest, bestimmte Daten seien nicht zu ermitteln gewesen und es sei wahrscheinlich, daß außer den genannten Veröffentlichungen einer Schrift »noch weitere existieren« (53); zudem finden sich am Ende bereits Nachträge mit Informationen, die Plaul erst »in den Wochen unmittelbar vor Druckbeginn« (441) erreicht haben. Auch diese Defizite liegen bei einem Schriftsteller mit der ausufernden und komplizierten Publikationsgeschichte, wie sie nun einmal zu Karl May gehört, gewissermaßen in der Natur der Sache. Was demgegenüber bei weitem überwiegt, ist der Eindruck, daß hier in zweifacher Hinsicht ein Meisterwerk vorliegt: ein prachtvolles Erzeugnis virtuoser Buchgestaltungskunst und ein Grundwerk der May-Philologie von beinahe unschätzbarem Wert. Es dürfte wenige Klassiker der Literaturgeschichte geben, denen vergleichbar eindrucksvolle Bücher gewidmet sind.

Um den generell unvermeidlichen Mängeln einer in Buchform veröffentlichten Bibliographie und auch den Fragwürdigkeiten biographischer Festschreibungen zu trotzen, hat man in der Literaturwissenschaft letzthin verstärkt auf die Form der Loseblattsammlung gesetzt. Sie ermöglicht ja die permanente Korrektur und Ergänzung bisheriger Erkenntnisse und ist insofern jeder abgeschlossenen Bio- und Bibliographie a priori überlegen; das bekannteste Beispiel aus der Neueren deutschen Literaturwissenschaft ist das seit den 70er Jahren erscheinende >Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur<. Für das gewachsene Interesse am Genre der Reise- und Abenteuerliteratur spricht, daß es nun ebenfalls zum Gegenstand eines solchen Unternehmens geworden ist.(4)

Das von Friedrich Schegk herausgegebene Lexikon gliedert sich in vier Teile: Autoren-Biographien und -Bibliographien, Themen und Aspekte, Illustratoren, Verlage. Die im Dezember 1988 erschienene erste Lieferung, das sog. Grundwerk, stellt die Autoren Armand, Cooper, Falkenhorst, Ferry, Gerstäcker, Gheri, Hanstein, Kraft, May, Meissner, Möllhausen, Pajeken, Salgari, Wachenhusen und Paul Wilhelm von Württemberg vor, bespricht im Teil >Themen und Aspekte< die Geschichte des abenteuerlichen Heftromans, präsentiert den Illustrator Fritz Bergen und den Thienemann-Verlag. Wir haben es also mit einer anspruchsvollen Konzeption zu tun, die weder vor Grenzen der Sprache - siehe Cooper, Ferry und Salgari - haltmacht noch ängstlich nach Qualitätskriterien schielt ­ Stichwort Heftroman -, wie das bei einer von vielen Betrachtern weiterhin wenig geschätzten Sparte der Literatur leicht denkbar wäre. Für die alles in allem sehr sorgfäl-


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tige Planung spricht auch der Umstand, daß die Bibliographien zu den einzelnen Autoren jeweils in nicht weniger als elf Teile gegliedert sind, die Sekundärliteratur eingeschlossen; dabei wird stets das Gesamtwerk eines Autors erfaßt, also auch das Schrifttum, das aus dem Bereich der Reise- und Abenteuerliteratur herausfällt.

Was erfahren wir nun über den Autor, der uns an dieser Stelle vor allen anderen interessiert? Der 16seitige Artikel über Leben und Werk Karl Mays stammt von Siegfried Augustin. Er zeichnet in erster Linie die Lebensgeschichte nach und befaßt sich, was das Literarische betrifft, primär mit der Frage, auf welche Quellen sich das Werk stützt und wie >realistisch< - im schlichtesten Sinne ­ die Schilderungen fremder Länder sind. Der Bericht erscheint in der Regel da solide und überzeugend, wo es um Daten und Fakten geht. Wenn Augustin hingegen abstrahieren und kommentieren muß, wirkt die Darstellung weniger gelungen; dazu einige Beispiele: daß May sein Spätwerk »zur Bekräftigung« (9) der These vom Vorstudiencharakter seiner früheren Schriften verfaßt hat, ist eine zumindest mißverständliche Aussage; die Formulierung, daß die Romane nach 1900 »sich teilweise zu dichterischen Höhen aufschwingen« (9f.), dürfte viele Leser ratlos stimmen; daß May »sich seine inneren Spannungen im wahrsten Sinne von der Seele« schrieb und daß in »dieser starken Identifikation mit dem Geschriebenen« (16) das Geheimnis seines Erfolges liegt, mag zutreffen, doch besäße der Gedanke größere Überzeugungskraft, wenn er genauer begründet würde.

