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ABRAHAM:


1) Bankier aus Kairo; Deckname von IBRAHIM PASCHA in Bad Wiesenstein


2) BARUCH A. (al. GÄRTNER): jüdischer Altwaren-Händler in Triest; Mann von 3); er ist 72 Jahre alt, »war eine lange, hagere Gestalt mit einer Habichtsnase, deren Kante dem Rücken eines Messers glich. Sein Kaftan ... war uralt und vielfach zerrissen, und an den beiden Ohren hingen ihm lange, graue Korkzieherlocken herab.« (2296) Er ist Hehler des Verbrechers SALEK und dessen Komplize beim Mädchenhandel. Unter der Deckadresse ›Gärtner Nr. 100‹ leitet er durch Salek unter falschen Versprechungen angeworbene Mädchen mit Hilfe der Brüder PETRUCCIO an den Kapitän MARMEL weiter, der sie nach Amerika verschifft, wo sie als Prostituierte arbeiten müssen. Zu den Mäd-


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chen, die A. verschachert, gehört PAULA KELLERMANN. ANITA VENTEVAGLIO wird von ihm gefangengehalten und brutal mißhandelt. JOHANNES WEISE und MAX WALTHER befreien mit Hilfe des WURZELSEPP Anita, Paula und deren Leidensgefährtinnen. A. wird verhaftet und zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2295f, 2299, 2343, 2409, 2412, 2490)


3) SARAH A.: Jüdin; Frau von 2); Komplizin ihres Mannes; sie ist ein altes, häßliches Weib mit schnarrender Stimme, das sich schwerhörig stellt. Sie wird wie ihr Mann zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2298, 2340, 2412, 2490)


ABRAHIM-ARHA (al. HEDJAHN-BEI): reicher Ägypter; er hat ein Gesicht mit »schönen, feinen und in ihrer Mißharmonie doch so diabolischen« Zügen. »Forschend, scharf, stechend, nein, förmlich bohrend senkt sich der Blick des kleinen, unbewimperten Auges in den meinen ... Glühende und entnervende Leidenschaften haben dem Gesichte ihre immer tiefer eindringenden Spuren aufgravirt« (9). A. trägt einen schwarzgefärbten Vollbart, ist jähzornig. Er läßt den ICH-ERZÄHLER, einen deutschen Arzt, zu sich bitten, da eine Frau seines Harems krank ist. Der Deutsche findet heraus, daß die Frau (von A. LEILET genannt; richtiger Name: WARDE) gegen ihren Willen im Harem festgehalten wird, in den sie von ihrem Schwager verkauft wurde. Der Deutsche verliebt sich in sie und entführt sie. Bei der Verfolgung fällt A. in den Nil. Der Deutsche rettet ihn. Es stellt sich heraus, daß A. früher als HEDJAHN-BEI ein gefürchteter Karawanenräuber war, der vom Vizekönig begnadigt wurde, da er seine Komplizen verraten hat. Er hatte auch den Deutschen gefangen und beraubt; dieser konnte jedoch entfliehen. Als A. die Entführte schließlich aufspürt und zurückfordert, kann der Deutsche A. zu einem Vergleich zwingen: A. verzichtet auf Warde und bleibt dafür wegen des Raubes ungeschoren. (Vgl. GR 1: ABRAHIM-MAMUR) (LEILET: 7, 9f, 24, 41, 72f)


