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ALI:


1) Hausdiener SAMDHADSCHAs in Kalkutta (JUWELENINSEL: 340)


2) Eunuch beim Sklavenhändler BARISCHA; ein dicker Neger (DH-DH: 16ff, 20)


3) junger, »sehr schön« gewachsener Mann aus Kabatsch; »sein von einem wohlgepflegten Schnurrbart geziertes Gesicht hatte einen ... offenen, ehrlichen Ausdruck« (97f). Seine Kleidung ist ärmlich, aber sauber, und sein Pferd ist sehr gut gepflegt. A. war Uhrmacher, pilgerte dann nach Mekka (ist also ein Hadschi) und diente in der Kavallerie des Großscherifs. Jetzt arbeitet er als Kolporteur. Er verkauft Koranzettel mit Mekkasprüchen. In seiner Freizeit baut er an einer Uhr, die »nicht nur die Stunden, sondern auch die Minuten anzeigen (wird)« (220). Diese will er dem Großherrn anbieten. Er liebt


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IKBALA, die Tochter BOSCHAKs, der ihn zurückweist, weil er ihm als Schwiegersohn zu arm ist. KARA BEN NEMSI kann den beiden Liebenden dadurch helfen, daß er Ali über die Schmuggelgeschäfte Boschaks informiert, so daß Boschak Alis Stillschweigen mit der Einwilligung zur Hochzeit erkaufen muß. (GR 4: 97-109, 212-23, 253f, 274)


- ALIs VATER: Er war ein blutarmer Hirt. Nach dem Tod seiner Frau traf ihn der Schlag. Seitdem ist er gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Er lebt mit seinem Sohn zusammen, der aufopferungsvoll für ihn sorgt. KARA BEN NEMSI besucht ihn und schreibt ihm einen Bibelvers als Trost auf. (GR 4: 103, 107, 219, 221f)


- ALIs MUTTER: Sie verstarb während der Mekkareise ihres Sohnes (nur erwähnt) (GR 4: 107)


ALI BEI (Sihdi A.B.): Thronfolger in Tunis; Bruder des BEIs VON TUNIS (MOHAMMED ES SADOK PASCHA); er gibt viel Geld für Pferde, Wagen und Frauen aus. (historisch: Bei von Tunis 1882-1917) (nur erwähnt) (KRUMIR: 238f.)


HADSCHI ALI BEN HADSCHI ISHAK AL FARESI IBN HADSCHI OTAIBA ABU 'L ASCHER BEN HADSCHI MARWAN OMAR EL GANDESI HAFID JACUB ABD'ALLAH EL SANDSCHAKI (al. ABU DIHK (VATER DES GELÄCHTERS)): Mit seinem ständigen Begleiter, ISTVAN USZKAR, ist er als Dschelabi (Händler) im Sudan unterwegs; vorher war er Soldat gewesen. Er leidet »an einer Krankheit, welche sein Gesicht in fast regelmäßigen Pausen, besonders aber bei Seelenerregungen und wenn er sprach, zur schrecklichen Fratze verunstaltete, nämlich am Gesichtskrampfe. Diese Verzerrungen brachten nie einen ernsten, sondern stets nur einen solchen Ausdruck des Gesichtes hervor, daß man meinte, Ali wolle sich über irgend etwas totlachen. ... die Gesichter des Mannes ... wirkten so unwiderstehlich, daß der ärgste Melancholikus, der rücksichtsvollste Mensch geradezu gezwungen war, mitzulachen. Uebrigens genierte ihn das keineswegs; er schien sich im Gegenteile ganz glücklich zu fühlen, stets lustige Gesichter um sich zu sehen.« (32) Mit Uszkar liefert er sich ständig Wortgefechte. Er behauptet, »Millionen Länder und Dörfer« in seinem Kopfe zu haben, während Uszkar stets seine (ebenfalls eingebildeten) Lateinkenntnisse herauskehrt. Beide sprechen einander die jeweiligen ›Spezialkenntnisse‹ ab. Die daraus entstehenden, humoristisch gestalteten Streitgespräche, in denen Ali stets auch seinen langen Namen als Argument ins Spiel bringt, steigern sich zu hitzigen Temperamentsausbrüchen. Die beiden mögen sich jedoch so sehr, daß sie sich immer wieder versöhnen. Sie treffen kurz vor Faschoda in der Wüste auf EMIL SCHWARZ. Als das Lager von Löwen, dann von einer Raubkarawane angegriffen wird, bewährt Ali sich als mutiger, wenn auch nicht immer glücklicher Kämpfer. Beide schließen sich Schwarz an und beteiligen sich am Kampf gegen ABU EL MOT und ABD EL MOT. Um sich nach Abschluß des Abenteuers von den Gefährten nicht trennen zu müssen, zieht Ali mit nach Deutschland, wo er in einer süddeutschen Universitätsstadt, in der Gartenstr. 6, als Orientalienhändler in einem Haus mit den Gebrüdern Schwarz, IGNAZ PFOTENHAUER und Uszkar lebt. (Der Name Alis wird öfters va-


