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HELMUT SCHMIEDT


Karl May gibt es gar nicht
Beobachtungen und Überlegungen aus neuerer literaturwissenschaftlicher Sicht1



Mir (...) hat er zum Andenken den dritten Band ›Old Shurehands‹ [sic] geschenkt (...). Auf die erste Seite schrieb er einen Spruch und setzte seinen Namen darunter. Der Spruch ist wirklich überaus schön. Er stammt von - Goethe.2



Die Karl-May-Forschung ist, wie die Beschäftigung mit vielen anderen Schriftstellern, immer auch Forschung zur Person gewesen: sei es, daß man Mays Lebensgeschichte bis in entlegene Details akribisch zu rekonstruieren versucht hat, sei es, daß man den autobiographischen Implikationen seiner literarischen Phantasien nachgegangen ist. Für manche Leser gewinnt das Gesamtphänomen Karl May seine Attraktivität offenbar zu beträchtlichen Teilen aus den Wechselbeziehungen zwischen dem Werk und der empirischen Persönlichkeit des Autors: eine Konstellation, auf die May selbst schon mit seiner Old-Shatterhand-Legende gesetzt hat und die er auch zur Entstehungszeit des Alterswerks, auf andere Weise, unterstützte.

  Stellen wir uns einen potentiellen May-Leser der Gegenwart vor, der viel über die faszinierende Gestalt aus Hohenstein-Ernstthal gehört und beschlossen hat, sich über sie den Zugang zu den Texten zu erschließen. Als Mays persönlichstes Buch drängt sich ihm spontan - und sicher nicht ganz zu Unrecht - die Autobiographie auf, mit der May bekanntlich in Aussicht stellt, Aufklärung auch über die unbekannten und umstrittenen Phasen seiner Lebensgeschichte zu geben. In der Tat kann man auf den ersten Blick den Eindruck gewinnen, er gehe an vielen Stellen so offen, ehrlich und schonungslos mit sich um, wie es überhaupt nur denkbar ist. Selbst die heikle Zeit der kriminellen Verfehlungen stellt der Autobiograph relativ ausführlich dar; von schweren psychischen Kämpfen ist die Rede, von hellen und dunklen Gestalten und Gruppen, die in seinem Inneren einander widerstritten, und von den üblen Konsequenzen, die daraus für die Praxis des Alltags erwuchsen. Es scheint, als gewähre der Autor rückblickend einen völlig unverstellten Einblick in seine Seele.

  Aber die Sache hat einen Haken. Sofern unserem Interessenten


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Hainer Plauls Reprint-Edition von ›Mein Leben und Streben‹ vorliegt, erfährt er, daß May bei dieser Schilderung seiner früheren psychischen Befindlichkeit weitgehend, bis in einzelne Formulierungen, einem anderen Text gefolgt ist, nämlich einem Lehrbuch des Psychiaters Wilhelm Griesinger, ›Die Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten für Aerzte und Studirende‹; die ausführlichen Belege, die Plaul bringt, lassen keinen Zweifel an dieser Beziehung zwischen Mays Berichten und ihrer Vorlage zu.3 Das bedeutet nicht zwangsläufig, daß May geschwindelt hat; sein innerer Zustand kann ja durchaus dem von Griesinger beschriebenen ähnlich gewesen sein, und da die Niederschrift den Ereignissen erst im Abstand mehrerer Jahrzehnte folgte, mag einiges dafür gesprochen haben, zur Erfassung des Sachverhalts auf den wissenschaftlichen - und auch in Mays Bibliothek vorhandenen4 - Text zurückzugreifen. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Schilderung jedoch entdeckt unser Leser, daß eben an markanter Stelle in ›Mein Leben und Streben‹ die schriftliche Arbeit eines anderen Autors sich sehr durchschlagskräftig zur Geltung bringt, und dieser Umstand mag ihn, was die Frage nach der Originalität und Authentizität des Mayschen Berichts angeht, schon ein wenig ins Grübeln bringen.

  Es bleibt nicht die einzige Stelle dieser Art. Martin Lowsky hat gezeigt, wie eine besonders bewegende Schilderung des Elends, das im Hause der Großmutter geherrscht habe, sich inhaltlich und teilweise auch stilistisch einer anderen, in diesem Fall poetischen Vorlage verdankt, einer Kalendergeschichte Johann Peter Hebels.5 Ich selbst habe zu belegen versucht, daß ›Mein Leben und Streben‹ in verschiedenen Punkten, von der einleitenden Orientierung an der Konstellation der Himmelskörper bis zur Schilderung der intensiven Beeinflussung des Knaben May durch ein Puppentheater, Spuren einer berühmten anderen Autobiographie aufweist: derjenigen Goethes, ›Dichtung und Wahrheit‹.6 In der Anlage des Ganzen, in inhaltlichen Akzentuierungen und in einzelnen Formulierungen also lesen wir, wenn wir Karl Mays Autobiographie lesen, immer auch die Texte weiterer Autoren mit. Für den erwähnten Leser, der sich ja gerade von ›Mein Leben und Streben‹ einen direkten Blick in Mays Psyche erhofft hat, wirkt diese Erkenntnis desillusionierend und möglicherweise abschreckend. Wie wäre ihm zu helfen?