ABRAHIM-MAMUR (eigentl. DAWUHD ARAFIM/al. ABD EL MYRRHATTA/ AFRAK BEN HULAM): reicher Ägypter; geboren in Sohei bei Baalbek. Der Blick seiner kleinen, unbewimperten Augen ist »forschend, scharf, stechend, nein, förmlich durchbohrend«; »glühende und entnervende Leidenschaften haben diesem Gesichte immer tiefere Spuren eingegraben; die Liebe, der Haß, die Rache, der Ehrgeiz sind einander behilflich gewesen, eine großartig angelegte Natur in den Schmutz des Lasters herniederzureißen und dem Aeußeren des Mannes jenes unbeschreibliche Etwas zu verleihen, welches dem Guten und Reinen ein sicheres Warnungszeichen ist.« (96). »Es war ein eigentümliches, ein furchtbares Gesicht; es glich ganz jenen Abbildungen des Teufels, wie sie der geniale Stift Doré's zu zeichnen versteht, nicht mit Schweif, Pferdefuß und Hörnern, sondern mit höchster Harmonie des Gliederbaues, jeder einzelne Zug des Gesichts eine Schönheit, und doch in der Gesamtwirkung dieser Züge so abstoßend, so häßlich, so - diabolisch.« (100) A. hat einen »vollen, prächtigen, aber schwarzgefärbten« Bart, seine Stimme ist »kalt, klanglos, ohne Leben und Gemüt« (96). KARA BEN NEMSI (KBN), der von HALEF als großer Arzt ausgegeben wird, soll eine Frau aus A.s Harem, die schwer erkrankt ist, behandeln. Es stellt sich heraus, daß es sich nicht um eine



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Ehefrau A.s handelt, sondern um ein Mädchen (SENITZA), das von A. geraubt wurde und das die Verlobte ISLA BEN MAFLEIs ist. KBN befreit Senitza. Bei der Verfolgung stürzt A. in den Nil, KBN rettet ihn. In der die Episode abschließenden Gerichtsverhandlung wird aus dem Ankläger A. ein Angeklagter, der Senitza und ihre Befreier ziehen lassen muß. A. entgeht dank seiner Beziehungen einer Strafe. Von HAMSAT AL DSCHERBAJA erfährt KBN, daß A. unter seinem richtigen Namen DAWUHD ARAFIM einst Attaché in Persien war, wegen Geheimnisverrats abgesetzt wurde, die Bastonnade bekam und als Gefangener nach Konstantinopel geschafft wurde (unterwegs - in Isfahan - hatte KBN ihn zum ersten Mal gesehen). KBN trifft in Damaskus wieder auf A.; dort hat A. sich bei dem Kaufmann JACUB AFARAH unter dem Namen AFRAK BEN HULAM als Verwandter ausgegeben. Afrak war ermordet worden, und A. hatte dessen Papiere an sich gebracht. A. gilt als ehrlicher, geschickter Goldarbeiter und Juwelier. Als er sich durch KBN entdeckt sieht, raubt er Afarahs Juwelengeschäft aus. Als Dolmetscher SIR DAVID LINDSAYs kann er Damaskus verlassen. KBN verfolgt ihn und holt ihn in den Ruinen von Baalbek ein. Für kurze Zeit gerät KBN in seine Gewalt. Vor dem gefangenen KBN brüstet A. sich damit, Oberhaupt (Usta) der ›Tschuwaldar‹, einer Verbrecherbande in Konstantinopel, zu sein, die ihre Opfer säckt (in einem Sack ersäuft). KBN befreit sich, aber A. kann mit den Juwelen entkommen. In Konstantinopel ersticht A. Hamsat el Dscherbaja, als dieser ihn auszuhorchen versucht. OMAR BEN SADEK verfolgt A. und stürzt ihn im Kampf vom Turm von Galata. (in GR 3: ABRAHIM MAMUR/vgl. LEILET: ABRAHIM-ARHA) (GR 1: 86, 95-112, 132f, 144f, 155-59, 162-67 GR 3: 380, 391f, 412f, 422-29, 439f, 505ff, 517, 528-36)


- ABRAHIM-MAMURs VATER: Er lebte in den unterirdischen Gängen der Ruinen von Baalbek, um nicht Soldat werden zu müssen. (nur erwähnt) (GR 3: 426)