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riert: 31, 368, 410, 440, 491) (SKLAVENKARAWANE: 24ff, 30ff, 41f, 51, 57f, 69f, 76f, 275-80, 409-14, 424-29, 472, 483, 491f)


- HADSCHI ALIs OHEIM: Von Stambul aus zog er nach Leipzig, wo er mit weißem Honig handelte. Er kehrte als wohlhabender Mann in die Heimat zurück. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 31)


ALI BEN MASUHL: Dichter vom Stamm der Manazah; Bruder von HASSAN BEN MASUHL; er ist »ein hagerer, dünnbärtiger Mann von echtestem Beduinenhabitus, im Alter zwischen vierzig und fünfzig Jahren«. Er hat den BRUDER OMAR BEN AMARAHs, des Scheiks der Münazah, erschossen und soll dafür von den Münazah, in deren Hände er gefallen ist, hingerichtet werden. A. ruft die FRAU OMAR BEN AMARAHs um Schutz an, wird jedoch von ihr abgewiesen. MERHAMEH gelingt es, seine Freilassung zu erwirken. Unter ihrem Einfluß verbrüdert er sich dann mit OMAR BEN AMARAH. Auf dem Weg zu seinem Stamm wird er jedoch von HASSAN BEN MASUHL tragischerweise wegen eines Pferdetausches mit Omar Ben Amarah für diesen gehalten und erschossen. Im Sterben fordert er von Hassan und Omar Frieden für die beiden Stämme. (MERHAMEH: 123, 125f, 129ff)


ALI BEY: Bey der Dschesidi (Teufelsanbeter) in Baadri; A. war ein »junger Mann von sehr schöner Gestalt. Er war hoch und schlank gewachsen, hatte regelmäßige Gesichtszüge und ein Paar Augen, deren Feuer überraschend war. Er trug eine fein gestickte Hose, ein reiches Jäckchen und einen Turban, unter welchem eine Fülle der prächtigsten Locken hervorquoll.« (552) A. ist der Sohn HUSSEIN-BEIs und der Schwiegersohn des NEZANUM VON SPANDAREH. Im Konflikt der Dschesidi mit den Türken - der PASCHA VON MOSSUL will die Dschesidi überfallen - erweist A. sich als kluger und umsichtiger Anführer seines Volkes, dem es mit der Hilfe KARA BEN NEMSIs gelingt, den Pascha zu einem Friedensabkommen zu zwingen. (historisch) (GR 1: 548, 552-62, 569-73, 598-601, 605-10, 620-34 GR 2: 1-4, 16-19, 65-80, 84, 88-105, 114-17)


- ALI BEYs FRAU: Sie ist sehr jung; ihr »schönes schwarzes Haar war in viele, lang herabhängende Zöpfe geflochten, und eine Anzahl funkelnder Goldstücke bedeckte ihre Stirn.« (571) (GR 1: 571f, 585, 609)


- ALI BEYs SOHN: Kleinkind: »ein nettes Kerlchen, höchst sauber gehalten«; KARA BEN NEMSI zeichnet einen Talisman für ihn. (GR 1: 571f, 609)


ALI EFFENDI -> JACUB AFIR


ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT): Mudir von Faschoda; Nachfolger von ALI EFFENDI EL KURDI; er ist besonders streng; seinen Beinamen hat er erhalten, weil er - insbesonders bei Sklavenhändlern - als Strafe fünf-