  Der Befund als solcher verweist zunächst einmal, über die Autobiographie hinaus, ganz allgemein auf einen Bereich der May-Forschung, der in den letzten Jahren besonders üppig aufgeblüht ist: auf den Bereich der Quellenforschung. Gemeint ist damit im weitesten Sinne die Suche nach Texten, die Karl May gelesen und auf die eine oder andere Weise für die eigene literarische Tätigkeit fruchtbar gemacht hat. Es kann sich um diverse Werke der schöngeistigen Literatur handeln, um Abenteuerromane ebenso wie um Dramen der deutschen Klassik, aber


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auch um expositorische Beiträge, d. h. um Lexika, Reisebeschreibungen, geographische, historische und theologische Schriften, Landkarten usw. Jahrzehntelang war man in dieser Hinsicht nur zu recht kärglichen Ergebnissen gelangt: teils vielleicht, weil man sich zu wenig Mühe gegeben hatte, teils, weil man May von vornherein zu wenig Lektüreerfahrung zutraute, und teils vermutlich, weil man den in der Tat ja schon zu Mays Lebzeiten erhobenen Vorwurf fürchtete, dieser Schriftsteller sei ein einfallsloser Plagiator, wie sich durch die Entdeckung von Quellen zeige.

  Inzwischen liegen die Dinge anders, und es ist bekannt und unstrittig, daß May ungeheuer viel gelesen und daraus für die eigenen Arbeiten Nutzen gezogen hat. Wir können heute sicher sein, daß er über eine solide literarische Bildung verfügte, daß er sich im Bereich der kanonisierten, zu seiner Zeit besonders geschätzten Autoren der ›Hochliteratur‹ gut auskannte; entsprechend liegen unter anderem Arbeiten über Herder und Karl May, Lessing und Karl May, Wieland und Karl May vor.7 Besonders vertraut war er offenbar mit den Gefilden der Abenteuer- und Unterhaltungsliteratur, handle es sich nun um amerikanische Autoren, wie den ›Lederstrumpf‹-Verfasser James Fenimore Cooper, um französische, wie Eugène Sue, Alexandre Dumas und Gabriel Ferry - dessen ›Waldläufer‹ May bekanntlich bearbeitet hat -, um deutsche, wie Friedrich Gerstäcker und Balduin Möllhausen, von den schon in früher Jugend zur Kenntnis gelangten Ritter- und Räuberromanen ganz zu schweigen; detaillierte Untersuchungen zu diesen Beziehungen liegen gleichfalls vor.8 Daß May sich in vielen Fällen gründlich informierte, bevor er über die geographischen, klimatischen, kulturellen, religiösen, historischen, sprachlichen und politischen Verhältnisse seiner Handlungsräume schrieb, wurde ebenfalls nachgewiesen,9 und Arbeiten dazu, was er alles aus einem bestimmten Lexikon, dem ›Pierer‹, bezog, gibt es geradezu in Serie.10

  Man braucht nur einmal in den Inhaltsverzeichnissen der jüngsten Jahrbücher der Karl-May-Gesellschaft nachzuschlagen, um festzustellen, was alles und wie gründlich es erkundet wurde. Das von 1995 bringt Studien darüber, was May Gustave Aimards Roman ›Freikugel‹ und einem Reisebericht Adolf von Wredes entnommen hat, das Jahrbuch 1996 folgt May ›auf den Spuren des Grafen d'Escayrac de Lauture‹, eines französischen Afrikareisenden, und inspiziert »Karl Mays Novelle ›Leilet‹ als Beispiel für seine Quellenverwendung«; das Jahrbuch 1997 setzt diese Tradition mit Arbeiten über weitere Quellen zu China, zu Ägypten und zum Wilden Westen fort. Es sind mehrere hundert Seiten, die allein in diesen drei Publikationen mit dem Thema gefüllt werden. Ob man nun »Muster«11 aus Polenliedern in Mays Romanen wiederentdeckt, Spuren einer intensiven Bibelkenntnis im ›Old Surehand‹ gefunden12 oder, bis hin zu Sealsfields Tokeah,13 diverse literarische wie auch


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realhistorische - über die May ja gleichfalls etwas gelesen haben muß - Indianerhäuptlinge als mögliche Vorbilder für Winnetou benannt hat: das Suchen nach Prä-Texten Mayscher Werke ist in letzter Zeit ebenso ausufernd wie erfolgreich betrieben worden. Sogar ein derart diffiziles, im literaturhistorischen Kontext auf den ersten Blick kurios und rar wirkendes Werk wie ›Ardistan und Dschinnistan‹ wurde diesbezüglich mit großem Ertrag durchleuchtet: Ein kürzlich erschienener Essay listet die bisher bekannten Quellen und Anregungen auf, von John Bunyans ›The Pilgrim's Progress‹ bis zur literarischen Tradition des Begriffs Dschinnistan.14