ABRAM BEN SAKIR: reicher arabischer Händler aus Mursuk, der mit seiner Karawane durch einen falschen Führer in die Hände räuberischer Tuareg gerät, aber von KARA BEN NEMSI gerettet wird. (199: ARAM B.S.) (ER RAML: 199, 210, 219, 233, 239, 242, 257)


VON ABRANTES (Herzog v.A.) -> ANDOCHE JUNOT


ABRANZO, MATTHEO: mexikanischer Wirt in Prescott (DH-DH: 1275)


ABU BILLA BENI (VATER OHNE SÖHNE): ein Tebu vom Stamm der Beni Amalech; er hat eine dunkle beinahe schwarze Hautfarbe, kurzes, krauses Haar, starke, volle Lippen, trägt einen weißen Burnus und ein Wams aus Ochsenleder als Harnisch. Drei Söhne tötete ihm der HEDJAHN-BEI. Deshalb kämpft er als Helfer EMERY BOTHWELLs gegen die Gum, deren Mitglieder er erbarmungslos tötet. Zum Abschied segnet er KARA BEN NEMSI. (GUM-GR: 79ff, 84, 110f, 150, 153)



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ABU CHABIT (VATER DER PRÜGEL): schwarzer Vollstrecker ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAHs (VATER DER FÜNFHUNDERT); außerordentlich robust (GR 17: 489, 515f)


ABU 'DEM (VATER DES BLUTES): Scheik der Scherarat; ritterlicher Feind KARA BEN NEMSIs; er gewährt ihm und HALEF trotz Blutrache wegen der Beschützerformel Schutz. (GR 26: 297, 328f, 337, 340f, 356)


ABU DIHK (VATER DES GELÄCHTERS) -> HADSCHI ALI ...


ABU DIJANA (VATER DER FRÖMMIGKEIT): sehr ehrwürdiger Molla (moslemischer Lehrer) in Kaïrwan, bei dem RAHEL von TAHAF untergebracht wird (BEFREIUNG: 341, 343, 346)


ABU DJOM (VATER DES WINDES): Anführer der Nuehr vom Stamme der Eliab; er ist der stärkste und tapferste Krieger aller Nuehr, »ein wahrer Riese von Gestalt, viel, viel länger und breiter als ich. Tiefe Blatternarben, welche sein Gesicht ganz zerrissen hatten und die Schwärze desselben rot durchzogen, gaben ihm ein schreckliches Aussehen.« (437) Mit Hilfe KARA BEN NEMSIs gelingt es ihm und seinen Leuten, von Sklavenjägern geraubte Stammesgenossen zu befreien. (GHASUAH: 437ff, 443, 445)


ABU ED DABBUHS (DAWUHS) (VATER DER KEULE/al. ABU EN NUHß (VATER DER HÄLFTE)): Schech der Bongo; sein Gesicht, von dem die rechte Hälfte samt der ganzen Nase fehlt, bietet »einen entsetzlichen Anblick. Der Mann war kein Neger; das bewiesen seine schmalen Lippen und die Farbe der von der Sonne verbrannten gesunden Hälfte seines Gesichtes. Sein Kopf war unbedeckt, vollständig glatt geschoren und ebenso dunkel gefärbt wie sein Gesicht. Das Alter ließ sich also schwer bestimmen, doch konnte man annehmen, daß es ein ziemlich hohes sein müsse. Neben ihm lag eine Keule aus hartem Holze, deren Knauf mit kurzen, kräftigen Stacheln beschlagen war; sie bildete außer dem Messer, welches er im Lendenschurze trug, seine einzige Waffe.« (398) Seine Gesichtshälfte verlor er durch einen Säbelhieb bei einem Überfall durch eine Raubkarawane. Mit BARAK EL KASI EL KENADEMI, der den Schwerverletzten fand und rettete, schloß er Blutsbrüderschaft. Jahre später schließt er sich EMIL SCHWARZ bei dessen Kampf gegen ABU EL MOT als Verbündeter an. Er trägt entscheidend zur Klärung der geheimnisvollen Lebensgeschichte von Barak el Kasis verschollenem Sohn, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), bei, den er während der Zeit seiner Verwundung kennengelernt hatte. (SKLAVENKARAWANE: 398-409, 437, 490)


