//136//

VON BRANCAS (Herzog v.B.): Begleiter LUDWIGs XV. in Versailles (historisch: Louis de Brancas, Herzog von Lauroguais, 1672-1750) (AQUA 334 FÜRST: 371)



//137//

BRAND:


1) Vater von 2)/3); Forstwärter (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1400)


2) Sohn von 1), Bruder von 3) (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1400)


3) BERTHA B.: Tochter von 1), Schwester von 2); sie »trug, wie alle weiblichen Gefangenen, einen Rock von grobem Zeuge, eine Jacke von demselben Stoffe, eine Zwillichschürze und eine häßliche Haube, welche den Kopf so bedeckte, daß nur das Gesicht frei blieb. Diese Kleidungsstücke hatten einen so unschönen, garstigen Schnitt, daß es unmöglich war, die Linien, welche der Körper bildete, zu erkennen. Dennoch aber umgab diese Gefangene ein eigenthümliches Etwas, dem zu Folge man sich sagen mußte, daß sie in einem andern Anzuge ungewöhlich schön sein müsse.« B. hat »große, himmelblaue Augen von seltener Reinheit« (1400). Sie war bei der Familie VON WILDEN in Stellung. Der Sohn, FRANZ VON WILDEN, machte sie zu seiner Geliebten. KUNO, der spätere Diener von Wildens, liebte B. auch, diese wies ihn jedoch stolz von sich, da sie glaubte, zu Höherem geboren zu sein. Als sie ein Kind von Franz erwartete, verstieß dieser sie. Sie brachte das Kind um und wurde zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Sechs Jahre verbringt sie im Zuchthaus Grollenburg als Gefangene Nr. 72, dann wird sie wegen guter Führung begnadigt. Sie wird nach der Entlassung mit der Auflage vor die Stadt gebracht, die Stadt nicht wieder zu betreten. B. hält sich jedoch nicht daran, sondern sucht von Wilden auf, da dieser noch einen wertvollen Ring von ihr hat, der eine besondere Bedeutung zu haben scheint. Von Wilden übergibt sie der Polizei, so daß B. ins Polizeigefängnis eingeliefert wird. (ZOUAVE: 1395, 1399f, 1425ff)


GRAF VON BRANDAU -> MAX BRANDAUER


BRANDAUER:


1) Hof-, Kur- und Waffenschmied mit den Gesellen THOMAS SCHUBERT, BALDRIAN und HEINRICH FELDMANN; Vertrauter und Berater des Königs von Norland (WILHELM II.); Mann von 2), gilt als Vater von 3); dieser ist jedoch nicht sein Sohn, sondern ARTHUR VON STERNBURG. Die Geschichte der Kindesvertauschung wird von ZARBA, die an der Vertauschung beteiligt war, aufgeklärt. B. hatte vor Jahren Zarba das Leben gerettet und KATOMBO zur Flucht vor dem HERZOG VON RAUMBURG verholfen. In den politischen Wirren Norlands leistet B. dem König zusammen mit Zarba und seinem Sohn Max wichtige Hilfsdienste. In JUWELENINSEL setzt er sich als Schmied zur Ruhe und übergibt sein Geschäft THOMAS SCHUBERT. (ZEPTER: 66, 146, 258, 355, 562, 705ff, 818 JUWELENINSEL: 146)


2) Frau von 1), Patin und vermeintliche Mutter von 3) (ZEPTER: 145)