  Selbst wenn, wie es bei solchen Problemen üblich ist, nicht jeder Beitrag jeden Leser davon überzeugen kann, May habe die angeführten Quellen tatsächlich und im dargelegten Ausmaß ausgewertet, bleibt genug übrig, was ihn als in- und extensiven Leser ausweist und seine Werke als Frucht solch gründlicher, vieles umfassender Lektüre; das gilt auch und erst recht, wenn sich manches in seinen Texten nicht auf spezielle, einzelne Quellen zurückführen läßt, sondern auf seinerzeit gängige, allgemein verbreitete Überzeugungen, Informationen und Impressionen. So komplex allein schon in quantitativer Hinsicht ist das ihm mittlerweile nachgesagte Lektürepensum, daß man sich manchmal fragen möchte, wie er das alles bewältigt haben soll: dermaßen viel zu schreiben und zu lesen und dann auch noch all die anderen banalen und spektakulären Dinge zu tun, die zu seinem Leben gehörten. Aber zumindest ein großer Teil der Quellenstudien argumentiert so einleuchtend, daß an ihren Befunden kein Zweifel aufkommen kann, und wir dürfen uns im übrigen generell mit der Einsicht beruhigen, daß unvorstellbar viele Schriftsteller zugleich unglaublich exzessive Leser gewesen sind.

  Die Frage schließt sich an, was denn nun in Mays Texten im einzelnen von der Lektüre-Vorarbeit des Autors profitiert. Die Antwort ist einfach: Grundsätzlich kann so gut wie alles davon zehren. Daß Mays Sachinformationen über Land und Leute auf die einschlägigen Quellen zurückgreifen, leuchtet ohne weiteres ein: Die aus ihnen bezogenen und mit ihnen formulierten Weisheiten dienen der Suggestion von Authentizität, Echtheit und Wahrheit, an der May viel gelegen war. Aber auch die eigentliche abenteuerliche Handlung, der Plot, ist oft nicht freier Phantasie entsprungen. Die gesamte Grundkonzeption des Münchmeyer-Romans ›Der verlorne Sohn‹ wiederholt diejenige des ›Graf von Monte Cristo‹, und auch zahllose Detailmotive seines exotischen Kosmos hat May geerbt, vom genialischen Spurenlesen seiner Helden - Vorbilder dazu gibt es unter anderem beim Grafen d'Escayrac15 - bis zu den virtuosen Schießkunststücken, von der Konstruktion des ›edlen Wilden‹, die ein bestens eingeführter literarischer Topos ist, bis zu den famosen Listen in der Odysseus-Tradition, die Mays gute


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Menschen aus mancher Notlage befreien. Zentrale Requisiten, wie der Henrystutzen, die blumige Redeweise der Indianer, die scharf fixierten, manchmal bedenklich klischeehaften Vorstellungen vom ›Wesen‹, von den Charakteristika fremder Völker, Kulturen und Religionen: für all das gibt es mehr oder weniger präzise bestimmbare Vorbilder. Am Beispiel des ›Old Surehand‹ hat der Literaturwissenschaftler Harald Fricke gezeigt, wie sogar die konstitutiven Elemente diverser literarischer Gattungen, vom Detektivroman über die Humoreske bis zur Bekehrungsgeschichte, in Mays Abenteuerromanen nachweisbar sind, wie May also gewissermaßen im poetischen Grundduktus an dem partizipiert, was die Literaturgeschichte bereitstellt.16 Wenn eben gesagt wurde, bei der Lektüre von ›Mein Leben und Streben‹ lese man andere Texte immer mit, so läßt sich dieser Befund nun offenbar auf Mays Gesamtwerk ausdehnen; er gilt im großen wie im kleinen, in bezug auf die Form wie auf den Inhalt.

  Im Anschluß an diese Überlegungen könnte man nun wieder trefflich, früheren Auseinandersetzungen folgend, darüber streiten, wie es um die Qualität der Mayschen Phantasie steht, um seine schöpferische Kraft und Originalität. Das soll hier aber nicht geschehen; ich verweise statt dessen auf eine literaturwissenschaftliche Sichtweise, die mit Hilfe von Begriffen wie Intertextualität und Diskurs solche Diskussionen für obsolet erklären und z. B. die Entdeckung der Goethe-Anleihen in der Autobiographie erst einmal mit dem Hinweis quittieren würde, ›Dichtung und Wahrheit‹ habe geradezu Gemeingut für autobiographische Schriften bereitgestellt. Dieser Betrachtungsansatz - der in der May-Forschung bisher keine nennenswerte Rolle spielt - verfolgt eine Tendenz, bei der es im Umgang mit der Literatur weniger auf die beteiligten empirischen Subjekte, speziell also auf die Autoren, als vielmehr auf Dispositionen der Texte ankommt. Im Zentrum des Interesses stehen »interdiskursive Netzwerke, in denen Schreiber und Archivare, Adressaten und Interpreten verschiedener Diskursformationen verschaltet sind.«17

