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HANS-DIETER STEINMETZ

»Es werden hier deutsche Werke
massenhaft nachgedruckt«
Zeitgenössische finnische, tschechische und
slowenische Karl-May-Übersetzungen
in Einwanderer-Verlagen der USA



I.

So wie Karl Mays Ich-Identifikationen, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi, aus der deutschen Heimat immer wieder fortzogen, um in exotischer Ferne Abenteuer zu erleben und für Gerechtigkeit, Frieden und Gleichberechtigung einzutreten, so kann man auch die Verbreitung des Mayschen Œuvres über das deutsche Sprachgebiet hinaus als eine endlose Reise in Raum und Zeit auffassen. In seiner Selbstbiographie ›Mein Leben und Streben‹ verwies der Schriftsteller voller Stolz auf die Übersetzung seiner Werke ins Französische, die sofort in Paris und Tours . . . erschienen(1) seien. Die Pariser Tageszeitung ›Le Monde‹ begann am 12. November 1881 mit dem Abdruck von Teilen des späteren sechsbändigen Orientzyklus und markierte damit den Anfang einer Reihe von May-Übersetzungen, die inzwischen seit elf Jahrzehnten in wachsender Vielfalt weltweit verlegt werden. Während die deutschsprachige Gesamtauflage derzeit allgemein auf weit über 80 Millionen Bände geschätzt wird, läßt sich die Auflagenhöhe der fremdsprachigen Ausgaben noch nicht einmal grob in Zahlen ausdrücken.

   Ein Überblick über die zeitgenössischen Karl-May-Übersetzungen wurde schon an anderer Stelle gegeben,(2) doch sollen hier wenigstens einige Stationen der Auslandsausgaben und erkennbare Tendenzen ihrer Verbreitung Erwähnung finden. Mays Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer (1836-92) ließ infolge des außergewöhnlichen geschäftlichen Erfolges des ›Waldröschens‹ (1882/84) diesen Kolportageroman ins Englische übersetzen und vertrieb ihn unter dem Titel ›Rosita‹ ab 1886 über seine amerikanischen Filialen in Chicago und New York. Doch diese Filialen gehören nicht zu den Einwanderer-Verlagen im Sinne des gewählten Themas. Die Rechte, das ›Waldröschen‹ in allen anderen Sprachen herausgeben zu lassen, verkaufte Münchmeyer an den Wiener Verlagsbuchhändler Josef Rubinstein. ›Wald-


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röschen‹-Übersetzungen dieses Verlages wurden bisher in fünf Sprachen, darunter Tschechisch und Slowenisch, ermittelt. Obwohl die Erscheinungsjahre der genannten Ausgaben nicht bekannt sind, in der Sekundärliteratur werden die Erstdrucke auf vor 1890 bis 1895 geschätzt, kann man davon ausgehen, daß May unter Pseudonym in jenen Ländern bereits gelesen wurde, noch bevor einheimische Verleger den deutschen Autor auf den Buchmarkt brachten. Im Jahr 1888 begann der Prager Verleger Josef Richard Vilímek (1860-1938) mit dem ›Sohn des Bärenjägers‹ die Herausgabe von Mays Werken in tschechischer Sprache. Es ist zu beobachten, daß Mays Jugenderzählungen stets ein Anziehungspunkt für die ausländischen Verleger waren. So begannen auch in Schweden (1892) und Ungarn (1896) Verleger mit May-Erzählungen aus der Jugendzeitschrift ›Der gute Kamerad‹.

   Als überraschendste Übersetzung zu Lebzeiten des Autors ist wohl die Übertragung der ›Gum‹ (1908) ins Isländische zu werten. Nach bisherigen Ermittlungen wurden Mays Werke bis 1912 in 17 Sprachen übersetzt. Nach seinem Tod erschienen Bücher in weiteren Sprachen, u. a. in Ukrainisch (1921), Litauisch (1929), Jiddisch (um 1930), Portugiesisch (1932), Indonesisch (1950) und als vorläufiger Schlußpunkt Vietnamesisch (1988). Insgesamt ist Mays Schaffen heute – soweit bekannt – in mindestens 32 Sprachen verbreitet. Eine beeindruckende Dokumentation der Auslandsausgaben befindet sich im Karl-May-Haus Hohenstein-Ernstthal, wo für jede der 28 Sprachen, in die seit 1945 übersetzt wurde, mindestens ein Belegexemplar ausgestellt ist.

   Den Wissensstand auf dem Gebiet der Werkgeschichte der ausländischen Karl-May-Ausgaben verglich der Verfasser einmal mit einer Landkarte, die mit noch vielen weißen Flecken unbekannter Flächen bedeckt ist. Die Zahl der weißen Flecke ist in den vergangenen Jahren geringer geworden, und es soll hier der Versuch unternommen werden, eine weitere unbekannte Fläche zu dokumentieren. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf die zu Lebzeiten Karl Mays in den USA nicht in Englisch bzw. amerikanisches Englisch übersetzten und verlegten Erzählungen.


II.

Als Ausgangspunkt soll ein Zitat aus ›»Weihnacht!«‹ (1897) dienen, in dem sich Karl May über nichtautorisierte Ausgaben in den USA sehr eindrucksvoll empört: ». . . in rein litterarischer und geschäftlicher Beziehung sind die Werke deutscher Dichter und Schriftsteller hier in den Vereinigten Staaten leider vogelfrei, und der Amerikaner macht davon den ausgiebigsten Gebrauch. Es werden hier deutsche Werke massenhaft nachgedruckt, und die hiesigen Herausgeber – fast hätte ich gesagt


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Diebe – – werden dabei reiche Leute, ohne den Verfassern, welche drüben am Hungertuche nagen, einen Cent zu bezahlen. Der sonst »sehr moralische« Amerikaner will Geld machen; ob er dabei einen armen Schriftsteller seines sauer verdienten Arbeitslohnes beraubt, das ist ihm vollständig gleichgültig, wenn ihm diese meiner Ansicht nach freilich sehr unmoralische Money-mäkerei nur gelingt. Mir hat zum Beispiel die sehr löbliche »San Francisco-Abendpost« meine Werke nachgedruckt, ohne es nur der Mühe wert zu halten, mich wenigstens davon zu benachrichtigen oder mich dann auf meine wiederholten Anfragen auch nur einer einzigen Antwort zu würdigen. Und das ist eine Zeitung in deutscher Sprache! Es scheint da, man hat gar keine Veranlassung, darauf stolz zu sein, daß man ein Deutscher ist.«(3) Walther Ilmer kommentierte 1975 dieses May-Zitat: »Seine Worte lassen auf persönliche Erfahrungen schließen.«(4) Seit Hainer Plauls ›Illustrierte Karl-May-Bibliographie‹(5) vorliegt und Andreas Graf vorab den von ihm nachgewiesenen US-amerikanischen Raubdruck ›Auf hoher See gefangen‹ vorstellte,(6) ist der reale Kern der Aussage Mays kaum noch zu bezweifeln. Bibliographisch erfaßt wurden bisher fünf Abdrucke aus den Jahren 1879/80, die sämtlich in Publikationen deutscher Einwanderer-Verlage erschienen. Dazu zählt der bereits erwähnte Roman ›Auf hoher See gefangen‹, gedruckt frühestens 1879 als Band 50 der Reihe ›Heimat und Fremde‹ im Verlag von Morwitz & Co., Philadelphia. Weiterhin die Arbeiten ›Die Universal-Erben‹, ›Der Waldkönig‹ und ›Die beiden Nachtwächter‹, die in den Jahrgang 1879 der Zeitschrift ›Novellen-Schatz‹ des Verlages von S. Zickel in New York aufgenommen wurden. Und schließlich ist 1880 nochmals ›Der Waldkönig‹ verzeichnet,(7) nun als Abdruck in der von May konkret benannten sehr löbliche(n) »San Francisco-Abendpost«!(8) Wen wundert dies noch, denn bisher bewahrheiteten sich stets Mays Aussagen über die Nachdrucke seiner Werke. Erinnert sei beispielsweise an die sogenannte ›Benediktiner-Ausgabe‹(9) mährischer Mönche oder an den ebenfalls aufgefundenen Nachdruck des ›Krumir‹ in der deutschsprachigen Prager Tageszeitung ›Politik‹.(10)

   Die deutschen Einwanderer brachten vielfältige Impulse in die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung der Vereinigten Staaten ein. »Wo sich die Deutschen in größerer Zahl niederließen, führten sie die Gesellschaftsstruktur ihrer Heimat ein. Anfänglich isolierten sie sich auch kulturell von ihren Nachbarn. Ihre Organisationen waren in der Mehrzahl den Alteingesessenen unbekannt. Es entstanden Gesangvereine, Wohltätigkeitsgesellschaften, Kegel- und Kartenclubs, Biergärten, Scharfschützen- und Lesevereine, Arbeiterorganisationen, Militär- und Feuerwehrkompanien, politische Klubs und Freidenkergemeinschaften und vor allem Turnvereine, die einen gesellschaftlichen Mittelpunkt darstellten und beachtliches Niveau hatten (. . .) So


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nahmen die Deutschen ihr Kulturgut mit in die Neue Welt (. . .) Das wichtigste Instrument bei der Eingewöhnung der Auswanderer in die neuen Verhältnisse war das Zeitungswesen, das unter keinen Emigrantengruppen so einflußreich, so gut und so groß war wie unter den Deutschen. Die Presse bewahrte einerseits kulturelle Eigenheiten und die Sprache der Einwanderer, sie war ihre Stimme, sie stellte eine Verbindung zur Heimat her und half anfänglich, die Trennung zu überwinden. Auf der anderen Seite machte sie den Einwanderer mit den Verhältnissen der neuen Heimat vertraut und trug damit zur Amerikanisierung bei. Schon 1848 gab es 70 deutschamerikanische Zeitungen.«(11) Die Vielfalt der deutschen Presse in den Vereinigten Staaten nahm in den folgenden Jahrzehnten ständig zu. So wurden 1884 von den 794 Titeln der Immigranten-Presse allein 621 Zeitungen in deutscher Sprache gedruckt. Der Höhepunkt war 1893/94 erreicht, als 796 deutsche Titel – mehr als das Doppelte der Anzahl der Zeitungen der restlichen Immigrantengruppen – vorlagen.(12) Nicht allein die Presse hatte als besondere Aufgabe, die Bewahrung der kulturellen Identität der Einwanderer zu fördern. Dieser Aufgabe fühlten sich ebenfalls die in der neuen Heimat gegründeten Buchverlage verpflichtet. Der Kulturauftrag der Printmedien galt in allen Einwanderergruppen gleichermaßen und war keinesfalls auf die Deutschamerikaner beschränkt.


III.