Für die Bibliographie des May-Artikels zeichnet Rüdeger Lorenz verantwortlich. Indem sie in ihrem ersten Teil »sämtliche deutschsprachigen Veröffentlichungen zu Lebzeiten des Autors« (1) zu erfassen beansprucht, tritt sie in Konkurrenz zu dem Unternehmen Plauls, dessen Präzision sie freilich nicht zu erreichen vermag. Das angekündigte Verzeichnis der »Abdrucke nach 1912 bis zur Gegenwart« (1) fehlt im Grundwerk noch.

Gravierender als die Mängel in der Bibliographie der Mayschen Werke erscheint indessen, was sich Lorenz bei der Auswahl zur Sekundärliteratur geleistet hat; dabei beginnt sie mit der Registrierung einer für die meisten Leser kaum greifbaren Examensarbeit und umfaßt mehr als zwanzig Seiten, wirkt also auf den ersten Blick außerordentlich zuverlässig und gründlich. Doch bei näherem Hinsehen häufen sich rasch Fehler und Inkonsequenzen: Das Verzeichnis der Beiträger des >Text + Kritik<-Bandes zu May ist falsch; von den eher romanhaften May-Biographien wird zwar Dworczaks >Leben Old Shatterhands< genannt, nicht aber Loests >Swallow<; bei Aufsätzen werden zumeist die


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Seitenzahlen angeführt, manchmal jedoch, z. B. im Fall Eickes (50f.), fehlen sie aus unerfindlichen Gründen, und von Fritz Maschke taucht sogar ein Titel ganz ohne nähere Angaben auf (59); was ein gewisser Arno Schmidt über May geschrieben hat, erschien dem Bibliographen ohne Ausnahme nicht erwähnenswert, wohl aber, daß es eine Abhandlung >Arno Schmidt & Karl May< gibt (66); E. A. Schmids >Lanze für Karl May< taucht auf, nicht aber die dazugehörige Streitschrift Bettelheims.

Deuten die erstgenannten Beispiele nur auf eine gewisse Flüchtigkeit in der Arbeit hin, so geben die beiden letzten schon Anlaß zu der Vermutung, hier liege ein sehr eigenwilliges Verständnis von den Pflichten eines Bibliographen und vom adäquaten Umgang mit der May-Forschung zugrunde; die nähere Prüfung bestätigt dies. Mir scheint, Lorenz hält vor allem von zweierlei nichts: von dem Bemühen, Mays Werk noch in andere Traditionslinien als die der Abenteuerliteratur im engeren Sinne einzuordnen, und - dies erst recht - von psychoanalytischen Studien. Zum ersten paßt es etwa, daß die einschlägigen Aufsätze Uedings aus den späten 70er und 80er Jahren nicht registriert sind und daß von den Arbeiten Stoltes, die ansonsten reichlich berücksichtigt werden, gerade diejenigen fehlen, die diesem Thema gelten; zum zweiten paßt es, daß sämtliche tiefenpsychologisch orientierten Aufsätze von Wollschläger, Bach, Ohlmeier, Langer verschwiegen werden: als gebe es eine solche Tradition des Umgangs mit Karl May gar nicht.

Niemand wird es dem Bibliographen verübeln, daß er bestimmte Zweige der May-Forschung nicht schätzt, und es liegt auf der Hand, daß sich seine Urteile in der Auswahlbibliographie niederschlagen müssen. Aber den individuellen Neigungen und Abneigungen darf kein Bibliograph so weit folgen, daß er das, was ihm nicht gefällt, zur Gänze unterschlägt und damit nicht nur die Forschungslage in unangemessener Entstellung wiedergibt, sondern auch vertrauensvolle Leser in die Irre führt. Eine Korrektur dieser skandalösen Mängel ist dringend erforderlich: Hier sollte die Möglichkeit der Loseblattform, daß ohne großen Aufwand »ergänzt oder berichtigt werden (kann)« (Vorwort S. 3), entschieden genutzt werden. Andernfalls wird man zumindest dem May-Beitrag nicht bestätigen können, daß er »zu einem nützlichen Hilfsmittel für alle jene wird, die sich mit der Reise- und Abenteuerliteratur beschäftigen« (ebd.).

Weniger ambitionsreich als die zuletzt besprochenen Publikationen erscheinen zwei kleine Broschüren aus der DDR, die ganz oder teilweise den Aktivitäten des Radebeuler Karl-May-Museums zu verdanken


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sind: die knapp 100 Seiten umfassende Schrift >Karl May. Leben und Werk<(5) und die 65seitige Arbeit >Sascha Schneider & Karl May. Eine Künstlerfreundschaft<.(6) Bei dem erstgenannten Werk handelt es sich um eine von Klaus Hoffmann, dem wissenschaftlichen Leiter des Radebeuler Museums, verfaßte Schrift zur ständigen May-Ausstellung in der >Villa Shatterhand<, bei dem zweiten um Erläuterungen zu einer Ausstellung, die im April und Mai 1989 im >Haus der Heimat< in Freital zu sehen war.

