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III

>Um die Wahrheit<(1)
Wilhelm Einsle und das Vermächtnis Karl Mays

Von Ulrich Schmid



Eines der ersten Probleme mit Mays Werk, das nach dem Tod ihres Mannes auf Klara May zukam, war die Neuausgabe der Biographie >Mein Leben und Streben<. Deren Erstausgabe war 1910 wegen einer Einstweiligen Verfügung, die Rudolf Lebius erwirkt hatte, nur in wenigen Exemplaren ausgeliefert worden, der Rest mußte vernichtet werden. Klara fühlte sich jedoch der Aufgabe, Mays ideelles Vermächtnis zu betreuen, nicht gewachsen. Schon ein Jahr nach seinem Tod gesteht sie in einem Brief an Prinzessin Wiltrud von Bayern: »Meine Ohnmacht, diese [sc. Mays] Gedanken wiederzugeben, erkannte ich, als ich versuchte, an der Hand solcher Fragmente seinen Wiener Vortrag zu reconstruiren. Es giebt Grenzen im Geistesleben, die nur das Genie zu überschreiten vermag«(2) Diese Erkenntnis ihrer mangelnden intellektuellen Befähigung hinderte sie freilich in der Folgezeit keineswegs, mehrfach über angebliche Werkpläne Mays oder auch über die »Lieblingsschriftsteller Karl Mays«(3) zu berichten - Angaben, die stets nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden sind.

Noch 1914 gestand sie in einem weiteren Brief an Prinzessin Wiltrud: »Ich fühle nicht die Kraft in mir die Feder zu berühren, die Karl May benützte um seine ihn selbst überlebenden Gestalten weiter im Bilde Lesern vorzuführen. Ich würde zerstören und den Glanz und die Kraft seiner Darstellungsgabe abschwächen.«(4)

Klaras Charakter zeigt ein äußerst zwiespältiges Bild: einerseits unbedingte Loyalität zu ihrem Mann, gepaart mit Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen, auf der anderen Seite Härte, Unbarmherzigkeit und fixe Ideen bis hin zu Wahnvorstellungen, verbunden mit einer problematischen Sentimentalität. Der May-Verleger Dr. Euchar Albrecht Schmid, seit 1913 in ständigem Kontakt mit der Witwe, bezeichnete 1921 Klara May als »die schwierigste Seite des Karl-May-Problems«, sie sei »ein sehr komplizierter Charakter mit Extremen und Sprunghaftigkeiten, wie sie sich in ähnlicher Fülle nicht leicht vereinigt finden.«(5)

Das zeigte sich in aller Schärfe bereits unmittelbar nach dem Tod ihres Mannes und führte zumindest in einem Fall, nämlich bei Willy


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Einsle, zum vollständigen Bruch mit der >Villa Shatterhand<. Er war so tiefgreifend, daß Einsle erst nach 1945 erneut versuchte, Kontakte zum Karl-May-Verlag aufzunehmen.

E u c h a r  A l b r e c h t  S c h m i d war neben >Karl Mays Kindern<(6) maßgeblich an den Auseinandersetzungen des Jahres 1912 beteiligt. Er war zu dieser Zeit als Berater Klara Mays gerade dabei, die »Rechtsverhältnisse« zu entflechten, die »ungeklärt und in großer Wirrnis« waren, sowohl was die verlagsrechtliche Seite betraf wie auch in bezug auf den »Rattenkönig von Rechtsfragen, der sich aus May's großem Urheberrechtsprozeß entwickelt«(7) hatte.

Vordergründig ging es in der Korrespondenz der soeben genannten Partner, die zugleich teilweise Gegenspieler waren, um eine Neuauflage von >Mein Leben und Streben<; in tieferem Sinne freilich stand im Mittelpunkt die weit entscheidendere Frage, wie künftig mit Mays Werk, aber auch und vor allem mit seiner Lebensgeschichte umgegangen werden sollte.

Willy Einsle vertrat hier die entschiedenste Position, bei der er auch vor Kritik an May selbst nicht haltmachte. Schon zu dessen Lebzeiten hatte er sich nicht gescheut, sehr offene Worte nach Radebeul zu senden. Sie betrafen sowohl das Verhalten des von Willy bewunderten >Onkels< selbst wie auch die Verteidigungsstrategien im >Lager der May-Gemeinde<, die Willy weit eher als schädlich denn als hilfreich beurteilte.(8) Diese kritische Haltung trug dem Münchner Studenten freilich bereits vor Mays Tod >Tante Klaras< Tadel ein: kindliche Naivität bescheinigte sie ihm ebenso wie »Unerfreuliches« oder »unruhevolle Unklarheit«(9) ohne allerdings auf seine recht präzisen Kritikpunkte näher einzugehen.