Ein kleiner Exkurs zur Geschichte der Einwanderung in die USA soll dazu beitragen, die Zusammenhänge zwischen den nachfolgend beschriebenen Einwanderernationen und deren May-Rezeption zu erkennen.(13) Die von Europa ausgehende Völkerwanderung begann mit dem Eindringen der Spanier in Florida (1565 Gründung von San Agustin). Die Zusammensetzung der Einwanderer war starken Schwankungen unterworfen. Bei der ältesten Einwanderungswelle überwogen zunächst die Engländer, Schotten und Iren, später die Deutschen. Seit 1860 übertraf die Zahl der einwandernden Deutschen und Iren die aller anderen Nationen. 1881 bis 1890 kamen insgesamt 1,5 Millionen Menschen aus dem Deutschen Reich in die Vereinigten Staaten. Das waren fast 30 Prozent der Immigranten jenes Jahrzehntes. Der Anteil der Deutschen sank nach der Jahrhundertwende, besonders infolge der Kriegsereignisse ab 1914. Im Jahr 1910 waren von den 13,5 Millionen in den USA lebenden Einwanderern 2,5 Millionen deutscher Herkunft.(14) Im Zusammenhang mit der wachsenden Industrialisierung ab der Jahrhundertwende setzte ein starker Zustrom süd- und osteuropäischer Einwanderer (die sogenannte ›neue Einwanderung‹) ein. Von den 1901 bis 1910 eingewanderten 8,8 Millionen Menschen


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stammten 2,1 Millionen aus Österreich-Ungarn, kamen 2 Millionen aus Italien, 1,6 Millionen aus Rußland, aber nur 1,3 Millionen Menschen aus den deutschsprachigen Ländern. Nach der Erschließung des Landesinneren, die etwa 1890 abgeschlossen war, blieb die große Mehrzahl der Einwanderer in den Städten und Industriegebieten des Nordostens und Mittleren Westens. Von 1860 bis 1900 wuchs die amerikanische Bevölkerung von 31 auf 76 Millionen Einwohner. Zur Jahrhundertwende hatten schon drei Städte die Millionengrenze überschritten (New York mit 3,5 – Chicago mit 1,7 – Philadelphia mit 1,3 Millionen Einwohner), drei weitere Städte (St. Louis, Boston, Baltimore) zählten zwischen 500 000 und 1 Million Einwohner. Ein Blick in die Gesamtstatistik der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde verdeutlicht die gewaltige Dimension: Von 1820 bis 1984 kamen insgesamt 51,9 Millionen Menschen in die USA, davon 7,02 Millionen aus Deutschland, 5,32 Mill. aus Italien, 5,02 Mill. aus Großbritannien und 4,69 Mill. aus Irland.(15)

   Klammert man das Englische bzw. das amerikanische Englisch sowie das Deutsche aus, dann sind nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung Karl Mays Werke in weiteren drei Sprachen in den USA gedruckt worden. Ein Vergleich der bibliographischen Daten dieser Drucke mit der May-Rezeption in den jeweiligen europäischen Heimatländern bringt die überraschende Feststellung zutage, daß teilweise die Einwanderer in den USA sogar die Erstübersetzung in ihre Muttersprache verlegten oder bei einzelnen Titeln Jahrzehnte früher als in den Herkunftsländern die May-Werke übersetzten und verbreiteten.

   Zu der ersten Kategorie gehört die Übersetzung von ›Der Schatz im Silbersee‹, die 1977 das KMG-Mitglied Ilpo Karonen in seinem Beitrag ›Karl May in Finnland‹ vorstellte. Karonen ermittelte: »Das erste Buch von Karl May in Finnisch wurde nicht in Finnland, sondern in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, wo es damals viele finnische Auswanderer gab, herausgegeben.«(16) ›Hopeajärven aarre‹, so der Titel von ›Der Schatz im Silbersee‹, verlegte 1898 in einer anonymen Übersetzung die in Brooklyn, New York, wirkende Finnisch-amerikanische Verlagsgesellschaft. Nach Einschätzung von Ilpo Karonen war diese finno-amerikanische Ausgabe »eine ziemlich gute, ungekürzte Übersetzung«.(17) Erst 1912 erschien in Finnland selbst die Übersetzung eines Maywerkes mit dem Titel ›Erämaan henki‹ (›Der Geist der Wildnis‹ = ›Der Geist des Llano estakado‹). Über die Finnisch-amerikanische Verlagsgesellschaft in Brooklyn und deren Verlagsprofil konnten keine Angaben aufgefunden werden.

   Die ersten finnischen Auswanderer kamen 1638 nach Nordamerika, zu einer Zeit, als Finnland noch zu Schweden gehörte. Deshalb nannten sie ihre Kolonie ›Neues Schweden‹. Einige der von den finnischen


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Einwanderern mitgebrachten handwerklichen Fertigkeiten erlangten Bedeutung für die Erschließung des Westens. Die amerikanischen Pioniere lernten von den Finnen und zum Teil auch von schwedischen Einwanderern den Bau von Blockhäusern sowie ein spezielles Verfahren, das bei der Rodung der großen Waldgebiete in Nordamerika Anwendung fand. Die Zahl der finnischen Einwanderer in den USA war, gemessen an anderen Nationalitäten, gering. Der Höhepunkt wurde im Jahr 1902 erreicht, als über 23000 Finnen ihre Heimat verließen, um sich in den USA und Kanada niederzulassen. Während im Jahrzehnt vor 1900 noch 60000 Finnen auswanderten, waren es in den Jahren 1901 bis 1910 bereits 150000 Menschen. Im Jahr 1900 erschienen in den USA acht Tageszeitungen in finnischer Sprache.(18)


IV.

Mit der Zunahme der Einwanderung aus Ost- und Südeuropa seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen auch Tschechen aus der österreich-ungarischen Doppelmonarchie in die Vereinigten Staaten von Amerika. Exakte Angaben lassen sich schwer ermitteln, da die US-amerikanischen Statistiken größtenteils nur nach Herkunftsländern unterscheiden und die Nationalitäten oft unberücksichtigt lassen. »Die Zahl der tschechischen Einwanderer wurde bis 1900 nicht separat ausgewiesen, sondern zusammen in einer Gruppe mit Slowaken, Mährern, Kroaten und Dalmatinern (. . .) Im Jahr 1900 wanderten in die Vereinigten Staaten 3060 Tschechen und 29243 Slowaken ein.«(19) Tschechische Einwanderer gaben in jenem Jahr schon 44 Zeitungen in ihrer neuen Heimat heraus.(20) Einige Zeitungsunternehmen veröffentlichten als Beilagen ihrer Tageszeitungen Werke von Karl May – die tschecho-amerikanischen Ausgaben. Diese Ausgaben wurden erstmals im ›Karl-May-Jahrbuch 1921‹ von dem späteren Verleger Jaroslav Moravec (1900-74) erwähnt, ohne daß er sie weiter vorstellte.(21) Auf eine Anfrage im Jahr 1973 teilte Jaroslav Moravec mit, daß ihm nur das Buch ›Na Tichém oceánu‹ (›Am Stillen Ozean‹) als Supplement der Zeitschrift ›Hlas‹ und der Kolportageroman ›Lesni ruzicka‹ (›Waldröschen‹) bekannt seien. Die beiden genannten Titel sind bis zum heutigen Tag noch nicht bibliographisch nachgewiesen worden, was nicht bedeutet, sie wären nie erschienen. Das Fehlen einer Nationalbibliographie in den USA macht einen systematischen Nachweis von gesuchten Titeln nicht möglich. Einziges Hilfsmittel ist der von der Library of Congress in Washington herausgegebene ›The National Union Catalog Pre-1956 Imprints‹ (NUC), der die Bestände der Library of Congress sowie bedeutender öffentlicher Bibliotheken und Hochschulbibliotheken der USA vereinigt, ohne jedoch den An-


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spruch der kompletten Erfassung sämtlichen Schrifttums zu erheben. Mit dem Erscheinen des Bandes 371 des ›National Union Catalog‹ im Mai 1975 – er enthält das Stichwort ›May, Karl Friedrich‹ – sind u. a. auch drei tschecho-amerikanische Ausgaben in US-Bibliotheken bekannt,(22) die nun vorgestellt werden sollen.

   Die ältesten Drucke sind zwei Bände, die mit großer Wahrscheinlichkeit als Supplement der Zeitung ›Denní Hlasatel‹ (›Tagesstimme‹) in Chicago, Illinois, herausgegeben wurden. Der Obertitel lautet ›Po stope zlého -cinu‹ (›Auf der Spur der bösen Tat‹), ebenso wie der Reihentitel jener sechsbändigen Ausgabe des Orientzyklus, den Mays tschechischer Verleger Josef Richard Vilímek 1898-1900 in Prag herausgab.(23) Offensichtlich hat die tschecho-amerikanische Zeitung ›Denní Hlasatel‹ für ihren Abdruck diese von Stanislav Vrany besorgte Übersetzung als Textgrundlage genommen. Die Übernahme von May-Übersetzungen, die bereits in den Heimatländern vorlagen, war keine seltene Praxis der Einwandererverlage. Dem ersten Band ›V pousti‹ (›In der Wüste‹),(24) Roman von Dr. K. May, 1903 herausgegeben vom Verlag Denní Hlasatel in Chicago, folgte ein Jahr später nicht etwa folgerichtig die Fortsetzung ›Durchs wilde Kurdistan‹, sondern der vierte Band des Zyklus. Das Titelblatt lautet in Übersetzung: ›Auf der Spur der bösen Tat. Band zwei. Verfaßt von Dr. K. May. Teil I. In den Schluchten des Balkan‹. Zum Abschluß stehen noch die Jahreszahl 1904 und die Verlagsangabe. Urteilt man nur nach den Titelblättern, dann liegt der Schluß nahe, es handele sich hier um einen teilweisen Abdruck des Orientzyklus. Schon ein grober Textvergleich zeigt jedoch, daß unter dem Titel ›In der Wüste‹ die ersten drei und mit ›In den Schluchten des Balkan‹ die restlichen Bände des Orientzyklus zusammengefaßt sind. Es fällt auf, daß beide Titelblätter die Angabe ›Teil I‹ enthalten. Die beiden Ausgaben in der Lovejoy Library der Southern Illinois University in Edwardsville sind gemeinsam in einen Band gebunden. Möglicherweise erschien ›Auf der Spur der bösen Tat‹ in Teillieferungen, und die Bibliothek ließ jeweils das Deckblatt der ersten Lieferung als Titelblatt einbinden.