//138//

3) MAX B. (al. GRAF VON BRANDAU): Er gilt als Sohn von 1)/2), ist jedoch in Wahrheit der Sohn des Königs von Norland (WILHELM II.) und dessen Thronfolger: Der HERZOG VON RAUMBURG ließ ihn direkt nach der Geburt durch die Hebamme (FRAU BEYERs MUTTER) gegen die Tochter VIKTOR VON STERNBURGs vertauschen; die Zigeunerin ZARBA vertauschte ihn dann gegen den richtigen Sohn BRANDAUERs: ARTHUR VON STERNBURG. »Er mochte kaum mehr als zweiundzwanzig Jahre zählen, obgleich über seinem ganzen Wesen der Ausdruck des Charaktervollen, des innerlich und äußerlich Vollendeten lag. Seine hohe, kräftige Gestalt, die elegante Sicherheit seiner Bewegungen, die männlich schönen Züge seines von der Röthe der Gesundheit überhauchten Angesichtes konnten gewiß nur einen angenehmen Eindruck hervorbringen, und selbst das kleine, wohlgepflegte Bärtchen, welches seine vollen Lippen beschattete und in jedem anderen Antlitze stutzerhaft erschienen wäre, schien hier zur Gesammtwirkung unbedingt nothwendig zu sein. Er trug einen feinen, gewiß von einem bessern Tailleur gefertigten Promenadenanzug, und der goldene Zwicker, welcher den Blick seines Auges verschärfte, hatte seinen Sitz sicher nicht durch die schädliche Mode erhalten, durch das Tragen von Augengläsern ein vornehmes oder gelehrtes Aussehen zu gewinnen.« (1) Max ist Doktor der Jurisprudenz, beherrscht aber auch das Schmiedehandwerk. Er genießt das Vertrauen des Königs, der ihn fördert. Max kommt der Verschwörung des Herzogs von Raumburg, den er mehrfach durch einen geheimen Gang in dessen Schloß belauschen kann, auf die Spur und entdeckt dessen Verbindung zu den Jesuiten, die einen Aufstand in Norland vorbereiten. Da er den Code der Verschwörer findet, kann er die führenden Köpfe der Revolution unschädlich machen, noch ehe diese beginnt. Den Herzog überführt er krimineller Machenschaften. Er befreit als königlicher Kommissär die vom Herzog in ein Irrenhaus gesteckten ZARBA und VON WALLROTH. Einem Mordanschlag des Herzogs kann er entgehen, indem er den dazu gedungenen Mörder HELBIG unschädlich macht. Bei all diesen Aktivitäten wird Max durch die drei Schmiedegesellen seines Vaters (THOMAS SCHUBERT, BALDRIAN und HEINRICH FELDMANN) und durch Zarba unterstützt. Max hat entscheidenden Anteil daran, daß Norland innerlich stabilisiert wird und den Krieg gegen Süderland gewinnt. Er erarbeitet eine Verfassung, auf deren Grundlage beide Staaten künftig regiert werden sollen. Nach der Enthüllung seiner königlichen Abstammung durch Zarba verlobt er sich mit Prinzessin ASTA VON SÜDERLAND, die er schon vorher liebte. In JUWELENINSEL tritt er als König von Norland auf. Er hilft dem General EMIL VON HELBIG beim Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses. (ZEPTER: 1ff, 17ff, 35, 49, 66, 82, 131, 162, 164, 369, 371, 419, 691, 694f, 705f, 721f, 726, 738f, 772, 786, 802, 818f JUWELENINSEL: 52, 100, 370, 913)


VON BRANDEN: Oberleutnant bei den Gardehusaren in Berlin und Adjutant von OBERST VON WINSLOW; er stellt sich aus adeligem Hochmut gegen den bürgerlichen KURT HELMERS, sekundiert von Winslow im Duell gegen Helmers und wird schließlich seines Postens enthoben und zum Train versetzt. (WR III: 1178, 1184, 1241ff, 1268)



//139//

KURFÜRST VON BRANDENBURG:


1) -> FRIEDRICH VON -> ZOLLERN


2) -> JOACHIM VON -> ZOLLERN


3) -> JOHANN VON -> ZOLLERN


BRANDES, WILLIAM: Anführer von Pelztierjägern, denen Beute und Ausrüstung vom ROTEn OLBERS und seiner Bande gestohlen wurde (ÖLBRAND: 164f)


VON BRANDOW: Oberst des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU): er kann eine Ordre des Dessauers wegen dessen unleserlicher Handschrift nicht lesen. (nur erwähnt) (WERBERN: 16, 28)


BRANDT:


1) Förster beim BARON VON HELFENSTEIN; Vater von 3), Mann von 2); er hat eine nicht zu hohe, kräftige, muskulöse Gestalt und ehrliche Züge. B. lebt später mit seiner Frau in einem kleinen Palais des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und nimmt die Kinder BERTRAMs an Kindes Statt an. (VS: I 2, 48f, 66f. 69, 101f, 219f, 298ff, 302ff, 459ff, 471 V 1729-32, 1737)