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hundert Hiebe auf die Fußsohlen verabreichen läßt, was zum Tod des Verurteilten führt. (historisch)

- in GR 17: Er wurde von MUSAH PASCHA in Faschoda eingesetzt, damit wirkungsvoll gegen den Sklavenhandel vorgegangen wird. A. ist ein Freund des REIS EFFENDINA. KARA BEN NEMSI liefert ihm den Sklavenhändler AMR EL MAKASCHEF aus und informiert ihn darüber, daß sein Hauptmann, IBN MULEI, mit dem Sklavenjäger IBN ASL in Verbindung steht. Nach der Überführung Ibn Muleis wird dieser auf Veranlassung A.s totgepeitscht. (346, 402f, 439ff, 487ff, 500f)

- in SKLAVENKARAWANE: EMIL SCHWARZ wird A. von MUMTAS PASCHA, A.s Vorgesetztem, empfohlen. Der Deutsche kann den kleinen Sohn des Mudirs vor dem Erstickungstod (er hatte einen Würfel verschluckt) retten. A. gewährt Schwarz weitgehende Unterstützung bei den Unternehmungen gegen die Sklavenjäger ABU EL MOT und ABD EL MOT. (80, 88-96, 99f, 262f)


- ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAHs SOHN: Er hat einen Würfel verschluckt und droht zu ersticken. EMIL SCHWARZ rettet ihn. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 262)


ALI EFFENDI EL KURDI: früherer Mudir von Faschoda; Vorgänger von ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT); er ließ eine Revolte in Kassala grausam niederwerfen, fiel aber dann in Ungnade wegen Unterschlagungen und Zusammenarbeit mit Sklavenhändlern. MUSAH PASCHA nahm ihn gefangen. (historisch) (nur erwähnt) (GR 17: 345f, 402 SKLAVENKARAWANE: 80)


ALI EL HAKEMI EBN ABBAS EBN ER-RUMI BEN HAFS OMAR-EN-NASAFI: Diener und Begleiter des ICH-ERZÄHLERs; er hängt »mit wirklicher Liebe« an ihm, ist ausdauernd, kräftig, listig, mutig, sprachgewandt, aber auch ein wenig eitel. (Vgl. BEFREIUNG: ALI EL HAKEMI IBN ABBAS ...) (SOKNA: 14, 29, 63)


ALI-EL-HAKEMI-EBN-ABBAS-EBN-ER-RUMI-BEN-HAFIS-OMAR-EN-NASAFI: arabischer Diener KATOMBOs; er hat eine »nicht zu hohe aber äußerst nervige und geschmeidige Gestalt«, ist lebhaft, fröhlich, treu und zuverlässig; sein Hang zur Aufschneiderei provoziert groteske Szenen. Bei der Suche nach der entführten SOBEIDE leistet er seinem Herrn wertvolle Hilfe. Später avanciert er zum Schiffsführer Katombos. (ZEPTER: 466, 481ff, 807)


ALI EL HAKEMI IBN ABBAS ER-RUMI BEN HAFIS OMAR EN-NASAFI IBN SADEK KAMIL EL BATAL: Diener und Begleiter KARA BEN NEMSIs; er ist »vielleicht dreiundzwanzig Jahre alt ... Er sprach mehrere arabische Dialecte, hatte keinen Familienanhang, der ihn örtlich binden konnte, war treu, ergeben und ... sehr ehrlich und hatte sich ... förmlich in mich verliebt ... er hatte einige Bücher gelesen und hielt sich in Folge dessen für einen sehr gelehrten Menschen ... Auch für einen großen Helden hielt er sich, wozu ich ... bemerken muß, daß er allerdings Muth besaß.« (245f) Ali ist


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ein »großer Prahlhans«. (Vgl. SOKNA: ALI EL HAKEMI EBN ABBAS ...) (BEFREIUNG: 245f, 250, 256, 274, 282, 286, 308)