   ›Denní Hlasatel, Zeitschrift, den Interessen der tschecho-amerikanischen Arbeiterschaft gewidmet‹ erschien seit dem Jahr 1891 in Chicago. 1903, zur Zeit des May-Nachdruckes, wurde jeden Dienstag eine illustrierte zwölfseitige Ausgabe herausgegeben. Bei den ersten Recherchen im Jahr 1976 existierte noch ›Denní Hlasatel. The oldest Czechoslovak daily newspaper in the world‹ – so der stolze Hinweis auf dem Kopfbogen des Verlages. Eine erneute Anfrage Ende 1991 blieb ohne Antwort – soll diese Zeitung inzwischen ihr Erscheinen eingestellt haben? Nach Auskunft des Verlages im Jahr 1976 »wurden keine weiteren Erzählungen Karl Mays im ›Denní Hlasatel‹ abgedruckt«.(25)


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   Der ›American‹ in Cleveland, Ohio, gab Mays erfolgreiche Jugenderzählung ›Poklad ve stríbrném jezere‹ (›Der Schatz im Silbersee. Roman aus der Wildnis des amerikanischen Westens‹) in einer Buchausgabe heraus. Auf dem Titelblatt ist J.(osef) L.(adislav) Turnovsky als Übersetzer angegeben. Dies legt die Vermutung nahe, daß es sich um einen Nachdruck der Ausgabe des Verlages Alois Hynek, Prag, aus dem Jahr 1904 handelt.(26) Der ohne Jahresangabe versehene tschecho-amerikanische Nachdruck besitzt drei ganzseitige Illustrationen ohne Angabe ihres Schöpfers. Wahrscheinlich wurde auf Illustrationen von Venceslav -Cerny in der böhmischen Erstausgabe zurückgegriffen. ›American (Der Amerikaner), Unabhängige Tageszeitung, den Interessen der tschechischen Einwohnerschaft und Nationalität in Cleveland und Umgebung gewidmet‹, erschien seit 1899 täglich im Umfang von vier bis acht Seiten im Folioformat.

   Unter dem Titel ›Mezi otrokári‹ (›Unter Sklavenjägern, Roman aus den Wüsten und Dschungeln Afrikas‹), gab der katholische Verlag ›Hlas‹ (›Die Stimme‹) in St. Louis Mays Mahdi-Trilogie heraus. Dieses Werk wurde also nicht nur 1899 in der stark gekürzten englischen Bearbeitung ›Jack Hildreth on the Nile‹ bei Benziger Brothers, New York-Cincinnati-Chicago,(27) sondern auch in tschechischer Sprache in den USA verbreitet. Textgrundlage für die Übersetzung war vermutlich die dreibändige Ausgabe des Hynek-Verlages aus dem Jahr 1907 ›Na brezích Nilu. V zemi Mahdiho‹ (›An den Ufern des Nils. Im Lande des Mahdi‹).(28) Die dreibändige Ausgabe ›Mezi otrokári‹ enthält keine Illustrationen und ist auf grobem Zeitungspapier gedruckt worden. Aus dem Text einer Verlagsanzeige auf der Rückseite eines Einbandes läßt sich das Erscheinungsjahr 1925 ermitteln. Herausgeber von ›Hlas‹, Zeitschrift, den Interessen der katholischen Tschechen gewidmet, war die Tschechische Literarische Gesellschaft in St. Louis. Jeden Dienstag und Freitag erschien die 1872 gegründete Zeitschrift mit der Beilage ›Zábavník‹ (›Unterhalter‹), in der möglicherweise ein Vorabdruck der Mahdi-Trilogie erfolgte. Der Chefredakteur der Zeitschrift war seit 1902 Dr. Hynek Dostál, der im Jahre 1938 der heutigen Nationalbibliothek in Prag rund dreißig in jenem Verlag herausgegebene Bände als Geschenk übersandte. Es handelte sich meistens um Belletristik mit religiöser Tendenz und um verschiedene Beschreibungen nationaler Gewohnheiten von Tschechen und Mährern. Ein Buch wie Mays ›Mezi otrokári‹ war unter diesen der Bibliothek zugesandten Bänden eine Ausnahme.(29) Die tschecho-amerikanischen Ausgaben blieben wohl Mays Verlegern in Böhmen unbekannt. Der geschäftstüchtige Josef R. Vilímek hätte es bestimmt nicht versäumt, die Existenz amerikanischer Ausgaben in die Werbung für seine eigene Edition in Böhmen mit einzubeziehen.


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V.

Nach der Vorstellung einer in finnischer und mehreren Ausgaben in tschechischer Sprache in den USA gedruckter May-Erzählungen soll die Aufmerksamkeit auf eine Reihe von Übersetzungen gelenkt werden, deren tatsächlicher Umfang 1988 noch nicht bekannt war, als der Verfasser für den Beitrag ›Zeitgenössische Karl-May-Übersetzungen‹ in den ›Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft‹ recherchierte. Die von slowenischen Einwanderern in den USA gedruckten May-Erzählungen konnte ich in der genannten Arbeit nur beiläufig erwähnen.(30) Ein erster Hinweis auf eine sloweno-amerikanische Ausgabe befand sich in dem 1981 herausgegebenen Supplementband des bereits erwähnten Bestandsverzeichnisses ›The National Union Catalog‹ (NUC), der den May-Titel ›Po -skipetarski dezeli‹ (›Durch das Land der Skipetaren‹) als 5. Band des Romanes ›V padisahovej senci‹ (›Im Schatten des Großherrn‹) auswies. Die Buchausgabe erschien nach den Angaben des NUC in den neunziger Jahren als Nachdruck aus ›Glas Naroda‹ in dem New Yorker Verlagsunternehmen Slovenic Publishing Company.(31) Über Herrn Hermann Krause, ein in Minneiska (Minnesota) lebendes KMG-Mitglied, versuchte der Verfasser Ende 1987 Kopien und Auskünfte von der genannten slowenischen Übersetzung zu erhalten. Eine Anfrage in der Bibliothek der University of Minnesota, dem Standort der im NUC nachgewiesenen Ausgabe, brachte die Auskunft, »daß ›Po -skipetarski dezeli‹ so altersschwach und das Papier so brüchig wäre, daß nicht einmal Fotokopien davon angefertigt werden können. Im übrigen würde das Buch im ›Immigration History Center‹ der Universität aufbewahrt – eine Sammlung, die zur Ausleihe [Fernleihe – H. S.] nicht zugelassen ist«.(32)

   Zwischenzeitlich war im Januar 1988 bereits mit der Slowenischen National- und Universitätsbibliothek (Narodna in Univerzitetna Knjiznica) in Ljubljana zur Erlangung von Auskünften über die bis 1912 in Slowenien erschienenen Karl-May-Übersetzungen Kontakt aufgenommen worden. In der sich entwickelnden Korrespondenz wurde die Anfrage auch auf die in den USA gedruckten slowenischen Bücher ausgedehnt. Es stellte sich heraus, daß schon seit der Jahrhundertwende slowenische Bibliographien auch die im Ausland gedruckten Bücher einbeziehen. Literaturwissenschaftler und Historiker haben kontinuierlich – auch unter kommunistischer Herrschaft – die außerhalb Sloweniens verbreitete Literatur bzw. die Geschichte der Auswanderung erforscht. Die Auslandsausgaben waren schon immer Sammlungsgegenstand der Slowenischen National- und Universitätsbibliothek gewesen. Diesen glücklichen Umständen und vor allem der über Jahre uneigennützigen Hilfe eines jungen slowenischen Bibliothekars ist es zu danken, daß die Werkgeschichte und das Um-


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feld der sloweno-amerikanischen Ausgaben näher vorgestellt werden können.

   Wie bereits erwähnt, machten Leser Anfang der neunziger Jahre in Slowenien zunächst unerkannt die Bekanntschaft mit dem deutschen Schriftsteller durch die ›Waldröschen‹-Ausgabe unter dem Titel ›Beraÿceve skrivnosti ali preganjanje okoli sveta‹ (›Das Geheimnis des Bettlers oder Die Verfolgung um die Welt‹), die der Wiener Verlagsbuchhändler Josef Rubinstein in Lieferungen durch Kolporteure vertrieb.(33) Im Jahr 1898 entschloß sich Anton Turk (1856-1934) in Ljubljana als erster slowenischer Verleger, ein Buch von Karl May zu veröffentlichen. Erstaunlicherweise wählte Turk keinen ›typischen‹ Titel, etwa eine Reise- oder Jugenderzählung, als Einstieg aus, sondern Mays Bearbeitung von Gabriel Ferrys ›Der Waldläufer‹ (in Slowenisch: ›Gozdovnik‹).(34) Als Textgrundlage für die in zwei Bänden erschienene Übersetzung diente die Ausgabe des Bardtenschlager-Verlages, Reutlingen (1889),(35) aus der auch Illustrationen übernommen wurden. 1901 folgte bei Janez Gabriel Giontini (1860-1924) in Ljubljana eine 61seitige Heftausgabe der May-Erzählung ›Der Ehri‹ (in Slowenisch: ›Eri‹). Parallel dazu verlegte Giontini die Lederstrumpf-Erzählungen Coopers in stark bearbeiteten Ausgaben für die Jugend. Der Umfang betrug in der Regel unter einhundert Seiten im Kleinoktavformat.(36) Mit dem ›Ehri‹ erschöpft sich schon die Werkgeschichte der May-Übersetzungen in Slowenien zu Lebzeiten des Autors.

   Daß es weitere slowenische Ausgaben gab, ist den Auswanderern in die USA zu verdanken. Bis 1918 lebten die Slowenen innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie im Süden ihres österreichischen Teiles. Die in Veneto und im Resia-Tal lebenden Slowenen gehörten seit 1866 zu Italien, ein kleinerer Teil der Slowenen wohnte nach 1867 im ungarischen Teil der Doppelmonarchie. Nach der Volkszählung aus dem Jahr 1910 lebten etwa 1,25 Millionen Slowenen in Österreich-Ungarn. Die zahlenmäßig kleine Nation der Slowenen wurde Ende des vergangenen Jahrhunderts von einem regelrechten Auswanderungsfieber ergriffen: jeder dritte Slowene verließ seine Heimat und wanderte vorübergehend oder für immer aus. Nur wenige europäische Nationen haben im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungszahl so viele ihrer Angehörigen überall in der Welt verstreut wie gerade die Slowenen. Die slowenischen Länder waren im 19. Jahrhundert wirtschaftlich schwach entwickelt. Es dominierte die Landwirtschaft, die jedoch wegen der geringen Größe der Bauernhöfe, ihrer technologischen Rückständigkeit und Mangel an Kapital uneffizient war. Neben den ökonomischen und sozialen Beweggründen hatten die Slowenen auch andere Auswanderungsmotive: die Flucht vor der Wehrpflicht, vor gerichtlicher Verfolgung wegen begangener Straftaten, das Ausweichen vor familiären Verpflichtungen und zu einem gewissen Teil auch Abenteuer-


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lust. Nach einigen Schätzungen lebten vor 1914 in Deutschland etwa 30000 Slowenen, hingegen waren die USA seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts das Ziel massenhafter Einwanderung von Slowenen als Teil des Auswandererstromes aus Ost- und Südeuropa. Bei der US-amerikanischen Volkszählung aus dem Jahr 1910 bezeichneten 123631 Menschen der ersten und 59800 der zweiten Generation Slowenisch als ihre Muttersprache. Folgt man dieser Volkszählung, dann lebten 1910 in den USA insgesamt 183431 Slowenen.(37) Die Zentren der Slowenen lassen sich mit Hilfe ihres Anteils an der Bevölkerung der Großstädte verdeutlichen. 1910 wohnten in Cleveland 14332, in Chicago 6336 und in New York 3958 Slowenen. Weitere Städte mit mehr als 1000 Slowenen unter den Einwohnern waren zu jener Zeit Pittsburgh, Milwaukee, San Francisco, Philadelphia und Los Angeles.(38)


VI.