ABU EL BUNDUKIJA (VATER DER FLINTE) -> ES SSAGHIR



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ABU EL GHADAB (VATER DES ZORNES): Scherari; Sohn von GADUB ES SAHHAR; er »hatte so ziemlich meine Gestalt«. A. erhält von HALEF zwei Peitschenhiebe quer über das Gesicht und wird von einem Löwen getötet. (GR 26: 308, 313, 352)


ABU EL HADASCHT SCHARIN (VATER DER ELF HAARE) -> ISTVAN USZKAR


ABU EL HAMAIL (Abu el Hamaïl/eigentl. HADSCHI OMAR BEN KUWWAD IBN HANßARI): reicher Kaufmann aus Tripolis; seinen Beinamen erhielt er, da er vor Jahren von ARUN ES SALETA, dem er das Leben rettete, ein zweites Hamaïl (in Mekka gekaufter Koran) geschenkt bekam, das er seitdem zusammen mit seinem eigenen um den Hals trägt. Als der betrügerische Karawanenführer EL ASWAD ihn und seinen Begleiter, HALEF BEN DSCHUBAR, einer Gum (Raubkarawane) ausliefert, retten ihnen die Bücher das Leben. NOWAD BEN ARUN ES SALETA, der Anführer der Gum, erkennt A. anhand der Hamaïls als Retter seines Vaters. (HAMAIL: 512-15)


ABU EL KHUBA (VATER DER KRAFT): unbesiegter Ringer der Beni Khalid; er soll mit OMAR BEN SADEK kämpfen. (nur erwähnt) (GR 25: 391)


ABU EL MALAH (VATER DES SALZES) -> ABDULLAH EL HAMIS


ABU EL MALUMAT (VATER DER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT): bester Speerwerfer der Beni Khalid; sein Lieblingswort ist ›natürlich‹. Er unterliegt HALEF im Zweikampf. A. wird von den Beni Lam getötet. (GR 25: 389-99, 422-29, 584)


ABU EL MAWADDA (VATER DER LIEBE) -> GIBSON


ABU EL MOT (VATER DES TODES):

1) (al. JUSSUF HELAM): berüchtigster, eifrigster und unbarmherzigster Sklavenjäger am oberen Nil; er betätigt sich auch als Anführer einer Raubkarawane. Ihm gehört die Seriba Omm et Timsah; ABD EL MOT ist dort sein Stellvertreter. »Er hat das Angesicht und die Gestalt eines Gestorbenen, und der Tod folgt jedem seiner Schritte. Seine Seribah ist ein Schreckensplatz. Die Leichen zu Tode gepeitschter Sklaven, die frei umherliegen, der Sammelplatz aller Arten Raubvögel und aasfressender Raubtiere sind ihre Merkmale.« (99) A. ist hager und auffällig hoch gewachsen (weit über drei Ellen lang); seine Stimme klingt hohl im Grabeston. Vor einem geplanten Angriff auf die Karawane, mit der EMIL SCHWARZ reist, drängt er darauf, alle Überfallenen zu töten, damit es keine Zeugen seiner Tat gebe. Er handelt nach dem Leitsatz: »Ein Sklavenjäger muß ermorden können, ohne mit der Wimper zu zucken« (63). Der Überfall mißlingt jedoch, und in Schwarz findet A. einen Gegner, dem es gelingt, die zahlreichen Feinde A.s, von seinem Rivalen HASAB MURAT über den Mudir von Faschoda, ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), bis hin zu mehreren Eingebore-