ALI EN NURABI: Scheik der Beni Rakba vom Stamm der Uelad Sebira

- in KRUMIR: Vater MOCHALLAHs; er ist »ein echter, dünn bebarteter Beduine in den reifen Mannesjahren« (232). Zusammen mit KARA BEN NEMSI und ACHMED ES SALLAH IBN MOHAMMED ER RAHAM BEN SCHAFEI EL FARABI ABU MUWAJID KHULANI, der um A.s Tochter anhält, aber von A. abgewiesen wird, verfolgt A. den KRUMIR, der ihm die Tochter entführte und ein wertvolles Kamel sowie eine Stute geraubt hat. Nach dem Tod des Krumirs gibt er den Liebenden sein Einverständnis. (216, 225, 232, 241, 254, 263, 275, 311, 393, 415)

- in KUTB: KARA BEN NEMSI weilt einige Zeit als Gast bei ihm. (nur erwähnt) (362, 372)


ALI MANACH BEN BARUD EL AMASAT: junger Derwisch in Stambul, aus Iskenderieh stammend; Sohn von BARUD EL AMASAT, Neffe von HAMD EL AMASAT; er ist etwas über 20 Jahre alt. »Dieser Pseudoderwisch schien ... ganz ohne Mut und Energie zu sein«. (619) Von KARA BEN NEMSI (KBN), der sich für ein Mitglied der Verbrecherbande des ABRAHIM-MAMUR ausgibt, wird er ausgehorcht. Er liefert wertvolle Informationen für die weitere Verbrecherjagd KBNs. A.s Versuch, KBN zu entführen, mißlingt, und A. wird festgenommen. KBN erhofft sich weitere Informationen von ihm. Damit A. nicht noch mehr verraten kann, wird er von seinen Komplizen erschossen. (GR 3: 477f, 527-30, 595-604, 609-20, 623-27, 631-34)


ALICE: Französin; Schwester von ROBERT, dem Geheimsekretär von Graf JULES DE RALLION; sie ist ein hübsches Mädchen, mit dem der als preußischer Spion inkognito in Paris weilende MARTIN TANNERT anbandelt. Beide verlieben sich ineinander. Bei Kriegsausbruch fährt A. mit ELLA DE LATREAU nach Schloß Malineau. Als sich Martin dort als preußischer Husar zu erkennen gibt, hält sie an ihrer Liebe zu ihm fest. (W: 851ff, 1661 / ULAN: III 1051ff V 1967, 1969)


ALIM (GELEHRTER) -> MARKI


ALIMBO: wohl versehentlich für -> ALIMPO (WR: 5)


ALIMPO (ALIMBO):


1) ELVIRA A.: Dienerin von ROSA DE RODRIGANDA (ROSA -> STERNAU); Frau von 2); sie stammt aus Rodriganda. »Ihr Umfang war wohl ebenso groß wie ihre Höhe ... Ihr Vollmondgesicht glänzte vor Zufriedeheit; ihr Auge lachte vor Güte; ihr Mund war stets zu einem guten Worte bereit« (47). Sie war einst Dienerin bei HANETTA VALDEZ in Saragossa, wo sie ihren Mann kennenlernte, mit dem sie in sehr glücklicher Ehe zusammenlebt. Ihren Äußerungen fügt sie meist »Mein Juan sagt das


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auch« an. E. folgt mit ihrem Mann Rosa d.R. nach Rheinswalden. (WR: I 5, 47f, 134, 260 II 556f V 2078)


2) JUAN A.: Kastellan auf Schloß Rodriganda; Mann von 1), Verwandter von BERNARDO MENDOSA; J. ist ein kleines, furchtsames Männchen (wird uneinheitlich als dürr (47, 553) oder als genauso dick wie seine Frau (260, 263, 2078) beschrieben). Er stammt aus Rodriganda und stand schon zu Zeiten MANFREDO DE RODRIGANDAs als dessen Leibdiener in den Diensten der de Rodriganda. In Saragossa lernte er seine Frau kennen, mit der er in sehr glücklicher Ehe lebt. Seine Reden enden oft mit: »Meine Elvira sagt das auch«. Mit seiner Frau folgt er ROSA DE RODRIGANDA (ROSA -> STERNAU) nach Rheinswalden. (WR: I 5, 47f, 59, 79, 132, 260f II 556f III 1299 V 2078)