In einer 1980 erschienenen Bibliographie ›Slowenische Auswanderer-Zeitungen‹ mit dem Berichtszeitraum 1891 bis 1945 sind insgesamt 128 Titel aufgenommen worden. Der überwiegende Teil der Zeitungen und Zeitschriften wurde in den USA herausgegeben.(39) Eine US-amerikanische Statistik weist sogar für den Zeitraum 1887-89 eine slowenische Zeitschrift ohne weitere Angaben nach.(40) Der ›Amerikanski Slovenec‹ (›Der Amerikanische Slowene‹), eine zwischen 1891 und 1946 in Chicago verlegte Zeitschrift, eröffnete den Reigen der sloweno-amerikanischen Presseerzeugnisse. Im Jahr 1893 kam als erste slowenische Zeitung ›Glas Naroda‹ (›Volksstimme‹) in New York hinzu, die sieben Jahrzehnte das Sprachrohr der in den USA lebenden Slowenen war. ›Glas Naroda‹ gehörte zu den ältesten Immigranten-Tageszeitungen der USA, rangierte nach einer französischen Zeitung (1828) und der heute noch erscheinenden ›New Yorker Staats-Zeitung und Herold‹ (1834) an zwölfter Stelle einer Statistik aus dem Jahr 1920.(41)

   ›Glas Naroda‹ wurde bereits im Zusammenhang mit dem ersten Nachweis einer sloweno-amerikanischen May-Ausgabe erwähnt. Die Recherchen ergaben, daß sämtliche bisher in den USA nachgewiesenen slowenischen May-Übersetzungen im Verlag der ›Glas Naroda‹, der Slowenic Publishing Company, in New York erschienen. Ein junger Drucker aus Ljubljana, Frank Sakser (1859-1937), wanderte um 1890 in die USA aus und kam nach New York. Mit seinem guten Gespür für den Journalismus erkannte er bald, daß ein slowenisches Journal unter seinen in den Staaten verstreuten Landsleuten Erfolg haben müßte. Er gründete gemeinsam mit zwei slowenischen Einwanderern eine Druckereigesellschaft und gab am 27. September 1893 die erste Ausgabe von ›Glas Naroda‹ mit dem Untertitel ›Blatt der sloweni-


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schen Arbeiter in Amerika‹ (›List slovenskih delavcev v Ameriki‹)(42) heraus, zunächst als Wochenblatt mit einer Auflage von 4000 Exemplaren. Der erste Jahrgang wurde noch in der tschechischen Druckerei der ›Hlas lidu‹ (auf Deutsch ›Volksstimme‹, also derselben Titel wie ›Glas Naroda‹) produziert, doch 1894 erwarb Sakser eine Druckmaschine und ließ das Blatt fortan im eigenen Unternehmen drucken. Die kritischsten Jahre für ›Glas Naroda‹ dürften 1894/95, eine Zeit der Handelsdepression und Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, gewesen sein. Durch Spenden in den USA lebender Slowenen konnte das Blatt erhalten werden. ›Glas Naroda‹ entwickelte sich in den Folgejahren gut, ab Juli 1898 erschienen zwei Ausgaben pro Woche. Nach schrittweiser Erweiterung präsentierte sich ›Glas Naroda‹ schließlich ab 21. September 1903 als Tageszeitung. Die Auflagenhöhe der Zeitung erreichte 14000 Exemplare. ›Glas Naroda‹ avancierte mit ihrer katholisch-liberalen Orientierung zum meistgelesenen Blatt der sloweno-amerikanischen Presse. Die Ausgaben enthielten politische Artikel, pädagogische Beiträge und Kurzgeschichten von Autoren aus der slowenischen Heimat, Unterhaltung, Nachrichten aus Amerika sowie hilfreiche Informationen für Neuankömmlinge.

   Recherchen Hermann Krauses ergaben, daß die Zeitung ›Glas Naroda‹ heute im Bestand von fünf US-Bibliotheken vorhanden ist, aber teils nur als Einzelnummern oder in lückenhaften bzw. nur wenigen Jahrgängen. Der älteste Bestand beginnt mit dem Jahrgang 1911 und war für eine Suche nach zeitgenössischen May-Übersetzungen kaum brauchbar.(43) Glücklicherweise richtete die Universitätsbibliothek in Ljubljana sehr früh ihre Aufmerksamkeit auf die in New York erscheinende Emigranten-Zeitung und sammelte sie. Heute gehört ›Glas Naroda‹ zu den wertvollen bibliographischen Einheiten der Slowenischen National- und Universitätsbibliothek. Mit nur wenigen Lücken sind der Jahrgang 1893 (in Fotokopie) und im Original ab 1898 sämtliche Jahrgänge bis zur letzten Ausgabe am 24. Oktober 1963 vorhanden.(44) Eine in den vergangenen Jahren angefertigte Mikroverfilmung ermöglicht eine wissenschaftliche Nutzung dieses Zeitungsbestandes auch durch nachfolgende Generationen. Herr Boris Kosorok unterzog die Jahrgänge 1898 bis 1914 einer systematischen Durchsicht und ermittelte dabei bibliographische Daten und Fakten, die es gestatten, die Verbreitung von May-Erzählungen durch die Slovenic Publishing Company, New York, umfassend zu dokumentieren.


VII.

In den Jahren um die Jahrhundertwende, als ›Glas Naroda‹ nur zwei- bzw. dreimal wöchentlich herausgegeben wurde, konnten im Feuille-


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ton nur Kurzgeschichten, Humoresken und Erzählungen abgedruckt werden. Zum Teil waren es anonyme Texte, es befinden sich aber auch Arbeiten slowenischer Schriftsteller darunter. Regelmäßig erschienen kleinere Werke von bekannten Autoren wie Henryk Sienkiewicz (1846-1916), Bret Harte (1836-1902), Mark Twain (1835-1910), Lew Tolstoi (1828-1910), Anton Tschechow (1860-1904) und Maxim Gorki (1868-1936).

   Am 10. Juli 1905, als die Schlagzeilen der Titelseite von ›Glas Naroda‹ die am Vortag erfolgte Besetzung der Halbinsel Sachalin durch die Japaner – den Beginn der entscheidenden Phase des Russisch-Japanischen Krieges – meldeten, begann im Feuilleton der Abdruck ›Gozdovnik [›Der Waldläufer‹]. Roman aus dem amerikanischen Westen‹. Der Fortsetzungsdruck erschien anonym, ohne Verfasser- und Übersetzerangabe. Ein Vergleich des Zeitungsabdruckes mit der ersten Textseite der gleichnamigen Buchfassung, 1898 verlegt von Anton Turk,(45) ergab, daß ›Glas Naroda‹ vermutlich unbearbeitet die Laibacher Textfassung in der Übersetzung von Hrizogon Majar übernahm. Der Nachdruck des ›Gozdovnik‹ im Feuilleton von ›Glas Naroda‹ wurde in der Ausgabe vom 31. August 1905 abgeschlossen.(46)

   In den nächsten Monaten druckte ›Glas Naroda‹ im Feuilleton u. a. aus aktuellem Anlaß ›Vor dem Feind [›Pred sovraznikom‹]. Skizze aus dem Russisch-Japanischen Krieg‹ von K. Savinovski ab, aber auch eine Reihe von Erzählungen, Novellen, Humoresken sowie zwei Romane der bekannten slowenischen Schriftsteller Ivan Tavcar (1851-1923) und Janko Kersnik (1852-97). Der Herausgeber Frank Sakser und die Redakteure von ›Glas Naroda‹ richteten ihre Blicke bei der Suche nach zugkräftigen Stoffen für das Feuilleton ihrer Zeitung nicht ausschließlich auf ihre slowenische Heimat. Der Erfolg der Werke Karl Mays in Deutschland wird ihnen nicht verborgen geblieben sein, möglicherweise kam auch der Fortsetzungsdruck von ›Gozdovnik‹ bei den Lesern der ›Glas Naroda‹ so gut an, daß man sich entschloß, Mays bekanntestes Werk zu veröffentlichen.

   Am 9. Juli 1906 begann im Feuilleton der Abdruck ›Winnetou, rdeci gentleman‹ (›Winnetou, der rote Gentleman‹), verfaßt von Karl May und ›bearbeitet für ›Glas Naroda‹ von R.‹. Mays Einstieg in das erste Kapitel ›Ein Greenhorn‹ ließ sich auch gut auf die Leser von ›Glas Naroda‹ in Amerika und deren unmittelbare jüngste Lebenserfahrungen übertragen. So verwundert es einen verständnisvollen Beobachter nicht, wenn er in der Rückübersetzung ins Deutsche die ersten Sätze des ›Winnetou I‹ in folgender Abwandlung liest: »Lieber Leser, weißt du, was das Wort Greenhorn bedeutet? Û Eine kränkende Bezeichnung für denjenigen, auf welchen sie angewendet wird. Green heißt auf Slowenisch grün, wie bekanntlich ein jeder slowenischer Amerikaner weiß, und horn heißt Horn [slow.: rog]. Ein Green-


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horn ist demnach ein Mensch, welcher noch grün, also neu und unerfahren in Amerika ist und seine Fühlhörner behutsam ausstrecken muß, wenn er sich nicht der Gefahr aussetzen will, ausgelacht zu werden«.(47)

   Wer sich hinter dem Übersetzer-Pseudonym ›R.‹ verbirgt, konnte 1974 der Literaturwissenschaftler Joze Bajec bei seinen Forschungen zur slowenischen Literatur in den USA aufhellen. Er fand in der in Chicago erscheinenden Emigrantenzeitung ›Prosveta‹ (›Aufklärung‹) einen Brief von Tereza Kerze, in dem die Übersetzungsarbeiten ihres verstorbenen Mannes Frank Kerze (1876-1961) benannt sind. Von der Witwe wird der Titel ›Winnetou, rdeci gentleman‹ ausdrücklich erwähnt.(48) Frank Kerze war 1904/05 Mitarbeiter der Zeitung ›Glas Naroda‹ und zeichnete 1905/06 für die einzigen beiden Jahrgänge der humoristischen Zeitschrift ›Komar‹ (›Mücke‹) als Herausgeber verantwortlich. ›Komar‹ wurde im Druckhaus der ›Glas Naroda‹ produziert, und es liegt nahe, daß der Eigentümer des Zeitungsunternehmens, Frank Sakser, seinen Mitarbeiter Kerze um die Übersetzung des ›Winnetou‹ bat.