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nenstämmen zu einem großen Gegenschlag gegen den Sklavenjäger zu vereinen. Einmal kann A., der sich zwischenzeitlich hinter einem Decknamen verbirgt, seinen Gegnern entfliehen, doch läuft daraufhin - aus Enttäuschung über diese Feigheit - auch noch einer seiner letzten Verbündeten, der BENG-DID DER NUEHR, zu den Gegnern über. Durch die Übermacht der Feinde wird den Sklavenjägern das Handwerk gelegt. Der Vater der Fünfhundert spricht über A. das Urteil: A. wird zu Tode gepeitscht. (SKLAVENKARAWANE: 62-65, 68-70, 99, 247f, 321-332, 460-469, 478, 487-90, 493† GR 16: 322 (nur erwähnt))


2) mehrfach fehlerhaft für ABD EL MOT


ABU EL REISAHN (Abu el Reïsahn/VATER DER SCHIFFSFÜHRER):


1) -> HASSAN


2) -> MANU-REMUSAT-EL-BENU-HALAL


ABU EN NASSR (VATER DES SIEGES) -> HAMD EL AMASAT


ABU EN NIL (al. HIMJAT EL BAHRI): Steuermann auf dem Nil; 60jähriger Großvater BEN NILs; Mitglied im Orden ABD EL BARAKs; er arbeitet auf einem Sklavenhändlerschiff, das vom REIS EFFENDINA aufgebracht wird. KARA BEN NEMSI (KBN) läßt ihn entkommen. Später trifft A. auf KBN und seinen Enkel, die beide von IBN ASL gefangengenommen wurden. Dadurch, daß er seine Überraschung über das Wiedersehen nicht verbergen kann, verrät er beide. Er gibt Ibn Asl einen Decknamen an und wird auch gefangengesetzt. Nach der Befreiung nimmt ihn auf Fürsprache KBNs der Reïs Effendina auf seinem Schiff ›Esch Schahin‹ in seinen Dienst. Er begleitet KBN und Ben Nil auf ihrer Erkundung der Seribah Aliab, Ibn Asls Hauptquartier am oberen Nil. Beide werden dort gefangen, A. kann sie befreien. Die drei nehmen sodann die Seribah in Besitz. A. erhält später reiche Beute bei der Eroberung der Seribah El Michbaja. Es wird erwähnt, daß KBN A. kurz vor dessen Tod noch einmal wiedergesehen hat. (GR 16: 116ff, 128ff, 137f, 140, 158ff, 346f GR 17: 162ff, 166ff, 214ff, 331, 520, 538ff, 557f, GR 18: 550)


ABU EN NUHß (VATER DER HÄLFTE) -> ABU ED DABBUHS/DAWUHS


ABU ES SIDDA (VATER DER STÄRKE): Name KARA BEN NEMSIs bei den Eliab (GHASUAH: 440)


ABU GIBRAIL (al. ESCH SCHAHAD (DER BETTLER)): reicher Ägypter in Kairo; Vater von GIBRAIL BEI; er sitzt als Bettler Esch Schahad verkleidet am Bab Zuweileh und ist damit ›Vertrauter‹ und Diener des als im Tor wohnend gedachten Kutbs (Geist). Er schenkt KARA BEN NEMSI (KBN), der seine Tochter von einem Kropf befreit,



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seine besondere Zuneigung. Während des Militär-Aufstandes ARABI PASCHAs hilft er KBN, indem er diesen verkleidet seine Stelle als Bettler einnehmen läßt. (KUTB: 327ff, 333, 336f, 343, 345, 350ff, 358)


- ABU GIBRAILs TOCHTER: 15 Jahre alt; sie hat einen Kropf, der von KARA BEN NEMSI wegoperiert wird. (KUTB: 332, 343)


ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT) -> ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH


ABU HASSAN: Araber vom Stamme der Beni Hassan; Bruder von SAADI BEN HASSAN, Schwager von LIAMA, Onkel von MARION DE SAINTE-MARIE; er »trug weite orientalische Hosen, welche unter dem Knie zusammengebunden waren, und an den Füßen Sandalen. Strümpfe und Gamaschen trug er nicht, so daß seine hageren, braunen Unterbeine zu sehen waren. Eine rothe, mit unächten Tressen besetzte Jacke bedeckte seinen Oberleib. Um die Hüften hatte er einen alten blauen (Shawl) geschlungen, in welchem verschiedene fremdartige Gegenstände steckten, deren Bestimmung sich unmöglich errathen ließ. Unter der vorn offenen Jacke war ein Hemde zu sehen, welches sicher vor langen Jahren einmal weiß gewesen war, und auf dem Kopfe thronte ein Turban, welcher geradezu einen riesigen Umfang hatte. Ueber die Schulter hing diesem Manne ein großer Ledersack, dessen Inhalt in Bewegung zu sein schien; es mußten sich lebendige Gegenstände in demselben befinden. Das Gesicht des Mannes schien nur aus einem mächtigen Vollbarte, einer braunen Nasenspitze und zwei Augen zu bestehen, welche unter schweren Lidern lagen.« (69) Auf der Suche nach Liama, seiner verschwundenen Schwägerin, reist er als Zauberer mit seiner Theatertruppe durch Frankreich. Er trifft in Thionville auf Capitän ALBIN RICHEMONTE, den er aus Algier kennt. Bei einem seiner nächtlichen Erkundungsgänge um Schloß Ortry begegnet er dem dort inkognito weilenden RICHARD VON KÖNIGSAU, den er für einen Einbrecher hält, weil er am Blitzableiter herunterklettert. A. heuert von Königsau an, mit ihm in der Nacht ein Grab zu öffnen. Sie finden das Grab, das das von Liama sein soll, leer. Liama erscheint ihnen, verschwindet aber unter Donner und Blitz, als von Königsau sie ergreifen will. A. hält Liama für einen Geist und flieht. Marion de Sainte-Marie empfängt von A. einen Brief, der Beweise für Verbrechen des Capitäns enthält, und Brillenschlangen, mit denen sie sich vor dem Capitän schützen soll. Als der deutsch-französische Krieg ausbricht, wird A. zusammen mit seinem Bruder gezwungen, Soldat bei den Spahis zu werden. Vor Schloß Malineau desertieren beide und entführen PARCOUREUR, ihren Oberst, den sie an Richard von Königsau ausliefern. Sie treffen bei diesem auf Liama, mit der sie in ihre Heimat zurückkehren. (W: 70f, 88ff, 119f, 504f, 1113, 1593, 1678f, 1724 / ULAN: I 138f, 174ff, 226ff, 229 II 692 IV 1323 V 1861, 2012f, 2016, 2125)


ABU JADD ED DARB: arabische Übersetzung des Namens OLD SHATTERHAND (SKLAVENKARAWANE: 59)



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ABU KALILIN (VATER DER WENIGEN (sc. Haare)): Name HALEFs bei den Eliab (GHASUAH: 440)