ALLO: Bannah-Kurde; Köhler; beim ersten Zusammentreffen zieht KARA BEN NEMSI (KBN) A. aus seiner Hütte, in der er mit seinem riesigen Hund Eisa lebt: »erst das Haargestrüpp mit der schwarz glänzenden Nase, dann zwei Hände von ganz derselben Farbe und mit breiten Krallen; hierauf folgte ein zerlöcherter Sack, ähnlich denen, worin unsere Kohlenhändler ihre Ware aufzubewahren pflegen, dann zwei schmierige Lederfutterale, parallel miteinander, und endlich zwei ... Stiefel ..., die der Koloß von Rhodus (!) einmal getragen haben mußte.« (64) »Er schien ein wenig beschränkt zu sein, aber ein ehrliches, anhängliches Gemüt zu haben« (72). A. dient KBN und dessen Gefährten als Führer, wofür ihm KBN ein Pferd kauft. Beim Überfall der Bebbeh-Kurden GASAHL GABOYAs gelingt es ihm, zu entkommen; sein Hund wird jedoch zertreten. Nach dem Tod MOHAMMED EMINs reitet er mit AMAD EL GHANDUR fort. (GR 3: 63-82, 89-94, 98f, 151f, 154, 191f GR 6: 573)


- ALLOs BRUDER: Er wohnt in Bistan. (nur erwähnt) (GR 3: 98)


ALMA: Tochter von EULALIA, Nichte von ELVIRA GONZALEZ; sie erscheint zunächst wie ihre Mutter: »barfuß und barhäuptig; ob das seltsame Gewirr, welches sie auf dem Kopf trugen, Haare sein sollten, konnte ich nicht unterscheiden. Ein kurzer Rock deckte die oberen Beine, während die unteren einen Schmutzüberzug zeigten, den man sehr leicht für Stulpenstiefel hätte halten können. Den Oberkörper schützte nur ein Hemd, welches vor Jahren vielleicht einmal weiß gewesen war, nun aber aussah, als sei es zum Ausputzen des Kamins benutzt worden.« (268f) Später trägt sie die Kleidung einer mexikanischen Dame, auch sind dann »Gesicht und Hände gewaschen; die Füße staken in Strümpfen und Schuhen« (279). Wie ihre Mutter spricht sie eifrig einem scheußlichen alkoholischen Getränk - dem »Basilikjulep« - zu, dem »dann die unvermeidliche Cigarette folgte« (280). Bei ihrer Tante hat sie ALLAN MARSHAL kennengelernt, in den sie sich heftig - aber unerwidert - verliebt hat. (DEADLY/GR 9: 268f, 276-80, 299f)


ALMAH (SEELE): Tochter KATOMBOs und AYESCHAs; A. ist »die Schönheit in ihrer herrlichsten Inkarnation. Den schlanken und doch vollen Oberkörper bedeckte eine


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rothe, mit Gold gestickte türkische Jacke, unter welcher ein blausammetnes, von massiven Silberspangen verschlossenes Mieder die herrlichste Büste mit einer Taille verband, die man mit den Fingern zu umspannen vermochte. Sie wurde umschlossen von einem mit edlen Steinen besetzten Schuppengürtel, von welchem aus weißseidene Hosen über die schön gerundeten Hüften bis herab zu den Knöcheln gingen, deren Feinheit mit der Kleine des Füßchens bezaubernd harmonirte. Auf dem schlanken, schneeigen Halse saß ein Köpfchen, dessen Anmuth ebenso wenig zu beschreiben war, wie die unvergleichliche Schönheit der Gesichtszüge, welche in ihrer Harmonie ein Ganzes bildeten, dem kein Malerpinsel und auch nicht das nachbildende Licht der Sonne gewachsen sein konnte« (225). Das schwarzgelockte Mädchen verlor als Kleinkind die Mutter und teilte das wechselvolle Schicksal des Vaters. Sie wuchs auf einer einsamen Insel auf. A. wurde christlich erzogen und hat einen milden, angenehmen Charakter. ARTHUR VON STERNBURG rettete sie auf dem Nil vor dem Ertrinken, verlor sie jedoch aus den Augen. Jahre später ist A. mit ihrem Vater Gast bei Arthurs Vater. Arthur, der sie wiedererkennt, tritt inkognito als BILL WILLMERS in die Dienste Katombos. Sie erkennt ihn nicht, fühlt sich jedoch zu ihm hingezogen. Nach der Lüftung des Inkognitos kommt es zur Vermählung. (ZEPTER: 180, 193f, 211, 225f, 259, 273ff, 402f, 806f, 819)