Ähnliche Vorbehalte äußerte Klara auch gegenüber Lu Fritsch;(10) bei Marie Hannes konnte sie sich sogar auf einen äußerst kritischen Brief ihres Mannes berufen, der das Mädchen schon 1902/03 in scharfem Ton zurechtgewiesen hatte.(11)

Der vorliegende Briefwechsel des Jahres 1912 zeigt, daß >Karl Mays Kinder< in der Frage, wie die Neuauflage von >Mein Leben und Streben< gestaltet werden sollte, keineswegs einig waren. Marie Hannes hatte ein (leider verschollenes) Nachwort verfaßt und wollte den Text mit einem von ihr verfaßten Gedicht abschließen, während Willy Einsle sich gegen »alles wandte was wie Zutaten von nicht Karl May-Hand ausschaute.«(12) Äußerstenfalls wollte er noch Marie Hannes' Bericht über >Karl May's Beisetzung< aufgenommen wissen.(13)

Schon 1910 hatte Klara May sich in einem Brief an Friedrich Ernst Fehsenfeld über die Autobiographie geäußert, deren erste Auflage


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soeben erschienen war. Dieses im Konrad-Guenther-Nachlaß erhaltene Schreiben(14) wirft gleichzeitig ein Schlaglicht auf Klara Mays Charakter und ihre Vorgehensweise - insbesondere in den Emma May betreffenden Schlußpassagen:

R< adebeul >. d< en >. 7.12.1910

Lieber Herr Fehsenfeld!

Ich danke Ihnen für Ihr Urteil. Sie haben ganz Recht und dennoch haben sie nicht Recht. Es liegt nur daran, weil Karl May bei der Schilderung seiner Eltern zuviel Licht gab. Der Vater trägt die Hauptschuld daran, daß das Kind dem Abgrund zugetrieben wurde. Er nahm das Kind mit in die »Lügenschmiede«. Dort wurde die Seele des weichen, hochempfindsamen Kindes vergiftet. Halbe Nächte saß er bei allem Möglichen dabei. Dann wurde er als »Wunderknabe« gezeigt: »Oh ich habe einen gescheiten Jungen«. etc. etc. Welches Verbrechen - unbewußt - an dieser Seele verübt wurde, kann man nur ahnen.

Sie, im Sonnenschein geboren, können es überhaupt nicht begreifen. So wird es Tausenden gehen.

Der breite Raum den die Prozesse [in >Mein Leben und Streben< -U.S.] einnehmen, scheint mir heute notwendig. Vielleicht kann das Buch einmal umgearbeitet werden und dann ist's nur noch eine Episode.

Am liebsten möchte ich alle Prozesse abgebrochen sehen, denn mit der Gemeinheit kämpfen selbst Götter vergeblich. Jetzt hat Lebius ein neues Machwerk zusammen gestellt [Die Zeugen Karl May und Klara May. Berlin-Charlottenburg 1910 - U.S.], was allem Dagewesenen ins Gesicht schlägt. Er hat Alles Wahre und Unwahre zusammengestellt, was uns schadet und sorglich alles Gute ausgemerzt. Es giebt ein tolles Bild, nur der Denkende wird sich fragen, ja, warum haben wir denn Richter? Wie können die solch ein Verbrecherpaar hier frei herum laufen lassen? - Das Tieftraurige dabei ist, daß dieser Blödsinn berichtigt werden muß. Mein armer Mann muß damit seine Zeit opfern.

Ich hoffe aber auf die stärkste Hilfe die es giebt. Auf Gottes Beistand. Er hat uns nie verlassen und wird es auch diesmal nicht. Was macht Sie so besorgt, lieber Herr Fehsenfeld? Warum können Sie nicht schlafen? Wie stehts mit den Reisenden? Schlagen sie nicht ein? Ich kann nicht glauben, daß ein Karl May von solchem Wicht vernichtet werden kann. Wir müssen nur auf dem Posten sein und wieder aufbauen, was jene einreißen.


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Frau Emma ist wieder von Lebius gewonnen. Die Unglückliche kann nicht anders als gemein und böse sein. In Weimar hat sie die Mutter ihres Geliebten in's Irrenhaus gemartert. Die Polizei hat ihren Geliebten aus ihrer Wohnung entfernt. Er hat seiner Schwester gestanden, daß er trotzdem mit ihr im Bette liegt. All diese Gemeinheiten müssen nun aufgerollt werden. Ich bin sehr unglücklich darüber. - Ob auch für uns noch einmal reine klare Tage kommen werden? Gott gebe es.

Ihre ergebene
Klara May.