  Der Begriff der Quelle taugt da in dem - bisher auch von mir verwendeten - traditionellen Sinne nicht mehr, denn er impliziert eine maßgebliche, im wesentlichen zielbewußte Aktivität des Autors im Umgang mit dem, was er heranzieht. Die Recherchen zur Intertextualität und speziell die von Michel Foucault inspirierten diskursanalytischen Bemühungen der Literaturwissenschaft - die hier natürlich nur in grob vereinfachter Form ins Spiel gebracht werden können - setzen den Schwerpunkt an anderer Stelle: Für sie steht im Vordergrund nicht der Autor, sondern eine gewaltige Zahl von mehr oder weniger geordneten, weithin verfügbaren Redeweisen; und nicht der Autor sucht sich vorhandene Texte, um sie dann zu verarbeiten, sondern sie suchen gewissermaßen ihn; er erscheint nur noch als eine Autorität minderen Gra-


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des. Es arbeitet demnach nicht der Schriftsteller Karl May mit Quellen, um sich mit ihrer Hilfe zu erquicken, sondern sie ergießen sich über ihn.

  Man kann diese Sicht nach den Erfahrungen des eigenen Alltagslebens vielleicht halbwegs nachvollziehen. Wir wissen, wenn wir uns selbst gegenüber ehrlich sind, daß unsere Kommunikation ganz wesentlich bestimmt wird durch sprachliche Traditionen, die in den verschiedensten Bereichen und Situationen festlegen, wie jeweils zu reden ist; es handelt sich um Diskurse, »Diskurse sind ›soziale Sprachen‹: konkrete Praxisformen der Rede und zugleich institutionell geregelte Ordnungssysteme.«18 Wir wechseln unsere Art, zu sprechen, je nachdem, ob wir uns mündlich oder schriftlich äußern, ob wir mit älteren oder jüngeren Personen reden, mit einem vertrauten Familienmitglied oder einem Vorgesetzten, ob wir an der Erörterung eines schwierigen beruflichen Problems teilnehmen, dem Finanzamt eine Zuvielzahlung unserer Steuern plausibel machen oder einem sinnlich begehrten Menschen nahebringen wollen, wie attraktiv wir ihn finden; die Gesprächssituation, die Gesprächspartner, das zur Diskussion stehende Thema, die Gesprächsintention präjudizieren weitgehend, wie geredet wird. Das Ergebnis stützt sich dabei nicht - sagen die Diskursanalytiker - auf eine gänzlich freie, womöglich gar genau durchdachte, bewußt und rational geplante Entscheidung des einzelnen; vielmehr partizipiert die »individuelle Rede bzw. der einzelne Text (...) immer an einem oder auch an mehreren Diskursen, die ihm vorgeschaltet sind«:19 an sprachlichen Mustern, die unabhängig von uns vorhanden sind und in der Gesprächsszene mobilisiert werden. Wir agieren mithin nicht als Herr im Haus unseres Redens, das Reden ist auf differenzierte Weise vorgeprägt.

  Auch der literarische Bereich unterliegt solchen Konstellationen, wobei in diesem Fall dem Modellcharakter schriftlicher Redeweisen besondere Bedeutung zukommt. Eine neuere ›Einführung in die Literaturtheorie‹ faßt im Kapitel ›Der Poststrukturalismus‹ den Sachverhalt so zusammen: »Alle literarischen Texte sind aus anderen literarischen Texten gewoben, nicht im konventionellen Sinne als Spuren des ›Einflusses‹ anderer Texte, sondern in dem radikaleren Sinne, daß jedes Wort, jeder Satz und jeder Abschnitt die Neubearbeitung anderer Schriften darstellt, die dem individuellen Werk vorausgehen oder es umgeben. So etwas wie ›literarische Originalität‹, wie das ›erste‹ literarische Werk gibt es gar nicht: sämtliche Literatur ist ›intertextuell‹. (...) Es ist die Sprache, die in der Literatur mit all ihrer ausufernden ›polysemischen‹ Pluralität zu Wort kommt, und nicht der Autor selbst.«20

  Spätestens an dieser Stelle wird erkennbar, wie sehr eine solche Betrachtungsweise den dominierenden Tendenzen der Karl-May-Forschung widerspricht: Sie setzen ja, wie eingangs skizziert, ganz entschieden auf die Person des Autors. Die Diskursanalyse dagegen bzw. - so der Titel eines programmatischen Aufsatzes - die ›Literaturanalyse als