Der Radebeuler Museumsführer enthält einen ausführlichen biographischen Abriß mit Hinweisen zur literarischen Entwicklung Mays, kleinere Abhandlungen zur Geschichte der >Villa Shatterhand< und des Karl-May-Museums sowie all das, was in einer derartigen Schrift obligatorisch ist: Auswahlbibliographien zu Mays Werk und zur Forschungsliteratur, eine Zeittafel und einen Überblick zur Aufteilung der Exponate. Im Sascha-Schneider-Heft berichtet Rolf Günther über >Leben und Werk< des Künstlers, und wiederum Klaus Hoffmann ergänzt in einem zweiten Aufsatz diese Darstellung, wobei er den Beziehungen zwischen May und Schneider besondere Beachtung schenkt. Die Hauptfigur dieses Heftes ist ohne Zweifel nicht May, und so lag denn auch eine zentrale Intention der Freitaler Ausstellung darin, »die bisher umfassendste Wiederentdeckung des Werkes von Sascha Schneider« (26) zu ermöglichen.

Die beiden Schriften hinterlassen einen vorzüglichen Eindruck. Sie informieren knapp, aber verläßlich und - nicht zuletzt mit Hilfe der reichhaltigen Bebilderung ­ sehr anschaulich über ihre Themen; die Kommentare zu den künstlerischen Leistungen Mays und Schneiders fallen verständlicherweise wohlwollend aus, verbinden sich aber mit durchaus abwägenden, differenzierenden Äußerungen. In einigen Details finden sich Erkenntnisse, die die Forschung ein kleines Stück weiterbringen: So präsentiert Hoffmann im Radebeuler Ausstellungskatalog erstmals genaue Angaben über eines der Dienstmädchen in Mays Haushalt, und nach der Chronologie der Ereignisse könnte es sich dabei sogar um die Mutter seines unehelichen Kindes gehandelt haben (53ff.); in einem anderen Fall gelingt Hoffmann die Identifizierung von bisher unbekannten Personen auf einem sehr bekannten Bild mit May (69ff.). Ihre Funktion als Führer durch die Ausstellungen erfüllen die beiden Broschüren zweifellos in hohem Maße, und sie leisten auch noch ein wenig mehr.

Das bemerkenswerte Hervortreten von Materialiensammlungen festzustellen heißt nicht, daß man im Berichtszeitraum keine analytisch-interpretierenden Forschungsbeiträge zu registrieren hätte. Zu


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ihnen gehört vorrangig Ingmar Winters in Buchform erschienene Abhandlung >Bilder im Werk Karl Mays<.(7)

Die Einführung zu dieser Publikation stammt von Hansotto Hatzig, der detailliert jene Stellen in Mays Werk auflistet, an denen explizit »von Malerei, Malern, Bildern und Kunst überhaupt die Rede (ist)« (7); dabei ergibt sich der erstaunliche Befund, daß May sich diesem Thema niemals sonst so häufig zugewandt hat wie in den Münchmeyer-Romanen. Ingmar Winter selbst indessen setzt die Akzente anders. Er stützt sich auf die These, keine Epoche habe Bilder so sehr geliebt wie die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und dies habe weitreichende Folgen gezeitigt: »Keine Zeit ließ sich so von Bildern leiten und verleiten, erfand und erlag den Abbildern und Trugbildern, malte und erstürmte sie, verzauberte und entschleierte sie. Karl Mays Standort ist in dieser Zeit: das soll diese Abhandlung belegen. Wenn man sein Werk auf die Verarbeitung von >Bildern< durchsieht, ist man erstaunt über die Fülle des Materials« (19). Es geht also weniger um die Stellen, an denen May ausdrücklich mit Reminiszenzen an große Maler - von Raffael über Correggio bis Dore ­ arbeitet oder Bildwerke zum Thema eingehender Schilderung macht, wie vor allem an einigen Stellen des Spätwerks, als um >bildliches< bzw. durch Bilder und Bildtraditionen inspiriertes Denken und Phantasieren.

Nach einer >Standortbestimmung<, d. h. einem Überblick über die generelle Bedeutung des Bildlichen im 19. Jahrhundert - die mit vier Seiten so gedrängt ausfällt, daß sie über eine Aufzählung von Stichworten nicht weit hinausgelangen kann ­, gliedert Winter den Hauptteil seiner Studie in zwölf Teile. Er untersucht nach dieser Systematik Bild, Abbild und Bilderverbot; Bildzauber; das Bildnis als Konterfei; Ebenbilder, Doppelbilder, Trugbilder; das erotische Bild; das verschleierte Bild; Spiegelbilder; Architektur als Bild; Genrebilder in Mays Werk; Traumbilder; das Gleichnis als Bild; Vor- und Nach-Bilder. Während der Verfasser in den meisten Kapiteln mit jener Darstellungsform arbeitet, die man von wissenschaftlichen Untersuchungen erwartet, greift er zweimal zum ungewöhnlichen Mittel einer Pseudo-Dokumentation: Kapitel 3, >Das Bildnis als Konterfei<, enthält fiktive Briefe Mays an Edvard Munch und Gerhart Hauptmann, Kapitel 10, >Traumbilder<, liest sich als Protokoll eines Gesprächs zwischen May und Sigmund Freud. Winter erklärt sein Verfahren mit dem Wunsch, »inhaltlich subjektive Meinungen zu äußern, formal eine Abwechslung anzubieten« (19).