Die hier angedeuteten Tendenzen bestimmen auch die Umarbeitung von Mays Autobiographie im Jahre 1912. Hier sollten die 1910/11 gerichtlich verbotenen Passagen gestrichen werden, darüber hinaus stellte sich aber auch die Frage, wie der Text nach Mays Tod abgerundet werden sollte. Der schwärmerisch-rührselige Tenor in den Entwürfen Marie Hannes' stieß sowohl bei Willy Einsle wie bei Euchar Schmid auf entschiedene Ablehnung; andererseits hatte Klara May offenbar Marie mit der Redaktion beauftragt.

Die beiden Extrempositionen werden im vorliegenden Briefwechsel ausdrücklich formuliert. Während Willy Einsle einen »kurzen Lebensabriß in vollster Wahrheit« fordert, »keine Beschönigung, kein Versteckenspiel«, und nachdrücklich vor >falscher Pietät< warnt,(15) artikuliert Klara May ihre eigene Sicht mit den Sätzen: »Für mich ist er ein Heiliger! Ich bewundere ihn uneingeschränkt.«(16) Daß es zwischen diesen beiden Standpunkten kaum eine Vermittlung geben konnte, ist offenkundig. Willy war zwar zu den von Marie Hannes geplanten Ergänzungen von Anfang an auf Distanz gegangen, mußte aber mehr und mehr erkennen, daß Klara May eine gänzlich andere Sicht der Dinge hatte als er. Überdies empörte ihn das schroffe, ja brutale Verhalten der Witwe gegenüber den beiden jungen Frauen, nicht zuletzt die Tatsache, daß Klara Briefe Mays an Marie Hannes einfach verbrannt hatte. All dies führte bei ihm zu einer wachsenden Distanzierung von Radebeul. Sie wurde noch verschärft dadurch, daß Euchar Schmid als Berater Klaras eine ganz andere Auffassung von Mays Werk vertrat als Willy: Schmid lasse »an K. M. nur sein erfolgreiches Schriftstellertum der vorsymbolischen Periode gelten und ferner sei ihm an dem Menschen K. M. wenig gelegen«.(17) Symbolisches Spätwerk und »Menschentum« - das waren aber genau die beiden Zugänge zum Werk des verehrten >Onkels<, die für Willy zentrale Bedeutung hatten. Damit brachen die Kontakte zwischen Willy Einsle und Radebeul nach dem Jahre 1912 völlig ab, während Lu Fritsch und Marie Hannes weiterhin, wenn auch deutlich reduziert, im Briefwechsel mit Klara blieben.(18)


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Die Witwe freilich stellte mit der Neuauflage von >Mein Leben und Streben< deutlich unter Beweis, wie es sich mit ihrer angeblichen Friedfertigkeit und Prozeßmüdigkeit verhielt. Zwar wurde der Text selbst um zahlreiche polemische Aussagen Mays verkürzt - aber Klara konnte es sich nicht versagen, in einer Fußnote einen zusätzlichen Seitenhieb gegen den Anwalt Dr. Oskar Gerlach unterzubringen.(19) Dies führte zum erneuten Verbot des Ende Juli 1912 ausgelieferten Buches.

Die Tragödie der >Kinder Karl Mays< ist nicht nur eine privat-persönliche; sie ist auch eine der May-Forschung, weil mit dem Sieg Klara Mays 1912 auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Mays Leben und Werk auf Jahrzehnte hinaus blockiert(20) und auf die Hagiographie festgelegt wurde: »Frau May wünschte immer für Karl May überschwengliche Verehrung, er soll gleichsam Goethe und Napoleon in einer Person sein«, klagte Euchar Schmid 1921 in seinen Aufzeichnungen.(21) Gleichzeitig wurde damit das Bild des Abenteuerschriftstellers in den Vordergrund gerückt und das Spätwerk als Selbsttäuschung und »Flucht in die Symbolik«(22) abgewertet. Selbst Willy Einsle geriet durch diese Umwertung in Zweifel ob seiner Hochschätzung des Spätwerks: »Ich schätze deshalb gerade die Werke seiner letzten Lebensjahre ( ... ), wenn ich auch einsehen lernte, daß gerade diese Werke vom literarisch-künstlerischen Standpunkt weit hinter den früheren Werken zurückstehn. In diesem Zwiespalt lag für mich eine große Tragik.«(23)

*

Gertrud Mehringer-Einsle, die Tochter Wilhelm Einsles, hat im Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1991 über den Lebensweg ihres Vaters berichtet.(24) Hier seien kurz und skizzenhaft seine weiteren Beziehungen zu Karl May nach dem Schicksalsjahr 1912 geschildert; der >Onkel< blieb bis an sein Lebensende einer der Fixpunkte, wenn nicht der entscheidende, seines ausgedehnten literarischen Kosmos.