2) Frau von 1), Mutter von 3), Amme von ALMA VON HELFENSTEIN (VS: I 102, 219, 298f, 459f III 1040f IV 1403)


3) GUSTAV B. (al. FÜRST VON BEFOUR/PRINCE DE BEFOUR / FÜRST DES ELENDES / VETTER ARNDT/BRANDT VON BRANDTENSTEIN / BRENNER (BREUNER)/RICHTER/SCHULZE/ZWIEBEL): (zunächst) ein guter Polizist; Sohn von 1)/2); er liebt seine Milchschwester ALMA VON HELFENSTEIN. OTTO VON HELFENSTEIN ermöglicht ihm ein Jurastudium. B. hat schöne, hoch interessante, geistreiche Gesichtszüge und große, dunkle Augen. Seine Karriere wird plötzlich unterbrochen, als FRANZ VON HELFENSTEIN zwei Morde begeht, für die B. verurteilt wird. Die beiden Schmiede WOLF befreien ihn, und er flieht. Zwanzig Jahre später kehrt er als unermeßlich reicher FÜRST VON BEFOUR in die Heimat zurück. Er ist als Diamantengräber auf Borneo und Madagaskar reich geworden und vom französischen Kaiser zum PRINCE DE BEFOUR (Befour ist eine Landschaft auf Madagaskar) ernannt worden. B. steht unter der Protektion des Polizei- und des Justizministers, die seine Identität kennen und ihn mit weitreichenden Vollmachten ausstatten, damit er seine Unschuld beweisen und den HAUPTMANN, den Anführer einer Verbrecherbande, hinter dem er Franz von Helfenstein vermutet, überführen kann. Als FÜRST DES ELENDES, eine der zahlreichen Verkleidungen B.s, ist er der Retter der Armen. Wenn er von großer Not erfährt, rettet er die Betroffenen erst einmal buchstäblich vor dem Verhungern, so die


//140//

Familien BERTRAM, LANDROCK, BEYER, HAUSER, WILHELMI und SCHULZE. Die Rache an Franz von Helfenstein tritt zeitweise sogar in den Hintergrund der Handlung; die Hilfe für die Armen scheint sich zu verselbständigen. »Der Fürst des Elendes ... ist ein Bote des Himmels, von Gott gesandt für die Armen und Kranken, gegen die Reichen und Bösewichte.« (638) B.s Ziel, die Entlarvung von Helfensteins, erreicht er unter Mitwirkung mehrerer Verbündeter (ADOLF, ANTON, MAX HOLM und DR. ALFRED ZANDER), wobei er gleichzeitig einigen unschuldig Angeklagten und Verurteilten (ROBERT BERTRAM, EDUARD HAUSER, LAURA WERNER, KARL PETERMANN) helfen und Komplizen des Helfensteiners (so die SEIDELMANNs, die BORMANNs, SALOMON LEVI) zur Strecke bringen kann. Äußerst hilfreich ist ihm dabei seine Fähigkeit, sich so zu verkleiden, daß ihn niemand erkennt. Er ist als Fürst des Elendes ein alter Mann, tritt als Förster WUNDERLICHs VETTER ARNDT auf, als Jongleur ZWIEBEL, als Seilkünstler SCHULZE, als Schreiber RICHTER und als Kunstmaler BRENNER (BREUNER). Selbst als Fürst von Befour zeigt er nicht sein ungeschminktes Gesicht. Am Schluß des Romans erhält er vom König den Titel BARON BRANDT VON BRANDTENSTEIN, verkauft das Fürstentum Befour, heiratet Alma von Helfenstein und wird der Landesvater derjenigen, »welche ich in letzter Zeit kennen lernte. Alle Die, welche meiner Hilfe bedurften, welchen ich als Fürst des Elendes eine Wohlthat erweisen konnte, habe ich hierher gerufen. Sie sollen hier wohnen als meine Unterthanen und an mir einen guten Herrn und Vater haben.« (2409f) (VS: I 17-27, 32-35, 43-49, 66-69, 89-98, 101, 124-33, 156f, 159-64, 171-206, 221ff, 255-63, 298-306, 332-49, 354-65, 368-71, 375-79, 382-91, 401, 406-20, 425, 434-37, 440-48, 450, 452, 456, 458f, 461-65, 476f, 478ff II 503-17, 550-60, 573f, 579-82, 589-606, 614-18, 620f, 623-37, 640f, 646-51, 669, 678-83, 737-67, 769-80, 835-66, 870ff, 874f, 877-97, 917-35, 939-55, 957ff III 1063ff, 1120-29, 1213-17, 1223f, 1270-73, 1326ff, 1330-44 IV 1345-56, 1360-68, 1376f, 1417ff, 1427-30, 1479-88, 1526, 1528-65, 1630f, 1638ff, 1643-50, 1658-61, 1670f, 1674f, 1679-82, 1690-97 V 1703-12, 1715-33, 1737-40, 1759f, 1767, 1771-88, 1805-08, 1812-20, 1823ff, 1835f, 1838-48, 1854-66, 1868-71, 1876-82, 1954, 1957, 1969-72, 1982ff, 2016, 2018-27, 2029, 2031ff, 2036-39, 2042 VI 2066-70, 2072-77, 2082f, 2088-94, 2128-32, 2144f, 2165ff, 2183ff, 2188-92, 2199, 2202-08, 2249-51, 2323-28, 2400f, 2403, 2407-09)