Zwei Beispiele mögen darlegen, um was es in der Untersuchung geht. Im Kapitel >Bildzauber< beschreibt der Verfasser Mays eigenwil-


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ligen Umgang mit dem Pygmalionmythos in >Ardistan und Dschinnistan<: wie hier die Ussul einen lebendigen Menschen in der Rolle eines Standbilds ausstellen und der Mann »sich zunehmend mit dem Abzubildenden (identifiziert)«. Winter resümiert: »Hier geht es nicht um die Beseelung der toten Skulptur, sondern um das Gegenteil: die lebende Statue will das Sein der toten Materie annehmen. Das dargestellte Standbild wird durch seine Verkehrung des Pygmalionmythos zum Sinnbild der niedrigen, selbstsüchtigen Daseinsformen (vgl. Sitara-Märchen), zum selbstverschuldeten Rückgang in die anorganische Scholle, in den niederen Weltenstoff« (27). Im Kapitel >Spiegelbilder< geht der Verfasser auf eine Szene aus >Die Rose von Ernstthal< ein, in der ein junger Mann gezielt sein Erscheinungsbild manipuliert und sich dann, zur Bestätigung des eigenen Wertes, zufrieden im Wasser eines Baches betrachtet. Es entstehe eine »Hin-und-Her-Projektion: der Jüngling stellt sich so in Positur, daß sein gespiegeltes Konterfei das gewünschte darstellt, die Abbildung prägt zurückkehrend das Bewußtsein, die Vorstellung des Beobachtenden in erwarteter oder verzerrter Form. In diesem Beispiel ist das Ergebnis zufriedenstellend, der Jüngling entdeckt eine Kongruenz zwischen dem manipulierten Selbstbild und dem Fremdbild auf der Wasserfläche« (63). Man sieht, daß Winter schon bei den frühesten Arbeiten Mays fündig wird, und es zeigt sich auch noch einmal deutlich, daß es im Schwerpunkt keineswegs um so etwas wie eine Untersuchung von Metaphern und dergleichen geht, wie man zum Begriff des Bildlichen in einer literaturwissenschaftlichen Abhandlung leicht assoziieren könnte.

Die Untersuchung fügt sich ein in die Reihe derjenigen, die Mays Werk als zutiefst geprägt durch weitgespannte kulturhistorische Zusammenhänge ansehen. Winter bewegt sich souverän durch die Gefilde der Literatur- und Kunstgeschichte, erweist sich zudem als ein außerordentlich sorgfältiger Leser und Beobachter, und so stößt man auf eine Vielzahl anregender Hinweise, die Respekt einflößen in bezug auf die Kompetenz des Analytikers wie auch auf die Darstellungskunst seines Forschungsobjekts; offenbar hat May tatsächlich ungeheuer intensiv mit Bildern im hier beschriebenen Sinne gearbeitet, wobei - wie die genannten Beispiele schon andeuten ­ sich die Spanne von der Verwendung banaler Alltagsphänomene bis zur originellen Reaktion auf reichhaltige Traditionen erstreckt. Ein wenig unbefriedigend erscheint nur, daß die Argumentation häufig gar zu kärglich und skizzenhaft ausfällt: Gewaltige Konstellationen aus der Geschichte der Kunst werden in wenigen Sätzen notdürftig aufs Schlagwort gebracht, und auch die Beobachtungen zu Mays Texten wirken vielfach eher andeutend als


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erschöpfend. »Einen zusätzlichen Motivschub erhält das Doppelbild dadurch, daß das Abbild das Urbild als Vorbild nimmt (Die drei Feldmarschalls, Köln 1888, S. 191); hier geht es dann nicht um äußere Identität, sondern um nacheifernswerte Seelenverwandtschaft (vgl. Marees Doppelbild Abb. 4)« (43f.): darüber z. B. und insbesondere auch über die Funktion des beobachteten Sachverhalts in der genannten Erzählung wüßte man gern mehr, der pure Hinweis auf eine Seite in Mays Text und eine Abbildung im vorliegenden Buch hilft nicht weiter.