ALOE (Aloë) -> ALWAH


ALSINA, RUDOLFO: argentinischer Oberst, berühmt als Indianerbezwinger; seine »Züge, sein dunkles, scharf blickendes Auge ließen auf ungewöhnliche Intelligenz und Willenskraft schließen!« (534) Auf gefährlicher Mission in der im Aufruhr befindlichen Provinz Entre Rios lernt er den Erzähler (OLD SHATTERHAND) kennen. Gemeinsam gelingt es ihnen, einen größeren Trupp des aufständischen LOPEZ JORDAN gefangenzunehmen. (historisch: Adolfo A. (1829-77)) (GR 12: 534, 538-42, 555-62, 567-78, 596-602, 650-54, 659, 662ff, 675f GR 13: 2, 17)


ALSUNNA: fälschlich für -> OLSUNNA


DER ALTE DESSAUER: siehe unter FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU


DER ALTE DONNER -> NANAP VARRENTON (Utah)


DER ALTE EINSAME -> DESIERTO


DER ALTE EINSIEDLER -> DESIERTO


DER ALTE JÜNGLING: siehe unter JÜNGLING


DER ALTE KNASTER: siehe unter KNASTER und OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN



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DER ALTE KNASTERBART -> FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU


ALTER BÄR:


1) -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa)


2) Utahkrieger; Vater von JUNGER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Sohn OLD SUREHAND, der ihn tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-91)


ALTER HÄUPTLING -> NANAP NEAV (Utah)


ALTER MANN -> KHASTI-TINE (Navaho)


ALTER TOD -> KOSCHA-PEHVE (OLD DEATH)


ALVAREZ:


1) DIEGO A.: Sohn von 2); er wurde bei Straßenkämpfen gegen Präsident SANTA ANNA verletzt und von Lord HENRY LINDSAY gerettet, dem er sich später dafür dankbar erweisen kann. (WR III: 1155ff)


2) JUAN A. (al. PANTHER DES SÜDENS): ehemal. Präsident Mexikos; Vater von 1); Freund von MIRAMON; sein »langes, dunkles, schlaffes Haar, seine braune Haut und die Bildung seines kühnen, von Leidenschaften zerrissenen Gesichtes zeigten, daß er von indianischer Abstammung« (1152) war. J. ist wegen seiner Grausamkeit gefürchtet. PABLO CORTEJO engagiert ihn, Lord HENRY LINDSAY und dessen Tochter AMY (L.) zu töten, doch da Lindsay einst seinem Sohn das Leben rettete, entführt er sie nur. Er raubt Lindsay auf einen Hinweis JOSEFA CORTEJOs hin fünf Millionen, prellt die Cortejos jedoch um ihren Anteil. Cortejo hofft (vergeblich), durch J. Präsident zu werden. (historisch: 1790-1867) (WR III: 1138, 1148, 1152, 1155f, 1161)


VON ALVENSLEBEN, GEBHARD: Ritter mit Sitz auf Schloß Gardelegen; er hat mit HENNING VON BISMARCK durch die Juden ARON ITZIG und VEIT SCHMUEL in Schwerin Geld erheben lassen. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 180)


ALWAH (ALOE (Aloë)/auch HALWA (TAUSENDSCHÖNCHEN)): Dienerin von HASSAN ARDSCHIR-MIRZA; »Diese gealterte Jungfrau hatte ... mehr Aehnlichkeit mit der stacheligen Aloë als mit dem hübschen Tausendschönchen. Sie trug weite, am Knöchel zusammengebundene Beinkleider, deren niederhängende Falten zwei graue Filzpantoffeln fast bedeckten, darüber eine rottuchene Weste und dann ein kaftanartiges, dunkelblaues Obergewand, auf dem Kopfe einen gelben Turban und daran zwei saloppe Schleierflügel, die hinten einen haarlosen Nacken und vorn das eigentümlich gezeichnete


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Gesicht einer Schleiereule sehen ließen. Doch schien diese ›tausendschöne Aloë‹ ein recht freundliches Gemüt zu besitzen«. (194) Sie wird beim Überfall auf die Familie Hassans erschossen. (GR 3: 193f, 327)


ALWINE -> ALWINE SMIRNOFF


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