   Der Abdruck der Winnetou-Trilogie lief täglich – mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage – fast ein Jahr. Die letzte Fortsetzung erschien am 1. Juli 1907, danach folgten im Feuilleton ein zeitgenössischer Roman von Henryk Sienkiewicz (›Die Familie Polaniecki‹, 1893/94) und eine weitere Erzählung des Schriftstellers und Führers der national-liberalen jungslowenischen Bewegung Ivan Tavcar.

   Während dieses Zeitraumes wurde vermutlich der Vorlauf für den Fortsetzungsdruck von Mays umfangreichstem Komplex innerhalb der Reiseerzählungen geschaffen. Unter dem Gesamttitel ›V padisahovej senci‹ (›Im Schatten des Großherrn‹) konnten ab 6. April 1908 die Leser von ›Glas Naroda‹ die lange Odyssee Kara Ben Nemsis und seines Dieners Hadschi Halef Omar vom gefahrvollen Schott Dscherid bis zum Versteck des Schut mit Spannung verfolgen. Erneut präsentierte ›Glas Naroda‹ einen May-Text, der bislang noch nicht ins Slowenische übertragen war. Textgrundlage der Übersetzung waren die Bände der von Friedrich Ernst Fehsenfeld in Freiburg i. Br. ab 1892 verlegten Werkausgabe ›Carl May's gesammelte Reiseromane‹. Der Abdruck in ›Glas Naroda‹ folgt der Unterteilung der deutschen Vorlage: ›Prva knjiga. – Po pusc-avi‹ (›Erstes Buch. – Durch die Wüste‹) usw. Auch die Kapitelüberschriften werden vom Übersetzer ohne Änderungen übernommen. Der Titel für das erste Buch ›Durch die Wüste‹, anstelle ›Durch Wüste und Harem‹ der ersten Auflagen, deutet darauf hin, daß eine deutsche Ausgabe ab 1895 zugrundegelegt wurde.(49) Die Wahl des Gesamttitels ›Im Schatten des Großherrn‹, der nur bei dem Zeitschriftenvorabdruck im ›Deutschen Hausschatz‹ Verwendung fand,(50) signalisiert einen überdurchschnittlichen Kenntnisstand der


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May-Veröffentlichungen in Deutschland bei dem Zeitungsverleger Frank Sakser bzw. dessen Übersetzer. Der Titelkopf von ›Durch die Wüste‹ enthält den Hinweis »für ›Glas Naroda‹ vorbereitet von L. P.«,(51) der Titel des vierten Buches ›In den Schluchten des Balkan‹ nennt keinen Übersetzer, bei ›Der Schut‹ sind die Initialen ›B. P. L.‹ angegeben.(52) Auch eine weitere, noch vorzustellende, Veröffentlichung eines May-Werkes in ›Glas Naroda‹ wurde von ›B. P. L.‹ übertragen. In einer der Fortsetzungen sind jedoch der Familienname und einer der Vornamen offengelegt, so daß der Bibliograph doch den Übersetzer benennen kann: Bert B. Lakner.(53) Er ist weder im ›Slowenischen Biographischen Lexikon‹ noch in anderen biographischen Quellen über slowenische Auswanderer in den USA verzeichnet.(54) In der Bibliographie der slowenischen Auswanderer-Zeitungen wird Bert P. Lakner als Redakteur mehrerer Zeitungen und Zeitschriften, darunter auch von ›Glas Naroda‹, genannt,(55) in weiteren Bibliographien sloweno-amerikanischer Literatur taucht er als Übersetzer anderer Werke auf.(56)

   Vergegenwärtigt man sich die bekannten Daten von Karl Mays Nordamerika-Reise, so kann man feststellen, daß während seines knapp einwöchigen Aufenthaltes ab 16. September 1908 in New York gerade der Abdruck von ›Durchs wilde Kurdistan‹ im Feuilleton von ›Glas Naroda‹ lief. Die Kenntnis Mays von dieser Veröffentlichung ist wohl auszuschließen. Fast zwei Jahre nahm der Abdruck von ›Im Schatten des Großherrn‹ in Anspruch. Am 26. März 1910 erschien die letzte Fortsetzung des ›Schut‹. Nach dem Abschluß des Teiles ›Von Bagdad nach Stambul‹ und nach den zwei Folgebänden wurde jeweils der Abdruck einer Erzählung slowenischer Autoren eingeschoben. Es ist anzunehmen, daß Bert P. Lakner nur mit einem geringen Vorlauf den May-Text parallel zur Veröffentlichung in ›Glas Naroda‹ übersetzte. Nach Abschluß des ›Schut‹ folgten im Feuilleton wieder Erzählungen slowenischer Autoren und eine Reihe Novellen von Guy de Maupassant (1850-93). Doch schon nach einem dreiviertel Jahr May-Abstinenz überraschte die Zeitung ihre Leser erneut mit einer Amerikaerzählung des deutschen Schriftstellers. In der ersten Nummer des 19. Jahrganges, am 3. Januar 1911, startete ›Glas Naroda‹ den Abdruck der Surehand-Trilogie in der Übersetzung von Lakner. Mit nur kurzen Unterbrechungen zwischen den Teilen füllte ›Old Surehand‹ fast im gesamten Jahrgang die Feuilletonspalten; die letzte Fortsetzung erschien am 9. Dezember 1911. Eine Durchsicht der folgenden Jahrgänge bis 1914 brachte keinen Nachweis eines weiteren May-Textes in ›Glas Naroda‹, dafür aber Werke, die heute ebenfalls zur klassischen Abenteuerliteratur zählen: ›Die Geheimnisse von Paris‹ von Eugène Sue (1804-57) und – in Abstufung – die ›Monte Christo‹-Fortsetzung ›Der Herr der Welt‹ (1856) von Adolf Mützelburg (1831-?).


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   Der Verlag von ›Glas Naroda‹, die Slovenic Publishing Company in New York,(57) vertrieb neben Büchern und Broschüren aus eigener Produktion auch Titel aus Verlagen der slowenischen Heimat. In einer ›Preisliste der Bücher, welche über das Lager der Slovenic Publishing Company, New York, geliefert werden können‹ – sie erschien in regelmäßigen Abständen in den Spalten von ›Glas Naroda‹ – tauchen mehrfach auch die Titel ›Gozdovnik‹, 2 Bände, und ›Eri‹ auf,(58) die 1898 bzw. 1901 in Ljubljana verlegt wurden. Möglicherweise angeregt durch ein positives Leserecho auf den Abdruck von May-Texten, entschloß sich der Verlag zur Herausgabe von Separatausgaben in Broschur. Sie enthielten auf den Titelblättern den Vermerk ›Ponatis iz ›GLAS NARODA‹‹ (›Nachdruck aus ›GLAS NARODA‹‹). Bald nach dem Abschluß des Zeitungsabdruckes von ›Winnetou der rote Gentleman‹ am 1. Juli 1907 müssen die Vorbereitungen für die Separatausgabe aufgenommen worden sein. In einer Preisliste vom 6. Januar 1908 wird bereits die Winnetou-Trilogie zum Gesamtpreis von einem Dollar angeboten, lag also schon zu diesem Zeitpunkt komplett vor.(59) Eine Retrospektiv-Bibliographie(60) datiert den Winnetou-Nachdruck auf das Jahr 1908. Bisher gelang es noch nicht, wenigstens einen jener Winnetou-Bände in einer Bibliothek Sloweniens, der USA oder in einer Privatsammlung nachzuweisen. Die Slowenische National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana hat lediglich in ihrem Bibliographie-Departement den 3. Band mit allen Angaben bibliographisch erfaßt. Im Bestand der Nationalbibliothek befindet sich jedoch der komplette sechsbändige ›Nachdruck aus ›GLAS NARODA‹‹ von ›V padisahovej senci‹ (›Im Schatten des Großherrn‹). Bis auf die fehlenden Titelblätter der Bände ›Durch die Wüste‹ und ›In den Schluchten des Balkan‹ weisen die mit Bibliothekseinband versehenen Exemplare kaum Lücken auf. Die Vorbereitungen für die Buchausgabe müssen unmittelbar nach Abschluß der Veröffentlichung in ›Glas Naroda‹ am 26. März 1910 begonnen haben, denn bereits am 6. Juli 1910 werden in einer Anzeige in ›Glas Naroda‹ den Lesern die Winnetou-Trilogie und Orient-Reihe zu einem Gesamtpreis von $ 2.25 angeboten.(61) Die Buchausgabe von ›Der Schut‹ enthält – ebenso wie die Zeitungsfassung in ›Glas Naroda‹ – den Anhang der Fehsenfeld-Ausgabe, in der Rihs Tod geschildert wird. Bei den Recherchen konnten keine Hinweise gefunden werden, daß die Slovenic Publishing Company auch von dem ›Old Surehand‹-Abdruck in ›Glas Naroda‹ im Jahr 1911 oder später eine Buchfassung herausgegeben hat.


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VIII.

Ein Resümee der vorgestellten Veröffentlichungen ergibt, daß in den USA zwischen 1905 und 1911 in Slowenisch ein einzelner Titel sowie drei umfangreichere Zyklen von Reiseerzählungen – sie entsprechen 13 Bände deutscher Ausgaben – erschienen sind. Mit Ausnahme des ›Gozdovnik‹ (›Der Waldläufer‹) handelt es sich um speziell für die Leser von ›Glas Naroda‹ angefertigte Übersetzungen aus dem Deutschen. In der slowenischen Heimat wurden der Orient-Zyklus und die Winnetou-Trilogie erst zwischen 1928 und 1932 in Maribor als Teile einer 20bändigen Reihe ›Gesammelte Schriften‹(62) verlegt, der ›Old Surehand‹ erschien 1930 in Ljubljana als zweibändige Ausgabe(63) auf der Grundlage der Radebeuler Textfassung.