In einem merkwürdigen Zwischenraum des Umgangs mit vorgefundenen Materialien und der Analyse und Interpretation bewegt sich die Gattung des biographischen Romans. Werke dieser Art haben die Möglichkeit, mit genuin nicht-wissenschaftlichen, nur der Literatur zugänglichen Mitteln neue Erkenntnisse über ihren Gegenstand zu gewinnen, und wenn sie das tun, nehmen sie ihn zweifellos in seinem So-Sein ganz ernst; sie können ihn aber auch als frei verfügbaren Stoff betrachten, mit dem der Bearbeiter ähnlich willkürlich und nach Maßgabe seiner subjektiven Intentionen verfährt, wie das beispielsweise Brecht in der >Mutter Courage< mit dem historischen Sujet des 30jährigen Krieges getan hat. Die romanhafte Biographie weist im Falle Mays mittlerweile schon eine kleine Tradition auf, ihr gewichtigster Vertreter war bisher zweifellos Erich Loests >Swallow, mein wackerer Mustang< (vgl. Jb-KMG 1981, S. 340ff.); nun ist der österreichische Autor Otto Kreiner mit >Der Schatten< dazugekommen, einem Werk, das auf dem Umschlag die Gattungsbezeichnung >Roman< trägt, die innen fehlt und durch die Erläuterung >Phantasien über den Volksschriftsteller KARL MAY< ersetzt ist.(8)

Kreiners Text erfaßt Mays erste Lebensjahre bis zur Anstellung im Münchmeyer-Verlag. Der Autor ist - das läßt sich trotz der ausgiebig genutzten poetischen Lizenz erkennen ­ ein exzellenter Kenner der Materie: Er hat offenbar die Forschungsliteratur zu Mays Lebensgeschichte bis in die Einzelheiten gründlich studiert, aber auch Mays Werke intensiv gelesen. Seine Arbeit weist insofern einen originellen gedanklichen Ansatz auf, als sie Mays empirische Realität und seine Phantasien dergestalt miteinander verknüpft, daß dabei etwas Neues, Eigenes entsteht. May erscheint hier weniger als ein von Irrwegen und Fehlschlägen niedergedrückter Mensch, der sich in die Tröstungen der Phantasie flüchtet und schließlich, da er sie in Literatur zu verwandeln vermag, einen halbwegs stabilen Platz in der bürgerlichen Welt findet. Das Widerspiel von Realität und Fiktion wird vielmehr aufgehoben in einem Dritten: einem Erleben, in dem sich von vornherein und grundsätzlich die äußeren Daten der Vita und die Erzeugnisse der Phantasie


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aufs engste miteinander verschränken. Das sieht beispielsweise so aus, daß die berühmte Szene in Abrahim-Mamurs Garten gleich mindestens zweimal antizipiert wird: in den Phantasien des blinden Knaben (21) - dies entspricht der konventionelleren Sicht der Dinge - und in der Erzählung eines redseligen Mithäftlings über die Erlebnisse eines angeblichen Vetters (238ff.); das Wort vom »Weg empor ins Reich der Edelmenschen« (91) wird May von seinem Vater vorgegeben; in einem Wirtshaus begegnet der Kegelbube Karl May Personen, die »Hobel Franz« heißen oder als »Kleeblatt« (35) bezeichnet werden; viele Ereignisse der Vita gleichen sozusagen in ihrer Struktur Abenteuern der späteren Werke. Daß Kreiners May sich auch immer wieder in Heldenrollen hineinfabuliert und überhaupt alle persönlichen Mißerfolge durch kompensatorische Phantasien zu bewältigen versucht, wie es der gängigen Interpretation entspricht, ist nahezu selbstverständlich, aber es steht hier eben doch unter anderen Vorzeichen als in den meisten bisherigen Arbeiten zum Thema: Mays Lebensgeschichte vollzieht sich als partielle Vorwegnahme seiner literarischen Phantasien, und diese erscheinen als etwas dem Leben Nachgeschriebenes.

Die Exkursionen in das Werk Mays erstrecken sich noch auf einzelne Formulierungen, deren Entdeckung dem Leser den Reiz des Dejavu beschert: sei es, daß in Erinnerung an die einschlägigen proletarischen Ideale aus dem >Verlorenen Sohn< eine »schmale, aber reinliche Hütte« (76) erwähnt wird, sei es, daß bei der Beschreibung eines eloquenten Richters die Rhetorik Hadschi Halef Omars Pate gestanden hat (201). Im übrigen verhehlt der Autor keineswegs, daß ihm der Umgang mit dem Sujet beträchtliches Vergnügen bereitet hat; anders ist z. B. die wiederholte, sich über mehrere Seiten erstreckende Wiedergabe eines von Kreiner erdachten Kolportageromans (50f.,73ff.) nicht zu verstehen, wobei die Parodie gleich mitgeliefert wird: »Doch das Wort erstarb ihm auf der höhnenden Lippe im Gesicht seines Kopfes, der sich im Gesträuch zur Seite wiederfand, nachdem er ein Stück über den Waldweg gerollt war« (50).