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Interdiskursanalyse‹ fordert streng: »Die Instanz eines dem Diskurs bzw. den Diskursen präexistenten Autorsubjekts mit Intentionen verschwindet«;21 einfacher ausgedrückt: wir sollen darauf verzichten, beim Bemühen um das Verständnis literarischer Texte der Person des Autors eine nennenswerte Bedeutung zuzuerkennen. Die zahllosen Befunde der May-Quellenforschung erscheinen da in einem neuen Licht: Wir können uns nicht mehr darüber aufhalten, wie fleißig, umsichtig, zielstrebig und präzise unser Autor seine Arbeiten vorbereitet, was er dabei gedacht und welche inneren Bedürfnisse er sich damit befriedigt hat, sondern wir erhalten mit jeder neuen Entdeckung zusätzliche Einblicke in die Redeweisen, in die Netzwerke und Diskursformationen, in die Fremdtexte, die den seinen »vorgeschaltet sind«.22

  Auf diese Weise werden aber nicht nur autobiographisch orientierte und eng verwandte Interpretationen hinfällig; auch analytische Absichten, an die man hier zunächst wohl gar nicht denkt, müssen revidiert werden. So hat die Karl-May-Forschung sich des öfteren mit der Frage nach der inneren Einheit des Mayschen Gesamtwerks beschäftigt, mit den Beziehungen zwischen den biederen Dorfgeschichten und den Kolportagereißern und denen zwischen den Reiseerzählungen vor und nach der Jahrhundertwende - welche Verbindungen gibt es da trotz der auf den ersten Blick eklatanten Unterschiede, überwiegen insgesamt die Gemeinsamkeiten oder die Differenzen? Der oben zitierte Literaturwissenschaftler hält solche Fragen »nach der Einheit eines Werkes [für] obsolet: Ein und dasselbe Individuum kann in verschiedenen Diskursen mitspielen (etwa in medizinischen und lyrischen wie Benn), ohne daß der Zwang zur Konstruktion einer ›Einheit in der Tiefe‹ bestände.« Selbst wenn man innerhalb eines einzigen Textes »Brüche, Widersprüche« findet, darf man dies ohne weiteres als »selbstverständlich« verbuchen: Sie werden als »weitgehend kontingente Diskurskollisionen ohne subjektive Intentionalität deutbar«.23 Anderes, das bis heute mit großer Aufgeregtheit diskutiert wird, erscheint, wenn die Persönlichkeit des Autors zu etwas Sekundärem wird, nahezu irrelevant: etwa die Frage, ob May der Verfasser jener anstößigen ›Stellen‹ in den Münchmeyer-Romanen ist oder ob sie auf Interpolationen von Verlagsmitarbeitern beruhen.

  Diese Sichtweise befreit also die Literaturwissenschaft von etlichen Aufgaben, an denen sie sich bisher abgemüht hat, erlegt ihr aber im Blick auf die nunmehr zu ergründenden vielen und vielfältigen intertextuellen Zusammenhänge auch neue auf. Im Spiegel dieser Entwicklung hinterläßt die Karl-May-Forschung einen zwiespältigen Eindruck. Mit ihrer Konzentration auf die Person des Autors und mit allen daran geknüpften Werkanalysen befindet sie sich auf dem Holzweg einer Wissenschaft von gestern; mit ihren erfolgreichen Recherchen nach Mays Quellen wirkt sie dagegen höchst aktuell - nur muß sie ihre Befunde


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völlig anders auswerten, als sie es in der Regel tut. Falls man die skizzierten literaturtheoretischen Prämissen akzeptiert, fällt es in der Tat nicht schwer, so zu verfahren und die Fahndungserfolge der Quellenforscher entsprechend umzudeuten: zum instruktiven Beleg dafür, daß sich das, was traditionsgemäß ›Karl Mays Werke‹ genannt wird, als Schnittmenge diverser Fremdtexte bzw. der durch sie vermittelten Diskurse konstituiert. Die Spuren eines psychiatrischen Lehrbuchs in der Autobiographie, der Artikel ›Augeninstrumente‹ eines Konversationslexikons im wild bewegten ›Waldröschen‹,24 ein Zeitschriftenartikel über ein Unglück unter deutschen Dachdeckern im ›Old Surehand‹,25 mathematische Konstruktionen und geometrische Figuren in anderen May-Texten:26 nichts davon ist erstaunlich, wenn wir die allgemeine Verfügbarkeit der Diskurse und die Intertextualität generell als elementares Merkmal von Literatur in Rechnung stellen. Ins Bild paßt, daß May sich auch selbst sogar in Texten von vermeintlich unterschiedlichem Fiktionalitätsgrad nachschreibt.27

