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BRIEF KARL MAYS
AN DIE FAMILIE WOLFF-MALM
IN WIESBADEN VOM 13. JUNI 1896



Oberlössnitz, Radebeul bei Dresden, d. 13./6.96

Villa »Shatterhand«.

Meine lieben Freunde!

Ich bekomme so viele Briefe von meinen Leserinnen und Lesern, daß jetzt über 5000 daliegen, die ich alle zu beantworten habe; diese Beantwortung geschieht natürlich der Reihe nach, wie die Schreiben eingegangen sind. Bei Ihnen aber will ich eine Ausnahme machen und Sie nicht so lange warten lassen. Vielleicht schicken Sie mir Ihre Photographien für mein Leseralbum dafür!

Was ich in »Winnetou« erzählt habe, ist Alles erlebt; ich erfinde überhaupt nichts. Die Ueberschrift meiner Bücher »Reiseromane«, ist falsch; sie wird nächstens in »Reiseerlebnisse« umgeändert werden. Wenn Sie mich besuchen könnten, würden Sie Winnetous Silberbüchse, die Haarsträhne, welche ich ihm damals abgeschnitten habe, den Anzug aus Elkleder und den Lasso, beides von seiner Schwester für mich gemacht, in meiner Sammlung finden, und noch vieles Andere.

Mehr kann ich leider nicht schreiben, denn ich habe wirklich keine Zeit zu langen Briefen.

Mit herzlichem Gruße
Ihr
Old Shatterhand


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