   Erinnert sei zum Abschluß an die bereits zitierte Textzeile aus ›»Weihnacht!«‹, die dem Vortrag als Titel dient: Es werden hier deutsche Werke massenhaft nachgedruckt.(64) Die Aussage Karl Mays bezog sich auf Nachdrucke in deutscher Sprache in den Vereinigten Staaten, doch kann man sie auch auf May-Übersetzungen in den USA überhaupt anwenden. Eine Benutzung des Superlativs ›massenhaft‹ ist jedoch in beiden Fällen nach dem derzeitigen Forschungsstand unangebracht. Eine systematische Suche in der US-amerikanischen Immigrantenpresse und nach Publikationen der Einwanderer-Verlage ist bisher noch nicht unternommen worden – Überraschungen sind in Zukunft also nicht auszuschließen.


Anhang

Bibliographische Angaben und Standortnachweis

Es werden nur die von Einwanderer-Verlagen der USA nicht in Englisch bzw. amerikanischem Englisch edierten Karl-May-Übersetzungen erfaßt.

1. Finnisch

Hopeajärven aarre. Kirjoittannt Karl May. Brooklynissa N.Y. Suomalais-Amerikkalainen Kustannusyhtiön kirjapainossa 1898

Der Schatz im Silbersee. Verfaßt von Karl May. Brooklyn N.Y. Finnisch-amerikanische Verlagsgesellschaft Druckerei 1898, 288 Seiten (S. 3-271 May-Text), ohne Illustrationen, 18 cm. Auf dem Umschlagtitel ist die Jahreszahl 1899 angegeben (Exemplar vermutlich aus einer Bindequote der Auflage des Jahres 1898).

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Der Schatz im Silbersee. Stuttgart 1894, 521 S. 8°

Standort: Helsinki University Library, Helsinki


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2. Tschechisch

2.1.1 Po stope zlého cinu. Román Dra. K. Maye. Dil I. V pousí. Vydano nakladém Denního Hlasatele, 657-59 západní 18, ulice, Chicago, Illinois 1903

Auf der Spur der bösen Tat. Roman von Dr. K. May. Teil I. In der Wüste. Herausgegeben vom Verlag Denní Hlasatel, Chicago, Illinois 1903. 398 S., ohne Illustrationen, 29 cm

Textgrundlage: Karel May: Poustí. Praha 1898, 503 S.; Ders.: Divok‘ym Kurdistanem. Praha 1899, 493 S.; Ders.: Z Bagdadu do Stambulu. Praha 1899, 477 S. (= Po stope zlého cinu I-III); dafür Übersetzungsgrundlage: Karl May: Durch die Wüste. Freiburg i. Br., 634 S. kl. 8°; Ders.: Durchs wilde Kurdistan. Freiburg i. Br., 638 S. kl. 8°; Ders.: Von Bagdad nach Stambul. Freiburg i. Br., 644 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band I-III)

Standort: Southern Illinois University, Lovejoy Library, Edwardsville, Ill. (Bibliothekseinband, 2.1.1 und 2.1.2 in einem Band)

2.1.2 Po stope zlého cinu. Napsal Dr. K. May. Svázek druhy. Dil I. V roklinách balkánskych. Vydáno nakladém Denního Hlasatele, 657-59 západní 18, ulice, Chicago, Ill. 1904

Auf der Spur der bösen Tat. Von Dr. K. May. Band zwei. Teil I. In den Schluchten des Balkan. Herausgegeben vom Verlag Denní Hlasatel, Chicago, Illinois, 1904. 432 S. (May-Text bis S. 427) (bei der Übersetzung fehlt der ›Schut‹-Anhang), ohne Illustrationen, 29 cm

Textgrundlage: Karel May: V roklinách balkánskych. Praha 1899, 450 S.; Ders.: V zemi Skipetaru. Praha 1900, 428 S.; Ders.: Sut. Praha 1900, 473 S. (= Po stope zlého cinu IV-VI); dafür Übersetzungsgrundlage: Karl May: In den Schluchten des Balkan. Freiburg i. Br., 607 S. kl. 8°; Ders.: Durch das Land der Skipetaren. Freiburg i. Br., 597 S. kl. 8°; Ders.: Der Schut. Freiburg i. Br., 645 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band IV-VI)

Standort: wie 2.1.1

2.2 Poklad ve stríbrném jezere. Román z pustin západoamerickych. Napsal Dr. Karel May. Z cestil J. L. Turnovsky. Tiskem ›americana‹, Cleveland, O. [nach 1904]

Der Schatz im Silbersee. Roman aus der Wildnis des amerikanischen Westens. Von Dr. Karl May. Ins Tschechische übersetzt von J. L. Turnovsky. Druckerei ›Americana‹, Cleveland, Ohio [nach 1904]. 619 Seiten, 3 ganzseitige anonyme Illustrationen (S. 35, 45, 51), 20 cm

Textgrundlage: Karel May: Poklad ve stríbrném jezere, Praha


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1904, 681 S.; dafür Übersetzungsgrundlage: Karl May: Der Schatz im Silbersee. Stuttgart o. J. (1894), 521 S. 8°

Standort: Indiana University Libraries, Bloomington, Ind.

2.3.1 Mezi otrokári. Román z dzunglí a pustin africkych. Napsal – Karel May. Tiskem ›Hlasu‹ 1625 So. 11th St., St. Louis, Mo. 2.3.3 [1925]

Unter Sklavenjägern. Roman aus den Wüsten und Dschungeln Afrikas. Von Karl May. Druckerei ›Hlas‹, St. Louis [1925]. 3 Bände, 876 S. durchpaginiert; I. 302 S., II. 285 (303-587) S., III. 289 (588-876) S., ohne Illustrationen, 26 cm

Textgrundlage: Karel May: Na brezích Nilu (V zemi Mahdiho) I-III, Praha 1907, 553, 523, 519 S. (Außentitel: V rísi Mahdiho); dafür Übersetzungsgrundlage: Karl May: Im Lande des Mahdi I-III, Freiburg i. Br., 638, 587, 571 S. kl. 8° (= Karl May's gesammelte Reiseromane, Bände XVI-XVIII)

Standorte: wie 2.1.1 (nur Bd. 3) und Národní knihovna, Praha (Bibliothekseinband, 2.3.1 – 2.3.3 in einem Band)


3. Slowenisch

3.1 Gozdovnik. Povest iz ameriskega zivljenja

Der Waldläufer. Roman aus der amerikanischen Wildnis. Anonym. In: Glas Naroda. List slovenskih delavcev v Ameriki. (Volksstimme. Blatt der slowenischen Arbeiter in Amerika). New York, Slovenic Publishing Co. gr. 2°. 12. Jg., Nr. 160 (10. 7. 1905) bis Nr. 205 (31. 8. 1905), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

Textgrundlage: Karol May: Gozdovnik. Povest iz ameriskega zivljenja, 2 Bände. Ljubljana 1898, 212, 136 S. kl. 8°; dafür Übersetzungsgrundlage: Gabriel Ferry: Der Waldläufer. Für die Jugend bearbeitet von Carl May. Reutlingen 21889, 208 S.

Standort: Narodna in univerzitetna knjiznica (NUK), Ljubljana

3.2 Winnetou, RDECI GENTLEMAN. Spisal Karl May. Priredil za ›Glas Naroda‹ R.

Winnetou, der rote Gentleman. Verfaßt von Karl May. Für ›Glas Naroda‹ vorbereitet von R. [d.i. Frank Kerze]

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Winnetou der Rote Gentleman, 1.-3. Band. Freiburg i. Br., 630, 630, 631 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Bände VII-IX)

Standort (3.2.1 – 3.2.3): wie 3.1.

3.2.1 PRVI DEL. (Erster Teil). In: Glas Naroda. 14. Jg., Nr. 159 (9. 7. 1906) bis 14. Jg., Nr. 261 (6. 11. 1906), jeweils im Feuilleton (S. 4)

3.2.2 DRUGI DEL. (Zweiter Teil). In: Glas Naroda. 14. Jg., Nr. 262 (7. 11. 1906) bis 15. Jg., Nr. 51 (2. 3. 1907), jeweils im Feuilleton (S. 4)


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3.2.3 TRETJI DEL. (Dritter Teil). In: Glas Naroda. 15. Jg., Nr. 52 (4. 3. 1907) bis 15. Jg., Nr. 153 (1. 7. 1907), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

3.3 V padisahovej senci. Spisal Karol May; za ›Glas Naroda‹ priredil L. P.

Im Schatten des Großherrn. Verfaßt von Karl May; für ›Glas Naroda‹ vorbereitet von L. P. [d. i. Bert P. Lakner]

Standort (3.3.1 – 3.3.6): wie 3.1

3.3.1 PRVA KNJIGA. – PO PUSCAVI. (Erstes Buch. Durch die Wüste). In: Glas Naroda. 16. Jg., Nr. 81 (6. 4. 1908) bis Nr. 151 (27. 6. 1908), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Durch die Wüste. Freiburg i. Br., 634 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band I)

3.3.2 DRUGA KNJIGA. PO DIVJEM KURDISTANU (Zweites Buch. Durchs wilde Kurdistan). In: Glas Naroda. 16. Jg., Nr. 152 (29. 6. 1908) bis Nr. 249 (23. 10. 1908), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Durchs wilde Kurdistan. Freiburg i. Br., 638 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band II)

3.3.3 TRETJA KNJIGA. Iz Bagdada v Stambul (Drittes Buch. Von Bagdad nach Stambul). In: Glas Naroda. 16. Jg., Nr. 250 (24. 10. 1908) bis 17. Jg., Nr. 37 (13. 2. 1909), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Von Bagdad nach Stambul. Freiburg i. Br., 644 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band III)

3.3.4 CETRTA KNJIGA. V balkanskih soteskah (Viertes Buch. In den Schluchten des Balkan). Ohne Übersetzerangabe. In: Glas Naroda. 17. Jg., Nr. 60 (13. 3. 1909) bis Nr. 160 (10. 7. 1909), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

Übersetzungsgrundlage: Karl May: In den Schluchten des Balkan. Freiburg i. Br., 607 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band IV)

3.3.5 PETA KNJIGA. Po -skipetarski dezeli (Fünftes Buch. Durch das Land der Skipetaren). In: Glas Naroda. 17. Jg., Nr. 176 (29. 7. 1909) bis Nr. 270 (16. 11. 1909), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Durch das Land der Skipetaren. Freiburg i. Br., 597 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band V)


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3.3.6 V padisahovej senci. Spisal Karl May; za G. N. priredil B. P. L. -SESTA IN ZADNJA KNJIGA. -ZUT Im Schatten des Großherrn. Verfaßt von Karl May; für G.(las) N.(aroda) eingerichtet von B. P. L. [d. i. Bert P. Lakner] Sechstes und letztes Buch. Der Schut. In: Glas Naroda. 17. Jg., Nr. 276 (26. 11. 1909) bis 18. Jg., Nr. 71 (26. 3. 1910), jeweils im Feuilleton (vorrangig Seite 4)

Übersetzungsgrundlage: Karl May: Der Schut. Freiburg i. Br., 645 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseromane, Band VI)

3.4 OLD SUREHAND. POTNI ROMAN. SPISAL KAROL MAY. Poslovenil za ›G. N.‹ B. P. L.

Old Surehand. Reiseroman. Verfaßt von Karl May. In das Slowenische übersetzt für ›G.(las) N.(aroda)‹ von B. P. L. [d. i. Bert P. Lakner; der Schlußteil von ›Old Surehand III‹ nennt als Übersetzer B. P. Lakner]

Übersetzungsgrundlage (3.4.1 – 3.4.3): Karl May: Old Surehand, 1.-3. Band. Freiburg i. Br., 644, 647, 566 S. kl. 8° (= Carl May's gesammelte Reiseerzählungen, Bände XIV, XV und XIX)

Standort (3.4.1 – 3.4.3): wie 3.1 und New York Public Library, Research Dpt.