  Darüber hinaus wird der Verfechter dieser Sichtweise mit einigem Recht darauf verweisen, daß er Erklärungen zu Problemen anbieten kann, an denen die Forschung bisher noch herumrätselt. Auffällig ist z. B. - in einer Zuspitzung der Frage nach der Einheitlichkeit des Gesamtwerks -, daß May manchmal fast gleichzeitig an Texten arbeitete, die ihrem Duktus und ihrer Intention nach völlig gegensätzlich erscheinen. Fast parallel schrieb er eine vehemente Polemik gegen die Kolportageliteratur, ›Ein wohlgemeintes Wort‹, und ein Gipfelprodukt des Kolportageromans, ›Das Waldröschen‹; nahezu gleichzeitig verfaßte er Jahrzehnte später den von der Sehnsucht nach Frieden getragenen ›'Mir von Dschinnistan‹ und eine wenig friedliche, virtuos-aggressive Schmähschrift gegen seine erste Ehefrau, die Emma-Pollmer-›Studie‹. Der fanatisch zugespitzte Katholizismus einiger Marienkalendergeschichten will nicht recht passen zu der andernorts proklamierten weltoffenen, toleranten Haltung, wie überhaupt bei May all das, was im weiteren Sinne unter ›Ideologie‹ zu rubrizieren ist, zwiespältig und widersprüchlich bis an die Grenze der Absurdität wirkt.28 Selbst in einzelnen Texten wird in dichter Abfolge Gegensätzliches kombiniert: Die Sterbeszene Old Wabbles im dritten ›Surehand‹-Band beginnt mit einem Horrorszenarium, das jeden gestandenen Sadisten in Entzücken versetzen dürfte, und mündet dann in eine religiöse Bekehrung mit völlig anderen Empfindungswerten; der Schluß des Romans mit dem zu Tode gequetschten Hauptschurken schließt dann wieder an Wabbles Tortur an. Die May-Kommentatoren haben solche Widersprüche teils einzuebnen versucht, teils mühsam erklären wollen: psychologisch etwa mit dem Hinweis auf die verschiedenen Seelen, die in Mays Brust wohnten, oder mit ökonomischen Argumenten, denen zufolge May die Tendenz seiner Texte variieren mußte nach den jeweiligen Vorgaben wech-


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selnder Veröffentlichungsorte und Publikumskreise. Gegenüber solchen Erklärungen, so triftig sie im einzelnen sein mögen, besticht die präzise auch auf diesen Fall anwendbare Erklärung zu »Brüche(n)« und »Widersprüche(n)«: Es handelt sich um »weitgehend kontingente Diskurskollisionen ohne subjektive Intentionalität«.29 Wir lassen den Autor außer acht und gelangen in den Genuß einer ebenso einfachen wie umfassenden Erläuterung.

  Kurioserweise ergeben sich auch, wenn wir uns im Sinne der traditionellen Forschung auf die Person Karl May einlassen, etliche Hinweise zur Plausibilität all dieser Überlegungen. Claus Roxin hat May als Pseudologen charakterisiert, einem Menschentypus zugehörig, der keine unverwechselbare, scharf konturierte Ich-Identität besitzt und statt dessen Teile seiner Persönlichkeit in immer neuen Figuren zu selbständigem Leben erweckt: »Der Mensch hat keine eindeutig fixierbare Gestalt, sondern er ist die Summe seiner Erscheinungen, seiner ›Rollen‹ auf dem Schauplatz der Welt«;30 wenn man an Mays z. T. abstrus wirkende Delikte als Hochstapler denkt, an seine späteren Auftritte als Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi oder auch an manche Eigenheiten seiner Erzählungen, z. B. an die Neigung des Helden, sich zu verstellen und in andere Identitäten zu schlüpfen, läßt sich dieser Gedanke nachvollziehen. Thomas Manns gleichfalls pseudologischer Hochstapler Felix Krull sagt über sich treffend, ein »Ich-selber-Sein« sei für ihn »nicht bestimmbar, weil tatsächlich nicht vorhanden«.31 Der Pseudologe ist demnach so etwas wie ein unbeschriebenes bzw. der immer neuen Beschriftung bedürftiges Blatt.

  Wenn May dies als Mensch war: liegt es nicht nahe, ihn auch als Schriftsteller so zu sehen? Er wäre dann nicht der mehr oder weniger zielbewußt seine Fähigkeiten auslotende und ausbildende, stets aktiv-kreative Autor, sondern - um die Metapher noch einmal aufzugreifen - ein leeres, aber stets aufnahmebereites Blatt, immer neu gefüllt von anderweitig produzierten Texten. Damit sind wir, mit ein wenig Rückendeckung durch einen weithin akzeptierten Befund der May-Forschung, wieder am Ausgangspunkt angelangt: Nicht der Autor sucht sich Texte als Vorbilder und Anstöße, Texte, die er dann kraft eigener Leistung originell verarbeitet, sondern sie suchen ihn und verwandeln ihn in das, was man nur noch in sehr eingeschränktem Maße als einen Autor, einen ›Urheber‹, bezeichnen kann. In diesem Sinne ist der Titel des vorliegenden Beitrags zu verstehen: Den Schriftsteller Karl May im traditionellen Verständnis hat es nicht gegeben; was so genannt wird, existierte nur als Funktion seiner vielen unterschiedlichen Lektüren, wie überhaupt die Rolle des Autors sich darauf beschränkt, »unter der Macht des Diskurses selbst nur eine Funktion der Diskursregulierung« zu erfüllen: »Wenn der Diskurs die Ordnung der Texte bestimmt, verschwinden ihre Urheber.«32