BRANDT VON BRANDTENSTEIN (Baron B. v. B.) -> GUSTAV BRANDT


DAS BRAUNE PFERD: Häuptling der Okananda-Sioux; er wird bei einem von SANTER angestifteten Überfall auf CORNERs Blockhaus von OLD SHATTERHAND und WINNETOU gefangen, gezwungen, mit seinen Kriegern wieder abzuziehen, und mit Corner wegen der Ansiedlungsrechte zu verhandeln. (GR 8: 569-79)


EL BRAZO VALIENTE (DER TAPFERE ARM): Kriegshäuptling der Abipones; Verbündeter des GAMBUSINOs und ANTONIO PERILLOs; er ist seit längerem mit dem VATER JAGUAR verfeindet. Als er und seine Krieger in eine vom Vater Jaguar


//141//

gestellte Falle geraten, wird er gegen den Befehl Vater Jaguars von VERANO erschossen. (INKA: 161, 197f, 204-207, 398ff, 420)


BRECHEISEN -> LEVIER


JUNKER VON BREDENOW (al. DER BLAUWEIßE): desertierter preußischer Offizier, der als Hauptmann in sächsischen Diensten mit brutalen Methoden Rekruten anwirbt; er hat den Sachsen preußische Pläne und Karten verraten. V.B. »war eine hohe, breite, muskulöse und starkgliederige Goliathgestalt, der man gleich beim ersten Blicke eine außergewöhnliche Körperstärke zusprechen mußte; doch war der Ausdruck der groben, zugehackten Gesichtszüge kein Vertrauen erweckender, zumal die kleinen, tiefliegenden Augen nur mit verstecktem Blicke unter den fleischigen, dickfaltigen Lidern hervorzudringen vermochten.« »Er trug eng anliegende, weißlederne Hosen, welche in hohen, blankgewichsten Stiefeln staken; der blausammetne Rock mit rothtuchenen Schoß- und Aermelaufschlägen war mit thalergroßen Silberknöpfen verziert; auf der hochaufgethürmten Lockenperücke balancirte ein kleines, mit goldenen Borden besetztes Hütchen; an der linken Seite hing nach der Mode jener Zeit der schmale Stoßdegen, und die Rechte umfaßte ein langes, starkes mit Elfenbeinknopf gekröntes Meerrohr.« (170) Der Junker stellt AUGUSTE, der ROSE VON ERNSTTHAL, nach und belästigt sie - als sie auf einer Waldlichtung betet - so stark, daß sie, die zuvor wenigstens noch geringfügig sehen konnte, vor Schreck vollständig erblindet. Der hinzukommende, verkleidete preußische Major VON GÖBERN zwingt den Junker zum Rückzug. Dieser lauert Auguste und ihrer Mutter, ANNA, auf, als beide von einem Augenarzt aus Chemnitz zurückkommen. Von Göbern befreit die Frauen. Der bis dahin als Junker aufgetretene v.B. erscheint dann als Hauptmann einer sächsischen Reiterschwadron in Ernstthal und nimmt Auguste und ihre Mutter als Geiseln fest, um von Göbern zu fangen. Wenig später wird er durch den an der Spitze von preußischen Truppen in Ernstthal einmarschierenden von Göbern gefangengenommen. (ROSE E-THAL: 170ff, 185, 201f, 218f)