ABU KITAL (VATER DES KAMPFES): Scheik der An'allah (Gottgleichen); Mann von BENT'ULLAH, Vater BEN TESALAHs; ungefähr fünfzig Jahre alt, von hoher, breiter Gestalt, körperlich und geistig »vollkräftig« und gewandt; er ist impulsiv und trägt stets eine Peitsche bei sich. Nur gegenüber SCHEFAKA ist er weich und gutmütig. Seine Kopfbedeckung besteht aus einem seidenen Kopftuch mit einem Strick aus Ziegenhaaren. A. ist ein Gewaltmensch, der despotisch seinen Stamm regiert. Seine Lehrer sind BABEL, ein verknöcherter Wissenschaftler, der KADI und der IMAM. Unter dem Einfluß dieser Lehrer hat er vor Jahren seine geliebte Frau und seinen kleinen Sohn verstoßen und hält sie (von Imam und Kadi getäuscht) für tot. Er glaubt, der GEIST DES MORGENLANDES zu sein; deshalb hat er MARAH DURIMEH zu einem Schach mit lebenden Figuren herausgefordert, um sie, seine Erzfeindin, bei dieser Gelegenheit mit den Edlen ihres Stammes, den Kiram, gefangenzunehmen. Dadurch will er den An'allah die Weltherrschaft gewinnen und abendländisch-christliche Einflüsse unterdrücken. Seine Verbündeten sind die acht SCHEIKs verbündeter Stämme, die PHANTASIE und der SCHEIK DER TODESKARAWANE. Die beiden letzteren sind jedoch (verkleidet) Marah Durimeh und Ben Tesalah, die ihrerseits Vorkehrungen getroffen haben, Abu Kital mattzusetzen. Als A. durch ein Schattenspiel, das die Phantasie aufführt, erfährt, daß seine Frau und sein Sohn leben und er nur durch Intrigen des Kadi und des Imam an ihren Tod glaubte, ist er so erschüttert, daß er sich innerlich von diesen Lehrern distanziert. Dann scheitern seine kriegerischen Pläne, und er unterliegt in einem Duell mit dem Scheik der Todeskarawane, der ihn zu einer Demutshaltung zwingt. So wird seine überhebliche Persönlichkeit gebrochen. Da jedoch seine Gegner nicht seinen Untergang, sondern den Frieden wollen, wird A. nur zum Eingeständnis seines Unvermögens, seiner Niedertracht und seiner Schuld gezwungen. Als nun seine Frau in alter Schönheit wieder auftaucht und er erfährt, daß der Scheik der Todeskarawane sein Sohn ist, ist er bereit, seine alte Gesinnung aufzugeben, den ›Geist der Bibel‹ zu befreien, den Weltherrschaftsplänen zu entsagen und stattdessen nach Märdistan, in die ›Geisterschmiede von Kulub‹ zu gehen, wo er zum Edelmenschen geformt werden soll. (BABEL: 11, 21ff, 26f, 29, 37, 40ff, 46f, 49ff, 54, 62, 68ff, 81, 91, 101ff, 114, 135, 143, 150ff, 161f, 171, 174, 182-203)


ABU KURBAN (VATER DES OPFERS): reichster Mann der Beni Lam; Vater von IBN KURBAN; er tötet BEN ABADILAH wegen des Mordes an seinem Sohn. (nur erwähnt) (GR 25: 562, 573)


ABUL ABBAS: verstorbener Vater HALEFs; er kam auf seiner Pilgerfahrt nach Mekka nur bis in die Ebene Admar, wo er AMAREH, Halefs Mutter, kennenlernte und heiratete. (nur erwähnt) (GR 1: 9)


ABU (EL) LAKLAK (VATER DES STORCHES) -> IGNAZ PFOTENHAUER



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ABU 'L ARBA IJUN (VATER DER VIER AUGEN) -> EMIL SCHWARZ


ABU MACHUF (VATER DES ENTSETZENS): Deckname KARA BEN NEMSIs


ABU MANSUR: Barbier der Haddedihn (GR 1: 421f)


ABU MEDSCHACH: alter, weißbärtiger Araber; Führer ABRAHIM-MAMURs und SIR DAVID LINDSAYs (GR 3: 397, 400ff)


ABU MOSSALEM: Kadi-Baschi in Kairo; KATOMBO bittet ihn um Hilfe gegen den despotischen Vizekönig. Der Kadi kann aber nur Unterschlupf in seinem Haus gewähren und bei der Flucht helfen. (ZEPTER: 611f, 625, 643, 657)


ABU RAMSA: Krieger der Uelad Sebira; er wurde vom KRUMIR erschossen. (nur erwähnt) (KRUMIR: 244)