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  P. S. Man muß diese Betrachtungsweise nicht für der Weisheit letzten Schluß halten, zumal das auch die Literaturwissenschaft insgesamt nicht tut: Ein weit verbreitetes Literaturlexikon kennt das Stichwort Intertextualität nicht einmal und legt dar, die Leistungsfähigkeit der Diskursanalyse im Hinblick »auf die Dichtung steht noch zu Beweis«,33 und manche Vertreter des Faches sind überzeugt, in einigen Jahren werde man das alles für eine jener Modetorheiten halten, die die Philologien - gerade auch die deutsche - mehr oder weniger regelmäßig und in epidemischem Ausmaß heimsuchen. Die Einwände liegen auf der Hand; im besprochenen Fall wird man schnell darauf verweisen, die Singularität des Erfolges hänge doch wohl mit einer gewissen Singularität des Mayschen Werkes zusammen und diese wiederum lasse sich kaum erklären, wenn man nur auf den »Zusammenhang geläufiger Redeweisen«,34 also auf etwas Allgemeines, starrt und demgegenüber die Bedeutung, die Leistung, die persönliche Produktivität des Autors radikal abwertet. Trotz aller Bedenken spricht aber auch einiges für die hier skizzierte Sicht: Sie hat, wie oben dargelegt, im Grundsätzlichen manches für sich und zeigt sich im Fall Karl Mays geeignet - wie ein Teil der traditionellen Forschung durchaus unabsichtlich bestätigt -, ein neues, aufklärendes Licht auf Probleme zu werfen, denen man bisher kaum gerecht geworden ist. Am Ende wird man wohl zu dem Urteil gelangen, daß die intendierte Revolutionierung des Umgangs mit der Literatur ausbleiben dürfte, aber immerhin eindringlich derart neue Akzente gesetzt werden, daß auch in der Beschäftigung mit Karl May fortan manches anders zu denken ist, als es bisher üblich war; mag Karl May nicht nur als Funktion seiner Lektüren existieren, so wird sein Werk doch auch von weit mehr als der - Neurosen inclusive - persönlichen Leistung des Mannes aus Sachsen getragen. Der Fortschritt ist eine Schnecke, auch der der Erkenntnis.



1 Der folgende Beitrag gibt im wesentlichen Gedanken wieder, die ich erstmals am 10. Oktober 1997 vor dem Karl-May-Freundeskreis in Leipzig vorgetragen habe.

2 Egon Erwin Kisch: Tagesnachrichten. Karl May. In: Bohemia (Prag), 14. 4. 1910; hier zitiert nach der Reproduktion und Transkription in: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft (M-KMG) 62/1984, S. 10f.

3 Vgl. Hainer Plaul: Nachwort. In: Karl May: Mein Leben und Streben. Freiburg o. J. (1910); Reprint Hildesheim-New York 1975. Hrsg. von Hainer Plaul, S. 521-29.

4 Vgl. Franz Kandolf / Adalbert Stütz / Max Baumann: Karl Mays Bücherei. In: Karl-May-Jahrbuch 1931. Radebeul o. J., S. 286.

5 Vgl. Martin Lowsky: Spuren Johann Peter Hebels in Karl Mays Autobiographie. In: M-KMG 56/1983, S. 3-6.

6 Vgl. Helmut Schmiedt: Karl Mays ›Mein Leben und Streben‹ als poetisches Werk. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1985. Husum 1985, S. 85-101.

7 Vgl. Ekkehard Koch: »Jedes irdische Geschöpf hat eine Berechtigung zu sein und zu leben«. Zum Verhältnis von Karl May und Johann Gottfried Herder. In: Jb-KMG 1981. Hamburg 1981, S. 166-206; Heinz Stolte: Auf den Spuren Nathans des Weisen. Zur Rezeption der Toleranzidee Lessings bei Karl May. In: Jb-KMG 1977. Hamburg


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1977, S. 17-57; Martin Lowsky: Abdera, Oberon und anderes. Zur Präsenz Christoph Martin Wielands bei Theodor Fontane, Karl May und Arno Schmidt. In: Zettelkasten 16. Aufsätze und Arbeiten zum Werk Arno Schmidts. Jahrbuch der Gesellschaft der Arno-Schmidt-Leser 1997. Hrsg. von Ralf Georg Czapla / Gregor Seferens. Frankfurt a. M.-Wiesenbach 1997, S. 163-90.

8 Vgl. z. B. Hans-Jörg Neuschäfer: Karl May und der französische Feuilletonroman. In: Jb-KMG 1996. Husum 1996, S. 231-46; Andreas Graf: »Habe gedacht, Alles Schwindel«. Balduin Möllhausen und Karl May - Beispiele literarischer Adaption und Variation. In: Jb-KMG 1991. Husum 1991, S. 324-63; - zu den Räuberromanen vgl. Ders.; Lektüre und Onanie. Das Beispiel des jungen Karl May, sein Aufenthalt auf dem Seminar in Plauen (1860/61) - und die Früchte der Phantasie. In: Jb-KMG 1998, Husum 1998, S. 119-24.