VON BREDOW, HENNING: Bischof von Brandenburg; verstorben (nur erwähnt) (QUITZOWS: 342)


BREETENBORN: von PIRNERO genannter Name (WR IV: 1559)


BREHMER:


1) Mann von 2), Vater von 3); armer Schulmeister in Ziemendorf; als Soldat unter dem ALTEn DESSSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) war er verwundet worden. Er wird von hannoverschen Werbern gefangengenommen, als er gegen die Verhaftung seines Schwiegersohnes in spe, PAUL SCHUBERT, protestiert. Der Dessauer befreit ihn und bietet ihm eine gute Lehrerstelle an. (LEIERMANN: 80, 88f)



//142//

2) Frau von 1), Mutter von 3) (LEIERMANN: 88f)


3) EMMA B.: Tochter von 1)/2); Geliebte von PAUL SCHUBERT; sie kann den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT DESSAU) bewegen, ihren Vater und ihren Geliebten aus den Händen von Werbern zu befreien. Der Dessauer sorgt dann für ihre Zukunft mit Paul. (LEIERMANN: 80f, 88f)


BRENDEL: Müllerknappe beim Höllenmüller UHLIG: ihm fehlen durch Kriegseinwirkung die Nase und das linke Bein. An der Verletzung mit schuld ist der andere Knappe Uhligs, KLAUS, der deshalb B.s treuer Freund und Helfer wurde. Die fehlende Nase verleiht B. eine eigentümliche Stimme. Er hat ein Gelübde getan, nie wieder ein Pferd zu besteigen, nachdem einst ein ausgemustertes Theaterpferd mit ihm durchging und er dadurch unfreiwillig eine Theatervorstellung zum Platzen brachte. Die Geschichte vom Theaterschimmel erzählt er immer wieder, so wie er ständig die Redewendung in wie fern denn und in wie so denn benutzt. (JUWELENINSEL: 35f, 49f, 401f)


(VON) BRENDEL, JOSEPH -> WURZELSEPP


BRENNENDE PFEIFE: siehe unter PFEIFE


BRENNER: Kunstmaler; Deckname GUSTAV BRANDTs (ab V 1737 wohl Setzfehler: BREUNER) (VS I: 220, 298, 344)


VON BRENNER (Freiherr v.B.): junger Neffe des Barons VON STAUFFEN; mit seinen Cousinen FRANZA und ELISA VON STAUFFEN weilt er im Hochgebirge. Er nähert sich dreist der MUHRENLENI und überrascht Franza, als sie dem KRIKELANTON zur Flucht verhilft. (WzG I: 56f, 69, 77, 106f)


VON BRIESEN, JOHANN: Hauptmann in Angermünde; mit DIETRICH VON QUITZOW befreundet (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324f)


BRIGHTON: stolzer englischer Oberst in Indien; er gerät nach der Eroberung von Augh in Streit mit seinem Verbündeten, dem SULTAN VON SYMOORE. (JUWELENINSEL: 274f)


BRILLENJÜNGLING: Gohk-Neger in Wagunda; er ist »der Flaneur des Dorfes, hatte sein Haupt mit einer abgerissenen Hutkrämpe geschmückt ... Sein rechter Fuß steckte in einem sohlenlosen Lederschuh, während an dem linken eine Sandale befestigt war. Sein bester Schmuck aber, vielleicht die größte Kostbarkeit des ganzen Dorfes, bestand aus einem gläserlosen, verbogenen uralten Brillengestell aus Messing, welches er mit Hilfe eines dünnen Riemens um den Hals befestigt hatte.« (70f) Er dient KARA BEN NEMSI (KBN) und dem REIS EFFENDINA als Führer und Dolmetscher. An KBN hängt er besonders, da dieser ihm den rechten Ort für seine Brille zeigt. Nur in DH: Der Jüngling