3.4.1 PRVA KNJIGA. (Erstes Buch). In: Glas Naroda. 19. Jg., Nr. 1 (3. 1. 1911) bis Nr. 80 (6. 4. 1911), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

3.4.2 DRUGA KNJIGA. (Zweites Buch). In: Glas Naroda. 19. Jg., Nr. 89 (17. 4. 1911) bis Nr. 194 (19. 8. 1911), jeweils im Feuilleton (Seite 4)

3.4.3 TRETJA KNJIGA. (Drittes Buch). In: Glas Naroda. 19. Jg., Nr. 202 (29. 8. 1911) bis Nr. 288 (9. 12. 1911), jeweils im Feuilleton (vorrangig Seite 4)

3.5 Winnetou, rdeci gentleman. Potni roman. Spisal Karl May. Ponatis iz ›Glas Naroda‹. Tiskala in izdala tiskarna ›Glas Naroda‹, New York [1908]

Winnetou, der rote Gentleman. Reiseroman. Verfaßt von Karl May. Nachdruck aus ›Glas Naroda‹. Gedruckt und herausgegeben durch die Druckerei ›Glas Naroda‹ [Slovenic Publishing Co.] New York [1908], 3 Bände (3. Band: 290 Seiten), 8°

Hinweis: Angaben nach Auskunft der NUK, Ljubljana, wo der 3. Band bibliographiert, aber nicht im Bestand ist. Zaitz, wie Anm. 56, S. 34, mit abweichender Schreibweise: »Vinetou. Roman. Spisal Karl May. Ponatis. Zalozil (verlegt von) ›Glas Naroda‹. 1908.«

Textgrundlage: siehe 3.2.1 – 3.2.3

Standort: nicht nachgewiesen

3.6 V padisahovej senci. POTNI ROMAN. Spisal Karol May. – Prestavil L. P.


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Im Schatten des Großherrn. Reiseroman. Verfaßt von Karl May. – Übersetzt von L. P. [d. i. Bert P. Lakner]

Hinweis: Übersetzernennung lt. Titelblätter des 2. und 3. Bandes. Titelblätter Bde. 1 und 4 fehlen. Titelblatt Bd. 5 ohne Übersetzerangabe. Titelblatt Bd. 6 : »na slovenscino prevel B. P. L.« (ins Slowenische übersetzt von B. P. L.). Sämtliche Bände in Bibliothekseinband

Textgrundlage (3.6.1 – 3.6.6): siehe 3.3.1 – 3.3.6

Standort (3.6.1 – 3.6.6): wie 3.1, zusätzlich University of Minnesota, Library, Minneapolis (nur 3.6.5)

3.6.1 I. KNJIGA. PO PUSCAVI. Ponatis iz ›GLAS NARODA‹. Tiskala in izdala Slovenic Publishing Co. (. . ., Titelblatt fehlt) New York, N.Y. [1910]

I. Buch. Durch die Wüste. Nachdruck aus ›Glas Naroda‹. Gedruckt und herausgegeben durch die Slovenic Publishing Co. (. . .) New York [1910]. 303 S., 22 cm

3.6.2 II. KNJIGA. PO DIVJEM KURDISTANU. Ponatis . . . (wie 3.6.1, aber mit Verlagsadresse 60-62 Washington Street) . . . [1910]

II. Buch. Durchs wilde Kurdistan. Nachdruck . . . (wie 3.6.1) . . . [1910]. 298 S., 22 cm

3.6.3 III. KNJIGA. IZ BAGDADA V -STAMBUL. Ponatis . . . (wie 3.6.1, aber mit Verlagsadresse 82 Cortlandt Street) . . . [1910]

III. Buch. Von Bagdad nach Stambul. Nachdruck . . . (wie 3.6.1) . . . [1910]. 292 S., 22 cm

3.6.4 IV. KNJIGA. V BALKANSKIH SOTESKAH. Ponatis . . . (wie 3.6.1) . . . [1910]

IV. Buch. In den Schluchten des Balkan. Nachdruck . . . (wie 3.6.1) . . . [1910]. 308 S., 22 cm

3.6.5 V. KNJIGA. PO SKIPETARSKI DEZELI. Ponatis . . . (wie 3.6.1, aber mit Verlagsadresse 82 Cortlandt Street) . . . [1910]

V. Buch. Durch das Land der Skipetaren. Nachdruck . . . (wie 3.6.1) . . . [1910]. 269 S., 22 cm

3.6.6 VI. KNJIGA. ZUT. Ponatis . . . (wie 3.6.1, aber mit Verlagsadresse 82 Cortlandt Street) . . . [1910]

VI. Buch. Der Schut. Nachdruck . . . (wie 3.6.1) . . . [1910]. 286 S., 22 cm

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Diese Arbeit geht auf einen Vortrag zurück, der am 29. 2. 1992 auf dem Wissenschaftlichen Symposium anläßlich des 150. Geburtstages von Karl May in Hohenstein-Ernstthal gehalten wurde. Ich widme sie Herrn Boris Kosorok, Ljubljana, in Dankbarkeit. Nur


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durch seine tatkräftige Hilfe und Sachkenntnis konnten slowenische Quellen erschlossen werden, die eine umfassende Darstellung der Werkgeschichte der sloweno-amerikanischen Ausgaben gestatteten.

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Für wertvolle Hinweise, Auskünfte, Foto- und Übersetzungsarbeiten, Unterstützung bei der Beschaffung von Material in Form von Mikrofilmen, Foto- und Xerokopien zum Verbleib in meinem Besitz bin ich nachgenannten Bibliotheken, Verlagen und Einzelpersonen zu herzlichem Dank verpflichtet: Denní Hlasatel Publishing Co., Chicago; Deutsche Bücherei, Leipzig; Helsinki University Library, Helsinki; Indiana University Libraries, Bloomington; Narodna in univerzitetna knjiznica, Ljubljana; Národní knihovna, Praha; Sächsische Landesbibliothek, Dresden; Southern Illinois University, Lovejoy Library, Edwardsville; University of Minnesota, Library, Minneapolis; sowie den Herren Dr. Andreas Graf, Köln; Hansotto Hatzig, Oftersheim; Ilpo Karonen, Orivesi; Joachim Kaubisch, Leipzig; Hermann Krause, Minneiska; Jürgen Mäser, Dresden; Jaroslav Moravec (È), Praha; Dr. Hainer Plaul, Berlin; Dr. Josef Polácek, Praha; Hans-Jörg Schönherr, Dresden; Rudi Schweikert, Mannheim.



1 Karl May: Mein Leben und Streben. Freiburg o. J. (1910), S. 193f.; Reprint Hildesheim-New York 1975. Hrsg. von Hainer Plaul

2 Hans-Dieter Steinmetz: Zeitgenössische Karl-May-Übersetzungen. Eine Darstellung im Überblick I-II. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft (M-KMG) 77/1988, S. 15-21 und 78/1988, S. 10-18

3 Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXIV: »Weihnacht!«. Freiburg 1897, S. 157f.

4 Walther Ilmer: Winnetou auf Amerikanisch. In: M-KMG 25/1975, S. 33

5 Hainer Plaul: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Leipzig 1988

6 Andreas Graf: Winnetou im Criminalroman. Aspekte zeitgenössischer Aktualität in Karl Mays frühem Roman ›Auf der See gefangen‹. In: Karl May. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. München 1987, S. 39-59 (Sonderband Text + Kritik). Textgrundlage des Raubdruckes: Karl May: Auf der See gefangen. In: Frohe Stunden 2. Jg. (1878), Nr. 21-52; Reprint der Karl-May-Gesellschaft. Hamburg 1971

7 Bibliographische Angaben zu den fünf deutsch-amerikanischen Nachdrucken siehe Plaul, wie Anm. 5, S. 51 (Nr.87), S. 75 (Nr. 130) und S. 441f. (Nrn. 596-98).

8 May: Weihnacht, wie Anm. 3, S. 158 – Einen ersten Hinweis auf den ›Waldkönig‹-Nachdruck in der ›San Francisco Abend Post‹ gab Herbert Meier im Vorwort zu: Karl May: Der Waldkönig. Reprint der Karl-May-Gesellschaft. Hamburg/Gelsenkirchen 1980, S. 7.

9 Hans-Dieter Steinmetz: ». . . eine geschäftlich fast undenkbare Rücksichtslosigkeit«. Die Karl-May-Ausgaben des Benediktinerordens. In: M-KMG 45/1980, S. 13-25

10 Hans-Dieter Steinmetz: ». . . in der Prager ›Politik‹ erschienen«. Auffindung eines Publikumdrucks von Mays ›Krumir‹. In: M-KMG 66/1985, S. 29-32

11 Ekkehard Koch: Karl Mays Väter. Die Deutschen im Wilden Westen. Husum 1982, S. 93

12 Robert E. Park: The Immigrant Press and its Control. Westport o. J. (1970, Reprint der Ausgabe von 1922), Tabelle XVIII neben S. 318

13 Die Fakten sind entnommen aus: Der Große Brockhaus. Leipzig 151934, Bd. 19, S. 467; Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Mannheim 91979, Bd. 24, S. 257; Günter Schomaekers: Daten zur Geschichte der USA. München 1983, S. 162 sowie Udo Sauter: Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Stuttgart 31986, S. 256ff.