Den Grundimpuls seiner lebenslangen May-Verehrung hat er in einem Brief an den Bayerischen Rundfunk vom 13. November 1957, vier Jahre vor seinem Tod, selbst formuliert:

»(...) ich bin beileibe kein »Mayfanatiker« und glaube als Psychiater ein besonderes Verständnis für Karl Mays psychopathologische Wesensart zu besitzen. Auch streite ich mich mit niemand um den künstlerischen Wert der May-Schriften, da meine durch persönlichen Umgang mit ihm erwachsene pietätvolle Zuneigung vielleicht mein objektives Urteil trübt ( ... ). Das seelisch->künstlerische< Problem -


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Karl May genannt - ist meines Erachtens eines der interessantesten, welches uns die Zeitgeschichte und das Leben vorgespielt hat. Und ich wundere mich, daß noch kein ernsthafter Psychologe sich an diese Arbeit gemacht hat. Allerdings müßte er bereit sein auch dem »anderen Karl May« die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die sich dieser Märtyrer des Lebens überreichlich verdient hat.«

Er schließt den Brief mit der Widmung, die ihm Karl May in sein Exemplar der >Erzgebirgischen Dorfgeschichten< geschrieben hatte:

Die Liebe, die vor langer Zeit dies schrieb,
Ist trotz des Hasses frisch und jung geblieben.
Ich habe Gottes Menschenkinder lieb
Und frage nicht, ob sie mich wieder lieben.

Schon weit früher hatte Willy Einsle, der ein leidenschaftlicher Bilder- und Aphorismensammler war, immer wieder Zitate Karl Mays aufgezeichnet. Ein Beispiel dafür bietet ein Taschenkalender des Jahres 1942, in dem er neben Worten von Goethe, Raabe, Rochefoucauld und Maeterlinck auch Auszüge aus Mays Spätwerk sammelte, beispielsweise das folgende Zitat aus >Ardistan und Dschinnistan II:

»Ein jeder einzelne Mensch, gleichviel, ob er Fürst oder Bettler ist, hat die Aufgabe, seine Ahnen und sich selbst zu erlösen, indem er sich mutig und energisch von den angeborenen und anerzogenen Fehlern befreit und sich hierdurch das gottgewollte, große Glück bereitet, in dieser seiner Weise an der Gesundung, Erstarkung und Veredelung der ganzen Menschheit teilzunehmen. «(25)

Seine fortdauernde intensive Auseinandersetzung mit dem Gedankengut des späten May zeigt sich auch in seinem >Gefängnis-Tagebuch 11.11.48 - 21.12.48<. In dieses Buch hat er während der Haftzeit »Reimereien« eingetragen (»Ausdruck meiner jeweiligen milieubedingten Gemütsverfassung«), die er »als die wahrscheinlich einzige aus dem Gefängnis mögliche Beisteuer« zum Weihnachtsfest 1948 seiner Frau widmete. Darin findet sich das Gedicht >Der Turm Christi. Dem Andenken Karl May's. (Ein Gefängnistraum)<:

Und ich sah in diesen Leidenstagen
Einen Turm bis zu der Wolken Saum
Wie ein Bollwerk gar gewaltig ragen
- Bang ergriffen und beglückt - im Traum.
Und ich sah des Turmes Spitze krönen
Hell ein Kreuz im ewigen Himmelsschein
Und ich hört' aus den Gewölben dröhnen
Orgelklang, Gebet und Litanei'n.


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Zu dem Turme gab's der Türen viele,
Aller Größen, Formen, schlicht, voll Glanz;
Auch in Ornament und Glaubensstile
Keine glich der Nachbartüre ganz.
Nur das Kreuz, das alle Türen schmückte,
Deutete dem Kundigen es an,
- Trotz des spätern Beiwerks - daß sie fügte
Wohl zuerst derselbe Zimmermann.
(...) 24.11.48(26)

Noch vor seiner Haft, im Juni 1947, nahm Willy Einsle dann doch noch einmal Kontakt nach Radebeul auf. Er erkundigte sich brieflich nach dem Schicksal Klara Mays und beschreibt seine damaligen Lebensumstände:

Erlangen, den 30.6.47

Herrn Dr. Euchar Schmidt [sic!],
Karl-May-Verlag,
Radebeul/Dresden

Sehr geehrter Herr Doktor!

Für heute möchte ich nur kurz schreiben und da wieder anknüpfen, wo ich nach dem Tode Karl Mays in jugendlicher Sturheit eine Freundschaft aufgegeben habe, die für's Leben hätte reichen sollen. Wenn die Gründe damals mich auch an die Richtigkeit meines Verhaltens haben glauben lassen, so sehe ich als alter Mann die Dinge doch jetzt mit anderen und gereifteren Augen an und möchte das meine dazu tun, diesen Fehler wieder auszugleichen.