9 Vgl. z. B. Helmut Lieblang: »Sieh diese Darb, Sihdi ...«. Karl May auf den Spuren des Grafen d'Escayrac de Lauture. In: Jb-KMG 1996. Husum 1996, S. 132-204.

10 Von Rudi Schweikert; vgl. z. B.: Eins, zwei, drei: »Welch eine Ueberraschung! Das war ja das Vater unser!« Ein artistischer Trick Karl Mays: Nachschlagen und Erzählen. In: die horen 178 (1995), S. 45-51; Der Ich-Erzähler als Bücherprotz. Karl Mays Motiv der Berufung auf gelehrte Bücher. Mit Hilfe des ›Buchs der Bücher‹, dem Lexikon. In: M-KMG 107/1996, S. 42f.

11 Norbert Honsza / Wojciech Kunicki: Polnische Motive in den Werken Karl Mays: Stereotype und Charaktere. In: Studien zur Kulturgeschichte des deutschen Polenbildes 1848-1939. Hrsg. von Hendrik Feindt. Wiesbaden 1995, S. 71

12 Vgl. Martin Nicol: Karl May als Ausleger der Bibel. Beobachtungen zur ›Old Surehand‹-Trilogie. In: Jb-KMG 1998, Husum 1998, S. 304-19.

13 Vgl. Christoph F. Lorenz: Von der Vaterfigur zum Indianermythos: Charles Sealsfields Tokeah als literarischer Ahnherr von Karl Mays Winnetou. In: The Life and Works of Charles Sealsfield (Karl Postl) 1793-1864. Hrsg. von Charlotte L. Brancaforte. Madison 1993, S. 291-302.

14 Vgl. Martin Lowsky: Geometrie und Utopie. Über Abstrakta in Karl Mays Altersroman ›Ardistan und Dschinnistan‹. In: Karl Mays ›Ardistan und Dschinnistan‹. Hrsg. von Dieter Sudhoff / Hartmut Vollmer. Paderborn 1997, S. 192f.

15 Vgl. Lieblang, wie Anm. 9, S. 132-38.

16 Vgl. Harald Fricke: Karl May und die literarische Romantik. In: Jb-KMG 1981. Hamburg 1981, S. 11-35.

17 Friedrich A. Kittler: Ein Erdbeben in Chili und Preußen. In: Positionen der Literaturwissenschaft. Acht Modellanalysen am Beispiel von Kleists ›Das Erdbeben in Chili‹. Hrsg. von David Wellbery. München 21987, S. 24

18 Lena Lindhoff: Einführung in die feministische Literaturtheorie. Stuttgart-Weimar 1995, S. 73

19 Ebd.

20 Terry Eagleton: Einführung in die Literaturtheorie. Stuttgart-Weimar 1994, S. 122f.

21 Jürgen Link: Literaturanalyse als Interdiskursanalyse. Am Beispiel des Ursprungs literarischer Symbolik in der Kollektivsymbolik. In: Diskurstheorien und Literaturwissenschaft. Hrsg. von Jürgen Fohrmann / Harro Müller. Frankfurt a. M. 1988, S. 284

22 Lindhoff, wie Anm. 18, S. 73

23 Link, wie Anm. 21, S. 284

24 Vgl. Rudi Schweikert: Vom Starstechen oder Die Wonne des Aufzählens. Eine Kleinigkeit zur Quellensituation von Karl Mays Lieferungsroman ›Das Waldröschen‹. In: M-KMG 111/1997, S. 19.

25 Vgl. Karl Serden: More geometrico oder Heldentum oder Verbrechen. Zu einer Geschichte in ›Old Surehand‹. In: M-KMG 111/1997, S. 35.

26 Vgl. Martin Lowsky: More geometrico oder Der Brotlaib auf dem Schreibtisch. Über Karl Mays Erzählen. In: die horen 178 (1995), S. 37-43; Ders.: Geometrie, wie Anm. 14, S. 181-204.

27 Vgl. Helmut Schmiedt: Karl May. Leben, Werk und Wirkung. Frankfurt a. M. 31992, S. 81 (über entsprechende Beziehungen zwischen der Autobiographie und dem ›Verlornen Sohn‹).


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28 Vgl. ebd., passim, z. B. S. 194-206.

29 Link, wie Anm. 21, S. 284

30 Claus Roxin: Vorläufige Bemerkungen über die Straftaten Karl Mays. In: Jb-KMG 1971. Hamburg 1971, S. 81

31 Thomas Mann: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Frankfurt a. M. 1965, S. 179

32 Rainer Baasner: Methoden und Modelle der Literaturwissenschaft. Eine Einführung. Berlin 1996, S. 136

33 Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart 71989, S. 197

34 Baasner, wie Anm. 32, S. 138





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