//143//

nennt KBN wegen dieser Information DAZIZEIBRILL-EFFENDI. KBN sieht ihn auf einer Völkerwiese in Paris wieder: »Das Haupt ... war unbedeckt - oder vielmehr stark bedeckt von tausend kleinen Löckchen, deren Fett in der Sonne förmlich glänzte. Auf seinen Schultern hing eine grüne, mit silbernen Tressen besetzte weite und nicht zugeknöpfte Weste. Brust und Arme waren von tiefer Schwärze und unbedeckt, aber um den Hals trug er eine Boa von Affenfell. Eine blau und gelbkarierte Badehose umhüllte seine Hüften. Die Beine waren nackt, zwei Hundehalsbänder abgerechnet, welche er über den Knieen festgeschnallt hatte, und die Füße steckten in grauen Filzschuhen, an deren Spitzen je drei lange, gelbe Hahnenfedern aufwärts stehend befestigt waren. In der Rechten hielt er eine Reitpeitsche und in der Linken einen alten, rotseidenen Sonnenschirm.« (820) (GR 18: 70f, 74, 143, 150 / DH 19. Jg.: 820)


BRINKLEY (al. CORNEL/DER ROTE CORNEL): zunächst Rafter, dann Anführer von Tramps; er ist lang und hager, hat einen borstigen Kehlbart und ein scharf und spitz gezeichnetes Gesicht, trägt kurzgeschorene, fuchsrotgefärbte (urspr. schwarze) Haare und ist mit schweren nägelbeschlagenen Lederschuhen sowie Nankinghose und -jacke bekleidet. B. ist der Hauptschurke des Romans: Er war an der Ermordung der Familie BLENTERs beteiligt, versuchte WATSON und ENGEL umzubringen, ermordete die Familie ENGEL, um den Plan des Schatzes im Silbersee zu bekommen, bestiehlt OLD FIREHANDs Reisegefährten BUTLER (2), vernichtet das Lager der Rafters und überfällt mit einer Bande von 400 Tramps die Farm von BUTLER (4). Danach leitet er einen Überfall auf eine Eisenbahnstation. Er wird von Old Firehand, der ihm eine Hand zerschießt, von NINTROPAN-HAUEY, der ihm die Ohren abschneidet, von TANTE DROLL, von WATSON und von Blenter gejagt, fällt aber schließlich in die Hände der Utahs, die ihn am Marterpfahl qualvoll sterben lassen. (SILBERSEE: 2, 4ff, 11f, 16, 55f, 64ff, 89, 93ff, 106f, 132f, 191, 247, 266, 277, 463)


BROCKMANN, CHARLES: Bankier in Omaha, bei dem SAM FIRE-GUN Geld deponiert hat (nur erwähnt) (GR 15: 510)


BRODNIK (LANDSTREICHER) -> MIELOSLAW


BROTHERS DIAVOLO: siehe unter DIAVOLO


BRUDER: siehe unter dem der Bezeichnung folgenden Namen (Beispiel: BRUDER JAGUAR unter JAGUAR)


(MEIN) ÄLTERER BRUDER (NANA-PO) -> VON HILLER


BRUDER DER GÜTE -> MIR BURAHDÄR-I-MIHRIBANI


BRUDER STECKELBEIN -> BALTHASAR HABERLAND



//144//

VON BRÜHL (Graf v.B.): sächsischer Minister; Gegner des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); nach dem Tod des GRAFen VON GLACHAU übernimmt er die Vormundschaft für dessen zwei Kinder. Er will EMMA VON GLACHAU mit dem BARON VON SANDEN, seinem Protegé, verheiraten. Emma flieht jedoch unter den Schutz des Dessauers, der ihre Auslieferung an v.B. ablehnt. (historisch: Heinrich Graf von Brühl: 1700-1763) (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 28, 46, 59, 60, 75)


BRÜLLENDER BÜFFEL: siehe unter BÜFFEL


BRÜLLENDER STIER:


1) -> BRÜLLENDER BÜFFEL


2) Deckname (Verkleidung) von JIM/TIM SNAKER


DER BRÜNETTE -> ASMAR


BRUEY: französischer Admiral; er wurde von Lord Nelson bei Abukir geschlagen. (historisch: François-Paul de B. (1753-98)) (nur erwähnt) (SURCOUF/KAPER: 53)


BRUNS: Tramp; Kundschafter des ROTEn CORNELs (BRINKLEY); er wird von NINTROPAN-HAUEY erstochen. (SILBERSEE: 71, 76)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

Titelseite KMG

Impressum Datenschutz