Zu den Besonderheiten des Werkes gehört ferner, daß es mehrere autobiographische Texte Mays fingiert, die als unveröffentlichte Auszüge aus >Mein Leben und Streben< dargeboten werden, und daß es dem Autor in diesen Passagen noch am wenigsten gelingt, Mays Stil nachzuempfinden. Freilich entschädigt dafür manch ein provozierender Gedanke, dessen sich auch die wissenschaftliche Forschung einmal annehmen könnte. So gesteht der alte May verkappte Bewunderung für die eigene Vergangenheit ein und betont, er beneide »diesen frühen Karl um die Wildheit seiner Anschauungen, die noch nichts von den


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Kompromissen des domestizierten Schriftstellers kannten. Denn manchmal fühle ich brennende Scham über alles das, was ich eines guten Einvernehmens wegen loben und empfehlen muß. Nur meine Biographen werden später aus meinen ganz frühen und ganz späten Schriften, also vor und nach dem Ruhm, meine wahren Gefühle für Thron und Altar erspüren können« (283) - eine Vor-Schrift, die sich durch den Umstand, daß sie de facto vom Biographen Kreiner formuliert wird, sogleich selbst beglaubigt. Auf der anderen Seite des Spektrums der Darstellungsverfahren findet sich vielfach ein ironischer, May sanft verspottender Ton, und gelegentlich schreckt Kreiner vor Albernheiten - »Ich machte also die mir gestellten Aufgaben in meiner bekannten, hochbegabten Weise, was die Lehrer erfreute« (105) - und billigen Kalauern - »sie bangte und zitterte um Karl bei dessen gewagtem Sprung über die Todesspalte, einer sehr unangenehmen Spalte, im Gegensatz zu anderen Spalten« (186) ­ nicht zurück. Schließlich operiert der Autor auch, wie zur Bestätigung seines dissonanten Umgangs mit May, mit dem Verfremdungseffekt: Eine Figur, die als eine Art Waldschrat präsentiert wird, sinnt plötzlich in wohlgesetzten Worten über die spezielle Ästhetik des Tötens mit der Schußwaffe nach (71), und der Erzähler räsoniert, da May Münchmeyer trifft, über die ubiquitäre Macht des Verlegers: »Alle Dichter stehen still, wenn sein starker Arm es will« (308).

Viele Verehrer Karl Mays werden das Buch mit wenig Freude lesen, denn sein Humor geht durchweg auf Mays Kosten. Unabhängig davon kann Kreiners Text einen hervorragenden Platz unter den romanhaften Karl-May-Biographien beanspruchen.

Den gewichtigsten Teil der Materialiensammlung, von der eingangs die Rede war, bildet zweifellos seit jeher die Bereitstellung authentischer May-Texte, und auch in diesem Bereich hat sich wieder einiges ereignet. Zwar ist die historisch-kritische May-Edition von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger, deren pünktliche Erscheinungsfolge im letztjährigen Literaturbericht noch ausdrücklich gelobt wurde, im Berichtszeitraum (bis Oktober 1989) nicht fortgeführt worden, doch sind andere Projekte zu nennen.

In der DDR erschienen zwei Bände, die über die Grenze hinaus Beachtung verdienen: eine von Hainer Plaul herausgegebene Anthologie mit dem Titel >Es sei Friede!<(9) und ein von Gerhard Dahne edierter Neudruck der >Himmelsgedanken<.(10) Plauls Sammlung enthält sieben Erzählungen bzw. Teile von Romanen und Erzählungen, in denen die dezidiert friedliche Lösung von Konflikten thematisiert wird; Dahnes Buch macht zum erstenmal nach vielen Jahrzehnten Mays Gedicht-


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zyklus in seiner ursprünglichen Form wieder zugänglich, verzichtet allerdings - ohne jeden entsprechenden Hinweis - auf die Wiedergabe der darin eingelegten Aphorismen. (Enthalten sind die Aphorismen in: Ekkehard Bartsch (Hrsg.): Karl May. Leben ­ Werk ­ Wirkung. Eine Archiv-Edition. Abt. IIe, Heft 1. Karl May: Himmelsgedanken.) Ganz und gar unterschiedliche Wege gehen die beiden Herausgeber in den Kommentaren, die sie ihren Publikationen hinzugefügt haben. Plaul betont die Intensität der »friedenserzieherischen Bemühungen« (310) des Schriftstellers May und zeichnet deren konsequente gedankliche Fortentwicklung nach; Dahne hingegen mokiert sich über die von ihm präsentierten Texte, vergleicht »das Gezwitscher Karl Mays, des sächsischen Kehlchens«, mit den »Gesängen der Friederike Kempner, dem schlesischen Schwan« (23), und distanziert sich en passant auch gleich noch von dem gesamten »ungenießbare(n) Symbolismus« (12) des Mayschen Spätwerks. Während also Plaul mit seiner »im Internationalen Jahr des Friedens 1986« (314) verfaßten Erläuterung die Ernsthaftigkeit und Aktualität Karl Mays rühmt, gibt Dahne »Machwerke« (23) dem Gelächter preis; mag sein, daß es sich bei diesen beiden Publikationen auch um editionspolitische Reflexe auf die Auseinandersetzungen handelt, die in der DDR um May geführt wurden.