14 Frank Julian Warne: The Immigrant Invasion. New York 1913, S. 18


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15 The World Almanac and Book of Facts 1986, New York 1986, S. 265 (Immigration by Country of Last Residence 1820-1984)

16 Ilpo Karonen: Karl May in Finnland. In: M-KMG 31/1977, S. 23

17 Ebd.

18 Park, wie Anm. 12. Die Fakten über die ›Finnen in Amerika‹ (Stichwort) sind entnommen aus: Suomalainen tietosanakirja (Finnisches Konversationslexikon), Espoo 1988, Bd. 1, S. 135ff.

19 Ott‘uv slovník naucny, Praha 1905, Bd. 23, S. 836

20 Park, wie Anm. 12

21 Jaroslav Moravec: Die tschechischen Übersetzungen Karl Mays. In: Karl-May-Jahrbuch 1921. Radebeul 1920, S. 264 – Siehe auch: Hans-Dieter Steinmetz: Die tschecho-amerikanischen Ausgaben. In: M-KMG 32/1977, S. 13-16.

22 The National Union Catalog Pre-1956 Imprints. (künftig: NUC) A cumulative author list representing Library of Congress printed cards and titles reported by other American Libraries. 754 Bde. London 1968-81. Bd. 371 (1975), S. 401ff. Inzwischen gibt es auch ein computergestütztes Bestandsverzeichnis ›Online Computer Library Center‹ (OCLC), an dem sich mehr US-Bibliotheken als am NUC beteiligen (siehe M-KMG 77/1988, S. 15).

23 Vgl. Manfred Hecker/Hans-Dieter Steinmetz: Bibliographie der (tschechischen Karl-May-)Ausgaben 1890-1913. In: M-KMG 23/1975, S. 13.

24 Ungewöhnlich ist, daß die Ausgabe von ›Denní Hlasatel‹ den Titel ›V pousti‹ (›In der Wüste‹) trägt. Sämtliche anderen tschechischen Ausgaben von ›Durch die Wüste‹ seit 1898 bis zur Gegenwart verwenden den Titel ›pousti‹ (›Durch die Wüste‹).

25 Brief der Denní Hlasatel Publishing Co., Chicago, vom 20. 2. 1976

26 Vgl. Hecker/Steinmetz, wie Anm. 23, S. 16 (mit 1905 als Erscheinungsjahr). Die Datierung auf 1904 folgt der Bibliographie von Moravec, wie Anm. 21, S. 262. In den beiden Retrospektivbibliographien für diesen Zeitraum fehlt ›Poklad ve -stríbrnem jezere‹ des Hynek-Verlages (Soupis Ceskoslovenské Literatury za Leta 1901-1925, Dil Prvni (M-Z), Praha 1933, S. 41f., bzw. Jan Schmitt: Prírucní seznam -Ceské literatury. Praha 1916, S. 162ff.).

27 Zu den Ausgaben bei Benziger Brothers siehe Steinmetz, wie Anm. 2, M-KMG 78/1988, S. 10.

28 Vgl. Hecker/Steinmetz, wie Anm. 23, S. 16. Der Außentitel lautet abweichend ›Na brezích Nilu. V rísi Mahdiho‹ (›An den Ufern des Nils. Im Reiche des Mahdi‹), siehe Titelbild M-KMG 77/1988.

29 Informationen nach Schreiben der Staatsbibliothek der -CSR (jetzt: Nationalbibliothek), Praha, vom 18. 12. 1974 an den Verfasser

30 Steinmetz, wie Anm. 2, M-KMG 78/1988, S. 11

31 NUC, wie Anm. 22, London 1981, Bd. 745 (Supplement), S. 447

32 Auskunft der Bibliothek der University of Minnesota, Minneapolis, mitgeteilt durch H. Krause (Schreiben vom 8. 3. 1988 an den Verf.)

33 Klaus Hoffmann: Nachwort zum Faksimiledruck des Waldröschens. In: Karl May: Das Waldröschen oder die Verfolgung rund um die Erde. Dresden 1882/84; Reprint Hildesheim-New York 1968ff., S. 2624ff.

34 Karol May: Gozdovnik. Povest iz ameriskega zivljena. Ljubljana 1898, I. 212 S., II. 136 S.

35 Vgl. Gabriel Ferry: Der Waldläufer. Für die Jugend bearbeitet von Carl May. Reutlingen 21889, 208 S.

36 Karol Glaser: Bibliografija slovenska (1901). In: Zbornik znanstvenih in poucnih spisov. 4. Jg., Ljubljana 1902, S. 226 (ebd.: May-Ausgabe: Eri. Spisal dr. K. May. V Ljubljani: Janez Giontini 1901. 61 str. 8°)

37 Darstellung der slowenischen Auswanderung nach Marjan Drnovsek: Pod slovenskih izseljencev na tuje (›Wie die slowenischen Auswanderer in die Fremde gingen. Von Ljubljana nach Ellis Island – der Träneninsel in New York, 1880-1924‹), Ljubljana 1991, S. 209-13 (dt. Zusammenfassung) – außerdem: Jurij Trunk: Amerika in Amerikanci. Celovec 1912, S. 380 und Matjaz Klemencic: Ameriski Slovenci in NOB v Jugoslaviji. Maribor 1987, S. 51


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38 Nives Sulic: Thank God I›m Slovenian. Ljubljana 1983, S. 41

39 Joze Bajec: Slovensko izseljensko -casopisje 1891-1945. Ljubljana 1980

40 Park, wie Anm. 12

41 Ebd., S. 252 (Tabelle IV)

42 Darstellung der Geschichte von ›Glas Naroda‹ nach Joze Bajec: Petinsedemdeset let slovenskega -casnikarstva v ZDA. In: Sovenski izseljeniski koledar (›Slowenischer Auswanderer-Kalender‹) XIV./1967. Ljubljana 1966, S. 299-302, sowie Bajec, wie Anm. 39, S. 14ff.

43 Auskünfte Hermann Krauses in den Schreiben vom 1. 12. 1988 und 29. 1. 1989 an den Verfasser. Für die Ermittlungen wurde das OCLC-Recherchesystem (vgl. Anm. 22) genutzt. Den umfangreichsten Bestand von ›Glas Naroda‹ (Jge. 1917-63) hat das Center for Research Libraries, Chicago, Illinois. Der Jahrgang 1911 ist nur im Bestand der New York Public Library, Research Dept., nachgewiesen.

44 Narodna in univerzitetna knjiznica, Ljubljana, Signatur IV 63505 (lt. Auskunft der Bibliothek vom 26. 9. 1988)

45 May: Gozdovnik, wie Anm. 34

46 Bibliographisch erfaßt durch Janko -Slebinger: Slovenska bibliografija za leto 1905. In: Zbornik znanstvenih in poucnih spisov. 8. Jg., Ljubljana 1906, S. 213 (hier mit falscher Angabe des Beginns, richtig: Abdruck GN ab Nr. 160/1905)

47 Glas Naroda, New York. 14. Jg., Nr. 159 (9. 7. 1906), S. 4. Vgl. Karl May: Gesammelte Reiseromane Bd. VII: Winnetou der Rote Gentleman I. Freiburg 1893, S. 7.

48 Prosveta, Chicago, Jg. 1961, Nr. 219, S. 4. Biographische Angaben zu F. Kerze in: Slovenski biografski leksikon. Ljubljana 1925

49 Vgl. Plaul, wie Anm. 5, S. 148.

50 Aber auch nur in der Titel-Übersetzung ›Giölgeda padishanün‹ (›Im Schatten des Großherrn‹) als Titel des Zeitschriftenvorabdruckes von Teilen des späteren Orientzyklus – vgl. Plaul, wie Anm. 5, S. 82f. u. 109f.

51 Glas Naroda. 16. Jg., Nr. 81 (6. 4. 1908), S. 4

52 Glas Naroda. 17. Jg., Nr. 60 (13. 3. 1909), S. 4 (Balkan) bzw. Nr. 276 (26. 11. 1909), S. 4 (Schut)

53 Glas Naroda. 19. Jg., Nr. 288 (9. 12. 1911), S. 4

54 Schreiben der National- und Universitätsbibliothek Ljubljana vom 15. 5. 1990 an den Verf.

55 Bajec, wie Anm. 39, S. 15, 22, 41 u. 44 – Aus den Angaben läßt sich nicht der exakte Zeitraum der Tätigkeit bei ›Glas Naroda‹ entnehmen, die Anstellung als Redakteur ist jedoch erwiesen.

56 Frank Zaitz: Slovenske knjige in brosure, ki so izsle v Ameriki. In: Ameriski Druzinski Koledar (›American Family Almanac‹) 1928, Chicago, S. 30-34. Bert Lakner ist erwähnt als Übersetzer eines Buches (New York 1912) über den Untergang der ›Titanic‹, ebenfalls als Redakteur des von ›Glas Naroda‹ verlegten ›Slovensko-amerikanski koledar‹ (›Sloweno-amerikanischer Kalender‹).

57 Seit 1906 unter diesem Firmennamen (slowen. Bezeichnung: Slovensko tiskovno drustvo, New York). Zuvor waren 1893 Tiskovna druzba (= Anton Logar, Josip Rems u. Frank Sakser) und ab 1894 Frank Sakser Eigentümer der Zeitung (lt. Bajec, wie Anm. 39, S. 14ff.). Die Verlagsadresse änderte sich 1910 nach den Titelblattangaben von 60-62 Washington Street, New York, nach 82 Cortlandt Street, New York (ab Erscheinen ›Von Bagdad nach Stambul‹).

58 Beispielsweise in der ›Preisliste. . .‹ in: Glas Naroda. 16. Jg., Nr. 4 (6.1.1908), S. 4

59 Ebd., S. 4

60 Zaitz, wie Anm. 56, S. 34

61 Glas Naroda. 18. Jg., Nr. 156 (6. 7. 1910), S. 2. In einer weiteren ›Preisliste. . .‹ (GN, Nr. 160 v. 11. 7. 1910, S. 4) werden die beiden Ausgaben getrennt zu einem Preis von insgesamt $ 2.50 angeboten. Der Zyklus ›Im Schatten des Großherrn‹ ist komplett erfaßt von Joze Bajec: Slovenske izseljenske knjige, brosure in drobni tiski. In: Slovenski izseljeniski koledar XIII/1966, Ljubljana 1965, S. 236f., dagegen nur erwähnt in Zaitz, wie Anm. 56, S. 34.


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62 Karl May: Zbrani spisi. Zaloga tiskarne sv. Cirila. Maribor 1928-37, Bde. I-XX (je aus 4 Heften). Bde. I-VI (1928-32) = Orientzyklus, Bde. VII-IX (1931) = Winnetou-Trilogie

63 Karl May: Old Surehand I-II. Tiskovna zadruga. Ljubljana 1930

64 May: Weihnacht, wie Anm. 3, S. 157


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