ABU REQIQ -> TAMEK ER RAHNI


ABU SCHALEM (VATER DES FRIEDENS): früherer, verstorbener Maha-Lama von Ardistan; Vorsitzender der ›Dschemma der Toten‹ und der ›Dschemma der Lebenden‹; er »war in ein sehr bescheidenes, ungebleichtes Hanfgewebe gekleidet, hatte Strohsandalen an den Füßen und trug auf dem Kopfe ... ein ebenso einfaches, weißes Tuch, unter dem das silberglänzende Stirnhaar ... in krausen Wellen hervorgebrochen und dann im Tode weitergewachsen war. Es hatte sich in der Mitte geteilt und hing in zwei geflochtenen Strähnen bis auf den Gürtel nieder.« (401f) Ein starker, silberglänzender Bart wallte über Brust und Leib herab. A. sieht der Darstellung des Perserkönigs Kyros auf einem Gemälde, das KARA BEN NEMSI einmal sah (wohl das Bild ›Kyros‹ von SASCHA SCHNEIDER), sehr ähnlich. Die Augen der präparierten Leiche »bestanden aus drei verschiedenen Steinen, welche die bläulich weiße Hornhaut, die blauschwarze Iris und die kohlschwarze und doch durchsichtige Pupille« (402) bildeten. A. ist der Maha-Lama, dem in der Sage vom Maha-Lama-See ein Teufelspakt und ungeheure Grausamkeiten nachgesagt werden; tatsächlich jedoch hat er im Auftrag des MIRs VON DSCHINNISTAN die Vorratskammern in der ›Stadt der Toten‹ angelegt und die Brunnenengel errichtet. Er wird als der berühmteste, gerechteste und gütigste aller Maha-Lamas bezeichnet. In der ›Dschemma der Lebenden‹ erwacht er zum Leben und führt den Vorsitz in der Verhandlung gegen den MIR VON ARDISTAN, den er nach dessen Selbstanklage entlastet. Danach begibt er sich zurück auf seinen Platz in der ›Dschemma der Toten‹ und versteinert wieder. (GR 32: 344, 386, 401ff, 466ff, 472f, 615)


ABU-SEIF (Abu-Seïf/VATER DES SÄBELS): Vater von HANNEH; gefürchteter Anführer einer Räuberbande vom Stamm der Dscheheïne am Roten Meer; er ist »gefährlicher und schrecklicher ... als der Löwe in den Bergen oder der Haifisch im



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Meere« (190) und gilt als mit dem Teufel im Bunde. Bekleidet ist er mit »roten Hosen, grünem Turban und blauem Kaftan. Seine lange Weste war reich mit Gold gestickt, und in dem Bassora-Shawl, der ihm als Gürtel diente, funkelten kostbare Waffen.« (202) Als angeblicher Derwisch spioniert er auf der Barke des Oberzolleinnehmers MURAD IBRAHIM und ist am späteren Raub der Steuerkasse beteiligt. Er und seine Räuber überwältigen KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF, um A.s Bruder, der von den Engländern gefangengenommen wurde und in Aden hingerichtet werden soll, gegen KBN auszutauschen. KBN besiegt A. im Säbelkampf und kann mit Halef fliehen. Von Scheik MALEK erfahren sie, daß A. Maleks Tochter AMSCHA einst raubte und zwang, seine Frau zu werden. Sie konnte ihm aber mit ihrer gemeinsamen Tochter Hanneh entfliehen. In Mekka erkennt A. KBN, verfolgt ihn, wird von den Ateïbeh gefangen, zum Tode verurteilt und nach seiner Flucht von Halef im Kampf erstochen. (GR 1: 185-91, 200, 202-10, 216f, 264f, 298-304, 306f, 309-12)


- ABU-SEIFs BRUDER: Er hat mit seiner Barke ein englisches Schiff angegriffen und soll deshalb von den Engländern in Aden hingerichtet werden. ABU-SEIF will KARA BEN NEMSI gegen ihn austauschen. (nur erwähnt) (GR 1: 208f)


ABU-SOLIMAN: berühmter Waffenhändler in Kairo (nur erwähnt) (ZEPTER: 450)


ABU TNASCH SSABI (VATER DER ZWÖLF ZEHEN) -> SMALL HUNTER


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