Nicht von Karl May, sondern von Franz Kandolf stammt bekanntlich Band 50 von >Karl May's Gesammelten Werken< in der Radebeuler und Bamberger Ausgabe, >In Mekka<. Diese Fortführung von >Am Jenseits< ist neu erschienen, die Auflage steht damit bereits im 325. Tausend.(11) Das Buch enthält jetzt ein umfangreiches Nachwort, in dessen zweitem Teil ein von Kandolf und vermutlich auch schon von May benutztes Quellenwerk zum Thema Mekka vorgestellt wird und in dessen erstem Teil der Herausgeber Roland Schmid ausführlich über die Entstehungsgeschichte von >In Mekka< berichtet. Darin finden sich auch Auszüge aus dem einschlägigen Briefwechsel zwischen Euchar Albrecht Schmid und Kandolf sowie zwischen Schmid und Max Weiß, dem Bearbeiter von >Am Jenseits<, der unter anderem schildert, daß er aus Mays Text mehr als dreitausendmal die Wörter »gar« und »ja«, mehr als zweitausendfünflhundertmal »wohl« und mehr als zweitausendmal »ganz« gestrichen hat (380). Es ist zu begrüßen, daß der Karl-May-Verlag die bei der Veröffentlichung des Bandes 74 begonnene Praxis fortsetzt, Einzelheiten seines denkwürdigen Umgangs mit den zugrunde liegenden May-Texten zu dokumentieren; so gründlich und präzise wie mit dem vorliegenden Bericht und seinen Dokumenten hat er das Thema meines Wissens noch niemals abgehandelt.

Am Anfang der bis heute anhaltenden Flut von Nach- und Neudruk-


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ken Mayscher Originaltexte stand vor ca. 20 Jahren der Reprint der Münchmeyer-Romane durch den Olms-Verlag, und als deren erster erschien damals >Das Waldröschen<. Dieses »galaktische Ungeheuer« (Heinz Stolte) hat zu Recht viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen; es ist sicherlich nicht nur der gelungenste Kolportageroman Mays, sondern mit seiner besonders abstrusen Aneinanderreihung von besonders spektakulären Sensationen jedweder Art auch ein einzigartiges Meisterwerk der Gattung als solcher. Dem Olms-Verlag und dem damaligen Herausgeber Klaus Hoffmann gebührt mithin das Verdienst, einen der - wie immer dubiosen ­ Höhepunkte Mayscher Erzählkunst wieder zugänglich gemacht zu haben.

Jüngere May-Forscher klagten indessen seit langem darüber, daß das vielbesprochene Opus im Buchhandel nun auch schon wieder vergriffen sei, und moniert wurde auch noch etwas anderes: daß der Reprint nicht die Erstausgabe der Jahre 1882 bis 1884 biete, sondern den Text einer bearbeiteten späteren Auflage. Bereits das >Waldröschen<-Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft von 1972 hat diesen Sachverhalt in gleich zwei Beiträgen ausführlich untersucht und bestätigt. (Karl Mays Waldröschen. Ein Kolportageroman des 19. Jahrhunderts. S-KMG 1/1972).

Beiden Klagen wird nun Rechnung getragen: Das >Waldröschen<, dessen zweiter Titelteil nunmehr >Die Rächerjagd rund um die Erde< statt >Die Verfolgung rund um die Erde< heißt, ist als Reprint neu erschienen (drei Bände liegen mir vor; das sechsbändige Werk muß als ganzes bezogen werden); und diesmal soll es sich tatsächlich, wie Gerhard Klußmeier im Vorwort versichert, um eine Wiedergabe der »Drucke, die man nach bestimmten Kriterien als dem Manuskript am nächsten stehend« (unpaginiert) bezeichnen kann, handeln.(12) Klußmeier kündigt auch ein »ausführliches, reich illustriertes Nachwort« für den letzten Band an, das »die bibliographische Geschichte dieses Riesenwerkes beschreiben« und dabei wohl auch darlegen wird, warum es von ihm »keine eigentliche Erstausgabe« gibt.

Im >Waldröschen<-Artikel seines Handbuchs notierte Gert Ueding, die von Olms wiedergegebene Fassung unterscheide sich von der ersten »nur unwesentlich« (381); Abweichungen seien lediglich in kleinen Details zu finden. Auch Klußmeier hat in einem der erwähnten Sonderheft-Beiträge zwar eine große Zahl von Veränderungen registriert, aber zugleich festgestellt, daß sie »unbedeutend« seien »und das Gefüge des Werkes nicht antasteten« (28). Der Eindruck bestätigt sich, wenn man ­ wiederum angeregt durch jenes alte Sonderheft ­ die jetzige Neuausgabe mit den Olms-Bänden in Stichproben vergleicht.


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Schon in der ersten Zeile des Romans findet sich im frühen Druck die fehlerhafte Schreibweise »Pirenäen«, die in der Olms-Version korrigiert ist; in der ersten Zeile der beiden Seiten 79 wird eine ursprünglich »geistreiche Antwort« später in eine schlichte »Antwort« verwandelt. Um derartige Korrekturen und Wortstreichungen scheint es sich bei den im Olms-Reprint wiedergegebenen Veränderungen durchgängig zu handeln; mithin dürfte der Eindruck stimmen, daß auch die Leser dieser Bände nahe daran waren, ein so weitgehend wie im Genre möglich authentisches bzw. von May autorisiertes >Waldröschen< kennenzulernen.