Meine Berechtigung, mich an Sie zu wenden erblicke ich darin, daß ich trotz der zwischen mir und Frau Klara May nach Mays Tod eingetretenen Entfremdung meinem geliebten Karl May bis heute volle 50 Jahre unentwegt die Treue gehalten habe und für ihn eintrat, wo ich konnte. Vor allem den »religiösen« May habe ich seit meiner frühesten Jugend innig geliebt und verehrt und sein Einfluß auf meine Entwicklung war gerade in diesem Punkte sehr groß und ist es auch heute noch unvermindert. Ich schätze deshalb gerade die Werke seiner letzten Lebensjahre (Silberlöwe III und IV, Ardistan und Dschinnistan, Himmelsgedanken, Und Friede auf Erden), wenn ich auch einsehen lernte, daß gerade diese Werke vom literarisch-künstlerischen Standpunkt weit hinter den früheren Werken zurückstehn. In diesem Zwiespalt lag für mich eine große Tragik.

Ich habe Karl May persönlich gekannt, durfte »Onkel« zu ihm sagen und besitze eine Reihe herrlicher Briefe von ihm. Und nun komme ich zu dem Zweck meines heutigen Schreibens. Ich bitte Sie nämlich, mir


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mitzuteilen, ob Frau Klara May noch am Leben ist und wie es ihr geht. Sie wird sich noch an mich erinnern. Darf ich einmal an sie schreiben?

Über mich zu Ihrer Orientierung kurz folgendes: Ich stehe jetzt im 61. Lebensjahr und war seit meiner Studienzeit Anstaltspsychiater, zuletzt seit 1933 ärztlicher Leiter von Heil- und Pflegeanstalten in Bayern. Seit Juni 1945 bin ich als »Nazi« entlassen, male »Herzerln« und hoffe, daß man mir als langjährigem Staatsbeamten doch noch eine Pension zahlen wird. Eine langsam fortschreitende Verhärtung der Wirbelsäule behindert mich schwere körperliche Arbeit zu verrichten. Bezüglich meines »Nazitums« kann ich versichern, daß ich aus Idealismus 1933 dazugegangen bin und weder zu den Kriegsverbrechern noch zu den Nutznießern des Dritten Reiches gehöre.

Meine Frau und ich hausen jetzt in einem Zimmer, wo meine Frau auch für meine Tochter (Kriegerwitwe) samt 3jährigem Enkelkind Haushalt führen muß. Wir wurden seit 1945 schon dreimal umquartiert. Mein Sohn (Stabsarzt) ist noch in russischer Kriegsgefangenschaft. Er hat eine Frau und vierjährigen Sohn.

Sollten Sie Interesse daran haben, so würde ich, wenn meine Zeit, die wie gesagt mit »Herzerlmalen« ausgefüllt ist (dazu ist man Arzt!) es einigermaßen gestattet, Ihnen gerne einmal ausführlicher schreiben. Für heute darf ich Sie, lieber Herr Doktor, bitten mir kurz über Frau Klara May und den Karl-May-Verlag zu berichten.

Im Voraus bestens dankend bin ich Ihr sehr ergebener

(Unterschrift fehlt auf dem Durchschlag)

Diese Nachkriegskorrespondenz stand freilich unter keinem glücklichen Stern; erst 1950 kam, infolge der nachkriegsbedingten Umstände, die Antwort aus Radebeul:

Sehr geehrter Herr Doktor,

in einer unserer vielen Mappen finde ich zu meinem Leidwesen plötzlich Ihren Brief vom 30. Juni 1947 unbeantwortet vor. Der Hauptgrund hierzu liegt darin, daß meine langjährige literarische Mitarbeiterin um jene Zeit aus dem Verlag schied, da dieser nach wie vor in der Ostzone keine Drucklizenz erzielen konnte und folgegemäß die große Schar seiner Angestellten einbüßte. Wie es früher war, können Sie aus der anliegenden Festschrift aus dem Jahr 1938 ersehen. Jetzt habe ich noch 5 Betriebsangehörige von früher mehr als 30 ...

Denken Sie sich, ich wollte in jungen Jahren auch Arzt, und zwar Psychiater werden und habe neben der Juristerei, in die mein Vater mich seinerzeit einfügte, viele einschlägige Vorlesungen in Erlangen und München besucht.


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Frau Klara May, geboren am 4. Juli 1864, ist hier in Radebeul am 31. 12. 1944 sanft entschlafen, nachdem sie zwei Monate vorher sich einen Knochenbruch des linken Arms zugezogen hatte, der sie von da ab ans Bett fesselte. Die gesamte Erbschaft einschließlich der Verlagsanteile ging damals an die mildtätige Karl-May-Stiftung über, die dem Ministerium für Volksbildung - Dresden (Landesregierung Sachsen) untersteht.