Doch das trübt die Freude über die Neuausgabe nicht, die jenem Ideal eben doch noch näher kommt. Unerquicklich ist demgegenüber der hohe Preis der Veröffentlichung, der allein für die ersten drei Bände schon bei rund 250 DM liegt; das exzentrische >Waldröschen< kommt seine Freunde teuer zu stehen, aber damit hat es ja in gewissem Sinne dann auch wieder seine Richtigkeit.

Die Arbeit am >Waldröschen< war bekanntlich nicht Mays erste Tätigkeit für den Münchmeyer-Verlag. Jahre vorher hatte er dort als Redakteur und Autor seine literarische Laufbahn begonnen, und in diese Zeit fällt auch seine Beziehung zum >Buch der Liebe<, einem ominösen Sammelwerk, das in der Forschung lange Zeit als verschollen galt und von dem nur ein offenbar durch Zufall erhalten gebliebenes 16seitiges Kapitel bekannt war, das im Band 72 der Bamberger Ausgabe zu finden ist. Gernot Kunze hat nun überraschend ein ­ leider nicht ganz vollständiges - Exemplar des skandalumwitterten Buches entdeckt und seinen Fund veröffentlicht; dem ersten Band, der die für die May-Forschung relevanten Textteile des voluminösen Opus enthält, ließ er einen zweiten folgen, der weitere Materialien bietet und in einem ausführlichen Kommentar Auskünfte über die komplizierte Geschichte des >Buches der Liebe<, des >Venustempels< und anderer verwandter Publikationen des Münchmeyer-Verlags gibt.(13) Das >Buch der Liebe< behandelt auf mehreren hundert Seiten die vielfältigsten Aspekte des im Titel genannten Phänomens, von der metaphysischen Dimension bis zur Auflklärung über Geschlechtskrankheiten; mit seiner Hilfe kann man sowohl Teile der Schillerschen >Glocke< auswendig lernen als auch erfahren, wie man ­ jedenfalls dem damaligen Wissen zufolge - gezielt männliche oder weibliche Kinder zeugt.

May hat die erste Abteilung des Werkes möglicherweise vollständig und Teile der dritten mit Sicherheit selbst verfaßt sowie die mittlere, in der es um >Die Liebe nach ihren geschlechtlichen Folgen< geht, redaktionell betreut. Wir haben hier also einen umfangreichen Text vor uns,


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der, wie Claus Roxin im Geleitwort zum ersten Band schreibt, einen einzigartig intensiven »Einblick in die Gedankenwelt und die Bildungsgrundlagen des jungen Karl May« gewährt und nach einer ausführlichen Analyse verlangt. Zudem beleuchtet Kunzes Kommentar »Mays erste Kolportagezeit in einer biographisch wesentlich weiterführenden Weise« (5), so daß also auch die Erforschung der Lebensgeschichte Mays wertvolle Hilfen erhält. Im Duktus des Feuilletons nennt man die Wiederentdeckung verloren geglaubter Werke bekannter Autoren eine Sensation.



1 Chnstian Heermann: Der Mann, der Old Shatterhand war. Eine Karl-May-Biographie. Berlin (Ost) 1988

2 Karl Mays Augsburger Vortrag ­ 8. Dezember 1909 -. Eine Dokumentation für die Karl-May-Forschung. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1989

3 Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. München-London-New York-Paris 1989

4 Lexikon der Reise- und Abenteuerliteratur (Loseblattsammlung/Grundwerk). Hrsg. von Friedrich Schegk. Meitingen 1988

5 Klaus Hoffmann: Karl May. Leben und Werk. (Ausstellung in der Villa >Shatterhand<). Hrsg. von der Karl-May-Stiftung Radebeul. Radebeul 1988

6 Rolf Günther und Klaus Hoffmann: Sascha Schneider & Karl May. Eine Künstlerfreundschaft. Schriftenreihe des Karl-May-Museums Nr. 1. Hrsg. von der Karl-May-Stiftung Radebeul. Radebeul 1989

7 Ingmar Winter: Bilder im Werk Karl Mays. Husum 1988

8 Otto Kreiner: Der Schatten. Salzburg-Wien 1989

9 Karl May: Es sei Friede! Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Hainer Plaul. Berlin (Ost) 1988

10 Karl May: Himmelsgedanken. Hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Gerhard Dahne. Berlin (Ost) 1988

11 Franz Kandolf: In Mekka. Fortführung von Karl Mays Reiseerzählung >Am Jenseits<. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1988. Karl May's Gesammelte Werke Bd. 50

12 Karl May: Waldröschen oder Die Rächerjagd rund um die Erde. Leipzig 1988

13 Karl May: Das Buch der Liebe. Dresden 1875/76; Reprint der Karl-May-Gesellschaft. Regensburg 1988/89. Hrsg. von Gernot Kunze. (Bd. I: Textband. Bd. II: Kommentarband)


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