Ich werde mich freuen, von Ihnen baldigst möglichst Günstigeres zu hören, insbesondere auch, daß Sie mir das Versäumnis meiner heutigen Antwort nicht verübeln.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Euchar Schmid

Dieser vom »22. Feb. 1950« datierte Brief blieb allerdings, soweit die Zeugnisse erkennen lassen, jahrelang ohne Antwort. Erst 1959, kurz vor seinem Umzug von Bayreuth nach München ins Altersheim, schrieb Willy Einsle noch einmal an den Karl-May-Verlag. Eine Antwort auf diesen Brief, in dem er auch seine May-Briefe »zur etwaigen Photokopierung« anbot, ist nicht erhalten.

In den Bayreuther Jahren hat sich Willy Einsle offenbar immer wieder mit Karl May befaßt: er schrieb mehrfach Briefe anläßlich Sendungen des Bayerischen Rundfunks, berichtete über seine Beziehung zu May im Rahmen der geselligen Vereinigung >Schlaraffia<,(27) in der er unter dem >Ritternamen< >Eckenhart vom Hohen z'viel< Mitglied war, und er gewährte einem Journalisten des >Bayreuther Tagblatts< Einblick in seine sorgsam gehüteten May-Autographen. Die daraus entstandenen beiden Artikel >Old Shatterhands Korrespondenz mit einem Gymnasiasten<(28) waren es wiederum, die Erich Heinemann und die Karl-May-Gesellschaft auf die Spur der Einsle-Korrespondenz führten. Sie liegt hiermit abgeschlossen vor und soll ihren Endpunkt mit zwei ganz persönlichen Zeugnissen finden. In einem >Traumbuch<, in dem Willy Einsle in den fünfziger Jahren seine Träume aufzeichnete, trug er am 31. Mai 1953 einen Traum ein, der in die Anfänge seiner May-Kontakte in der Jugendzeit zurückführt; der Karl-May-Besuch in München in der Wohnung der Einsles mischt sich wohl mit Impressionen der Nachkriegszeit und interessanterweise mit Napoleon I.:

»Mein Traum heute Nacht.

Mir träumte, Napoleon I. mit seiner Frau hatte sich in unserer Wohnung, deren Plan mir klar vor Augen stand, zu Besuch angemeldet. Hier wohnte ich mit meiner Frau, doch war meine Frau eigentlich


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meine Mutter und ich ein etwa 15jähriger Junge (Karl-May-Besuch in München). Zum Empfang war der »Salon« bereitgestellt, ein fast so hoher wie tiefer Raum, der eigentlich eine nach vorn offene Theaterbühne war. Meine Frau hatte zwei Seile quer durch das Zimmer gespannt und kulissenartig lange, schmale weiße Leintücher aufgehängt, die rechts und links wie Seitenkulissen wirkten und zum Trocknen aufgehängte Wäschestücke verdecken sollten. Besonders irritierte mich ein kleines Leinenstück nahe beim Ofen, das lediglich einen nassen Wischhadern verdeckte. Links hinten stand unser alter Bechstein-Flügel, z. Teil von den Leinenstücken verdeckt, darauf viele grüne Topfpflanzen, doch keine Blumen. Mitte der rechten Seite der altmodische Kachelofen, weiter hinten in der Mitte der Tisch. Zwei Türen, eine rechts hinten zum Gang, eine zweite links vorn zum Wohnzimmer. Fenster oder Bilder waren keine da. Rechts vorne stand ein blaues Plüschsopha mit niederen Rück- und Seitenpolstern. Unmittelbar davor hatte meine Frau unsern großen Lehnsessel geschoben. Auf meinen Vorhalt, daß man so ja gar nicht zum Sopha gelangen könne, meinte sie, Napoleon könnte ja entscheiden, wo er lieber sitzen wolle, im Stuhl oder auf dem Sopha. Wenn er das Sopha vorziehen sollte, könne man ja den Stuhl rasch wegschieben. Im Vordergrund Mitte hatte meine Frau noch 3 Stühle in einer Reihe aufgestellt für uns beide und Napoleons Frau. Wegen des Leintuches beim Ofen ging ich durch Wohn- und Schlafzimmer in die Küche zu meiner Frau (Mutter) und stellte ihr vor, es sei doch viel einfacher, den Wischhadern zu entfernen, wenigstens einstweilen, dann brauche es kein verdeckendes Leintuch - da klingelte es und es erschien Napoleon mit seiner Gattin. Ich hatte noch geschwind einen knallroten blusenartigen seidenen Rock (exotische Uniform?) angezogen, was mir für Napoleons Besuch besonders geeignet erschien.

Beim Eintreten der Besucher erwachte ich.«

Zweifellos tauchen in den Wirrungen dieses Traums Reminiszenzen an die Umstände des Besuchs auf, den Karl May und seine Frau 1902 den Einsles abstatteten. Die Skizze zu diesem Traum, die Willy Einsle aufzeichnete, spiegelt traumhaft verzerrt die Wohnung der Familie Einsle in der Pilotystraße wieder.

1959 schließlich, zwei Jahre vor seinem Tod, übergab Willy Einsle seinen May-Nachlaß an seinen Enkel Hartmut Mehringer. Von den beiden Widmungsgedichten haben wir das erste dem gesamten Briefwechsel vorangestellt (Jb-KMG 1991); das zweite, datiert »Ostern 1959« und eingelegt in den Band >Himmelsgedanken<, soll die Veröffentlichung der Korrespondenz abschließen:

O möchte Dir dies Buch bedeuten,
Was mir es war, als ich noch jung.
Es sollte weiter mich begleiten:


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Erlebnis und Erinnerung. -
Da kamst Du in mein altes Leben
- Verwandt nicht nur als Enkelkind.
Dir will ich's gern zu eigen geben.
Zeig's denen nicht, die taub und blind!

*

Schlußbemerkung:

Zum Abschluß dieses Briefwechsels ist an erster Stelle der Familie Mehringer-Einsle zu danken, die unsere Publikation unterstützte, indem sie ihre kostbaren Unterlagen geduldig zur Verfügung stellte und zahlreiche wertvolle biographisehe Auskünfte beisteuerte. Darüber hinaus hat der Karl-May-Verlag, Bamberg, großen Anteil daran, daß hier eine überraschende und neue Sicht auf das persönliche Umfeld Mays in seinen späten Jahren möglich wurde. Insbesondere die beiden Brüder Roland († 4. 1. 1990) und Lothar Schmid haben das Projekt >Einsle-Briefwechsel< nach besten Kräften durch Bereitstellung von Archivmaterial und durch Auskünfte vervollständigt. Wir danken herzlich dafür.



1 >Um die Wahrheit< ist der Titel eines Monumentalgemäldes Sascha Schneiders; spätestens seine Präsentation in der Kunstgalerie Richter (Dresden) machte Karl May auf den Maler aufmerksam.

2 Ulrich Schmid: »Mein höheres und eigentliches Vaterland ist Bayern.« Zu den Briefen Karl Mays an das bayerische Königshaus. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1983. Husum 1983, S. 123-145 (S. 130)

3 Klara May: Die Lieblingsschriftsteller Karl Mays. Mit Anmerkungen von Hans Wollschläger. In: Jb-KMG 1970. Hamburg 1970, S. 149-155 - Aufsätze über die Werkpläne ihres verstorbenen Mannes finden sich in den Karl-May-Jahrbüchern (Radebeul) 1920 und 1921.

4 Brief Klara May an Prinzessin Wiltrud von Bayern vom 20.2.1914 (unpubliziert) - ein weiteres Zitat aus demselben Brief mit ganz ähnlicher Aussage in: Ulrich Schmid, wie Anm. 2, S. 131

5 Euchar Albrecht Schmid: Mein Leben und Streben. In: 50 Jahre Verlagsarbeit für Karl May und sein Werk. Bamberg 1963, S. 13-22 (S. 18) - Hier finden sich zahlreiche wichtige Bausteine zu Klara Mays Charakterbild, beispielsweise auch über ihren Versuch, Euchar Schmids Ehe mit Katharina Barthel zu hintertreiben (ebd., S. 20). Dies verweist darauf, daß auch im Fall Marie Hannes / Lu Fritsch sicher versteckte Eifersucht eine der Antriebskräfte Klaras war.

6 Vgl. Brief Klara May an Willy Einsle vom 3.7.1912. In: Jb-KMG 1993, a.a.0. 1993, S. 36.

7 Euchar Albrecht Schmid: Anhang: Karl Mays Tod und Nachlaß. In: Karl May's Gesammelte Werke Bd. 34: »Ich«. 2. Auflg. Radebeul 1917, S. 533f.

8 Vgl. z. B. Willys Briefe vom 2.3.1910, 17.9.1910 (wahrscheinlich nicht abgeschickt), 22.2.1910, 29 4.1911. In: Jb-KMG 1992. Husum 1992, S. 65-69, S. 79ff ., S. 92f., S. 96ff.

9 Undatierter Brief Klara May an Willy Einsle von Anfang März 1910, ebd., S. 71ff.

10 Undatierter Brief Klara May an Adele Einsle, Sommer 1910, ebd., S. 77f.

11 Undatierter Brief Karl May an Marie Hannes (unveröffentlicht - Karl-May-Archiv, Bamberg) - In ihrer Korrespondenz mit Euchar Schmid spricht Marie Hannes 1950 von dem »großen Urteil«, das ihr »damals fast das Leben« gekostet habe.

12 Brief Willy Einsle an Klara May vom 27.6.1912. In: Jb-KMG 1993, a.a.O., S. 32


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13 Ebd.; der Artikel erschien am 4.4.1912 im Radebeuler Tageblatt. Nachdruck in Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 69/1986, S. 3ff.

14 Universitäts-Bibliothek Freiburg/Br. - Handschriften-Abteilung - ohne Signatur

15 Brief Willy Einsle an Klara May vom 15.5.1912. In: Jb-KMG 1993, a.a.O., S. 18

16 Brief Klara May an Willy Einsle vom 17.5.1912, ebd., S. 22

17 Brief Willy Einsle an Klara May vom 27.6.1912, ebd., S. 32

18 Von Marie Hannes sind Briefe nach Radebeul aus den Jahren 1916, 1936, 1945 und 1950 im Bamberger Karl-May-Archiv erhalten. In ihrem Brief vom 14.1.1945 bittet sie Euchar Schmid um Recherchen nach Mays Briefen an sie, »die er mir in den Jahren 1897-1912 schrieb und für eine Weile wieder an sich nahm, ohne sie mir dann wiederzugeben«. Ebenso erkundigt sie sich nach einem Manuskript, das sie »in Verbindung mit diesen Briefen bei Fehsenfeld erscheinen lassen wollte«. Die vom 6.4.1945 datierte Antwort Euchar Schmids erreichte Marie Hannes allerdings erst 1950. In einem Begleitschreiben vom 1.3.1950 teilte er ihr mit, der 1945 noch vorhandene Leitz-Ordner mit Briefen und der Aufsatz über >Und Friede auf Erden!< seien mittlerweile nicht mehr auffindbar. In ihrem enttäuschten Antwortbrief vom 19.3.1950 formuliert Marie Hannes dann ihr abschließendes Urteil über die Vorgänge des Jahres 1912: »Nach seinem Tode hat mich seine Witwe rücksichtslos abgehängt, weil ich sie für meine Doktorarbeit nach den »Quellen« gefragt hatte! Ich sollte zunächst Ihren [sc. Euchar Schmids - U.S.] Posten einnehmen, was sicher ein Mißgriff gewesen wäre! « Weitere Auskünfte zu der sehr interessanten Beziehung Marie Hannes-Karl May wird sicher die in Vorbereitung befindliche Publikation des Gesamtmaterials bringen. Zu Marie Hannes vgl. auch die Ausführungen in Hansotto Hatzigs Beitrag >»Die Kinder Karl May's«. Eine Tragödie im Hause May, in diesem Jahrbuch.

19 Vgl. Karl May: Mein Leben und Streben. Freiburg o. J. (1910); Reprint Hildesheim-New York 1975. Hrsg. von Hainer Plaul, S. 511*-518*.

20 Für die durch Klara May auferlegten massiven Einschränkungen der biographischen Forschung gibt Euchar Schmid ein anschauliches Beispiel: »Frau May kann das Wort »Zuchthaus« nicht hören, und sobald es nur irgendwo auftaucht, ist sie immer über mich ungehalten, als ob ich daran schuld sei.« (Euchar Schmid, wie Anm. 5, S. 18 -dort weitere Belege).

21 Ebd.

22 Ebd.

23 Siehe Brief Willy Einsle an Euchar Schmid vom 30.6.1947. In: Jb-KMG 1993, a.a.O., S.52.

24 Gertrud Mehringer-Einsle: Der Lebensweg meines Vaters Wilhelm Einsle. In: Jb-KMG 1991. Husum 1991, S. 97-106

25 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXXII: Ardistan und Dschinnistan II. Freiburg 1909, S. 395

26 Das ganze, 7 Strophen umfassende Gedicht kann hier aus Raumgründen nicht wiedergegeben werden. Schon die beiden ersten Strophen zeigen, daß die Bildwelt des Gedichts stark von Motiven aus Mays Spätwerkromanen >Im Reiche des silbernen Löwen III/IV< und >Und Friede auf Erden!< beeinflußt ist. Kurz vor Weihnachten 1948 wurde Wilhelm Einsle aus der Haft entlassen; die Schwurgerichtsverhandlung wegen >Beihilfe zum Massenmord< endete 1951 mit einem umfassenden Freispruch (vgl. Gertrud Mehringer-Einsle, wie Anm. 24, S. 103 u. 105f.).

27 Für Auskünfte über die gesellige Vereinigung >Schlaraffia<, der Willy Einsle ab 1934/35 angehörte, danke ich Herrn Prof. Dr. Hermann Blei, Berlin.

28 E. Rappl: Old Shatterhands Korrespondenz mit einem Gymnasiasten. In: Bayreuther Tagblatt. 20.2.1957 und 22.2.1957


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